Rechtssatz für 2Ob173/14a

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0130126

Geschäftszahl

2Ob173/14a

Entscheidungsdatum

09.04.2015

Rechtssatz

Zukünftige Heilungskosten als Vorschuss gegen Verrechnung sind gegenüber dem Begehren auf Zuspruch des Betrags ohne diese Einschränkung ein Minus und kein Aliud.

Entscheidungstexte

  • 2 Ob 173/14a
    Entscheidungstext OGH 09.04.2015 2 Ob 173/14a

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2015:RS0130126

Im RIS seit

22.07.2015

Zuletzt aktualisiert am

22.07.2015

Dokumentnummer

JJR_20150409_OGH0002_0020OB00173_14A0000_001

Rechtssatz für 1Ob371/52; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0041067

Geschäftszahl

1Ob371/52; 3Ob277/61; 6Ob309/64 (6Ob310/64); 6Ob95/72; 6Ob142/75; 1Ob547/80; 6Ob807/80; 1Ob20/85; 1Ob579/86; 4Ob516/87; 8Ob627/89; 1Ob618/91; 1Ob523/92; 3Ob58/08p; 2Ob221/08a; 4Ob178/12y; 2Ob173/14a; 4Ob86/15y; 4Ob70/18z

Entscheidungsdatum

19.04.2018

Rechtssatz

Die Verurteilung Zug um Zug ist kein aliud sondern ein minus.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 371/52
    Entscheidungstext OGH 30.04.1952 1 Ob 371/52
  • 3 Ob 277/61
    Entscheidungstext OGH 25.10.1961 3 Ob 277/61
  • 6 Ob 309/64
    Entscheidungstext OGH 20.01.1965 6 Ob 309/64
    Vgl aber; Veröff: JBl 1965,420
  • 6 Ob 95/72
    Entscheidungstext OGH 22.06.1972 6 Ob 95/72
  • 6 Ob 142/75
    Entscheidungstext OGH 18.12.1975 6 Ob 142/75
    Veröff: SZ 48/140 = EvBl 1976/140 S 268
  • 1 Ob 547/80
    Entscheidungstext OGH 30.04.1980 1 Ob 547/80
  • 6 Ob 807/80
    Entscheidungstext OGH 18.02.1981 6 Ob 807/80
  • 1 Ob 20/85
    Entscheidungstext OGH 15.01.1986 1 Ob 20/85
    Veröff: NZ 1986,188
  • 1 Ob 579/86
    Entscheidungstext OGH 25.06.1986 1 Ob 579/86
  • 4 Ob 516/87
    Entscheidungstext OGH 16.06.1987 4 Ob 516/87
  • 8 Ob 627/89
    Entscheidungstext OGH 30.10.1990 8 Ob 627/89
    Vgl auch
  • 1 Ob 618/91
    Entscheidungstext OGH 20.11.1991 1 Ob 618/91
    Veröff: WoBl 1992,121 (Call)
  • 1 Ob 523/92
    Entscheidungstext OGH 19.02.1992 1 Ob 523/92
    Veröff: JBl 1992,590
  • 3 Ob 58/08p
    Entscheidungstext OGH 11.06.2008 3 Ob 58/08p
    Beisatz: Dies gilt auch im Exekutionsverfahren. (T1)
  • 2 Ob 221/08a
    Entscheidungstext OGH 16.04.2009 2 Ob 221/08a
  • 4 Ob 178/12y
    Entscheidungstext OGH 18.10.2012 4 Ob 178/12y
    Auch
  • 2 Ob 173/14a
    Entscheidungstext OGH 09.04.2015 2 Ob 173/14a
  • 4 Ob 86/15y
    Entscheidungstext OGH 16.06.2015 4 Ob 86/15y
    Auch
  • 4 Ob 70/18z
    Entscheidungstext OGH 19.04.2018 4 Ob 70/18z
    Auch

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1952:RS0041067

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

15.11.2023

Dokumentnummer

JJR_19520430_OGH0002_0010OB00371_5200000_001

Rechtssatz für 2Ob356/68; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0030571

Geschäftszahl

2Ob356/68; 2Ob97/69; 2Ob263/69; 2Ob207/69; 2Ob57/70; 2Ob210/70; 2Ob74/71; 2Ob290/71; 6Ob221/74; 2Ob39/76; 8Ob164/76; 2Ob48/78 (2Ob49/78); 8Ob142/78; 8Ob74/79; 8Ob122/80; 2Ob105/81; 2Ob80/83; 2Ob647/84 (2Ob648/84); 1Ob610/87; 2Ob66/94; 1Ob367/97w; 3Ob225/98d; 3Ob33/00z; 2Ob48/14v; 2Ob173/14a; 1Ob160/18p

Entscheidungsdatum

26.09.2018

Rechtssatz

Der Geschädigte ist nicht verpflichtet, eigenes Kapital zur Schadensbehebung zu verwenden (so schon ZVR 1961/313).

