Rechtssatz für 4Ob546/79 6Ob509/81 7Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0017783

Geschäftszahl

4Ob546/79; 6Ob509/81; 7Ob613/82; 5Ob735/82; 6Ob599/83; 5Ob575/82; 6Ob504/83; 6Ob584/83; 5Ob693/83; 5Ob681/83; 2Ob551/83; 3Ob530/85; 9ObA64/90; 8Ob513/89; 8Ob504/92; 8Ob1661/92; 9ObA107/93; 9ObA40/94; 9ObA803/94; 8ObA261/95; 7Ob2034/96k; 9Ob2258/96s; 7Ob116/98d; 3Ob2/98k; 8ObS191/00x; 9Ob122/01h; 2Ob142/02z; 8ObA192/02x; 8Ob29/03b; 8ObA7/04v; 6Ob100/05g; 8Ob138/07p; 9Ob8/07b; 4Ob229/07s; 8Ob144/09y; 6Ob142/10s; 3Ob121/11g; 1Ob126/14g; 4Ob73/16p; 2Ob30/19d; 2Ob156/19h; 3Ob97/20s; 9Ob70/20i

Entscheidungsdatum

27.01.2021

Norm

ABGB §914 I
ZPO §503 Z4 E4c2
  1. ABGB § 914 heute
  2. ABGB § 914 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916
  1. ZPO § 503 heute
  2. ZPO § 503 gültig ab 01.08.1989 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 343/1989

