Rechtssatz für 1Präs2690-2113/12i 17Os1...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Strafrecht

Rechtssatznummer

RS0127792

Geschäftszahl

1Präs2690-2113/12i; 17Os13/13k

Entscheidungsdatum

27.06.2013

Norm

StPO §65 Z1
StPO §70
StPO §190
StPO §191
StPO §192
StPO §194
StPO §195
  1. StPO § 65 heute
  2. StPO § 65 gültig ab 01.06.2016 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 26/2016
  3. StPO § 65 gültig von 01.01.2010 bis 31.05.2016 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 135/2009
  4. StPO § 65 gültig von 01.01.2008 bis 31.12.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  5. StPO § 65 gültig von 31.12.1975 bis 31.12.2007
  1. StPO § 70 heute
  2. StPO § 70 gültig ab 01.01.2021 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 148/2020
  3. StPO § 70 gültig von 28.12.2019 bis 31.12.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 105/2019
  4. StPO § 70 gültig von 01.11.2018 bis 27.12.2019 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 70/2018
  5. StPO § 70 gültig von 01.06.2016 bis 31.10.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 26/2016
  6. StPO § 70 gültig von 01.09.2012 bis 31.05.2016 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 35/2012
  7. StPO § 70 gültig von 01.01.2010 bis 31.08.2012 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 142/2009
  8. StPO § 70 gültig von 01.01.2008 bis 31.12.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 93/2007
  9. StPO § 70 gültig von 01.01.2008 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  10. StPO § 70 gültig von 31.12.1975 bis 31.12.2007
  1. StPO § 190 heute
  2. StPO § 190 gültig ab 01.01.2008 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  3. StPO § 190 gültig von 01.03.1997 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 762/1996
  4. StPO § 190 gültig von 01.01.1994 bis 28.02.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 526/1993
  5. StPO § 190 gültig von 31.12.1975 bis 31.12.1993
  1. StPO § 191 heute
  2. StPO § 191 gültig von 01.01.2008 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  3. StPO § 191 gültig ab 01.01.2008 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 93/2007
  4. StPO § 191 gültig von 01.03.1997 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 762/1996
  5. StPO § 191 gültig von 01.07.1983 bis 28.02.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 168/1983
  1. StPO § 192 heute
  2. StPO § 192 gültig ab 01.01.2016 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 112/2015
  3. StPO § 192 gültig von 01.01.2008 bis 31.12.2015 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  4. StPO § 192 gültig von 01.03.1988 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 605/1987
  1. StPO § 194 heute
  2. StPO § 194 gültig ab 01.01.2015 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 71/2014
  3. StPO § 194 gültig von 01.06.2012 bis 31.12.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 29/2012
  4. StPO § 194 gültig von 01.01.2011 bis 31.05.2012 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 108/2010
  5. StPO § 194 gültig von 01.06.2009 bis 31.12.2010 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 52/2009
  6. StPO § 194 gültig von 01.01.2008 bis 31.05.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  7. StPO § 194 gültig von 01.01.1994 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 526/1993
  8. StPO § 194 gültig von 01.03.1988 bis 31.12.1993 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 605/1987
  1. StPO § 195 heute
  2. StPO § 195 gültig ab 01.06.2016 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 26/2016
  3. StPO § 195 gültig von 01.01.2011 bis 31.05.2016 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 108/2010
  4. StPO § 195 gültig von 01.06.2009 bis 31.12.2010 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 52/2009
  5. StPO § 195 gültig von 01.01.2008 bis 31.05.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  6. StPO § 195 gültig von 01.01.2006 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 119/2005
  7. StPO § 195 gültig von 31.12.1975 bis 31.12.1993 aufgehoben durch BGBl. Nr. 526/1993

Rechtssatz

Wenn die Staatsanwaltschaft einen zur Kenntnis genommenen Sachverhalt ohne Ermittlungen zum Anlass für eine - sozusagen vom Blatt weg getroffene - Entscheidung nach Paragraphen 191, f StPO macht, begründet sie dadurch noch kein Ermittlungsverfahren. Da einer solchen Entscheidung jedoch bejahte Strafbarkeit der angezeigten Tat zugrunde liegt, erscheint die Wertung angebracht, in Betreff solcher Entscheidungen Fortführungsanträge auch zuzulassen, wenn (zu Recht) aus Gründen der Prozessökonomie von überflüssigen Ermittlungen Abstand genommen wurde. So kann die Zurücklegung einer Anzeige auf der Grundlage rechtlicher Bewertung des angezeigten Sachverhalts als (Paragraph 191, StPO oder Paragraph 192, StPO zu subsumierende) Straftat der Einstellung eines zur Aufklärung dieser Straftaten begonnenen Ermittlungsverfahrens unter dem Aspekt von Fortführung rechtlich gleichgehalten werden. Dagegen begründet eine in Information (Paragraph 70, StPO) und Verständigung (Paragraph 194, StPO) zum Ausdruck gekommene rechtliche Beurteilung des Anzeigers als Opfer (Paragraph 65, Ziffer eins, StPO) weder ein Ermittlungsverfahren noch eine der (staatsanwaltlichen) Bewertung des angezeigten Sachverhalts als Straftat vergleichbare prozessuale Lage, die als Bezugspunkt eines Fortführungsantrags in Frage kommt.

