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Kraftfahrgesetz 1967 § 4

Diese Fassung ist nicht aktuell

Kurztitel

Kraftfahrgesetz 1967

Kundmachungsorgan

BGBl. Nr. 267/1967 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 117/2005

Typ

BG

§/Artikel/Anlage

§ 4

Inkrafttretensdatum

01.01.2006

Außerkrafttretensdatum

31.07.2007

Abkürzung

KFG 1967

Index

90/02 Kraftfahrrecht

Text

römisch II. ABSCHNITT

Bauart und Ausrüstung der Kraftfahrzeuge und Anhänger

Paragraph 4, Allgemeines

  1. Absatz einsKraftfahrzeuge und Anhänger müssen verkehrs- und betriebssicher gebaut und ausgerüstet sein. Die Sicht vom Lenkerplatz aus muß für das sichere Lenken des Fahrzeuges ausreichen. Die Vorrichtungen zum Betrieb eines Kraftfahrzeuges müssen so angeordnet sein, daß sie der Lenker auch bei bestimmungsgemäßer Verwendung eines geeigneten Sicherheitsgurtes, ohne das Augenmerk von der Fahrbahn abzuwenden, leicht und ohne Gefahr einer Verwechslung betätigen und das Fahrzeug sicher lenken kann. Die Wirksamkeit und Brauchbarkeit der für die verkehrs- und betriebssichere Verwendung dieser Fahrzeuge maßgebenden Teile muß bei sachgemäßer Wartung und Handhabung gegeben und zu erwarten sein; diese Teile müssen so ausgebildet und angeordnet sein, daß ihr ordnungsgemäßer Zustand leicht überwacht werden kann und ein entsprechender Austausch möglich ist.
  2. Absatz 2Kraftfahrzeuge und Anhänger müssen so gebaut und ausgerüstet sein, daß durch ihren sachgemäßen Betrieb weder Gefahren für den Lenker oder beförderte Personen oder für andere Straßenbenützer noch Beschädigungen der Straße oder schädliche Erschütterungen noch übermäßig Lärm, Rauch, übler Geruch, schädliche Luftverunreinigungen oder vermeidbare Beschmutzungen anderer Straßenbenützer oder ihrer Fahrzeuge entstehen. Sie müssen so gebaut und ausgerüstet sein, daß der Lenker, beförderte Personen und andere Straßenbenützer bei Verkehrsunfällen möglichst geschützt sind. Sie dürfen innen und außen keine vemeidbaren vorspringenden Teile, Kanten oder zusätzlichen Vorrichtungen aufweisen, die bei Verkehrsunfällen schwere körperliche Verletzungen erwarten lassen. Unvermeidbare vorspringende Teile, Kanten oder zusätzliche Vorrichtungen, die bei Verkehrsunfällen schwere körperliche Verletzungen erwarten lassen, müssen durch geeignete Schutzvorrichtungen entsprechend abgedeckt oder, wenn dies nicht ohne schwere Beeinträchtigung der Verwendbarkeit des Fahrzeuges im Rahmen seiner Zweckbestimmung durchführbar ist, entsprechend gekennzeichnet sein.
