Rechtssatz für 1Ob171/51 3Ob525/52 3Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0044892

Geschäftszahl

1Ob171/51; 3Ob525/52; 3Ob228/54; 8Ob16/64; 6Ob136/63; 6Ob245/64; 5Ob187/64; 1Ob181/65; 6Ob219/66; 8Ob226/67; 7Ob4/69; 6Ob231/69; 5Ob285/69; 6Ob320/70; 6Ob123/74; 4Ob588/74; 5Ob619/76; 3Ob657/77; 7Ob711/79; 7Ob753/83; 3Ob550/85; 1Ob602/94; 7Ob2067/96p; 1Ob208/08g; 4Ob231/10i; 10Ob10/16t

Entscheidungsdatum

15.03.2016

Norm

MG §19 Abs1 A
MG §19 Abs2 Z10 A2
ZPO §572
MRG §30 Abs1 D
  1. MRG § 30 heute
  2. MRG § 30 gültig ab 01.01.2002 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 161/2001
  3. MRG § 30 gültig von 01.03.1991 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 68/1991

Rechtssatz

Grundsätzlich ist die Zulässigkeit einer Kündigung nach dem Zeitpunkt ihrer Zustellung zu beurteilen. Ausnahmsweise ist jedoch auf die Verhältnisse bei Schluss der Verhandlung erster Instanz Rücksicht zu nehmen, wenn dies im Interesse des Mieters erforderlich ist, um eine offenbar unbillige Entscheidung zu vermeiden. Dies gilt insbesondere auch für den Kündigungsgrund des Paragraph 19, Absatz 2, Ziffer 10, MG (Verurteilung zu 5 Jahren Kerker).

