Rechtssatz für 11Os145/80 11Os67/98 13...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Strafrecht

Rechtssatznummer

RS0096258

Geschäftszahl

11Os145/80; 11Os67/98; 13Os138/07d; 17Os10/14w

Entscheidungsdatum

11.08.2014

Norm

StGB §310
StGB §310 Abs1
  1. StGB § 310 heute
  2. StGB § 310 gültig ab 30.12.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 101/2014
  3. StGB § 310 gültig von 01.10.1998 bis 29.12.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 153/1998
  4. StGB § 310 gültig von 01.01.1998 bis 30.09.1998 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 131/1997
  5. StGB § 310 gültig von 15.09.1993 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 570/1993
  6. StGB § 310 gültig von 01.01.1975 bis 14.09.1993
  1. StGB § 310 heute
  2. StGB § 310 gültig ab 30.12.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 101/2014
  3. StGB § 310 gültig von 01.10.1998 bis 29.12.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 153/1998
  4. StGB § 310 gültig von 01.01.1998 bis 30.09.1998 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 131/1997
  5. StGB § 310 gültig von 15.09.1993 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 570/1993
  6. StGB § 310 gültig von 01.01.1975 bis 14.09.1993

Rechtssatz

Die abstrakte Eignung der Offenbarung oder Verwertung, ein öffentliches Interesse zu verletzen, genügt.

Entscheidungstexte

  • 11 Os 145/80
    Entscheidungstext OGH 19.11.1980 11 Os 145/80
  • 11 Os 67/98
    Entscheidungstext OGH 15.09.1998 11 Os 67/98
    Beisatz: Der tatsächliche Eintritt einer solchen Interessensverletzung ist nicht erforderlich. (T1); Beisatz: Auch ein nur auf Einleitung der Voruntersuchung gerichteter Antrag der Staatsanwaltschaft vermag ein Amtsgeheimnis darzustellen. (T2)
  • 13 Os 138/07d
    Entscheidungstext OGH 16.01.2008 13 Os 138/07d
    Beis wie T1
  • 17 Os 10/14w
    Entscheidungstext OGH 11.08.2014 17 Os 10/14w
    Auch

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1980:RS0096258

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

23.02.2015

Dokumentnummer

JJR_19801119_OGH0002_0110OS00145_8000000_002

Rechtssatz für 15Os74/87 17Os10/14w

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Strafrecht

Rechtssatznummer

RS0086750

Geschäftszahl

15Os74/87; 17Os10/14w

Entscheidungsdatum

11.08.2014

Norm

FinStrGNov 1985 ArtII §3
StGB §58
StPO §140 Abs1
  1. StGB § 58 heute
  2. StGB § 58 gültig ab 29.05.2021 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 94/2021
  3. StGB § 58 gültig von 01.09.2017 bis 28.05.2021 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 117/2017
  4. StGB § 58 gültig von 01.01.2016 bis 31.08.2017 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 112/2015
  5. StGB § 58 gültig von 30.12.2014 bis 31.12.2015 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 101/2014
  6. StGB § 58 gültig von 01.01.2010 bis 29.12.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 142/2009
  7. StGB § 58 gültig von 01.06.2009 bis 31.12.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 40/2009
  8. StGB § 58 gültig von 01.01.2008 bis 31.05.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 93/2007
  9. StGB § 58 gültig von 01.07.2006 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 56/2006
  10. StGB § 58 gültig von 01.05.2004 bis 30.06.2006 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2004
  11. StGB § 58 gültig von 01.10.1998 bis 30.04.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 153/1998
  12. StGB § 58 gültig von 01.01.1975 bis 30.09.1998
  1. StPO § 140 heute
  2. StPO § 140 gültig ab 01.04.2025 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 27/2018
  3. StPO § 140 gültig von 01.04.2020 bis 31.03.2025 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 27/2018
  4. StPO § 140 gültig von 01.06.2018 bis 31.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 27/2018
  5. StPO § 140 gültig von 01.06.2016 bis 31.05.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 26/2016
  6. StPO § 140 gültig von 01.11.2014 bis 31.05.2016 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 204/2013
  7. StPO § 140 gültig von 01.04.2012 bis 31.10.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 33/2011
  8. StPO § 140 gültig von 01.01.2008 bis 31.03.2012 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  9. StPO § 140 gültig von 31.12.1975 bis 31.12.2007

Rechtssatz

1. HD-Befehle, die im Verlauf einer Voruntersuchung gegen des Schmuggels Beschuldigte erlassen werden, ausschließlich auf diesen Tatverdacht Bezug nehmen und auf die Sicherung vor Beweisgegenständen in diesem Verfahren abzielen, sind noch keine Verfolgungshandlungen gegen jene anderen Personen, bei denen die Durchsuchungen vorgenommen werden sollen (wegen des Verdachts der Abgabenhehlerei).

2. Bei sicherheitsbehördlichen oder finanzbehördlichen Erhebungen gegen eine bestimmte Person kann von der Anhängigkeit eines gerichtlichen Strafverfahrens gegen letztere nur dann gesprochen werden, wenn die betreffenden Ermittlungen vom Gericht zur Überprüfung eines gegen eben diese Person vorgelegenen Tatverdachts angeordnet wurden, wobei in solchen Fällen die Gerichtsanhängigkeit schon mit der betreffenden Anordnung eintritt, weil bereits diese den maßgebenden richterlichen Verfolgungswillen zum Ausdruck bringt. Hier: Vernehmung von Abnehmern geschmuggelter Waren als (der Abgabenhehlerei) Verdächtige durch das Zollamt auf Grund eines Erhebungsauftrags des Untersuchungsrichters, der im Verlauf einer Voruntersuchung gegen die des Schmuggels Beschuldigten ausschließlich zur Klärung dieses Tatverdachts erteilt wird, begründet noch nicht die Anhängigkeit eines gerichtlichen Strafverfahrens gegen die seitens des Zollamts Verdächtigten.

Entscheidungstexte

  • 15 Os 74/87
    Entscheidungstext OGH 26.05.1987 15 Os 74/87
  • 17 Os 10/14w
    Entscheidungstext OGH 11.08.2014 17 Os 10/14w
    Vgl auch

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1987:RS0086750

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

23.02.2015

Dokumentnummer

JJR_19870526_OGH0002_0150OS00074_8700000_001

Rechtssatz für 15Os4/94 15Os20/96 12Os...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Strafrecht

Rechtssatznummer

RS0054100

Geschäftszahl

15Os4/94; 15Os20/96; 12Os182/97; 17Os10/14w

Entscheidungsdatum

11.08.2014

Rechtssatz

Für den öffentlichen Bereich (hier: Datenbank des Verkehrsamtes der BPolDion Wien) wird das Datengeheimnis durch das Amtsgeheimnis gewährleistet. Infolge der Susidiaritätsklausel in Paragraph 48, Absatz eins, DSG haften Beamte, die entgegen Paragraph 7, DSG das Datengeheimnis verletzen, nach den jeweils in Betracht kommenden strengeren Bestimmungen des StGB (Paragraph 302, Absatz eins, oder Paragraph 310, Absatz eins, StGB). Personenbezogene Daten sind vom Geheimnisbegriff des Paragraph 310, Absatz eins, StGB keineswegs ausgenommen. Der im Paragraph 7, Absatz 3, DSG normierte Schutz des Betroffenen, der nicht im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht und demnach keiner erhöhten Publizität ausgesetzt ist, erstreckt sich auch auf dessen Namen und dessen Anschrift (Ablehnung der Meinung Bertels im WK Paragraph 310, RdZ 4 und 7). Die von einem Beamten begangene, dem Paragraph 7, DSG zuwiderlaufende Übermittlung von personenbezogenen Daten im Sinne des DSG ist nicht bloß eine Beeinträchtigung eines berechtigten privaten Interesses im Sinne des Paragraph 310, Absatz eins, StGB, sondern ein den Tatbestand des Mißbrauches der Amtsgewalt nach Paragraph 302, Absatz eins, StGB verwirklichender Verstoß gegen das im Paragraph eins, Absatz eins, DSG verankerte konkrete Grundrecht des Betroffenen auf Datenschutz.