  3. Absatz 2 aKraftwagen außer Sattelzugfahrzeugen, Zugmaschinen, Motorkarren und selbstfahrenden Arbeitsmaschinen sowie Anhänger außer Anhängerarbeitsmaschinen und Nachläufern müssen, soweit mit ihnen auf gerader, waagrechter Fahrbahn bei Windstille eine Geschwindigkeit von 25 km/h überschritten werden kann oder darf und der hinterste Punkt des Fahrzeuges mehr als 1 m über die hinterste Achse hinausragt und wenn dies nicht mit dem durch die Bauart und Ausrüstung des Fahrzeuges bestimmten Verwendungszweck unvereinbar ist, hinten das Unterfahren des Fahrzeuges durch andere Kraftfahrzeuge verhindernde widerstandsfähige Aufbau- oder Rahmenteile oder Stoßstangen haben.
  4. Absatz 2 bKraftfahrzeuge und Anhänger mit Motoren mit Fremdzündung müssen so gebaut und ausgerüstet sein, daß zum Betrieb des Fahrzeuges und seiner Einrichtungen Kraftstoffe verwendet werden können, die dem Paragraph 11, Absatz 3, entsprechen.
  5. Absatz 3Hochspannungszündanlagen von Verbrennungsmotoren müssen so funkentstört sein, daß der Betrieb von Funkempfangsanlagen außerhalb des Fahrzeuges durch sie nicht beeinträchtigt werden kann (Fernentstörung).
  6. Absatz 4Kraftfahrzeuge außer Zugmaschinen ohne Führerhaus, Motorkarren und selbstfahrende Arbeitsmaschinen müssen mit mindestens einer Vorrichtung ausgestattet sein, die der Inbetriebnahme durch Unbefugte ein beträchtliches Hindernis entgegensetzt.
  7. Absatz 5Kraftfahrzeuge der Klassen M1 und N1 sowie Spezialkraftwagen, Kraftfahrzeuge der Klassen M2 und M3 (Omnibusse), ausgenommen Omnibusse, die sowohl für den Einsatz im Nahverkehr als auch für stehende Fahrgäste konstruiert sind, N2, N3 und sofern sie über einen Aufbau verfügen, mehrspurige (dreirädrige) Kleinkrafträder (Klasse L2e), Motordreiräder (Klasse L5e), vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge (Klasse L6e), und vierrädrige Kraftfahrzeuge im Sinne der Richtlinie 2002/24/EG (Klasse L7e), müssen für jeden Sitzplatz mit Sicherheitsgurten ausgerüstet sein, die hinsichtlich ihrer Befestigung am Fahrzeug der Bauart des Fahrzeuges entsprechen; dies gilt jedoch nicht für
    1. Ziffer eins
      Feuerwehr- und Heeresfahrzeuge,
    2. Ziffer 2
      Sitze, die nicht quer zur Fahrtrichtung angeordnet sind,
    3. Ziffer 3
      nur zur gelegentlichen Benützung bestimmte Notsitze, die bei Nichtbenützung umgeklappt sind und die nicht mit Verankerungspunkten für Sicherheitsgurte ausgestattet sind.
  8. Absatz 5 aMit einer geeigneten und leicht zugänglichen Einrichtung zum Anbringen eines Abschleppseiles oder einer Abschleppstange müssen versehen sein:
    1. Ziffer eins
      Kraftwagen der Klassen M2, M3 und N vorne;
    2. Ziffer 2
      sonstige Kraftwagen, Motordreiräder sowie Kraftwagen der Klasse M1, ausgenommen solche, die nicht zum Ziehen einer Anhängelast geeignet sind, vorne und hinten.
    Dies gilt jedoch hinsichtlich der vorne anzubringenden Einrichtung nicht für Fahrzeuge, die nur teilweise hochgehoben abgeschleppt werden können.

