Rechtssatz für 3Ob17/15v

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0130039

Geschäftszahl

3Ob17/15v

Entscheidungsdatum

18.02.2015

Rechtssatz

Indem der Schuldner, der von der Zession nicht verständigt wurde, mit dem Zedenten einen gerichtlichen Vergleich über die zedierte Forderung schließt, findet er sich iSd Paragraph 1395, Satz 2 ABGB „sonst“ mit ihm ab.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 17/15v
    Entscheidungstext OGH 18.02.2015 3 Ob 17/15v

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2015:RS0130039

Im RIS seit

18.06.2015

Zuletzt aktualisiert am

18.06.2015

Dokumentnummer

JJR_20150218_OGH0002_0030OB00017_15V0000_001

Rechtssatz für 1Ob466/57 1Ob348/60 4Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0032453

Geschäftszahl

1Ob466/57; 1Ob348/60; 4Ob160/35; 6Ob281/67; 5Ob7/69; 4Ob19/74; 2Ob125/75; 1Ob173/75; 7Ob579/76 (7Ob580/76); 3Ob504/77; 8Ob105/79; 4Ob79/80; 1Ob575/81; 1Ob639/81; 6Ob712/81; 7Ob619/82; 4Ob137/83; 1Ob557/86; 7Ob35/87; 4Ob550/87; 9ObA48/87; 8Ob84/87; 7Ob510/89; 9ObA237/89; 9ObA132/90; 9ObA316/90; 9ObA1002/91; 9ObA96/92 (9ObA97/92); 9ObA214/92; 7Ob511/93 (7Ob564/93); 9Ob504/94; 6Ob1665/95; 9ObA188/95; 8ObA2093/96v; 7Ob74/99d; 10ObS211/99y; 8ObA175/01w; 9ObA138/02p; 7Ob168/03m; 1Ob239/05m; 8ObA78/06p; 2Ob83/06d; 9ObA177/05b; 1Ob73/09f; 2Ob262/08f; 1Ob224/09m; 10Ob54/11f; 2Ob70/11z; 8ObA97/11i; 2Ob45/12z; 9ObA92/12p; 3Ob17/15v; 6Ob151/18a; 5Ob144/18i; 8Ob122/18a; 9ObA90/19d; 2Ob181/19k; 8ObA114/20b; 8ObA1/21m; 9Ob37/21p; 2Ob37/22p; 9Ob74/22f; 2Ob149/22h

