Rechtssatz für 4Ob366/75 4Ob393/78 4Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0078510

Geschäftszahl

4Ob366/75; 4Ob393/78; 4Ob401/81; 4Ob373/82; 4Ob387/86; 4Ob390/87; 4Ob374/87; 4Ob108/88; 4Ob103/88; 4Ob7/91; 4Ob6/92; 4Ob113/93; 4Ob95/94; 4Ob332/98x; 4Ob156/99s; 4Ob41/08w

Entscheidungsdatum

10.06.2008

Norm

UWG §2 C2a
ZugG §1
  1. UWG § 2 heute
  2. UWG § 2 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 2 gültig von 23.04.2015 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 49/2015
  4. UWG § 2 gültig von 12.12.2007 bis 22.04.2015 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  5. UWG § 2 gültig von 01.04.2000 bis 11.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 185/1999
  6. UWG § 2 gültig von 30.07.1988 bis 31.03.2000 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 422/1988

Rechtssatz

Ob im Sinne Paragraph eins, Absatz eins, ZugG eine Zugabe angekündigt oder angeboten wird, ist nach objektiven Grundsätzen zu beurteilen. Wie nach Paragraph 2, UWG, entscheidet auch hier regelmäßig die Verkehrsauffassung, also der Eindruck, den der Durchschnittsinteressent bei auch nur flüchtiger Wahrnehmung der betreffenden Werbebehauptung gewinnt; dabei muss der Ankündigende im Fall der Mehrdeutigkeit seiner Ankündigung immer die für ihn ungünstigere Auslegung gegen sich gelten lassen.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 366/75
    Entscheidungstext OGH 03.02.1976 4 Ob 366/75
    Beisatz: Autowaschen gratis. (T1) Veröff: SZ 49/12 = EvBl 1976/239 S 520 = ÖBl 1976,108
  • 4 Ob 393/78
    Entscheidungstext OGH 28.11.1978 4 Ob 393/78
    Veröff: ÖBl 1979,107
  • 4 Ob 401/81
    Entscheidungstext OGH 03.11.1981 4 Ob 401/81
    Beisatz: Autobusfahrt und Digitaluhr. (T2)
  • 4 Ob 373/82
    Entscheidungstext OGH 21.09.1982 4 Ob 373/82
    nur: Dabei muss der Ankündigende im Fall der Mehrdeutigkeit seiner Ankündigung immer die für ihn ungünstigere Auslegung gegen sich gelten lassen. (T3) Beisatz: Kurier - Fußballweltmeisterschaftsspielkarten. (T4) Veröff: ÖBl 1983,89
  • 4 Ob 387/86
    Entscheidungstext OGH 07.04.1987 4 Ob 387/86
    nur T3; Beisatz: Gutscheine für Gratis-Zeitungsanzeigen. (T5) Veröff: SZ 69/61 = MR 1987,104 = GRURInt 1988,694 = ÖBl 1987,67
  • 4 Ob 390/87
    Entscheidungstext OGH 15.12.1987 4 Ob 390/87
    nur T3; Beisatz: Sieben von zehn Vorarlbergern lesen VN. (T6) Veröff: WBl 1988,157 = ÖBl 1989,42 = MR 1988,100
  • 4 Ob 374/87
    Entscheidungstext OGH 19.01.1988 4 Ob 374/87
    nur T3
  • 4 Ob 108/88
    Entscheidungstext OGH 13.12.1988 4 Ob 108/88
    nur T3
  • 4 Ob 103/88
    Entscheidungstext OGH 10.01.1989 4 Ob 103/88
    nur T3; Veröff: RdW 1989,192
  • 4 Ob 7/91
    Entscheidungstext OGH 26.02.1991 4 Ob 7/91
    Auch; Veröff: MR 1991,164
  • 4 Ob 6/92
    Entscheidungstext OGH 28.01.1992 4 Ob 6/92
    nur T3; Veröff: ÖBl 1992,56 = MR 1992,169 (Korn)
  • 4 Ob 113/93
    Entscheidungstext OGH 12.10.1993 4 Ob 113/93
    Auch; Beisatz: Zu den geschäftlichen Verhältnissen gehören auch Zugaben; auch Angaben darüber betreffen einen Umstand, der für den Kaufentschluss wesentlich sein kann. -"News"- Eintausend Schilling-Gewinnjeton. (T7)
  • 4 Ob 95/94
    Entscheidungstext OGH 04.10.1994 4 Ob 95/94
  • 4 Ob 332/98x
    Entscheidungstext OGH 26.01.1999 4 Ob 332/98x
  • 4 Ob 156/99s
    Entscheidungstext OGH 19.10.1999 4 Ob 156/99s
    Auch; nur T3
  • 4 Ob 41/08w
    Entscheidungstext OGH 10.06.2008 4 Ob 41/08w
    Auch; nur T1; Beisatz: Hier: Für Wiener Zeitung und Amtsblatt Zugabeneigenschaft verneint. (T8)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1976:RS0078510

Zuletzt aktualisiert am

17.09.2008

Dokumentnummer

JJR_19760203_OGH0002_0040OB00366_7500000_003

Rechtssatz für 4Ob50/89 (4Ob51/89) 4Ob2...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0077436

Geschäftszahl

4Ob50/89 (4Ob51/89); 4Ob24/95; 4Ob79/97i; 4Ob124/99k; 4Ob141/99k; 4Ob94/00b; 4Ob72/02w; 4Ob71/02y; 4Ob196/02f; 4Ob21/04y; 4Ob119/07i; 4Ob41/08w

Entscheidungsdatum

10.06.2008

Norm

UWG §1 B
  1. UWG § 1 heute
  2. UWG § 1 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 1 gültig von 12.12.2007 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  4. UWG § 1 gültig von 23.11.1984 bis 11.12.2007

Rechtssatz

Soweit nicht gesetzliche Ausnahmen bestehen, darf sich die öffentliche Hand nur jener Wettbewerbsmittel bedienen, die auch ihren privaten Mitbewerbern offenstehen. Eine Wettbewerbshandlung ist zwar nicht schon deshalb unlauter, weil sie von einem öffentlichen Unternehmen ausgeht; das Unwerturteil im Sinne des Paragraph eins, UWG kann sich aber daraus ergeben, dass die öffentliche Hand Machtmittel, die ihr die öffentlich-rechtliche Sonderstellung gibt, zur Förderung eigenen oder fremden Wettbewerbs missbraucht.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 50/89
    Entscheidungstext OGH 19.12.1989 4 Ob 50/89
    Veröff: ÖBA 1990,129 = WBl 1990,113 (Koppensteiner, 104) = ÖBl 1990,55 = ecolex 1990,99 = GRURInt 1991,309
  • 4 Ob 24/95
    Entscheidungstext OGH 25.04.1995 4 Ob 24/95
    nur: Das Unwerturteil im Sinne des § 1 UWG kann sich aber daraus ergeben, dass die öffentliche Hand Machtmittel, die ihr die öffentlich-rechtliche Sonderstellung gibt, zur Förderung eigenen oder fremden Wettbewerbs missbraucht. (T1) Veröff: SZ 68/78
  • 4 Ob 79/97i
    Entscheidungstext OGH 27.05.1997 4 Ob 79/97i
    Auch
  • 4 Ob 124/99k
    Entscheidungstext OGH 18.05.1999 4 Ob 124/99k
    Auch; nur T1
  • 4 Ob 141/99k
    Entscheidungstext OGH 22.06.1999 4 Ob 141/99k
    Auch; nur T1
  • 4 Ob 94/00b
    Entscheidungstext OGH 15.06.2000 4 Ob 94/00b
    Auch; nur T1
  • 4 Ob 71/02y
    Entscheidungstext OGH 16.07.2002 4 Ob 71/02y
    Vgl auch; Beis wie T2; Beisatz: Ein solcher Missbrauch hoheitlicher Machtstellung wird (unter anderem) in der Förderung bestimmter Mitbewerber gesehen. Besteht die Förderung in der Gewährung von Subventionen, so dürfen nicht einzelne Unternehmen unbegründet bevorzugt werden. (T3)
  • 4 Ob 72/02w
    Entscheidungstext OGH 16.07.2002 4 Ob 72/02w
    Auch; Beisatz: Die Grundsätze für die Teilnahme der öffentlichen Hand am Wettbewerb, wie Verbot des Missbrauchs der sich aus der öffentlich-rechtlichen Sonderstellung ergebenden Machtmittel und Verbot der Ungleichbehandlung ohne sachliche Rechtfertigung, gelten auch dann, wenn die öffentliche Hand nicht unmittelbar, sondern in der Rechtsform einer juristischen Person des Privatrechts tätig wird. (T2)
  • 4 Ob 196/02f
    Entscheidungstext OGH 24.09.2002 4 Ob 196/02f
    Beisatz: Hier: Österreichische Post. (T4)
  • 4 Ob 21/04y
    Entscheidungstext OGH 16.03.2004 4 Ob 21/04y
    Auch; nur T1
  • 4 Ob 119/07i
    Entscheidungstext OGH 10.07.2007 4 Ob 119/07i
    nur T1; Beisatz: Ob das zutrifft, hängt von den Umständen des Einzelfalls ab und begründet daher in der Regel keine Rechtsfrage erheblicher Bedeutung. (T4)
  • 4 Ob 41/08w
    Entscheidungstext OGH 10.06.2008 4 Ob 41/08w
    Auch

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1989:RS0077436

Zuletzt aktualisiert am

17.09.2008

Dokumentnummer

JJR_19891219_OGH0002_0040OB00050_8900000_013

Rechtssatz für 4Ob41/08w

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0123829

Geschäftszahl

4Ob41/08w

Entscheidungsdatum

10.06.2008

Norm

B-VG Art7
StaatsdruckereiG 1996 §7 Abs2
  1. B-VG Art. 7 heute
  2. B-VG Art. 7 gültig ab 01.08.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 114/2013
  3. B-VG Art. 7 gültig von 01.01.2004 bis 31.07.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 100/2003
  4. B-VG Art. 7 gültig von 16.05.1998 bis 31.12.2003 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 68/1998
  5. B-VG Art. 7 gültig von 14.08.1997 bis 15.05.1998 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 87/1997
  6. B-VG Art. 7 gültig von 01.07.1988 bis 13.08.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 341/1988
  7. B-VG Art. 7 gültig von 01.01.1975 bis 30.06.1988 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 444/1974
  8. B-VG Art. 7 gültig von 19.12.1945 bis 31.12.1974 zuletzt geändert durch StGBl. Nr. 4/1945
  9. B-VG Art. 7 gültig von 03.01.1930 bis 30.06.1934

