Rechtssatz für 2Ob702/87 9Ob29/15b

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0056572

Geschäftszahl

2Ob702/87; 9Ob29/15b

Entscheidungsdatum

28.05.2015

Rechtssatz

Ein Schwangerschaftsabbruch kann eine sonstige schwere Eheverfehlung im Sinne des Paragraph 49, EheG darstellen, wenn er grundlos und nicht einverständlich erfolgt. Gründe liegen aber vor, wenn die Beklagte im Zeitpunkt des Abbruchs der Schwangerschaft bereits zweiundvierzig Jahre als war und schon drei Kinder geboren hatte und überdies befürchten mußte, der Kläger werde ein jahrelanges ehebrecherisches Verhältnis entgegen seinem Versprechen doch wieder aufnehmen.

Entscheidungstexte

  • 2 Ob 702/87
    Entscheidungstext OGH 26.01.1988 2 Ob 702/87
  • 9 Ob 29/15b
    Entscheidungstext OGH 28.05.2015 9 Ob 29/15b
    Vgl auch; Beisatz: Auch wenn man davon ausgehen wollte, dass die Verweigerung, weitere Kinder bekommen zu wollen, eine scheidungsrelevante Eheverfehlung bilden könnte, ist für den Beklagten hier nichts gewonnen, weil triftige Gründe wie etwa gesundheitliche Risiken für das Kind den Scheidungsgrund ausschließen können. (T1)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1988:RS0056572

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

06.08.2015

Dokumentnummer

JJR_19880126_OGH0002_0020OB00702_8700000_001

Rechtssatz für 6Ob503/86 2Ob593/87 (2Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0056267

Geschäftszahl

6Ob503/86; 2Ob593/87 (2Ob594/87); 8Ob1663/91; 8Ob139/10i; 9Ob29/15b; 8Ob88/17z

Entscheidungsdatum

24.08.2017

Rechtssatz

In einer vom Ehegatten verschuldeten Aufhebung der ehelichen Gemeinschaft liegt eine fortgesetzte schwere Eheverfehlung, die das Scheidungsbegehren rechtfertigt.

Entscheidungstexte

  • 6 Ob 503/86
    Entscheidungstext OGH 23.01.1986 6 Ob 503/86
  • 2 Ob 593/87
    Entscheidungstext OGH 17.05.1988 2 Ob 593/87
    Auch
  • 8 Ob 1663/91
    Entscheidungstext OGH 12.12.1991 8 Ob 1663/91
    Auch; Beisatz: Ungerechtfertigtes Verlassen der Ehewohnung ist eine schwere Eheverfehlung. (T1)
  • 8 Ob 139/10i
    Entscheidungstext OGH 23.11.2010 8 Ob 139/10i
  • 9 Ob 29/15b
    Entscheidungstext OGH 28.05.2015 9 Ob 29/15b
    Vgl auch; Beisatz: Das Verlassen der Ehewohnung kann trotz der grundsätzlich bestehenden Pflicht zum gemeinsamen Wohnen dann gerechtfertigt sein, wenn es eine entschuldbare Reaktionshandlung auf schwerwiegende Eheverfehlungen des Partners darstellt. (T2)
  • 8 Ob 88/17z
    Entscheidungstext OGH 24.08.2017 8 Ob 88/17z
    Auch; Beis wie T1; Beis wie T2

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1986:RS0056267

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

21.09.2017

Dokumentnummer

JJR_19860123_OGH0002_0060OB00503_8600000_001

Rechtssatz für 3Ob313/97v 2Ob170/98h 3...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0109128

Geschäftszahl

3Ob313/97v; 2Ob170/98h; 3Ob188/07d; 6Ob186/09k; 2Ob230/10b; 10Ob82/11y; 7Ob81/13g; 8Ob122/13v; 9Ob29/15b; 10Ob23/17f; 2Ob211/18w

