Rechtssatz für 8ObA153/97a 8ObA151/98h...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0107822

Geschäftszahl

8ObA153/97a; 8ObA151/98h; 8ObA59/10z

Entscheidungsdatum

04.11.2010

Norm

ArbVG §105 Abs3 Z2 litb
  1. ArbVG § 105 heute
  2. ArbVG § 105 gültig ab 01.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 115/2022
  3. ArbVG § 105 gültig von 30.03.2017 bis 30.06.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 37/2017
  4. ArbVG § 105 gültig von 01.01.2011 bis 29.03.2017 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 101/2010
  5. ArbVG § 105 gültig von 01.01.2004 bis 31.12.2010 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 71/2003
  6. ArbVG § 105 gültig von 01.01.1998 bis 31.12.2003 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 30/1998
  7. ArbVG § 105 gültig von 01.10.1996 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 601/1996
  8. ArbVG § 105 gültig von 22.09.1996 bis 30.09.1996 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 601/1996
  9. ArbVG § 105 gültig von 01.01.1995 bis 21.09.1996 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 450/1994
  10. ArbVG § 105 gültig von 01.08.1993 bis 31.12.1994 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 502/1993

Rechtssatz

Wesentliche Interessenbeeinträchtigung liegt trotz nur geringer Entgelteinbuße auch bei erheblich verlängerter Fahrtzeit zum neuen Arbeitsplatz vor.

Entscheidungstexte

  • 8 ObA 153/97a
    Entscheidungstext OGH 12.06.1997 8 ObA 153/97a
    Veröff: SZ 70/112
  • 8 ObA 151/98h
    Entscheidungstext OGH 25.06.1998 8 ObA 151/98h
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Unter dem Gesichtspunkt der Interessenabwägung im Sinne des § 105 Abs 3 Z 2 ASVG ist nicht zu fordern, dass der Arbeitgeber wirtschaftlich schädliche und gewinnmindernde Aufwendungen nur vornimmt, um dem Arbeitnehmer mit dem "Pendeln" verbundene Nachteile (Freitzeitschmälerung und erhöhte Fahrtaufwendungen) zu ersparen. (T1)
  • 8 ObA 59/10z
    Entscheidungstext OGH 04.11.2010 8 ObA 59/10z
    Auch; Beisatz: Bei der Beurteilung der Beeinträchtigung wesentlicher Interessen nach § 105 Abs 3 Z 2 ArbVG ist im Fall eines gerechtfertigten Wochenpendelns jedenfalls der dafür aufzuwendende finanzielle Mehraufwand zu berücksichtigen. Hat der Arbeitnehmer tatsächlich eine allerdings nachteilige neue Arbeitsstelle angenommen, so sind unabhängig davon seine Arbeitsmarktchancen zum Konkretisierungszeitpunkt zu beurteilen. Bei besonders qualifizierten Tätigkeiten erscheint es dabei gerechtfertigt, die Prüfung allgemein auf solche Tätigkeiten zu beziehen, die der Ausbildung und den Fähigkeiten des Arbeitnehmers entsprechen, und nicht auf die tatsächlich ausgeübte Beschäftigung und die damit verbundene berufliche Stellung zu beschränken. (T2)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1997:RS0107822

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

25.11.2010

Dokumentnummer

JJR_19970612_OGH0002_008OBA00153_97A0000_001

Rechtssatz für 8ObA59/10z

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0126285

Geschäftszahl

8ObA59/10z

Entscheidungsdatum

04.11.2010

Norm

ArbVG §105 Abs3 Z2
  1. ArbVG § 105 heute
  2. ArbVG § 105 gültig ab 01.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 115/2022
  3. ArbVG § 105 gültig von 30.03.2017 bis 30.06.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 37/2017
  4. ArbVG § 105 gültig von 01.01.2011 bis 29.03.2017 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 101/2010
  5. ArbVG § 105 gültig von 01.01.2004 bis 31.12.2010 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 71/2003
  6. ArbVG § 105 gültig von 01.01.1998 bis 31.12.2003 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 30/1998
  7. ArbVG § 105 gültig von 01.10.1996 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 601/1996
  8. ArbVG § 105 gültig von 22.09.1996 bis 30.09.1996 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 601/1996
  9. ArbVG § 105 gültig von 01.01.1995 bis 21.09.1996 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 450/1994
  10. ArbVG § 105 gültig von 01.08.1993 bis 31.12.1994 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 502/1993

Rechtssatz

Bei der Beurteilung der Beeinträchtigung wesentlicher Interessen nach Paragraph 105, Absatz 3, Ziffer 2, ArbVG ist im Fall eines gerechtfertigten Wochenpendelns jedenfalls der dafür aufzuwendende finanzielle Mehraufwand zu berücksichtigen. Hat der Arbeitnehmer tatsächlich eine allerdings nachteilige neue Arbeitsstelle angenommen, so sind unabhängig davon seine Arbeitsmarktchancen zum Konkretisierungszeitpunkt zu beurteilen. Bei besonders qualifizierten Tätigkeiten erscheint es dabei gerechtfertigt, die Prüfung allgemein auf solche Tätigkeiten zu beziehen, die der Ausbildung und den Fähigkeiten des Arbeitnehmers entsprechen, und nicht auf die tatsächlich ausgeübte Beschäftigung und die damit verbundene berufliche Stellung zu beschränken.