Entscheidungstexte

  • 15 Os 4/94
    Entscheidungstext OGH 30.06.1994 15 Os 4/94
    Veröff: EvBl 1994/164 S 776
  • 15 Os 20/96
    Entscheidungstext OGH 18.04.1997 15 Os 20/96
    Vgl auch
  • 12 Os 182/97
    Entscheidungstext OGH 23.04.1998 12 Os 182/97
    Vgl auch; nur: Personenbezogene Daten sind vom Geheimnisbegriff des § 310 Abs 1 StGB keineswegs ausgenommen. Der im § 7 Abs 3 DSG normierte Schutz des Betroffenen, der nicht im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht und demnach keiner erhöhten Publizität ausgesetzt ist, erstreckt sich auch auf dessen Namen und dessen Anschrift (Ablehnung der Meinung Bertels im WK § 310 RdZ 4 und 7). Die von einem Beamten begangene, dem § 7 DSG zuwiderlaufende Übermittlung von personenbezogenen Daten im Sinne des DSG ist nicht bloß eine Beeinträchtigung eines berechtigten privaten Interesses im Sinne des § 310 Abs 1 StGB, sondern ein den Tatbestand des Mißbrauches der Amtsgewalt nach § 302 Abs 1 StGB verwirklichender Verstoß gegen das im § 1 Abs 1 DSG verankerte konkrete Grundrecht des Betroffenen auf Datenschutz. (T1)
  • 17 Os 10/14w
    Entscheidungstext OGH 11.08.2014 17 Os 10/14w
    Vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1994:RS0054100

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

23.02.2015

Dokumentnummer

JJR_19940630_OGH0002_0150OS00004_9400000_001

Rechtssatz für 12Os183/95 12Os2/09z 12...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Strafrecht

Rechtssatznummer

RS0095301

Geschäftszahl

12Os183/95; 12Os2/09z; 12Os28/10z; 17Os12/12m; 17Os17/13y; 17Os10/14w; 14Os47/20y; 14Os140/20z

Entscheidungsdatum

18.02.2021

Norm

StGB §302 Abs1
  1. StGB § 302 heute
  2. StGB § 302 gültig ab 01.01.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 61/2012
  3. StGB § 302 gültig von 01.01.2005 bis 31.12.2012 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 136/2004
  4. StGB § 302 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 130/2001
  5. StGB § 302 gültig von 01.03.1988 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 605/1987

Rechtssatz

"EKIS-Anfragen" und Erhebungsersuchen an andere Sicherheitsbehörden sind nicht bloß behördeninterne Akte (ohne Deliktseignung nach Paragraph 302, Absatz eins, StGB), sondern typische Amtsgeschäfte im Rahmen der zur Hoheitsverwaltung gehörenden Tätigkeit der Sicherheitsbehörden.

Entscheidungstexte

  • 12 Os 183/95
    Entscheidungstext OGH 18.04.1996 12 Os 183/95
  • 12 Os 2/09z
    Entscheidungstext OGH 26.03.2009 12 Os 2/09z
    Beisatz: Bereits das Ermitteln personenbezogener Daten (und nicht erst deren Weitergabe) stellt ein Amtsgeschäft im Rahmen der Hoheitsverwaltung dar. (T1)
  • 12 Os 28/10z
    Entscheidungstext OGH 08.04.2010 12 Os 28/10z
    Auch
  • 17 Os 12/12m
    Entscheidungstext OGH 02.10.2012 17 Os 12/12m
    Vgl auch
  • 17 Os 17/13y
    Entscheidungstext OGH 26.11.2013 17 Os 17/13y
    Vgl; Beis wie T1; Beisatz: Hier: Beschaffen von Versicherungsdaten aus der zentralen Anlage des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger. (T2)
  • 17 Os 10/14w
    Entscheidungstext OGH 11.08.2014 17 Os 10/14w
    Vgl; Beis ähnlich wie T1
  • 14 Os 47/20y
    Entscheidungstext OGH 15.12.2020 14 Os 47/20y
    Vgl
  • 14 Os 140/20z
    Entscheidungstext OGH 18.02.2021 14 Os 140/20z
    Vgl; Beisatz: Hier: Abfrage im polizeilichen Protokollierungssystem (PAD). (T3)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1996:RS0095301

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

12.04.2021

Dokumentnummer

JJR_19960418_OGH0002_0120OS00183_9500000_001

Rechtssatz für 12Os87/01; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Strafrecht

Rechtssatznummer

RS0116876

Geschäftszahl

12Os87/01; 11Os36/04; 13Os99/05s; 11Os130/07p; 13Os14/08w; 14Os129/10t; 13Os104/10h; 14Os54/11i (14Os55/11m); 13Os18/12i; 14Os40/12g; 17Os10/14w; 11Os23/16s; 15Os1/17m; 11Os32/20w; 12Os95/20t; 11Os116/20y; 11Os136/20i; 14Os17/23s

Entscheidungsdatum

27.06.2023

Norm

FinStrG §4 Abs2
FinStrG §31
StGB §57ff
StGB §58 Abs3 Z3
  1. FinStrG Art. 1 § 4 heute
  2. FinStrG Art. 1 § 4 gültig ab 01.01.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 14/2013
  3. FinStrG Art. 1 § 4 gültig von 01.01.1976 bis 31.12.2013 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 335/1975
  1. FinStrG Art. 1 § 31 heute
  2. FinStrG Art. 1 § 31 gültig ab 22.07.2023 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2023
  3. FinStrG Art. 1 § 31 gültig von 23.10.2019 bis 21.07.2023 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 91/2019
  4. FinStrG Art. 1 § 31 gültig von 15.08.2018 bis 22.10.2019 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 62/2018
  5. FinStrG Art. 1 § 31 gültig von 01.03.2014 bis 14.08.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 13/2014
  6. FinStrG Art. 1 § 31 gültig von 01.01.2014 bis 28.02.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 14/2013
  7. FinStrG Art. 1 § 31 gültig von 15.12.2012 bis 31.12.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 112/2012
  8. FinStrG Art. 1 § 31 gültig von 01.08.2008 bis 14.12.2012 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 85/2008
  9. FinStrG Art. 1 § 31 gültig von 27.06.2008 bis 31.07.2008 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 85/2008
  10. FinStrG Art. 1 § 31 gültig von 01.01.2008 bis 26.06.2008 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 44/2007
  11. FinStrG Art. 1 § 31 gültig von 05.06.2004 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 57/2004
  12. FinStrG Art. 1 § 31 gültig von 01.01.2000 bis 04.06.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 55/1999
  13. FinStrG Art. 1 § 31 gültig von 13.01.1999 bis 31.12.1999 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 28/1999
  14. FinStrG Art. 1 § 31 gültig von 01.01.1986 bis 12.01.1999 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 571/1985
  1. StGB § 58 heute
  2. StGB § 58 gültig ab 29.05.2021 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 94/2021
  3. StGB § 58 gültig von 01.09.2017 bis 28.05.2021 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 117/2017
  4. StGB § 58 gültig von 01.01.2016 bis 31.08.2017 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 112/2015
  5. StGB § 58 gültig von 30.12.2014 bis 31.12.2015 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 101/2014
  6. StGB § 58 gültig von 01.01.2010 bis 29.12.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 142/2009
  7. StGB § 58 gültig von 01.06.2009 bis 31.12.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 40/2009
  8. StGB § 58 gültig von 01.01.2008 bis 31.05.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 93/2007
  9. StGB § 58 gültig von 01.07.2006 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 56/2006
  10. StGB § 58 gültig von 01.05.2004 bis 30.06.2006 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2004
  11. StGB § 58 gültig von 01.10.1998 bis 30.04.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 153/1998
  12. StGB § 58 gültig von 01.01.1975 bis 30.09.1998