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 171/51
    Entscheidungstext OGH 28.03.1951 1 Ob 171/51
    Veröff: MietSlg 1823
  • 3 Ob 525/52
    Entscheidungstext OGH 11.09.1952 3 Ob 525/52
    Auch; nur: Grundsätzlich ist die Zulässigkeit einer Kündigung nach dem Zeitpunkt ihrer Zustellung zu beurteilen. (T1)
  • 3 Ob 228/54
    Entscheidungstext OGH 12.05.1954 3 Ob 228/54
    Auch; nur: Verurteilung zu 5 Jahren Kerker. (T2) Veröff: ImmZ 1954,238
  • 8 Ob 16/64
    Entscheidungstext OGH 04.02.1964 8 Ob 16/64
    Ähnlich; Veröff: MietSlg 16280
  • 6 Ob 136/63
    Entscheidungstext OGH 12.07.1963 6 Ob 136/63
    Auch; Veröff: MietSlg 15362
  • 6 Ob 245/64
    Entscheidungstext OGH 23.12.1964 6 Ob 245/64
    Veröff: MietSlg 16380
  • 5 Ob 187/64
    Entscheidungstext OGH 14.07.1964 5 Ob 187/64
    Veröff: MietSlg 16388
  • 1 Ob 181/65
    Entscheidungstext OGH 26.01.1965 1 Ob 181/65
    Beisatz: 8 OB 46/65 stellt keine grundsätzliche Abkehr von der bisherigen Judikatur zu diesen Gesetzesstellen dar. (T3) Veröff: MietSlg 17448
  • 6 Ob 219/66
    Entscheidungstext OGH 07.09.1966 6 Ob 219/66
    Auch; nur T1; Veröff: MietSlg 18428
  • 8 Ob 226/67
    Entscheidungstext OGH 19.09.1967 8 Ob 226/67
    nur T1; Veröff: ImmZ 1968,26 = MietSlg 19330
  • 7 Ob 4/69
    Entscheidungstext OGH 29.01.1969 7 Ob 4/69
    nur T1; Beisatz: Die Verwertung des Mietgegenstandes gegen unverhältnismäßig hohe Gegenleistung gibt keine Veranlassung zur Durchbrechung dieses Grundsatzes. (T4) Veröff: EvBl 1969/259 S 395 = MietSlg 21494(16)
  • 6 Ob 231/69
    Entscheidungstext OGH 15.10.1969 6 Ob 231/69
    nur T1; Beis wie T4; Veröff: MietSlg 21496
  • 5 Ob 285/69
    Entscheidungstext OGH 12.11.1969 5 Ob 285/69
    nur T1; Beis wie T4; Veröff: MietSlg 21494(16)
  • 6 Ob 320/70
    Entscheidungstext OGH 08.01.1971 6 Ob 320/70
    Auch; Veröff: MietSlg 23381
  • 6 Ob 123/74
    Entscheidungstext OGH 18.07.1974 6 Ob 123/74
    nur T1; Beisatz: Nur beim Kündigungsgrund des Eigenbedarfes oder bei Kündigungsgründen, die eine Zukunftsprognose erfordern, ist wegen der Besonderheit dieser Kündigungsgründe auch auf die nach der Zustellung der Aufkündigung eingetretenen Umstände Bedacht zu nehmen. (T5) Veröff: MietSlg 26270
  • 4 Ob 588/74
    Entscheidungstext OGH 01.10.1974 4 Ob 588/74
  • 5 Ob 619/76
    Entscheidungstext OGH 06.07.1976 5 Ob 619/76
    nur T1; Veröff: MietSlg 28328
  • 3 Ob 657/77
    Entscheidungstext OGH 07.03.1978 3 Ob 657/77
    nur T1
  • 7 Ob 711/79
    Entscheidungstext OGH 30.08.1979 7 Ob 711/79
    nur T1
  • 7 Ob 753/83
    Entscheidungstext OGH 22.12.1983 7 Ob 753/83
    Auch; Beisatz: Hier: Bereits für MRG. (T6)
  • 3 Ob 550/85
    Entscheidungstext OGH 08.05.1985 3 Ob 550/85
    nur T1
  • 1 Ob 602/94
    Entscheidungstext OGH 11.10.1994 1 Ob 602/94
    Auch; nur T1
  • 7 Ob 2067/96p
    Entscheidungstext OGH 27.03.1996 7 Ob 2067/96p
    Auch; nur T1; Beis wie T5
  • 1 Ob 208/08g
    Entscheidungstext OGH 25.11.2008 1 Ob 208/08g
    nur: Grundsätzlich ist die Zulässigkeit einer Kündigung nach dem Zeitpunkt ihrer Zustellung zu beurteilen. Ausnahmsweise ist jedoch auf die Verhältnisse bei Schluss der Verhandlung erster Instanz Rücksicht zu nehmen, wenn dies im Interesse des Mieters erforderlich ist, um eine offenbar unbillige Entscheidung zu vermeiden. (T7); Beis wie T5 nur: Beim Kündigungsgrund des Eigenbedarfes oder bei Kündigungsgründen, die eine Zukunftsprognose erfordern, ist wegen der Besonderheit dieser Kündigungsgründe auch auf die nach der Zustellung der Aufkündigung eingetretenen Umstände Bedacht zu nehmen. (T8)
  • 4 Ob 231/10i
    Entscheidungstext OGH 23.03.2011 4 Ob 231/10i
    Auch; nur T7; Beis wie T8; Beisatz: Bei einer Kündigung wegen Weitergabe des Bestandobjekts (§ 30 Abs 2 Z 4 MRG) kommt es nicht auf eine Zukunftsprognose an. (T9)
  • 10 Ob 10/16t
    Entscheidungstext OGH 15.03.2016 10 Ob 10/16t
    Auch; Beis wie T9

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1951:RS0044892

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

25.04.2016

Dokumentnummer

JJR_19510328_OGH0002_0010OB00171_5100000_001

Rechtssatz für 4Ob2302/96z 9Ob97/97y 1...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0106984

Geschäftszahl

4Ob2302/96z; 9Ob97/97y; 10Ob327/97d; 8Ob104/98x; 7Ob42/07p; 1Ob208/08g; 5Ob142/11k; 6Ob50/15v; 10Ob10/16t; 1Ob122/20b

Entscheidungsdatum

22.07.2020

Norm

MRG §30 Abs2 Z4 H
  1. MRG § 30 heute
  2. MRG § 30 gültig ab 01.01.2002 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 161/2001
  3. MRG § 30 gültig von 01.03.1991 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 68/1991

Rechtssatz

Für das Vorliegen dieses Kündigungsgrundes ist auf den Zeitpunkt der Aufkündigung abzustellen (JBl 1987, 447).