Entscheidungstexte

  • 2 Ob 356/68
    Entscheidungstext OGH 28.11.1968 2 Ob 356/68
    Veröff: ZVR 1969/300 S 272 = SZ 41/166 = JBl 1970,202
  • 2 Ob 97/69
    Entscheidungstext OGH 03.06.1969 2 Ob 97/69
    Veröff: ZVR 1970/35 S 46
  • 2 Ob 263/69
    Entscheidungstext OGH 09.10.1969 2 Ob 263/69
    Beisatz: "Im allgemeinen" (T1)
  • 2 Ob 207/69
    Entscheidungstext OGH 09.10.1969 2 Ob 207/69
    Beisatz: Es ist auf die Standesverhältnisse und Vermögensverhältnisse des Geschädigten Bedacht zu nehmen. (T2)
  • 2 Ob 57/70
    Entscheidungstext OGH 05.03.1970 2 Ob 57/70
    Beis wie T1; Veröff: ZVR 1970/204 S 270
  • 2 Ob 210/70
    Entscheidungstext OGH 25.06.1970 2 Ob 210/70
    Beisatz: Die Verwendung von eigenem Kapital muß leicht möglich sein. (T3)
  • 2 Ob 74/71
    Entscheidungstext OGH 01.04.1971 2 Ob 74/71
    Veröff: SZ 44/42
  • 2 Ob 290/71
    Entscheidungstext OGH 13.01.1972 2 Ob 290/71
    Beis wie T1; Beis wie T3; Veröff: ZVR 1973/9 S 10
  • 6 Ob 221/74
    Entscheidungstext OGH 27.02.1975 6 Ob 221/74
    Ähnlich
  • 2 Ob 39/76
    Entscheidungstext OGH 18.03.1976 2 Ob 39/76
    Veröff: ZVR 1976/263 S 279
  • 8 Ob 164/76
    Entscheidungstext OGH 13.10.1976 8 Ob 164/76
    Beisatz: Dieser Grundsatz erfährt aber eine Einschränkung dahin, daß dem Geschädigten vor Aufnahme des Kredites eine solche Aufforderung an den Schädiger bzw dessen Haftpflichtversicherer möglich und zumutbar ist. (T4)
  • 2 Ob 48/78
    Entscheidungstext OGH 11.05.1978 2 Ob 48/78
    Veröff: ZVR 1979/195 S 239
  • 8 Ob 142/78
    Entscheidungstext OGH 20.09.1978 8 Ob 142/78
  • 8 Ob 74/79
    Entscheidungstext OGH 21.06.1979 8 Ob 74/79
  • 8 Ob 122/80
    Entscheidungstext OGH 18.09.1980 8 Ob 122/80
    Veröff: ZVR 1981/94 S 114
  • 2 Ob 105/81
    Entscheidungstext OGH 13.10.1981 2 Ob 105/81
  • 2 Ob 80/83
    Entscheidungstext OGH 05.06.1984 2 Ob 80/83
    Beis wie T3; Veröff: ZVR 1985/131 S 239
  • 2 Ob 647/84
    Entscheidungstext OGH 21.05.1985 2 Ob 647/84
  • 1 Ob 610/87
    Entscheidungstext OGH 02.09.1987 1 Ob 610/87
    Veröff: SZ 60/157
  • 2 Ob 66/94
    Entscheidungstext OGH 13.10.1994 2 Ob 66/94
  • 1 Ob 367/97w
    Entscheidungstext OGH 28.04.1998 1 Ob 367/97w
    Vgl aber; Beisatz: Nach der zum Kfz-Schadenersatzrecht entwickelten Judikatur ist ein Fahrzeughalter im Rahmen der Schadensminderungspflicht zwar grundsätzlich verpflichtet, vorläufig eigene Mittel zur Schadensbehebung an seinem Fahrzeug aufzuwenden, um ein "Weiterfressen" des Schadens durch auflaufende Mietwagenkosten zu verhindern. Er ist aber nur dann verpflichtet, eigenes Kapital einzusetzen, wenn er dazu leicht in der Lage ist. Nach herrschender Ansicht kann auch der Schädiger zur Bevorschussung der Kosten einer Fahrzeugreparatur verhalten sein, wenn der Geschädigte zur Kostentragung nicht leicht in der Lage ist. Der Schädiger darf die Schadensentwicklung nicht tatenlos hinnehmen, wenn er die Vergrößerung des Schadens durch entsprechende Zahlungen verhindern kann. (T5); Beisatz: Macht der Geschädigte Aufwendungen, um den Schaden abzuwenden oder zu mindern, dann sind diese als Schaden vom Schädiger zu ersetzen. (T6)
  • 3 Ob 225/98d
    Entscheidungstext OGH 27.01.1999 3 Ob 225/98d
  • 3 Ob 33/00z
    Entscheidungstext OGH 29.01.2001 3 Ob 33/00z
  • 2 Ob 48/14v
    Entscheidungstext OGH 25.06.2014 2 Ob 48/14v
    Vgl; Beisatz: Aber: Die Vorschusspflicht soll dem Geschädigten den Einsatz eigenen Kapitals oder eine Kreditaufnahme ersparen. Der Vorschuss wird daher frühestens zu jener Zeit fällig, zu der der Gläubiger die Beträge zwecks Schadensbehebung benötigte. (T7)
  • 2 Ob 173/14a
    Entscheidungstext OGH 09.04.2015 2 Ob 173/14a
    Beisatz: Der begehrte Betrag muss dem Geschädigten angemessene Zeit vor dessen Einsatz zur Verfügung stehen. (T8)
  • 1 Ob 160/18p
    Entscheidungstext OGH 26.09.2018 1 Ob 160/18p
    Vgl auch; Beis wie T7; Beis wie T8; Beisatz: Hier: Noch nicht fälliger vorschussweise begehrter Ersatz für Entfernungskosten. (T9)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1968:RS0030571

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

02.05.2024

Dokumentnummer

JJR_19681128_OGH0002_0020OB00356_6800000_001

Rechtssatz für 7Ob622/80; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0041023

Geschäftszahl

7Ob622/80; 7Ob770/82; 4Ob359/87; 6Ob559/89; 8Ob635/92; 5Ob227/98p; 1Ob134/06x; 5Ob185/09f; 5Ob199/10s; 5Ob247/12b; 4Ob93/13z; 3Ob133/13z; 4Ob65/14h; 2Ob12/14z; 2Ob173/14a; 3Ob86/16t; 4Ob91/18p; 1Ob96/18a; 4Ob237/18h; 4Ob9/19f; 1Ob24/19i; 4Ob32/20i; 5Ob164/20h; 6Ob172/21v; 5Ob182/21g

Entscheidungsdatum

04.04.2022

Rechtssatz

Ob ein aliud oder ein minus anzunehmen ist, ergibt sich aus dem Vergleich zwischen dem gestellten Begehren und dem unter Berücksichtigung der rechtserzeugenden Tatsachen für berechtigt erachteten Anspruch.