Rechtssatz

Der Oberste Gerichtshof hält §7 Abs2 StaatsdruckereiG 1996 im Hinblick auf den Ausschluss der Wiener Zeitung von der Presseförderung und die für die Kenntnisnahme des Kundmachungsteils förderliche Verknüpfung mit einer Tageszeitung nicht für verfassungswidrig.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 41/08w
    Entscheidungstext OGH 10.06.2008 4 Ob 41/08w

Schlagworte

Gleichheitssatz, Presseförderung

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2008:RS0123829

Zuletzt aktualisiert am

17.09.2008

Dokumentnummer

JJR_20080610_OGH0002_0040OB00041_08W0000_003

Rechtssatz für 4Ob41/08w

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0123830

Geschäftszahl

4Ob41/08w

Entscheidungsdatum

10.06.2008

Norm

EGV Art87
UWG §1 C2
UWG §1 D5f
  1. UWG § 1 heute
  2. UWG § 1 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 1 gültig von 12.12.2007 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  4. UWG § 1 gültig von 23.11.1984 bis 11.12.2007
  1. UWG § 1 heute
  2. UWG § 1 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 1 gültig von 12.12.2007 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  4. UWG § 1 gültig von 23.11.1984 bis 11.12.2007

Rechtssatz

Die Auffassung, eine allenfalls als Beihilfe im Sinn des Artikel 87, EG zu wertende unmittelbare oder mittelbare Zuwendung sei nach dem Gemeinschaftsrecht solange als zulässig zu beurteilen, als die bereits vor dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Gemeinschaft am 1. Jänner1995 gewährte Zuwendung nicht von der Kommission als mit dem Gemeinsamen Markt unvereinbar erklärt wurde, ist mit gutem Grund vertretbar und steht damit einem Verstoß gegen Paragraph eins, UWG entgegen.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 41/08w
    Entscheidungstext OGH 10.06.2008 4 Ob 41/08w
    Bem: So bereits 4 Ob 43/01d. (T1)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2008:RS0123830

Zuletzt aktualisiert am

18.08.2009

Dokumentnummer

JJR_20080610_OGH0002_0040OB00041_08W0000_004

Rechtssatz für 4Ob87/92 4Ob22/94 4Ob12...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0079157

Geschäftszahl

4Ob87/92; 4Ob22/94; 4Ob126/94; 4Ob15/95; 4Ob94/98x; 4Ob48/98g; 4Ob109/98b; 4Ob133/98g; 4Ob211/98b; 3Ob92/98w; 4Ob332/98x; 4Ob136/00d; 3Ob162/03z (3Ob163/03x); 4Ob17/08s; 4Ob41/08w; 4Ob57/08y

Entscheidungsdatum

08.07.2008

Norm

UWG §9a
  1. UWG § 9a gültig von 01.01.2002 bis 11.01.2013 aufgehoben durch BGBl. I Nr. 13/2013
  2. UWG § 9a gültig von 03.04.1993 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 227/1993
  3. UWG § 9a gültig von 01.04.1992 bis 02.04.1993 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 147/1992

Rechtssatz

Ob eine Zuwendung vom Abschluss eine Hauptgeschäfts abhängig ist, richtet sich nicht danach, was der Werbende bezweckt; vielmehr kommt es darauf an, ob für die beteiligten Verkehrskreise der Eindruck der Abhängigkeit der Zuwendung vom Warenbezug erweckt wird, insbesondere also darauf, was der Kunde, an den sich die Werbung richtet, bei verständiger Würdigung annehmen muss.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 87/92
    Entscheidungstext OGH 20.10.1992 4 Ob 87/92
    Veröff: MR 1993,69 = ÖBl 1993,24 = WBl 1993,128
  • 4 Ob 22/94
    Entscheidungstext OGH 22.03.1994 4 Ob 22/94
    Auch
  • 4 Ob 126/94
    Entscheidungstext OGH 22.11.1994 4 Ob 126/94
  • 4 Ob 15/95
    Entscheidungstext OGH 07.03.1995 4 Ob 15/95
  • 4 Ob 94/98x
    Entscheidungstext OGH 31.03.1998 4 Ob 94/98x
  • 4 Ob 48/98g
    Entscheidungstext OGH 31.03.1998 4 Ob 48/98g
  • 4 Ob 109/98b
    Entscheidungstext OGH 21.04.1998 4 Ob 109/98b
  • 4 Ob 133/98g
    Entscheidungstext OGH 30.06.1998 4 Ob 133/98g
  • 4 Ob 211/98b
    Entscheidungstext OGH 12.08.1998 4 Ob 211/98b
  • 3 Ob 92/98w
    Entscheidungstext OGH 11.11.1998 3 Ob 92/98w
  • 4 Ob 332/98x
    Entscheidungstext OGH 26.01.1999 4 Ob 332/98x
  • 4 Ob 136/00d
    Entscheidungstext OGH 23.05.2000 4 Ob 136/00d
    Auch; nur: Vielmehr kommt es darauf an, ob für die beteiligten Verkehrskreise der Eindruck der Abhängigkeit der Zuwendung vom Warenbezug erweckt wird, insbesondere also darauf, was der Kunde, an den sich die Werbung richtet, bei verständiger Würdigung annehmen muss. (T1)
  • 3 Ob 162/03z
    Entscheidungstext OGH 25.02.2004 3 Ob 162/03z
    Veröff: SZ 2004/26
  • 4 Ob 17/08s
    Entscheidungstext OGH 14.02.2008 4 Ob 17/08s
  • 4 Ob 41/08w
    Entscheidungstext OGH 10.06.2008 4 Ob 41/08w
    Auch; Beisatz: Hier: Für Wiener Zeitung und Amtsblatt Zugabeneigenschaft verneint. (T2)
  • 4 Ob 57/08y
    Entscheidungstext OGH 08.07.2008 4 Ob 57/08y
    Veröff: SZ 2008/96

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1992:RS0079157

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

10.10.2012

Dokumentnummer

JJR_19921020_OGH0002_0040OB00087_9200000_001

Rechtssatz für 4Ob35/95 4Ob51/95 4Ob22...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0078697

Geschäftszahl

4Ob35/95; 4Ob51/95; 4Ob2240/96g; 4Ob48/98g; 4Ob227/98f; 4Ob95/99w; 4Ob203/99b; 4Ob7/00h; 4Ob45/00x; 4Ob46/00v; 4Ob36/00y; 4Ob296/00h; 3Ob60/01x; 4Ob170/01f; 4Ob95/02b; 4Ob162/06m; 4Ob110/07s; 4Ob130/07g; 4Ob237/07t; 4Ob41/08w; 4Ob158/08a

Entscheidungsdatum

14.10.2008

Norm

UWG §2 C2a
UWG §9a
  1. UWG § 2 heute
  2. UWG § 2 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 2 gültig von 23.04.2015 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 49/2015
  4. UWG § 2 gültig von 12.12.2007 bis 22.04.2015 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  5. UWG § 2 gültig von 01.04.2000 bis 11.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 185/1999
  6. UWG § 2 gültig von 30.07.1988 bis 31.03.2000 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 422/1988
  1. UWG § 9a gültig von 01.01.2002 bis 11.01.2013 aufgehoben durch BGBl. I Nr. 13/2013
  2. UWG § 9a gültig von 03.04.1993 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 227/1993
  3. UWG § 9a gültig von 01.04.1992 bis 02.04.1993 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 147/1992

Rechtssatz

Ob eine Zugabe vorliegt, hängt davon ab, welchen Eindruck der angesprochene Durchschnittsinteressent bei flüchtiger Wahrnehmung der Ankündigung gewinnt; bei Mehrdeutigkeit gilt die für den Ankündigenden ungünstigste Auslegung (so schon Entscheidung vom 03.02.1976, 4 Ob 366/75 zu Paragraph eins, ZugG = ÖBl 1976,108).