Entscheidungsdatum

28.09.2022

Rechtssatz

Der allgemeine Vergleich erstreckt sich auch auf Fälle, an die die Parteien nicht gedacht haben, aber nicht auf solche, an die sie nicht denken konnten.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 466/57
    Entscheidungstext OGH 04.12.1957 1 Ob 466/57
  • 1 Ob 348/60
    Entscheidungstext OGH 14.12.1960 1 Ob 348/60
  • 4 Ob 160/35
    Entscheidungstext OGH 09.05.1935 4 Ob 160/35
    Ähnlich; Beisatz: Abfindungsvergleich (T1) Veröff: SZ 17/81
    Ähnlich; BAG vom 14.07.1960, 2 AZR 485/59
  • 6 Ob 281/67
    Entscheidungstext OGH 18.10.1967 6 Ob 281/67
  • 5 Ob 7/69
    Entscheidungstext OGH 05.03.1969 5 Ob 7/69
    Beisatz: Ob sie daran gedacht haben, ist eine Tatfrage, ob sie daran denken konnten, ist eine Rechtsfrage. (T2)
  • 4 Ob 19/74
    Entscheidungstext OGH 14.05.1974 4 Ob 19/74
    Beisatz: Abfindungsvergleich erfasst durch Urlaubsentschädigung. (T3) Veröff: Arb 9209 = SozM IE,112
  • 2 Ob 125/75
    Entscheidungstext OGH 28.08.1975 2 Ob 125/75
    Beis wie T2
  • 1 Ob 173/75
    Entscheidungstext OGH 10.09.1975 1 Ob 173/75
    Veröff: EvBl 1976/91 S 178
  • 7 Ob 579/76
    Entscheidungstext OGH 29.04.1976 7 Ob 579/76
    Veröff: RZ 1977/14 S 36
  • 3 Ob 504/77
    Entscheidungstext OGH 29.03.1977 3 Ob 504/77
    nur: Der allgemeine Vergleich erstreckt sich auch auf Fälle, an die die Partei nicht gedacht haben, aber nicht auf solche, an die sie nicht denken konnten. (T4) Veröff: EvBl 1977/266 S 663
  • 8 Ob 105/79
    Entscheidungstext OGH 21.06.1979 8 Ob 105/79
    Beisatz: Die Bereinigungswirkung des Vergleiches erfasst nur die den Parteien damals bekannten oder erkennbaren Folgen, nicht aber die damals nicht vorhersehbaren weiteren Beeinträchtigungen. (T5)
  • 4 Ob 79/80
    Entscheidungstext OGH 01.07.1980 4 Ob 79/80
    Beisatz: Bereinigungswirkung eines anlässlich der Auflösung eines Arbeitsverhältnisses abgeschlossenen Vergleiches (Lohnsteuerschuld). (T6)
  • 1 Ob 575/81
    Entscheidungstext OGH 20.05.1981 1 Ob 575/81
    Beisatz: Scheidung (T7)
  • 1 Ob 639/81
    Entscheidungstext OGH 26.08.1981 1 Ob 639/81
    Beisatz: Hier: Dauerschuldverhältnis. (T8)
  • 6 Ob 712/81
    Entscheidungstext OGH 02.12.1981 6 Ob 712/81
    Vgl auch; Beisatz: Nachträgliche Steuervorschreibung. (T9)
  • 7 Ob 619/82
    Entscheidungstext OGH 27.01.1983 7 Ob 619/82
    Beis wie T5
  • 4 Ob 137/83
    Entscheidungstext OGH 08.11.1983 4 Ob 137/83
  • 1 Ob 557/86
    Entscheidungstext OGH 14.07.1986 1 Ob 557/86
    Auch; Beis wie T2
  • 7 Ob 35/87
    Entscheidungstext OGH 30.07.1987 7 Ob 35/87