  (6) Die Abmessungen von Kraftfahrzeugen und Anhängern dürfen

nicht überschreiten

  1. eine größte Höhe von ...............................   4 m,

  2. eine größte Breite von

     a) bei klimatisierten Fahrzeugen (§ 2 Abs. 1 Z 44) .   2,6 m,

     b) bei allen anderen Kraftfahrzeugen und Anhängern .   2,55 m,

  3. eine größte Länge von

     a) bei Kraftfahrzeugen und Anhängern, ausgenommen

        Sattelanhänger, Omnibusse und

        Gelenkkraftfahrzeuge ............................  12,00 m,

     b) bei Gelenkkraftfahrzeugen .......................  18,00 m,

     c) bei Gelenkbussen ................................  18,75 m,

     d) bei zweiachsigen Omnibussen .....................  13,50 m,

     e) bei Omnibussen mit mehr als zwei Achsen .........  15,00 m.

  (7) Das Gesamtgewicht eines Kraftwagens oder Anhängers darf nicht

überschreiten:

  1. bei Fahrzeugen mit zwei Achsen, ausgenommen

     Sattelanhänger und Starrdeichselanhänger, ..........  18 000 kg,

  2. bei Kraftfahrzeugen mit mehr als zwei Achsen,

     ausgenommen Z 3 und Z 4.............................  25 000 kg,

  3. bei Kraftfahrzeugen mit mehr als zwei Achsen,

     ausgenommen Z 4, wenn

     a) die Antriebsachse mit Doppelbereifung und

        Luftfederung oder einer als gleichwertig

        anerkannten Federung ausgerüstet ist, oder

     b) wenn jede Antriebsachse mit Doppelbereifung

        ausgerüstet ist und die maximale Achslast

        von 9 500 kg je Achse nicht überschritten wird...  26 000 kg,

  4. bei Kraftfahrzeugen mit mehr als drei Achsen:

     a) mit zwei Lenkachsen, wenn die Antriebsachse

        mit Doppelbereifung und Luftfederung oder

        einer als gleichwertig anerkannten Federung

        ausgerüstet ist, oder

     b) wenn jede Antriebsachse mit Doppelbereifung

        ausgerüstet ist und die maximale Achslast

        von 9 500 kg je Achse nicht überschritten wird...  32 000 kg,

  5. bei Gelenkkraftfahrzeugen ..........................  38 000 kg,

     bei dreiachsigen Gelenkbussen ......................  28 000 kg.

  6. bei Einachsanhängern, ausgenommen

     Starrdeichselanhänger, .............................  10 000 kg,

  7. bei Anhängern mit mehr als zwei Achsen, ausgenommen

     Sattelanhänger und Starrdeichselanhänger, ..........  24 000 kg,

  8. bei landwirtschaftlichen Anhängern mit mehr als drei

     Achsen, mit denen eine Geschwindigkeit von 40 km/h

     nicht überschritten werden darf, ...................  32 000 kg.

Als Achse im Sinne der Ziffer eins,, 2, 3, 4, 5 und 7 gelten auch zwei Achsen mit einem Radstand bis zu 1 m. Werden mehrere Achsen angetrieben, so sind bei einem dreiachsigen Fahrzeug die vordere Lenkachse, bei einem vierachsigen Fahrzeug die beiden vorderen Lenkachsen von der Vorschrift der Doppelbereifung ausgenommen.
  1. Absatz 7 aBei Kraftwagen mit Anhängern darf die Summe der Gesamtgewichte sowie die Summe der Achslasten 40 000 kg, im Vorlauf- und Nachlaufverkehr mit kranbaren Sattelanhängern 41 000 kg und mit Containern und Wechselaufbauten 44 000 kg und beim Transport von Rundholz aus dem Wald bis zum nächstgelegenen technisch geeigneten Verladebahnhof oder zu einem Verarbeitungsbetrieb, höchstens jedoch 100 km Luftlinie, wenn die hintere Achse des Anhängers mit Doppelbereifung ausgerüstet ist oder beide Fahrzeuge jeweils mehr als zwei Achsen haben, 44 000 kg nicht überschreiten. Die größte Länge von Kraftwagen mit Anhängern darf 18,75 m, von Sattelkraftfahrzeugen jedoch 16,5 m nicht überschreiten.
  2. Absatz 7 bFahrzeuge, die betriebsbedingt über einen druck- und vakuumfesten Tank verfügen (Saug-Druck-Tankfahrzeuge), dürfen abweichend von den Bestimmungen des Absatz 7 und Absatz 7 a, im Rahmen der zulässigen Achslasten folgende Werte für das Gesamtgewicht nicht überschreiten:

  1. Fahrzeuge mit zwei Achsen .......................  20 000 kg,

  2. Fahrzeuge mit drei Achsen .......................  29 000 kg,

  3. Fahrzeuge mit vier Achsen .......................  37 000 kg,

  4. Kraftwagen mit Anhänger .........................  44 000 kg,

  5. Sattelkraftfahrzeuge ............................  42 000 kg.

  (8) Die Achslast (§ 2 Z 34) darf 10 000 kg, die der Antriebsachse

jedoch 11 500 kg nicht überschreiten, wobei bei einem Fahrzeug mit

mehreren Antriebsachsen eine gelenkte Achse nicht als Antriebsachse

gilt. Die Summe der Achslasten zweier Achsen (Doppelachse) darf bei

nachstehenden Radständen (Achsabständen) jeweils folgende Werte nicht

übersteigen:

  a) bei Kraftfahrzeugen:

     weniger als 1 m ...............      11 500 kg

     1m bis weniger als 1,3 m ......      16 000 kg

     1,3 m bis weniger als 1,8 m ...      18 000 kg

     1,3 m bis weniger als 1,8 m,

     wenn die Antriebsachse mit

     Doppelbereifung und

     Luftfederung oder mit einer

     als gleichwertig anerkannten

     Federung ausgerüstet ist,

     oder wenn jede Antriebsachse

     mit Doppelbereifung

     ausgerüstet ist und die

     maximale Achslast von 9,5 t je

     Achse nicht überschritten wird .     19 000 kg,

  b) bei Anhängern und

     Sattelanhängern:

     weniger als 1 m ................     11 000 kg

     1 m bis weniger als 1,3 m ......     16 000 kg

     1,3 m bis weniger als 1,8 m ....     18 000 kg

     1,8 m und darüber ..............     20 000 kg.

     Die Summe der Achslasten einer Dreifachachse von Anhängern und

     Sattelanhängern darf bei nachstehenden Radständen jeweils

     folgende Werte nicht übersteigen:

          1,3 m oder weniger ........     21 000 kg

     über 1,3 m und bis zu 1,4 m ....     24 000 kg.

  1. Absatz 9Zusätzlich zu den Gewichten und Abmessungen im Sinne der vorstehenden Absätze haben Fahrzeuge noch die folgenden Merkmale aufzuweisen:
    1. Litera a
      Das Gewicht auf der oder den Antriebsachsen eines Kraftfahrzeuges mit einer Bauartgeschwindigkeit von mehr als 40 km/h und einem höchsten zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3 500 kg darf nicht weniger als 25 vH des Gesamtgewichtes des Fahrzeuges oder eines Zuges, bestehend aus Zugfahrzeug und Anhänger, betragen.
    2. Litera b
      Der Abstand zwischen der letzten Achse eines Lastkraftwagens mit einem höchsten zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3 500 kg und der ersten Achse eines Anhängers mit einem höchsten zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3 500 kg muß mindestens 3 m betragen.
    3. Litera c
      Das höchste zulässige Gesamtgewicht (in Tonnen) eines vierachsigen Kraftfahrzeuges darf das Fünffache des Abstandes in Metern zwischen den Mitten der vordersten und der letzten Achse nicht überschreiten. Dies gilt nicht für Kraftfahrzeuge mit zwei Doppelachsen, deren Mitten mindestens 4 m voneinander entfernt sind.
    4. Litera d
      Die horizontal gemessene Entfernung zwischen der Achse des Sattelzapfens und einem Punkt des Kopfes des Sattelanhängers darf nicht mehr als 2,04 m betragen.
    5. Litera e
      Wenn abnehmbare Zubehörteile wie Schiboxen an einem Omnibus angebracht sind, darf die Höchstlänge des Fahrzeuges einschließlich des Zubehörteiles die zulässige Höchstlänge gemäß Absatz 6, nicht überschreiten.

Anmerkung

ÜR: Art. II, BGBl. Nr. 285/1971;
Art. II, BGBl. Nr. 286/1974;
Art. III, BGBl. Nr. 615/1977;
Art. II, BGBl. Nr. 631/1982 idF BGBl. Nr. 375/1988;
Art. II, BGBl. Nr. 552/1984;
Art. II, BGBl. Nr. 654/1994;
Art. III, BGBl. I Nr. 103/1997.

Schlagworte

Aufbauteil, Vorlaufverkehr, Feuerwehrfahrzeug

Zuletzt aktualisiert am

30.10.2017

Gesetzesnummer

10011384

Dokumentnummer

NOR40069702

European Legislation Identifier (ELI)

https://www.ris.bka.gv.at/eli/bgbl/1967/267/P4/NOR40069702

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