Rechtssatz

Die Auslegung gemäß dem Paragraph 914, ABGB hat überhaupt erst dann einzusetzen, wenn die behauptetermaßen vom klaren Wortlaut der Urkunde abweichende Parteienabsicht durch Aufnahme der hiefür angebotenen Beweismittel zu erforschen versucht und diesbezügliche Feststellungen getroffen wurden. Erst wenn eine übereinstimmende Parteienabsicht nicht als erwiesen gilt, darf der Gehalt der schriftlichen Willenserklärung im Wege der rechtlichen Beurteilung durch Auslegung ermittelt werden.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 546/79
    Entscheidungstext OGH 27.11.1979 4 Ob 546/79
  • 6 Ob 509/81
    Entscheidungstext OGH 01.07.1981 6 Ob 509/81
    Auch; Beisatz: Die Abweichung des Wortlautes vom übereinstimmenden Parteiwillen muss behauptet und unter Beweis gestellt sein. (T1)
  • 7 Ob 613/82
    Entscheidungstext OGH 29.07.1982 7 Ob 613/82
    Auch; Beis wie T1
  • 5 Ob 735/82
    Entscheidungstext OGH 09.11.1982 5 Ob 735/82
    nur: Erst wenn eine übereinstimmende Parteienabsicht nicht als erwiesen gilt, darf der Gehalt der schriftlichen Willenserklärung im Wege der rechtlichen Beurteilung durch Auslegung ermittelt werden. (T2)
  • 6 Ob 599/83
    Entscheidungstext OGH 07.04.1983 6 Ob 599/83
    Beis wie T1
  • 5 Ob 575/82
    Entscheidungstext OGH 26.04.1983 5 Ob 575/82
    Auch; Beis wie T1
  • 6 Ob 504/83
    Entscheidungstext OGH 19.05.1983 6 Ob 504/83
    nur T2
  • 6 Ob 584/83
    Entscheidungstext OGH 30.06.1983 6 Ob 584/83
    Vgl auch; Beis wie T1
  • 5 Ob 693/83
    Entscheidungstext OGH 15.11.1983 5 Ob 693/83
    nur T2
  • 5 Ob 681/83
    Entscheidungstext OGH 22.11.1983 5 Ob 681/83
  • 2 Ob 551/83
    Entscheidungstext OGH 30.10.1984 2 Ob 551/83
    Vgl; Beis wie T1
  • 3 Ob 530/85
    Entscheidungstext OGH 24.04.1985 3 Ob 530/85
    Auch; Beis wie T1
  • 9 ObA 64/90
    Entscheidungstext OGH 14.03.1990 9 ObA 64/90
    Auch; Beis wie T1
  • 8 Ob 513/89
    Entscheidungstext OGH 29.03.1990 8 Ob 513/89
  • 8 Ob 504/92
    Entscheidungstext OGH 06.02.1992 8 Ob 504/92
    Veröff: SZ 65/17 = EvBl 1992/113 S 506 = WoBl 1992,119
  • 8 Ob 1661/92
    Entscheidungstext OGH 26.11.1992 8 Ob 1661/92
    nur T2
  • 9 ObA 107/93
    Entscheidungstext OGH 28.04.1993 9 ObA 107/93
    Auch; nur T2
  • 9 ObA 40/94
    Entscheidungstext OGH 16.03.1994 9 ObA 40/94
    nur T2
  • 9 ObA 803/94
    Entscheidungstext OGH 11.01.1995 9 ObA 803/94
    Auch
  • 8 ObA 261/95
    Entscheidungstext OGH 24.10.1995 8 ObA 261/95
    Auch; nur T2; Beisatz: § 48 ASGG. (T3)
  • 7 Ob 2034/96k
    Entscheidungstext OGH 15.05.1996 7 Ob 2034/96k
    Auch; Beis wie T1
  • 9 Ob 2258/96s
    Entscheidungstext OGH 16.10.1996 9 Ob 2258/96s
    Auch; nur T2
  • 7 Ob 116/98d
    Entscheidungstext OGH 11.11.1998 7 Ob 116/98d
  • 3 Ob 2/98k
    Entscheidungstext OGH 25.08.1999 3 Ob 2/98k
  • 8 ObS 191/00x
    Entscheidungstext OGH 07.09.2000 8 ObS 191/00x
    nur T2
  • 9 Ob 122/01h
    Entscheidungstext OGH 23.05.2001 9 Ob 122/01h
    Vgl auch; Beisatz: Bestand keine über den Wortsinn der Garantieurkunde hinausgehende übereinstimmende Parteiabsicht, kommt es nur auf den objektiven Erklärungswert der Urkunde, nicht aber darauf an, wie eine Partei diese subjektiv verstanden hat. (T4)
  • 2 Ob 142/02z
    Entscheidungstext OGH 27.06.2002 2 Ob 142/02z
    Auch; Beis wie T1
  • 8 ObA 192/02x
    Entscheidungstext OGH 19.09.2002 8 ObA 192/02x
    Auch
  • 8 Ob 29/03b
    Entscheidungstext OGH 20.03.2003 8 Ob 29/03b
    Auch
  • 8 ObA 7/04v
    Entscheidungstext OGH 23.01.2004 8 ObA 7/04v
    Auch; Beisatz: Der objektive Erklärungswert einer Willenserklärung ist dort nicht maßgeblich, wo eine übereinstimmende abweichende Parteienabsicht festgestellt wird. (T5)
  • 6 Ob 100/05g
    Entscheidungstext OGH 03.11.2005 6 Ob 100/05g
    Auch; Beisatz: Bestand keine über den Wortlaut der Urkunde hinausgehende übereinstimmende Parteienabsicht, kommt es nur auf den subjektiven Erklärungswert der Urkunde an. Der Gehalt der schriftlichen Willenserklärung kann dann nur im Weg der rechtlichen Beurteilung durch Auslegung ermittelt werden; Energieversorgungsvertrag nach ElWOG. (T6)
  • 8 Ob 138/07p
    Entscheidungstext OGH 16.01.2008 8 Ob 138/07p
    nur T2
  • 9 Ob 8/07b
    Entscheidungstext OGH 07.05.2008 9 Ob 8/07b
    Auch; Beisatz: Bestand keine über den Wortsinn der Vertragsurkunde hinausgehende übereinstimmende Parteiabsicht, kommt es nur auf den objektiven Erklärungswert der Urkunde, nicht aber darauf an, wie eine Partei diese subjektiv verstanden hat. (T7)
  • 4 Ob 229/07s
    Entscheidungstext OGH 20.05.2008 4 Ob 229/07s
    nur T2; Veröff: SZ 2008/65
  • 8 Ob 144/09y
    Entscheidungstext OGH 22.09.2010 8 Ob 144/09y
    Auch
  • 6 Ob 142/10s
    Entscheidungstext OGH 17.12.2010 6 Ob 142/10s
    Vgl auch
  • 3 Ob 121/11g
    Entscheidungstext OGH 06.07.2011 3 Ob 121/11g
    Vgl auch
  • 1 Ob 126/14g
    Entscheidungstext OGH 22.10.2014 1 Ob 126/14g
    Auch
  • 4 Ob 73/16p
    Entscheidungstext OGH 30.08.2016 4 Ob 73/16p
  • 2 Ob 30/19d
    Entscheidungstext OGH 29.04.2019 2 Ob 30/19d
    nur T2
  • 2 Ob 156/19h
    Entscheidungstext OGH 22.10.2019 2 Ob 156/19h
    Vgl
  • 3 Ob 97/20s
    Entscheidungstext OGH 02.09.2020 3 Ob 97/20s
    Vgl; Beis wie T4
  • 9 Ob 70/20i
    Entscheidungstext OGH 27.01.2021 9 Ob 70/20i
    Vgl; Beis wie T4; Beisatz: Hier. Anzahlungsgarantie. (T8)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1979:RS0017783

