Rechtssatz für 5Ob2217/96g 5Ob302/99v...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0105973

Geschäftszahl

5Ob2217/96g; 5Ob302/99v; 8Ob122/00z; 9Ob160/02y; 6Ob13/08t

Entscheidungsdatum

10.04.2008

Rechtssatz

Um nicht gegen das Ablöseverbot zu verstoßen, muß ein adäquates Verhältnis zwischen dem Sicherstellungsinteresse des Vermieters und der Höhe der vom Mieter geleisteten Barkaution gegeben sein. Wird diese Verhältnismäßigkeit zwischen Kaution und Sicherungsinteresse überschritten, liegt insoweit keine angemessene Gegenleistung vor, was nach den Regeln der Teilnichtigkeit zu einem Rückforderungsanspruch des Mieters führt.

Entscheidungstexte

  • 5 Ob 2217/96g
    Entscheidungstext OGH 29.10.1996 5 Ob 2217/96g
    Veröff: SZ 69/243
  • 5 Ob 302/99v
    Entscheidungstext OGH 23.11.1999 5 Ob 302/99v
  • 8 Ob 122/00z
    Entscheidungstext OGH 25.01.2001 8 Ob 122/00z
  • 9 Ob 160/02y
    Entscheidungstext OGH 22.01.2003 9 Ob 160/02y
    Beisatz: Einer Kaution ist nach der Zweckbestimmung des § 27 Abs 1 Z 1 MRG, der jeglichen Ablösewucher durch Zahlungen neben dem Mietzins verhindern und auch alle Umgehungsversuche - gleich wie sie benannt oder rechtlich konstruiert werden - sanktionieren will, als Gegenleistung die vom Vermieter zu tragende Gefahr eines Forderungsausfalls aus dem Mietverhältnis gegenüberzustellen. (T1)
  • 6 Ob 13/08t
    Entscheidungstext OGH 10.04.2008 6 Ob 13/08t
    Vgl; Beis wie T1; Beisatz: §27 Abs 1 Z1 MRG ist jenen Bestimmungen des Mietrechtsgesetzes zuzurechnen, die sich mit einem ausgewogenen Entgelt für die Überlassung des Bestandobjekts befassen. Sie ist demnach als „zinsrechtliche" Vorschrift zu verstehen. Entgelt ist alles, was der Mieter als Gegenleistung für die Überlassung des Bestandobjekts erbringt, also auch die dem Vermieter geleistete Kaution und die von ihm lukrierte (dem Mieter entgangene) Verzinsung. (T2)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1996:RS0105973

Zuletzt aktualisiert am

09.07.2008

Dokumentnummer

JJR_19961029_OGH0002_0050OB02217_96G0000_002

Rechtssatz für 5Ob2217/96g 5Ob302/99v...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0105974

Geschäftszahl

5Ob2217/96g; 5Ob302/99v; 9Ob160/02y; 6Ob13/08t

Entscheidungsdatum

10.04.2008

Rechtssatz

Gesetzliche Vorschriften über die zulässige Höhe einer Mieterkaution fehlen. Bis zu einer solchen gesetzlichen Regelung wird daher immer nur von Fall zu Fall beurteilt werden können, ob eine konkrete Kaution gegen das Ablöseverbot des Paragraph 27, Absatz eins, Ziffer eins, MRG verstößt. Relevante Kriterien werden etwa die Höhe des Mietzinses, die Bonität des Mieters (auch unter Berücksichtigung der dem Vermieter nach Paragraph 1101, ABGB zustehenden Rechte), der bei Nichtzahlung des Mietzinses für die Räumung des Mietobjektes zu veranschlagende Zeitraum, die Ausstattung des Mietobjektes sowie die Überlassung von Einrichtungsgegenständen sein; die vertragsgemäße Abnützung der Bestandsache ist aber bereits durch den Mietzins abgegolten. Als generelle Richtlinie für eine üblichen Sicherungsbedürfnissen des Vermieters gerecht werdende Mieterkaution kann ein Betrag genannt werden, der sich in der Höhe von bis zu sechs Bruttomonatsmietzinsen bewegt. Das schließt nicht aus, daß der Vermieter im Einzelfall eine höhere Kaution verlangen darf, doch setzt dies die Darlegung eines besonderen Sicherstellungsbedürfnisses voraus.

Entscheidungstexte

  • 5 Ob 2217/96g
    Entscheidungstext OGH 29.10.1996 5 Ob 2217/96g
    Veröff: SZ 69/243
  • 5 Ob 302/99v
    Entscheidungstext OGH 23.11.1999 5 Ob 302/99v
  • 9 Ob 160/02y
    Entscheidungstext OGH 22.01.2003 9 Ob 160/02y
    nur: Gesetzliche Vorschriften über die zulässige Höhe einer Mieterkaution fehlen. Bis zu einer solchen gesetzlichen Regelung wird daher immer nur von Fall zu Fall beurteilt werden können, ob eine konkrete Kaution gegen das Ablöseverbot des § 27 Abs 1 Z 1 MRG verstößt. (T1)
  • 6 Ob 13/08t
    Entscheidungstext OGH 10.04.2008 6 Ob 13/08t
    Auch

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1996:RS0105974

Zuletzt aktualisiert am

09.07.2008

Dokumentnummer

JJR_19961029_OGH0002_0050OB02217_96G0000_003

Rechtssatz für 5Ob192/00x 6Ob13/08t 3O...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0114724

Geschäftszahl

5Ob192/00x; 6Ob13/08t; 3Ob133/13z

Entscheidungsdatum

29.10.2013

Norm

MRG §1 Abs4
MRG idF 3.WÄG §12a
MRG §27 Abs1 Z1
  1. MRG § 1 heute
  2. MRG § 1 gültig ab 01.04.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 25/2009
  3. MRG § 1 gültig von 01.10.2006 bis 31.03.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 124/2006
  4. MRG § 1 gültig von 01.01.2002 bis 30.09.2006 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 161/2001
  5. MRG § 1 gültig von 01.03.1994 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 800/1993
  6. MRG § 1 gültig von 01.03.1991 bis 28.02.1994 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 68/1991

Rechtssatz

Paragraph 12 a, MRG, den Paragraph eins, Absatz 4, MRG nicht erwähnt, ist auf Geschäftsräumlichkeiten, die Paragraph eins, Absatz 4, MRG unterliegen, nicht anzuwenden. Es verbietet sich auch die analoge Anwendung des Paragraph 12 a, MRG im Bereich des Paragraph eins, Absatz 4, Ziffer eins und 3.

Entscheidungstexte

  • 5 Ob 192/00x
    Entscheidungstext OGH 27.02.2001 5 Ob 192/00x
    Veröff: SZ 74/36
  • 6 Ob 13/08t
    Entscheidungstext OGH 10.04.2008 6 Ob 13/08t
    Auch; Beisatz: § 27 Abs 1 Z 1 MRG ist im Teilanwendungsbereich des Mietrechtsgesetzes (§ 1 Abs 4 Z 1 MRG) nicht, auch nicht analog anzuwenden. (T1)
  • 3 Ob 133/13z
    Entscheidungstext OGH 29.10.2013 3 Ob 133/13z
    Auch; Beis wie T1

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2001:RS0114724

Im RIS seit

29.03.2001

Zuletzt aktualisiert am

16.10.2017

Dokumentnummer

JJR_20010227_OGH0002_0050OB00192_00X0000_001