Rechtssatz

Ob eine Tat verjährt ist, richtet sich grundsätzlich nach dem im Entscheidungszeitpunkt geltenden Recht, nach früherem Recht nur dann, wenn die Verjährung bereits unter dessen Geltung eingetreten war. Ein dem Ausscheiden einer Verjährungsnorm aus dem Rechtsbestand nachfolgender Zeitablauf hat bei dem die außer Kraft getretene Verjährungsbestimmung betreffenden Günstigkeitsvergleich gemäß Paragraph 4, Absatz 2, FinStrG außer Betracht zu bleiben.

Entscheidungstexte

  • 12 Os 87/01
    Entscheidungstext OGH 03.10.2002 12 Os 87/01
  • 11 Os 36/04
    Entscheidungstext OGH 25.05.2004 11 Os 36/04
    nur: Ob eine Tat verjährt ist, richtet sich grundsätzlich nach dem im Entscheidungszeitpunkt geltenden Recht, nach früherem Recht nur dann, wenn die Verjährung bereits unter dessen Geltung eingetreten war. (T1)
    Beisatz: Der Günstigkeitsvergleich des § 4 Abs 2 FinStrG ist diesbezüglich also nicht vorzunehmen, weil sich diese Bestimmung (nur) auf die Strafe, nicht aber auf die Verjährungsregelungen bezieht (VwGH 86/02/0171 verst Senat, JBl 1988, 738; VfGHB 284/78, VfSlg 9382 [jeweils zur - bezogen auf § 4 Abs 2 FinStrG - kongruenten Norm des § 1 Abs 2 VStG]). (T2)
  • 13 Os 99/05s
    Entscheidungstext OGH 15.02.2006 13 Os 99/05s
    Auch; nur T1; Beis wie T2 nur: Der Günstigkeitsvergleich des § 4 Abs 2 FinStrG ist diesbezüglich also nicht vorzunehmen, weil sich diese Bestimmung (nur) auf die Strafe, nicht aber auf die Verjährungsregelungen bezieht. (T3)
  • 11 Os 130/07p
    Entscheidungstext OGH 29.01.2008 11 Os 130/07p
    Auch; nur T1
  • 13 Os 14/08w
    Entscheidungstext OGH 23.04.2008 13 Os 14/08w
    Vgl auch; Beisatz: Der Ablauf einer zwar zur Tatzeit, nicht jedoch im Entscheidungszeitpunkt aktuellen Verjährungsfrist beweist nur dann Straflosigkeit, wenn er innerhalb der Geltungsdauer des Tatzeit-Rechts erfolgt ist. Verjährungsbestimmungen entfalten somit nicht schon zur Tatzeit, sondern erst mit Ablauf der Verjährungsfrist strafbefreiende Wirkung. Demgemäß sind sie - als potenziell den Entfall der Strafbarkeit bewirkende Normen - zwar prinzipiell in den Günstigkeitsvergleich (§ 4 Abs 2 FinStrG) einzubeziehen, vermögen die zu prüfende Rechtslage aber nur dann zu Gunsten des Täters zu beeinflussen, wenn das die Strafaufhebung (erst) aktualisierende Fristende auf einen Zeitpunkt fällt, zu dem die jeweilige Verjährungsnorm noch gilt. (T4)
  • 14 Os 129/10t
    Entscheidungstext OGH 25.01.2011 14 Os 129/10t
    Vgl auch; nur T1; Beis wie T4 nur: Demgemäß sind sie - als potenziell den Entfall der Strafbarkeit bewirkende Normen - zwar prinzipiell in den Günstigkeitsvergleich (§ 4 Abs 2 FinStrG) einzubeziehen, vermögen die zu prüfende Rechtslage aber nur dann zu Gunsten des Täters zu beeinflussen, wenn das die Strafaufhebung (erst) aktualisierende Fristende auf einen Zeitpunkt fällt, zu dem die jeweilige Verjährungsnorm noch gilt. (T5)
  • 13 Os 104/10h
    Entscheidungstext OGH 17.02.2011 13 Os 104/10h
    Auch; Beis wie T4; Beisatz: Diese Differenzierung ergibt sich aus der Rechtsnatur der Verjährung, die nach hM einen Strafaufhebungsgrund darstellt, was bedeutet, dass die zunächst gegebene Strafbarkeit einer Tat zu einem darauf folgenden Zeitpunkt (durch Fristablauf) beseitigt wird. (T6)
  • 14 Os 54/11i
    Entscheidungstext OGH 28.06.2011 14 Os 54/11i
    nur T1; Beis wie T6
  • 13 Os 18/12i
    Entscheidungstext OGH 05.04.2012 13 Os 18/12i
    Auch; Beisatz: Hier: § 31 Abs 5 FinStrG idF BGBl 1985/571 / AbgÄG 1998. (T7)
  • 14 Os 40/12g
    Entscheidungstext OGH 15.05.2012 14 Os 40/12g
    Vgl; nur T1; Beisatz: Hier: § 58 Abs 3 Z 3 StGB in der seit 1. Juni 2009 geltenden Fassung (BGBl I 2009/40) ist hier nicht anzuwenden, weil Verjährung ohne entsprechend hemmende Maßnahmen ‑ zumal § 105 StGB von § 58 Abs 3 StGB idF BGBl I 1998/153 nicht umfasst ist ‑ unter der Geltung des früheren Rechts eingetreten ist, der Angeklagte also bereits nach früherem Recht straflos geworden wäre. (T8)
  • 17 Os 10/14w
    Entscheidungstext OGH 11.08.2014 17 Os 10/14w
    Vgl
  • 11 Os 23/16s
    Entscheidungstext OGH 10.05.2016 11 Os 23/16s
    Auch; Beisatz: Zur Hemmung der Verjährung nach § 58 Abs 3 Z 2 StGB idF vor BGBl I 2007/93. (T9)
  • 15 Os 1/17m
    Entscheidungstext OGH 24.05.2017 15 Os 1/17m
    Auch
  • 11 Os 32/20w
    Entscheidungstext OGH 23.06.2020 11 Os 32/20w
  • 12 Os 95/20t
    Entscheidungstext OGH 15.10.2020 12 Os 95/20t
    Vgl
  • 11 Os 116/20y
    Entscheidungstext OGH 15.01.2021 11 Os 116/20y
    Vgl
  • 11 Os 136/20i
    Entscheidungstext OGH 12.02.2021 11 Os 136/20i
    Vgl; nur T1
  • 14 Os 17/23s
    Entscheidungstext OGH 27.06.2023 14 Os 17/23s
    vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2002:RS0116876

Im RIS seit

02.11.2002

Zuletzt aktualisiert am

04.09.2023

Dokumentnummer

JJR_20021003_OGH0002_0120OS00087_0100000_001

Rechtssatz für 15Os114/04; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Strafrecht