Entscheidungstexte

  • 8 ObA 59/10z
    Entscheidungstext OGH 04.11.2010 8 ObA 59/10z

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2010:RS0126285

Im RIS seit

13.12.2010

Zuletzt aktualisiert am

13.12.2010

Dokumentnummer

JJR_20101104_OGH0002_008OBA00059_10Z0000_001

Rechtssatz für 9ObA279/88 (9ObA280/88); ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0051772

Geschäftszahl

9ObA279/88 (9ObA280/88); 9ObA338/89; 9ObA67/90; 9ObA151/90; 9ObA55/92; 9ObA146/93; 9ObA297/93; 9ObA180/95; 9ObA199/95; 9ObA261/98t; 9ObA300/98b; 9ObA179/00i; 9ObA199/01g; 8ObA197/01f; 8ObA201/01v; 8ObA187/01k; 8ObA25/02p; 8ObA4/03a; 8ObA25/03i; 8ObA4/04b; 8ObA87/04h; 9ObA58/06d; 8ObA12/07h; 8ObA61/07i; 8ObA62/08p; 8ObA59/10z; 8ObA53/11v; 9ObA119/12h; 9ObA24/14s; 9ObA133/14w; 9ObA85/15p; 9ObA24/16v; 8ObA50/18p; 9ObA43/19t; 9ObA80/19h; 9ObA104/19p; 9ObA26/22x; 9ObA128/22x; 9ObA131/22p; 8ObA31/23a

Entscheidungsdatum

13.12.2023

Norm

ArbVG §105 Abs3 Z2
  1. ArbVG § 105 heute
  2. ArbVG § 105 gültig ab 01.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 115/2022
  3. ArbVG § 105 gültig von 30.03.2017 bis 30.06.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 37/2017
  4. ArbVG § 105 gültig von 01.01.2011 bis 29.03.2017 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 101/2010
  5. ArbVG § 105 gültig von 01.01.2004 bis 31.12.2010 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 71/2003
  6. ArbVG § 105 gültig von 01.01.1998 bis 31.12.2003 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 30/1998
  7. ArbVG § 105 gültig von 01.10.1996 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 601/1996
  8. ArbVG § 105 gültig von 22.09.1996 bis 30.09.1996 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 601/1996
  9. ArbVG § 105 gültig von 01.01.1995 bis 21.09.1996 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 450/1994
  10. ArbVG § 105 gültig von 01.08.1993 bis 31.12.1994 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 502/1993

Rechtssatz

Bei der Beurteilung des Anfechtungsgrundes des Paragraph 105, Absatz 3, Ziffer 2, ArbVG ist auf den Zeitpunkt der durch die angefochtene Kündigung herbeigeführten Beendigung des Arbeitsverhältnisses (Konkretisierungszeitpunkt) abzustellen.