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 622/80
    Entscheidungstext OGH 02.10.1980 7 Ob 622/80
  • 7 Ob 770/82
    Entscheidungstext OGH 11.11.1982 7 Ob 770/82
    Veröff: SZ 55/177
  • 4 Ob 359/87
    Entscheidungstext OGH 12.01.1988 4 Ob 359/87
    Vgl auch
  • 6 Ob 559/89
    Entscheidungstext OGH 16.03.1989 6 Ob 559/89
  • 8 Ob 635/92
    Entscheidungstext OGH 29.10.1992 8 Ob 635/92
    Auch Veröff: SZ 65/145
  • 5 Ob 227/98p
    Entscheidungstext OGH 09.03.1999 5 Ob 227/98p
    Vgl; Veröff: SZ 72/42
  • 1 Ob 134/06x
    Entscheidungstext OGH 11.07.2006 1 Ob 134/06x
  • 5 Ob 185/09f
    Entscheidungstext OGH 10.11.2009 5 Ob 185/09f
    Auch; Bem: Hier: Wohnrechtliches Außerstreitverfahren. (T1)
  • 5 Ob 199/10s
    Entscheidungstext OGH 02.12.2010 5 Ob 199/10s
    Auch
  • 5 Ob 247/12b
    Entscheidungstext OGH 21.03.2013 5 Ob 247/12b
    Auch
  • 4 Ob 93/13z
    Entscheidungstext OGH 09.07.2013 4 Ob 93/13z
    Vgl auch
  • 3 Ob 133/13z
    Entscheidungstext OGH 29.10.2013 3 Ob 133/13z
  • 4 Ob 65/14h
    Entscheidungstext OGH 24.06.2014 4 Ob 65/14h
  • 2 Ob 12/14z
    Entscheidungstext OGH 22.01.2015 2 Ob 12/14z
    Beisatz: Ein auf die Leistung an mehrere Kläger zur gesamten Hand gerichtetes Klagebegehren begreift als Minus den Zuspruch an nur einen der Kläger in sich, wenn dieser in Ermangelung einer Gläubigermehrheit allein zur Geltendmachung des Anspruchs legitimiert ist. (T2)
    Veröff: SZ 2015/4
  • 2 Ob 173/14a
    Entscheidungstext OGH 09.04.2015 2 Ob 173/14a
  • 3 Ob 86/16t
    Entscheidungstext OGH 24.08.2016 3 Ob 86/16t
  • 4 Ob 91/18p
    Entscheidungstext OGH 17.07.2018 4 Ob 91/18p
  • 1 Ob 96/18a
    Entscheidungstext OGH 17.07.2018 1 Ob 96/18a
    Auch; Beisatz: Hier: Begehren auf Feststellung der Grenze. (T3)
  • 4 Ob 237/18h
    Entscheidungstext OGH 29.01.2019 4 Ob 237/18h
  • 4 Ob 9/19f
    Entscheidungstext OGH 28.05.2019 4 Ob 9/19f
  • 1 Ob 24/19i
    Entscheidungstext OGH 03.04.2019 1 Ob 24/19i
    Beisatz: Hier: Gegenüber dem allein auf die Entfernung der Bäume gerichteten Hauptbegehren wäre eine Klagestattgebung in der Form einer Absicherung (durch Abstützen, Sichern mit Seilen oder Gurten) kein Minus, sondern ein Aliud und würde damit gegen § 405 ZPO verstoßen. (T4)
  • 4 Ob 32/20i
    Entscheidungstext OGH 30.03.2020 4 Ob 32/20i
    Anm: Veröff: SZ 2020/24
  • 5 Ob 164/20h
    Entscheidungstext OGH 21.10.2020 5 Ob 164/20h
  • 6 Ob 172/21v
    Entscheidungstext OGH 15.11.2021 6 Ob 172/21v
  • 5 Ob 182/21g
    Entscheidungstext OGH 04.04.2022 5 Ob 182/21g

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1980:RS0041023

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

19.04.2023

Dokumentnummer

JJR_19801002_OGH0002_0070OB00622_8000000_001

Rechtssatz für 4Ob359/87 7Ob1509/89 3O...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0041027

Geschäftszahl

4Ob359/87; 7Ob1509/89; 3Ob580/90; 1Ob2032/96x; 5Ob185/09f; 5Ob167/10k; 2Ob12/14z; 2Ob173/14a; 4Ob91/18p; 1Ob96/18a; 4Ob9/19f; 1Ob24/19i; 5Ob164/20h; 6Ob19/21v; 6Ob172/21v; 5Ob182/21g