Entscheidungstexte

  • 1 Präs 2690-2113/12i
    Entscheidungstext OGH 11.06.2012 1 Präs 2690-2113/12i
  • 17 Os 13/13k
    Entscheidungstext OGH 27.06.2013 17 Os 13/13k
    Auch; Beisatz: Lediglich ein einmal in Gang gekommenes Ermittlungsverfahren kann nach § 190 StPO eingestellt werden (arg „weitere“ [mithin bereits von Seiten der Kriminalpolizei oder der Staatsanwaltschaft durch Ermittlungen oder Zwangsmaßnahmen begonnene] Verfolgung in Z 1 und Z 2). A limine zurückgelegte Anzeigen oder sonst nicht zum Anlass für Ermittlungen genommene Sachverhalte sind kein Fall des § 190 StPO, lösen folglich keine Informations‑ und Verständigungspflichten aus und sind kein Gegenstand einer Fortführung nach §§ 195 f StPO. Irrig erteilte Belehrungen über die Zulässigkeit eines Antrags auf Fortführung eines ‑ nicht geführten ‑ Ermittlungsverfahrens ändern daran nichts. (T1)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2012:RS0127792

Im RIS seit

04.07.2012

Zuletzt aktualisiert am

14.08.2013

Dokumentnummer

JJR_20120611_OGH0002_001PRA02113_12I0000_003

Rechtssatz für 1Präs2690-2113/12i 12Os1...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Strafrecht

Rechtssatznummer

RS0127791

Geschäftszahl

1Präs2690-2113/12i; 12Os158/12w (12Os161/12m); 12Os158/12w; 17Os13/13k; 14Os21/19y; 11Os99/20y

Entscheidungsdatum

07.10.2020

Norm

StPO §1 Abs2
StPO §2 Abs1
StPO §78 Abs1
StPO §80 Abs1
StPO §190
  1. StPO § 2 heute
  2. StPO § 2 gültig ab 01.01.2015 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 71/2014
  3. StPO § 2 gültig von 01.01.2008 bis 31.12.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  4. StPO § 2 gültig von 01.03.1988 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 605/1987
  1. StPO § 80 heute
  2. StPO § 80 gültig ab 28.12.2019 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 105/2019
  3. StPO § 80 gültig von 01.06.2016 bis 27.12.2019 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 26/2016
  4. StPO § 80 gültig von 01.01.2008 bis 31.05.2016 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  5. StPO § 80 gültig von 01.07.2005 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 151/2004
  6. StPO § 80 gültig von 01.03.1997 bis 30.06.2005 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 762/1996
  7. StPO § 80 gültig von 01.03.1983 bis 28.02.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 201/1982
  1. StPO § 190 heute
  2. StPO § 190 gültig ab 01.01.2008 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  3. StPO § 190 gültig von 01.03.1997 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 762/1996
  4. StPO § 190 gültig von 01.01.1994 bis 28.02.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 526/1993
  5. StPO § 190 gültig von 31.12.1975 bis 31.12.1993

Rechtssatz

Zur-Kenntnis-Gelangen des Verdachts einer Straftat durch eine Anzeige (Paragraphen 78, Absatz eins,, 80 Absatz eins, StPO) ist vom Ermitteln zu unterscheiden: Ersteres verpflichtet zu Letzterem. Ermitteln bedeutet also: Tätigwerden aufgrund eines zur Kenntnis gelangten Sachverhalts.

Um Menschen davor zu schützen, ohne Anlass zum Objekt eines Strafverfahrens zu werden, ist die Staatsanwaltschaft verpflichtet, einen zur Kenntnis genommenen Sachverhalt zuerst rechtlich dahin zu beurteilen, ob er in Richtung eines Geschehens deutet, das - als erwiesen angenommen - (zumindest) einem Tatbestand des materiellen Strafrechts subsumierbar, mithin als Verdacht einer Straftat zu bewerten ist.