    Beis wie T5; Beisatz: Nicht erfasst werden jene Ansprüche, die eine Seite der anderen geflissentlich verheimlicht. (T10) Veröff: SZ 60/148 = EvBl 1988/48 S 274 = RdW 1987,406 = VersRdSch 1988,97 = JBl 1988,118 = VersR 1988,839
  • 4 Ob 550/87
    Entscheidungstext OGH 29.09.1987 4 Ob 550/87
    Beis wie T6; Beisatz: Schadenersatz (T11)
  • 9 ObA 48/87
    Entscheidungstext OGH 18.11.1987 9 ObA 48/87
    Veröff: JBl 1988,396 = RdW 1988,298 = Arb 10676
  • 8 Ob 84/87
    Entscheidungstext OGH 15.03.1988 8 Ob 84/87
    Vgl auch; Veröff: ZVR 1989/15 S 22
  • 7 Ob 510/89
    Entscheidungstext OGH 02.02.1989 7 Ob 510/89
    Beis wie T2
  • 9 ObA 237/89
    Entscheidungstext OGH 13.09.1989 9 ObA 237/89
    Beisatz: Hier: Verzicht auf allfällige Schadenersatzansprüche wegen Unterversicherung bei Sozialversicherung durch Arbeitgeber. (T12); Beisatz: § 48 ASGG (T13)
  • 9 ObA 132/90
    Entscheidungstext OGH 23.05.1990 9 ObA 132/90
  • 9 ObA 316/90
    Entscheidungstext OGH 30.01.1991 9 ObA 316/90
    Auch; Beis wie T6; Beis wie T10
  • 9 ObA 1002/91
    Entscheidungstext OGH 27.02.1991 9 ObA 1002/91
    Beis wie T6
  • 9 ObA 96/92
    Entscheidungstext OGH 17.06.1992 9 ObA 96/92
    Auch; Beisatz: Grundsätzlich bilden nur die Verhältnisse zur Zeit des Vergleichsabschlusses den Gegenstand des Vergleichs und damit auch seiner Bereinigungswirkung. Änderungen, die erst nach Vergleichsabschluss eintreten, sind vom Vergleich nicht umfasst. (Hier: Anwartschaftsrecht auf später anfallende Firmenpension nicht von Vergleich umfasst). (T14) Veröff: Arb 11040 = RdW 1993,46
  • 9 ObA 214/92
    Entscheidungstext OGH 30.09.1992 9 ObA 214/92
  • 7 Ob 511/93
    Entscheidungstext OGH 16.06.1993 7 Ob 511/93
  • 9 Ob 504/94
    Entscheidungstext OGH 13.07.1994 9 Ob 504/94
    Auch; Beis wie T14 nur: Änderungen, die erst nach Vergleichsabschluss eintreten, sind vom Vergleich nicht umfasst. (T15)
  • 6 Ob 1665/95
    Entscheidungstext OGH 25.10.1995 6 Ob 1665/95
  • 9 ObA 188/95
    Entscheidungstext OGH 17.01.1996 9 ObA 188/95
    Auch; Beisatz: Sollen einzelne Ansprüche nicht mitverglichen werden, bedarf es eines diesbezüglichen Vorbehalts (JBl 1988, 396 ua). (T16)
  • 8 ObA 2093/96v
    Entscheidungstext OGH 23.05.1996 8 ObA 2093/96v
    Auch; Beis wie T13; Beis wie T14
  • 7 Ob 74/99d
    Entscheidungstext OGH 12.05.1999 7 Ob 74/99d
    Vgl; Beis wie T10
  • 10 ObS 211/99y
    Entscheidungstext OGH 05.10.1999 10 ObS 211/99y
    Vgl auch; Beis wie T14 nur: Grundsätzlich bilden nur die Verhältnisse zur Zeit des Vergleichsabschlusses den Gegenstand des Vergleichs und damit auch seiner Bereinigungswirkung. Änderungen, die erst nach Vergleichsabschluss eintreten, sind vom Vergleich nicht umfasst. (T17)