Entscheidungsdatum

04.04.2022

Rechtssatz

Ein aliud liegt dann vor, wenn die zugesprochene Rechtsfolge eine andere ist als die begehrte, dabei sind auch die zur Begründung der Rechtsfolge vorgetragenen und zur Entscheidung herangezogenen Tatsachen miteinander zu vergleichen.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 359/87
    Entscheidungstext OGH 12.01.1988 4 Ob 359/87
  • 7 Ob 1509/89
    Entscheidungstext OGH 20.04.1989 7 Ob 1509/89
  • 3 Ob 580/90
    Entscheidungstext OGH 17.10.1990 3 Ob 580/90
    nur: Ein aliud liegt dann vor, wenn die zugesprochene Rechtsfolge eine andere ist als die begehrte. (T1)
  • 1 Ob 2032/96x
    Entscheidungstext OGH 25.06.1996 1 Ob 2032/96x
  • 5 Ob 185/09f
    Entscheidungstext OGH 10.11.2009 5 Ob 185/09f
    Auch; Bem: Hier: Wohnrechtliches Außerstreitverfahren. (T2)
  • 5 Ob 167/10k
    Entscheidungstext OGH 23.09.2010 5 Ob 167/10k
    Auch
  • 2 Ob 12/14z
    Entscheidungstext OGH 22.01.2015 2 Ob 12/14z
    Beisatz: Ein auf die Leistung an mehrere Kläger zur gesamten Hand gerichtetes Klagebegehren begreift als Minus den Zuspruch an nur einen der Kläger in sich, wenn dieser in Ermangelung einer Gläubigermehrheit allein zur Geltendmachung des Anspruchs legitimiert ist. (T3)
    Veröff: SZ 2015/4
  • 2 Ob 173/14a
    Entscheidungstext OGH 09.04.2015 2 Ob 173/14a
  • 4 Ob 91/18p
    Entscheidungstext OGH 17.07.2018 4 Ob 91/18p
  • 1 Ob 96/18a
    Entscheidungstext OGH 17.07.2018 1 Ob 96/18a
    Beisatz: Hier: Begehren auf Feststellung der Grenze. (T4)
  • 4 Ob 9/19f
    Entscheidungstext OGH 28.05.2019 4 Ob 9/19f
  • 1 Ob 24/19i
    Entscheidungstext OGH 03.04.2019 1 Ob 24/19i
    Beisatz: Hier: Gegenüber dem allein auf die Entfernung der Bäume gerichteten Hauptbegehren wäre eine Klagestattgebung in der Form einer Absicherung (durch Abstützen, Sichern mit Seilen oder Gurten) kein Minus, sondern ein Aliud und würde damit gegen § 405 ZPO verstoßen. (T5)
  • 5 Ob 164/20h
    Entscheidungstext OGH 21.10.2020 5 Ob 164/20h
  • 6 Ob 19/21v
    Entscheidungstext OGH 23.06.2021 6 Ob 19/21v
  • 6 Ob 172/21v
    Entscheidungstext OGH 15.11.2021 6 Ob 172/21v
  • 5 Ob 182/21g
    Entscheidungstext OGH 04.04.2022 5 Ob 182/21g

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1988:RS0041027

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

13.06.2022

Dokumentnummer

JJR_19880112_OGH0002_0040OB00359_8700000_001

Rechtssatz für 8Ob57/80 7Ob29/06z 7Ob7...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0041078

Geschäftszahl

8Ob57/80; 7Ob29/06z; 7Ob7/06i; 4Ob177/07v; 4Ob153/09t; 8ObA52/09i; 4Ob9/10t; 7Ob38/10d; 4Ob118/11y; 4Ob118/12z; 3Ob133/13z; 1Ob109/14g; 2Ob173/14a; 4Ob121/15w; 3Ob86/16t; 4Ob16/17g; 4Ob91/18p; 1Ob96/18a; 8Ob2/19f; 6Ob19/21v; 8ObA59/21s; 4Ob110/22p

Entscheidungsdatum

18.10.2022

Rechtssatz

Für die Beantwortung der Frage, ob das Gericht über die seinem Urteilsspruche im Paragraph 405, ZPO gezogenen Schranken hinausgegangen ist, ist nicht allein das Klagebegehren, sondern auch der übrige Inhalt der Klage maßgebend.

RG vom 07.05.1940, römisch VIII 366/39 Veröff: DREvBl 1940/281

Entscheidungstexte

  • 8 Ob 57/80
    Entscheidungstext OGH 12.06.1980 8 Ob 57/80
  • 7 Ob 29/06z
    Entscheidungstext OGH 08.03.2006 7 Ob 29/06z
    Auch; Veröff: SZ 2006/33
  • 7 Ob 7/06i
    Entscheidungstext OGH 15.02.2006 7 Ob 7/06i
  • 4 Ob 177/07v
    Entscheidungstext OGH 22.01.2008 4 Ob 177/07v
    Veröff: SZ 2008/7
  • 4 Ob 153/09t
    Entscheidungstext OGH 20.10.2009 4 Ob 153/09t
  • 8 ObA 62/09i
    Entscheidungstext OGH 28.01.2010 8 ObA 62/09i
    Auch
  • 4 Ob 9/10t
    Entscheidungstext OGH 23.02.2010 4 Ob 9/10t
  • 7 Ob 38/10d
    Entscheidungstext OGH 21.04.2010 7 Ob 38/10d
    Auch
  • 4 Ob 118/11y
    Entscheidungstext OGH 09.08.2011 4 Ob 118/11y
  • 4 Ob 118/12z
    Entscheidungstext OGH 18.09.2012 4 Ob 118/12z
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Zur Bestimmtheit nach § 226 ZPO. (T1)
  • 3 Ob 133/13z
    Entscheidungstext OGH 29.10.2013 3 Ob 133/13z
  • 1 Ob 109/14g
    Entscheidungstext OGH 18.09.2014 1 Ob 109/14g
  • 2 Ob 173/14a
    Entscheidungstext OGH 09.04.2015 2 Ob 173/14a
  • 4 Ob 121/15w
    Entscheidungstext OGH 11.08.2015 4 Ob 121/15w
  • 3 Ob 86/16t
    Entscheidungstext OGH 24.08.2016 3 Ob 86/16t
  • 4 Ob 16/17g
    Entscheidungstext OGH 21.02.2017 4 Ob 16/17g
  • 4 Ob 91/18p
    Entscheidungstext OGH 17.07.2018 4 Ob 91/18p
    Auch
  • 1 Ob 96/18a
    Entscheidungstext OGH 17.07.2018 1 Ob 96/18a
    Auch; Beisatz: Hier: Begehren auf Feststellung der Grenze. (T2)
  • 8 Ob 2/19f
    Entscheidungstext OGH 26.02.2019 8 Ob 2/19f
  • 6 Ob 19/21v
    Entscheidungstext OGH 23.06.2021 6 Ob 19/21v
  • 8 ObA 59/21s
    Entscheidungstext OGH 14.09.2021 8 ObA 59/21s
    Vgl
  • 4 Ob 110/22p
    Entscheidungstext OGH 18.10.2022 4 Ob 110/22p
    Beis wie T1