Rechtssatznummer

RS0119424

Geschäftszahl

15Os114/04; 12Os42/05a; 12Os10/09a; 13Os68/09p; 14Os42/09x; 13Os93/09i; 11Os186/09a; 13Os17/10i; 11Os98/10m; 11Os43/11z; 11Os78/11x; 13Os55/11d; 15Os55/11v; 12Os142/11s; 11Os4/12s; 13Os76/12v; 12Os150/12v; 11Os33/13g; 15Os33/14p; 17Os10/14w; 14Os126/14g; 15Os7/15s; 13Os143/14z; 12Os78/15k; 13Os111/15w; 14Os138/15y; 14Os140/15t; 14Os56/15i; 12Os45/16h; 14Os77/16d; 14Os3/17y; 14Os18/17d; 14Os112/16a; 17Os2/17y; 13Os132/16k; 13Os72/17p; 14Os83/17p; 14Os124/17t; 13Os140/18i; 12Os43/19v; 14Os143/19i; 14Os124/19w; 14Os3/20b; 14Os16/20i; 14Os12/20a; 12Os27/20t; 14Os40/20v; 14Os89/20z; 15Os134/20z; 15Os10/21s; 14Os112/21h; 14Os128/21m; 15Os99/23g

Entscheidungsdatum

08.11.2023

Norm

StPO §281 Abs1 Z5a
  1. StPO § 281 heute
  2. StPO § 281 gültig ab 01.03.2023 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 223/2022
  3. StPO § 281 gültig von 01.01.2008 bis 28.02.2023 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 93/2007
  4. StPO § 281 gültig von 01.01.2006 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 119/2005
  5. StPO § 281 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 105/1997
  6. StPO § 281 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 55/1999
  7. StPO § 281 gültig von 01.01.2000 bis 31.12.2005 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 55/1999
  8. StPO § 281 gültig von 01.01.1998 bis 31.12.1999 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 105/1997
  9. StPO § 281 gültig von 01.01.1994 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 526/1993
  10. StPO § 281 gültig von 01.03.1988 bis 31.12.1993 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 605/1987

Rechtssatz

Ohne direkten Bezug zu aktenkundigem Beweismaterial bloß aus Erwägungen der Tatrichter Bedenken abzuleiten, ermöglicht die Tatsachenrüge nicht.

Entscheidungstexte

  • 15 Os 114/04
    Entscheidungstext OGH 21.10.2004 15 Os 114/04
  • 12 Os 42/05a
    Entscheidungstext OGH 02.06.2005 12 Os 42/05a
  • 12 Os 10/09a
    Entscheidungstext OGH 26.03.2009 12 Os 10/09a
  • 13 Os 68/09p
    Entscheidungstext OGH 23.07.2009 13 Os 68/09p
    Auch; Beisatz: Hier: Die Tatsachenrüge (Z 5a) unterlässt die gebotene Bezugnahme auf konkretes, in der Hauptverhandlung vorgekommenes Beweismaterial oder solche - ebenfalls konkret zu bezeichnende - Beweismittel, die so rechtzeitig zum Akt gekommen sind, dass sie in der Hauptverhandlung noch hätten vorkommen können und rechtens hätten vorkommen dürfen und dass sie Anlass zur Durchführung von Beweisaufnahmen gegeben hätten (Ratz, WK-StPO § 281 Rz 481). (T1)
  • 14 Os 42/09x
    Entscheidungstext OGH 21.07.2009 14 Os 42/09x
    Auch; Beis ähnlich wie T1
  • 13 Os 93/09i
    Entscheidungstext OGH 15.10.2009 13 Os 93/09i
    Auch
  • 11 Os 186/09a
    Entscheidungstext OGH 22.12.2009 11 Os 186/09a
    Auch; Beis wie T1
  • 13 Os 17/10i
    Entscheidungstext OGH 08.04.2010 13 Os 17/10i
    Auch; Beis ähnlich wie T1
  • 11 Os 98/10m
    Entscheidungstext OGH 28.09.2010 11 Os 98/10m
    Auch
  • 11 Os 43/11z
    Entscheidungstext OGH 19.05.2011 11 Os 43/11z
  • 11 Os 78/11x
    Entscheidungstext OGH 14.07.2011 11 Os 78/11x
    Vgl
  • 13 Os 55/11d
    Entscheidungstext OGH 14.07.2011 13 Os 55/11d
    Auch
  • 15 Os 55/11v
    Entscheidungstext OGH 29.06.2011 15 Os 55/11v
    Vgl auch
  • 12 Os 142/11s
    Entscheidungstext OGH 15.11.2011 12 Os 142/11s
    Auch
  • 11 Os 4/12s
    Entscheidungstext OGH 16.02.2012 11 Os 4/12s
    Auch
  • 13 Os 76/12v
    Entscheidungstext OGH 30.08.2012 13 Os 76/12v
    Auch
  • 12 Os 150/12v
    Entscheidungstext OGH 31.01.2013 12 Os 150/12v
    Auch
  • 11 Os 33/13g
    Entscheidungstext OGH 19.03.2013 11 Os 33/13g
  • 15 Os 33/14p
    Entscheidungstext OGH 23.04.2014 15 Os 33/14p
  • 17 Os 10/14w
    Entscheidungstext OGH 11.08.2014 17 Os 10/14w
    Auch
  • 14 Os 126/14g
    Entscheidungstext OGH 20.01.2015 14 Os 126/14g
  • 15 Os 7/15s
    Entscheidungstext OGH 18.02.2015 15 Os 7/15s
  • 13 Os 143/14z
    Entscheidungstext OGH 25.11.2015 13 Os 143/14z
  • 12 Os 78/15k
    Entscheidungstext OGH 19.11.2015 12 Os 78/15k
  • 13 Os 111/15w
    Entscheidungstext OGH 25.11.2015 13 Os 111/15w
    Auch
  • 14 Os 138/15y
    Entscheidungstext OGH 26.01.2016 14 Os 138/15y
    Auch
  • 14 Os 140/15t
    Entscheidungstext OGH 26.01.2016 14 Os 140/15t
    Auch
  • 14 Os 56/15i
    Entscheidungstext OGH 08.03.2015 14 Os 56/15i
    Auch
  • 12 Os 45/16h
    Entscheidungstext OGH 16.06.2016 12 Os 45/16h
  • 14 Os 77/16d
    Entscheidungstext OGH 14.09.2016 14 Os 77/16d
    Auch
  • 14 Os 3/17y
    Entscheidungstext OGH 28.02.2017 14 Os 3/17y
    Auch
  • 14 Os 18/17d
    Entscheidungstext OGH 04.04.2017 14 Os 18/17d
    Auch
  • 14 Os 112/16a
    Entscheidungstext OGH 23.05.2017 14 Os 112/16a
  • 17 Os 2/17y
    Entscheidungstext OGH 12.06.2017 17 Os 2/17y
    Auch
  • 13 Os 132/16k
    Entscheidungstext OGH 28.06.2017 13 Os 132/16k
    Auch
  • 13 Os 72/17p
    Entscheidungstext OGH 06.09.2017 13 Os 72/17p
    Auch
  • 14 Os 83/17p
    Entscheidungstext OGH 07.11.2017 14 Os 83/17p
    Auch
  • 14 Os 124/17t
    Entscheidungstext OGH 13.02.2018 14 Os 124/17t
    Auch
  • 13 Os 140/18i
    Entscheidungstext OGH 16.01.2019 13 Os 140/18i
    Auch
  • 12 Os 43/19v
    Entscheidungstext OGH 09.05.2019 12 Os 43/19v
  • 14 Os 143/19i
    Entscheidungstext OGH 14.01.2020 14 Os 143/19i
    Vgl
  • 14 Os 124/19w
    Entscheidungstext OGH 25.02.2020 14 Os 124/19w
    Vgl
  • 14 Os 3/20b
    Entscheidungstext OGH 25.02.2020 14 Os 3/20b
    Vgl
  • 14 Os 16/20i
    Entscheidungstext OGH 31.03.2020 14 Os 16/20i
    Vgl
  • 14 Os 12/20a
    Entscheidungstext OGH 09.06.2020 14 Os 12/20a
    Vgl
  • 12 Os 27/20t
    Entscheidungstext OGH 28.05.2020 12 Os 27/20t
    Vgl
  • 14 Os 40/20v
    Entscheidungstext OGH 09.06.2020 14 Os 40/20v
    Vgl
  • 14 Os 89/20z
    Entscheidungstext OGH 29.09.2020 14 Os 89/20z
    Vgl
  • 15 Os 134/20z
    Entscheidungstext OGH 22.02.2021 15 Os 134/20z
    Vgl; Beis wie T1
  • 15 Os 10/21s
    Entscheidungstext OGH 07.04.2021 15 Os 10/21s
    Vgl
  • 14 Os 112/21h
    Entscheidungstext OGH 16.11.2021 14 Os 112/21h
    Vgl
  • 14 Os 128/21m
    Entscheidungstext OGH 30.03.2022 14 Os 128/21m
    Vgl
  • 15 Os 99/23g
    Entscheidungstext OGH 08.11.2023 15 Os 99/23g
    vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2004:RS0119424