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 2302/96z
    Entscheidungstext OGH 12.11.1996 4 Ob 2302/96z
  • 9 Ob 97/97y
    Entscheidungstext OGH 27.08.1997 9 Ob 97/97y
  • 10 Ob 327/97d
    Entscheidungstext OGH 04.11.1997 10 Ob 327/97d
    Auch
  • 8 Ob 104/98x
    Entscheidungstext OGH 08.06.1998 8 Ob 104/98x
    Auch
  • 7 Ob 42/07p
    Entscheidungstext OGH 08.03.2007 7 Ob 42/07p
  • 1 Ob 208/08g
    Entscheidungstext OGH 25.11.2008 1 Ob 208/08g
    Auch; Beisatz: Hier: Kündigungsgrund verneint, weil der gekündigte Hauptmieter das Untermietverhältnis bereits zu einem vor der Zustellung der Kündigung seines Hauptmietverhältnisses gelegenen Kündigungstermin aufgekündigt hatte. (T1)
  • 5 Ob 142/11k
    Entscheidungstext OGH 14.09.2011 5 Ob 142/11k
    Auch
  • 6 Ob 50/15v
    Entscheidungstext OGH 27.04.2015 6 Ob 50/15v
    Auch
  • 10 Ob 10/16t
    Entscheidungstext OGH 15.03.2016 10 Ob 10/16t
    Auch
  • 1 Ob 122/20b
    Entscheidungstext OGH 22.07.2020 1 Ob 122/20b

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1996:RS0106984

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

23.09.2020

Dokumentnummer

JJR_19961112_OGH0002_0040OB02302_96Z0000_002

Rechtssatz für 6Ob599/87; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0070282

Geschäftszahl

6Ob599/87; 6Ob661/87; 8Ob1503/88; 7Ob565/88 (7Ob566/88); 3Ob507/89; 3Ob148/89; 1Ob705/89; 3Ob548/90; 1Ob576/90; 2Ob541/90; 7Ob574/90; 9Ob702/91; 7Ob634/91; 8Ob586/93; 2Ob577/93; 6Ob634/94; 2Ob2371/96g; 4Ob26/98x; 7Ob374/97v; 4Ob307/98w; 3Ob331/98t; 10Ob22/00h; 3Ob40/00d; 6Ob239/00s; 6Ob347/04d; 8Ob103/07s; 5Ob4/08m; 1Ob208/08g; 8Ob36/09s; 8Ob138/09s; 4Ob231/10i; 3Ob62/13h; 3Ob43/14s; 3Ob153/14t; 6Ob50/15v; 1Ob156/15w; 10Ob10/16t; 8Ob115/15t; 3Ob160/16z; 3Ob12/17m; 5Ob98/18z; 6Ob129/18s; 4Ob63/19x; 8Ob43/21p; 4Ob166/23z

Entscheidungsdatum

17.10.2023

Norm

MRG §33 Abs1
  1. MRG § 33 heute
  2. MRG § 33 gültig ab 01.04.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 30/2009
  3. MRG § 33 gültig von 01.10.2006 bis 31.03.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 124/2006
  4. MRG § 33 gültig von 01.01.1982 bis 30.09.2006

Rechtssatz

Die Zulässigkeit einer Aufkündigung ist nur nach dem Zeitpunkt ihrer Zustellung zu beurteilen.