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

23.02.2021

Dokumentnummer

JJR_19791127_OGH0002_0040OB00546_7900000_002

Rechtssatz für 3Ob497/55 7Ob308/57 5Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0011676

Geschäftszahl

3Ob497/55; 7Ob308/57; 5Ob298/59; 5Ob11/62; 5Ob378/63; 5Ob37/64; 5Ob41/65; 6Ob406/66; 6Ob138/68 (6Ob142/68); 3Ob62/73; 2Ob229/73 (2Ob230/73); 7Ob74/74; 7Ob512/76; 3Ob553/77; 1Ob646/77; 1Ob615/78; 7Ob569/79; 1Ob13/79; 2Ob609/79; 1Ob7/80; 3Ob610/79; 3Ob631/79; 4Ob524/80; 3Ob535/80; 1Ob513/82; 6Ob844/81; 1Ob1/84; 1Ob38/84; 6Ob666/85; 2Ob525/90; 1Ob587/92 (1Ob588/92); 5Ob563/93; 2Ob570/94; 7Ob560/94; 8Ob1610/95 (8Ob1611/95); 10Ob2470/96z; 1Ob112/97w; 4Ob266/97i; 9Ob167/97t; 6Ob80/98b; 6Ob79/98f; 10Ob68/98t; 7Ob209/98f; 2Ob48/97s; 1Ob150/99m; 10Ob291/99p; 7Ob127/00b; 9Ob26/00i; 5Ob283/00d; 7Ob176/01k; 2Ob232/01h; 7Ob241/02w; 7Ob160/02h; 7Ob95/03a; 6Ob323/02x; 5Ob270/03x; 4Ob96/04b; 7Ob267/04x; 10Ob54/05x; 1Ob50/06v; 9Ob122/06s; 8Ob138/07p; 1Ob241/08k; 5Ob58/09d; 2Ob11/10x; 9Ob46/10w; 8Ob67/11b; 6Ob73/13y; 10Ob5/14d; 5Ob27/14b; 2Ob171/14g; 1Ob92/15h; 1Ob50/16h; 1Ob129/16a; 8Ob101/17m; 1Ob188/17d; 8Ob36/17b; 9Ob11/20p; 9Ob14/20d; 1Ob32/21v; 4Ob59/21m