Entscheidungstexte

  • 9 ObA 279/88
    Entscheidungstext OGH 15.03.1989 9 ObA 279/88
    Veröff: RdW 1989,199 = WBl 1989,217 = Arb 10771
  • 9 ObA 338/89
    Entscheidungstext OGH 17.01.1990 9 ObA 338/89
    Auch; Beisatz: § 48 ASGG (T1)
    Veröff: RdW 1990,354
  • 9 ObA 67/90
    Entscheidungstext OGH 25.04.1990 9 ObA 67/90
    Beisatz: Entscheidend ist eine vom Zeitpunkt der Beendigung des Arbeitsverhältnisses ausgehende Prognose über die nach diesem Zeitpunkt aller Voraussicht nach wirksam werdenden Folgen der Kündigung für die wesentlichen Interessen der Arbeitnehmer. (T2) Veröff: SZ 63/68 = WBl 1990,273 = ecolex 1990,568
  • 9 ObA 151/90
    Entscheidungstext OGH 27.06.1990 9 ObA 151/90
    Beis wie T2; Veröff: SZ 63/119 = Arb 10874
  • 9 ObA 55/92
    Entscheidungstext OGH 18.03.1992 9 ObA 55/92
    Beis wie T2; Veröff: SZ 65/43 = WBl 1992,232 = ZAS 1994/4 S 59
  • 9 ObA 146/93
    Entscheidungstext OGH 08.09.1993 9 ObA 146/93
    Beis wie T2; Veröff: WBl 1994,162 = DRdA 1994,332 (Eypeltauer)
  • 9 ObA 297/93
    Entscheidungstext OGH 26.01.1994 9 ObA 297/93
    Beis wie T2
  • 9 ObA 180/95
    Entscheidungstext OGH 17.01.1996 9 ObA 180/95
    Auch
  • 9 ObA 199/95
    Entscheidungstext OGH 31.01.1996 9 ObA 199/95
    Beis wie T2; Beis wie T1
  • 9 ObA 261/98t
    Entscheidungstext OGH 21.10.1998 9 ObA 261/98t
    Beis wie T2
  • 9 ObA 300/98b
    Entscheidungstext OGH 11.02.1999 9 ObA 300/98b
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 9 ObA 179/00i
    Entscheidungstext OGH 20.09.2000 9 ObA 179/00i
    Beis wie T2
  • 9 ObA 199/01g
    Entscheidungstext OGH 05.09.2001 9 ObA 199/01g
  • 8 ObA 197/01f
    Entscheidungstext OGH 28.09.2001 8 ObA 197/01f
  • 8 ObA 201/01v
    Entscheidungstext OGH 28.09.2001 8 ObA 201/01v
  • 8 ObA 187/01k
    Entscheidungstext OGH 24.01.2002 8 ObA 187/01k
  • 8 ObA 25/02p
    Entscheidungstext OGH 19.09.2002 8 ObA 25/02p
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 8 ObA 4/03a
    Entscheidungstext OGH 13.02.2003 8 ObA 4/03a
  • 8 ObA 25/03i
    Entscheidungstext OGH 22.05.2003 8 ObA 25/03i
  • 8 ObA 4/04b
    Entscheidungstext OGH 29.03.2004 8 ObA 4/04b
  • 8 ObA 87/04h
    Entscheidungstext OGH 30.06.2005 8 ObA 87/04h
    Auch
  • 9 ObA 58/06d
    Entscheidungstext OGH 11.08.2006 9 ObA 58/06d
    Beis wie T2; Beisatz: Dies macht die Beurteilung des Erstgerichts, dass die Klägerin auch schon die sechsmonatige Kündigungsfrist für die Postensuche nutzen könne (vergleiche § 22 AngG), nicht unvertretbar. (T3)
  • 8 ObA 12/07h
    Entscheidungstext OGH 18.04.2007 8 ObA 12/07h
  • 8 ObA 61/07i
    Entscheidungstext OGH 22.11.2007 8 ObA 61/07i
    Auch
  • 8 ObA 62/08p
    Entscheidungstext OGH 14.10.2008 8 ObA 62/08p
  • 8 ObA 59/10z
    Entscheidungstext OGH 04.11.2010 8 ObA 59/10z
    Vgl auch; Beis wie T2; Beisatz: Ereignisse, die nach Ende des Arbeitsverhältnisses eintreten, oder Entwicklungen, die in diesem Zeitraum stattfinden, sind dann zu berücksichtigen, wenn sie die Richtigkeit der im Zeitpunkt der Kündigung des Arbeitsverhältnisses abgegebenen Prognose betreffen. (T4)
    Beisatz: Bei der Beurteilung der Beeinträchtigung wesentlicher Interessen nach § 105 Abs 3 Z 2 ArbVG ist im Fall eines gerechtfertigten Wochenpendelns jedenfalls der dafür aufzuwendende finanzielle Mehraufwand zu berücksichtigen. Hat der Arbeitnehmer tatsächlich eine allerdings nachteilige neue Arbeitsstelle angenommen, so sind unabhängig davon seine Arbeitsmarktchancen zum Konkretisierungszeitpunkt zu beurteilen. Bei besonders qualifizierten Tätigkeiten erscheint es dabei gerechtfertigt, die Prüfung allgemein auf solche Tätigkeiten zu beziehen, die der Ausbildung und den Fähigkeiten des Arbeitnehmers entsprechen, und nicht auf die tatsächlich ausgeübte Beschäftigung und die damit verbundene berufliche Stellung zu beschränken. (T5)
  • 8 ObA 53/11v
    Entscheidungstext OGH 30.08.2011 8 ObA 53/11v
    Vgl
  • 9 ObA 119/12h
    Entscheidungstext OGH 22.10.2012 9 ObA 119/12h
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Zukunftsprognose über die weitere Arbeitsfähigkeit des betroffenen Arbeitnehmers bei Prüfung des Kündigungsgrundes des § 42 Abs 2 Z 2 VBO Wien. (T6)
  • 9 ObA 24/14s
    Entscheidungstext OGH 29.04.2014 9 ObA 24/14s
    Auch; Beisatz: Die Möglichkeit der Weiterbeschäftigung im Konzern des Arbeitgebers im Zeitpunkt des Ausspruches der Kündigung, infolge Anteilsveräußerung aber nicht mehr im (Konkretisierungs‑)Zeitpunkt der Beendigung des Arbeitsverhältnisses steht der Annahme der Betriebsbedingtheit der Kündigung nicht entgegen. (T7)
  • 9 ObA 133/14w
    Entscheidungstext OGH 29.01.2015 9 ObA 133/14w
    Auch
  • 9 ObA 85/15p
    Entscheidungstext OGH 29.07.2015 9 ObA 85/15p
    Auch; Beis wie T2; Beisatz: Relevantes Beweisthema ist daher nicht das Faktum einer neuen Anstellung, sondern die Frage, ob im Kündigungszeitpunkt objektive Faktoren vorlagen, die im Rahmen einer Prognose eine Beeinträchtigung wesentlicher Interessen des Arbeitnehmers vorhersehbar machten. (T8)
  • 9 ObA 24/16v
    Entscheidungstext OGH 18.03.2016 9 ObA 24/16v
  • 8 ObA 50/18p
    Entscheidungstext OGH 28.08.2018 8 ObA 50/18p
  • 9 ObA 43/19t
    Entscheidungstext OGH 15.05.2019 9 ObA 43/19t
    Vgl auch; Beis wie T8; Beisatz: Es kommt daher zur Beurteilung der Sozialwidrigkeit nicht darauf an, ob und wie intensiv sich die Klägerin nach der Kündigung um eine neue Arbeitsstelle bemüht hat. (T9)
  • 9 ObA 80/19h
    Entscheidungstext OGH 23.07.2019 9 ObA 80/19h
  • 9 ObA 104/19p
    Entscheidungstext OGH 27.08.2019 9 ObA 104/19p
  • 9 ObA 26/22x
    Entscheidungstext OGH 27.04.2022 9 ObA 26/22x
    Beisatz: Hier: Ein verständiger und sorgfältiger Arbeitgeber konnte aufgrund der vorgelegten Informationen bei objektiver Betrachtung annehmen, dass die Klägerin in der Montagelinie nicht mehr eingesetzt werden durfte. (T10)
  • 9 ObA 128/22x
    Entscheidungstext OGH 24.01.2023 9 ObA 128/22x
  • 9 ObA 131/22p
    Entscheidungstext OGH 24.01.2023 9 ObA 131/22p
    Beis wie T2; Beis wie T4; Beisatz: Ob künftige Entwicklungen zu berücksichtigen sind, weil sie zum Kündigungszeitpunkt objektiv vorhersehbar waren, hängt regelmäßig von den Umständen des Einzelfalls ab. (T11)
  • 8 ObA 31/23a
    Entscheidungstext OGH Ordentliche Erledigung (Sachentscheidung) 13.12.2023 8 ObA 31/23a
    Beisatz: Aus der erst im Laufe des erstinstanzlichen Verfahrens wegen des Verstreichens mehrerer Jahre eingetretenen Verschlechterung kann nicht auf eine Unrichtigkeit der ursprünglichen Prognose geschlossen werden. (T12)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1989:RS0051772

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

17.01.2024

Dokumentnummer

JJR_19890315_OGH0002_009OBA00279_8800000_004

Rechtssatz für 2Ob554/86; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0051727

Geschäftszahl

2Ob554/86; 9ObA279/88 (9ObA280/88); 9ObA151/90; 9ObA55/92; 9ObA146/93; 9ObA297/93; 9ObA142/97s; 9ObA347/97p; 9ObA348/97k; 9ObA108/98t; 9ObA113/98b; 9ObA261/98t; 9ObA300/98b; 9ObA145/99k; 9ObA148/99a; 9ObA197/00m; 9ObA174/01f; 8ObA177/02s; 8ObA25/02p; 9ObA223/02p; 9ObA8/05z; 9ObA61/07x; 9ObA30/09s; 8ObA59/10z; 8ObA45/11t; 9ObA54/12z; 9ObA148/12y; 9ObA133/14w; 9ObA13/16a; 8ObA50/18p; 9ObA88/22i; 8ObA46/22f; 9ObA128/22x; 8ObA71/22g; 9ObA23/23g; 8ObA81/23d