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 35/95
    Entscheidungstext OGH 09.05.1995 4 Ob 35/95
    Veröff: SZ 68/88
  • 4 Ob 51/95
    Entscheidungstext OGH 13.06.1995 4 Ob 51/95
  • 4 Ob 2240/96g
    Entscheidungstext OGH 01.10.1996 4 Ob 2240/96g
    Vgl auch; nur: Ob eine Zugabe vorliegt, hängt davon ab, welchen Eindruck der angesprochene Durchschnittsinteressent bei flüchtiger Wahrnehmung der Ankündigung gewinnt. (T1); Beisatz: Ob eine Werbeankündigung als das Angebot einer Wareneinheit, mehrerer Hauptwaren oder einer Hauptware und Nebenware aufzufassen ist, richtet sich nach der Verkehrsanschauung. (T2)
  • 4 Ob 48/98g
    Entscheidungstext OGH 31.03.1998 4 Ob 48/98g
    Auch; nur T1
  • 4 Ob 227/98f
    Entscheidungstext OGH 20.10.1998 4 Ob 227/98f
    Auch; Beis wie T2
  • 4 Ob 95/99w
    Entscheidungstext OGH 27.04.1999 4 Ob 95/99w
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 4 Ob 203/99b
    Entscheidungstext OGH 13.09.1999 4 Ob 203/99b
    nur: Ob eine Zugabe vorliegt, hängt davon ab, welchen Eindruck der angesprochene Durchschnittsinteressent bei flüchtiger Wahrnehmung der Ankündigung gewinnt; bei Mehrdeutigkeit gilt die für den Ankündigenden ungünstigste Auslegung. (T3)
  • 4 Ob 7/00h
    Entscheidungstext OGH 15.02.2000 4 Ob 7/00h
    Auch; nur: Bei Mehrdeutigkeit gilt die für den Ankündigenden ungünstigste Auslegung. (T4); Beis wie T2
  • 4 Ob 36/00y
    Entscheidungstext OGH 14.03.2000 4 Ob 36/00y
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 4 Ob 45/00x
    Entscheidungstext OGH 12.04.2000 4 Ob 45/00x
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 4 Ob 46/00v
    Entscheidungstext OGH 12.04.2000 4 Ob 46/00v
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 4 Ob 296/00h
    Entscheidungstext OGH 28.11.2000 4 Ob 296/00h
    Vgl auch
  • 3 Ob 60/01x
    Entscheidungstext OGH 29.08.2001 3 Ob 60/01x
    nur T1
  • 4 Ob 170/01f
    Entscheidungstext OGH 12.09.2001 4 Ob 170/01f
    Auch; Beis wie T2
  • 4 Ob 95/02b
    Entscheidungstext OGH 16.07.2002 4 Ob 95/02b
    Auch; Beis wie T2
  • 4 Ob 162/06m
    Entscheidungstext OGH 21.11.2006 4 Ob 162/06m
    Auch; Beis wie T2; Beisatz: Als Kriterien für das Vorliegen einer Funktionseinheit kommen neben dem Inhalt des konkreten Angebots und dem Verbraucherverhalten auch technische Gegebenheiten, wie etwa die Unentbehrlichkeit der einen Ware oder Dienstleistung für die Nutzung der anderen in Frage. Vernünftige wirtschaftliche Interessen des Abnehmers an der Koppelung des Angebots sind gleichfalls zu berücksichtigen. (Hier: Zugabeneigenschaft bei Pay-TV-Jahresabonnement und Digitalreceiver verneint - „Funktionseinheit Premiereabonnement - Receiver") (T5)
  • 4 Ob 110/07s
    Entscheidungstext OGH 12.06.2007 4 Ob 110/07s
  • 4 Ob 130/07g
    Entscheidungstext OGH 10.07.2007 4 Ob 130/07g
    nur T1
  • 4 Ob 237/07t
    Entscheidungstext OGH 22.01.2008 4 Ob 237/07t
  • 4 Ob 41/08w
    Entscheidungstext OGH 10.06.2008 4 Ob 41/08w
    nur T1; Beisatz: Hier: Für Wiener Zeitung und Amtsblatt Zugabeneigenschaft verneint. (T6)
  • 4 Ob 158/08a
    Entscheidungstext OGH 14.10.2008 4 Ob 158/08a
    Auch; nur T2; Beisatz: Hier: „Nimm drei, zahl zwei". (T7)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1995:RS0078697

Zuletzt aktualisiert am

24.01.2009

Dokumentnummer

JJR_19950509_OGH0002_0040OB00035_9500000_009

Rechtssatz für 4Ob50/89 (4Ob51/89) 4Ob2...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0053266

Geschäftszahl

4Ob50/89 (4Ob51/89); 4Ob24/95; 4Ob141/99k; 4Ob72/02w; 4Ob71/02y; 4Ob196/02f; 4Ob283/04b; 4Ob119/07i; 4Ob41/08w; 4Ob227/10a

Entscheidungsdatum

23.03.2011

Norm

B-VG Art17
B-VG Art116 Abs2
UWG §1 B
  1. B-VG Art. 17 heute
  2. B-VG Art. 17 gültig ab 01.01.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 100/2003
  3. B-VG Art. 17 gültig von 01.01.1975 bis 31.12.2003 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 444/1974
  4. B-VG Art. 17 gültig von 19.12.1945 bis 31.12.1974 zuletzt geändert durch StGBl. Nr. 4/1945
  5. B-VG Art. 17 gültig von 03.01.1930 bis 30.06.1934
  1. B-VG Art. 116 heute
  2. B-VG Art. 116 gültig ab 01.02.2019 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 14/2019
  3. B-VG Art. 116 gültig von 01.01.2004 bis 31.01.2019 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 100/2003
  4. B-VG Art. 116 gültig von 01.01.1985 bis 31.12.2003 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 490/1984
  5. B-VG Art. 116 gültig von 21.07.1962 bis 31.12.1984 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 205/1962
  6. B-VG Art. 116 gültig von 19.12.1945 bis 20.07.1962 zuletzt geändert durch StGBl. Nr. 4/1945
  7. B-VG Art. 116 gültig von 03.01.1930 bis 30.06.1934
  1. UWG § 1 heute
  2. UWG § 1 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 1 gültig von 12.12.2007 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  4. UWG § 1 gültig von 23.11.1984 bis 11.12.2007

Rechtssatz

Die öffentliche Hand handelt jedoch nicht schon dadurch unlauter, dass sie am Wettbewerb teilnimmt; die wettbewerbsrechtliche Beurteilung erstreckt sich vielmehr nur auf die Art und Weise, wie die öffentliche Hand ihren Wettbewerb gestaltet.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 50/89
    Entscheidungstext OGH 19.12.1989 4 Ob 50/89
    Veröff: ÖBA 1990,129 = ÖBl 1990,55 = ecolex 1990,99 = GRURInt 1991,309 = WBl 1990,113 (Koppensteiner,104)
  • 4 Ob 24/95
    Entscheidungstext OGH 25.04.1995 4 Ob 24/95
    Beisatz: Unlauter wird die Verwendung öffentlicher Mittel im Wettbewerb daher regelmäßig erst durch das Hinzutreten weiterer Umstände, die den Einsatz dieser Mittel als rechtswidrig oder zweckwidrig und damit als sittenwidrig im Sinne des § 1 UWG erscheinen lassen. (T1) Veröff: SZ 68/78
  • 4 Ob 141/99k
    Entscheidungstext OGH 22.06.1999 4 Ob 141/99k
    Auch; Beis wie T1
  • 4 Ob 72/02w
    Entscheidungstext OGH 16.07.2002 4 Ob 72/02w
    Auch; Beisatz: Die Grundsätze für die Teilnahme der öffentlichen Hand am Wettbewerb, wie Verbot des Missbrauchs der sich aus der öffentlich-rechtlichen Sonderstellung ergebenden Machtmittel und Verbot der Ungleichbehandlung ohne sachliche Rechtfertigung, gelten auch dann, wenn die öffentliche Hand nicht unmittelbar, sondern in der Rechtsform einer juristischen Person des Privatrechts tätig wird. (T2)
  • 4 Ob 71/02y
    Entscheidungstext OGH 16.07.2002 4 Ob 71/02y
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 4 Ob 196/02f
    Entscheidungstext OGH 24.09.2002 4 Ob 196/02f
    Beisatz: Hier: Österreichische Post. (T3)
  • 4 Ob 283/04b
    Entscheidungstext OGH 14.03.2005 4 Ob 283/04b
    Beisatz: Verstoß gegen § 1 UWG immer dann, wenn die öffentliche Hand (Macht)mittel missbräuchlich einsetzt, die ihr aufgrund ihrer öffentlich-rechtlichen Sonderstellung zur Verfügung stehen. (T4)
  • 4 Ob 119/07i
    Entscheidungstext OGH 10.07.2007 4 Ob 119/07i
    Auch; Beis wie T4; Beisatz: Ob das zutrifft, hängt von den Umständen des Einzelfalls ab und begründet daher in der Regel keine Rechtsfrage erheblicher Bedeutung. (T5)
  • 4 Ob 41/08w
    Entscheidungstext OGH 10.06.2008 4 Ob 41/08w
    Beis wie T2
  • 4 Ob 227/10a
    Entscheidungstext OGH 23.03.2011 4 Ob 227/10a
    Vgl auch; Beis wie T4

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1989:RS0053266

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

28.06.2011

Dokumentnummer

JJR_19891219_OGH0002_0040OB00050_8900000_004

Rechtssatz für 4Ob41/08w 1Ob15/11d

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0123828

Geschäftszahl

4Ob41/08w; 1Ob15/11d

Entscheidungsdatum

31.03.2011

Norm

StaatsdruckereiG 1996 §7 Abs3

Rechtssatz

Die „Wiener Zeitung" und das „Amtsblatt zur Wiener Zeitung" bilden eine Einheit, nämlich den in Paragraph 2, Absatz 2, Ziffer 4, StaatsdruckereiG 1996 geregelten Unternehmensgegenstand, das Amtsblatt ist daher nicht als einer der „anderen Geschäftsbereiche" im Sinn des Paragraph 8, Absatz 3, Staatsdruckereigesetz 1996 zu qualifizieren.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 41/08w
    Entscheidungstext OGH 10.06.2008 4 Ob 41/08w
  • 1 Ob 15/11d
    Entscheidungstext OGH 31.03.2011 1 Ob 15/11d
    Auch; nur: Die „Wiener Zeitung“ und das „Amtsblatt zur Wiener Zeitung“ bilden eine Einheit. (T1); Veröff: SZ 2011/43

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2008:RS0123828

Im RIS seit

10.07.2008

Zuletzt aktualisiert am

04.03.2013

Dokumentnummer

JJR_20080610_OGH0002_0040OB00041_08W0000_002

Rechtssatz für 1Ob660/84 4Ob518/85 1Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0041365

Geschäftszahl

1Ob660/84; 4Ob518/85; 1Ob32/86; 1Ob675/86; 3Ob141/87; 10ObS514/88; 2Ob134/88; 3Ob1622/92; 8Ob520/94; 9ObA2076/96a; 8Ob2002/96m; 7Ob237/01f; 5Ob214/04p; 5Ob248/04p; 5Ob283/06p; 2Ob227/05d; 4Ob88/07f; 9Ob58/07f; 7Ob268/07y; 4Ob41/08w; 3Ob201/09v; 2Ob68/09b; 7Ob217/14h; 1Ob39/15i; 1Ob248/15z