Entscheidungsdatum

27.05.2021

Rechtssatz

Berufung auf die Gutgläubigkeit bei Erwerb einer Liegenschaft hinsichtlich Freiheit von Dienstbarkeiten ist nur möglich, wenn keine Umstände vorliegen, die bei gehöriger Aufmerksamkeit den wahren vom Grundbuchsstand abweichenden Sachverhalt erkennen lassen.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 497/55
    Entscheidungstext OGH 26.10.1955 3 Ob 497/55
  • 7 Ob 308/57
    Entscheidungstext OGH 04.09.1957 7 Ob 308/57
  • 5 Ob 298/59
    Entscheidungstext OGH 02.09.1959 5 Ob 298/59
  • 5 Ob 11/62
    Entscheidungstext OGH 18.01.1962 5 Ob 11/62
    Veröff: RZ 1962,83
  • 5 Ob 378/63
    Entscheidungstext OGH 12.12.1963 5 Ob 378/63
  • 5 Ob 37/64
    Entscheidungstext OGH 02.04.1964 5 Ob 37/64
  • 5 Ob 41/65
    Entscheidungstext OGH 11.03.1965 5 Ob 41/65
  • 6 Ob 406/66
    Entscheidungstext OGH 15.02.1967 6 Ob 406/66
    Beisatz: Wenn sich aus den besonderen Umständen Bedenken gegen die Vollständigkeit des Grundbuchstandes ergeben, müssen auch Nachforschungen vorgenommen werden (vergleiche RZ 1962,83). (T1)
  • 6 Ob 138/68
    Entscheidungstext OGH 15.05.1968 6 Ob 138/68
    Beis wie T1; Veröff: LwBetr 1970,78
  • 3 Ob 62/73
    Entscheidungstext OGH 08.05.1973 3 Ob 62/73
    Beis wie T1
  • 2 Ob 229/73
    Entscheidungstext OGH 14.03.1974 2 Ob 229/73
    Beisatz: Kenntnis des Titelgeschäftes allein schadet nicht. (T2) Veröff: SZ 47/29
  • 7 Ob 74/74
    Entscheidungstext OGH 09.05.1974 7 Ob 74/74
    Beis wie T1
  • 7 Ob 512/76
    Entscheidungstext OGH 04.03.1976 7 Ob 512/76
    Beis wie T1; Veröff: JBl 1976,642 = NZ 1978,110
  • 3 Ob 553/77
    Entscheidungstext OGH 21.06.1977 3 Ob 553/77
    Vgl auch
  • 1 Ob 646/77
    Entscheidungstext OGH 14.09.1977 1 Ob 646/77
    Beis wie T1
  • 1 Ob 615/78
    Entscheidungstext OGH 22.05.1978 1 Ob 615/78
    Beis wie T2; Beisatz: Unter Auseinandersetzung mit Schilcher und Holzer, JBl 1974,454 (T3)
  • 7 Ob 569/79
    Entscheidungstext OGH 28.03.1979 7 Ob 569/79
  • 1 Ob 13/79
    Entscheidungstext OGH 16.05.1979 1 Ob 13/79
  • 2 Ob 609/79
    Entscheidungstext OGH 12.02.1980 2 Ob 609/79
    Beisatz: Auch bloße Fahrspuren - im vorliegenden Fall sind immerhin bis zu 20 cm tiefe deutlich sichtbare Fahrrinnen festgestellt - ausreichend. (T4)
  • 1 Ob 7/80
    Entscheidungstext OGH 30.04.1980 1 Ob 7/80
  • 3 Ob 610/79
    Entscheidungstext OGH 12.11.1980 3 Ob 610/79
  • 3 Ob 631/79
    Entscheidungstext OGH 21.01.1981 3 Ob 631/79
    Veröff: JBl 1982,32 (Anm v Iro)
  • 4 Ob 524/80
    Entscheidungstext OGH 17.02.1981 4 Ob 524/80
    Beis wie T1
  • 3 Ob 535/80
    Entscheidungstext OGH 11.03.1981 3 Ob 535/80
    Auch; Beis wie T1; Veröff: MietSlg 33040
  • 1 Ob 513/82
    Entscheidungstext OGH 31.03.1982 1 Ob 513/82
