Rechtssatz für 4Ob73/95 4Ob2228/96t 4O...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0089509

Geschäftszahl

4Ob73/95; 4Ob2228/96t; 4Ob153/97x; 4Ob258/04a; 4Ob88/06d; 4Ob199/08f; 10Bkd8/09; 4Ob176/11b; 4Ob122/12p; 4Ob90/12g; 4Ob79/12i; 4Ob130/12i; 4Ob142/12d; 4Ob153/12x; 4Ob171/13w

Entscheidungsdatum

19.11.2013

Norm

ÄrzteG §25 Abs1
ÄrzteG §53 Abs1
RL "Arzt und Öffentlichkeit" der Österreichischen Ärztekammer Art3 lite
UWG §1 C2
UWG §2 C2b
RL „Arzt und Öffentlichkeit" der Österreichischen Ärztekammer (am 12.12. 2003 beschlossen, nach Veröffentlichung in der Österreichischen Ärztezeitung Nr. 5/2004 mit 10. 3. 2004 in Kraft getreten) Art1
RL „Arzt und Öffentlichkeit" der Österreichischen Ärztekammer (am 12.12. 2003 beschlossen, nach Veröffentlichung in der Österreichischen Ärztezeitung Nr. 5/2004 mit 10. 3. 2004 in Kraft getreten) Art2
RL Arzt und Öffentlichkeit idF WerbeRL Art3
RL Arzt und Öffentlichkeit idF WerbeRL Art5
RL-BA 1975 §45
  1. ÄrzteG § 25 gültig von 01.01.1994 bis 10.11.1998 aufgehoben durch BGBl. I Nr. 169/1998
  2. ÄrzteG § 25 gültig von 01.08.1992 bis 31.12.1993 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 461/1992
  3. ÄrzteG § 25 gültig von 01.01.1988 bis 31.07.1992 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 314/1987
  1. ÄrzteG § 53 gültig von 01.01.1994 bis 10.11.1998 aufgehoben durch BGBl. I Nr. 169/1998
  2. ÄrzteG § 53 gültig von 01.01.1988 bis 31.12.1993 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 314/1987
  1. UWG § 1 heute
  2. UWG § 1 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 1 gültig von 12.12.2007 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  4. UWG § 1 gültig von 23.11.1984 bis 11.12.2007
  1. UWG § 2 heute
  2. UWG § 2 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 2 gültig von 23.04.2015 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 49/2015
  4. UWG § 2 gültig von 12.12.2007 bis 22.04.2015 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  5. UWG § 2 gültig von 01.04.2000 bis 11.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 185/1999
  6. UWG § 2 gültig von 30.07.1988 bis 31.03.2000 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 422/1988