Entscheidungsdatum

28.01.2016

Norm

ZPO §412
ZPO §502 Abs1 L
ZPO §502 Abs4 Z1 HII
  1. ZPO § 502 heute
  2. ZPO § 502 gültig von 01.01.2031 bis 30.04.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 148/2020
  3. ZPO § 502 gültig ab 01.01.2031 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 61/2022
  4. ZPO § 502 gültig von 01.05.2022 bis 31.12.2030 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 61/2022
  5. ZPO § 502 gültig von 01.01.2021 bis 30.04.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 148/2020
  6. ZPO § 502 gültig von 01.07.2009 bis 31.12.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 52/2009
  7. ZPO § 502 gültig von 01.01.2005 bis 30.06.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 128/2004
  8. ZPO § 502 gültig von 01.01.2005 bis 31.12.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 112/2003
  9. ZPO § 502 gültig von 01.01.2003 bis 31.12.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 76/2002
  10. ZPO § 502 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2002 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 98/2001
  11. ZPO § 502 gültig von 01.01.1998 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 140/1997
  12. ZPO § 502 gültig von 01.08.1989 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 343/1989
  1. ZPO § 502 heute
  2. ZPO § 502 gültig von 01.01.2031 bis 30.04.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 148/2020
  3. ZPO § 502 gültig ab 01.01.2031 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 61/2022
  4. ZPO § 502 gültig von 01.05.2022 bis 31.12.2030 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 61/2022
  5. ZPO § 502 gültig von 01.01.2021 bis 30.04.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 148/2020
  6. ZPO § 502 gültig von 01.07.2009 bis 31.12.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 52/2009
  7. ZPO § 502 gültig von 01.01.2005 bis 30.06.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 128/2004
  8. ZPO § 502 gültig von 01.01.2005 bis 31.12.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 112/2003
  9. ZPO § 502 gültig von 01.01.2003 bis 31.12.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 76/2002
  10. ZPO § 502 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2002 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 98/2001
  11. ZPO § 502 gültig von 01.01.1998 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 140/1997
  12. ZPO § 502 gültig von 01.08.1989 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 343/1989

Rechtssatz

Durch die Anführung des Verfahrensrechts neben dem materiellen Recht in Paragraph 502, Absatz 4, Ziffer eins, ZPO ist gewährleistet, dass nicht nur das Verfahrensrecht auch im Zulassungsbereich weiterentwickelt und konkreter ausgelegt werden kann, sondern auch Verfahrensfehler der zweiten Instanz von erheblicher Bedeutung der Prüfung durch den OGH unterliegen und damit die Einzelfallgerechtigkeit hinreichend gewahrt bleibt. Erhebliche Bedeutung kommt einer Entscheidung jedenfalls dann zu, wenn tragende Grundsätze des Verfahrensrechts auf dem Spiel stehen. Zu den tragenden Grundsätzen des Verfahrensrechts gehört (im Rahmen der gesetzlichen Einschränkungen) auch der Unmittelbarkeitsgrundsatz.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 660/84
    Entscheidungstext OGH 19.09.1984 1 Ob 660/84
    Veröff: SZ 57/142
  • 4 Ob 518/85
    Entscheidungstext OGH 09.07.1985 4 Ob 518/85
    Auch; nur: Zu den tragenden Grundsätzen des Verfahrensrechts gehört (im Rahmen der gesetzlichen Einschränkungen) auch der Unmittelbarkeitsgrundsatz. (T1)
  • 1 Ob 32/86
    Entscheidungstext OGH 14.07.1986 1 Ob 32/86
    nur: Durch die Anführung des Verfahrensrechts neben dem materiellen Recht in § 502 Abs 4 Z 1 ZPO ist gewährleistet, dass nicht nur das Verfahrensrecht auch im Zulassungsbereich weiterentwickelt und konkreter ausgelegt werden kann, sondern auch Verfahrensfehler der zweiten Instanz von erheblicher Bedeutung der Prüfung durch den OGH unterliegen und damit die Einzelfallgerechtigkeit hinreichend gewahrt bleibt. Erhebliche Bedeutung kommt einer Entscheidung jedenfalls dann zu, wenn tragende Grundsätze des Verfahrensrecht auf dem Spiel stehen. (T2)
  • 1 Ob 675/86
    Entscheidungstext OGH 17.11.1986 1 Ob 675/86
    nur T1
  • 3 Ob 141/87
    Entscheidungstext OGH 02.12.1987 3 Ob 141/87
    nur: Erhebliche Bedeutung kommt einer Entscheidung jedenfalls dann zu, wenn tragende Grundsätze des Verfahrensrecht auf dem Spiel stehen. (T3)
    Beisatz: Dies ist der Fall, wenn ein rechtzeitiger Rekurs zu Unrecht zurückgewiesen wird. (T4)
  • 10 ObS 514/88
    Entscheidungstext OGH 20.09.1988 10 ObS 514/88
    nur T3; Beis wie T4; Beisatz: Und zwar unabhängig davon, ob die Rechtzeitigkeit des Rechtsmittels schon im Zeitpunkt des Zurückweisungsbeschlusses aus der Aktenlage zu erkennen gewesen wäre oder sich erst später herausstellte. (T5)
  • 2 Ob 134/88
    Entscheidungstext OGH 25.10.1988 2 Ob 134/88
  • 3 Ob 1622/92
    Entscheidungstext OGH 20.01.1993 3 Ob 1622/92
    Auch; nur T3; Veröff: RZ 1994/45 S 138
  • 8 Ob 520/94
    Entscheidungstext OGH 13.04.1994 8 Ob 520/94
    Auch; nur T2; Beisatz: Hier: Verstoß gegen den Grundsatz der res iudicata. (T6)
  • 9 ObA 2076/96a
    Entscheidungstext OGH 04.09.1996 9 ObA 2076/96a
    Auch
  • 8 Ob 2002/96m
    Entscheidungstext OGH 12.09.1996 8 Ob 2002/96m
    Vgl auch; nur T2; Beisatz: Hier: Verletzung der Beweislastregeln durch das Berufungsgericht. (T7)
  • 7 Ob 237/01f
    Entscheidungstext OGH 17.10.2001 7 Ob 237/01f
    Vgl auch
  • 5 Ob 214/04p
    Entscheidungstext OGH 29.10.2004 5 Ob 214/04p
    Vgl; nur T1; nur T3; Beisatz: Hier: Verletzung des auch im Außerstreitverfahren geltenden Unmittelbarkeitsgrundsatzes. (T8)
  • 5 Ob 248/04p
    Entscheidungstext OGH 24.05.2005 5 Ob 248/04p
    Auch; nur T1
  • 5 Ob 283/06p
    Entscheidungstext OGH 06.03.2007 5 Ob 283/06p
    Beis wie T4
  • 2 Ob 227/05d
    Entscheidungstext OGH 12.04.2007 2 Ob 227/05d
    Auch; nur: Durch die Anführung des Verfahrensrechts neben dem materiellen Recht in § 502 Abs 4 Z 1 ZPO ist gewährleistet, dass nicht nur das Verfahrensrecht auch im Zulassungsbereich weiterentwickelt und konkreter ausgelegt werden kann, sondern auch Verfahrensfehler der zweiten Instanz von erheblicher Bedeutung der Prüfung durch den OGH unterliegen. (T9)
  • 4 Ob 88/07f
    Entscheidungstext OGH 22.05.2007 4 Ob 88/07f
    Auch; Beis wie T4
  • 9 Ob 58/07f
    Entscheidungstext OGH 28.11.2007 9 Ob 58/07f
    nur T3; Beis wie T4
  • 7 Ob 268/07y
    Entscheidungstext OGH 07.02.2008 7 Ob 268/07y
    Auch; Beis wie T4
  • 4 Ob 41/08w
    Entscheidungstext OGH 10.06.2008 4 Ob 41/08w
    Auch; Beisatz: Hier: Grob fehlerhafte Anwendung der Begründungserleichterung nach § 500a ZPO verneint. (T10)
  • 3 Ob 201/09v
    Entscheidungstext OGH 25.11.2009 3 Ob 201/09v
  • 2 Ob 68/09b
    Entscheidungstext OGH 29.10.2009 2 Ob 68/09b
    Auch; nur T2; Beisatz: Hier: Obgleich die Voraussetzungen für die beschränkte Berufung des § 501 ZPO nicht gegeben waren, hat es das Berufungsgericht in der unrichtigen Annahme des Vorliegens dieser Voraussetzung unterlassen, die beantragte Berufungsverhandlung anzuberaumen sowie die Tatsachenrüge zu behandeln. (T11)
    Veröff: SZ 2009/143
  • 7 Ob 217/14h
    Entscheidungstext OGH 10.12.2014 7 Ob 217/14h
    Auch; Beis wie T4
  • 1 Ob 39/15i
    Entscheidungstext OGH 22.10.2015 1 Ob 39/15i
    Auch; nur T1; Beisatz: Hier zur Frage der Verwertbarkeit eines Prüfberichts der OeNB. (T12); Veröff: SZ 2015/115
  • 1 Ob 248/15z
    Entscheidungstext OGH 28.01.2016 1 Ob 248/15z
    Vgl auch; nur T3; Beis wie T4

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1984:RS0041365

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

18.04.2018

Dokumentnummer

JJR_19840919_OGH0002_0010OB00660_8400000_001

Rechtssatz für 4Ob319/75 4Ob50/89 (4Ob5...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0077443

Geschäftszahl

4Ob319/75; 4Ob50/89 (4Ob51/89); 4Ob24/95; 4Ob2065/96x; 4Ob2274/96g; 4Ob196/02f; 4Ob41/08w; 4Ob248/18a

Entscheidungsdatum

28.05.2019

Norm

UWG §1 B
UWG §1 E
  1. UWG § 1 heute
  2. UWG § 1 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 1 gültig von 12.12.2007 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  4. UWG § 1 gültig von 23.11.1984 bis 11.12.2007
  1. UWG § 1 heute
  2. UWG § 1 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 1 gültig von 12.12.2007 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  4. UWG § 1 gültig von 23.11.1984 bis 11.12.2007

