Rechtssatz für 4Ob27/97t 8Ob86/97y 9Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0107387

Geschäftszahl

4Ob27/97t; 8Ob86/97y; 9ObA333/97d; 1Ob230/99a; 8Ob102/03p; 6Ob137/06z; 6Ob208/09w; 8Ob3/11s; 10Ob70/11h; 2Ob199/12x (2Ob200/12v, 2Ob201/12s); 1Ob180/16a

Entscheidungsdatum

23.11.2016

Rechtssatz

Der Rechtsmittelausschluss des Paragraph 153, ZPO gilt nicht, wenn die Wiedereinsetzung ohne gesetzliche Grundlage bewilligt wurde. Das Rekursrecht bezieht sich in diesem Fall nur auf die Zulässigkeit des Wiedereinsetzungsantrages, nicht aber auf seine materielle Berechtigung. Das muss auch dann gelten, wenn "elementare Verfahrensgrundsätze" verletzt werden.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 27/97t
    Entscheidungstext OGH 28.01.1997 4 Ob 27/97t
  • 8 Ob 86/97y
    Entscheidungstext OGH 28.08.1997 8 Ob 86/97y
    Veröff: SZ 70/169
  • 9 ObA 333/97d
    Entscheidungstext OGH 22.10.1997 9 ObA 333/97d
  • 1 Ob 230/99a
    Entscheidungstext OGH 27.08.1999 1 Ob 230/99a
    Auch; nur: Der Rechtsmittelausschluss des § 153 ZPO gilt nicht, wenn die Wiedereinsetzung ohne gesetzliche Grundlage bewilligt wurde. (T1)
  • 8 Ob 102/03p
    Entscheidungstext OGH 18.09.2003 8 Ob 102/03p
    Auch; nur T1; Beisatz: Zur Beseitigung der Rechtswirkungen der ohne gesetzliche Grundlage bewilligten Wiedereinsetzung bedarf es allerdings keiner Rekurserhebung. (T2); Beisatz: Keine Wiedereinsetzung im Konkurs. (T3)
  • 6 Ob 137/06z
    Entscheidungstext OGH 29.06.2006 6 Ob 137/06z
    nur T1
  • 6 Ob 208/09w
    Entscheidungstext OGH 12.11.2009 6 Ob 208/09w
    Vgl auch; Bem: Hier: Rechtsmittelausschluss des § 397a Abs 3 ZPO. (T4)
  • 8 Ob 3/11s
    Entscheidungstext OGH 25.01.2011 8 Ob 3/11s
    Vgl; Beis ähnlich wie T2; Beis ähnlich wie T3
  • 10 Ob 70/11h
    Entscheidungstext OGH 04.10.2011 10 Ob 70/11h
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Bewilligung der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand ohne gesetzliche Grundlage. Der Rechtsmittelausschluss gemäß § 21 AußStrG iVm § 153 ZPO kommt nicht zum Tragen. (T5)
  • 2 Ob 199/12x
    Entscheidungstext OGH 20.11.2012 2 Ob 199/12x
    Auch; nur T1; Beis wie T3; Beisatz: Die Rechtsprechung, die eine „entgegen dem Gesetz“ bewilligte Wiedereinsetzung in den vorigen Stand für unbeachtlich erklärt, ist in Verfahren nach dem Außerstreitgesetz nicht anwendbar. (T6)
    Bem: Insoweit relativierend zu 10 Ob 70/11h. (T7)
    Beisatz: Der Rechtssatz gilt nur in jenen Verfahren, in denen es ‑ wie im Exekutions‑ und im Insolvenzverfahren überhaupt keine Wiedereinsetzungsmöglichkeit gibt, weil dann auch der Rechtsmittelausschluss nicht zum Tragen kommen kann. Nur unter dieser Voraussetzung (genereller Ausschluss der Wiedereinsetzungsmöglichkeit) ist der von der Unbeachtlichkeit eines die Wiedereinsetzung bewilligenden Beschlusses auszugehen. (T8)
    Beisatz: In den Fällen, in denen der Rechtsmittelausschluss des § 153 ZPO nicht zum Tragen kommt, ist ein erhobenes Rechtsmittel auf die Frage der Zulässigkeit des Wiedereinsetzungsantrags beschränkt. (T9)
  • 1 Ob 180/16a
    Entscheidungstext OGH 23.11.2016 1 Ob 180/16a
    Vgl auch; Veröff: SZ 2016/127