Rechtssatz

Während marktschreierische Reklame im Wettbewerb zwischen Wirtschaftstreibenden nur dann wettbewerbswidrig ist, wenn ihr nachprüfbarer Tatsachenkern zur Irreführung geeignet ist, ist sie (zum Beispiel) Ärzten allein schon deshalb untersagt, weil diese Art der Werbung mit dem Standesansehen eines Arztes unvereinbar ist. Es kommt daher nicht darauf an, welchen Tatsachenkern Patienten der Werbebehauptung entnehmen, sondern es ist entscheidend, dass die Beklagten durch Übertreibungen (hier: modernste physikalische Apparate, größtmögliche Flexibilität) die Aufmerksamkeit auf ihre Ordination lenken wollen.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 73/95
    Entscheidungstext OGH 19.09.1995 4 Ob 73/95
  • 4 Ob 2228/96t
    Entscheidungstext OGH 01.10.1996 4 Ob 2228/96t
    nur: Während marktschreierische Reklame im Wettbewerb zwischen Wirtschaftstreibenden nur dann wettbewerbswidrig ist, wenn ihr nachprüfbarer Tatsachenkern zur Irreführung geeignet ist, ist sie (zum Beispiel) Ärzten allein schon deshalb untersagt, weil diese Art der Werbung mit dem Standesansehen eines Arztes unvereinbar ist. (T1); Beisatz: Dies kann aber nicht bedeuten, dass einem Arzt jegliche Werbung mit ins Auge fallenden Slogans als "marktschreierisch" verboten werden müsste. (T2)
  • 4 Ob 153/97x
    Entscheidungstext OGH 26.06.1997 4 Ob 153/97x
    Vgl auch; Beisatz: Die Präambel der Richtlinie der Österreichischen Ärztekammer führt aus, die Änderung des § 25 ÄrzteG bringe eine Neuregelung, um dem Informationsbedürfnis der Bevölkerung und der Ärzte Rechnung zu tragen. Es gelte aber weiterhin der Grundsatz, dass durch Informationen bei medizinisch ungebildeten Personen keine ungerechtfertigten Erwartungen erweckt werden dürfen. (T3); Beisatz: Hier: Bericht im amtlichen Mitteilungsblatt der Gemeinde ist keine Postwurfsendung im Sinne der Richtlinie. Ein Bericht im Kabel-TV einer Gemeinde verstößt gegen Art 3 lit h der Richtlinie, weil diese Bestimmung Werbung durch Tele-Kommunikationsmittel gänzlich ausschließt. (T4)
  • 4 Ob 258/04a
    Entscheidungstext OGH 08.02.2005 4 Ob 258/04a
    Auch; Beis wie T3 nur: Es gelte aber weiterhin der Grundsatz, dass durch Informationen bei medizinisch ungebildeten Personen keine ungerechtfertigten Erwartungen erweckt werden dürfen. (T5); Beisatz: Hier: Zahntaxi. (T6)
  • 4 Ob 88/06d
    Entscheidungstext OGH 20.06.2006 4 Ob 88/06d
    nur T1
  • 4 Ob 199/08f
    Entscheidungstext OGH 20.01.2009 4 Ob 199/08f
    Vgl; nur T1; Beisatz: Hier: Angebot zahnärztlicher Leistungen in einer Online-Auktion. (T7); Beisatz: Aus standesrechtlicher Sicht ist eine Werbung insbesondere dann marktschreierisch, wenn durch sie ein unsachlicher Druck zur raschen Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen ausgeübt wird. (T8); Beisatz: Das in Art 3 WerbeRL konkretisierte Verbot von Informationen, die das Ansehen der Ärzteschaft beeinträchtigen, dient in erster Linie dem Schutz von Mitbewerbern. Gleiches gilt für die weiteren standesrechtlichen Regelungen in Art 5 lit b - d WerbeRL. (T9)
  • 10 Bkd 8/09
    Entscheidungstext OGH 08.03.2010 10 Bkd 8/09
    Vgl; Beisatz: Diese Erwägungen sind auch auf das Anbieten anwaltlicher Leistungen übertragbar. Das Ansehen der Rechtsanwaltschaft wird nämlich nicht zuletzt auch dadurch beschädigt, dass der glücksspielartige Vertrieb der Leistung den Eindruck entstehen lässt, es komme auf die individuelle Betreuung des betreffenden Klienten nicht (mehr) an. (T10); Beisatz: Hier: Anpreisen von unentgeltlichen anwaltlichen Leistungen für die ersten drei Anrufer in der Kanzlei des Disziplinarbeschuldigten in einer Werbeaussendung ist disziplinarrechtlich unzulässige marktschreierische Werbung (Beeinträchtigung von Ehre und Ansehen des Standes). (T11)
  • 4 Ob 176/11b
    Entscheidungstext OGH 20.12.2011 4 Ob 176/11b
    Vgl; Beis ähnlich wie T9; Beisatz: Ob eine „Werbung“ im Sinne der WerbeRL vorliegt, hängt von den Umständen des Einzelfalls ab. (T12); Beisatz: Hier: Werberichtlinien der Österreichischen Zahnärztekammer nach § 35 Abs 1 ZahnärzteG. (T13)
  • 4 Ob 122/12p
    Entscheidungstext OGH 10.07.2012 4 Ob 122/12p
    Vgl auch
  • 4 Ob 90/12g
    Entscheidungstext OGH 10.07.2012 4 Ob 90/12g
    Auch; Beis wie T12; Beisatz: Aufdringliche, marktschreierische Anpreisung der eigenen Person oder Leistungen ist mit dem Standesansehen eines Arztes unvereinbar. (T14)
  • 4 Ob 79/12i
    Entscheidungstext OGH 02.08.2012 4 Ob 79/12i
    Vgl auch; Beis wie T8; Beisatz: Hier: Zeitlich befristete „Frühjahrsaktion“ mit „Statt“-Preisen. (T15)
  • 4 Ob 130/12i
    Entscheidungstext OGH 18.09.2012 4 Ob 130/12i
    Vgl; Beis wie T13
  • 4 Ob 142/12d
    Entscheidungstext OGH 18.09.2012 4 Ob 142/12d
    Vgl; Beis wie T13
  • 4 Ob 153/12x
    Entscheidungstext OGH 18.10.2012 4 Ob 153/12x
    Auch; Beis wie T13; Beisatz: Hier: Zur reklamehaften Nennung eines Namens iSd Art 5b WRL‑ÖZÄK. (T16)
  • 4 Ob 171/13w
    Entscheidungstext OGH 19.11.2013 4 Ob 171/13w
    Auch; Beis wie T13; Beis wie T16