Entscheidungstexte

  • 6 Ob 599/87
    Entscheidungstext OGH 21.05.1987 6 Ob 599/87
  • 6 Ob 661/87
    Entscheidungstext OGH 22.10.1987 6 Ob 661/87
    Beisatz: Doch ist zur Beurteilung des Mangels eines schutzwürdigen Interesses auch die Sachlage heranzuziehen, wie sie sich bis zum Schluss der mündlichen Verhandlung erster Instanz ergeben hat, soferne diese Entwicklung Rückschlüsse darauf zulässt, dass der Kündigungsgrund schon im Zeitpunkt der Aufkündigung gegeben war. (T1) Veröff: MietSlg XXXIX/49
  • 8 Ob 1503/88
    Entscheidungstext OGH 11.02.1988 8 Ob 1503/88
    Beisatz: Die Weitergabe des Bestandobjekts muss daher in diesem Zeitpunkt gegeben sein. (T2)
  • 7 Ob 565/88
    Entscheidungstext OGH 28.04.1988 7 Ob 565/88
    Beis wie T1; Beisatz: Hier: Verwendet ein Mieter die Bestandräumlichkeiten zu einem anderen als dem vereinbarten geschäftlichen Zweck, so ist hiefür der Zeitpunkt der Aufkündigung maßgebend. (T3) Veröff: WoBl 1989,117
  • 3 Ob 507/89
    Entscheidungstext OGH 24.05.1989 3 Ob 507/89
    Beis wie T1
  • 3 Ob 148/89
    Entscheidungstext OGH 13.12.1989 3 Ob 148/89
    Vgl; Veröff: EvBl 1990/95 S 468
  • 1 Ob 705/89
    Entscheidungstext OGH 21.02.1990 1 Ob 705/89
    Beis wie T2; Beisatz: Eine verfrühte Aufkündigung kann selbst durch spätere Entwicklungen nachträglich nicht gerechtfertigt werden. (T4) Veröff: RZ 1990/82 S 201
  • 3 Ob 548/90
    Entscheidungstext OGH 18.04.1990 3 Ob 548/90
  • 1 Ob 576/90
    Entscheidungstext OGH 02.05.1990 1 Ob 576/90
  • 2 Ob 541/90
    Entscheidungstext OGH 11.07.1990 2 Ob 541/90
  • 7 Ob 574/90
    Entscheidungstext OGH 20.09.1990 7 Ob 574/90
  • 9 Ob 702/91
    Entscheidungstext OGH 24.04.1991 9 Ob 702/91
    Beisatz: Daraus ist aber nicht zu folgern, dass der vereinbarte Kündigungsgrund zu diesem Zeitpunkt bereits eingetreten sein musste. So muss der Kündigende nicht seine Obdachlosigkeit abwarten, bevor er den vereinbarten Eigenbedarf geltend machen kann. (T5)
  • 7 Ob 634/91
    Entscheidungstext OGH 20.02.1992 7 Ob 634/91
    Beis wie T1; Beis wie T3; Beisatz: Nur ausnahmsweise kann, etwa beim Wegfall des Kündigungsgrundes des Eigenbedarfes, von diesem Grundsatz abgegangen werden. (T6) Veröff: WoBl 1993,32
  • 8 Ob 586/93
    Entscheidungstext OGH 30.09.1993 8 Ob 586/93
    Beis wie T6; Veröff: WoBl 1994,29
  • 2 Ob 577/93
    Entscheidungstext OGH 30.09.1993 2 Ob 577/93
  • 6 Ob 634/94
    Entscheidungstext OGH 27.10.1994 6 Ob 634/94
  • 2 Ob 2371/96g
    Entscheidungstext OGH 04.09.1997 2 Ob 2371/96g
    Auch
  • 4 Ob 26/98x
    Entscheidungstext OGH 27.01.1998 4 Ob 26/98x
    Auch
  • 7 Ob 374/97v
    Entscheidungstext OGH 10.03.1998 7 Ob 374/97v
    Auch; Beis wie T6; Beisatz: Nach den Verhältnissen zur Zeit ihres Zuganges an den Erklärungsgegner. (T7)
  • 4 Ob 307/98w
    Entscheidungstext OGH 15.12.1998 4 Ob 307/98w
    Auch; Beis wie T6; Veröff: SZ 71/211
  • 3 Ob 331/98t
    Entscheidungstext OGH 15.09.1999 3 Ob 331/98t
  • 10 Ob 22/00h
    Entscheidungstext OGH 23.03.2000 10 Ob 22/00h
    Beisatz: Ein sich erst nach dem Zugang der Kündigung an den Kündigungsgegner erfüllender Sachverhalt, mag er auch denselben Kündigungstatbestand erfüllen, der in der Kündigung ausgeführt wurde, kann eine voreilige Aufkündigung im Nachhinein nicht rechtfertigen. (T8)