Entscheidungsdatum

24.06.2019

Rechtssatz

Der Ehegatte, der die Ehewohnung verlässt, hat zu behaupten und zu beweisen, dass die Aufgabe der Lebensgemeinschaft zu Recht erfolgte.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 313/97v
    Entscheidungstext OGH 17.12.1997 3 Ob 313/97v
  • 2 Ob 170/98h
    Entscheidungstext OGH 09.07.1998 2 Ob 170/98h
  • 3 Ob 188/07d
    Entscheidungstext OGH 30.01.2008 3 Ob 188/07d
    Auch; Beisatz: Die Unaufklärbarkeit der Gründe, aus denen ein Ehegatte aus der gemeinsamen Ehewohnung ausgezogen ist, geht zu seinen Lasten. (T1)
    Beisatz: Der verlassene Ehegatte muss im Hinblick auf die Eheleute treffende Pflicht zu gemeinsamem Wohnen nur das Verlassen der Ehewohnung und die Rückkehrablehnung beweisen. Der ausgezogene Ehegatte hat hingegen den Beweis für jene Tatsachen zu erbringen, aus denen er die Unzumutbarkeit eines Verbleibs in der gemeinsamen Wohnung oder der Rückkehr dorthin auf Ersuchen des verbliebenen Gatten ableiten will. (T2)
  • 6 Ob 186/09k
    Entscheidungstext OGH 16.10.2009 6 Ob 186/09k
    Beis wie T2; Beisatz: Dieser Grundsatz gilt auch im Provisorialunterhaltsverfahren. (T3)
  • 2 Ob 230/10b
    Entscheidungstext OGH 29.03.2011 2 Ob 230/10b
    Vgl auch
  • 10 Ob 82/11y
    Entscheidungstext OGH 04.10.2011 10 Ob 82/11y
    Auch; Beis wie T2
  • 7 Ob 81/13g
    Entscheidungstext OGH 23.05.2013 7 Ob 81/13g
    Auch; Beis ähnlich wie T3
  • 8 Ob 122/13v
    Entscheidungstext OGH 17.12.2013 8 Ob 122/13v
  • 9 Ob 29/15b
    Entscheidungstext OGH 28.05.2015 9 Ob 29/15b
    Auch; Beis wie T2 nur: Es ist Sache des die gemeinsame Ehewohnung verlassenden Teils, jene Tatsachen zu behaupten und zu beweisen, aus denen er die Unzumutbarkeit eines Verbleibs in der gemeinsamen Wohnung oder die Rückkehr darin ableiten will. (T4)
  • 10 Ob 23/17f
    Entscheidungstext OGH 18.05.2017 10 Ob 23/17f
    Beis wie T2
  • 2 Ob 211/18w
    Entscheidungstext OGH 24.06.2019 2 Ob 211/18w
    Veröff: SZ 2019/53

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1997:RS0109128

Im RIS seit

16.01.1998

Zuletzt aktualisiert am

27.09.2021

Dokumentnummer

JJR_19971217_OGH0002_0030OB00313_97V0000_001

Rechtssatz für 8Ob94/04p 3Ob316/04y 8O...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0119414

Geschäftszahl

8Ob94/04p; 3Ob316/04y; 8Ob6/05y; 7Ob121/06d; 8Ob147/06k; 1Ob155/07m; 7Ob191/07z; 7Ob8/08i; 8Ob22/08f; 8Ob24/08z; 9Ob15/08h; 3Ob218/08t; 7Ob95/09k; 9Ob66/10m; 4Ob205/10s; 7Ob92/10w; 6Ob28/11b; 2Ob192/10i; 5Ob8/11d; 1Ob79/11s; 9Ob36/11a; 5Ob161/11d; 10Ob64/11a; 3Ob208/11a; 8Ob9/12z; 8Ob47/12p; 8Ob89/12i; 7Ob229/12w; 8Ob18/13z; 4Ob21/13m; 2Ob107/13v; 4Ob114/13p; 8Ob115/13i; 6Ob206/14h; 3Ob7/15y; 9Ob29/15b; 7Ob61/15v; 3Ob195/16x; 3Ob11/17i; 1Ob32/17p; 6Ob56/17d; 10Ob23/17f; 8Ob73/17v; 6Ob112/17i; 8Ob88/17z; 3Ob105/18i; 5Ob70/18g; 5Ob85/18p; 3Ob232/18s; 3Ob66/19f; 8Ob9/20m; 1Ob103/20h; 5Ob112/20m; 6Ob197/20v; 3Ob5/21p; 6Ob98/21m; 1Ob99/21x; 1Ob100/21v; 1Ob145/21m; 8Ob136/21i; 6Ob212/21a