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1980:RS0041078

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

28.11.2022

Dokumentnummer

JJR_19800612_OGH0002_0080OB00057_8000000_001

Rechtssatz für 2Ob82/97s; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0108906

Geschäftszahl

2Ob82/97s; 6Ob143/98t; 1Ob331/98b; 5Ob50/99k; 1Ob161/00h; 2Ob117/09h; 6Ob154/09d; 2Ob135/10g; 1Ob48/11g; 4Ob80/12m; 5Ob94/13d; 2Ob123/12w; 3Ob191/13d; 2Ob48/14v; 2Ob173/14a; 6Ob176/16z; 1Ob160/18p; 7Ob122/23a

Entscheidungsdatum

24.10.2023

Rechtssatz

Die Kosten einer künftigen Heilbehandlung können vom Geschädigten, der die Heilbehandlung ernstlich beabsichtigt, nur vorschussweise begehrt werden. Dem Verletzten gebührt daher kein Ersatz von Heilbehandlungskosten, wenn feststeht, dass die Heilbehandlung unterbleibt (zum Beispiel Tod der Klägerin vor Schluss der Verhandlung erster Instanz).

Entscheidungstexte

  • 2 Ob 82/97s
    Entscheidungstext OGH Verstärkter Senat 23.10.1997 2 Ob 82/97s
    Verstärkter Senat; Veröff: SZ 70/220
  • 6 Ob 143/98t
    Entscheidungstext OGH 10.09.1998 6 Ob 143/98t
    Ähnlich; Beisatz: Kein Ersatz bloß fiktiver Betreuungsleistung. (T1)
    Veröff: SZ 71/146
  • 1 Ob 331/98b
    Entscheidungstext OGH 23.02.1999 1 Ob 331/98b
    Vgl; Beisatz: Anders ist die Rechtslage dagegen bei Sachschäden, die jedenfalls eine reale Vermögenseinbuße verursachen. Nur bei derartigen Schäden kann der Geschädigte den Ersatz bloß fiktiver Wiederherstellungskosten beanspruchen, mag er die Schadensbehebung schließlich tatsächlich durchführen oder über den Ersatzbetrag sonstwie verfügen, ist doch dessen Verwendung allein Sache des Geschädigten. (T2)
  • 5 Ob 50/99k
    Entscheidungstext OGH 26.05.1999 5 Ob 50/99k
    nur: Die Kosten einer künftigen Heilbehandlung können vom Geschädigten, der die Heilbehandlung ernstlich beabsichtigt, nur vorschussweise begehrt werden. Dem Verletzten gebührt daher kein Ersatz von Heilbehandlungskosten, wenn feststeht, dass die Heilbehandlung unterbleibt. (T3)
    Beisatz: Abgehen von der Zuerkennung fiktiver Heilbehandlungskosten (Operationskosten). (T4)
  • 1 Ob 161/00h
    Entscheidungstext OGH 06.10.2000 1 Ob 161/00h
    nur: Dem Verletzten gebührt daher kein Ersatz von Heilbehandlungskosten, wenn feststeht, dass die Heilbehandlung unterbleibt. (T5)
  • 2 Ob 117/09h
    Entscheidungstext OGH 28.09.2009 2 Ob 117/09h
    Auch; Beisatz: Dies bedeutet keineswegs, dass dieser Zuspruch dem Feststellungsbegehren für künftige Ansprüche zuzuordnen wäre. Vielmehr ist dieser Betrag dem Geschädigten, der nicht verpflichtet ist, eigenes Kapital zur Schadensbehebung einzusetzen, als - zweckgebundener und verrechenbarer, bei Zweckverfehlung auch rückforderbarer - Vorschuss zuzusprechen. (T6)
  • 6 Ob 154/09d
    Entscheidungstext OGH 18.09.2009 6 Ob 154/09d
    Vgl auch; Bem: Hier: Fiktive Sanierungskosten. (T7)
  • 2 Ob 135/10g
    Entscheidungstext OGH 07.04.2011 2 Ob 135/10g
    Vgl; Vgl Bem wie T7; Beisatz: Hier: Vorschussweises Deckungskapital für vorgesehene Sanierungsarbeiten. (T8)
    Veröff: SZ 2011/45
  • 1 Ob 48/11g
    Entscheidungstext OGH 28.04.2011 1 Ob 48/11g
    nur T3
  • 4 Ob 80/12m
    Entscheidungstext OGH 10.07.2012 4 Ob 80/12m
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T8
  • 5 Ob 94/13d
    Entscheidungstext OGH 28.08.2013 5 Ob 94/13d
    Vgl; Beisatz: Den Geschädigten trifft eine Rechenschafts‑ bzw Rechnungslegungspflicht über die Verwendung des Vorschusses. (T9)
  • 2 Ob 123/12w
    Entscheidungstext OGH 30.07.2013 2 Ob 123/12w
    Auch; Bem wie T7; Beis wie T8
  • 3 Ob 191/13d
    Entscheidungstext OGH 22.01.2014 3 Ob 191/13d
    Auch; Beis wie T6; Beis wie T8; Beis wie T9
  • 2 Ob 48/14v
    Entscheidungstext OGH 25.06.2014 2 Ob 48/14v
    Vgl; Beisatz: Aber: Die Vorschusspflicht soll dem Geschädigten den Einsatz eigenen Kapitals oder eine Kreditaufnahme ersparen. Der Vorschuss wird daher frühestens zu jener Zeit fällig, zu der der Gläubiger die Beträge zwecks Schadensbehebung benötigte. (T10)
  • 2 Ob 173/14a
    Entscheidungstext OGH 09.04.2015 2 Ob 173/14a
    Auch; nur: Die Kosten einer künftigen Heilbehandlung können vom Geschädigten, der die Heilbehandlung ernstlich beabsichtigt, nur vorschussweise begehrt werden. (T11)
  • 6 Ob 176/16z
    Entscheidungstext OGH 24.10.2016 6 Ob 176/16z
    Vgl; Beisatz: Der Geschädigte ist nicht verpflichtet, selbst in Vorlage zu treten, sondern kann auch einen angemessenen Vorschuss für zukünftig anfallende Kosten begehren. (T12)
  • 1 Ob 160/18p
    Entscheidungstext OGH 26.09.2018 1 Ob 160/18p
    Vgl auch; Beis wie T10; Beis wie T12; Beisatz: Hier: Noch nicht fälliger vorschussweise begehrter Ersatz für Entfernungskosten. (T13)
  • 7 Ob 122/23a
    Entscheidungstext OGH Ordentliche Erledigung (Sachentscheidung) 24.10.2023 7 Ob 122/23a