Rechtssatz

Der Staat, die Länder, die Gemeinden oder sonstige öffentlich-rechtliche Körperschaften unterliegen den Vorschriften des Wettbewerbsrechtes dann, wenn sie privatwirtschaftlich tätig werden.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 319/75
    Entscheidungstext OGH 10.06.1975 4 Ob 319/75
    Veröff: ÖZW 1975,125 = ÖBl 1976,152
  • 4 Ob 50/89
    Entscheidungstext OGH 19.12.1989 4 Ob 50/89
    Beisatz: Hoheitsakte sind niemals Wettbewerbshandlungen und können daher auch nicht nach dem UWG beurteilt werden. (T1) Veröff: ÖBA 1990,129 = GRURInt 1991,309 = WBl 1990,113 (Koppensteiner, 104) = ÖBl 1990,55
  • 4 Ob 24/95
    Entscheidungstext OGH 25.04.1995 4 Ob 24/95
    Beis wie T1; Veröff: SZ 68/78
  • 4 Ob 2065/96x
    Entscheidungstext OGH 30.04.1996 4 Ob 2065/96x
    Beis wie T1
  • 4 Ob 2274/96g
    Entscheidungstext OGH 01.10.1996 4 Ob 2274/96g
    Beis wie T1
  • 4 Ob 196/02f
    Entscheidungstext OGH 24.09.2002 4 Ob 196/02f
    Auch; Beisatz: Hier: Österreichische Post. (T2)
  • 4 Ob 41/08w
    Entscheidungstext OGH 10.06.2008 4 Ob 41/08w
    Auch; Beis wie T1; Beisatz: Das gilt auch nach der UWG-Novelle 2007. (T3)
  • 4 Ob 248/18a
    Entscheidungstext OGH 28.05.2019 4 Ob 248/18a

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1975:RS0077443

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

10.07.2019

Dokumentnummer

JJR_19750610_OGH0002_0040OB00319_7500000_005

Rechtssatz für 4Ob341/78 4Ob82/93 4Ob2...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0077512

Geschäftszahl

4Ob341/78; 4Ob82/93; 4Ob24/95; 4Ob75/95; 4Ob10/96; 4Ob2008/96i; 4Ob2065/96x; 4Ob2274/96g; 4Ob68/97x; 4Ob18/98w; 1Ob71/01z; 4Ob196/02f; 4Ob21/04y; 4Ob41/08w; 1Ob15/11d; 4Ob209/13h; 4Ob234/14m; 4Ob267/16t; 4Ob248/18a; 4Ob59/19h; 4Ob77/20g

Entscheidungsdatum

12.08.2020

Norm

UWG §1 C3
UWG §1 E
  1. UWG § 1 heute
  2. UWG § 1 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 1 gültig von 12.12.2007 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  4. UWG § 1 gültig von 23.11.1984 bis 11.12.2007
  1. UWG § 1 heute
  2. UWG § 1 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 1 gültig von 12.12.2007 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  4. UWG § 1 gültig von 23.11.1984 bis 11.12.2007

Rechtssatz

Auch der Bund, die Länder, die Gemeinden oder sonstigen öffentlich-rechtlichen Körperschaften können "im geschäftlichen Verkehr" handeln: Wenn und soweit sie privatwirtschaftlich tätig werden, unterliegen sie den Vorschriften des Wettbewerbsrechtes, stehen den privaten Mitbewerbern gleich und haben die gleichen Rechte, aber auch die gleichen Pflichten wie diese; Hoheitsakte können dagegen niemals Wettbewerbshandlungen sein und auch nicht nach dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb beurteilt werden.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 341/78
    Entscheidungstext OGH 05.12.1978 4 Ob 341/78
    Veröff: SZ 51/171 = ÖBl 1979,36
  • 4 Ob 82/93
    Entscheidungstext OGH 13.07.1993 4 Ob 82/93
    Auch; Beisatz: Tritt der Staat (oder eine sonstige öffentlich-rechtliche Körperschaft) nicht als Träger seiner hoheitlichen Befugnisse auf, sondern bedient er sich der Rechtsformen, die auch dem Rechtsunterworfenen zur Verfügung stehen - also etwa des Vertrages -, dann handelt er, auch wenn er nicht nach Gewinn strebt, im geschäftlichen Verkehr. (T1)
    Veröff: SZ 66/84
  • 4 Ob 24/95
    Entscheidungstext OGH 25.04.1995 4 Ob 24/95
    Auch; Veröff: SZ 68/78
  • 4 Ob 75/95
    Entscheidungstext OGH 10.10.1995 4 Ob 75/95
    Auch; Veröff: SZ 68/168
  • 4 Ob 10/96
    Entscheidungstext OGH 12.03.1996 4 Ob 10/96
    Auch; nur: Auch der Bund, die Länder, die Gemeinden oder sonstigen öffentlich-rechtlichen Körperschaften können "im geschäftlichen Verkehr" handeln. (T2)
    Beis wie T1
    Veröff: SZ 69/59
  • 4 Ob 2008/96i
    Entscheidungstext OGH 26.03.1996 4 Ob 2008/96i
    Auch; nur T2; Beis wie T1
  • 4 Ob 2065/96x
    Entscheidungstext OGH 30.04.1996 4 Ob 2065/96x
    Beis wie T1
  • 4 Ob 2274/96g
    Entscheidungstext OGH 01.10.1996 4 Ob 2274/96g
    Auch
  • 4 Ob 68/97x
    Entscheidungstext OGH 11.03.1997 4 Ob 68/97x
    Auch
  • 4 Ob 18/98w
    Entscheidungstext OGH 27.01.1998 4 Ob 18/98w
    Auch
  • 1 Ob 71/01z
    Entscheidungstext OGH 27.03.2001 1 Ob 71/01z
    nur: Hoheitsakte können dagegen niemals Wettbewerbshandlungen sein und auch nicht nach dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb beurteilt werden. (T3)
    Beisatz: Nur soweit die Rechtsobjekte des öffentlichen Rechts privatwirtschaftlich tätig werden, unterliegen sie den Vorschriften des Wettbewerbsrechts. (T4)
    Veröff: SZ 74/56
  • 4 Ob 196/02f
    Entscheidungstext OGH 24.09.2002 4 Ob 196/02f
    Auch; nur: Auch der Bund, die Länder, die Gemeinden oder sonstigen öffentlich-rechtlichen Körperschaften können "im geschäftlichen Verkehr" handeln: Wenn und soweit sie privatwirtschaftlich tätig werden, unterliegen sie den Vorschriften des Wettbewerbsrechtes, stehen den privaten Mitbewerbern gleich und haben die gleichen Rechte, aber auch die gleichen Pflichten wie diese. (T5)
    Beisatz: Hier: Österreichische Post. (T6)
  • 4 Ob 21/04y
    Entscheidungstext OGH 16.03.2004 4 Ob 21/04y
    Auch; nur T2; nur T3; Beis wie T4
  • 4 Ob 41/08w
    Entscheidungstext OGH 10.06.2008 4 Ob 41/08w
    nur T3; Beisatz: Das gilt auch nach der UWG-Novelle 2007. (T7)
  • 1 Ob 15/11d
    Entscheidungstext OGH 31.03.2011 1 Ob 15/11d
    nur T3; Veröff: SZ 2011/43
  • 4 Ob 209/13h
    Entscheidungstext OGH 25.03.2014 4 Ob 209/13h
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Veräußerung einer Bank. (T8)
    Veröff: SZ 2014/29
  • 4 Ob 234/14m
    Entscheidungstext OGH 17.02.2015 4 Ob 234/14m
    Auch; Beisatz: Das gilt nach der Rechtsprechung des Senats insbesondere für den Betrieb von Zahnambulatorien durch Sozialversicherungsträger. (T9)
  • 4 Ob 267/16t
    Entscheidungstext OGH 30.05.2017 4 Ob 267/16t
    Vgl auch; Veröff: SZ 2017/64
  • 4 Ob 248/18a
    Entscheidungstext OGH 28.05.2019 4 Ob 248/18a
    Vgl
  • 4 Ob 59/19h
    Entscheidungstext OGH 13.06.2019 4 Ob 59/19h
    Vgl; Beisatz: Bei Leistungen der öffentlichen Hand, die im überwiegenden öffentlichen Interesse erbracht werden, ist der unternehmerische Charakter und damit ein Handeln im geschäftlichen Verkehr im Allgemeinen zu verneinen. Dies gilt auch für die privatwirtschaftliche Tätigkeit der öffentlichen Hand als reine Nachfragerin. (T10)
    Beisatz: Allerdings unterliegt eine privatwirtschaftliche Tätigkeit der öffentlichen Hand auch dann, wenn die öffentliche Hand damit überwiegende öffentliche Zielsetzungen verfolgt bzw als reine Nachfragerin tätig ist, insoweit der lauterkeitsrechtlichen Kontrolle, als sie die Grenze des Gleichbehandlungsgebots überschreitet und einzelne Wirtschaftsteilnehmer unsachlich bevorzugt. (T11)
  • 4 Ob 77/20g
    Entscheidungstext OGH 12.08.2020 4 Ob 77/20g
    Vgl; Beisatz: Keine marktbezogene wirtschaftliche Tätigkeit liegt vor, wenn staatliche oder supranationale Organe in Wahrnehmung ihrer gesetzlichen oder statutarischen Befugnisse ihre typischen Aufgaben erfüllen und die Verfolgung öffentlicher Interessen oder Ziele eindeutig im Vordergrund steht. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Unternehmer aus solchen Maßnahmen mittelbar als Reflexwirkung einen Vorteil ziehen. (T12)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1978:RS0077512

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

03.11.2020

Dokumentnummer

JJR_19781205_OGH0002_0040OB00341_7800000_001

Rechtssatz für 4Ob41/08w; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0123827

Geschäftszahl

4Ob41/08w; 7Ob84/09t; 9Ob11/10y; 6Ob41/11i; 9Ob64/10t; 8ObA16/13f; 10Ob28/13k; 8Ob26/14b; 9ObA18/18i; 4Ob80/18w; 5Ob71/19f; 5Ob195/20t; 9ObA23/21d; 4Ob172/21d; 5Ob131/22h