  • 8 ObA 175/01w
    Entscheidungstext OGH 24.01.2002 8 ObA 175/01w
    Beis wie T8; Beis wie T15
  • 9 ObA 138/02p
    Entscheidungstext OGH 18.12.2002 9 ObA 138/02p
    Auch; Beisatz: Die Bereinigungswirkung eines Vergleichs erstreckt sich "im Zweifel" auf alle gegenseitigen Forderungen, an die die Parteien denken konnten. (T18)
  • 7 Ob 168/03m
    Entscheidungstext OGH 10.09.2003 7 Ob 168/03m
    Vgl; Beisatz: Hier: Der Anspruch der Beklagten auf Leistung aus einem Unfallversicherungsvertrag, der zu den ehelichen Ersparnissen gehörte und der Aufteilung unterlägen wäre, ist von der Bereinigungswirkung des Scheidungsvergleiches umfasst und kann nicht gesondert geltend gemacht werden. (T19); Veröff: SZ 2003/102
  • 1 Ob 239/05m
    Entscheidungstext OGH 07.03.2006 1 Ob 239/05m
    Auch; Beis wie T8; Beisatz: Diese Bereinigungswirkung tritt auch dann ein, wenn in den Vergleich keine Generalklausel aufgenommen wurde. (T20)
  • 8 ObA 78/06p
    Entscheidungstext OGH 21.09.2006 8 ObA 78/06p
    Beis wie T8; Beis wie T18; Beis wie T20
  • 2 Ob 83/06d
    Entscheidungstext OGH 09.11.2006 2 Ob 83/06d
    Auch
  • 9 ObA 177/05b
    Entscheidungstext OGH 20.12.2006 9 ObA 177/05b
    Vgl auch; Ähnlich T14
  • 1 Ob 73/09f
    Entscheidungstext OGH 09.06.2009 1 Ob 73/09f
    Vgl auch; Beis wie T14; Beisatz: Grundsätzlich werden auch allfällige steuerliche Nachteile oder Vorteile aus einer geänderten Besteuerung vom Vergleich erfasst. (T21); Beisatz: Im vorliegenden Fall kam es aber nicht (bloß) zu einer geänderten Besteuerung, sondern zu einer irrtümlichen Rückerstattung der abgeführten Kapitalertragsteuer an die beklagte Partei anstatt - richtigerweise - an die klagende Partei durch den beim Finanzamt tätigen Sachbearbeiter, die für die klagende Partei im Zeitpunkt des Vergleichsabschlusses nicht voraussehbar war. Den daraus gegenüber der beklagten Partei resultierenden Rückforderungsanspruch konnte die klagende Partei auch bei pflichtgemäßer Sorgfalt nicht bedenken. (T22)
  • 2 Ob 262/08f
    Entscheidungstext OGH 25.06.2009 2 Ob 262/08f
    nur T4; Beisatz: Allgemeine Vergleiche erstrecken sich nicht auf jene Ansprüche, mit deren späterem Entstehen die Parteien trotz Anwendung der pflichtgemäßen Sorgfalt nicht rechnen konnten. (T23)
  • 1 Ob 224/09m
    Entscheidungstext OGH 15.12.2009 1 Ob 224/09m
    Beis wie T23
  • 10 Ob 54/11f
    Entscheidungstext OGH 04.10.2011 10 Ob 54/11f
    Auch; Beis wie T18; Beis wie T20
  • 2 Ob 70/11z
