Rechtssatz für 6Ob41/10p 6Ob112/10d 6O...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0125838

Geschäftszahl

6Ob41/10p; 6Ob112/10d; 6Ob107/12x

Entscheidungsdatum

13.09.2012

Norm

DSG 2000 §4 Z9
DSG 2000 §28 Abs2

Rechtssatz

Sofern ein „Löschen“ erforderlich ist, reicht ein bloß „logisches Löschen“ (Sperren) nicht aus. Um das Löschungsgebot zu erfüllen, genügt es daher nicht, die Datenorganisation so zu verändern, dass ein „gezielter Zugriff“ auf die betreffenden Daten ausgeschlossen ist.

Entscheidungstexte

  • 6 Ob 41/10p
    Entscheidungstext OGH 15.04.2010 6 Ob 41/10p
    Veröff: SZ 2010/36
  • 6 Ob 112/10d
    Entscheidungstext OGH 11.10.2010 6 Ob 112/10d
    Beisatz: Bereits der Widerspruch nach § 28 Abs 2 DSG 2000 löst die Verpflichtung der beklagten Partei zur Löschung der den Kläger betreffenden Daten aus. (T1)
  • 6 Ob 107/12x
    Entscheidungstext OGH 13.09.2012 6 Ob 107/12x
    Beisatz: Bereits der Widerspruch nach § 28 Abs 2 DSG 2000 verpflichtet den Auftraggeber, die Daten physisch zu löschen, also so unkenntlich zu machen, dass eine Rekonstruktion nicht mehr möglich ist. (T2); Beisatz: Eine Archivierung von Daten bei einer anderen Gesellschaft oder in einer physisch komplett getrennten und auf eigenen Rechnern gespeicherten anderen Datenbank reicht nicht aus. Maßgeblich ist, dass der Auftraggeber auf die Daten wieder zugreifen und diese rekonstruieren kann. (T3)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2010:RS0125838

Im RIS seit

21.06.2010

Zuletzt aktualisiert am

09.12.2019

Dokumentnummer

JJR_20100415_OGH0002_0060OB00041_10P0000_001

Rechtssatz für 6Ob195/08g 6Ob156/09y 6...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0124264

Geschäftszahl

6Ob195/08g; 6Ob156/09y; 6Ob41/09m; 6Ob247/08d; 6Ob41/10p; 6Ob2/10b; 6Ob112/10d; 6Ob107/12x; 6Ob217/16d; 6Ob151/17z

Entscheidungsdatum

21.11.2017

Norm

BWG §39 Abs2
DSG 2000 §4 Z13
DSG 2000 §28 Abs2
DSG 2000 §50
GewO 1994 §152 Abs1
  1. BWG § 39 heute
  2. BWG § 39 gültig ab 28.06.2021 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 98/2021
  3. BWG § 39 gültig von 29.05.2021 bis 27.06.2021 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 98/2021
  4. BWG § 39 gültig von 01.01.2019 bis 28.05.2021 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 36/2018
  5. BWG § 39 gültig von 01.09.2018 bis 31.12.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 36/2018
  6. BWG § 39 gültig von 03.01.2018 bis 31.08.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 149/2017
  7. BWG § 39 gültig von 03.01.2018 bis 02.01.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 107/2017
  8. BWG § 39 gültig von 01.01.2017 bis 02.01.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 118/2016
  9. BWG § 39 gültig von 01.01.2014 bis 31.12.2016 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 184/2013
  10. BWG § 39 gültig von 01.01.2011 bis 31.12.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 118/2010
  11. BWG § 39 gültig von 01.07.2010 bis 31.12.2010 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 37/2010
  12. BWG § 39 gültig von 01.01.2008 bis 30.06.2010 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 108/2007
  13. BWG § 39 gültig von 01.01.2007 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 141/2006
  14. BWG § 39 gültig von 01.07.2005 bis 31.12.2006 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 33/2005
  15. BWG § 39 gültig von 15.06.2003 bis 30.06.2005 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 35/2003
  16. BWG § 39 gültig von 01.01.1998 bis 14.06.2003 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 753/1996
  17. BWG § 39 gültig von 23.08.1996 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 445/1996
  18. BWG § 39 gültig von 01.01.1994 bis 22.08.1996

Rechtssatz

Die materiellen Voraussetzungen des Widerspruchsrechts nach Paragraph 28, Absatz 2, DSG sind lediglich die nicht gesetzlich angeordnete Aufnahme in eine öffentlich zugängliche Datei. Paragraph 152, Absatz eins, GewO sieht nur ein Verbot der Erteilung von Auskünften über private Verhältnisse, die mit der Kreditwürdigkeit in keinem Zusammenhang stehen, für Gewerbetreibende, die das freie Gewerbe der Auskunftei über Kreditverhältnisse führen, vor. Keinesfalls kann die Bestimmung als gesetzlicher Auftrag zur Datensammlung verstanden werden.