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1997:RS0108906

Im RIS seit

22.11.1997

Zuletzt aktualisiert am

30.11.2023

Dokumentnummer

JJR_19971023_OGH0002_0020OB00082_97S0000_001

Entscheidungstext 2Ob173/14a

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Entscheidungstext

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Fundstelle

Zak 2015/438 S 238 - Zak 2015,238 = Jus-Extra OGH-Z 5792 = RdM‑LS 2015/54 = EvBl‑LS 2015/130 = JBl 2015,668 = RdM 2015/149 S 292 (Leischner‑Lenzhofer, Rechtsprechungsübersicht) - RdM 2015,292 (Leischner‑Lenzhofer, Rechtsprechungsübersicht) = RZ 2015,239 EÜ152 - RZ 2015 EÜ152 = RZ 2016/2 S 19 - RZ 2016,19 = Leitner, ZfG 2016,16 (Rechtsprechungsübersicht) = ZVR 2016/44 S 75 (Danzl, tabellarische Übersicht) - ZVR 2016,75 (Danzl, tabellarische Übersicht)

Geschäftszahl

2Ob173/14a

Entscheidungsdatum

09.04.2015

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten Hon.-Prof. Dr. Danzl als Vorsitzenden sowie die Hofräte Dr. Veith und Dr. Musger, die Hofrätin Dr. E. Solé und den Hofrat Dr. Nowotny als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei E***** W*****, vertreten durch Dr. Helmut Atzl ua, Rechtsanwälte in Kufstein, gegen die beklagte Partei Dr. C***** L*****, vertreten durch Dr. Kurt Bayr, Dr. Marco Rovagnati, Rechtsanwälte in Innsbruck, wegen 8.020 EUR sA, über den „Revisionsrekurs“ (richtig: Rekurs) der beklagten Partei gegen den Beschluss des Landesgerichts Innsbruck als Berufungsgericht vom 4. Juli 2014, GZ 2 R 119/14k-47, womit infolge Berufung der beklagten Partei das Urteil des Bezirksgerichts Rattenberg vom 25. Februar 2014, GZ 3 C 121/10a-43, aufgehoben wurde, in nichtöffentlicher Sitzung den

Beschluss

gefasst:

Spruch

Dem Rekurs wird nicht Folge gegeben.

Die Kosten des Rekursverfahrens sind weitere Verfahrenskosten.

Text

Begründung:

Der Beklagte führte bei der Klägerin am 17. 8. 2007 und am 6. 6. 2008 zwei Operationen (Liposuction) an beiden Oberschenkelaußenseiten zur größtmöglichen Korrektur der bei der Klägerin vorliegenden „Reithosendeformität“ durch. Beide Eingriffe erfolgten lege artis. Konturunregelmäßigkeiten und Einsenkungen sind mit einem Auftreten bei 20 % aller behandelten Fälle keine seltene Komplikation bei derartigen Eingriffen und können auch bei fehlerfreier Behandlung eintreten. Es konnte nicht festgestellt werden, ob der Beklagte die Klägerin mündlich darüber aufklärte, dass bei ihr auch aufgrund ihres Alters und Gewichts ein erhöhtes Risiko nicht nur für Dellenbildungen, sondern auch für ausgeprägte Einsenkungen oder Vorwölbungen bestand und daher insgesamt sogar eine Verschlechterung des optischen Erscheinungsbildes eintreten könnte.

Die Klägerin erhielt erstmals im Zuge eines in einem Vorprozess (3 C 74/10i des Erstgerichts) eingeholten plastisch-chirurgischen Sachverständigengutachtens Kenntnis vom Ausmaß des Komplikationsrisikos und der Tatsache, dass die Operationen grundsätzlich lege artis durchgeführt wurden. Ob die Klägerin die Operationen bei entsprechender Aufklärung über die aufgezeigten Risiken hätte durchführen lassen, konnten die Vorinstanzen nicht feststellen.

