Rechtssatz für 15Os32/95 11Os104/19g

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Strafrecht

Rechtssatznummer

RS0061378

Geschäftszahl

15Os32/95; 11Os104/19g

Entscheidungsdatum

02.08.2019

Rechtssatz

Die Verhängung oder Aufrechterhaltung einer Haft steht zum Zweck der Maßnahme außer Verhältnis, wenn sie mit der Bedeutung der Sache (das ist dem Gewicht der Straftat) oder der zu erwartenden Strafe nicht vereinbar ist (Paragraph 180, Absatz eins, StPO).

Entscheidungstexte

  • 15 Os 32/95
    Entscheidungstext OGH 24.03.1995 15 Os 32/95
  • 11 Os 104/19g
    Entscheidungstext OGH 02.08.2019 11 Os 104/19g
    Beisatz: Der Zweck der Untersuchungshaft ist nur für die Beurteilung der Frage relevant, ob er durch die Anwendung gelinderer Mittel erreicht werden kann. (T1)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1995:RS0061378

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

20.03.2023

Dokumentnummer

JJR_19950324_OGH0002_0150OS00032_9500000_002

Rechtssatz für 14Os121/00 14Os133/10f...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Strafrecht

Rechtssatznummer

RS0113913

Geschäftszahl

14Os121/00; 14Os133/10f; 14Os77/13z; 11Os141/14s; 14Os82/18t; 12Os13/19g; 11Os104/19g

Entscheidungsdatum

02.08.2019

Norm

StPO §182 Abs4
StVG §5
  1. StPO § 182 heute
  2. StPO § 182 gültig ab 01.06.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 52/2009
  3. StPO § 182 gültig von 01.01.2008 bis 31.05.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  4. StPO § 182 gültig von 01.01.1994 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 526/1993
  5. StPO § 182 gültig von 01.07.1983 bis 31.12.1993 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 168/1983
  1. StVG § 5 heute
  2. StVG § 5 gültig ab 01.03.2023 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 223/2022
  3. StVG § 5 gültig von 01.01.1975 bis 28.02.2023 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 424/1974

Rechtssatz

Die Behauptung krankheitsbedingter Vollzugsuntauglichkeit (Paragraph 5, StVG) ist nicht Gegenstand der Prüfung im Rahmen der Untersuchungshaft.

Entscheidungstexte

  • 14 Os 121/00
    Entscheidungstext OGH 03.10.2000 14 Os 121/00
  • 14 Os 133/10f
    Entscheidungstext OGH 01.10.2010 14 Os 133/10f
    Vgl
  • 14 Os 77/13z
    Entscheidungstext OGH 09.07.2013 14 Os 77/13z
    Beisatz: Hier: Auslieferungshaft. (T1)
  • 11 Os 141/14s
    Entscheidungstext OGH 09.12.2014 11 Os 141/14s
    Beisatz: Gesundheitlichen Bedenken wäre vielmehr durch ärztliche Betreuung oder, falls zur sachgemäßen Behandlung erforderlich, durch Überstellung in ein Krankenhaus zu begegnen. (T2)
  • 14 Os 82/18t
    Entscheidungstext OGH 01.08.2018 14 Os 82/18t
    Auch
  • 12 Os 13/19g
    Entscheidungstext OGH 13.02.2019 12 Os 13/19g
    Beis wie T2
  • 11 Os 104/19g
    Entscheidungstext OGH 02.08.2019 11 Os 104/19g

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2000:RS0113913

Im RIS seit

02.11.2000

Zuletzt aktualisiert am

03.10.2019

Dokumentnummer

JJR_20001003_OGH0002_0140OS00121_0000000_002

Rechtssatz für 13Os129/93; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Strafrecht

Rechtssatznummer

RS0061004

Geschäftszahl

13Os129/93; 12Os39/94; 13Os61/94; 11Os81/94; 13Os99/95; 14Os130/96; 15Os63/97; 13Os133/00; 14Os25/10y (14Os29/10m); 13Os79/14p; 14Os123/14s; 11Os14/15s (11Os15/15p); 11Os34/15g (11Os40/15i); 13Os39/15g; 13Os59/15y; 13Os68/15x; 12Os98/15a; 11Os51/16h; 12Os90/16a; 12Os94/16i; 11Os76/16k; 13Os78/16v; 13Os77/16x; 13Os96/16s; 14Os41/17m; 12Os149/17d (12Os150/17a); 12Os158/17b; 13Os47/18p (13Os51/18a); 11Os104/19g; 15Os39/20d; 12Os6/22g; 13Os72/23x

Entscheidungsdatum

02.08.2023

Norm

GRBG §1 Abs1
PersFrSchG Art2 Abs1 Z2
PersFrSchG §4 Abs1
StPO §176 Abs1
  1. StPO § 176 heute
  2. StPO § 176 gültig ab 16.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 14/2020
  3. StPO § 176 gültig von 01.06.2012 bis 15.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 29/2012
  4. StPO § 176 gültig von 01.01.2011 bis 31.05.2012 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 111/2010
  5. StPO § 176 gültig von 01.09.2010 bis 31.12.2010 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 64/2010
  6. StPO § 176 gültig von 01.06.2009 bis 31.08.2010 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 52/2009
  7. StPO § 176 gültig von 01.01.2008 bis 31.05.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  8. StPO § 176 gültig von 01.10.2002 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 134/2002
  9. StPO § 176 gültig von 01.01.1994 bis 30.09.2002 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 526/1993
  10. StPO § 176 gültig von 31.12.1975 bis 31.12.1993

Rechtssatz

Aus Paragraph eins, Absatz eins, GRBG folgt, dass Beschwerdegegenstand nur ein richterlicher Hoheitsakt - wie Verhängung oder Aufrechterhaltung der Haft, darüber hinaus jede andere Art der gerichtlich angeordneten Freiheitsbeschränkung, wie vorläufige Verwahrung, Beugehaft, Haft als Ordnungsstrafe bis hin zur zwangsweisen Vorführung - sein kann, der für eine Freiheitsbeschränkung im Sinne einer Festnahme oder Anhaltung ursächlich ist. Sämtliche richterlichen Verfügungen bezogen sich im vorliegenden Fall auf die Erlassung und Durchführung eines Hausdurchsuchungsbefehles (infolge eines Leseirrtums auch auf die Verhinderung der Erlassung eines Haftbefehles). Die Festnahme des Beschwerdeführers wurde somit nicht durch eine richterliche Verfügung verursacht, sondern erfolgte auf Grund eines von einem Richter nicht unterfertigten Entwurfes für einen Haftbefehl. Die Belassung dieses Entwurfes im Akt (samt anhängendem Formular für die Ausschreibung zur Festnahme) war zwar Anlaß für das unterlaufene Mißverständnis, bildete jedoch keine richterliche Anordnung.