    Entscheidungstext OGH 16.09.2011 2 Ob 70/11z
    Auch Beis wie T17
  • 8 ObA 97/11i
    Entscheidungstext OGH 20.01.2012 8 ObA 97/11i
    Auch
  • 2 Ob 45/12z
    Entscheidungstext OGH 28.06.2012 2 Ob 45/12z
    Auch Beis wie T18; Auch Beis wie T23; Beisatz: Von der vergleichsweisen Bereinigung sind sämtliche den Parteien bei Vergleichsabschluss bekannten oder bei Anwendung pflichtgemäßer Sorgfalt erkennbaren Ansprüche des Klägers umfasst. (T24)
  • 9 ObA 92/12p
    Entscheidungstext OGH 29.01.2013 9 ObA 92/12p
    Vgl; Beis wie T14
  • 3 Ob 17/15v
    Entscheidungstext OGH 18.02.2015 3 Ob 17/15v
    Auch
  • 6 Ob 151/18a
    Entscheidungstext OGH 25.10.2018 6 Ob 151/18a
    Auch; Beis wie T2; Beis wie T23; Beis wie T24; Beisatz: Die Bereinigungswirkung bezieht sich dann auf alle naheliegenden Ansprüche, die mit dem bereinigten Rechtsverhältnis typischerweise im Zusammenhang stehen. (T25)
  • 5 Ob 144/18i
    Entscheidungstext OGH 03.10.2018 5 Ob 144/18i
    Auch; Beis wie T18; Beis wie T20; Beis wie T24
  • 8 Ob 122/18a
    Entscheidungstext OGH 24.10.2018 8 Ob 122/18a
    Auch
  • 9 ObA 90/19d
    Entscheidungstext OGH 22.01.2020 9 ObA 90/19d
    Beis wie T17 nur: Grundsätzlich bilden nur die Verhältnisse zur Zeit des Vergleichsabschlusses den Gegenstand des Vergleichs und damit auch seiner Bereinigungswirkung. (T26)
    Beisatz: Hier: Der Rückforderungsanspruch der Klägerin resultiert nicht aus dem Arbeitsverhältnis und nicht aus dem Vergleich, er ergibt sich auch nicht daraus, dass der Dienstnehmerbeitrag zur Sozialversicherung gegenverrechnet wird, sondern aus der irrtümlichen Zahlung eines überhöhten Betrags nach Vergleichsabschluss. (T27)
  • 2 Ob 181/19k
    Entscheidungstext OGH 29.06.2020 2 Ob 181/19k
    Beis wie T5; Beis wie T20; Beis wie T26
  • 8 ObA 114/20b
    Entscheidungstext OGH 25.03.2021 8 ObA 114/20b
    Vgl; Beis wie T18; Beis wie T23; Beisatz: Hier: Darauf, ob der Kläger damals tatsächlich an die Möglichkeit einer Höherversicherung gedacht hat, kommt es nicht an. (T28)
    Vgl Beis wie T12
  • 8 ObA 1/21m
    Entscheidungstext OGH 25.03.2021 8 ObA 1/21m
    Vgl; Beis wie T18; Beis wie T23
  • 9 Ob 37/21p
    Entscheidungstext OGH 27.05.2021 9 Ob 37/21p
    Beis wie T18; Beisatz: Hier: Vertretbare Einzelfallentscheidung, dass noch nicht bekannte Mängel vom Vergleich erfasst waren. (T29)
  • 2 Ob 37/22p
    Entscheidungstext OGH 16.03.2022 2 Ob 37/22p
    Beis wie T5
  • 9 Ob 74/22f
    Entscheidungstext OGH 28.09.2022 9 Ob 74/22f
    Vgl; Beis nur wie T17; Beis wie T18; Beis wie T23
  • 2 Ob 149/22h
    Entscheidungstext OGH 27.09.2022 2 Ob 149/22h