Entscheidungsdatum

11.01.2024

Norm

ArbVG §105 Abs3 Z2
  1. ArbVG § 105 heute
  2. ArbVG § 105 gültig ab 01.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 115/2022
  3. ArbVG § 105 gültig von 30.03.2017 bis 30.06.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 37/2017
  4. ArbVG § 105 gültig von 01.01.2011 bis 29.03.2017 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 101/2010
  5. ArbVG § 105 gültig von 01.01.2004 bis 31.12.2010 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 71/2003
  6. ArbVG § 105 gültig von 01.01.1998 bis 31.12.2003 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 30/1998
  7. ArbVG § 105 gültig von 01.10.1996 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 601/1996
  8. ArbVG § 105 gültig von 22.09.1996 bis 30.09.1996 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 601/1996
  9. ArbVG § 105 gültig von 01.01.1995 bis 21.09.1996 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 450/1994
  10. ArbVG § 105 gültig von 01.08.1993 bis 31.12.1994 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 502/1993

Rechtssatz

Eine Beeinträchtigung wesentlicher Interessen des Arbeitnehmers ist bereits gegeben, wenn durch die Kündigung eine bloß finanzielle Schlechterstellung verursacht wird; es muss die Kündigung nicht mehr die Existenzgrundlage durch dauernde Arbeitslosigkeit gefährden. Schon der Verlust eines wesentlichen Vorteils aus dem Arbeitsverhältnis rechtfertigt auf Seiten des Arbeitnehmers den Schutz nach Paragraph 105, Absatz 3, Ziffer 2, ArbVG und zwar auch dann, wenn der Lebensunterhalt des Gekündigten anderwärts ausreichend gesichert ist.

VwGH vom 28.06.1977, 2300/75; Veröff: Arb 9599 = ZAS 1978/25 S 188 (Floretta)