Entscheidungsdatum

22.12.2021

Norm

ZPO §502 Abs1
EheG §60
  1. ZPO § 502 heute
  2. ZPO § 502 gültig von 01.01.2031 bis 30.04.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 148/2020
  3. ZPO § 502 gültig ab 01.01.2031 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 61/2022
  4. ZPO § 502 gültig von 01.05.2022 bis 31.12.2030 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 61/2022
  5. ZPO § 502 gültig von 01.01.2021 bis 30.04.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 148/2020
  6. ZPO § 502 gültig von 01.07.2009 bis 31.12.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 52/2009
  7. ZPO § 502 gültig von 01.01.2005 bis 30.06.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 128/2004
  8. ZPO § 502 gültig von 01.01.2005 bis 31.12.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 112/2003
  9. ZPO § 502 gültig von 01.01.2003 bis 31.12.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 76/2002
  10. ZPO § 502 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2002 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 98/2001
  11. ZPO § 502 gültig von 01.01.1998 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 140/1997
  12. ZPO § 502 gültig von 01.08.1989 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 343/1989

Rechtssatz

Die Verschuldenszumessung bei der Scheidung erfolgt nach den Umständen des Einzelfalls und kann in der Regel keine erhebliche Rechtsfrage begründen (vergleiche 10 Ob 66/97x; 9 Ob 121/01m; 6 Ob 271/01y; 8 Ob 142/03w uva).