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1957:RS0032453

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

01.02.2023

Dokumentnummer

JJR_19571204_OGH0002_0010OB00466_5700000_001

Rechtssatz für 7Ob191/74; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0014696

Geschäftszahl

7Ob191/74; 7Ob579/76 (7Ob580/76); 6Ob658/77; 1Ob607/78; 5Ob614/78; 8Ob105/79; 8Ob207/80; 8Ob518/81; 1Ob617/91; 9ObA96/92 (9OBA97/92); 3Ob2/98k; 10ObS211/99y; 4Ob21/03x; 2Ob83/06d; 2Ob150/06g; 2Ob262/08f; 1Ob224/09m; 4Ob2/11i; 2Ob70/11z; 2Ob45/12z; 3Ob37/14h; 3Ob17/15v; 9ObA22/15y; 2Ob71/16d; 1Ob198/17z; 2Ob164/17g; 2Ob24/19x; 4Ob17/20h; 4Ob5/20v; 9Ob74/22f; 10Ob32/22m

Entscheidungsdatum

28.03.2023

Rechtssatz

Vergleiche sind als Verkehrsgeschäfte nach der Vertrauenstheorie auszulegen.

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 191/74
    Entscheidungstext OGH 07.11.1974 7 Ob 191/74
  • 7 Ob 579/76
    Entscheidungstext OGH 28.04.1976 7 Ob 579/76
    Veröff: RZ 1977/14 S 36
  • 6 Ob 658/77
    Entscheidungstext OGH 22.09.1977 6 Ob 658/77
    Beisatz: Sie sind im Sinne des § 914 ABGB so zu verstehen, wie es der Übung des redlichen Verkehrs entspricht. (T1)
  • 1 Ob 607/78
    Entscheidungstext OGH 22.05.1978 1 Ob 607/78
    Beis wie T1
  • 5 Ob 614/78
    Entscheidungstext OGH 13.06.1978 5 Ob 614/78
    Beis wie T1
  • 8 Ob 105/79
    Entscheidungstext OGH 21.06.1979 8 Ob 105/79
    Beisatz: Bei Meinungsverschiedenheiten sind Erklärungen so zu verstehen, wie sie der Empfänger verstehen musste. (T2)
  • 8 Ob 207/80
    Entscheidungstext OGH 04.12.1980 8 Ob 207/80
    Beis wie T1; Beis wie T2
  • 8 Ob 518/81
    Entscheidungstext OGH 15.10.1981 8 Ob 518/81
    Beis wie T1; Beis wie T2
  • 1 Ob 617/91
    Entscheidungstext OGH 20.11.1991 1 Ob 617/91
    Auch; Beisatz: Auch bei der Auslegung von Vergleichen gelten die allgemeinen Regeln. Es entscheidet somit der objektive Erklärungswert. (T3)
    Veröff: SZ 64/160 = EvBl 1992/45 S 195 = JBl 1992,444 (Ostheim)
  • 9 ObA 96/92
    Entscheidungstext OGH 17.06.1992 9 ObA 96/92
    Beis wie T2; Veröff: DRdA 1993,243 (Klein) = Arb 11040 = RdW 1993,46
  • 3 Ob 2/98k
    Entscheidungstext OGH 25.08.1999 3 Ob 2/98k
  • 10 ObS 211/99y
    Entscheidungstext OGH 05.10.1999 10 ObS 211/99y
    Vgl auch; Beis wie T1; Beis wie T3
  • 4 Ob 21/03x
    Entscheidungstext OGH 18.02.2003 4 Ob 21/03x
    Beis wie T3; Beisatz: Generalvergleiche erstrecken sich, mangels entgegenstehender Parteienabsicht, zwar auf Fälle, an welche die Parteien nicht gedacht haben, nicht aber auf solche, an die sie trotz Anwendung der pflichtgemäßen Sorgfalt nicht denken konnten. (T4)
  • 2 Ob 83/06d
    Entscheidungstext OGH 09.11.2006 2 Ob 83/06d
  • 2 Ob 150/06g
    Entscheidungstext OGH 22.02.2007 2 Ob 150/06g
    Beis wie T3
  • 2 Ob 262/08f
    Entscheidungstext OGH 25.06.2009 2 Ob 262/08f
    Beis wie T4; Beis wie T3
  • 1 Ob 224/09m
    Entscheidungstext OGH 15.12.2009 1 Ob 224/09m
    Auch; Beis wie T3; Beis wie T4
  • 4 Ob 2/11i
    Entscheidungstext OGH 12.04.2011 4 Ob 2/11i
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T1; Beisatz: § 915 zweiter Satz ABGB kommt zur Anwendung, jedoch nicht Satz 1. (T5)
    Beisatz: Hier: Unterlassungs‑ und Verpflichtungserklärung mit Vertragsstrafe. (T6)
  • 2 Ob 70/11z
    Entscheidungstext OGH 16.09.2011 2 Ob 70/11z
    Auch; Beis wie T3
  • 2 Ob 45/12z
    Entscheidungstext OGH 28.06.2012 2 Ob 45/12z
    Beis wie T3
  • 3 Ob 37/14h
    Entscheidungstext OGH 25.06.2014 3 Ob 37/14h
    Auch; Beis wie T1; Beis wie T3; Veröff: SZ 2014/62
  • 3 Ob 17/15v
    Entscheidungstext OGH 18.02.2015 3 Ob 17/15v
    Auch; Beis wie T3
  • 9 ObA 22/15y
    Entscheidungstext OGH 28.05.2015 9 ObA 22/15y
    Auch
  • 2 Ob 71/16d
    Entscheidungstext OGH 28.03.2017 2 Ob 71/16d
    Veröff: SZ 2017/38
  • 1 Ob 198/17z
    Entscheidungstext OGH 15.11.2017 1 Ob 198/17z
    Beis wie T3
  • 2 Ob 164/17g
    Entscheidungstext OGH 22.03.2018 2 Ob 164/17g
    Veröff: SZ 2018/25
  • 2 Ob 24/19x
    Entscheidungstext OGH 22.10.2019 2 Ob 24/19x
    Vgl; Beis wie T3; Beisatz: Hier: Einverständliche Teilbemessung des Schmerzengelds. (T7)
  • 4 Ob 17/20h
    Entscheidungstext OGH 30.03.2020 4 Ob 17/20h
  • 4 Ob 5/20v
    Entscheidungstext OGH 02.07.2020 4 Ob 5/20v
  • 9 Ob 74/22f
    Entscheidungstext OGH 28.09.2022 9 Ob 74/22f
    Vgl; Beis wie T3
  • 10 Ob 32/22m
    Entscheidungstext OGH 28.03.2023 10 Ob 32/22m
    vgl; Beisatz wie T3