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1995:RS0089509

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

24.01.2014

Dokumentnummer

JJR_19950919_OGH0002_0040OB00073_9500000_007

Rechtssatz für 4Ob185/97b; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0107771

Geschäftszahl

4Ob185/97b; 4Ob336/97h; 4Ob6/98f; 4Ob53/99v; 4Ob317/99t; 4Ob31/00p; 4Ob262/00h; 4Ob54/03z; 4Ob39/03v; 4Ob38/03x; 4Ob148/04z; 17Ob21/07y; 4Ob209/08a; 4Ob153/08s; 4Ob92/10y; 4Ob162/10t; 4Ob220/10x; 4Ob56/11f; 4Ob81/11g; 4Ob118/11y; 4Ob138/11i; 4Ob39/12g; 4Ob152/12z; 4Ob14/13g; 4Ob6/13f; 4Ob171/13w; 4Ob18/14x; 4Ob221/13y; 4Ob134/15g; 4Ob127/15b; 4Ob135/15d; 4Ob175/15m; 4Ob184/15k; 4Ob200/15p; 4Ob203/15d; 4Ob172/16x; 4Ob231/16y; 4Ob228/16g; 4Ob250/16t; 4Ob181/17x; 4Ob195/17f; 4Ob206/17y; 4Ob56/19t; 4Ob120/19d; 4Ob149/19v; 4Ob42/20k; 4Ob61/21f; 4Ob150/21v; 4Ob187/21k; 4Ob79/22d; 4Ob46/23b; 4Ob223/22f; 4Ob100/23v; 4Ob124/23y

Entscheidungsdatum

20.02.2024

Norm

ZPO §502 Abs1 HIII3
ZPO §502 Abs1 HI2
MSchG §4 Abs1 Z4
UWG §2 A2
UWG §2 C2a
  1. ZPO § 502 heute
  2. ZPO § 502 gültig von 01.01.2031 bis 30.04.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 148/2020
  3. ZPO § 502 gültig ab 01.01.2031 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 61/2022
  4. ZPO § 502 gültig von 01.05.2022 bis 31.12.2030 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 61/2022
  5. ZPO § 502 gültig von 01.01.2021 bis 30.04.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 148/2020
  6. ZPO § 502 gültig von 01.07.2009 bis 31.12.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 52/2009
  7. ZPO § 502 gültig von 01.01.2005 bis 30.06.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 128/2004
  8. ZPO § 502 gültig von 01.01.2005 bis 31.12.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 112/2003
  9. ZPO § 502 gültig von 01.01.2003 bis 31.12.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 76/2002
  10. ZPO § 502 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2002 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 98/2001
  11. ZPO § 502 gültig von 01.01.1998 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 140/1997
  12. ZPO § 502 gültig von 01.08.1989 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 343/1989
  1. ZPO § 502 heute
  2. ZPO § 502 gültig von 01.01.2031 bis 30.04.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 148/2020
  3. ZPO § 502 gültig ab 01.01.2031 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 61/2022
  4. ZPO § 502 gültig von 01.05.2022 bis 31.12.2030 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 61/2022
  5. ZPO § 502 gültig von 01.01.2021 bis 30.04.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 148/2020
  6. ZPO § 502 gültig von 01.07.2009 bis 31.12.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 52/2009
  7. ZPO § 502 gültig von 01.01.2005 bis 30.06.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 128/2004
  8. ZPO § 502 gültig von 01.01.2005 bis 31.12.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 112/2003
  9. ZPO § 502 gültig von 01.01.2003 bis 31.12.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 76/2002
  10. ZPO § 502 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2002 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 98/2001
  11. ZPO § 502 gültig von 01.01.1998 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 140/1997
  12. ZPO § 502 gültig von 01.08.1989 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 343/1989
  1. MSchG § 4 heute
  2. MSchG § 4 gültig ab 31.12.2021 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 212/2021
  3. MSchG § 4 gültig von 01.08.2017 bis 30.12.2021 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 126/2017
  4. MSchG § 4 gültig von 01.06.2015 bis 31.07.2017 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 60/2015
  5. MSchG § 4 gültig von 16.11.2004 bis 31.05.2015 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 123/2004
  6. MSchG § 4 gültig von 01.08.2001 bis 15.11.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 98/2001
  7. MSchG § 4 gültig von 01.07.1995 bis 31.07.2001 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 434/1995
  8. MSchG § 4 gültig von 01.01.1993 bis 30.06.1995 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 833/1992
  1. UWG § 2 heute
  2. UWG § 2 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 2 gültig von 23.04.2015 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 49/2015
  4. UWG § 2 gültig von 12.12.2007 bis 22.04.2015 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  5. UWG § 2 gültig von 01.04.2000 bis 11.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 185/1999
  6. UWG § 2 gültig von 30.07.1988 bis 31.03.2000 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 422/1988
  1. UWG § 2 heute
  2. UWG § 2 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 2 gültig von 23.04.2015 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 49/2015
  4. UWG § 2 gültig von 12.12.2007 bis 22.04.2015 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  5. UWG § 2 gültig von 01.04.2000 bis 11.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 185/1999
  6. UWG § 2 gültig von 30.07.1988 bis 31.03.2000 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 422/1988