Entscheidungstexte

  • 6 Ob 195/08g
    Entscheidungstext OGH 01.10.2008 6 Ob 195/08g
    Beisatz: Aus der gewerberechtlichen Zulässigkeit des Sammelns bonitätsrelevanter Daten ist eine Einschränkung der ausdrücklich in § 28 Abs 2 DSG statuierten Rechte des Betroffenen nicht abzuleiten. (T1)
    Veröff: SZ 2008/142
  • 6 Ob 156/09y
    Entscheidungstext OGH 12.11.2009 6 Ob 156/09y
    Beisatz: Für die öffentliche Zugängigkeit einer Datei ist nicht erforderlich, dass „jedermann" im wörtlichen Sinne Einsicht in eine bestimmte Datei nehmen kann; es reicht vielmehr aus, dass es einen entsprechend großen Kreis an Abfrageberechtigten gibt und das berechtigte Interesse an der Einsichtnahme im Einzelfall nicht überprüft wird. (T2)
  • 6 Ob 41/09m
    Entscheidungstext OGH 17.12.2009 6 Ob 41/09m
    Vgl; Beis wie T2; Beisatz: Die Entgeltpflicht ist ebenso wenig Hindernis für eine öffentlich zugängliche Datei iSd § 28 Abs 2 DSG wie das Erfordernis der Behauptung eines entsprechenden rechtlichen Interesses durch anfragende Personen. (T3)
    Bem: Hier: Vorliegen einer öffentlich zugänglichen Datei aufgrund der Einschränkungen des Zugangs verneint. (T4)
    Veröff: SZ 2010/36
  • 6 Ob 247/08d
    Entscheidungstext OGH 17.12.2009 6 Ob 247/08d
    Vgl; Beis ähnlich wie T1; Beis wie T2
  • 6 Ob 41/10p
    Entscheidungstext OGH 15.04.2010 6 Ob 41/10p
    Vgl; Beis wie T2 nur: Für die öffentliche Zugängigkeit einer Datei ist nicht erforderlich, dass „jedermann" im wörtlichen Sinne Einsicht in eine bestimmte Datei nehmen kann. (T5)
    Beis wie T3
  • 6 Ob 2/10b
    Entscheidungstext OGH 19.05.2010 6 Ob 2/10b
    Auch; Beisatz: Der Betreiber eines Informationsverbundsystems, der auch teilnehmender Auftraggeber ist, jedoch nicht den konkreten Datensatz geliefert hat, ist nicht passiv legitimiert. (T6)
    Beisatz: Hier: Kleinkreditevidenz (Konsumentenkreditevidenz). (T7)
  • 6 Ob 112/10d
    Entscheidungstext OGH 11.10.2010 6 Ob 112/10d
    Vgl auch
  • 6 Ob 107/12x
    Entscheidungstext OGH 13.09.2012 6 Ob 107/12x
    Vgl; Beisatz: Nach ständiger Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs liegt eine öffentlich zugängliche Datei im Sinne des Datenschutzgesetzes 2000 ‑ als Grundvoraussetzung für ein Widerspruchs- und Löschungsbegehren nach dessen § 28 Abs 2 ‑ dann vor, wenn sie einem nicht von vornherein bestimmten, nach außen hin begrenzten Personenkreis zugänglich gemacht wird und der Zugang zur Datei nur von der Entscheidung des Auftraggebers über das ausreichende berechtigte Interesse des Abfragenden abhängig ist. (T8)
    Beis wie T3; Beis wie T5; Beisatz: Eine Datenbank ist auch als öffentlich zu qualifizieren, wenn Auskunftswerber über dort gespeicherte Daten dann Auskunft erhalten, wenn sie ein rechtliches Interesse an der Auskunft konkret und ausreichend bescheinigen. (T9)
  • 6 Ob 217/16d
    Entscheidungstext OGH 29.05.2017 6 Ob 217/16d
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Zu bonitätsrelevanten Daten und § 39 Abs 2 BWG. (T10); Veröff: SZ 2017/63
  • 6 Ob 151/17z
    Entscheidungstext OGH 21.11.2017 6 Ob 151/17z
    Vgl auch; Beis wie T2

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2008:RS0124264

Im RIS seit

31.10.2008

Zuletzt aktualisiert am

13.05.2019

Dokumentnummer

JJR_20081001_OGH0002_0060OB00195_08G0000_001