  • 3 Ob 40/00d
    Entscheidungstext OGH 20.09.2000 3 Ob 40/00d
    Beis wie T1; Beisatz: Die Rechtsansicht, der Kündigungsgrund sei gegeben, weil die vorübergehende Stilllegung eines Geschäftsbetriebes den Kündigungsgrund des § 30 Abs 2 Z 7 MRG nur dann ausschließe, wenn schon im maßgeblichen Zeitpunkt der Zustellung der Aufkündigung die Wiederaufnahme regelmäßiger geschäftlicher Tätigkeit feststeht, kann in dieser Allgemeinheit nicht geteilt werden; vor allem, wenn besondere Gründe dafür vorliegen, dass es erst später möglich oder zumindest sinnvoll ist, die Entscheidung über die Wiederaufnahme der geschäftlichen Tätigkeit zu treffen. (T9)
  • 6 Ob 239/00s
    Entscheidungstext OGH 14.12.2000 6 Ob 239/00s
    Auch
  • 6 Ob 347/04d
    Entscheidungstext OGH 17.02.2005 6 Ob 347/04d
    Beisatz: Hier: Kündigungsgrund des Fehlens einer regelmäßigen geschäftlichen Tätigkeit im Mietobjekt (§ 30 Abs 2 Z 7 MRG). (T10)
  • 8 Ob 103/07s
    Entscheidungstext OGH 11.10.2007 8 Ob 103/07s
    Vgl auch
  • 5 Ob 4/08m
    Entscheidungstext OGH 22.01.2008 5 Ob 4/08m
    Beisatz: Bei einer Eigenbedarfskündigung nach § 30 Abs 2 Z 9 MRG reicht es aus, dass mit Sicherheit oder höchster Wahrscheinlichkeit in nächster Zukunft - hier zwei Monate nach Zustellung der Aufkündigung - die Obdachlosigkeit des Vermieters bevorsteht. Es ist nicht Voraussetzung, dass der Vermieter im Zeitpunkt der Einbringung der Aufkündigung bereits obdachlos ist. (T11)
  • 1 Ob 208/08g
    Entscheidungstext OGH 25.11.2008 1 Ob 208/08g
    Auch; Beisatz: Maßgeblicher Zeitpunkt für die Beurteilung des Vorliegens eines Kündigungsgrundes ist im Allgemeinen der Zeitpunkt der Zustellung der Aufkündigung an den Kündigungsgegner. (T12)
  • 8 Ob 36/09s
    Entscheidungstext OGH 18.06.2009 8 Ob 36/09s
    Auch; Beisatz: Die Beurteilung des Vorliegens der Kündigungsgründe hat bezogen auf den Zeitpunkt der Zustellung der Aufkündigung zu erfolgen. (T13)
  • 8 Ob 138/09s
    Entscheidungstext OGH 18.02.2010 8 Ob 138/09s
    Auch
  • 4 Ob 231/10i
    Entscheidungstext OGH 23.03.2011 4 Ob 231/10i
    Auch; Beis wie T2; Beis wie T12
  • 3 Ob 62/13h
    Entscheidungstext OGH 15.05.2013 3 Ob 62/13h
    Auch; Beis wie T12; Beis wie T13
  • 3 Ob 43/14s
    Entscheidungstext OGH 25.06.2014 3 Ob 43/14s
    Auch; Beis wie T12
  • 3 Ob 153/14t
    Entscheidungstext OGH 18.12.2014 3 Ob 153/14t
    Auch
  • 6 Ob 50/15v
    Entscheidungstext OGH 27.04.2015 6 Ob 50/15v
    Auch
  • 1 Ob 156/15w
    Entscheidungstext OGH 27.08.2015 1 Ob 156/15w
  • 10 Ob 10/16t
    Entscheidungstext OGH 15.03.2016 10 Ob 10/16t
    Beis wie T4
  • 8 Ob 115/15t
    Entscheidungstext OGH 19.02.2016 8 Ob 115/15t
    Auch; Beis wie T4; Beis wie T8
  • 3 Ob 160/16z
    Entscheidungstext OGH 23.11.2016 3 Ob 160/16z
    Vgl auch
  • 3 Ob 12/17m
    Entscheidungstext OGH 04.07.2017 3 Ob 12/17m
    Beis wie T4; Beis wie T8
  • 5 Ob 98/18z
    Entscheidungstext OGH 03.10.2018 5 Ob 98/18z
    Auch; Beis wie T10
  • 6 Ob 129/18s
    Entscheidungstext OGH 25.10.2018 6 Ob 129/18s
    Beis wie T11
  • 4 Ob 63/19x
    Entscheidungstext OGH 25.04.2019 4 Ob 63/19x
  • 8 Ob 43/21p
    Entscheidungstext OGH 29.04.2021 8 Ob 43/21p
    Beis wie T12
  • 4 Ob 166/23z
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 17.10.2023 4 Ob 166/23z