Entscheidungstexte

  • 13 Os 129/93
    Entscheidungstext OGH 24.11.1993 13 Os 129/93
  • 12 Os 39/94
    Entscheidungstext OGH 24.03.1994 12 Os 39/94
    Vgl auch; nur: Aus § 1 Abs 1 GRBG folgt, dass Beschwerdegegenstand nur ein richterlicher Hoheitsakt - wie Verhängung oder Aufrechterhaltung der Haft, darüber hinaus jede andere Art der gerichtlich angeordneten Freiheitsbeschränkung, wie vorläufige Verwahrung, Beugehaft, Haft als Ordnungsstrafe bis hin zur zwangsweisen Vorführung - sein kann, der für eine Freiheitsbeschränkung im Sinne einer Festnahme oder Anhaltung ursächlich ist. (T1)
  • 13 Os 61/94
    Entscheidungstext OGH 11.05.1994 13 Os 61/94
    nur T1; Beisatz: Die Zurückweisung einer infolge zwischenzeitiger Enthaftung gegenstandslos gewordenen Haftbeschwerde kann daher nicht Gegenstand einer Grundrechtsbeschwerde sein. (T2)
    Veröff: EvBl 1994/131 S 632
  • 11 Os 81/94
    Entscheidungstext OGH 22.06.1994 11 Os 81/94
    Vgl auch; nur T1; Beis ähnlich wie T2; Beisatz: Die Entscheidung des OLG gemäß § 179 Abs 6 StPO kann mit Grundrechtsbeschwerde nicht bekämpft werden. (T3)
  • 13 Os 99/95
    Entscheidungstext OGH 25.07.1995 13 Os 99/95
    nur T1
  • 14 Os 130/96
    Entscheidungstext OGH 03.09.1996 14 Os 130/96
    Vgl auch; nur T1; Beisatz: Mängel der Ausführung eines richterlichen Auftrages durch Verwaltungsorgane können nur dann zum Gegenstand einer Grundrechtsbeschwerde gemacht werden, wenn der richterliche Auftrag selbst (dafür kausale) Fehler aufweist. (T4)
  • 15 Os 63/97
    Entscheidungstext OGH 15.05.1997 15 Os 63/97
    Vgl auch; nur T1
  • 13 Os 133/00
    Entscheidungstext OGH 29.11.2000 13 Os 133/00
    Auch; nur T1; Beis wie T2
  • 14 Os 25/10y
    Entscheidungstext OGH 16.03.2010 14 Os 25/10y
    Vgl; Beisatz: Den Gegenstand des Erkenntnisses über eine Grundrechtsbeschwerde bildet - anders als bei einer Haftbeschwerde an das Oberlandesgericht - nicht die Haft, sondern die Entscheidung über diese. (T5)
  • 13 Os 79/14p
    Entscheidungstext OGH 26.08.2014 13 Os 79/14p
    Vgl auch; Beis wie T5
  • 14 Os 123/14s
    Entscheidungstext OGH 01.12.2014 14 Os 123/14s
    Vgl; Beisatz: Gegen eine in der Hauptverhandlung erfolgte – mit einem Eingriff in das Grundrecht auf persönliche Freiheit nach Art 5 MRK verbundene – Verhängung von Beugehaft (§§ 154 Abs 2 iVm § 248 Abs 1 erster Satz, § 93 Abs 2 und Abs 4 StPO) steht dem Betroffenen grundsätzlich unmittelbar dagegen gerichtete Grundrechtsbeschwerde an den Obersten Gerichtshof zu. Einer bis zum Schluss des Beweisverfahrens erster Instanz nicht effektuierten Verhängung einer Beugehaft, deren Vollzug nach diesem Zeitpunkt zufolge Wegfalls des Zwecks der Maßnahme und des fehlenden Strafcharakters von Beugemitteln aus rechtlichen Gründen unter keinen Umständen in Frage kommt, fehlt es dagegen an funktionaler Grundrechtsrelevanz. (T6)
  • 11 Os 14/15s
    Entscheidungstext OGH 13.03.2015 11 Os 14/15s
    Auch; Beis wie T5
  • 11 Os 34/15g
    Entscheidungstext OGH 08.04.2015 11 Os 34/15g
    Auch; Beis wie T5
  • 13 Os 39/15g
    Entscheidungstext OGH 08.05.2015 13 Os 39/15g
    Auch; Beis wie T5
  • 13 Os 59/15y
    Entscheidungstext OGH 17.06.2015 13 Os 59/15y
    Vgl; Beis wie T5
  • 13 Os 68/15x
    Entscheidungstext OGH 30.06.2015 13 Os 68/15x
    Vgl; Beis wie T5
  • 12 Os 98/15a
    Entscheidungstext OGH 19.08.2015 12 Os 98/15a
    Auch; Beis wie T5
  • 11 Os 51/16h
    Entscheidungstext OGH 24.05.2016 11 Os 51/16h
    Auch; Beisatz: Gegen eine in der Hauptverhandlung erfolgte - mit einem Eingriff in das Grundrecht auf persönliche Freiheit nach Art 5 MRK verbundene - Verhängung einer Freiheitsstrafe als Beugemittel (§ 154 Abs 2 iVm § 248 Abs 1 erster Satz, § 93 Abs 2, Abs 4 StPO) steht dem Betroffenen kein Instanzenzug offen (§ 1 Abs 1 GRBG), sondern die unmittelbar dagegen gerichtete Grundrechtsbeschwerde an den Obersten Gerichtshof zu. (T7)
  • 12 Os 90/16a
    Entscheidungstext OGH 18.08.2016 12 Os 90/16a
    Beis wie T5
  • 12 Os 94/16i
    Entscheidungstext OGH 18.08.2016 12 Os 94/16i
    Beis wie T5
  • 11 Os 76/16k
    Entscheidungstext OGH 18.08.2016 11 Os 76/16k
    Auch; Beis wie T5
  • 13 Os 78/16v
    Entscheidungstext OGH 25.07.2016 13 Os 78/16v
    Auch; Beis wie T5
  • 13 Os 77/16x
    Entscheidungstext OGH 25.07.2016 13 Os 77/16x
    Auch; Beis wie T5
  • 13 Os 96/16s
    Entscheidungstext OGH 06.09.2016 13 Os 96/16s
    Auch; Beis wie T5
  • 14 Os 41/17m
    Entscheidungstext OGH 23.05.2017 14 Os 41/17m
    Auch; Beis wie T5
  • 12 Os 149/17d
    Entscheidungstext OGH 19.12.2017 12 Os 149/17d
    Auch; Beis wie T5
  • 12 Os 158/17b
    Entscheidungstext OGH 18.01.2018 12 Os 158/17b
    Auch; Beis wie T5
  • 13 Os 47/18p
    Entscheidungstext OGH 09.05.2018 13 Os 47/18p
    Auch; Beis wie T5
  • 11 Os 104/19g
    Entscheidungstext OGH 02.08.2019 11 Os 104/19g
    nur T5
  • 15 Os 39/20d
    Entscheidungstext OGH 27.04.2020 15 Os 39/20d
    Vgl; Beis wie T5
  • 12 Os 6/22g
    Entscheidungstext OGH 03.02.2021 12 Os 6/22g
    Vgl; Beis wie T5
  • 13 Os 72/23x
    Entscheidungstext OGH 02.08.2023 13 Os 72/23x
    vgl; Beisatz nur wie T5

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1993:RS0061004

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

23.08.2023

Dokumentnummer

JJR_19931124_OGH0002_0130OS00129_9300000_001

Rechtssatz für 13Os125/06s; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Strafrecht