Rechtssatz

Die Frage, wie die angesprochenen Verkehrskreise eine Werbeaussage verstehen und ob sie demnach zur Irreführung geeignet ist, hat keine über den Einzelfall hinausgehende Bedeutung und ist daher nicht erheblich im Sinn des Paragraph 502, Absatz eins, ZPO (JBl 1986, 192; MR 1995, 233 - Inseraten-Preisliste uva), soweit nicht eine krasse Fehlbeurteilung vorliegt, die im Interesse der Rechtssicherheit wahrgenommen werden muss.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 185/97b
    Entscheidungstext OGH 26.06.1997 4 Ob 185/97b
  • 4 Ob 336/97h
    Entscheidungstext OGH 12.11.1997 4 Ob 336/97h
    nur: Die Frage, wie die angesprochenen Verkehrskreise eine Werbeaussage verstehen und ob sie demnach zur Irreführung geeignet ist, hat keine über den Einzelfall hinausgehende Bedeutung. (T1)
  • 4 Ob 6/98f
    Entscheidungstext OGH 27.01.1998 4 Ob 6/98f
    Auch; nur T1
  • 4 Ob 53/99v
    Entscheidungstext OGH 09.03.1999 4 Ob 53/99v
    Auch; nur T1
  • 4 Ob 317/99t
    Entscheidungstext OGH 14.12.1999 4 Ob 317/99t
    nur: Die Frage, wie die angesprochenen Verkehrskreise eine Werbeaussage verstehen und ob sie demnach zur Irreführung geeignet ist, hat keine über den Einzelfall hinausgehende Bedeutung und ist daher nicht erheblich im Sinn des § 502 Abs 1 ZPO. (T2)
  • 4 Ob 31/00p
    Entscheidungstext OGH 15.02.2000 4 Ob 31/00p
    Auch; nur T1
  • 4 Ob 262/00h
    Entscheidungstext OGH 24.10.2000 4 Ob 262/00h
    Auch; nur T1
  • 4 Ob 54/03z
    Entscheidungstext OGH 25.03.2003 4 Ob 54/03z
  • 4 Ob 39/03v
    Entscheidungstext OGH 25.03.2003 4 Ob 39/03v
  • 4 Ob 38/03x
    Entscheidungstext OGH 18.02.2003 4 Ob 38/03x
    Vgl auch; Beisatz: Ob ein Zeichen rein beschreibend ist, richtet sich nach den Umständen des Einzelfalles, denen - vom Fall grober Fehlbeurteilung abgesehen - keine über diesen hinausgehende Bedeutung zukommt. (T3)
  • 4 Ob 148/04z
    Entscheidungstext OGH 18.08.2004 4 Ob 148/04z
    nur T1
  • 17 Ob 21/07y
    Entscheidungstext OGH 02.10.2007 17 Ob 21/07y
    Ähnlich; Beis wie T3
  • 4 Ob 209/08a
    Entscheidungstext OGH 15.12.2008 4 Ob 209/08a
    Auch; Beisatz: „Zentrum für Implantologie". (T4)
  • 4 Ob 153/08s
    Entscheidungstext OGH 20.01.2009 4 Ob 153/08s
    Vgl
  • 4 Ob 92/10y
    Entscheidungstext OGH 08.06.2010 4 Ob 92/10y
    Auch
  • 4 Ob 162/10t
    Entscheidungstext OGH 15.12.2010 4 Ob 162/10t
    Auch; Beisatz: Hier: Nr 1 Salonmarke. (T5)
  • 4 Ob 220/10x
    Entscheidungstext OGH 18.01.2011 4 Ob 220/10x
    Auch
  • 4 Ob 56/11f
    Entscheidungstext OGH 12.04.2011 4 Ob 56/11f
    Auch
  • 4 Ob 81/11g
    Entscheidungstext OGH 21.06.2011 4 Ob 81/11g
    Auch; Beisatz: Hier: Balkendiagramm als Werbegrafik. (T6)
  • 4 Ob 118/11y
    Entscheidungstext OGH 09.08.2011 4 Ob 118/11y
    Auch; Beisatz: Hier: Werbung mit Druckauflagezahlen. (T7)
  • 4 Ob 138/11i
    Entscheidungstext OGH 19.10.2011 4 Ob 138/11i
    Auch; Beisatz: Hier: „Echte One‑Shot‑Impfung“ (T8)
  • 4 Ob 39/12g
    Entscheidungstext OGH 27.03.2012 4 Ob 39/12g
  • 4 Ob 152/12z
    Entscheidungstext OGH 18.10.2012 4 Ob 152/12z
    Vgl auch; Beis wie T6; Beis wie T7; Beisatz: Hier: Werbung mit Kauf‑ und Gratisauflage. (T9)
  • 4 Ob 14/13g
    Entscheidungstext OGH 12.02.2013 4 Ob 14/13g
  • 4 Ob 6/13f
    Entscheidungstext OGH 09.07.2013 4 Ob 6/13f
    Vgl auch; nur T2
  • 4 Ob 171/13w
    Entscheidungstext OGH 19.11.2013 4 Ob 171/13w
    Beis ähnlich wie T4; Beisatz: Hier: "Kompetenzzentrum". (T10)
  • 4 Ob 18/14x
    Entscheidungstext OGH 17.02.2014 4 Ob 18/14x
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Irreführende Verwendung eines Doktortitels im Zusammenhang mit der Bezeichnung Optometrist. (T11)
  • 4 Ob 221/13y
    Entscheidungstext OGH 20.01.2014 4 Ob 221/13y
    Beisatz: Hier: Keine Irreführung der Ausdrücke „Unabhängige Opferschutzanwaltschaft“ - „Unabhängige Opferschutzkommission“. (T12)
  • 4 Ob 134/15g