Im RIS seit

20.11.2004

Zuletzt aktualisiert am

07.12.2023

Dokumentnummer

JJR_20041021_OGH0002_0150OS00114_0400000_002

Entscheidungstext 17Os10/14w

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Entscheidungstext

Rechtsgebiet

Strafrecht

Geschäftszahl

17Os10/14w

Entscheidungsdatum

11.08.2014

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat am 11. August 2014 durch den Präsidenten des Obersten Gerichtshofs Hon.-Prof. Dr. Ratz als Vorsitzenden sowie die Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofs Prof. Dr. Danek und Hon.-Prof. Dr. Kirchbacher und die Hofräte des Obersten Gerichtshofs Dr. Schwab und Dr. Nordmeyer in Gegenwart der Richteramtsanwärterin Mag. Zillinger als Schriftführerin in der Strafsache gegen August S***** und andere Angeklagte wegen des Verbrechens des Missbrauchs der Amtsgewalt nach Paragraph 302, Absatz eins, StGB und weiterer strafbarer Handlungen über die Nichtigkeitsbeschwerden und die Berufungen der Angeklagten Herbert R*****, Eduard V*****, Petra W*****, Herbert M*****, Wilhelm Sc***** und Juliane Sc***** sowie die Berufungen der Angeklagten August S*****, Annemarie Sk*****, Nikolaus H***** und Johannes L***** gegen das Urteil des Landesgerichts für Strafsachen Wien als Schöffengericht vom 15. Oktober 2013, GZ 016 Hv 39/13i-417, nach Anhörung der Generalprokuratur in nichtöffentlicher Sitzung den

Beschluss

gefasst:

Spruch

Die Nichtigkeitsbeschwerden der Angeklagten Herbert R*****, Eduard V*****, Petra W*****, Herbert M*****, Wilhelm Sc***** und Juliane Sc***** werden zurückgewiesen.

Zur Entscheidung über die Berufungen der Angeklagten August S*****, Herbert R*****, Eduard V*****, Petra W*****, Herbert M*****, Wilhelm Sc*****, Juliane Sc*****, Annemarie Sk*****, Nikolaus H***** und Johannes L***** werden die Akten dem Oberlandesgericht Wien zugeleitet.

Den Angeklagten Herbert R*****, Eduard V*****, Petra W*****, Herbert M*****, Wilhelm Sc***** und Juliane Sc***** fallen auch die Kosten des bisherigen Rechtsmittelverfahrens zur Last.

Text

Gründe:

Mit dem angefochtenen Urteil wurden - soweit im Verfahren über die Nichtigkeitsbeschwerden relevant - Herbert R*****, Eduard V***** und Petra W***** jeweils des Verbrechens des Missbrauchs der Amtsgewalt nach Paragraph 302, Absatz eins, StGB (A), Herbert M*****, Wilhelm Sc***** (beide zu B) und Juliane Sc***** (diese zu C in Verbindung mit Paragraph 12, dritter Fall StGB) jeweils mehrerer Vergehen der Verletzung des Amtsgeheimnisses nach Paragraph 310, Absatz eins, StGB sowie Herbert R***** mehrerer Vergehen der Bestechlichkeit nach Paragraph 304, Absatz eins, StGB (D) schuldig erkannt.

Danach haben

(A) als Justizbedienstete, mithin als Beamte, mit dem Vorsatz die jeweils betroffenen Personen in ihrem Recht auf Geheimhaltung personenbezogener Daten, an denen diese Personen ein schutzwürdiges Interesse haben (Paragraph eins, DSG), sowie am „Recht auf Ehre“ zu schädigen, ihre Befugnis, im Namen des Bundes als dessen Organ in Vollziehung der Gesetze Amtsgeschäfte vorzunehmen, wissentlich missbraucht, indem sie ohne dienstliches Erfordernis in einer Vielzahl von Fällen systematische Listenabfragen in den Applikationen „Namensabfrage“ und „Liste der Vermögensverzeichnisse“ in der Verfahrensautomation Justiz (VJ) durchführten, die Ergebnisse dieser Abfragen ausdruckten und dem abgesondert verfolgten Josef Hi***** weitergaben, und zwar

3) Herbert R***** von Jänner 2002 bis Oktober 2010 in Sp***** als Kanzleibediensteter einer Exekutionsabteilung des dortigen Bezirksgerichts durch zahlreiche „Abfragen mit Vermögensverzeichnissen“ gegen Bezahlung von insgesamt zumindest 3.959,50 Euro;

4) Eduard V***** von Jänner 2002 bis 17. November 2005 in V***** als Rechtspfleger des dortigen Bezirksgerichts durch zumindest 20.000 systematische Abfragen im Exekutionsregister gegen Bezahlung von insgesamt zumindest 11.705,20 Euro, wobei er in der Fallabfrage chronologisch Aktenzahlen dieses Bezirksgerichts aufrief und ausdruckte;

6) Petra W***** von Jänner 2002 bis Dezember 2006 in Si***** als Kanzleibedienstete einer Exekutionsabteilung des dortigen Bezirksgerichts durch zahlreiche Abfragen und Weitergabe von zumindest 5.330 Seiten mit Namensabfragen und 2.158 Seiten mit Vermögensverzeichnissen gegen Bezahlung von zumindest 74.360,84 Euro;

(B) als Justizbedienstete, mithin als Beamte, ihnen ausschließlich kraft ihres Amtes zugänglich gewordene Geheimnisse, deren Offenbarung geeignet war, berechtigte private Interessen, nämlich das Interesse der Betroffenen an der Geheimhaltung ihrer personenbezogenen Daten aus sie betreffenden Exekutionsverfahren, zu verletzen, offenbart und verwertet, indem sie in zahlreichen Fällen ihnen durch die Aktenbearbeitung bekannt gewordene Informationen darüber, gegen welche bestimmten Personen Exekutionsverfahren anhängig waren sowie welche Personen ein Vermögensverzeichnis nach Paragraph 47, EO abgegeben hatten, dem abgesondert verfolgten Josef Hi***** übermittelten, und zwar