Rechtssatznummer

RS0121605

Geschäftszahl

13Os125/06s; 14Os168/07y (14Os5/08d); 13Os160/07i; 14Os31/08b; 15Os60/08z; 12Os76/08f; 11Os188/09w; 14Os120/10v; 13Os110/10s; 14Os109/12d; 11Os108/13m; 13Os91/13a; 13Os79/14p; 14Os106/14s; 13Os39/15g; 13Os59/15y; 13Os68/15x; 12Os98/15a; 11Os76/16k; 13Os78/16v; 13Os77/16x; 13Os96/16s; 12Os149/17d (12Os150/17a); 13Os47/18p (13Os51/18a); 12Os70/19i; 11Os104/19g; 15Os135/19w; 14Os53/20f; 12Os38/21m (12Os39/21h); 14Os88/21d; 12Os6/22g; 11Os31/22a; 15Os11/22i; 14Os115/22a; 14Os134/22w; 14Os142/22x; 12Os42/23b; 14Os80/23f; 13Os72/23x; 12Os103/23y; 15Os143/23b

Entscheidungsdatum

06.12.2023

Rechtssatz

Paragraph 2, Absatz eins, GRBG bezeichnet nur unrichtige Gesetzesanwendung als Grundrechtsverletzung und führt dabei „insbesondere" einzelne gravierende Fälle namentlich an. Ermessensausübung innerhalb der gesetzlichen Grenzen hingegen kann zwar durch eigenes Ermessen des Rechtsmittelgerichts ersetzt, nicht aber als unrichtig charakterisiert werden. Der Oberste Gerichtshof ist demnach nicht dazu aufgerufen, als weitere Haftbeschwerdeinstanz eigenes Ermessen an die Stelle desjenigen der angefochtenen Entscheidung zu setzen, vielmehr Rechtsfehler wahrzunehmen vergleiche auch Paragraphen 3, Absatz eins, erster Satz, 7 Absatz eins,, 11 GRBG).

Entscheidungstexte

  • 13 Os 125/06s
    Entscheidungstext OGH 20.12.2006 13 Os 125/06s
  • 14 Os 168/07y
    Entscheidungstext OGH 30.01.2008 14 Os 168/07y
  • 13 Os 160/07i
    Entscheidungstext OGH 09.01.2008 13 Os 160/07i
  • 14 Os 31/08b
    Entscheidungstext OGH 19.03.2008 14 Os 31/08b
  • 15 Os 60/08z
    Entscheidungstext OGH 08.05.2008 15 Os 60/08z
    nur: Der Oberste Gerichtshof ist im Rahmen des Grundrechtsbeschwerdeverfahrens nicht dazu aufgerufen, als weitere Haftbeschwerdeinstanz eigenes Ermessen an die Stelle desjenigen der angefochtenen Entscheidung zu setzen, sondern vielmehr Rechtsfehler wahrzunehmen. (T1)
  • 12 Os 76/08f
    Entscheidungstext OGH 24.06.2008 12 Os 76/08f
  • 11 Os 188/09w
    Entscheidungstext OGH 02.12.2009 11 Os 188/09w
    nur T1
  • 14 Os 120/10v
    Entscheidungstext OGH 07.09.2010 14 Os 120/10v
    nur: § 2 Abs 1 GRBG bezeichnet nur unrichtige Gesetzesanwendung als Grundrechtsverletzung und führt dabei „insbesondere" einzelne gravierende Fälle namentlich an. Ermessensausübung innerhalb der gesetzlichen Grenzen hingegen kann zwar durch eigenes Ermessen des Rechtsmittelgerichts ersetzt, nicht aber als unrichtig charakterisiert werden. (T2)
  • 13 Os 110/10s
    Entscheidungstext OGH 30.09.2010 13 Os 110/10s
    Auch; Beisatz: Gegenstand des Erkenntnisses über eine Grundrechtsbeschwerde ist ‑ anders als bei einer Haftbeschwerde an das Oberlandesgericht ‑ nicht die Haft, sondern die Entscheidung über diese. (T3)
  • 14 Os 109/12d
    Entscheidungstext OGH 05.12.2012 14 Os 109/12d
    nur T2
  • 11 Os 108/13m
    Entscheidungstext OGH 20.08.2013 11 Os 108/13m
    nur T1; Beis wie T3
  • 13 Os 91/13a
    Entscheidungstext OGH 09.10.2013 13 Os 91/13a
    Vgl auch
  • 13 Os 79/14p
    Entscheidungstext OGH 26.08.2014 13 Os 79/14p
    Vgl auch; Beis wie T3
  • 14 Os 106/14s
    Entscheidungstext OGH 17.10.2014 14 Os 106/14s
    Auch
  • 13 Os 39/15g
    Entscheidungstext OGH 08.05.2015 13 Os 39/15g
    Auch; Beis wie T3
  • 13 Os 59/15y
    Entscheidungstext OGH 17.06.2015 13 Os 59/15y
    Vgl; Beis wie T3
  • 13 Os 68/15x
    Entscheidungstext OGH 30.06.2015 13 Os 68/15x
    Auch; Beis wie T3
  • 12 Os 98/15a
    Entscheidungstext OGH 19.08.2015 12 Os 98/15a
    Auch; Beis wie T3
  • 11 Os 76/16k
    Entscheidungstext OGH 18.08.2016 11 Os 76/16k
    Auch; Beis wie T3
  • 13 Os 78/16v
    Entscheidungstext OGH 25.07.2016 13 Os 78/16v
    Auch; Beis wie T3
  • 13 Os 77/16x
    Entscheidungstext OGH 25.07.2016 13 Os 77/16x
    Auch; Beis wie T3
  • 13 Os 96/16s
    Entscheidungstext OGH 06.09.2016 13 Os 96/16s
    Auch; Beis wie T3
  • 12 Os 149/17d
    Entscheidungstext OGH 19.12.2017 12 Os 149/17d
    Auch; Beis wie T3
  • 13 Os 47/18p
    Entscheidungstext OGH 09.05.2018 13 Os 47/18p
    Auch; Beis wie T3
  • 12 Os 70/19i
    Entscheidungstext OGH 06.06.2019 12 Os 70/19i
    Beis wie T3
  • 11 Os 104/19g
    Entscheidungstext OGH 02.08.2019 11 Os 104/19g
    nur T3
  • 15 Os 135/19w
    Entscheidungstext OGH 04.12.2019 15 Os 135/19w
    Vgl; Beis wie T3
  • 14 Os 53/20f
    Entscheidungstext OGH 28.05.2020 14 Os 53/20f
    Vgl; Beisatz: Die Bejahung oder Verneinung der Voraussetzungen für eine Fristüberschreitung nach § 178 Abs 2 StPO fällt in den Bereich gebundenen Ermessens (so bereits 14 Os 120/10s, 13 Os 91/13a). (T4)
    Beisatz: Indem eine Grundrechtsbeschwerde den Erwägungen des Oberlandesgerichts bloß eigene Auffassungen gegenüberstellt, zeigt sie keine Willkür auf. (T5)
  • 12 Os 38/21m
    Entscheidungstext OGH 24.06.2021 12 Os 38/21m
    Vgl
  • 14 Os 88/21d
    Entscheidungstext OGH 12.08.2021 14 Os 88/21d
    Vgl; Beis wie T3
  • 12 Os 6/22g
    Entscheidungstext OGH 03.02.2022 12 Os 6/22g
    Vgl; Beis wie T3
  • 11 Os 31/22a
    Entscheidungstext OGH 22.03.2022 11 Os 31/22a
    Beis wie T5
  • 15 Os 11/22i
    Entscheidungstext OGH 22.02.2022 15 Os 11/22i
    Vgl
  • 14 Os 115/22a
    Entscheidungstext OGH 09.11.2022 14 Os 115/22a
    Beis wie T3
  • 14 Os 134/22w
    Entscheidungstext OGH 14.12.2022 14 Os 134/22w
    Vgl; Beis wie T3
  • 14 Os 142/22x
    Entscheidungstext OGH 16.01.2023 14 Os 142/22x
    Vgl; Beis wie T3
  • 12 Os 42/23b
    Entscheidungstext OGH 26.04.2023 12 Os 42/23b
    vgl; Beisatz wie T3
  • 14 Os 80/23f
    Entscheidungstext OGH 03.08.2023 14 Os 80/23f
    vgl; Beisatz wie T3
  • 13 Os 72/23x
    Entscheidungstext OGH 02.08.2023 13 Os 72/23x
    vgl; Beisatz nur wie T3
  • 12 Os 103/23y
    Entscheidungstext OGH 19.10.2023 12 Os 103/23y
    vgl; Beisatz wie T3
  • 15 Os 143/23b
    Entscheidungstext OGH 06.12.2023 15 Os 143/23b
    vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2006:RS0121605