Entscheidungstexte

  • 8 Ob 94/04p
    Entscheidungstext OGH 20.10.2004 8 Ob 94/04p
  • 3 Ob 316/04y
    Entscheidungstext OGH 31.03.2005 3 Ob 316/04y
    Auch
  • 8 Ob 6/05y
    Entscheidungstext OGH 17.03.2005 8 Ob 6/05y
  • 7 Ob 121/06d
    Entscheidungstext OGH 21.06.2006 7 Ob 121/06d
  • 8 Ob 147/06k
    Entscheidungstext OGH 23.11.2006 8 Ob 147/06k
    Auch; Beisatz: Abgesehen von Fällen krasser Fehlbeurteilung durch die zweite Instanz. (T1)
  • 1 Ob 155/07m
    Entscheidungstext OGH 14.08.2007 1 Ob 155/07m
    Beis wie T1
  • 7 Ob 191/07z
    Entscheidungstext OGH 26.09.2007 7 Ob 191/07z
  • 7 Ob 8/08i
    Entscheidungstext OGH 23.01.2008 7 Ob 8/08i
  • 8 Ob 22/08f
    Entscheidungstext OGH 03.04.2008 8 Ob 22/08f
    Beis wie T1
  • 8 Ob 24/08z
    Entscheidungstext OGH 28.04.2008 8 Ob 24/08z
    Auch
  • 9 Ob 15/08h
    Entscheidungstext OGH 10.04.2008 9 Ob 15/08h
    Auch; Beis wie T1
  • 3 Ob 218/08t
    Entscheidungstext OGH 25.02.2009 3 Ob 218/08t
    Beis wie T1
  • 7 Ob 95/09k
    Entscheidungstext OGH 03.06.2009 7 Ob 95/09k
    Auch
  • 9 Ob 66/10m
    Entscheidungstext OGH 22.10.2010 9 Ob 66/10m
    Beis wie T1
  • 4 Ob 205/10s
    Entscheidungstext OGH 15.12.2010 4 Ob 205/10s
    Auch
  • 7 Ob 92/10w
    Entscheidungstext OGH 19.01.2011 7 Ob 92/10w
    Auch
  • 6 Ob 28/11b
    Entscheidungstext OGH 16.03.2011 6 Ob 28/11b
  • 2 Ob 192/10i
    Entscheidungstext OGH 17.02.2011 2 Ob 192/10i
  • 5 Ob 8/11d
    Entscheidungstext OGH 09.02.2011 5 Ob 8/11d
    Auch; Beis wie T1
  • 1 Ob 79/11s
    Entscheidungstext OGH 24.05.2011 1 Ob 79/11s
    Auch; Beis wie T1
  • 9 Ob 36/11a
    Entscheidungstext OGH 27.07.2011 9 Ob 36/11a
    Auch; Beis wie T1
  • 5 Ob 161/11d
    Entscheidungstext OGH 25.08.2011 5 Ob 161/11d
  • 10 Ob 64/11a
    Entscheidungstext OGH 04.10.2011 10 Ob 64/11a
    Auch
  • 3 Ob 208/11a
    Entscheidungstext OGH 14.12.2011 3 Ob 208/11a
    Auch
  • 8 Ob 9/12z
    Entscheidungstext OGH 28.02.2012 8 Ob 9/12z
    Auch
  • 8 Ob 47/12p
    Entscheidungstext OGH 24.04.2012 8 Ob 47/12p
    Beis wie T1
  • 8 Ob 89/12i
    Entscheidungstext OGH 13.09.2012 8 Ob 89/12i
  • 7 Ob 229/12w
    Entscheidungstext OGH 23.01.2013 7 Ob 229/12w
  • 8 Ob 18/13z
    Entscheidungstext OGH 04.03.2013 8 Ob 18/13z
  • 4 Ob 21/13m
    Entscheidungstext OGH 17.04.2013 4 Ob 21/13m
  • 2 Ob 107/13v
    Entscheidungstext OGH 30.07.2013 2 Ob 107/13v
  • 4 Ob 114/13p
    Entscheidungstext OGH 27.08.2013 4 Ob 114/13p
    Auch
  • 8 Ob 115/13i
    Entscheidungstext OGH 29.11.2013 8 Ob 115/13i
    Vgl; Beisatz: Welchem Ehepartner Eheverfehlungen zur Last fallen, wann die unheilbare Zerrüttung der Ehe eintrat und welchen Teil das überwiegende Verschulden trifft, sind irreversible Fragen des Einzelfalls. (T2)
  • 6 Ob 206/14h
    Entscheidungstext OGH 29.01.2015 6 Ob 206/14h
    Auch
  • 3 Ob 7/15y
    Entscheidungstext OGH 18.02.2015 3 Ob 7/15y
    Auch; Beis wie T1
  • 9 Ob 29/15b
    Entscheidungstext OGH 28.05.2015 9 Ob 29/15b
    Beis wie T1; Beis wie T2
  • 7 Ob 61/15v
    Entscheidungstext OGH 10.06.2015 7 Ob 61/15v
  • 3 Ob 195/16x
    Entscheidungstext OGH 18.10.2016 3 Ob 195/16x
  • 3 Ob 11/17i
    Entscheidungstext OGH 22.02.2017 3 Ob 11/17i
  • 1 Ob 32/17p
    Entscheidungstext OGH 16.03.2017 1 Ob 32/17p
  • 6 Ob 56/17d
    Entscheidungstext OGH 19.04.2017 6 Ob 56/17d
  • 10 Ob 23/17f
    Entscheidungstext OGH 18.05.2017 10 Ob 23/17f
    Beis wie T2
  • 8 Ob 73/17v
    Entscheidungstext OGH 29.06.2017 8 Ob 73/17v
    Auch; Beis wie T1
  • 6 Ob 112/17i
    Entscheidungstext OGH 07.07.2017 6 Ob 112/17i
    Beis wie T1
  • 8 Ob 88/17z
    Entscheidungstext OGH 24.08.2017 8 Ob 88/17z
    Auch; Beis ähnlich wie T2
  • 3 Ob 105/18i
    Entscheidungstext OGH 27.06.2018 3 Ob 105/18i
    Beis wie T1; Beis wie T2
  • 5 Ob 70/18g
    Entscheidungstext OGH 18.07.2018 5 Ob 70/18g
    Vgl
  • 5 Ob 85/18p
    Entscheidungstext OGH 28.08.2018 5 Ob 85/18p
  • 3 Ob 232/18s
    Entscheidungstext OGH 23.01.2019 3 Ob 232/18s
  • 3 Ob 66/19f
    Entscheidungstext OGH 26.04.2019 3 Ob 66/19f
  • 8 Ob 9/20m
    Entscheidungstext OGH 14.04.2020 8 Ob 9/20m
  • 1 Ob 103/20h
    Entscheidungstext OGH 24.06.2020 1 Ob 103/20h
    Bem: Die ursprünglich an dieser Stelle aus versehen mit der Kennzeichnung T3 erfolgte Wiederholung des Teilsatzes T2 wurde gelöscht. - Februar 2021 (T3)
  • 5 Ob 112/20m
    Entscheidungstext OGH 07.12.2020 5 Ob 112/20m
  • 6 Ob 197/20v
    Entscheidungstext OGH 02.12.2020 6 Ob 197/20v
    Beis wie T1; Beis wie T2
  • 3 Ob 5/21p
    Entscheidungstext OGH 25.02.2021 3 Ob 5/21p
  • 6 Ob 98/21m
    Entscheidungstext OGH 23.06.2021 6 Ob 98/21m
    Beis wie T2
  • 1 Ob 99/21x
    Entscheidungstext OGH 22.06.2021 1 Ob 99/21x
    Beis wie T1
  • 1 Ob 100/21v
    Entscheidungstext OGH 22.06.2021 1 Ob 100/21v
  • 1 Ob 145/21m
    Entscheidungstext OGH 07.09.2021 1 Ob 145/21m
  • 8 Ob 136/21i
    Entscheidungstext OGH 17.12.2021 8 Ob 136/21i
  • 6 Ob 212/21a
    Entscheidungstext OGH 22.12.2021 6 Ob 212/21a
    Vgl; Beisatz: Dies gilt auch für die Auflösung einer eingetragenen Partnerschaft nach §§ 15 ff EPG. (T4)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2004:RS0119414