    Vgl auch; Veröff: SZ 55/46
  • 6 Ob 844/81
    Entscheidungstext OGH 12.05.1982 6 Ob 844/81
    Beisatz: Der gute Glaube muss sowohl im Zeitpunkt des Erwerbsgeschäftes als auch des Ansuchens um Einverleibung gegeben sein. (T5)
  • 1 Ob 1/84
    Entscheidungstext OGH 22.02.1984 1 Ob 1/84
    Auch; Beis wie T1; Veröff: SZ 57/38 = NZ 1987,22 (Hofmeister)
  • 1 Ob 38/84
    Entscheidungstext OGH 17.04.1985 1 Ob 38/84
    Beis wie T1
  • 6 Ob 666/85
    Entscheidungstext OGH 03.10.1985 6 Ob 666/85
    Auch; Beis wie T1
  • 2 Ob 525/90
    Entscheidungstext OGH 28.03.1990 2 Ob 525/90
    Auch; Beis wie T1
  • 1 Ob 587/92
    Entscheidungstext OGH 15.12.1992 1 Ob 587/92
    Auch; Beisatz: Selbst fahrlässige Unkenntnis wird nicht geschützt. (T6)
  • 5 Ob 563/93
    Entscheidungstext OGH 23.11.1993 5 Ob 563/93
    Vgl auch; Beis wie T1; Veröff: SZ 66/152
  • 2 Ob 570/94
    Entscheidungstext OGH 01.09.1994 2 Ob 570/94
    Auch; Beis wie T1
  • 7 Ob 560/94
    Entscheidungstext OGH 12.10.1994 7 Ob 560/94
    Auch; Beis wie T6
  • 8 Ob 1610/95
    Entscheidungstext OGH 08.02.1996 8 Ob 1610/95
    Auch; Beis wie T6
  • 10 Ob 2470/96z
    Entscheidungstext OGH 15.04.1997 10 Ob 2470/96z
    Vgl auch
  • 1 Ob 112/97w
    Entscheidungstext OGH 24.06.1997 1 Ob 112/97w
    Auch
  • 4 Ob 266/97i
    Entscheidungstext OGH 23.09.1997 4 Ob 266/97i
    Vgl auch; Beis wie T1; Veröff: SZ 70/185
  • 9 Ob 167/97t
    Entscheidungstext OGH 05.11.1997 9 Ob 167/97t
    Vgl aber; Beisatz: Die Zusage des Freiseins von Servituten verpflichtet selbst dann, wenn diese offenkundig sind, zur Gewährleistung. (T7)
  • 6 Ob 80/98b
    Entscheidungstext OGH 10.09.1998 6 Ob 80/98b
    Beis wie T1
  • 6 Ob 79/98f
    Entscheidungstext OGH 18.12.1998 6 Ob 79/98f
    Auch; Beisatz: Dieser für den derrivativen Eigentumserwerb geltende Grundsatz hat auch für den Eigentumserwerb durch Zuschlag im Zwangsversteigerungsverfahren (§ 237 Abs 1 EO), der ja ebenfalls eine Ausnahme vom Eintragungsgrundsatz darstellt, Gültigkeit. (T8); Veröff: SZ 71/214
  • 10 Ob 68/98t
    Entscheidungstext OGH 15.12.1998 10 Ob 68/98t
    Auch; Beis wie T6; Veröff: SZ 71/212
  • 7 Ob 209/98f
    Entscheidungstext OGH 28.04.1999 7 Ob 209/98f
    Vgl auch; Beisatz: Die Gutgläubigkeit des Erwerbers einer Liegenschaft ist ausgeschlossen, wenn er in schuldhafter Weise Indizien für das Abweichen des Grundbuchsstandes von der tatsächlichen Rechtslage ignoriert. Es genügt hiebei leichte Fahrlässigkeit. Der Umfang der Sorgfaltspflicht bestimmt sich nach der Verkehrsübung. (T9)
  • 2 Ob 48/97s
    Entscheidungstext OGH 20.05.1999 2 Ob 48/97s
    Vgl auch; Beisatz: Der Vertrauensgrundsatz kommt dem nicht zugute, der bei gehöriger Aufmerksamkeit die Abweichung des Buchstandes von der wahren Rechtslage erkennen konnte; fahrlässige Unkenntnis wird nicht geschützt. (T10)