    Entscheidungstext OGH 11.08.2015 4 Ob 134/15g
    Beisatz: Hier: Irreführende Verwendung der Bezeichnung „Klinik“ bzw „Augenklinik“ für eine augenärztliche Praxis. (T13)
  • 4 Ob 127/15b
    Entscheidungstext OGH 22.09.2015 4 Ob 127/15b
    Beisatz: Hier: Irreführende Gleichsetzung der versandten, zugestellten oder sonst verbreiteten Exemplare der beworbenen Gratiszeitung mit dem Begriff der Reichweite dieser Zeitung und unrichtige Behauptung einer Spitzenstellung. (T14)
  • 4 Ob 135/15d
    Entscheidungstext OGH 22.09.2015 4 Ob 135/15d
    Beisatz: Hier: Irreführung über den Werbecharakter durch die Zusendung von Losnummern mit der Aufforderung, sich über einen möglichen Gewinn telefonisch zu erkundigen, verbunden mit der beim anschließenden Telefonat erfolgten Werbung für die Teilnahme an einer Lotteriespielgemeinschaft. (T15)
  • 4 Ob 175/15m
    Entscheidungstext OGH 20.10.2015 4 Ob 175/15m
    Beisatz: Hier: Werbung unter Bezugnahme auf geplante Druckauflage. (T16)
  • 4 Ob 184/15k
    Entscheidungstext OGH 17.11.2015 4 Ob 184/15k
    nur T1; Beisatz: Hier: Arzneimittelwerbung. (T17)
  • 4 Ob 200/15p
    Entscheidungstext OGH 17.11.2015 4 Ob 200/15p
    Beisatz: Hier: Optiker des Jahres. (T18)
  • 4 Ob 203/15d
    Entscheidungstext OGH 17.11.2015 4 Ob 203/15d
  • 4 Ob 172/16x
    Entscheidungstext OGH 30.08.2016 4 Ob 172/16x
  • 4 Ob 231/16y
    Entscheidungstext OGH 22.11.2016 4 Ob 231/16y
  • 4 Ob 228/16g
    Entscheidungstext OGH 20.12.2016 4 Ob 228/16g
    Auch; Beisatz: Verleitung zum Vertragsbruch, irreführende vergleichende Werbung. (T19)
  • 4 Ob 250/16t
    Entscheidungstext OGH 03.05.2017 4 Ob 250/16t
  • 4 Ob 181/17x
    Entscheidungstext OGH 26.09.2017 4 Ob 181/17x
    Auch
  • 4 Ob 195/17f
    Entscheidungstext OGH 24.10.2017 4 Ob 195/17f
    Auch; Beisatz: „Exklusivbericht“. (T20)
  • 4 Ob 206/17y
    Entscheidungstext OGH 20.02.2018 4 Ob 206/17y
    Auch
  • 4 Ob 56/19t
    Entscheidungstext OGH 25.04.2019 4 Ob 56/19t
  • 4 Ob 120/19d
    Entscheidungstext OGH 05.07.2019 4 Ob 120/19d
  • 4 Ob 149/19v
    Entscheidungstext OGH 24.09.2019 4 Ob 149/19v
  • 4 Ob 42/20k
    Entscheidungstext OGH 30.03.2020 4 Ob 42/20k
    Vgl; Beisatz: Hier: Die Beurteilung, dass in einem Reichweitenvergleich von Tageszeitungen nur auf dem Markt tatsächlich existierende Produkte einzubeziehen sind, ist nicht korrekturbedürftig. (T21)
  • 4 Ob 61/21f
    Entscheidungstext OGH 27.05.2021 4 Ob 61/21f
  • 4 Ob 150/21v
    Entscheidungstext OGH 23.11.2021 4 Ob 150/21v
  • 4 Ob 187/21k
    Entscheidungstext OGH 23.11.2021 4 Ob 187/21k
    Vgl; Beis wie T1; Beisatz: Hier: Keine Irreführung durch Vorbehalten wesentlicher Informationen. (T22)
  • 4 Ob 79/22d
    Entscheidungstext OGH 23.09.2022 4 Ob 79/22d
    Beisatz: Hier: Irreführung durch die Bewerbung eines Gutscheins mit „Spare jetzt exklusiv 10% auf ALLES!“, obwohl es diese 10% Ersparnis nicht auf jeden Kauf gab. (T23)
  • 4 Ob 46/23b
    Entscheidungstext OGH 28.03.2023 4 Ob 46/23b
    Beisatz: Hier: Der Durchschnittsadressat erwartet sich bei der Ankündigung einer in der Mitte der Wochenendausgabe befindliche, herausnehmbaren Sport-Zeitung nicht, eine vollständige Berichterstattung über aller Sportereignisse weltweit vorzufinden. (T24)
  • 4 Ob 223/22f
    Entscheidungstext OGH Ordentliche Erledigung (Sachentscheidung) 25.04.2023 4 Ob 223/22f
    Beisatz: Hier: Die Beklagte hat sich in den festgestellten Job-Annoncen als Österreichs größtes privat geführtes Unternehmen im Bereich Gebäudeautomation bzw -technik bezeichnet. Die Aussagen der Beklagten können grundsätzlich als irreführende Geschäftspraktiken im Sinne einer unlauteren Spitzenstellungswerbung angesehen werden. (T25)
  • 4 Ob 100/23v
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 17.10.2023 4 Ob 100/23v
    Beisatz: Hier: "Wirtschaftskanzlei" (T26)
  • 4 Ob 124/23y
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 20.02.2024 4 Ob 124/23y