2) Herbert M***** von 1997 bis Juni 2008 in G***** als Gerichtsvollzieher des dortigen Bezirksgerichts gegen Bezahlung von zumindest 10.964,91 Euro, wobei er diese Daten aus den ihm zur Bearbeitung übertragenen Exekutionsakten abschrieb und in eine eigens hierfür angefertigte Liste eintrug;

3) Wilhelm Sc***** von 1997 bis Juni 2008 in W***** als Gerichtsvollzieher des dortigen Bezirksgerichts gegen Bezahlung von zumindest 9.775,61 Euro, wobei er diese Daten aus den ihm zur Bearbeitung übertragenen Exekutionsakten im Wege seiner nicht bei der Justiz beschäftigten Frau Juliane Sc***** zur Verfügung stellte, die sie aus den Akten abschrieb und sodann weiterleitete;

(C) Juliane Sc***** von 1997 bis Juni 2008 in W***** in zahlreichen Fällen zu den unter Punkt B/3 bezeichneten strafbaren Handlungen des Wilhelm Sc***** auf die dort beschriebene Weise beigetragen;

(D) 2) Herbert R***** von 1. September 2009 bis Oktober 2010 in Sp***** als Leiter einer Exekutionsabteilung des dortigen Bezirksgerichts für die Vornahme der zu Punkt A/3 beschriebenen pflichtwidrigen Amtsgeschäfte Vorteile in Form von Überweisungen von - im Einzelfall 3.000 Euro nicht übersteigenden - Geldbeträgen von insgesamt „3.969,50 Euro“ angenommen.

Dagegen richten sich Nichtigkeitsbeschwerden mehrerer Angeklagter, wobei sich Herbert R***** auf die Ziffer 10,, Eduard V***** auf die Z „9“ (Litera b,), Petra W***** auf die Ziffer 5,, 5a und 9 Litera a,, sowie Herbert M*****, Wilhelm Sc***** und Juliane Sc***** in ihren gemeinsam ausgeführten Nichtigkeitsbeschwerden auf die Ziffer 5,, 5a, 9 Litera a und 10a, jeweils des Paragraph 281, Absatz eins, StPO stützen. Den Nichtigkeitsbeschwerden kommt durchwegs keine Berechtigung zu.

Rechtliche Beurteilung

Zur Nichtigkeitsbeschwerde des Herbert R*****:

Das nominell im Rahmen der Subsumtionsrüge erstattete Vorbringen zielt - wie vorweg klargestellt sei - durchwegs auf einen Freispruch ab; es handelt sich demnach der Sache nach um eine Rechtsrüge (Ziffer 9, Litera a,).

Das Argument, der Beschwerdeführer habe sich im Tatzeitraum „um eine Fortbildung nicht mehr gekümmert“, daher mangels Kenntnis der „Bestimmungen des Datenschutzgesetzes“ seine Befugnis zur Abfrage des VJ-Registers nicht wissentlich missbraucht, bekämpft die gegenteiligen Feststellungen (US 26 f) nach Art einer im kollegialgerichtlichen Verfahren unzulässigen Schuldberufung.

Gleiches gilt für die Bestreitung der Konstatierungen zum Vorsatz auf Schädigung anderer an ihren Rechten und - mit Bezug auf den Schuldspruch D/2 - auf Pflichtwidrigkeit der vorgenommenen Amtsgeschäfte sowie die (im Übrigen keine entscheidende Tatsache betreffende) Behauptung angeblicher Geringfügigkeit des angenommenen Vorteils (US 27).

Der Einwand, die Weitergabe von Vermögensbekenntnissen und sonstigen Daten sei keine hoheitliche Tätigkeit, der Beschwerdeführer habe dabei nicht „in Vollziehung der Gesetze“ gehandelt, geht nicht vom gesamten Urteilssachverhalt aus, demzufolge er sich diese Daten durch gezielte - seine dahingehende Befugnis missbrauchende - Abfrage beschafft habe (US 18 in Verbindung mit US 80; vergleiche RIS-Justiz RS0095301).

Die unter dem (ersichtlich angesprochenen) Aspekt des Rechtsschädigungsvorsatzes aufgestellte Behauptung, nur das missbräuchliche Abfragen sensibler Daten (Paragraph 4, Ziffer 2, DSG) könne den Tatbestand des Paragraph 302, Absatz eins, StGB erfüllen, ist nicht methodengerecht aus dem Gesetz abgeleitet vergleiche Paragraph eins, Absatz eins, DSG, wonach jedermann Anspruch auf Geheimhaltung der ihn betreffenden personenbezogenen Daten [§ 4 Ziffer eins, DSG] hat; zur Schutzwürdigkeit von Daten aus dem Exekutionsregister 17 Os 20/12p, EvBl 2013/42, 274).

Zur Nichtigkeitsbeschwerde des Eduard V*****:

Der Einwand (Ziffer 9, Litera b,), die dem Beschwerdeführer angelasteten Taten seien zufolge Anwendbarkeit der Verjährungsvorschriften in den im Tatzeitraum geltenden Fassungen (BGBl römisch eins 1998/153 und BGBl römisch eins 2004/15) verjährt, wird nicht methodengerecht aus dem Gesetz abgeleitet. Art römisch XIV Absatz 2, des 2. GewaltschutzG (BGBl römisch eins 2009/40) ordnet nämlich an, dass die mit diesem Gesetz novellierte - im Urteilszeitpunkt unverändert in Geltung stehende - Fassung des Paragraph 58, Absatz 3, Ziffer 2, StGB auch auf vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes (mit 1. Juni 2009) begangene Taten anzuwenden ist, sofern deren Strafbarkeit zu diesem Zeitpunkt noch nicht erloschen ist (zur mit Blick auf Artikel 7, MRK verfassungsrechtlichen Unbedenklichkeit Grabenwarter/Pabel, EMRK5 Paragraph 24, Rz 138; vergleiche allgemein zum Günstigkeitsvergleich bei Verjährungsvorschriften RIS-Justiz RS0116876). Letzteres war hier nicht der Fall, weil der Tatzeitraum nach den Feststellungen bis zum 17. November 2005 dauerte (US 20) und demnach sämtliche Taten vergleiche Paragraph 58, Absatz 2, StGB) nicht vor dem 17. November 2010 verjähren konnten.

Innerhalb der fünfjährigen (Paragraph 57, Absatz 3, dritter Fall StGB) Verjährungsfrist, nämlich am 6. Oktober 2010, ordnete die Staatsanwaltschaft in dem auch gegen den Beschwerdeführer als (namentlich genannten) Beschuldigten gerichteten Verfahren die Durchsuchung von einem Mitbeschuldigten zugeordneten Räumlichkeiten an vergleiche US 82 in Verbindung mit ON 12 S 3 und 7). Dieser Ermittlungsschritt bewirkte gemäß Paragraph 58, Absatz 3, Ziffer 2, StGB (in der hier maßgeblichen, im Entscheidungszeitpunkt geltenden Fassung) Verjährungshemmung. Aus einer - vom Beschwerdeführer reklamierten - Anwendung der im Tatzeitraum geltenden Fassungen des Paragraph 58, Absatz 3, Ziffer 2, StGB ergäbe sich im Hinblick auf die am 7. Oktober 2010 erfolgte gerichtliche Bewilligung der Durchsuchungsanordnung übrigens nichts anderes vergleiche RIS-Justiz RS0086750; Marek in WK2 StGB Paragraph 58, Rz 14 ff).