Im RIS seit

19.01.2007

Zuletzt aktualisiert am

19.01.2024

Dokumentnummer

JJR_20061220_OGH0002_0130OS00125_06S0000_001

Rechtssatz für 13Os48/06t; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Strafrecht

Rechtssatznummer

RS0120790

Geschäftszahl

13Os48/06t; 14Os59/06t (14Os60/06i; 14Os61/06m); 13Os70/06b; 14Os77/06i; 15Os98/06k; 11Os84/06x (11Os87/06p); 15Os24/07d; 15Os55/07p; 11Os69/07t; 13Os79/07b; 15Os69/07x; 12Os77/07a; 14Os106/07f; 12Os148/07t; 15Os151/07f; 14Os13/08f; 15Os27/08x; 14Os65/08b; 14Os68/08f (14Os70/08p); 14Os108/08a; 13Os160/08s; 12Os186/08g; 14Os43/09v; 14Os59/09x; 13Os122/09d; 14Os149/09g; 15Os15/10k; 14Os24/10a; 15Os165/10v; 14Os18/12x; 11Os100/12h; 15Os129/12b; 14Os95/13x; 15Os27/14f; 12Os22/14y; 14Os37/14v; 15Os91/15v; 11Os30/16w; 14Os15/16m; 13Os78/16v; 13Os77/16x; 12Os139/16g; 12Os162/16i; 15Os110/17s; 12Os114/17g; 14Os2/18b; 15Os150/17y; 14Os27/18d (14Os28/18a); 12Os3/18k; 12Os45/18m; 12Os61/18i; 14Os75/18p; 14Os11/19b; 12Os13/19g; 11Os104/19g; 12Os119/19w; 15Os39/20d; 12Os38/21m (12Os39/21h); 14Os65/21x; 14Os129/21h; 15Os6/22d; 11Os31/22a; 11Os39/22b; 15Os36/22s; 14Os133/22y; 13Os31/23t; 13Os121/23b

Entscheidungsdatum

20.12.2023

Norm

GRBG §1 Abs1
GRBG §2 Abs1
GRBG §3
StPO §5
StPO §170 Abs3
StPO §173 Abs1 B
StPO §174 Abs3 Z4
StPO §174 Abs4
StPO §176 Abs1 Z2
StPO §177 Abs1 B
StPO §180 Abs1
StPO §193 Abs1
  1. StPO § 173 heute
  2. StPO § 173 gültig ab 21.01.2023 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 1/2023
  3. StPO § 173 gültig von 28.12.2019 bis 20.01.2023 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 105/2019
  4. StPO § 173 gültig von 01.01.2008 bis 27.12.2019 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  5. StPO § 173 gültig von 31.12.1975 bis 31.12.2007
  1. StPO § 174 heute
  2. StPO § 174 gültig ab 22.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 16/2020
  3. StPO § 174 gültig von 16.03.2020 bis 21.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 14/2020
  4. StPO § 174 gültig von 01.01.2017 bis 15.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 121/2016
  5. StPO § 174 gültig von 01.09.2010 bis 31.12.2016 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 64/2010
  6. StPO § 174 gültig von 01.01.2008 bis 31.08.2010 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  7. StPO § 174 gültig von 31.12.1975 bis 31.12.2007
  1. StPO § 174 heute
  2. StPO § 174 gültig ab 22.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 16/2020
  3. StPO § 174 gültig von 16.03.2020 bis 21.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 14/2020
  4. StPO § 174 gültig von 01.01.2017 bis 15.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 121/2016
  5. StPO § 174 gültig von 01.09.2010 bis 31.12.2016 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 64/2010
  6. StPO § 174 gültig von 01.01.2008 bis 31.08.2010 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  7. StPO § 174 gültig von 31.12.1975 bis 31.12.2007
  1. StPO § 176 heute
  2. StPO § 176 gültig ab 16.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 14/2020
  3. StPO § 176 gültig von 01.06.2012 bis 15.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 29/2012
  4. StPO § 176 gültig von 01.01.2011 bis 31.05.2012 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 111/2010
  5. StPO § 176 gültig von 01.09.2010 bis 31.12.2010 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 64/2010
  6. StPO § 176 gültig von 01.06.2009 bis 31.08.2010 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 52/2009
  7. StPO § 176 gültig von 01.01.2008 bis 31.05.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  8. StPO § 176 gültig von 01.10.2002 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 134/2002
  9. StPO § 176 gültig von 01.01.1994 bis 30.09.2002 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 526/1993
  10. StPO § 176 gültig von 31.12.1975 bis 31.12.1993
  1. StPO § 177 heute
  2. StPO § 177 gültig ab 01.06.2016 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 26/2016
  3. StPO § 177 gültig von 01.01.2008 bis 31.05.2016 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  4. StPO § 177 gültig von 01.01.2006 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 119/2005
  5. StPO § 177 gültig von 01.01.1994 bis 31.12.2005 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 526/1993
  6. StPO § 177 gültig von 31.12.1975 bis 31.12.1993
  1. StPO § 180 heute
  2. StPO § 180 gültig ab 01.01.2008 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  3. StPO § 180 gültig von 01.10.2002 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 134/2002
  4. StPO § 180 gültig von 01.01.1998 bis 30.09.2002 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 112/1997
  5. StPO § 180 gültig von 01.03.1997 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 762/1996
  6. StPO § 180 gültig von 01.01.1994 bis 28.02.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 526/1993
  7. StPO § 180 gültig von 01.03.1988 bis 31.12.1993 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 605/1987
  1. StPO § 193 heute
  2. StPO § 193 gültig ab 01.01.2008 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  3. StPO § 193 gültig von 01.01.1994 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 526/1993
  4. StPO § 193 gültig von 01.07.1983 bis 31.12.1993 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 168/1983

Rechtssatz

Was die sogenannte Verhältnismäßigkeit der Untersuchungshaft anlangt, prüft der Oberste Gerichtshof, ausgehend von der Vorgabe des GRBG, wonach nicht die Haft, vielmehr die vom OLG getroffene Entscheidung über die Haft den Prozessgegenstand bildet, in jüngerer, jedoch bereits gefestigter Rechtsprechung in zwei Schritten, ob angesichts der vom OLG angeführten bestimmten Tatsachen der von diesem gezogene Schluss auf ein ausgewogenes Verhältnis zur Bedeutung der Sache und der zu erwartenden Strafe vertretbar war (Paragraph 180, Absatz eins, zweiter Satz StPO) und - zusätzlich nach Maßgabe eigener Beweiswürdigung - ob die Gerichte alles ihnen Mögliche zur Abkürzung der Haft unternommen haben (Paragraph 193, Absatz eins, StPO). Eine ins Gewicht fallende Säumigkeit in Haftsachen ist auch ohne Verletzung des Paragraph 180, Absatz eins, zweiter Satz StPO grundrechtswidrig im Sinn einer Verletzung des Paragraph 193, Absatz eins, StPO.