Entscheidungstexte

  • 2 Ob 554/86
    Entscheidungstext OGH 28.10.1986 2 Ob 554/86
    nur: Eine Beeinträchtigung wesentlicher Interessen des Arbeitnehmers ist bereits gegeben, wenn durch die Kündigung eine bloß finanzielle Schlechterstellung verursacht wird; es muss die Kündigung nicht mehr die Existenzgrundlage durch dauernde Arbeitslosigkeit gefährden. (T1); Veröff: DRdA 1988,229 (Floretta)
  • 9 ObA 279/88
    Entscheidungstext OGH 15.03.1989 9 ObA 279/88
    Auch; nur T1; Veröff: Arb 10771 = RdW 1989,199
  • 9 ObA 151/90
    Entscheidungstext OGH 27.06.1990 9 ObA 151/90
    Auch; nur T1; Veröff: SZ 63/119 = Arb 10874
  • 9 ObA 55/92
    Entscheidungstext OGH 18.03.1992 9 ObA 55/92
    Vgl aber; Beisatz: Gewisse Schwankungen der Einkommenslage muss jeder Arbeitnehmer im Lauf seines Arbeitslebens hinnehmen. (T2); Veröff: SZ 65/43 = WBl 1992,232 = ZAS 1994/4 S 59
  • 9 ObA 146/93
    Entscheidungstext OGH 08.09.1993 9 ObA 146/93
    Vgl; nur T1; Beisatz: Das Tatbestandsmerkmal der Beeinträchtigung wesentlicher Interessen ist erfüllt, wenn die durch die Kündigung bewirkte finanzielle Schlechterstellung ein solches Ausmaß erreicht, dass sie eine fühlbare, ins Gewicht fallende Beeinträchtigung der wirtschaftlichen Lage zur Folge hat, ohne dass aber schon eine soziale Notlage oder Existenzgefährdung eintreten müsste. (T3); Veröff: WBl 1994,162 = DRdA 1994,332 (Eypeltauer)
  • 9 ObA 297/93
    Entscheidungstext OGH 26.01.1994 9 ObA 297/93
    Auch; Beis wie T3
  • 9 ObA 142/97s
    Entscheidungstext OGH 05.11.1997 9 ObA 142/97s
    Auch; Beis wie T3
  • 9 ObA 347/97p
    Entscheidungstext OGH 28.01.1998 9 ObA 347/97p
    Auch; Beis wie T3; Beisatz: Hier: Drohende Langzeitarbeitslosigkeit und deutliche Einkommensverluste. (T4)
  • 9 ObA 348/97k
    Entscheidungstext OGH 01.04.1998 9 ObA 348/97k
    Beis wie T3
  • 9 ObA 108/98t
    Entscheidungstext OGH 10.06.1998 9 ObA 108/98t
    Auch; nur T1; Beis wie T3
  • 9 ObA 113/98b
    Entscheidungstext OGH 21.10.1998 9 ObA 113/98b
    Beisatz: Eine ins Gewicht fallende Beeinträchtigung der wirtschaftlichen Lage bedingt weder soziale Notlage noch Existenzgefährdung. (T5)
  • 9 ObA 261/98t
    Entscheidungstext OGH 21.10.1998 9 ObA 261/98t
    Vgl; nur T1; Beis wie T2; Beis wie T3; Beisatz: Einbußen von unter 10 v.H. rechtfertigen keine Kündigungsanfechtung eine Verdiensteinbuße von 20 v.H. und mehr deutet hingegen auf gewichtige soziale Nachteile hin. (T6)
  • 9 ObA 300/98b
    Entscheidungstext OGH 11.02.1999 9 ObA 300/98b
    nur: Schon der Verlust eines wesentlichen Vorteils aus dem Arbeitsverhältnis rechtfertigt auf Seiten des Arbeitnehmers den Schutz nach § 105 Abs 3 Z 2 ArbVG. (T7)
  • 9 ObA 145/99k
    Entscheidungstext OGH 16.06.1999 9 ObA 145/99k
    Vgl; Beis wie T3; Beisatz: Dabei darf nicht übersehen werden, dass mit jeder Kündigung soziale Nachteile für den Arbeitnehmer verbunden sind (Notwendigkeit der Postensuche; Notwendigkeit des Einlebens am neuen Arbeitsplatz etc). Diese "normalen" Nachteile reichen nicht aus, um das Tatbestandselement der "sozial nachteiligen Kündigung" zu erfüllen. Es müssen vielmehr Umstände vorliegen, die über das normale Maß hinaus eine Kündigung für den Arbeitnehmer nachteilig machen. (T8)
  • 9 ObA 148/99a
    Entscheidungstext OGH 15.09.1999 9 ObA 148/99a
    nur T7; Beis wie T4
  • 9 ObA 197/00m
    Entscheidungstext OGH 08.11.2000 9 ObA 197/00m
    Vgl auch; nur: Eine Beeinträchtigung wesentlicher Interessen des Arbeitnehmers ist bereits gegeben, wenn durch die Kündigung eine bloß finanzielle Schlechterstellung verursacht wird. (T9); Beis wie T2; Beis wie T3; Beis wie T8
  • 9 ObA 174/01f
    Entscheidungstext OGH 19.12.2001 9 ObA 174/01f
    Vgl aber; Beis wie T2; Beis wie T3; Beis wie T8; Beisatz: Bei den Einkommenseinbußen ist nicht auf starre Prozentsätze abzustellen. (T10)
  • 8 ObA 177/02s
    Entscheidungstext OGH 19.08.2002 8 ObA 177/02s
    Vgl; Beis wie T3; Beis wie T8 nur: Es müssen Umstände vorliegen, die über das normale Maß hinaus eine Kündigung für den Arbeitnehmer nachteilig machen. (T11)
  • 8 ObA 25/02p
    Entscheidungstext OGH 19.09.2002 8 ObA 25/02p
    Vgl aber; Beis wie T2; Beis wie T3 nur: Das Tatbestandsmerkmal der Beeinträchtigung wesentlicher Interessen ist erfüllt, wenn die durch die Kündigung bewirkte finanzielle Schlechterstellung ein solches Ausmaß erreicht, dass sie eine fühlbare, ins Gewicht fallende Beeinträchtigung der wirtschaftlichen Lage zur Folge hat. (T12); Beis wie T8 nur: Mit jeder Kündigung sind soziale Nachteile für den Arbeitnehmer verbunden. Es müssen Umstände vorliegen, die über das normale Maß hinaus eine Kündigung für den Arbeitnehmer nachteilig machen. (T13); Beis wie T10
  • 9 ObA 223/02p
    Entscheidungstext OGH 23.04.2003 9 ObA 223/02p
    Vgl; Beis wie T2; Beis wie T3; Beis wie T13
  • 9 ObA 8/05z
    Entscheidungstext OGH 30.09.2005 9 ObA 8/05z
    Auch; nur T1; Beis wie T3; Beis wie T13; Beisatz: Hier: Keine wesentliche Beeinträchtigung, wenn der Kläger trotz einer Brutto-Einkommensverminderung von 40 % weiterhin in der Lage sein wird, nicht nur durchschnittliche, sondern auch darüber liegende Lebensbedürfnisse zu befriedigen. (T14)
  • 9 ObA 61/07x
    Entscheidungstext OGH 10.04.2008 9 ObA 61/07x
    Auch; nur T1; Beis wie T3; Beis wie T10; Beis ähnlich wie T14; Beisatz: Im vorliegenden Fall ist davon auszugehen, dass bei einem weit niedrigeren Einkommensniveau als in 9 ObA 8/05z eine Brutto-Einkommensminderung von 47 % eine durchaus fühlbare, ins Gewicht fallende Beeinträchtigung der wirtschaftlichen Lage des Klägers darstellt. (T15)
  • 9 ObA 30/09s
    Entscheidungstext OGH 01.04.2009 9 ObA 30/09s
    Vgl aber; Beisatz: Eine finanzielle Schlechterstellung genügt allein für die Tatbestandsmäßigkeit nicht. Diese muss ein solches Ausmaß erreichen, dass sie eine fühlbare, ins Gewicht fallende Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage zur Folge hat, ohne dass aber schon eine soziale Notlage oder eine Existenzgefährdung eintreten müsste. (T16)
  • 8 ObA 59/10z
    Entscheidungstext OGH 04.11.2010 8 ObA 59/10z
    Vgl; Beis wie T13; Beisatz: Bei der Beurteilung der Beeinträchtigung wesentlicher Interessen nach § 105 Abs 3 Z 2 ArbVG ist im Fall eines gerechtfertigten Wochenpendelns jedenfalls der dafür aufzuwendende finanzielle Mehraufwand zu berücksichtigen. Hat der Arbeitnehmer tatsächlich eine allerdings nachteilige neue Arbeitsstelle angenommen, so sind unabhängig davon seine Arbeitsmarktchancen zum Konkretisierungszeitpunkt zu beurteilen. Bei besonders qualifizierten Tätigkeiten erscheint es dabei gerechtfertigt, die Prüfung allgemein auf solche Tätigkeiten zu beziehen, die der Ausbildung und den Fähigkeiten des Arbeitnehmers entsprechen, und nicht auf die tatsächlich ausgeübte Beschäftigung und die damit verbundene berufliche Stellung zu beschränken. (T17)
  • 8 ObA 45/11t
    Entscheidungstext OGH 29.06.2011 8 ObA 45/11t
    Vgl auch; Beis wie T11
  • 9 ObA 54/12z
    Entscheidungstext OGH 22.08.2012 9 ObA 54/12z
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T8; Beis wie T10; Beisatz: Die prozentuelle Einkommenseinbuße ist auch mit Bezug auf das absolut bezifferte Gesamteinkommen zu sehen. (T18)
  • 9 ObA 148/12y
    Entscheidungstext OGH 29.01.2013 9 ObA 148/12y
    Vgl; Beis wie T10
  • 9 ObA 133/14w
    Entscheidungstext OGH 29.01.2015 9 ObA 133/14w
    Vgl; Beis wie T11
  • 9 ObA 13/16a
    Entscheidungstext OGH 26.01.2017 9 ObA 13/16a
    Auch; Beis wie T2; Beis wie T3; Beis wie T8; Beis wie T11; Beis wie T13
  • 8 ObA 50/18p
    Entscheidungstext OGH 28.08.2018 8 ObA 50/18p
    Auch; Beis wie T2; Beis wie T16
  • 9 ObA 88/22i
    Entscheidungstext OGH 31.08.2022 9 ObA 88/22i
    Vgl; Beis wie T2; Beis wie T16
  • 8 ObA 46/22f
    Entscheidungstext OGH 30.08.2022 8 ObA 46/22f
    Vgl; Beis wie T2; Beis wie T10; Beisatz: Hier: Keine wesentliche Beeinträchtigung bei einer Arbeitsplatzsuchdauer von fünf bis sieben Monaten und einer voraussichtlichen Nettoeinkommenseinbuße von etwa 15 %. (T19)
  • 9 ObA 128/22x
    Entscheidungstext OGH 24.01.2023 9 ObA 128/22x
    Vgl; Beis nur wie T10
  • 8 ObA 71/22g
    Entscheidungstext OGH 16.12.2022 8 ObA 71/22g
    Beis wie T2; Beis wie T8; Beis wie T10; Beis wie T11; Beis wie T13; Beis wie T14; Beis wie T18; Beisatz: Hier: Eine wesentliche Beeinträchtigung der Interessen des Arbeitnehmers kann sich auch daraus ergeben, dass er eine deutlich über die Normalarbeitszeit hinausgehende Arbeitsbelastung in Kauf nehmen muss, um die Befriedigung seiner Lebensbedürfnisse weiter zu gewährleisten. (20)
  • 9 ObA 23/23g
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 27.04.2023 9 ObA 23/23g
    vgl; Beisatz wie T8; Beisatz wie T11; Beisatz wie T13
  • 8 ObA 81/23d
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 11.01.2024 8 ObA 81/23d
    vgl; Beisatz wie T2; Beisatz wie T10; Beisatz wie T14