Im RIS seit

19.11.2004

Zuletzt aktualisiert am

16.03.2022

Dokumentnummer

JJR_20041020_OGH0002_0080OB00094_04P0000_001

Entscheidungstext 9Ob29/15b

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Entscheidungstext

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Fundstelle

Zak 2015/528 S 295 - Zak 2015,295 = iFamZ 2015/191 S 227 (Deixler‑Hübner) - iFamZ 2015,227 (Deixler‑Hübner) = EF‑Z 2015/124 S 214 (Tschugguel) - EF‑Z 2015,214 (Tschugguel) = EFSlg 146.322 = EFSlg 146.323 = EFSlg 146.361 = EFSlg 147.626 = EFSlg 147.627

Geschäftszahl

9Ob29/15b

Entscheidungsdatum

28.05.2015

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat als Revisionsgericht durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofs Dr. Hopf als Vorsitzenden sowie die Hofrätinnen und Hofräte des Obersten Gerichtshofs Mag. Ziegelbauer, Dr. Dehn, Dr. Hargassner und Mag. Korn in der Rechtssache der klagenden Partei S***** A*****, vertreten durch Dr. Christoph Neuhuber, Rechtsanwalt in Wien, gegen die beklagte Partei M***** A*****, vertreten durch Dr. Alois Eichinger, Rechtsanwalt in Wien, wegen Ehescheidung, über die außerordentliche Revision der beklagten Partei gegen das Urteil des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Wien als Berufungsgericht vom 25. März 2015, GZ 43 R 60/15i-26, in nichtöffentlicher Sitzung den

Beschluss

gefasst:

Spruch

Die außerordentliche Revision wird gemäß Paragraph 508 a, Absatz 2, ZPO mangels der Voraussetzungen des Paragraph 502, Absatz eins, ZPO zurückgewiesen (Paragraph 510, Absatz 3, ZPO).