Entscheidungstexte

  • 13 Os 48/06t
    Entscheidungstext OGH 15.05.2006 13 Os 48/06t
  • 14 Os 59/06t
    Entscheidungstext OGH 13.06.2006 14 Os 59/06t
    Auch
  • 13 Os 70/06b
    Entscheidungstext OGH 12.07.2006 13 Os 70/06b
  • 14 Os 77/06i
    Entscheidungstext OGH 28.07.2006 14 Os 77/06i
    Auch
  • 15 Os 98/06k
    Entscheidungstext OGH 20.09.2006 15 Os 98/06k
    Auch
  • 11 Os 84/06x
    Entscheidungstext OGH 22.08.2006 11 Os 84/06x
    Vgl auch; Beisatz: Die bloße Behauptung einer Verletzung der „Bestimmung des § 193 StPO insoweit, als Verfahrensverzögerungen ursächlich für die unangemessene lange Dauer der Untersuchungshaft sind" wird dem Begründungsgebot des § 3 Abs 1 Satz 1 GRBG nicht gerecht, sodass sich das Rechtsmittel einer meritorischen Erledigung entzieht. (T1)
  • 15 Os 24/07d
    Entscheidungstext OGH 19.03.2007 15 Os 24/07d
    Auch; nur: Eine ins Gewicht fallende Säumigkeit in Haftsachen ist auch ohne Verletzung des § 180 Abs 1 zweiter Satz StPO grundrechtswidrig im Sinn einer Verletzung des § 193 Abs 1 StPO. (T2)
  • 15 Os 55/07p
    Entscheidungstext OGH 30.05.2007 15 Os 55/07p
    Auch; Beis ähnlich wie T1
  • 11 Os 69/07t
    Entscheidungstext OGH 19.06.2007 11 Os 69/07t
    Vgl auch; Beisatz: Auch in Bezug auf eine Übergabe ist eine Verhältnismäßigkeitsprüfung anzustellen. (T3)
  • 13 Os 79/07b
    Entscheidungstext OGH 09.07.2007 13 Os 79/07b
    Vgl auch; Beisatz: Bei vorläufiger Anhaltung gemäß § 429 Abs 4 StPO hat sich die Verhältnismäßigkeitsprüfung im Hinblick auf die fehlende zeitliche Beschränkung einer Maßnahme nach § 21 Abs 1 StGB nur an der Bedeutung der Sache zu orientieren. (T4)
  • 15 Os 69/07x
    Entscheidungstext OGH 21.06.2007 15 Os 69/07x
    Auch; Beisatz: Hier: Grundrechtsverletzung infolge Untätigkeit des Gerichtes. (T5)
  • 12 Os 77/07a
    Entscheidungstext OGH 05.07.2007 12 Os 77/07a
  • 14 Os 106/07f
    Entscheidungstext OGH 22.08.2007 14 Os 106/07f
    Vgl auch; Beisatz: Die Festsetzung der Hauptverhandlung auf einen mehr als drei Monate nach Übermittlung des Aktes an die Vorsitzende liegenden Termins in einem keineswegs umfangreichen oder rechtlich schwierigen Verfahren, in dem die Angeklagte zudem seit fast zwei Monaten in Untersuchungshaft angehalten ist und neben der Ausschreibung der Hauptverhandlung, in der lediglich die Einvernahme von vier im Inland wohnhaften Zeugen geplant ist, keine weiteren Erhebungen im Zwischenverfahren erforderlich sind, widerspricht dem sich aus § 193 Abs 1 StPO ergebenden Beschleunigungsgebot. (T6)
  • 12 Os 148/07t
    Entscheidungstext OGH 29.11.2007 12 Os 148/07t
    Auch; Beisatz: Die (grundrechtlich geforderte) im österreichischen Strafverfahrensrecht durch den Begriff der Verhältnismäßigkeit bestimmte Angemessenheit der Dauer einer Untersuchungshaft entzieht sich einer schematischen Beurteilung. Die Schwere der angelasteten Tat, die im vom Erstgericht gefundenen und trotz fehlender Rechtskraft Indizwirkung entfaltenden Strafmaß einen messbaren Ausdruck findet, sowie das Gewicht des angenommenen Haftgrundes sind bei der nach den Umständen des jeweiligen Einzelfalls vorzunehmenden Abwägung von essentieller Bedeutung. (T7)
    Beisatz: Umstände der von der Grundrechtsbeschwerde reklamierten Art - nämlich die sich aus der Haft ergebenden, bei jeder inhaftierten Person in mehr oder weniger starker Ausprägung auftretenden Beeinträchtigungen persönlicher, insbesondere familiärer Beziehungen - sind keine die Verhältnismäßigkeit der Untersuchungshaft nach § 180 Abs 1 StPO mitbestimmenden Faktoren. (T8)
  • 15 Os 151/07f
    Entscheidungstext OGH 08.01.2008 15 Os 151/07f
    Auch; Beisatz: Hier: Auslieferungshaft gem § 29 Abs 1 ARHG. Bei der Verhältnismäßigkeitsprüfung ist nur auf die in § 173 Abs 1 letzter Satz StPO idF BGBl I 2007/93 (§ 180 Abs 1 letzter Satz StPO aF) genannten Kriterien und den Zeitpunkt der angefochtenen Entscheidung abzustellen. Mit den Hinweisen auf den Stand und die voraussichtliche Dauer des beim VwGH anhängigen Asylverfahrens sowie die behauptete Unzulässigkeit der Auslieferung orientiert sich die Beschwerde in dieser Hinsicht nicht am Gesetz. (T9)
  • 14 Os 13/08f
    Entscheidungstext OGH 19.02.2008 14 Os 13/08f
    Vgl auch; Beisatz: Nach ständiger Rechtsprechung kann eine grundrechtswidrige Verletzung des Beschleunigungsgebots aufgrund einer ins Gewicht fallenden Säumigkeit in Haftsachen auch ohne Verletzung der Verhältnismäßigkeit im Sinne des § 173 Abs 1 zweiter Satz StPO nF vorliegen. (T10)
    Beisatz: Hier: Die bei der vorläufigen Anhaltung in diesem Zusammenhang allein maßgebliche Bedeutung der Sache ließ fallbezogen die Untätigkeit der Untersuchungsrichterin, die trotz Anhaltspunkte für die Möglichkeit einer Substituierung der vorläufigen Anhaltung einem Beweisantrag auf nochmalige Begutachtung nicht entsprach, noch gravierender erscheinen. (T11)
  • 15 Os 27/08x
    Entscheidungstext OGH 10.03.2008 15 Os 27/08x
    Beisatz: Nach dem Strafprozessreformgesetz (BGBl I 15/2004) nunmehr § 173 Abs 1 StPO und § 177 Abs 1 StPO. (T12)
  • 14 Os 65/08b
    Entscheidungstext OGH 27.05.2008 14 Os 65/08b
    Vgl auch; Beis wie T12
  • 14 Os 68/08f
    Entscheidungstext OGH 02.06.2008 14 Os 68/08f
    Beisatz: Diese Grundsätze erfahren durch die explizite Statuierung des Beschleunigungsgebots in den §§ 9 Abs 2, 177 Abs 1 der neuen StPO keine Änderung und gewähren insbesondere nicht ohne weiteres den Anspruch auf sofortige Enthaftung. Dieser ist vielmehr nach § 9 Abs 2 StPO, aber auch Art 5 Abs 3 zweiter Satz MRK und Art 5 Abs 1 PersFrG nur bei einer unverhältnismäßig langen Verfahrensdauer gegeben, zwingt aber das Gericht nicht gleichsam automatisch zur Enthaftung. (T13)
  • 14 Os 108/08a
    Entscheidungstext OGH 13.08.2008 14 Os 108/08a
    Beisatz: Die richterliche Haftprüfung dient nicht bloß der Entscheidung über Fortdauer oder Aufhebung der Untersuchungshaft, sondern vielmehr darüber hinausgehend der Einhaltung sämtlicher haftrelevanter Vorschriften, sodass das Oberlandesgericht der Haftbeschwerde Folge geben kann, ohne den Beschwerdeführer zu enthaften (so auch schon 14 Os 43/07s). (T14)
    Beisatz: Prozessgegenstand jeder richterlichen Haftprüfung ist demnach stets auch die Einhaltung aller die Haft regelnden gesetzlichen Vorschriften. Dazu zählen unter anderem die Einhaltung der Begründungsvorschriften des § 174 Abs 3 Z 4 und Abs 4 zweiter Satz StPO, auf deren Befolgung der vom Zwangseingriff Betroffene demnach ebenso ein subjektives Recht hat (das er sogar mit Grundrechtsbeschwerde geltend machen kann; vgl nur RIS-Justiz RS0120817), und die Einhaltung des Beschleunigungsgebots, selbst wenn dessen Verletzung noch nicht zur Unverhältnismäßigkeit der Haft nach § 173 Abs 1 zweiter Satz StPO und damit zur Enthaftung führt. (T15)
    Beisatz: Nach Maßgabe dieser am Erfordernis eines effektiven Grundrechtsschutzes ausgerichteten jüngeren Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs kann vermittels eines Antrags auf Freilassung nach § 176 Abs 1 Z 2 StPO auch bloß eine - die Verhältnismäßigkeit des § 173 Abs 1 zweiter Satz StPO gar nicht in Frage stellende - Verletzung des Beschleunigungsgebots nach §§ 9 Abs 2, 177 Abs 1 StPO releviert werden, ohne dass der Beschuldigte (§ 48 Abs 2 StPO) indes an einem anderen - gegenüber dem in Haftsachen bestehenden Rechtszug subsidiären (grundlegend: 14 Os 62/08m) - Rechtsbehelf gehindert wäre. (T16)
    Bem: Zur Verpflichtung der Staatsanwaltschaft, zwecks Verfahrensbeschleunigung im Rahmen der Entscheidung über eine Haftbeschwerde erteilte Anordnungen des Gerichts zu befolgen, siehe auch RS0124006. (T17)
  • 13 Os 160/08s
    Entscheidungstext OGH 05.11.2008 13 Os 160/08s
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T13; Beis ähnlich wie T16
  • 12 Os 186/08g
    Entscheidungstext OGH 27.01.2009 12 Os 186/08g