Entscheidungsdatum

06.03.2023

Norm

ZPO §500a
ZPO §502 Abs1
  1. ZPO § 500a heute
  2. ZPO § 500a gültig ab 01.08.1989 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 343/1989
  1. ZPO § 502 heute
  2. ZPO § 502 gültig von 01.01.2031 bis 30.04.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 148/2020
  3. ZPO § 502 gültig ab 01.01.2031 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 61/2022
  4. ZPO § 502 gültig von 01.05.2022 bis 31.12.2030 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 61/2022
  5. ZPO § 502 gültig von 01.01.2021 bis 30.04.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 148/2020
  6. ZPO § 502 gültig von 01.07.2009 bis 31.12.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 52/2009
  7. ZPO § 502 gültig von 01.01.2005 bis 30.06.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 128/2004
  8. ZPO § 502 gültig von 01.01.2005 bis 31.12.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 112/2003
  9. ZPO § 502 gültig von 01.01.2003 bis 31.12.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 76/2002
  10. ZPO § 502 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2002 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 98/2001
  11. ZPO § 502 gültig von 01.01.1998 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 140/1997
  12. ZPO § 502 gültig von 01.08.1989 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 343/1989

Rechtssatz

Ob den Anforderungen des Paragraph 500 a, ZPO genügt wurde, ist eine Frage des Einzelfalls, die vom Obersten Gerichtshof nur bei einer grob fehlerhaften Anwendung der dem Berufungsgericht eingeräumten Möglichkeit der Begründungserleichterung aufgegriffen werden kann.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 41/08w
    Entscheidungstext OGH 10.06.2008 4 Ob 41/08w
    So bereits 5 Ob 52/07v. (T1)
  • 7 Ob 84/09t
    Entscheidungstext OGH 02.09.2009 7 Ob 84/09t
  • 9 Ob 11/10y
    Entscheidungstext OGH 03.03.2010 9 Ob 11/10y
  • 6 Ob 41/11i
    Entscheidungstext OGH 14.04.2011 6 Ob 41/11i
    Vgl auch
  • 9 Ob 64/10t
    Entscheidungstext OGH 28.02.2011 9 Ob 64/10t
  • 8 ObA 16/13f
    Entscheidungstext OGH 05.04.2013 8 ObA 16/13f
  • 10 Ob 28/13k
    Entscheidungstext OGH 25.06.2013 10 Ob 28/13k
  • 8 Ob 26/14b
    Entscheidungstext OGH 28.04.2014 8 Ob 26/14b
    Auch; nur: Ob den Anforderungen des § 500a ZPO entsprochen wurde, ist eine Frage des Einzelfalls, die vom Obersten Gerichtshof im Allgemeinen nicht aufgegriffen werden kann. (T2)
  • 9 ObA 18/18i
    Entscheidungstext OGH 27.02.2018 9 ObA 18/18i
  • 4 Ob 80/18w
    Entscheidungstext OGH 11.06.2018 4 Ob 80/18w
    Vgl auch
  • 5 Ob 71/19f
    Entscheidungstext OGH 13.06.2019 5 Ob 71/19f
  • 5 Ob 195/20t
    Entscheidungstext OGH 16.03.2021 5 Ob 195/20t
  • 9 ObA 23/21d
    Entscheidungstext OGH 29.04.2021 9 ObA 23/21d
  • 4 Ob 172/21d
    Entscheidungstext OGH 21.10.2021 4 Ob 172/21d
  • 5 Ob 131/22h
    Entscheidungstext OGH 06.03.2023 5 Ob 131/22h

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2008:RS0123827

Im RIS seit

10.07.2008

Zuletzt aktualisiert am

11.04.2023

Dokumentnummer

JJR_20080610_OGH0002_0040OB00041_08W0000_001

Entscheidungstext 4Ob41/08w

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Entscheidungstext

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Fundstelle

MR 2008,209 - Wiener Zeitung II = wbl 2008,503/240 - wbl 2008/240 = ÖBl-LS 2008/156 = ÖBl-LS 2008/171 = RdW 2008/733 S 786 - RdW 2008,786 = HS 39.180

Geschäftszahl

4Ob41/08w

Entscheidungsdatum

10.06.2008

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat als Revisionsgericht durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofs Dr. Zechner als Vorsitzenden, die Hofrätin des Obersten Gerichtshofs Dr. Schenk und die Hofräte des Obersten Gerichtshofs Dr. Vogel, Dr. Jensik und Dr. Musger als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei „D*****" *****, vertreten durch Weber Maxl & Partner Rechtsanwälte GmbH in Wien, gegen die beklagten Parteien 1.) Republik Österreich, vertreten durch die Finanzprokuratur, Wien 1, Singerstraße 17-19, 2.) Wiener Zeitung GmbH, Wien 4, Wiedner Gürtel 10, vertreten durch Liebenwein Rechtsanwälte GmbH in Wien, wegen Unterlassung und Urteilsveröffentlichung (Gesamtstreitwert 105.000 EUR), über die ordentliche Revision der klagenden Partei gegen das Urteil des Oberlandesgerichts Wien als Berufungsgericht vom 23. November 2007, GZ 4 R 115/07x-25, womit das Urteil des Handelsgerichts Wien vom 4. April 2007, GZ 10 Cg 145/06p-19, bestätigt wurde, den

Beschluss

gefasst:

Spruch

Die Revision wird zurückgewiesen.

Die klagende Partei ist schuldig, der erstbeklagten Partei die mit 1.787,39 EUR und der zweitbeklagten Partei die mit 2.144,87 EUR (darin 357,48 EUR USt) bestimmten Kosten des Revisionsverfahrens binnen 14 Tagen zu ersetzen.

Text

Begründung:

Die Klägerin ist Medieninhaberin, Herausgeberin und Verlegerin der österreichweit erscheinenden Tageszeitung „Die Presse".

Die Republik Österreich (Erstbeklagte) ist Herausgeberin der österreichweit erscheinenden Tageszeitung „Wiener Zeitung", deren Eigentümerin und Verlegerin die Zweitbeklagte ist. Die Erstbeklagte ist alleinige Gesellschafterin der Zweitbeklagten.

Die „Wiener Zeitung" erscheint täglich von Dienstag bis Samstag und enthält redaktionelle Beiträge aus Politik, Chronik, Wien, Kultur, Sport und Wirtschaft sowie ein tägliches Kino-, Radio- und Fernsehprogramm. Weiterer Bestandteil neben kommerziellen Inseraten sind unbezahlte amtliche Mitteilungen, welche sie in ihrer Funktion als staatliches Publikationsorgan zu verbreiten hat, insbesondere Stellenangebote aus dem öffentlichen Bereich, Insolvenzmeldungen, Kundmachungen über Zwangsversteigerungen, einen Überblick über den Anleihenmarkt und Veröffentlichungen über die Tagesordnung des Ministerrats und Plenarsitzungen des Nationalrats. Zumeist im hinteren Teil der Ausgabe befindet sich das „Amtsblatt zur Wiener Zeitung", welches auch im Internet unter der Website www.wienerzeitung.at unentgeltlich abrufbar ist. Die „Wiener Zeitung" erzielte 2005 eine Reichweite von 0,85 %.

Die Zweitbeklagte ist im Gegensatz zur Klägerin, die zuletzt 2006 eine Presseförderung von 1,194.797,40 EUR erhielt, von der Presseförderung ausgeschlossen. Einnahmen aus Pflichtveröffentlichungen im Amtsblatt bilden einen wesentlichen Anteil der Gesamtfinanzierung der Zweitbeklagten, für die Veröffentlichungsentgelte im Amtsblatt erließ der Bundeskanzler mit der Verordnung Bundesgesetzblatt Teil 2, 124 aus 2002, Höchstgrenzen; diese überschritt die Zweitbeklagte nicht.

Die Einnahmen und Ausgaben der Zweitbeklagten für 2005 bis 2007 lassen sich in Euro wie folgt zusammenfassen:

2005 2006 2007

Einnahmen gesamt: 20,021.240 19,569.048 17,908.200

aus Verlaut-

barungen: 16,034.181 16,425.035 15,325.000

Abo 1,380.745 1,377.648 1,450.000

Einzelverkauf 184.641 182.254 200.000

sonstige Einnahmen

außerhalb Zeitungs-

geschäft 2,421.673 1,584.111 933.200

vorläufig vorläufig

Aufwand gesamt: 20,293.600 19,527.418 18,108.000 Betriebsergebnis: - 272.360 41.630 - 199.800

Finanzergebnis 498.264 380.000 400.000

EGT 225.094 421.630 200.200

Die Klägerin beantragte,

1. der Erstbeklagten zu verbieten,

a) das „Amtsblatt zur Wiener Zeitung" als Teil - in welcher Form auch immer, insbesondere als Beilage - der Tageszeitung „Wiener Zeitung" bzw des redaktionellen Teils der „Wiener Zeitung" herauszugeben oder vertreiben zu lassen und

b) die Herausgabe und den Vertrieb der Tageszeitung „Wiener Zeitung" bzw des redaktionellen Teils der „Wiener Zeitung" direkt oder indirekt aus den mit den amtlichen Einschaltungen und Pflichteinschaltungen im „Amtsblatt zur Wiener Zeitung" erzielten Erlösen zu finanzieren oder finanzieren zu lassen,

2. der Zweitbeklagten zu verbieten,

a) das „Amtsblatt zur Wiener Zeitung" als Teil - in welcher Form auch immer, insbesondere als Beilage - der Tageszeitung „Wiener Zeitung" herzustellen, zu verlegen oder zu vertreiben und

b) die Herstellung, den Verlag und den Vertrieb der Tageszeitung „Wiener Zeitung" direkt oder indirekt aus den mit den amtlichen Einschaltungen und Pflichteinschaltungen im „Amtsblatt zur Wiener Zeitung" erzielten Erlösen zu finanzieren oder an einer solchen Finanzierung mitzuwirken.