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1974:RS0014696

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

27.07.2023

Dokumentnummer

JJR_19741107_OGH0002_0070OB00191_7400000_001

Entscheidungstext 3Ob17/15v

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Entscheidungstext

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Geschäftszahl

3Ob17/15v

Entscheidungsdatum

18.02.2015

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat als Revisionsgericht durch den Senatspräsidenten Dr. Hoch als Vorsitzenden sowie die Vizepräsidentin Dr. Lovrek, die Hofräte Dr. Jensik und Dr. Roch und die Hofrätin Dr. A. Kodek als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei „H*****“***** GmbH, *****, vertreten durch Dr. Ernst Blasl, Rechtsanwalt in Wien, gegen die beklagte Partei H*****, vertreten durch Sauerzopf & Partner, Rechtsanwälte in Wien, wegen 13.846,15 EUR sA, über die Revision der klagenden Partei gegen das Urteil des Landesgerichts Eisenstadt als Berufungsgericht vom 20. Oktober 2014, GZ 13 R 163/14i-25, womit über Berufung der klagenden Partei das Urteil des Bezirksgerichts Mattersburg vom 13. Juni 2014, GZ 2 C 371/13d-20, bestätigt wurde, den

Beschluss

gefasst:

Spruch

Die Revision der klagenden Partei wird zurückgewiesen.

Die klagende Partei ist schuldig, der beklagten Partei die mit 908,64 EUR (hierin enthalten 151,44 EUR an USt) bestimmten Kosten der Revisionsbeantwortung binnen 14 Tagen zu ersetzen.

Begründung:

Rechtliche Beurteilung

Die Zurückweisung einer ordentlichen Revision wegen Fehlens einer erheblichen Rechtsfrage (Paragraph 502, Absatz eins, ZPO) kann sich auf die Ausführung der Zurückweisungsgründe beschränken (Paragraph 510, Absatz 3, letzter Satz ZPO).

1.1. Gemäß Paragraph 1395, Satz 2 ABGB ist der Schuldner, solange er von der Zession nicht verständigt wurde, nicht nur - mit schuldbefreiender Wirkung gegenüber dem Neugläubiger (Zessionar) - berechtigt, an den Altgläubiger (Zedenten) zu zahlen, sondern auch sich „sonst mit ihm abzufinden“. Dass der Schuldner dadurch, dass er mit dem Altgläubiger einen Vergleich über die zedierte Forderung schließt, sich mit diesem „sonst abfindet“, kann nicht zweifelhaft sein, ist doch ein Vergleich geradezu die naheliegendste Konstellation eines „sich Abfindens“ zwischen (Alt-)Gläubiger und Schuldner vergleiche Ertl in Rummel, ABGB3 Paragraph 1395, Rz 4, der als weitere Fälle die Aufrechnung und die Teilzahlung anführt; ihm folgend Thöni in Fenyves/Kerschner/Vonkilch, Klang, ABGB3 Paragraph 1395, Rz 36).

1.2. Trotz Fehlens einer ausdrücklichen Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs zu einer konkreten Fallgestaltung, liegt dann keine Rechtsfrage von erheblicher Bedeutung vor, wenn das Gesetz - wie hier - selbst eine klare, das heißt eindeutige Regelung trifft (RIS-Justiz RS0042656). Im Übrigen zieht auch die Revisionswerberin die Rechtsansicht des Berufungsgerichts, dass ein Vergleich über die zedierte Forderung unter die Bestimmung des Paragraph 1395, Satz 2 ABGB fällt, gar nicht in Zweifel.