    Vgl; Beisatz: § 173 Abs 1 zweiter Satz StPO stellt nämlich allein auf die Relation der Haftdauer zur Bedeutung der Sache sowie zu der zu erwartenden Strafe ab. Beurteilungsbasis dieser beiden Kriterien ist nach der Systematik der Bestimmungen über die Untersuchungshaft die - entsprechend qualifizierte - Verdachtslage (§§ 173 Abs 1 erster Satz, 174 Abs 1 erster und zweiter Satz, Abs 3 Z 2 und Z 4, 177 Abs 2 StPO). (T18)
    Beisatz: In concreto wird diese - wie bereits dargelegt - durch den (noch nicht rechtskräftigen) Schuldspruch determiniert. (T19)
  • 14 Os 43/09v
    Entscheidungstext OGH 29.04.2009 14 Os 43/09v
    Vgl; Beisatz: Hier: Unverhältnismäßigkeit der zum Zeitpunkt der Entscheidung des Oberlandesgerichts etwas mehr als zwei Jahre andauernden Untersuchungshaft ist angesichts der Höhe der in erster Instanz verhängten Freiheitsstrafe nicht gegeben. (T20)
  • 14 Os 59/09x
    Entscheidungstext OGH 04.06.2009 14 Os 59/09x
    Vgl; Beis wie T1; Beis ähnlich wie T15
  • 13 Os 122/09d
    Entscheidungstext OGH 19.11.2009 13 Os 122/09d
    Auch; Beisatz: Der Enthaftungsantrag des Angeklagten löste nicht bloß die Verpflichtung aus, ohne Verzug eine Haftverhandlung anzuberaumen, sondern - wie sich nicht zuletzt aus § 175 Abs 5 StPO ergibt - innerhalb dieser zeitlichen Vorgaben auch über den Antrag zu entscheiden. (T21)
  • 14 Os 149/09g
    Entscheidungstext OGH 15.12.2009 14 Os 149/09g
    Auch; Beisatz: Keine die sofortige Enthaftung des Beschwerdeführers nach sich ziehende „Fristüberschreitung in U-Haft-Sachen", wenn die Wirksamkeit eines Beschlusses auf (Verhängung oder) Fortsetzung der Untersuchungshaft durch die Haftfrist nicht mehr begrenzt ist. (T22)
  • 15 Os 15/10k
    Entscheidungstext OGH 03.03.2010 15 Os 15/10k
    Beis wie T1;Beisatz: § 177 Abs 1 StPO. (T23)
    Beisatz: Im Hinblick auf die vielfältigen und auf eine Beschleunigung hinzielenden Verfahrensschritte (Aufklärungsersuchen, Urgenzen sowie die prozessual vorgesehenen Möglichkeiten zur Äußerung von Oberstaatsanwaltschaft und Verteidigung) liegt keine Säumnis des Oberlandesgerichts vor. (T24)
  • 14 Os 24/10a
    Entscheidungstext OGH 30.03.2010 14 Os 24/10a
    Vgl; Beis wie T12; Beis ählich wie T13
  • 15 Os 165/10v
    Entscheidungstext OGH 23.12.2010 15 Os 165/10v
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T21; Beisatz: Hier: Keine Säumnis im Hinblick auf die angesichts der beantragten Fortsetzung der Untersuchungshaft als Hausarrest notwendige Anordnung der Bewährungshilfe, Beauftragung mit Umfelderhebungen und Klärung technischer Voraussetzungen der Überwachung durch die Justizanstalt. (T25)
  • 14 Os 18/12x
    Entscheidungstext OGH 21.02.2012 14 Os 18/12x
    Auch; Beis ähnlich wie T13
  • 11 Os 100/12h
    Entscheidungstext OGH 21.08.2012 11 Os 100/12h
    Vgl auch
  • 15 Os 129/12b
    Entscheidungstext OGH 17.10.2012 15 Os 129/12b
    Auch; nur T2
  • 14 Os 95/13x
    Entscheidungstext OGH 03.07.2013 14 Os 95/13x
    Vgl auch; Beisatz: Bei der Prüfung der Frage, ob der Haft‑(hier: Anhalte‑)Zweck durch gelindere Mittel erreicht werden kann, hat der Oberste Gerichtshof auf deutlich und bestimmt zu bezeichnende, in der angefochtenen Entscheidung übergangene, indes zu diesem Zeitpunkt bereits aktenmäßig belegte Tatumstände Rücksicht zu nehmen, ohne dass jedoch mangelnde Erörterung solcher Umstände für sich allein bereits eine Grundrechtsverletzung darstellen würde. (T26)
  • 15 Os 27/14f
    Entscheidungstext OGH 19.03.2014 15 Os 27/14f
    Auch; Beis wie T21
  • 12 Os 22/14y
    Entscheidungstext OGH 06.03.2014 12 Os 22/14y
    Vgl auch; Beisatz: Bei der Prüfung der Frage, ob der Haftzweck durch gelindere Mittel erreicht werden kann, hat der Oberste Gerichtshof auf deutlich und bestimmt zu bezeichnende, in der angefochtenen Entscheidung übergangene, indes zu diesem Zeitpunkt bereits aktenmäßig belegte Umstände Rücksicht zu nehmen. (T27)
  • 14 Os 37/14v
    Entscheidungstext OGH 09.04.2014 14 Os 37/14v
    Vgl
  • 15 Os 91/15v
    Entscheidungstext OGH 28.07.2015 15 Os 91/15v
    Auch; Beis wie T1
  • 11 Os 30/16w
    Entscheidungstext OGH 22.03.2016 11 Os 30/16w
    Auch; Beis wie T26
  • 14 Os 15/16m
    Entscheidungstext OGH 08.03.2016 14 Os 15/16m
    Auch
  • 13 Os 78/16v
    Entscheidungstext OGH 25.07.2016 13 Os 78/16v
    Auch
  • 13 Os 77/16x
    Entscheidungstext OGH 25.07.2016 13 Os 77/16x
    Auch; nur T2; Beis wie T1; Beis wie T10; Beis wie T13
  • 12 Os 139/16g
    Entscheidungstext OGH 24.11.2016 12 Os 139/16g
    Auch
  • 12 Os 162/16i
    Entscheidungstext OGH 30.12.2016 12 Os 162/16i
    Auch; Beis wie T3; Beisatz: Die in § 21 Abs 2 erster und letzter Satz EU‑JZG genannten Fristen sind keine Fallfristen, deren Überschreitung zur Enthaftung des Betroffenen führt (vgl § 21 Abs 3 erster Satz EU‑JZG), sondern gesetzliche Konkretisierungen des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit. (T28)
  • 15 Os 110/17s
    Entscheidungstext OGH 19.09.2017 15 Os 110/17s
    Auch
  • 12 Os 114/17g
    Entscheidungstext OGH 12.10.2017 12 Os 114/17g
    Auch
  • 14 Os 2/18b
    Entscheidungstext OGH 15.01.2018 14 Os 2/18b
    Vgl
  • 15 Os 150/17y
    Entscheidungstext OGH 13.12.2017 15 Os 150/17y
    Auch; Beisatz: Hier: Zur Verhältnismäßigkeit einer Festnahme prüft der Oberste Gerichtshof im Grundrechtsbeschwerdeverfahren, ob angesichts der vom Oberlandesgericht angeführten bestimmten Tatsachen der von diesem gezogene Schluss auf ein ausgewogenes Verhältnis zur Bedeutung der Sache (§ 170 Abs 3, § 5 StPO) vertretbar war . (T29)
  • 14 Os 27/18d
    Entscheidungstext OGH 06.03.2018 14 Os 27/18d
    Auch; Beisatz: Hat das Oberlandesgericht ohnehin verfahrensbeschleunigende Maßnahmen durch die Staatsanwaltschaft angeordnet, hat die Grundrechtsbeschwerde darzulegen, weshalb dies keinen angemessenen Ausgleich für die anerkannte Verletzung des Beschleunigungsgebots darstellen, die Entscheidung also grundrechtswidrig sein sollte. (T30)
  • 12 Os 3/18k
    Entscheidungstext OGH 15.02.2018 12 Os 3/18k
    Auch; Beis wie T1
  • 12 Os 45/18m
    Entscheidungstext OGH 17.05.2018 12 Os 45/18m
    Auch; Beis wie T1
  • 12 Os 61/18i
    Entscheidungstext OGH 21.06.2018 12 Os 61/18i
    Auch; Beis wie T1
  • 14 Os 75/18p
    Entscheidungstext OGH 11.07.2018 14 Os 75/18p
    Auch; Beis wie T26
  • 14 Os 11/19b
    Entscheidungstext OGH 29.01.2019 14 Os 11/19b
    Auch; Beisatz: Der Beschwerdeführer hat gemäß § 3 Abs 1 erster Satz GRBG konkret darzulegen, in welcher (genau bezeichneten) Verzögerung der im Strafverfahren tätigen Behörden eine ins Gewicht fallende und somit grundrechtswidrige Säumigkeit vorliege. (T31)
  • 12 Os 13/19g
    Entscheidungstext OGH 13.02.2019 12 Os 13/19g
    Auch
  • 11 Os 104/19g
    Entscheidungstext OGH 02.08.2019 11 Os 104/19g
    Vgl
  • 12 Os 119/19w
    Entscheidungstext OGH 15.10.2019 12 Os 119/19w
    Vgl; Beis wie T8
  • 15 Os 39/20d
    Entscheidungstext OGH 27.04.2020 15 Os 39/20d
    Vgl
  • 12 Os 38/21m
    Entscheidungstext OGH 24.06.2021 12 Os 38/21m
    Vgl; Beis wie T13; Beis wie T15
  • 14 Os 65/21x
    Entscheidungstext OGH 22.06.2021 14 Os 65/21x
    Vgl
  • 14 Os 129/21h
    Entscheidungstext OGH 22.11.2021 14 Os 129/21h
    Vgl
  • 15 Os 6/22d
    Entscheidungstext OGH 27.01.2022 15 Os 6/22d
    Vgl
  • 11 Os 31/22a
    Entscheidungstext OGH 22.03.2022 11 Os 31/22a
    Vgl; Beis wie T13; Beis wie T15
  • 11 Os 39/22b
    Entscheidungstext OGH 20.04.2022 11 Os 39/22b
    Vgl
  • 15 Os 36/22s
    Entscheidungstext OGH 27.04.2022 15 Os 36/22s
    Vgl
  • 14 Os 133/22y
    Entscheidungstext OGH 14.12.2022 14 Os 133/22y
    Vgl
  • 13 Os 31/23t
    Entscheidungstext OGH 19.04.2023 13 Os 31/23t
    vgl; Beisatz wie T1
  • 13 Os 121/23b
    Entscheidungstext OGH 20.12.2023 13 Os 121/23b
    vgl; Beisatz wie T1