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1997:RS0107771

Im RIS seit

26.07.1997

Zuletzt aktualisiert am

19.03.2024

Dokumentnummer

JJR_19970626_OGH0002_0040OB00185_97B0000_001

Entscheidungstext 4Ob171/13w

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Entscheidungstext

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Fundstelle

wbl 2014,117/38 ‑ wbl 2014/38 = RdM‑LS 2014/17 = RdW 2014/220 S 191 - RdW 2014,191 = ecolex 2014/175 S 445 (Tonninger) - ecolex 2014,445 (Tonninger) ‑ Kompetenzcenter Gesundheit S

Geschäftszahl

4Ob171/13w

Entscheidungsdatum

19.11.2013

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat durch die Vizepräsidentin Dr. Schenk als Vorsitzende sowie die Hofräte Dr. Vogel, Dr. Jensik, Dr. Musger und Dr. Schwarzenbacher als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei Österreichische Zahnärztekammer, *****, vertreten durch Dr. Friedrich Schulz, Rechtsanwalt in Wien, gegen die beklagten Parteien 1. Dr. P***** B*****, und 2. DDr. R***** E*****, vertreten durch Saxinger Chalupsky & Partner Rechtsanwälte GmbH in Linz, wegen Unterlassung und Urteilsveröffentlichung (Streitwert im Provisorialverfahren 31.000 EUR), über den außerordentlichen Revisionsrekurs der klagenden Partei gegen den Beschluss des Oberlandesgerichts Linz als Rekursgericht vom 29. August 2013, GZ 2 R 134/13h-16, womit der Beschluss des Landesgerichts Wels vom 16. Juli 2013, GZ 6 Cg 99/13k-10, bestätigt wurde, den

Beschluss

gefasst:

Spruch

Der außerordentliche Revisionsrekurs wird gemäß Paragraph 528, Absatz eins, ZPO zurückgewiesen.