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1987:RS0070282

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

06.12.2023

Dokumentnummer

JJR_19870521_OGH0002_0060OB00599_8700000_001

Entscheidungstext 10Ob10/16t

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Entscheidungstext

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Fundstelle

immolex‑LS 2016/33 = wobl 2017,114/34 - wobl 2017/34 = MietSlg 68.303

Geschäftszahl

10Ob10/16t

Entscheidungsdatum

15.03.2016

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat als Revisionsgericht durch den Senatspräsidenten Dr. Fellinger als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte Univ.-Prof. Dr. Neumayr und Dr. Schramm, die Hofrätin Dr. Fichtenau und den Hofrat Mag. Ziegelbauer als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei DI R*****, vertreten durch Dr. Wilhelm Schlein Rechtsanwalt GmbH in Wien, gegen die beklagte Partei W*****, vertreten durch Dr. Werner Goeritz, Rechtsanwalt in Wien, wegen Aufkündigung, über die außerordentliche Revision der klagenden Partei gegen das Urteil des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Wien als Berufungsgericht vom 2. Dezember 2015, GZ 40 R 205/15s-34, in nichtöffentlicher Sitzung den

Beschluss

gefasst:

Spruch

Die außerordentliche Revision wird gemäß Paragraph 508 a, Absatz 2, ZPO mangels der Voraussetzungen des Paragraph 502, Absatz eins, ZPO zurückgewiesen.

Begründung:

Rechtliche Beurteilung

1. Das Berufungsgericht hat das Vorliegen des geltend gemachten Kündigungsgrundes des Paragraph 30, Absatz eins, MRG begründet verneint. Diese Begründung wird vom Revisionswerber nicht bekämpft, sodass dieser rechtlich gesondert beurteilbare Kündigungsgrund für den Obersten Gerichtshof nicht überprüfbar ist (RIS-Justiz RS0043338).