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2006:RS0120790

Im RIS seit

14.06.2006

Zuletzt aktualisiert am

19.01.2024

Dokumentnummer

JJR_20060515_OGH0002_0130OS00048_06T0000_001

Entscheidungstext 11Os104/19g

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Entscheidungstext

Rechtsgebiet

Strafrecht

Fundstelle

ZWF 2019/56 S 190 - ZWF 2019,190 = SSt 2019/56

Geschäftszahl

11Os104/19g

Entscheidungsdatum

02.08.2019

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat am 2. August 2019 durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofs Dr. Schwab als Vorsitzenden sowie die Vizepräsidentin des Obersten Gerichtshofs Mag. Marek und den Hofrat des Obersten Gerichtshofs Dr. Oberressl als weitere Richter in Gegenwart des Schriftführers Kontr. Bodinger in der Strafsache gegen Herbert S***** wegen des Vergehens des schweren gewerbsmäßigen Betruges nach Paragraphen 146,, 147 Absatz 2,, 148 erster Fall und 15 StGB, AZ 27 HR 91/19b des Landesgerichts Feldkirch, über die Grundrechtsbeschwerde des Beschuldigten gegen den Beschluss des Oberlandesgerichts Innsbruck als Beschwerdegericht vom 5. Juli 2019, AZ 6 Bs 130/19x (ON 16 der Ermittlungsakten), nach Anhörung der Generalprokuratur in nichtöffentlicher Sitzung den

Beschluss

gefasst:

Spruch

Die Grundrechtsbeschwerde wird zurückgewiesen.