Begründung:

Rechtliche Beurteilung

1. Die Verschuldenszumessung bei der Scheidung erfolgt nach den Umständen des Einzelfalls und kann - abgesehen von Fällen krasser Fehlbeurteilung durch die zweite Instanz - in der Regel keine erhebliche Rechtsfrage begründen (RIS-Justiz RS0119414, RS0057325 [T5]). Welchem Ehepartner Eheverfehlungen zur Last fallen, wann die unheilbare Zerrüttung der Ehe eintrat und welchen Teil das überwiegende Verschulden trifft, sind irreversible Fragen des Einzelfalls (RIS-Justiz RS0119414 [T2]). Eine krasse Fehlbeurteilung der Vorinstanzen, die hier das Alleinverschulden an der Zerrüttung der Ehe beim Beklagten sahen, liegt nicht vor.

2. Auch wenn man davon ausgehen wollte, dass die Verweigerung, weitere Kinder bekommen zu wollen, unter den Voraussetzungen des Paragraph 49, EheG eine scheidungsrelevante Eheverfehlung bilden könnte (Hopf/Kathrein, Eherecht3 Paragraph 49, EheG Rz 10/1 mwN auch gegenteiliger Ansichten), ist für den Beklagten nichts gewonnen, weil triftige Gründe wie etwa gesundheitliche Risiken für das Kind den Scheidungsgrund ausschließen können (Hopf/Kathrein, aaO; vergleiche auch RIS-Justiz RS0056572).

Nach den Feststellungen wollte die Klägerin nicht riskieren, dass sie ein weiteres schwer krankes Kind zur Welt bringt (wobei die Wahrscheinlichkeit, dass auch ein weiteres Kind an derselben Erkrankung leidet, bei 50 % liegt). Wenn die Vorinstanzen ihre Weigerung, ein zweites Kind bekommen zu wollen, schon deshalb nicht als schwere Eheverfehlung ansahen, so ist dies nicht weiter korrekturbedürftig. Auf den Umstand, dass die Klägerin entgegen dem Willen des Beklagten eine Ausbildung zur Pflegehelferin machen wollte, kommt es in diesem Zusammenhang danach nicht weiter an.

3. Das Verlassen der Ehewohnung kann trotz der grundsätzlich bestehenden Pflicht zum gemeinsamen Wohnen (7 Ob 81/13g) dann gerechtfertigt sein, wenn es eine entschuldbare Reaktionshandlung auf schwerwiegende Eheverfehlungen des Partners darstellt (s RIS-Justiz RS0109128 [T2]). Es ist Sache des die gemeinsame Ehewohnung verlassenden Teils, jene Tatschen zu behaupten und zu beweisen, aus denen er die Unzumutbarkeit eines Verbleibs in der gemeinsamen Wohnung oder die Rückkehr darin ableiten will (7 Ob 81/13g mwN).

Von diesen Grundsätzen sind die Vorinstanzen nicht abgewichen, wenn sie die auf mehreren Themen beruhenden Streitigkeiten der Parteien (Nachwuchs, Ausbildung, Beschimpfungen, Unter-Druck-Setzen der Klägerin durch den Beklagten und seine Verwandten) als ausreichende Rechtfertigung dafür ansahen, dass die Klägerin unter Zuhilfenahme der Polizei mit dem Kind das Frauenhaus aufsuchte. Eine Veranlassung des Polizeieinsatzes durch falsche Behauptungen der Klägerin geht aus dem Sachverhalt nicht hervor.

4. Ein vom Berufungsgericht verneinter Verfahrensmangel - den der Beklagte hier in der Nichtbeiziehung des Obsorgesakts sieht - ist der Revision entzogen (RIS-Justiz RS0042963). Auf das Revisionsvorbringen des Beklagten zur Obsorgeentscheidung ist daher nicht einzugehen.

5. Da die außerordentliche Revision des Beklagten damit insgesamt keine Rechtsfrage von der Qualität des Paragraph 502, Absatz eins, ZPO aufweist, ist sie zurückzuweisen.

Textnummer

E111371

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2015:0090OB00029.15B.0528.000

Im RIS seit

15.07.2015

Zuletzt aktualisiert am

21.06.2019

Dokumentnummer

JJT_20150528_OGH0002_0090OB00029_15B0000_000