Die Klägerin begehrt nunmehr, ursprünglich gestützt auf Gewährleistung, später (auch) auf Schadenersatz, den Klagsbetrag und bringt dazu vor, dass durch die Operationen tiefe unansehnliche Dellen entstanden seien. Über dieses Risiko sei die Klägerin nicht aufgeklärt worden, der Beklagte hafte daher für die Kosten einer notwendigen durchzuführenden Folgebehandlung. Die Ansprüche seien nicht verjährt, weil die Klägerin erst aufgrund des Sachverständigengutachtens im Vorverfahren Kenntnis von diesen haftungsbegründenden Umständen erhalten habe.

Der Beklagte wandte eine „eklatante Überhöhung“ des Klagebegehrens ein. Es sei lediglich die Korrektur einer einzigen Delle mit einem maximalen Aufwand von 500 EUR notwendig. Im Übrigen sei der Anspruch der Klägerin verjährt.

Das Erstgericht gab dem Klagebegehren statt. Die Klägerin sei nicht hinreichend über die möglichen Folgen der Operationen aufgeklärt worden und daher ihre Zustimmung zum Eingriff nicht gültig erfolgt. Der Beklagte sei demzufolge für die Verschlechterung des Gesundheitszustands der Klägerin haftbar. Die Klägerin habe Anspruch auf Ersatz der Heilungskosten. Dieser Anspruch sei nicht verjährt und auch der Höhe nach berechtigt.

Das vom Beklagten angerufene Berufungsgericht hob die Entscheidung nach Verwerfung der Mängel- und der Feststellungsrüge aus rechtlichen Erwägungen auf. Die Korrekturoperation sei noch nicht erfolgt. Nach der Entscheidung des verstärkten Senats 2 Ob 82/97s könnten künftige Heilbehandlungskosten nicht schlechthin und unabhängig von der tatsächlichen Durchführung gefordert werden. Es könne vom Schädiger lediglich ein zweckgebundener, verrechenbarer und bei Zweckverfehlung rückforderbarer Vorschuss verlangt werden. Die Klägerin habe bisher nicht vorgebracht, dass sie den Klagsbetrag nur als Vorschuss verlange; auch fehlten Feststellungen darüber, ob die Klägerin tatsächlich vorhabe, eine derartige Korrekturoperation vornehmen zu lassen, was im zweiten Rechtsgang abzuklären sein werde.

Der Rekurs an den Obersten Gerichtshof wurde zugelassen, weil keine Judikatur zur Frage bestehe, ob die Einklagung der Kosten für eine erst durchzuführende Operation gegenüber dem Begehren auf bloße Vorschussleistung ein Aliud oder ein Minus darstelle.

Dagegen richtet sich der „Revisionsrekurs“ (richtig: Rekurs: Paragraph 519, Absatz eins, Ziffer 2, ZPO) der beklagten Partei an den Obersten Gerichtshof wegen unrichtiger rechtlicher Beurteilung mit dem Abänderungsantrag, das Klagebegehren zur Gänze abzuweisen.

Die Klägerin beantragt, dem Rekurs keine Folge zu geben.

Der Rekurs ist aus dem vom Berufungsgericht genannten Grund zulässig. Er ist aber nicht berechtigt.

Rechtliche Beurteilung

Der Rekurswerber meint, die Klägerin habe nie behauptet, den Klagsbetrag lediglich als Vorschuss zu begehren. Sie habe keinerlei Vorbringen erstattet, dass sie die Absicht habe, die Operation auch tatsächlich durchführen zu lassen. Im Übrigen verweist der Rekurswerber „der Vollständigkeit halber“ darauf, dass es unerlässlich gewesen wäre, im Zusammenhang mit der völlig übertriebenen Kostenschätzung der Klägerin ein weiteres Sachverständigengutachten von einem unabhängigen Sachverständigen einzuholen.

Beim Vorschuss für beabsichtigte Heil- und Behandlungskosten handle es sich um ein Aliud gegenüber den begehrten Heilbehandlungskosten, weil der Vorschuss „durchaus im Gegensatz zum Schadenersatzbetrag zweckgebunden verrechenbar und bei Zweckverfehlung rückforderbar“ sei. Die Klägerin habe sich ursprünglich nur auf Gewährleistung und erst später auf Schadenersatz gestützt. An diese Qualifikation sei das Erstgericht gebunden gewesen und hätte aus diesem Grund das Klagebegehren wegen Unschlüssigkeit abweisen müssen. Ein Schaden liege noch gar nicht vor, weil er erst bei einer Verpflichtung der Geschädigten zur Bezahlung von Heilungskosten entstehe. Im Übrigen habe die beklagte Partei ausdrücklich Verjährung eingewendet.

Hiezu hat der Oberste Gerichtshof Folgendes erwogen:

1. Unstrittig sind die Vorinstanzen von der Anwendung österreichischen Rechts ausgegangen; dies wird auch im vorliegenden Rechtsmittelverfahren von keiner der Parteien thematisiert; darauf braucht daher nicht mehr weiter eingegangen zu werden (7 Ob 148/03w = SZ 2003/87; 2 Ob 215/07t).

2. Den Einwand der Verjährung hat die beklagte Partei in der Berufung ON 44 nicht mehr geltend gemacht. Die insoweit versäumte Rechtsrüge und in der Berufung nicht mehr relevierte Rechtsfrage kann daher nicht mehr nachgetragen werden und damit Gegenstand des Revisionsverfahrens sein (RIS-Justiz RS0043480; RS0043338 [T11 und T15]).

3. Soweit der Beklagte die unterlassene Einholung eines weiteren Sachverständigengutachtens moniert, ist dies eine Frage der Beweiswürdigung und daher nicht revisibel (RIS-Justiz RS0043320).