Text

Begründung:

Die Beklagten, ein diplomierter Fachzahnarzt für Oralchirurgie und ein Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Zahnarzt, betreiben eine Ordinations- und Apparategemeinschaft, die sich in einem interdisziplinären Ärztezentrum einer mittelgroßen Stadt befindet, die unter der Gesamtbezeichnung „Kompetenzcenter Gesundheit S*****“ auftritt, verschiedene Facharztordinationen beherbergt und auf eine enge koordinierte Zusammenarbeit von Fachärzten unterschiedlicher Fachrichtungen setzt. Der Erstbeklagte verfügt über eine zehnjährige klinische Erfahrung im Bereich zahnärztlicher Chirurgie. Er arbeitete vier Jahre in einer Praxis mit dem zertifizierten Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie. Danach war er fünf Jahre lang an einer Krankenhausabteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie tätig. Daneben betrieb er eine implantologische und oralchirurgische Ordination in einem anderen Gesundheitszentrum. Der Zweitbeklagte verfügt über eine 17-jährige klinische Erfahrung, davon 15 Jahre fachspezifisch in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie der Zahnmedizin. Vor der Praxiseröffnung war er sieben Jahre lang als Oberarzt an einer Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in einem Spital sowie in einer Ordinationsgemeinschaft tätig. Er ist Mitglied nationaler und internationaler Fachgesellschaften und leitet in einem Bundesland einen Arbeitskreis für Implantologie, der in das weltgrößte Netzwerk für Implantologen eingebettet ist. In dieser Funktion ist er bei nationalen und internationalen Fortbildungen (auch) als Vortragender tätig.

Mit der Werbung für das Kompetenzcenter Gesundheit S***** ist eine Gesellschaft beauftragt, die im Rahmen ihrer Tätigkeit über die neuen Angebote im Bereich Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie Implantologie anlässlich der Eröffnung der Ordination der Beklagten eine Presseaussendung verfasste und an zahlreiche Redakteure und Redaktionen versandte. Die darin enthaltene Bezeichnung „Kompetenzcenter für Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie Implantologie“ ist eine Erfindung des Geschäftsführers dieser Vermarktungsgesellschaft. Grundlage für die Presseaussendung waren von dieser Gesellschaft von den Beklagten eingeholte Informationen, die Beklagten bezeichneten ihre Einrichtung stets als Ordination, nicht etwa als „Kompetenzcenter“. Die Beklagten wiesen den Geschäftsführer der Vermarktungsgesellschaft mehrfach auf die standesrechtlichen Bestimmungen und darauf hin, dass sie nur einen redaktionellen Beitrag über ihre Ordination wünschen. Mit jenen Medien, die später die von der Klägerin beanstandeten Artikel herausgaben, hatten die Beklagten nie Kontakt. Nach Ansicht des Chefredakteurs der Zeitung, in der einer der beanstandeten Artikel erschien, war dieser ein rein redaktioneller Beitrag und weder eine bezahlte Werbung noch ein bezahlter PR-Artikel. Für den Beitrag wurde auch tatsächlich kein Entgelt geleistet.

Die Vorinstanzen wiesen das von der österreichischen Zahnärztekammer zur Sicherung ihres inhaltsgleichen Unterlassungsbegehrens gestellte Sicherungsbegehren ab, mit dem den Beklagten die Schaltung von Anzeigen, die ein Viertel einer Seite des jeweiligen Printmediums überschreiten, hilfsweise die Bewerbung ihrer zahnärztlichen Leistungen in Printmedien und redaktionellen Artikeln, in denen ihre Namen reklamehaft genannt werden, sowie die Bezeichnung ihrer Ordination als „Zentrum“ und/oder „Center“ allein und/oder in Verbindung mit weiteren Begriffen wie etwa „Kompetenzcenter für Kiefer- und Gesichtschirurgie und Implantologie“ verboten werden sollte. Die beanstandeten Presseartikel seien redaktionelle Beiträge und keine bezahlten Anzeigen, weshalb die Beschränkung von Anzeigen auf eine Viertelseite des jeweiligen Mediums nicht greife. Von einer reklamehaften Nennung der Namen der Beklagten in beiden Berichten könne nicht gesprochen werden. Eine Irreführung der Interessenten durch die Bezeichnung „Kompetenzcenter“ scheide aus, weil der redaktionelle Inhalt der Artikel den Umfang der Tätigkeiten beider Ärzte und die Größe der Ordination im Detail schildere, womit eine umfassende (klarstellende) Beschreibung der als „Kompetenzcenter“ bezeichneten Ordination der Beklagten erfolge. Die festgestellte Vielseitigkeit der Behandlung in der Ordination der Beklagten, die besondere Sachkunde des Personals (der Ärzte) und die Größe der Ordination bildeten Umstände, die die Ordination der Beklagten aus der Konkurrenz am Ort oder im entsprechenden Ortsteil jedenfalls abhebe. Überdies hätten die Beklagten die Verwendung der Bezeichnung „Kompetenzzentrum“ nicht zu verantworten. Sie hätten die redaktionellen Beiträge weder beauftragt noch inhaltlich vorgegeben oder beeinflusst und auch nicht entlohnt. Allein die Beantwortung von Fragen gegenüber den vom Ärztezentrum beauftragten PR-Management ergebe keine Verpflichtung, die in Aussicht gestellte redaktionelle Einbettung im Bezug auf ihre Gemeinschaftspraxis zu überprüfen. Bei fehlendem Auftrag der Beklagten und Fehlen der Eingliederung des werbenden Dritten in das Unternehmen der Beklagten würde eine Pflicht zur Überprüfung zu einer Überspannung der Sorgfaltspflichten führen.