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1986:RS0051727

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

04.03.2024

Dokumentnummer

JJR_19861028_OGH0002_0020OB00554_8600000_004

Rechtssatz für 9ObA120/91; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0051806

Geschäftszahl

9ObA120/91; 9ObA297/93; 8ObA236/94; 9ObA108/98t; 9ObA233/98z; 8ObA342/99y; 9ObA30/00b; 9ObA174/01f; 8ObA177/02s; 8ObA25/02p; 9ObA153/05y; 9ObA58/06d; 8ObA62/08p; 8ObA59/10z; 9ObA87/10z; 9ObA133/14w; 8ObA46/15w; 9ObA116/15x; 8ObA29/16x; 8ObA44/16b; 9ObA129/16k; 9ObA13/16a; 8ObA28/17a; 9ObA63/18g; 8ObA50/18p; 9ObA43/19t; 8ObA39/19x; 8ObA46/22f; 8ObA71/22g; 8ObA81/23d

Entscheidungsdatum

11.01.2024

Norm

ArbVG §105 Abs3 Z2
  1. ArbVG § 105 heute
  2. ArbVG § 105 gültig ab 01.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 115/2022
  3. ArbVG § 105 gültig von 30.03.2017 bis 30.06.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 37/2017
  4. ArbVG § 105 gültig von 01.01.2011 bis 29.03.2017 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 101/2010
  5. ArbVG § 105 gültig von 01.01.2004 bis 31.12.2010 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 71/2003
  6. ArbVG § 105 gültig von 01.01.1998 bis 31.12.2003 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 30/1998
  7. ArbVG § 105 gültig von 01.10.1996 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 601/1996
  8. ArbVG § 105 gültig von 22.09.1996 bis 30.09.1996 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 601/1996
  9. ArbVG § 105 gültig von 01.01.1995 bis 21.09.1996 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 450/1994
  10. ArbVG § 105 gültig von 01.08.1993 bis 31.12.1994 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 502/1993

Rechtssatz

Bei der Prüfung, ob durch die Kündigung wesentliche Interessen des Arbeitnehmers beeinträchtigt werden, ist nicht nur auf die Möglichkeit der Erlangung eines neuen einigermaßen gleichwertigen Arbeitsplatzes und in diesem Zusammenhang auf die Dauer der Betriebszugehörigkeit, das Alter des Arbeitnehmers, den Verlust allfälliger dienstzeitabhängiger Ansprüche sowie der mir dem Arbeitsverhältnis verbundenen Vorteile abzustellen, sondern es sind die gesamten wirtschaftlichen Verhältnisse des Arbeitnehmers und seiner Familienangehörigen einzubeziehen.