2. Nach ständiger Rechtsprechung ist maßgeblicher Zeitpunkt für das Vorliegen des behaupteten Kündigungsgrundes der Zeitpunkt der Zustellung der Aufkündigung an den Kündigungsgegner (RIS-Justiz RS0070282). Dies gilt auch für den weiteren vom Revisionswerber geltend gemachten Kündigungsgrund des Paragraph 30, Absatz 2, Ziffer 4, MRG (RIS-Justiz RS0106984). Es ist daher zu prüfen, ob der behauptete Kündigungsgrund zum Zeitpunkt der Zustellung der Aufkündigung gegeben war. Nur ausnahmsweise - beim Kündigungsgrund des Eigenbedarfs und bei Kündigungsgründen, die eine Zukunftsprognose erfordern - ist die Rechtsprechung von diesem Grundsatz abgegangen und hat auf die bis zum Schluss der Verhandlung erster Instanz eingetretenen Umstände Bedacht genommen, wenn dies im Interesse des Mieters erforderlich ist, um eine offenbar unbillige Entscheidung zu verhindern (4 Ob 231/10i mzwH; RIS-Justiz RS0044892). Bei einer Kündigung wegen Weitergabe des Bestandobjekts kommt es weder auf das Vorliegen einer strafbaren Handlung, noch auf eine Zukunftsprognose an (4 Ob 231/10i). Fehlt es im Zeitpunkt der Zustellung der Kündigung an den Kündigungsgegner an einem Kündigungsgrund, kann daher auch dessen nachträgliche Verwirklichung nicht zu einer Wirksamerklärung der Aufkündigung führen (10 Ob 22/00h; RIS-Justiz RS0070282 [T4]).

3. Nach den den Obersten Gerichtshof bindenden Feststellungen der Vorinstanzen wurde die aufgekündigte Wohnung zum Zeitpunkt der Zustellung der Aufkündigung vom Beklagten und dessen Ehefrau (noch) durchgehend bewohnt. Die Rechtsansicht des Berufungsgerichts, das schon deshalb den Kündigungsgrund des Paragraph 30, Absatz 2, Ziffer 4, MRG als nicht verwirklicht ansah, steht mit der dargestellten Rechtsprechung im Einklang. Dies gilt auch für seine weitere Beurteilung, dass der rund drei Wochen nach Zustellung der Aufkündigung erfolgte Auszug des Beklagten aus der aufgekündigten Wohnung nicht nachträglich den Kündigungsgrund verwirkliche. Denn ein sich erst nach dem Zugang der Kündigung an den Kündigungsgegner verwirklichender Sachverhalt, mag er auch denselben Kündigungstatbestand erfüllen, der in der Kündigung ausgeführt wurde, vermag eine voreilige Aufkündigung im Nachhinein nicht zu rechtfertigen (10 Ob 22/00h mwH). Auf die zwischen dem Beklagten und seinem Nachmieter nach Zustellung der Aufkündigung getroffene Vereinbarung über eine Zahlung für Investitionen, Inventar und Übersiedlungskosten kommt es vor diesem Hintergrund ebenso wenig an, wie auf die vom Revisionswerber vor allem bekämpfte Auslegung eines im Mietvertrag vereinbarten Weitergaberechts und dessen Reichweite durch die Vorinstanzen.

4. Der Beurteilung des Berufungsgerichts, dass auch der Kündigungsgrund des Paragraph 30, Absatz 2, Ziffer 6, MRG aus den schon dargestellten Gründen im - auch hier maßgeblichen (3 Ob 43/14s mwH) - Zeitpunkt der Zustellung der Aufkündigung im Anlassfall nicht verwirklicht ist, bekämpft der Revisionswerber nicht, sodass auch dieser Kündigungsgrund einer Überprüfung durch den Obersten Gerichtshof entzogen ist.

Einer weiteren Begründung bedarf dieser Beschluss nicht (Paragraph 510, Absatz 3, ZPO).

Textnummer

E114202

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2016:0100OB00010.16T.0315.000

Im RIS seit

18.04.2016

Zuletzt aktualisiert am

22.12.2021

Dokumentnummer

JJT_20160315_OGH0002_0100OB00010_16T0000_000