Weiters begehrte die Klägerin Urteilsveröffentlichung. Sie brachte vor, die „Wiener Zeitung" bestehe einerseits aus einem redaktionellen Teil im Sinn einer österreichweiten Tageszeitung, welche sich wie „Die Presse" an A-Schicht-Leser wende, andererseits aus dem „Amtsblatt zur Wiener Zeitung", dem amtlichen Veröffentlichungsorgan der Republik Österreich. Der redaktionelle Teil werde durch überhöhte Entgelte aus den Pflichtveröffentlichungen im Amtsblatt finanziert, ohne eine derartige Quersubventionierung sei die „Wiener Zeitung" nicht lebensfähig. Die Erstbeklagte missbrauche ihre Hoheitsmacht als Gesetzgeber und ermögliche dadurch der Zweitbeklagten, durch Monopoleinnahmen aufgrund der Pflichtveröffentlichungen den redaktionellen Teil zu finanzieren. Dadurch verfüge die Zweitbeklagte über einen Wettbewerbsvorteil. Weiters liege auch ein Verstoß gegen das Beihilfenverbot des Artikel 87, EG, das Missbrauchsverbot des Paragraph 5, Absatz eins, Ziffer 4, KartG 2005 und das Zugabenverbot nach Paragraph 9 a, UWG vor.

Die Beklagten wendeten ein, ihre Vorgangsweise beruhe auf gesetzlichen Regeln und verstoße daher nicht gegen Paragraph eins, UWG. Die Schaffung eines zentralen Veröffentlichungsmediums sei sachlich gerechtfertigt und daher grundrechtskonform. Die privatrechtlich eingehobenen Entgelte für die Pflichtveröffentlichungen seien der Höhe nach gesetzeskonform. Paragraph 8, Absatz 3, StaatsdruckereiG 1996 verbiete nur die Finanzierung anderer Geschäftsbereiche der Zweitbeklagten, während die „Wiener Zeitung" - bestehend aus dem redaktionellen Teil und dem Amtsblatt - als Einheit definiert sei. Schon aus diesem Grund scheide ein Verstoß gegen das Zugabenverbot des Paragraph 9 a, UWG aus.

Das Erstgericht wies das Klagebegehren ab. Die Zweitbeklagte sei gemäß Paragraph 2, Absatz 2, Ziffer 4, StaatsdruckereiG 1996 verpflichtet, die „Wiener Zeitung" herzustellen und zu verlegen. Diese sei ein einheitliches Produkt, welches aus dem redaktionellen Teil, dem Amtsblatt und weiteren Pflichteinschaltungen bestehe. Die Finanzierung dieses Produkts sei durch Paragraph 7, Absatz 2, StaatsdruckereiG 1996 geregelt, die Verordnung Bundesgesetzblatt Teil 2, 124 aus 2002, setzte Höchstentgelte für Pflichtveröffentlichungen fest. Durch diese Einnahmen sei das einheitliche Produkt „Wiener Zeitung" zu finanzieren. Dass die Entgelte für Pflichteinschaltungen nur zur Finanzierung des Amtsblatts dienen dürften, sei dem Gesetz nicht zu entnehmen. Die Zweitbeklagte verhalte sich daher gesetzeskonform. Das Schaffen der gesetzlichen Grundlage stelle kein Handeln im geschäftlichen Verkehr dar und könne daher keine Verletzung des Lauterkeitsrechts nach Paragraph eins, UWG sein. Der Beihilfetatbestand im Sinne des Artikel 87, Absatz eins, EG sei nicht verwirklicht, auf die Vergütungen für die Pflichteinschaltungen und deren Verwendung nehme der Staat keinen Einfluss, zudem fehle der erforderliche Zwischenstaatsbezug. Verstöße gegen das kartellrechtliche Kopplungsverbot sowie das Zugabenverbot lägen schon deshalb nicht vor, weil die Zweitbeklagte gesetzeskonform handle.

Das Berufungsgericht gab der Berufung der Klägerin nicht Folge. Es sprach aus, dass der Wert des Entscheidungsgegenstands 20.000 EUR übersteige und die ordentliche Revision mangels Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs zur Regelung der Finanzierung der „Wiener Zeitung" zulässig sei.

Es seien keine Argumente vorgebracht worden und ersichtlich, warum es einem Staat verwehrt sein solle, das amtliche Kundmachungsorgan mit einer Tageszeitung zu verbinden. Es liege auf der Hand, dass durch die Kombination des amtlichen Teils mit dem redaktionellen die Kundmachungen einem größtmöglichen Personenkreis zur Kenntnis gebracht würden. Zu der im Gesetz geregelten Einheit der „Wiener Zeitung" und des „Amtsblattes zur Wiener Zeitung" verwies das Berufungsgericht auf die Ausführungen des Erstgerichts. Diese dem Kundmachungszweck förderliche und daher sachlich gerechtfertigte Verknüpfung werfe auch keine verfassungsrechtlichen Bedenken auf.

Die Finanzierung des redaktionellen Teils mit Erlösen aus dem Amtsblatt sei im Gesetz vorgesehen, sodass ein Wettbewerbsverstoß infolge Rechtsbruchs grundsätzlich ausscheide. Die bestmögliche Erreichung des Kundmachungszwecks durch die Verknüpfung amtlich gebotener Einschaltungen mit einer Tageszeitung sei eine ausreichende sachliche Rechtfertigung dafür, eine - für sich betrachtet defizitäre - Tageszeitung mit Einnahmen aus den Pflichteinschaltungen zu finanzieren. Die Beklagten verstießen auch nicht gegen das gemeinschaftsrechtliche Beihilfenverbot, weil die Mittel zur Finanzierung des redaktionellen Teils nicht aus staatlichen Quellen stammten.

Rechtliche Beurteilung

Die Revision der Klägerin ist entgegen dem den Obersten Gerichtshof nicht bindenden Zulassungsausspruch des Berufungsgerichts nicht zulässig.

1. Paragraph 500 a, ZPO erlaubt dem Berufungsgericht, soweit es die Rechtsmittelausführungen für nicht stichhältig, hingegen die damit bekämpften Entscheidungsgründe des angefochtenen Urteils für zutreffend erachtet, sich unter Hinweis auf deren Richtigkeit mit einer kurzen Begründung seiner Beurteilung zu begnügen. Ob dabei den Anforderungen des Paragraph 500 a, ZPO genügt wurde, ist eine Frage des Einzelfalls, die vom Obersten Gerichtshof nur bei einer grob fehlerhaften Anwendung der dem Berufungsgericht eingeräumten Möglichkeit der Begründungserleichterung aufgegriffen werden kann. Eine solche Fehlbeurteilung liegt nicht vor, sodass kein nach Paragraph 502, Absatz eins, ZPO aufzugreifender Verfahrensfehler von erheblicher Bedeutung gegeben ist (5 Ob 52/07v).

2. Paragraph 2, Absatz 2, Ziffer 4, StaatsdruckereiG 1996 sieht die gemeinsame Herausgabe der „Wiener Zeitung" mit dem „Amtsblatt zur Wiener Zeitung" vor, weil der Begriff „Wiener Zeitung" auch das Amtsblatt mitumfasst. Vom „Amtsblatt zur Wiener Zeitung" selbst spricht das Gesetz nur in Bestimmungen, die explizit das Amtsblatt betreffen (siehe Paragraph 7, StaatsdruckereiG 1996 und Paragraph 2 a, VerlautbarungsG). Dass der Gesetzgeber das gemeinsame Erscheinen des redaktionellen Teils und des Amtsblatts vorsieht, gesteht die Rechtsmittelwerberin in ihrer Revision zu, in der sie von einer rechtspolitischen Wertentscheidung spricht.

2.1. Die Finanzierung der „Wiener Zeitung" ist in Paragraph 7, StaatsdruckereiG 1996 geregelt, der bestimmt, dass Tarife für Veröffentlichungen im „Amtsblatt zur Wiener Zeitung" und der Bezugspreis der „Wiener Zeitung" - sofern gesetzlich nichts anderes geregelt ist - vom Bundeskanzler nach kaufmännischen Grundsätzen und unter Berücksichtigung öffentlicher Interessen festzusetzen sind. Aus der Differenzierung von Einnahmen nach Quellen kann aber nicht schon auf eine gebotene Differenzierung der Verwendung von Einnahmen geschlossen werden. Zwischen dem Preis einer Einschaltung im Amtsblatt und dem Verkaufspreis der Zeitung als solcher besteht ein Unterschied, der nichts über maßgebende Finanzierungsgrundsätze aussagt.

2.2. Die Verwendung der Einnahmen ist durch Paragraph 8, Absatz 3, StaatsdruckereiG 1996 geregelt, nach dem die Finanzierung anderer Geschäftsbereiche der Gesellschaft - nämlich der Zweitbeklagten - durch Einnahmen aus den Aufgaben gemäß Paragraph 2, Absatz 2, Ziffer eins bis 4 StaatsdruckereiG 1996 unzulässig ist. Wie bereits erläutert bilden die „Wiener Zeitung" und das „Amtsblatt zur Wiener Zeitung" eine Einheit, nämlich den in Paragraph 2, Absatz 2, Ziffer 4, StaatsdruckereiG 1996 geregelten Unternehmensgegenstand, das Amtsblatt ist daher jedenfalls nicht als einer der voranstehend erwähnten „anderen Geschäftsbereiche" zu qualifizieren.

2.3. Aus den bisherigen Erwägungen folgt, dass das Gesetz die Finanzierung der „Wiener Zeitung" unter Einschluss des Amtsblatts sowohl durch den Verkauf der Tageszeitung als auch durch die Einnahmen aus Einschaltungen im Amtsblatt vorsieht. Aufgrund des eindeutigen und dem Zweck nach klaren Gesetzeswortlauts verbleibt für eine „verfassungskonforme Interpretation", wie sie die Revisionswerberin anstrebt, kein Raum. Dass die Zweitbeklagte bei den Tarifen für Einschaltungen die vom Bundeskanzler verordneten Höchstsätze überschritten hätte, behauptete auch die Klägerin nicht. Die Zweitbeklagte handelte insofern vielmehr gesetzeskonform.