Entscheidungstexte

  • 9 ObA 120/91
    Entscheidungstext OGH 19.06.1991 9 ObA 120/91
    Veröff: ZAS 1992,19 S 158
  • 9 ObA 297/93
    Entscheidungstext OGH 26.01.1994 9 ObA 297/93
    Auch
  • 8 ObA 236/94
    Entscheidungstext OGH 31.08.1994 8 ObA 236/94
    Auch
  • 9 ObA 108/98t
    Entscheidungstext OGH 10.06.1998 9 ObA 108/98t
    Vgl auch; Beisatz: Wenngleich auch jüngere Arbeitnehmer Kündigungsschutz genießen, sind ältere Arbeitnehmer kraft ausdrücklicher Anordnung des Gesetzgebers besonders geschützt und ist der bei ihnen gemäß § 105 Abs 3 vorletzter Absatz ArbVG bei der Prüfung der sozialen Rechtfertigung anzulegende besonders strenge Maßstab nicht in gleicher Weise bei einer zum Zeitpunkt der Kündigung viel jüngeren (hier: 26-jährigen) Gekündigten, die in 6-8 Monaten einen fast gleichwertigen Arbeitsplatz erwarten kann, anzuwenden. (T1)
  • 9 ObA 233/98z
    Entscheidungstext OGH 07.10.1998 9 ObA 233/98z
    Vgl auch; nur: Bei der Prüfung, ob durch die Kündigung wesentliche Interessen des Arbeitnehmers beeinträchtigt werden, ist auf die Möglichkeit der Erlangung eines neuen einigermaßen gleichwertigen Arbeitsplatzes abzustellen. (T2)
    Beisatz: Eine Prognose über das weitere Schicksal des Arbeitnehmers zu erstellen und zu klären, unter welchen Bedingungen der Kläger nach seinen Qualifikationen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt in der Lage ist, einen anderen Arbeitsplatz zu finden, welches Entgelt er erzielen kann und ob beziehungsweise in welchem Umfang er mit Arbeitslosigkeit zu rechnen hat. (T3)
  • 8 ObA 342/99y
    Entscheidungstext OGH 27.01.2000 8 ObA 342/99y
    Vgl auch
  • 9 ObA 30/00b
    Entscheidungstext OGH 05.04.2000 9 ObA 30/00b
    Vgl auch; Beis wie T3
  • 9 ObA 174/01f
    Entscheidungstext OGH 19.12.2001 9 ObA 174/01f
    nur: Bei der Prüfung, ob durch die Kündigung wesentliche Interessen des Arbeitnehmers beeinträchtigt werden, ist nicht nur auf die Möglichkeit der Erlangung eines neuen einigermaßen gleichwertigen Arbeitsplatzes abzustellen, sondern es sind die gesamten wirtschaftlichen Verhältnisse des Arbeitnehmers einzubeziehen. (T4)
  • 8 ObA 177/02s
    Entscheidungstext OGH 29.08.2002 8 ObA 177/02s
    nur: Bei der Prüfung, ob durch die Kündigung wesentliche Interessen des Arbeitnehmers beeinträchtigt werden, ist nicht nur auf die Möglichkeit der Erlangung eines neuen einigermaßen gleichwertigen Arbeitsplatzes abzustellen, sondern es sind die gesamten wirtschaftlichen Verhältnisse des Arbeitnehmers und seiner Familienangehörigen einzubeziehen. (T5)
  • 8 ObA 25/02p
    Entscheidungstext OGH 19.09.2002 8 ObA 25/02p
    nur T4; Beis wie T3
  • 9 ObA 153/05y
    Entscheidungstext OGH 16.12.2005 9 ObA 153/05y
    Auch; Beisatz: Es kommt darauf an, alle sozialen Aspekte zueinander in Beziehung zu setzen und die jeweiligen Umstände des Einzelfalls zu gewichten, um nicht allenfalls auf diesem Weg Frauen bei der Beendigung des Arbeitsverhältnisses zu diskriminieren. (T6)
  • 9 ObA 58/06d
    Entscheidungstext OGH 11.08.2006 9 ObA 58/06d
    nur T4; nur T5; Beis wie T6
  • 8 ObA 62/08p
    Entscheidungstext OGH 14.10.2008 8 ObA 62/08p
    Auch; Beisatz: Die Beurteilung, ob eine wesentliche Interessenbeeinträchtigung des Arbeitnehmers vorliegt, hat nach der konkreten wirtschaftlichen und sozialen Lage des Arbeitnehmers zu erfolgen. Ein allgemeiner weiter „Sozialvergleich" mit anderen Arbeitnehmern ist nicht vorzunehmen. (T7)
  • 8 ObA 59/10z
    Entscheidungstext OGH 04.11.2010 8 ObA 59/10z
    Auch; nur T5
  • 9 ObA 87/10z
    Entscheidungstext OGH 27.04.2011 9 ObA 87/10z
    Vgl auch
  • 9 ObA 133/14w
    Entscheidungstext OGH 29.01.2015 9 ObA 133/14w
  • 8 ObA 46/15w
    Entscheidungstext OGH 30.07.2015 8 ObA 46/15w
    Auch
  • 9 ObA 116/15x
    Entscheidungstext OGH 26.11.2015 9 ObA 116/15x
    Auch
  • 8 ObA 29/16x
    Entscheidungstext OGH 27.04.2016 8 ObA 29/16x
    Auch; Beisatz: Die Beurteilung kann letztlich nur anhand der Umstände des Einzelfalls vorgenommen werden. (T8)
  • 8 ObA 44/16b
    Entscheidungstext OGH 27.09.2016 8 ObA 44/16b
    Auch; Beis wie T8
  • 9 ObA 129/16k
    Entscheidungstext OGH 29.11.2016 9 ObA 129/16k
    Auch; Beisatz: In die Untersuchung ist nicht nur die Möglichkeit der Erlangung eines neuen, einigermaßen gleichwertigen Arbeitsplatzes, sondern vielmehr die gesamte wirtschaftliche und soziale Lage des Arbeitnehmers und seiner Familienangehörigen einzubeziehen. (T9)
  • 9 ObA 13/16a
    Entscheidungstext OGH 26.01.2017 9 ObA 13/16a
    Auch; Beis ähnlich wie T9
  • 8 ObA 28/17a
    Entscheidungstext OGH 30.05.2017 8 ObA 28/17a
    Auch; Beis wie T8
  • 9 ObA 63/18g
    Entscheidungstext OGH 24.07.2018 9 ObA 63/18g
    nur T5; Beis wie T8
  • 8 ObA 50/18p
    Entscheidungstext OGH 28.08.2018 8 ObA 50/18p
  • 9 ObA 43/19t
    Entscheidungstext OGH 15.05.2019 9 ObA 43/19t
    Vgl auch
  • 8 ObA 39/19x
    Entscheidungstext OGH 29.08.2019 8 ObA 39/19x
    Auch; Beis wie T8; Beis wie T9
  • 8 ObA 46/22f
    Entscheidungstext OGH 30.08.2022 8 ObA 46/22f
    Vgl; Beisatz: Hier: Keine wesentliche Beeinträchtigung bei einer Arbeitsplatzsuchdauer von fünf bis sieben Monaten und einer voraussichtlichen Nettoeinkommenseinbuße von etwa 15 %. (T10)
  • 8 ObA 71/22g
    Entscheidungstext OGH 16.12.2022 8 ObA 71/22g
    Vgl; Beisatz: Hier: Eine wesentliche Beeinträchtigung der Interessen des Arbeitnehmers kann sich auch daraus ergeben, dass er eine deutlich über die Normalarbeitszeit hinausgehende Arbeitsbelastung in Kauf nehmen muss, um die Befriedigung seiner Lebensbedürfnisse weiter zu gewährleisten. (T11)
  • 8 ObA 81/23d
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 11.01.2024 8 ObA 81/23d
    nur T4: Hier: Unter Berücksichtigung der festgestellten sozialen und familiären Lage keine wesentliche Beeinträchtigung bei Prognose, längstens innerhalb von 8 Monaten ab dem Beendigungszeitpunkt ein den erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten entsprechendes Dienstverhältnis erlangen zu können, wenn auch mit einer Gehaltseinbuße von brutto bis zu 35 % (netto ca 30 %; Familieneinkommen ca 20 %). (T12)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1991:RS0051806