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1997:RS0107387

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

30.08.2018

Dokumentnummer

JJR_19970128_OGH0002_0040OB00027_97T0000_001

Rechtssatz für 4Ob2/07h; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0122192

Geschäftszahl

4Ob2/07h; 1Ob176/07z; 1Ob157/09h; 9Ob24/10k; 3Ob68/10m; 6Ob258/10z; 10Ob70/11h; 2Ob162/11d; 1Ob241/12s; 7Ob16/13y; 7Ob111/13v; 5Ob131/13w; 7Ob149/15k; 8Ob25/16h; 7Ob237/16b (7Ob16/17d); 4Ob111/17b; 5Ob10/18h; 9Ob20/18h; 7Ob94/18a; 4Ob246/18g; 8Ob103/19h; 5Ob106/20d; 6Ob204/21z; 6Ob47/22p; 6Ob39/22m; 2Ob4/23m; 8Ob56/23b; 8Ob77/23s; 1Ob144/23t; 6Ob156/23v

Entscheidungsdatum

23.10.2023

Norm

AußStrG 2005 §66 Abs2 B
ABGB §137 Abs1
  1. ABGB § 137 heute
  2. ABGB § 137 gültig ab 01.02.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2013
  3. ABGB § 137 gültig von 01.01.2010 bis 31.01.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 75/2009
  4. ABGB § 137 gültig von 01.01.1978 bis 31.12.2009 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 403/1977