  • 1 Ob 150/99m
    Entscheidungstext OGH 14.01.2000 1 Ob 150/99m
    Vgl auch; Beisatz: Nachforschungen über die Richtigkeit des Grundbuchsstands sind vom Ersteher nur bei Vorliegen besonderer, von dem Umständen des Einzelfalls abhängender Gegebenheiten zu verlangen. Nur wer in Kenntnis einer nicht völlig geklärten Rechtslage eine Liegenschaft erwirbt, kann sich weder allein auf den Grundbuchsstand noch auf die Behauptung der Lastenfreiheit durch den Voreigentümer berufen, sondern hat zumutbare Nachforschungen anzustellen. (T11) Beisatz: Der gute Glaube muss sowohl im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses als auch im Zeitpunkt des Ansuchens um Einverleibung gegeben sein. Die nachträgliche Kenntnis der Rechte eines Dritten ist daher grundsätzlich ohne Bedeutung. (T12)
  • 10 Ob 291/99p
    Entscheidungstext OGH 25.01.2000 10 Ob 291/99p
    Vgl auch; Beis wie T1; Beis wie T9
  • 7 Ob 127/00b
    Entscheidungstext OGH 14.06.2000 7 Ob 127/00b
    Auch
  • 9 Ob 26/00i
    Entscheidungstext OGH 12.07.2000 9 Ob 26/00i
    Auch; Beis wie T5; Beis wie T6; Beis wie T10
  • 5 Ob 283/00d
    Entscheidungstext OGH 21.11.2000 5 Ob 283/00d
    Vgl auch; Beis wie T11; Beisatz: Hier: Keine Offenkundigkeit des Servitutsrechts der Klägerin, weil sichtbare Anlagen und Einrichtungen auf der Liegenschaft wie ein Privatweg und Abstellplätze mehreren Berechtigten zur Verfügung standen und von diesen auch genützt wurden, und die Erwerber, die von diesen Rechten Kenntnis hatten, erst durch Nachforschung der Zulassungsbesitzer der einzelnen Fahrzeuge eine Rechtsausübung auch durch die Klägerin in Erfahrung hätten bringen können. (T13)
  • 7 Ob 176/01k
    Entscheidungstext OGH 31.07.2001 7 Ob 176/01k
    Auch
  • 2 Ob 232/01h
    Entscheidungstext OGH 02.10.2001 2 Ob 232/01h
    Vgl auch; Beis wie T5
  • 7 Ob 241/02w
    Entscheidungstext OGH 13.11.2002 7 Ob 241/02w
    Auch
  • 7 Ob 160/02h
    Entscheidungstext OGH 11.12.2002 7 Ob 160/02h
    Vgl auch; Beis wie T12
  • 7 Ob 95/03a
    Entscheidungstext OGH 07.05.2003 7 Ob 95/03a
    Auch; Beis wie T1; Beis wie T9
  • 6 Ob 323/02x
    Entscheidungstext OGH 11.09.2003 6 Ob 323/02x
    Auch; Beis wie T11; Beis wie T8
  • 5 Ob 270/03x
    Entscheidungstext OGH 09.12.2003 5 Ob 270/03x
    Auch; Beis ähnlich wie T1; Beis ähnlich wie T6; Beisatz: Einen derartigen Hinweis liefert auch ein Zugangstor, das bei einer von Wegerechten freien Liegenschaft keine Funktion hätte. (T14)
  • 4 Ob 96/04b
    Entscheidungstext OGH 04.05.2004 4 Ob 96/04b
    Auch; Beisatz: Hier: Markierter Wanderweg. (T15); Veröff: SZ 2004/71
  • 7 Ob 267/04x
    Entscheidungstext OGH 15.12.2004 7 Ob 267/04x