Die argumentativ auf die Gesetzesmaterialien (EBRV 231 BlgNR 23. GP 25 f) zu BGBl römisch eins 2007/93 gestützte Behauptung, Hemmung der Verjährung trete nur ein, wenn der Ermittlungsschritt den Beschuldigten „selbst in seiner Rechtssphäre beeinträchtige“, ist im Hinblick auf das sonstige Beschwerdevorbringen unschlüssig, weil es sich bei der damit angesprochenen Fassung des Paragraph 58, Absatz 3, Ziffer 2, StGB um ein hier nicht anzuwendendes Zwischengesetz, dessen Regelungsinhalt zudem ohne Einfluss auf die hier in Rede stehende Verjährungsfrist blieb vergleiche Höpfel/U. Kathrein in WK2 StGB Paragraph 61, Rz 7), handelt (zum hier relevanten anderen Regelungsinhalt der Rechtslage im Entscheidungszeitpunkt Marek in WK2 StGB Paragraph 58, Rz 21h).

Zur Nichtigkeitsbeschwerde der Petra W*****:

Die Kritik der Mängelrüge, das Schöffengericht „habe nicht alle, für die Angeklagte wesentlichen, im Tatzeitraum geltenden gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere jene nicht der Paragraphen 73 und 73a EO“ erörtert, übersieht, dass Unvollständigkeit (Ziffer 5, zweiter Fall) bloß aus dem Unterbleiben einer beweiswürdigenden Auseinandersetzung mit erheblichen Ergebnissen des Beweisverfahrens vergleiche Paragraph 258, Absatz eins, StPO), nicht aber mit Rechtsvorschriften vergleiche im Übrigen die rechtlichen Erwägungen des Erstgerichts zu den genannten Bestimmungen auf US 79 f) resultieren kann. Inwieweit in der Rüge zitierte Erlässe des Bundesministeriums für Justiz und des Oberlandesgerichts Innsbruck vergleiche Ratz, WK-StPO Paragraph 281, Rz 343) in der Hauptverhandlung vorgekommen und solcherart vom Erstgericht zu erörtern gewesen wären, wird nicht dargelegt vergleiche RIS-Justiz RS0118316 [insbesondere T5]).

Der Einwand offenbar unzureichender Begründung (Ziffer 5, vierter Fall) der Feststellungen zur Wissentlichkeit des Befugnismissbrauchs nimmt nicht Maß an der Gesamtheit der tatrichterlichen Erwägungen (RIS-Justiz RS0119370). Die - von der Rüge übergangene - Ableitung aus dem äußeren Tatgeschehen, insbesondere der (schon zu Beginn des Tatzeitraums) langjährigen Tätigkeit der Beschwerdeführerin in Exekutionsverfahren und verschiedenen von ihr gesetzten Verschleierungshandlungen (US 55 f) ist unter dem Aspekt der Begründungstauglichkeit nicht zu beanstanden vergleiche RIS-Justiz RS0098671, RS0118317). Bei der Annahme der Tatrichter, die Beschwerdeführerin habe einen Teil des für ihr missbräuchliches Handeln geleisteten Entgelts auf das Konto ihres Mannes überweisen lassen (US 56), handelt es sich bloß um die sachverhaltsmäßige Bejahung eines von mehreren erheblichen Umständen, der für sich keine notwendige Bedingung für die Feststellung einer entscheidenden Tatsache darstellt; diese Annahme ist daher mit Mängelrüge (hier: Ziffer 5, zweiter Fall) nicht bekämpfbar (RIS-Justiz RS0116737).

Dem weiteren Vorbringen (Ziffer 5, erster Fall) zuwider ist - aus Sicht des Obersten Gerichtshofs - für sämtliche unter dem Gesichtspunkt der Nichtigkeitsgründe relevanten Urteilsadressaten unzweifelhaft erkennbar, dass Wissentlichkeit des Befugnismissbrauchs festgestellt wurde vergleiche Ratz, WK-StPO Paragraph 281, Rz 419). Mit der Formulierung, „sie wussten darüber hinaus, dass die von ihnen eingesehenen und weitergegebenen Daten der Geheimhaltung unterlagen und sie durch die gegenständlichen Abfragen ohne dienstliche Veranlassung und Notwendigkeit ihre Befugnis, im Namen des Bundes als dessen Organ in Vollziehung der Gesetze Amtsgeschäfte vorzunehmen, missbrauchten, und fanden sich damit ab“ (US 27), brachten die Tatrichter lediglich auch das - bei allen Vorsatzformen neben dem intellektuellen enthaltene - voluntative Element zum Ausdruck vergleiche Fuchs, AT I8 14/1 ff; Reindl-Krauskopf in WK2 StGB Paragraph 5, Rz 2 f).

Die Tatsachenrüge (Ziffer 5 a,) leitet ihre Kritik an den Feststellungen zur subjektiven Tatseite bloß aus den Erwägungen der Tatrichter, insbesondere dem Hinweis auf die geständige Verantwortung von Mitangeklagten (US 57), ab und unterlässt die gebotene Bezugnahme auf aktenkundiges Beweismaterial (RIS-Justiz RS0119424).

Soweit die Beschwerdeführerin nach Art einer Aufklärungsrüge die Verlesung von Aussagen weiterer Personen (zudem verfehlt gestützt auf Paragraph 252, Absatz 2, StPO) fordert, legt sie nicht dar, wodurch sie an einer darauf abzielenden Antragstellung in der Hauptverhandlung gehindert gewesen sein soll (RIS-Justiz RS0115823).

Der Einwand der Rechtsrüge (Ziffer 9, Litera a,), das Erstgericht habe „keine Feststellungen“ zu den „Bestimmungen der Paragraphen 73,, 73a EO“ getroffen, übersieht zum einen, dass der Inhalt (ehemaliger) gesetzlicher Vorschriften nicht Gegenstand (der Beweisaufnahme und damit) von Tatsachenfeststellungen ist (Ratz, WK-StPO Paragraph 281, Rz 343 sowie Paragraph 288, Rz 19) und übergeht zudem die (zutreffende, im Rahmen der rechtlichen Beurteilung erfolgte) Auseinandersetzung des Erstgerichts mit den genannten Bestimmungen (US 79 f).

Soweit die Beschwerde mit der Zulässigkeit der Weitergabe von personenbezogenen Daten aus Exekutionsakten durch Gerichtsbedienstete an Dritte, „wenn diese ein rechtliches Interesse glaubhaft machen konnten“ vergleiche Paragraph 73, EO), argumentiert, übergeht sie - abgesehen davon, dass schon das missbräuchliche Ermitteln der Daten tatbildlich ist - prozessordnungswidrig, dass ein derartiges rechtliches Interesse nach dem Urteilssachverhalt gerade nicht bestand (US 23).

Der Einwand, bei den ermittelten und weitergegebenen Daten vergleiche US 22: unter anderem Name, Adresse und Geburtsdatum der verpflichteten Parteien, Status von Exekutionsverfahren, insbesondere von solchen, in denen Vermögensverzeichnisse [§ 47 EO] abgegeben worden waren, somit Informationen über die Bonität von Personen) handle es sich nicht um „schutzwürdige Daten im Sinne des DSG“, erschöpft sich in einer - nicht methodengerecht aus dem Gesetz abgeleiteten - Rechtsbehauptung vergleiche Paragraph eins, Absatz eins und Paragraph 4, Ziffer eins, DSG; 17 Os 20/12p, EvBl 2013/42, 274; Dohr/Pollirer/Weiss/Knyrim, DSG2 Paragraph 4, Anmerkung 2).

Weshalb weitere Feststellungen dazu, „in welchem Ausmaß von den erhaltenen Geldern Steuern und Versicherungsbeiträge abgeführt wurden“, im Zusammenhang mit der Schuld- oder der Subsumtionsfrage zu treffen gewesen wären, lässt die weitere Rechtsrüge offen.