Rechtssatz

Der Maxime des Kindeswohls ist im Obsorgeverfahren auch nach Inkrafttreten des AußStrG BGBl römisch eins 2003/111 dadurch zu entsprechen, dass der Oberste Gerichtshof aktenkundige Entwicklungen, die die bisherige Tatsachengrundlage wesentlich verändern, - ungeachtet des im Revisionsrekursverfahren an sich herrschenden Neuerungsverbots - auch dann berücksichtigen muss, wenn sie erst nach der Beschlussfassung einer der Vorinstanzen eingetreten sind.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 2/07h
    Entscheidungstext OGH 22.05.2007 4 Ob 2/07h
    Veröff: SZ 2007/75
  • 1 Ob 176/07z
    Entscheidungstext OGH 11.09.2007 1 Ob 176/07z
    Auch; Beisatz: Aktenkundige Entwicklungen sind zu berücksichtigen, es besteht jedoch keine Pflicht zur ständigen amtswegigen Erhebung der jeweiligen aktuellen Umstände. (T1)
  • 1 Ob 157/09h
    Entscheidungstext OGH 08.09.2009 1 Ob 157/09h
    Auch; Beis wie T1
  • 9 Ob 24/10k
    Entscheidungstext OGH 11.05.2010 9 Ob 24/10k
  • 3 Ob 68/10m
    Entscheidungstext OGH 30.06.2010 3 Ob 68/10m
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Sachwalterschaftsverfahren. (T2)
  • 6 Ob 258/10z
    Entscheidungstext OGH 28.01.2011 6 Ob 258/10z
    Vgl
  • 10 Ob 70/11h
    Entscheidungstext OGH 04.10.2011 10 Ob 70/11h
    Vgl auch
  • 2 Ob 162/11d
    Entscheidungstext OGH 16.09.2011 2 Ob 162/11d
    Auch; Auch Beis wie T1
  • 1 Ob 241/12s
    Entscheidungstext OGH 13.12.2012 1 Ob 241/12s
    Vgl auch
  • 7 Ob 16/13y
    Entscheidungstext OGH 27.03.2013 7 Ob 16/13y
    Vgl auch; Beisatz: Dies bezieht sich aber nur auf unstrittige und aktenkundige Umstände; außerdem ist das Neuerungsverbot im Obsorgeverfahren aus Gründen des Kindeswohls nur insofern durchbrochen, als der Oberste Gerichtshof solche ‑ nach der Beschlussfassung der Vorinstanzen eingetretene Entwicklungen ‑ lediglich dann zu berücksichtigen hat, wenn die bisherige Tatsachengrundlage dadurch wesentlich verändert wird. Im Übrigen sind daher neue Tatsachenbehauptungen in einem Rechtsmittel nicht zu berücksichtigen. Vor allem ist zu bedenken, dass bei wesentlicher Änderung der für die Obsorgefrage maßgeblichen Umstände den Parteien ohnehin die Möglichkeit einer neuerlichen Antragstellung offensteht. Allein das neue Vorbringen im Rechtsmittel macht die betreffende Behauptung nicht schon zur aktenkundigen und deshalb zu berücksichtigenden Tatsachengrundlage. (T3)
  • 7 Ob 111/13v
    Entscheidungstext OGH 03.07.2013 7 Ob 111/13v
    Auch
  • 5 Ob 131/13w
    Entscheidungstext OGH 06.11.2013 5 Ob 131/13w
    Auch
  • 7 Ob 149/15k
    Entscheidungstext OGH 19.11.2015 7 Ob 149/15k
    Auch
  • 8 Ob 25/16h
    Entscheidungstext OGH 17.08.2016 8 Ob 25/16h
    Auch
  • 7 Ob 237/16b
    Entscheidungstext OGH 26.04.2017 7 Ob 237/16b
    Auch; Beis wie T2
  • 4 Ob 111/17b
    Entscheidungstext OGH 27.07.2017 4 Ob 111/17b
    Beis wie T1; Beis wie T3
  • 5 Ob 10/18h
    Entscheidungstext OGH 13.02.2018 5 Ob 10/18h
  • 9 Ob 20/18h
    Entscheidungstext OGH 25.04.2018 9 Ob 20/18h
    Auch
  • 7 Ob 94/18a
    Entscheidungstext OGH 20.06.2018 7 Ob 94/18a
    Beis wie T3
  • 4 Ob 246/18g
    Entscheidungstext OGH 29.01.2019 4 Ob 246/18g
    Auch; Beis wie T3
  • 8 Ob 103/19h
    Entscheidungstext OGH 25.10.2019 8 Ob 103/19h
    Vgl; Beis wie T3
  • 5 Ob 106/20d
    Entscheidungstext OGH 25.08.2020 5 Ob 106/20d
    Vgl
  • 6 Ob 204/21z
    Entscheidungstext OGH 15.11.2021 6 Ob 204/21z
    Vgl
  • 6 Ob 47/22p
    Entscheidungstext OGH 18.03.2022 6 Ob 47/22p
    Beisatz: Das bezieht sich aber nur auf unstrittige und aktenkundige Umstände, nicht aber auf Umstände, die erst noch durch ein Beweisverfahren zu klären wären. (T4)
  • 6 Ob 39/22m
    Entscheidungstext OGH 22.06.2022 6 Ob 39/22m
    Beis wie T4
  • 2 Ob 4/23m
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 21.02.2023 2 Ob 4/23m
    Beisatz wie T3; Beisatz wie T4
    Beisatz: hier: Behauptung von Entwicklungsdefiziten ohne dass aktenkundig wäre, dass diese auf den Vater zurückzuführen wären. (T5)
  • 8 Ob 56/23b
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 27.06.2023 8 Ob 56/23b
    Beisatz wie T4
  • 8 Ob 77/23s
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 29.08.2023 8 Ob 77/23s
    Beisatz nur wie T1; Beisatz nur wie T4
  • 1 Ob 144/23t
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 20.09.2023 1 Ob 144/23t
    Beisatz wie T4
  • 6 Ob 156/23v
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 23.10.2023 6 Ob 156/23v
    vgl; Beisatz wie T3

Schlagworte

Neuerungsverbot, Zulässigkeit von Neuerungen, nova producta

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2007:RS0122192

Im RIS seit

21.06.2007

Zuletzt aktualisiert am

22.02.2024

Dokumentnummer

JJR_20070522_OGH0002_0040OB00002_07H0000_001