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

04.03.2024

Dokumentnummer

JJR_19910619_OGH0002_009OBA00120_9100000_003

Rechtssatz für 9ObA261/98t; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0110944

Geschäftszahl

9ObA261/98t; 9ObA40/01z; 8ObA59/10z; 9ObA88/10x; 8ObA9/12z; 8ObA38/12i; 9ObA133/14w; 9ObA116/15x; 9ObA129/16k; 9ObA13/16a; 8ObA50/18p; 9ObA88/22i; 8ObA46/22f; 9ObA128/22x; 9ObA23/23g; 8ObA81/23d

Entscheidungsdatum

11.01.2024

Norm

ArbVG §105 Abs3 Z2
  1. ArbVG § 105 heute
  2. ArbVG § 105 gültig ab 01.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 115/2022
  3. ArbVG § 105 gültig von 30.03.2017 bis 30.06.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 37/2017
  4. ArbVG § 105 gültig von 01.01.2011 bis 29.03.2017 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 101/2010
  5. ArbVG § 105 gültig von 01.01.2004 bis 31.12.2010 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 71/2003
  6. ArbVG § 105 gültig von 01.01.1998 bis 31.12.2003 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 30/1998
  7. ArbVG § 105 gültig von 01.10.1996 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 601/1996
  8. ArbVG § 105 gültig von 22.09.1996 bis 30.09.1996 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 601/1996
  9. ArbVG § 105 gültig von 01.01.1995 bis 21.09.1996 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 450/1994
  10. ArbVG § 105 gültig von 01.08.1993 bis 31.12.1994 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 502/1993

Rechtssatz

Bei Prüfung der Interessenbeeinträchtigung sind alle sozialen Umstände zueinander in Beziehung zu setzen. Der Arbeitnehmer ist vor allem auf ein laufendes Einkommen zur Aufrechterhaltung seiner Existenz und seiner Sorgeberechtigten angewiesen. Daher ist der Arbeitnehmer nicht verhalten, zugunsten des Arbeitgebers den Vermögensstamm zur Vermeidung von finanziellen Einbußen anzugreifen, sondern ist auf diesen nur insoweit Bezug zu nehmen, als er Erträge und damit laufendes Einkommen bringt.

Entscheidungstexte

  • 9 ObA 261/98t
    Entscheidungstext OGH 21.10.1998 9 ObA 261/98t
  • 9 ObA 40/01z
    Entscheidungstext OGH 09.05.2001 9 ObA 40/01z
    Auch; nur: Daher ist der Arbeitnehmer nicht verhalten, zugunsten des Arbeitgebers den Vermögensstamm zur Vermeidung von finanziellen Einbußen anzugreifen, sondern ist auf diesen nur insoweit Bezug zu nehmen, als er Erträge und damit laufendes Einkommen bringt. (T1)
  • 8 ObA 59/10z
    Entscheidungstext OGH 04.11.2010 8 ObA 59/10z
    Auch; nur: Bei Prüfung der Interessenbeeinträchtigung sind alle sozialen Umstände zueinander in Beziehung zu setzen. (T2)
    Beisatz: Es sind alle wirtschaftlichen und sozialen Umstände zueinander in Beziehung zu setzen und nach den jeweiligen Umständen des Einzelfalls zu gewichten. (T3)
  • 9 ObA 88/10x
    Entscheidungstext OGH 21.01.2011 9 ObA 88/10x
    nur T1; Beis wie T3
  • 8 ObA 9/12z
    Entscheidungstext OGH 28.02.2012 8 ObA 9/12z
    Vgl auch; Beis wie T3
  • 8 ObA 38/12i
    Entscheidungstext OGH 26.07.2012 8 ObA 38/12i
    Auch; Beis wie T3; Beisatz: Die Beweislast für die Interessenbeeinträchtigung trifft grundsätzlich den Arbeitnehmer. (T4)
  • 9 ObA 133/14w
    Entscheidungstext OGH 29.01.2015 9 ObA 133/14w
    Auch; Beis wie T3
  • 9 ObA 116/15x
    Entscheidungstext OGH 26.11.2015 9 ObA 116/15x
    Auch; Beis wie T3
  • 9 ObA 129/16k
    Entscheidungstext OGH 29.11.2016 9 ObA 129/16k
    Auch; Beis wie T3
  • 9 ObA 13/16a
    Entscheidungstext OGH 26.01.2017 9 ObA 13/16a
    Auch; Beis wie T3
  • 8 ObA 50/18p
    Entscheidungstext OGH 28.08.2018 8 ObA 50/18p
    Auch; Beis wie T3
  • 9 ObA 88/22i
    Entscheidungstext OGH 31.08.2022 9 ObA 88/22i
    Vgl; Beis wie T3
  • 8 ObA 46/22f
    Entscheidungstext OGH 30.08.2022 8 ObA 46/22f
    Vgl; Beis wie T3; Beisatz: Hier: Keine wesentliche Beeinträchtigung bei einer Arbeitsplatzsuchdauer von fünf bis sieben Monaten und einer voraussichtlichen Nettoeinkommenseinbuße von etwa 15 %. (T5)
  • 9 ObA 128/22x
    Entscheidungstext OGH 24.01.2023 9 ObA 128/22x
    Vgl; Beis wie T3
  • 9 ObA 23/23g
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 27.04.2023 9 ObA 23/23g
    vgl; Beisatz wie T3
  • 8 ObA 81/23d
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 11.01.2024 8 ObA 81/23d
    Beisatz wie T3

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1998:RS0110944

Im RIS seit

20.11.1998

Zuletzt aktualisiert am

04.03.2024

Dokumentnummer

JJR_19981021_OGH0002_009OBA00261_98T0000_001