Zu den Nichtigkeitsbeschwerden der Angeklagten Herbert M*****, Wilhelm Sc***** und Juliane Sc*****:

Entgegen der Tatsachenrüge (Ziffer 5 a,) stellen die in der Hauptverhandlung vorgelegten (ON 416 S 5) - nicht die hier gegenständlichen Exekutionsverfahren betreffenden - Ausdrucke aus der Ediktsdatei keine Beweismittel dar, aus denen erhebliche Bedenken gegen die Feststellung zum Fehlen allgemeiner Zugänglichkeit der von den Beschwerdeführern weitergegebenen Daten (US 29 ff) abgeleitet werden könnten vergleiche RIS-Justiz RS0119583). Welche Daten in die Ediktsdatei aufzunehmen sind, ergibt sich nämlich - wie das Erstgericht zutreffend erkannte (US 35, 67 und 80) - aus den einschlägigen Rechtsvorschriften vergleiche Paragraphen 170 und 272a EO). Abgesehen davon, dass keineswegs alle bei einem Gericht anhängigen Exekutionsverfahren in die Ediktsdatei Eingang finden, sind dieser manche der von den Beschwerdeführern übermittelten Daten (etwa die Höhe der betriebenen Forderung sowie - bei den hier insbesondere relevanten Fahrnisexekutionen - Geburtsdatum und Adresse der verpflichteten Partei) gerade nicht zu entnehmen.

Aus diesem Grund verfehlt die Rechtsrüge (Ziffer 9, Litera a,), soweit sie (unter Missachtung der dazu getroffenen Feststellungen) die Geheimniseigenschaft der weitergegebenen Daten infrage stellt, die gesetzmäßige Darstellung.

Das weitere Vorbringen der Rechtsrüge, die Offenbarung und Verwertung der hier in Rede stehenden Daten aus Exekutionsverfahren seien nicht geeignet, ein berechtigtes privates Interesse zu verletzen, erschöpft sich in einer nicht methodengerecht aus dem Gesetz abgeleiteten Rechtsbehauptung. Die Beschwerdeführer legen nämlich nicht dar, weshalb das grundsätzlich bestehende (Paragraph eins, Absatz eins, DSG) schutzwürdige Interesse an der Geheimhaltung der (nicht allgemein zugänglichen) personenbezogenen Daten (Name, Geburtsdatum, Adresse und vorliegend insbesondere Informationen über die Bonität) hier - ausnahmsweise vergleiche Paragraph eins, Absatz 2, in Verbindung mit Paragraph 8, DSG) - nicht gegeben sein soll vergleiche RIS-Justiz RS0054100; Zagler, SbgK Paragraph 310, Rz 18 und 22 f), zumal ein überwiegendes berechtigtes Interesse des Empfängers der Daten gerade nicht festgestellt wurde vergleiche etwa US 14, 27 und 79). Welche weiteren Feststellungen zur - rechtlichen (13 Os 88/11g) - Beurteilung der vom Tatbestand allein geforderten abstrakten Eignung einer Interessenverletzung (RIS-Justiz RS0096258; 14 Os 155/98; 14 Os 138/11t; Zagler, SbgK Paragraph 310, Rz 13; Marek/Jerabek, Korruption und Amtsmissbrauch6 Paragraph 310, Rz 15; für potenzielles Gefährdungsdelikt hingegen Bertel in WK2 StGB Paragraph 310, Rz 11 und 19) erforderlich gewesen wären, erklärt der Beschwerdeführer nicht (RIS-Justiz RS0099620). Dass die Weitergabe von Daten über die Bonität einer Person vergleiche 17 Os 20/12p, EvBl 2013/42, 274; Dohr/Pollirer/Weiss/ Knyrim, DSG2 Paragraph 4, Anmerkung 2; zur besonderen Schutzwürdigkeit von Daten über die Kreditwürdigkeit vergleiche Paragraphen 18, Absatz 2, Ziffer 3 und 33 Absatz eins, DSG) typischerweise geeignet ist, deren Interessen (im Wirtschaftsleben) zu beeinträchtigen, hat das Erstgericht im Übrigen zutreffend ausgeführt (US 84).

Der nominell unter der Ziffer 5, (der Sache nach Ziffer 9, Litera a,) geltend gemachte Einwand eines Rechtsfehlers mangels Feststellungen zur „Weitergabe einer Personenliste(,) die ein Vermögensverzeichnis nach Paragraph 47, EO abgelegt hätten“, erklärt nicht, weshalb dies angesichts der - vom Beschwerdeführer übergangenen (RIS-Justiz RS0099810) - Konstatierung der Übermittlung anderer geheimer (personenbezogener) Daten (etwa auch zur Höhe der jeweils betriebenen Forderung US 29 f) als Grundlage eines Schuldspruchs erforderlich gewesen wäre.

Die gesetzmäßige Ausführung einer Diversionsrüge (Ziffer 10 a,) erfordert eine methodisch korrekte Argumentation auf Basis der Tatsachenfeststellungen unter Beachtung der Notwendigkeit des kumulativen Vorliegens sämtlicher Diversionsvoraussetzungen (RIS-Justiz RS0124801, RS0116823). Diesen Anforderungen wird das zu diesem Nichtigkeitsgrund erstattete Vorbringen nicht gerecht, indem es - unter dem Aspekt nicht schwerer Schuld (Paragraph 198, Absatz 2, Ziffer 2, StPO) - zwar die vom Erstgericht angenommenen Erschwerungs- und Milderungsgründe wiedergibt, sich jedoch argumentativ nicht mit den gegen das Vorliegen dieser Diversionsvoraussetzung sprechenden Urteilsannahmen auseinandersetzt. Nach diesen haben alle drei Beschwerdeführer zahlreiche Taten über einen langen Zeitraum verübt vergleiche RIS-Justiz RS0125689) und sich - vom Tatbestand nicht vorausgesetzt, daher den deliktstypischen Unrechts- und Schuldgehalt signifikant übersteigend - durch ihre kriminellen Handlungen persönlich bereichert (US 29 f). Mit Blick auf spezialpräventive Erfordernisse vergleiche Paragraph 198, Absatz eins, letzter Halbsatz StPO) leitet die Diversionsrüge - ohne einen Feststellungsmangel geltend zu machen (RIS-Justiz RS0119091) - spekulativ ein Unrechtsbewusstsein vergleiche zu diesem als Diversionsvoraussetzung RIS-Justiz RS0126734; Schroll, WK-StPO Paragraph 198, Rz 36 f) der drei Beschwerdeführer aus deren Nachtatverhalten ab, übergeht dabei jedoch die beweiswürdigenden Erwägungen des Erstgerichts in Auseinandersetzung mit ihren - Unrecht jeweils konsequent negierenden - Verantwortungen (US 69 f und 74 ff).

Die Nichtigkeitsbeschwerden waren daher - in Übereinstimmung mit der Stellungnahme der Generalprokuratur - bei der nichtöffentlichen Beratung sofort zurückzuweisen (Paragraph 285 d, Absatz eins, StPO).

Daraus folgt die Zuständigkeit des Oberlandesgerichts zur Entscheidung über die Berufungen (Paragraph 285 i, StPO).

Der Kostenausspruch beruht auf Paragraph 390 a, Absatz eins, StPO.

Schlagworte

Strafrecht

Textnummer

E108273

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2014:0170OS00010.14W.0811.000

Im RIS seit

29.08.2014

Zuletzt aktualisiert am

29.08.2014

Dokumentnummer

JJT_20140811_OGH0002_0170OS00010_14W0000_000