Gründe:

Rechtliche Beurteilung

Mit Beschluss vom 10. Mai 2019 (ON 10) wies das Landesgericht Feldkirch den Antrag der Staatsanwaltschaft auf Verhängung der Untersuchungshaft über den Beschuldigten ab. Der dagegen gerichteten Beschwerde der Staatsanwaltschaft gab das Oberlandesgericht Innsbruck mit Beschluss vom 5. Juli 2019 (ON 16) Folge, hob den angefochtenen Beschluss auf und verhängte über den Beschuldigten die Untersuchungshaft aus dem Haftgrund der Tatbegehungsgefahr nach Paragraph 173, Absatz 2, Ziffer 3, Litera b,, Litera c, StPO.

In der Sache erachtete das Beschwerdegericht den Beschuldigten dringend verdächtig, er habe vom 21. September 2018 bis zum 29. Jänner 2019 in G***** und andernorts in fünf Angriffen gewerbsmäßig (Paragraph 70, Absatz eins, Ziffer 3, erster Fall StGB) mit auf unrechtmäßige Bereicherung gerichtetem Vorsatz Dipl.-Ing. (FH) Robert W***** durch Täuschung über Tatsachen, nämlich die Vorgabe, ihm Baumaterial zu liefern, zur Auszahlung von zusammen 17.570 Euro, somit zu Handlungen teils verleitet, teils dies versucht, die den Genannten im angeführten, 5.000 Euro übersteigenden Betrag am Vermögen teils schädigten, teils schädigen sollten.

In rechtlicher Hinsicht subsumierte das Beschwerdegericht dieses Verhalten dem Vergehen des schweren gewerbsmäßigen Betruges nach Paragraphen 146,, 147 Absatz 2,, 148 erster Fall und 15 StGB.

Dagegen richtet sich die Grundrechtsbeschwerde des Beschuldigten, die (ausschließlich) Unverhältnismäßigkeit der Haftverhängung behauptet.

Soweit sie andere Grundrechte als jenes auf persönliche Freiheit als verletzt ansieht, verkennt sie den Prüfungsumfang des herangezogenen Rechtsbehelfs (Paragraph eins, Absatz eins, GRBG; vergleiche Kier in WK2 GRBG Vor Paragraphen eins –, 13, Rz 8 und 14 sowie Paragraph eins, Rz 7 f).

Nach Artikel eins, Absatz 3, PersFrG darf die persönliche Freiheit nur entzogen werden, wenn und soweit dies nicht zum notwendigen Zweck der Maßnahme außer Verhältnis steht. Paragraph 173, Absatz eins, zweiter Satz StPO konkretisiert dies für den Fall der Untersuchungshaft. Danach maßgeblich ist das Verhältnis deren Verhängung oder Aufrechterhaltung zur Bedeutung der Sache (ie der Straftat) oder der zu erwartenden Strafe vergleiche RIS-Justiz RS0061378; 15 Os 117/04; Kier in WK2 GRBG Paragraph 2, Rz 6 ff; Kirchbacher/Rami, WK-StPO Paragraph 173, Rz 8 f); der (bei Annahme von Tatbegehungsgefahr in der Verhinderung von Straftaten gelegene – Kirchbacher/Rami, WK-StPO Vor Paragraphen 170 –, 189, Rz 7/1) Zweck der Untersuchungshaft ist nur für die Beurteilung der Frage relevant, ob er durch die Anwendung gelinderer Mittel erreicht werden kann (15 Os 32/95; 11 Os 29/08m).

Den Gegenstand der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs über eine Grundrechtsbeschwerde bildet – anders als bei einer Haftbeschwerde an das Oberlandesgericht – nicht die Haft, sondern die Entscheidung über diese (RIS-Justiz RS0121605 [T3], RS0061004 [T5]). Davon ausgehend prüft der Oberste Gerichtshof im Grundrechtsbeschwerdeverfahren, was die Verhältnismäßigkeit der Haft anlangt, ob angesichts der vom Oberlandesgericht in der Beschwerdeentscheidung angeführten bestimmten Tatsachen der von diesem gezogene Schluss auf ein ausgewogenes Verhältnis zur Bedeutung der Sache und der zu erwartenden Strafe vertretbar war (RIS-Justiz RS0120790 – eine Verletzung des Beschleunigungsgebots, die ebenfalls unter dem Blickwinkel der Verhältnismäßigkeit zu prüfen wäre, steht hier nicht in Rede).

         Die Unvertretbarkeit jenes Schlusses (BS 9) wird mit dem (einzigen) Einwand, die Haftverhängung stehe „zum Zweck der Maßnahme außer Verhältnis“, weil „sowohl Vernehmungsfähigkeit und Verhandlungsfähigkeit und Hafttauglichkeit entschieden zu verneinen“ seien, nicht einmal behauptet.

Auf Basis der – maßgeblichen – Tatsachenannahmen des Oberlandesgerichts steht im Übrigen keineswegs „fest“, dass beim Beschuldigten (aktuell) „Verhandlungs- und Vernehmungsunfähigkeit vorliegen“; danach war – wenngleich zurückliegend ein anderes gegen ihn geführtes Strafverfahren aus diesem Grund „abgebrochen“ worden war (BS 8 f) – der über Jahre bereits bestehende Krankheitszustand des Beschuldigten, der sowohl von der Kriminalpolizei als auch vor Gericht im Pflichtverhör (tatsächlich) zur Sache vernommen werden konnte, immerhin kein Hindernis für die (von ihm zugestandene) nunmehrige Delinquenz (BS 7 und 9). Außerdem hätte – wovon das Oberlandesgericht zutreffend ausging (BS 9) – selbst ein Verhandlungs- (RIS-Justiz RS0098977) oder Vernehmungsunfähigkeit vergleiche RIS-Justiz RS0119235 [T1]) begründender Zustand des Beschuldigten weder Einfluss auf die Bedeutung der Sache noch auf die Beurteilung, ob die Haft zu einer zu erwartenden Strafe außer Verhältnis steht.

Die (weiters behauptete) vollständige Vollzugsuntauglichkeit im Sinn des Paragraph 5, StVG könnte – wie der Beschwerdeführer ohnehin selbst einräumt – die Verhältnismäßigkeit der Untersuchungshaft ebenso wenig infrage stellen (15 Os 160/02; 12 Os 98/04; RIS-Justiz RS0113913).

Die den Anfechtungsrahmen verfehlende Grundrechtsbeschwerde war daher ohne Kostenzuspruch (Paragraph 8, GRBG) zurückzuweisen.

Textnummer

E125770

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2019:0110OS00104.19G.0802.000

Im RIS seit

09.08.2019

Zuletzt aktualisiert am

24.01.2022

Dokumentnummer

JJT_20190802_OGH0002_0110OS00104_19G0000_000