Entscheidungstexte

  • 1 Präs 2690-2113/12i
    Entscheidungstext OGH 11.06.2012 1 Präs 2690-2113/12i
  • 12 Os 158/12w
    Entscheidungstext OGH 07.03.2013 12 Os 158/12w
    Vgl auch; Beisatz: Das Einlangen einer Selbstanzeige führt noch nicht zum Beginn eines Strafverfahrens. (T1)
    Beisatz: Hier: Selbstanzeige im Zusammenhang mit Übergabe zur Strafverfolgung. (T2)
  • 12 Os 158/12w
    Entscheidungstext OGH 07.03.2013 12 Os 158/12w
    Vgl auch; Beis wie T1; Beis wie T2
  • 17 Os 13/13k
    Entscheidungstext OGH 27.06.2013 17 Os 13/13k
    Auch; Beisatz: Lediglich ein einmal in Gang gekommenes Ermittlungsverfahren kann nach § 190 StPO eingestellt werden (arg „weitere“ [mithin bereits von Seiten der Kriminalpolizei oder der Staatsanwaltschaft durch Ermittlungen oder Zwangsmaßnahmen begonnene] Verfolgung in Z 1 und Z 2). A limine zurückgelegte Anzeigen oder sonst nicht zum Anlass für Ermittlungen genommene Sachverhalte sind kein Fall des § 190 StPO, lösen folglich keine Informations‑ und Verständigungspflichten aus und sind kein Gegenstand einer Fortführung nach §§ 195 f StPO. Irrig erteilte Belehrungen über die Zulässigkeit eines Antrags auf Fortführung eines ‑ nicht geführten ‑ Ermittlungsverfahrens ändern daran nichts. (T3)
  • 14 Os 21/19y
    Entscheidungstext OGH 25.06.2019 14 Os 21/19y
    Vgl
  • 11 Os 99/20y
    Entscheidungstext OGH 07.10.2020 11 Os 99/20y
    Vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2012:RS0127791

Im RIS seit

04.07.2012

Zuletzt aktualisiert am

16.11.2020

Dokumentnummer

JJR_20120611_OGH0002_001PRA02113_12I0000_002

Rechtssatz für 12Os135/08g (12Os136/08d)...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Strafrecht

Rechtssatznummer

RS0124619

Geschäftszahl

12Os135/08g (12Os136/08d); 12Os152/08g; 11Os30/10m; 15Os143/11k; 12Os122/12a; 17Os13/13k; 15Os15/13i; 15Os93/17s; 15Os149/17a; 12Os147/18m (12Os148/18h); 15Os33/20x (15Os34/20v, 15Os35/20s); 14Os59/20p; 12Os115/20h; 13Os13/21t; 13Os22/21s; 11Os34/22t

Entscheidungsdatum

03.05.2022

Rechtssatz

Einer Verurteilung auf Grund desselben Sachverhalts, der bereits Gegenstand eines vorhergehenden Urteils war, steht der in Paragraph 17, Absatz eins, StPO normierte Grundsatz „ne bis in idem", mithin das Prozesshindernis der rechtskräftig entschiedenen Sache entgegen.

Entscheidungstexte

  • 12 Os 135/08g
    Entscheidungstext OGH 11.12.2008 12 Os 135/08g
  • 12 Os 152/08g
    Entscheidungstext OGH 19.02.2009 12 Os 152/08g
  • 11 Os 30/10m
    Entscheidungstext OGH 23.03.2010 11 Os 30/10m
  • 15 Os 143/11k
    Entscheidungstext OGH 16.11.2011 15 Os 143/11k
    Auch
  • 12 Os 122/12a
    Entscheidungstext OGH 10.10.2012 12 Os 122/12a
    Auch
  • 17 Os 13/13k
    Entscheidungstext OGH 27.06.2013 17 Os 13/13k
    Vgl auch; Beisatz: Die Ansicht, der Grundsatz „ne bis in idem“ verhindere nur eine neuerliche Entscheidung bzw Verurteilung in derselben Sache nicht aber ein neuerliches Ermittlungsverfahren, widerspricht dem klaren Wortlaut nicht nur des § 17 StPO, sondern auch des I. Abschnitts des 16. Hauptstücks der StPO, wo auf „Verfolgung“, nicht auf „Entscheidung bzw Verurteilung“ abgestellt wird. (T1)
  • 15 Os 15/13i
    Entscheidungstext OGH 21.08.2013 15 Os 15/13i
  • 15 Os 93/17s
    Entscheidungstext OGH 19.09.2017 15 Os 93/17s
    Vgl
  • 15 Os 149/17a
    Entscheidungstext OGH 13.12.2017 15 Os 149/17a
    Auch; Beisatz: Keine unzulässige Doppelverurteilung im Fall deklarativer Wiedergabe des Referats der entscheidenden Tatsachen (§ 260 Abs 1 Z 1 StPO) betreffend einen rechtskräftigen Schuldspruch nach Aufhebung der Subsumtionseinheit. (T2)
  • 12 Os 147/18m
    Entscheidungstext OGH 24.01.2019 12 Os 147/18m
  • 15 Os 33/20x
    Entscheidungstext OGH 05.06.2020 15 Os 33/20x
    Vgl
  • 14 Os 59/20p
    Entscheidungstext OGH 29.09.2020 14 Os 59/20p
    Vgl
  • 12 Os 115/20h
    Entscheidungstext OGH 15.10.2020 12 Os 115/20h
    Vgl
  • 13 Os 13/21t
    Entscheidungstext OGH 16.03.2021 13 Os 13/21t
    Vgl
  • 13 Os 22/21s
    Entscheidungstext OGH 07.06.2021 13 Os 22/21s
  • 11 Os 34/22t
    Entscheidungstext OGH 03.05.2022 11 Os 34/22t
    Vgl; Beis wie T2

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2008:RS0124619

Im RIS seit

10.01.2009

Zuletzt aktualisiert am

29.06.2022

Dokumentnummer

JJR_20081211_OGH0002_0120OS00135_08G0000_001