Rechtliche Beurteilung

In ihrem außerordentlichen Revisionsrekurs, mit dem die österreichische Zahnärztekammer ihr Unterlassungsbegehren weiter verfolgt, vermag sie keine erheblichen Rechtsfragen iSd Paragraph 528, Absatz eins, ZPO aufzuzeigen.

Artikel 5 b, der Werberichtlinie für Zahnärzte untersagt Angehörigen des zahnärztlichen Berufs die „reklamehafte Nennung des Namens“. Das Rekursgericht hat den Begriff der reklamehaften Nennung eines Namens (einer Definition im Duden folgend) als eine mit aufdringlichen Mitteln durchgeführte Anpreisung eigener Waren oder Dienstleistungen verstanden und im Anlassfall das Vorliegen dieses Tatbestands - ohne aufzugreifende Fehlbeurteilung -
verneint. Die beanstandeten Berichte wiesen in ihrer Überschrift und in der Einleitung auf die Erweiterung des Kompetenzcenters für Gesundheit S***** hin und geben bekannt, dass dieses Zentrum um die Ordination der Beklagten erweitert worden sei.

Auf die von der Klägerin ins Treffen geführten Änderungen (Verschärfungen) der Werberichtlinie für Zahnärzte (Wegfall des zusätzlichen Tatbestandsmerkmals der Verbindung mit einem gleichzeitig geschalteten Inserat im selben Medium) kommt es im vorliegenden Fall nicht an. Der Oberste Gerichtshof hat bereits zu 4 Ob 153/12x - Fachartikel - auf die Vorjudikatur zum Verbot aufdringlicher, marktschreierischer Anpreisung der eigenen Person oder Leistungen eines Arztes und auf den bei Beurteilung der jeweils gegebenen Umstände des Einzelfalls bestehenden Ermessensspielraum verwiesen und die Verneinung einer verpönten aufdringlichen Ankündigung als vertretbar gebilligt.

Auch im vorliegenden Fall liegt keine vom Obersten Gerichtshof zur Wahrung der Rechtssicherheit aufzugreifende Fehlbeurteilung vor. Der für die Beurteilung von Werbeaussagen stets maßgebliche Gesamteindruck verbietet die von der Klägerin angestrebte Wortinterpretation im Sinn unzulässiger Spitzen- oder Alleinstellungswerbung oder der beanstandeten Beschreibungen als marktschreierisch.

Die Frage, wie die angesprochenen Verkehrskreise eine Werbeaussage verstehen und ob sie demnach zur Irreführung geeignet ist, hat - von hier nicht vorliegender krasser Fehlbeurteilung abgesehen - keine über den Einzelfall hinausgehende Bedeutung (RIS-Justiz RS0107771 [T4]). Die Verneinung der Irreführungseignung der beanstandeten Bezeichnung „Kompetenzcenter“ ist vertretbar. Dem Text ist überdies mit hinreichender Deutlichkeit zu entnehmen, dass die Ordination von zwei Fachärzten betrieben wird und über welche besondere Sachkunde und Behandlungsmöglichkeiten diese verfügen.

Wird der Lauterkeitsverstoß vertretbar verneint, kommt es auf die weiters aufgeworfene Frage der Verantwortlichkeit der Beklagten für die beanstandeten Werbeaussagen iSd Paragraph 18, UWG nicht mehr an. Dem in diesem Zusammenhang von der Klägerin aufgeworfenen Fragen fehlt daher die Relevanz und somit Erheblichkeit iSd Paragraph 528, Absatz eins, ZPO.

Schlagworte

Kompetenzcenter Gesundheit S,Gewerblicher Rechtsschutz

Textnummer

E106177

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2013:0040OB00171.13W.1119.000

Im RIS seit

09.01.2014

Zuletzt aktualisiert am

30.05.2014

Dokumentnummer

JJT_20131119_OGH0002_0040OB00171_13W0000_000