4. Voranzustellen ist, dass die Klägerin ihr Begehren in erster Instanz nicht - wie im Rechtsmittel behauptet - „später ausschließlich“, sondern vielmehr „auch“ auf Schadenersatz gestützt hat (Schriftsatz ON 17).

4.1 Gemäß Paragraph 405, ZPO ist das Gericht nicht befugt, einer Partei etwas zuzusprechen, was nicht beantragt ist. Ob ein solches Aliud vorliegt, ergibt sich aus dem Vergleich zwischen dem gestellten Begehren und dem Urteilsspruch unter Berücksichtigung der rechtserzeugenden Tatsachen (Fucik in Fasching/Konecny² römisch III Paragraph 405, ZPO Rz 22; RISJustiz RS0041023). Ein Aliud liegt dann vor, wenn die zugesprochene Rechtsfolge eine andere ist als die begehrte, dabei sind auch die zur Begründung der Rechtsfolge vorgetragenen und zur Entscheidung herangezogenen Tatsachen miteinander zu vergleichen (RISJustiz RS0041027). Für die Beantwortung der Frage, ob das Gericht in seinem Urteilsspruch über die in Paragraph 405, ZPO gezogenen Schranken hinausgegangen ist, ist nicht allein das Klagebegehren, sondern auch der übrige Inhalt der Klage maßgebend (RISJustiz RS0041078).

Ein Aliud liegt auch dann vor, wenn der verlangte und jener Leistungsgegenstand, der gegebenenfalls zugesprochen werden könnte, zwar gleichartig sind, aber aus verschiedenen Sachverhalten abgeleitet werden (1 Ob 210/97g = wobl 1998/124 [Oberhammer]). Maßgebend für den Entscheidungsspielraum des Gerichts sind daher der vorgetragene Sachverhalt und die hiefür angegebenen Tatsachen (1 Ob 198/02b = SZ 2002/126). Eine unrichtige rechtliche Qualifikation des Klagegrundes durch den Kläger gereicht ihm dann nicht zum Nachteil, wenn er alle anspruchsbegründenden Tatsachen vorgetragen und unter Beweis gestellt hat vergleiche 3 Ob 133/13z = wobl 2014/70).

4.2 In diesem Sinne wurde bereits ausgesprochen, dass die Verurteilung zum Erlag statt zur Zahlung ebenso ein zulässiges Minus ist wie die Verurteilung zu Ratenzahlungen statt zur sofortigen Zahlung des gesamten Betrags (Fucik in Fasching/Konecny² römisch III Paragraph 405, ZPO Rz 44 mwN).

Ebenso wurde im exekutionsrechtlichen Kontext ausgesprochen, dass das Begehren (nach Paragraph 224, Absatz eins, EO) auf Berichtigung durch sofortige Barzahlung gegenüber jenem auf Zuweisung eines entsprechenden Barbetrags, welcher gemäß Paragraph 224, Absatz 2, EO (als Deckungskapital) gerichtlich zu erlegen ist, nicht ein Aliud im Sinne des Paragraph 405, ZPO, sondern ein Mehrbegehren darstellt (RISJustiz RS0003715).

Auch die Verurteilung Zug um Zug ist nach ständiger Rechtsprechung kein Aliud, sondern ein Minus (RIS-Justiz RS0041067).

5.1 Im vorliegenden Fall begehrt die Klägerin die Leistung eines bestimmten Betrags zur Abdeckung von  erst (ohne dies freilich bisher im erstinstanzlichen Verfahren explizit behauptet zu haben) zukünftig fällig werdenden  Heilbehandlungskosten. Seit der Entscheidung des verstärkten Senats 2 Ob 82/97s (SZ 70/220) judiziert der Oberste Gerichtshof hiezu, dass die Kosten einer künftigen Heilbehandlung vom Geschädigten, der die Heilbehandlung ernstlich beabsichtigt, nur vorschussweise begehrt werden können (RISJustiz RS0108906). Dieser Grundsatz gilt auch im Gewährleistungsrecht bei Anwendung des Paragraph 933 a, ABGB (5 Ob 94/13d). Der begehrte Betrag ist auch nicht einem Feststellungsbegehren für künftige Ansprüche zuzuordnen, sondern dem Geschädigten, der nicht verpflichtet ist eigenes Kapital einzusetzen (RISJustiz RS0030571), als Vorschuss zuzusprechen (2 Ob 117/09h) und muss dem Geschädigten angemessene Zeit vor dessen Einsatz zur Verfügung stehen (2 Ob 48/14v = ZVR 2015/47 [Ch. Huber]).

Entgegen dem Rekursvorbringen kann daher nicht davon ausgegangen werden, dass der Betrag noch gar nicht fällig wäre.

5.2 Zukünftige Heilungskosten als Vorschuss gegen Verrechnung sind daher gegenüber dem Begehren auf Zuspruch des Betrags ohne diese Einschränkung ein Minus und kein Aliud.

5.3 Wenn das Berufungsgericht der Ansicht ist, dass der Sachverhalt in dieser aufgezeigten Richtung noch nicht genügend geklärt ist, dann kann dem der Oberste Gerichtshof, der nicht Tatsacheninstanz ist, nicht entgegentreten (RIS-Justiz RS004219).

6. Der Kostenvorbehalt beruht auf Paragraph 52, Absatz eins, zweiter Satz ZPO.

Textnummer

E110957

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2015:0020OB00173.14A.0409.000

Im RIS seit

12.06.2015

Zuletzt aktualisiert am

04.08.2016

Dokumentnummer

JJT_20150409_OGH0002_0020OB00173_14A0000_000