2.4. Somit lässt sich die lauterkeitsrechtliche Unzulässigkeit des von der Klägerin beanstandeten Verhaltens der Beklagten nicht auf einen Gesetzesverstoß gründen. Staatliche Hoheitsakte selbst sind an sich keine im geschäftlichen Verkehr gesetzte Handlungen, weshalb sie nicht den Vorschriften des Lauterkeitsrechts unterliegen können (4 Ob 21/04y; 1 Ob 71/01z = SZ 74/56; 4 Ob 50/89 = ÖBl 1999, 55). Das gilt auch nach geltendem Recht (UWG-Novelle 2007 Bundesgesetzblatt römisch eins 79), kann sich doch eine nach Lauterkeitsrecht zu sanktionierende Unlauterkeit weiterhin nur auf Handlungen „im geschäftlichen Verkehr" beziehen.

3. Der Oberste Gerichtshof sprach ferner - zur alten Rechtslage - bereits mehrfach aus, dass eine Wettbewerbshandlung nicht schon deshalb als unlauter beurteilt werden kann, weil sie von einem öffentlichen Unternehmen gesetzt wurde, ein Unwerturteil im Sinn des Paragraph eins, UWG konnte sich indes daraus ergeben, dass die öffentliche Hand Machtmittel aufgrund ihrer öffentlich-rechtlichen Sonderstellung zur Förderung eigenen oder fremden Wettbewerbs missbrauchte (4 Ob 50/89 = ÖBl 1990, 55 uva; RIS-Justiz RS0077436). Diese Grundsätze galten auch dann, wenn die öffentliche Hand nicht unmittelbar, sondern in der Rechtsform einer juristischen Person des Privatrechts - wie etwa hier der Bund als Herausgeber der „Wiener Zeitung" und alleiniger Gesellschafter der Zweitbeklagten - tätig war (4 Ob 72/02w = ÖBl 2003, 233).

3.1. Im Anlassfall geht es um jene gesetzlichen Regelungen, mit Hilfe deren der Bund den Eintritt eines (hohen) Defizits aus Anlass der Produktion und des Vertriebs der „Wiener Zeitung" durch die Verknüpfung des Tageszeitungsteils mit dem Amtsblatt für die nach bestimmten Normen gebotenen (auch) entgeltlichen Einschaltungen vermeiden will.

Ob ein allfälliger Missbrauch (hoheitlicher) Machtmittel durch den Bund als Gesetzgeber zwecks Förderung seiner privatwirtschaftlichen Tätigkeit als Zeitungsherausgeber und jener der Zweitbeklagten als Eigentümerin und Verlegerin der „Wiener Zeitung" - etwa durch eine sachlich nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung von Mitbewerbern am Tageszeitungsmarkt - unter bestimmten weiteren Umständen überhaupt (auch) eine unlautere Geschäftspraktik nach geltendem Recht oder ein sittenwidriges Verhalten nach altem Recht „im geschäftlichen Verkehr" einer der Beklagten oder beider (gewesen) sein könnte, muss hier nicht beantwortet werden. Denn: Voraussetzung für jede weitere Erörterung dessen wäre das Vorliegen einer verfassungswidrigen Norm, auf deren Boden den Beklagten ein - im Verhältnis zu Mitbewerbern - sachlich nicht gerechtfertigter Vorsprung „im geschäftlichen Verkehr" verschafft werden sollte. Davon kann hier, wie sogleich zu begründen sein wird, nicht die Rede sein.

3.2. Es mag sein, dass das vom Berufungsgericht ins Treffen geführte Argument, die von der Klägerin behauptete Privilegierung der Zweitbeklagten als Mitbewerberin auf dem Tageszeitungsmarkt sei sachlich bereits deshalb gerechtfertigt, weil die Verknüpfung des Kundmachungsteils mit einer Tageszeitung die Kenntnisnahme der dort abgedruckten Verlautbarungen durch ein breiteres Publikum fördere, bei der „Wiener Zeitung" mit einer Reichweite von unter einem Prozent allein nicht überzeugt. Es steht allerdings des Weiteren fest, dass die Zweitbeklagte von der Presseförderung ausgeschlossen ist, während etwa der Klägerin zuletzt 2006 eine Presseförderung von 1,194.797,40 EUR zufloss. Dagegen betrugen die Einnahmen der Zweitbeklagten aus dem Zeitungsverkauf 2006 lediglich 1,559.902 EUR. Der Erlös rein kommerzieller Annoncen wird nach der Aufgliederung der festgestellten Gesamteinnahmen kaum höher gewesen sein. Die den Mitbewerbern der Zweitbeklagten am Tageszeitungsmarkt - die Klägerin ist nur einer dieser Konkurrenten bei Lesern der A-Schicht - zufließende Presseförderung dient ihnen daher - nach dem insofern erkennbaren Zweck des Ausschlusses der Zweitbeklagten von der Förderung - (auch) als Ausgleich für jenen Geschäftsentgang, der durch die von der Klägerin behauptete „Querfinanzierung" der „Wiener Zeitung" eintreten könnte, einer Tageszeitung, deren Reichweite - eine für das Inseratengeschäft wesentliche Größe - unter einem Prozent liegt. Diese Sicht der Sachlage bildet unter weiterer Berücksichtigung des bereits vom Berufungsgericht ins Treffen geführten Arguments eine sachliche Rechtfertigung für die von der Klägerin angegriffene Gesetzgebung. Es ist überdies nicht zu erkennen, weshalb ein privatrechtliches, nach kaufmännischen Gesichtspunkten festgelegtes Entgelt für eine bestimmte Veröffentlichungsleistung ein „gebührenrechtliches Äquivalenzprinzip" verletzen soll. Der Oberste Gerichtshof hält daher Paragraph 7, Absatz 2, StaatsdruckereiG 1996 - im Gegensatz zur Klägerin - nicht für verfassungswidrig.

4. Ob eine Zugabe vorliegt, hängt davon ab, welchen Eindruck der angesprochene Durchschnittsinteressent bei flüchtiger Wahrnehmung der Ankündigung gewinnt (RIS-Justiz RS0078697), entscheidend ist die Verkehrsauffassung, nicht die Absicht des Werbenden (RIS-Justiz RS0078510, RS0079157).

4.1. Dass durch die Kombination des redaktionellen Teils mit dem Amtsblatt kein Verstoß gegen ein Zugabenverbot nach Paragraph 9 a, UWG vorliegen kann, folgt bereits aus den unter 2. und 2.2. erörterten Gründen, bilden doch die beiden Teile der „Wiener Zeitung" nach dem Willen des Gesetzgebers eine Einheit. Eine Zugabeneigenschaft des Amtsblatts wäre aber auch dann zu verneinen, wenn es auf die Verkehrsauffassung ankäme, weil die Praxis, das Amtsblatt als Bestandteil der „Wiener Zeitung" herauszugeben, schon seit langem besteht und für die Auffassung einer Einheit prägend geworden wäre.

5. Der Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung im Sinn des Paragraph 5, Absatz eins, Ziffer 4, KartG 2005 scheidet gleichfalls aus, weil notorisch ist, dass das „Amtsblatt zur Wiener Zeitung" kostenlos im Internet abrufbar ist und daher niemand gezwungen wird, wegen des Amtsblatts die „Wiener Zeitung" zu erwerben. Die von der Revisionswerberin in diesem Kontext geltend gemachten sekundären Feststellungsmängel liegen daher nicht vor. Weitere Gründe, weshalb - abgesehen von der Frage der Finanzierung - der redaktionelle Teil der „Wiener Zeitung" nicht gemeinsam mit dem Amtsblatt veröffentlicht werden dürfte, macht die Klägerin nicht geltend.

6. Der Oberste Gerichtshof sprach ferner bereits aus, dass die Auffassung, eine allenfalls als Beihilfe im Sinn des Artikel 87, EG zu wertende unmittelbare oder mittelbare Zuwendung sei nach dem Gemeinschaftsrecht solange als zulässig zu beurteilen, als die bereits vor dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Gemeinschaft am 1. Jänner 1995 gewährte Zuwendung nicht von der Kommission als mit dem Gemeinsamen Markt unvereinbar erklärt wurde, mit gutem Grund vertretbar sei und damit einem Verstoß gegen Paragraph eins, UWG entgegenstehe (4 Ob 43/01d = ÖBl 2001, 260 - senior aktuell). Es sind keine Gründe ersichtlich, weshalb diese Leitlinie nicht auch nach dem geltenden Recht weiterhin Bestand haben sollte (siehe allgemein zum Tatbestand des Rechtsbruchs als unlautere Geschäftspraktik: 4 Ob 225/07b).

6.1. Die Herausgabe der „Wiener Zeitung" als Kombination von Tageszeitung und Verlautbarungsorgan mit Finanzierung aus Verkaufspreis und Veröffentlichungsentgelten erfolgte notorisch schon lange vor dem EG-Beitritt Österreichs. Eine Unzulässigerklärung durch die Kommission behauptet die Klägerin nicht. Somit scheidet aber eine Verletzung des gemeinschaftsrechtlichen Beihilfenverbots als Grundlage der behaupteten Verletzung des Lauterkeitsrechts gleichfalls aus.

7. Nach allen voranstehenden Gründen hängt die Entscheidung nicht von der Lösung einer erheblichen Rechtsfrage im Sinn des Paragraph 502, Absatz eins, ZPO ab, weshalb die Revision zurückzuweisen ist.

8. Die Kostenentscheidung gründet sich auf Paragraphen 41,, 50 ZPO. Die Beklagten wiesen auf die Unzulässigkeit der gegnerischen Revision hin. Ihre Rechtsmittelbeantwortungen dienten daher einer zweckentsprechenden Rechtsverteidigung.

Textnummer

E87703

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2008:0040OB00041.08W.0610.000

Im RIS seit

10.07.2008

Zuletzt aktualisiert am

11.05.2012

Dokumentnummer

JJT_20080610_OGH0002_0040OB00041_08W0000_000