2. In ihrer Revision vermag die Klägerin auch sonst keine erhebliche Rechtsfrage aufzuzeigen:

2.1. Bei der Auslegung von Vergleichen gelten die allgemeinen Regeln, es entscheidet somit der objektive Erklärungswert (1 Ob 617/91 SZ 64/190 = RIS-Justiz RS0014696 [T3]).

2.2. Gemäß Paragraph 1389, ABGB erstreckt sich ein Vergleich, der über eine besondere Streitigkeit geschlossen wurde, nicht auf andere Fälle. Allgemeine, auf alle Streitigkeiten überhaupt lautende Vergleiche sind hingegen nur auf solche Rechte nicht anwendbar, die geflissentlich verheimlicht wurden oder an die die Parteien nicht denken konnten. Entgegen der Ansicht der Klägerin umfasst ein Generalvergleich, mit dem „alle wechselseitigen Ansprüche“ bereinigt werden sollen, nicht bloß solche Forderungen, von deren Bestand beide Vergleichsteile ausgegangen sind und/oder über die sie konkret verhandelt haben, sondern darüber hinaus alle, an die die Parteien denken konnten, selbst wenn sie konkret nicht daran dachten (RIS-Justiz RS0032453; 2 Ob 45/12z mwN).

2.3. Dementsprechend erfasste im vorliegenden Fall die Generalklausel des Vergleichs den Rückzahlungsanspruch der Altgläuberin gegen den Beklagten unabhängig davon, ob Erstere, wie die Revisionswerberin behauptet, an diese Forderung deshalb nicht dachte, weil sie sie bereits zuvor an die Klägerin abgetreten hatte und sie deshalb nicht mehr als eigenen Anspruch qualifizierte.

2.4. Dass der Beklagte im nunmehrigen Verfahren - zu Recht - das Bestehen eines Anspruchs der Klägerin bestritten hat, lässt entgegen der in der Revision vertretenen Ansicht nicht den Schluss zu, er wäre bei Abschluss des Generalvergleichs davon ausgegangen, dass auch der Altgläubigerin kein Anspruch auf Rückzahlung der Bonifikationen gegen ihn zustehe (und dieser folglich auch nicht Gegenstand des Vergleichs sei).

2.5. Mit ihrem weiteren Vorbringen, der Beklagte habe keinen Anspruch auf Auszahlung der Bonifikation gehabt, entfernt sich die Klägerin von den gegenteiligen Feststellungen der Vorinstanzen. Der Beklagte hatte die Bonifikation zwar infolge vorzeitiger Auflösung der Versicherungsverträge zurückzuzahlen, allerdings muss sich die Klägerin im Sinne der obigen Ausführungen die vergleichsweise Bereinigung auch dieses Anspruchs entgegenhalten lassen.

Die Revision war daher mangels Vorliegens einer erheblichen Rechtsfrage zurückzuweisen.

Die Kostenentscheidung beruht auf den Paragraphen 41,, 50 ZPO. Der Beklagte hat auf die Unzulässigkeit der Revision hingewiesen (RIS-Justiz RS0035962). Allerdings steht ihm der verzeichnete dreifache Einheitssatz nicht zu, weil sich Paragraph 23, Absatz 9, RATG ausschließlich auf Berufungsverfahren, also weder auf (Revisions-)Rekurs- noch auf Revisionsverfahren bezieht (Obermaier, Kostenhandbuch2 Rz 638).

Textnummer

E110357

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2015:0030OB00017.15V.0218.000

Im RIS seit

14.04.2015

Zuletzt aktualisiert am

14.04.2015

Dokumentnummer

JJT_20150218_OGH0002_0030OB00017_15V0000_000