    Auch
  • 10 Ob 54/05x
    Entscheidungstext OGH 28.06.2005 10 Ob 54/05x
    Vgl auch; Beis wie T1; Beis wie T5
  • 1 Ob 50/06v
    Entscheidungstext OGH 16.05.2006 1 Ob 50/06v
    Vgl auch; Beisatz: Auch wenn bei der Beurteilung des gutgläubigen lastenfreien Erwerbs die Sorgfaltsanforderungen an den Erwerber nicht überspannt werden dürfen, darf er doch die Augen nicht vor klaren Hinweisen auf das Bestehen beziehungsweise den Umfang einer Servitut verschließen, sofern er Kenntnis von Tatsachen erlangt, die auf eine Belastung der Liegenschaft schließen lassen. (T16)
  • 9 Ob 122/06s
    Entscheidungstext OGH 28.11.2007 9 Ob 122/06s
    Vgl auch
  • 8 Ob 138/07p
    Entscheidungstext OGH 16.01.2008 8 Ob 138/07p
    Vgl auch; Beis wie T11 nur: Wer in Kenntnis einer nicht völlig geklärten Rechtslage eine Liegenschaft erwirbt, kann sich weder allein auf den Grundbuchsstand noch auf die Behauptung der Lastenfreiheit durch den Voreigentümer berufen, sondern hat zumutbare Nachforschungen anzustellen. (T17)
    Beisatz: Der Erwerber der mit einer Dienstbarkeit belasteten Liegenschaft muss damit rechnen, dass die Servitut entgegen dem Grundbuchseintrag nachträglich erweitert wurde. (T18)
  • 1 Ob 241/08k
    Entscheidungstext OGH 16.12.2008 1 Ob 241/08k
    Vgl auch; Beisatz: Gutgläubigkeit ist schon bei leichter Fahrlässigkeit ausgeschlossen. Besondere Nachforschungspflichten bestehen insbesondere bei indiziertem Verdacht, dass die tatsächlichen Besitzverhältnisse nicht dem Buchstand entsprechen. (T19)
  • 5 Ob 58/09d
    Entscheidungstext OGH 09.06.2009 5 Ob 58/09d
    Auch; Beisatz: Bei der Anwendung des § 1500 ABGB stellt sich die Frage nach der Schutzwürdigkeit des Vertrauens in die Vollständigkeit des Grundbuchs. (T20)
  • 2 Ob 11/10x
    Entscheidungstext OGH 11.11.2010 2 Ob 11/10x
    Vgl; Auch Beis wie T19; Veröff: SZ 2010/142
  • 9 Ob 46/10w
    Entscheidungstext OGH 27.04.2011 9 Ob 46/10w
    Auch; Beis wie T10
  • 8 Ob 67/11b
    Entscheidungstext OGH 24.10.2011 8 Ob 67/11b
    Auch; Beis wie T6
  • 6 Ob 73/13y
    Entscheidungstext OGH 08.05.2013 6 Ob 73/13y
    Beis ähnlich wie T19
  • 10 Ob 5/14d
    Entscheidungstext OGH 25.02.2014 10 Ob 5/14d
    Auch; Beis wie T13
  • 5 Ob 27/14b
    Entscheidungstext OGH 04.09.2014 5 Ob 27/14b
  • 2 Ob 171/14g
    Entscheidungstext OGH 09.04.2015 2 Ob 171/14g
    Vgl auch; Beis wie T4; Beis wie T9
  • 1 Ob 92/15h
    Entscheidungstext OGH 21.05.2015 1 Ob 92/15h
    Vgl auch; Beis wie T17; Beis wie T19
  • 1 Ob 50/16h
    Entscheidungstext OGH 31.03.2016 1 Ob 50/16h
    Beis wie T11; Beis wie T16
  • 1 Ob 129/16a
    Entscheidungstext OGH 20.12.2016 1 Ob 129/16a
    Vgl aber; Beis wie T7; Beisatz: Auf § 928 erster Satz ABGB kann sich der Erwerber nicht berufen, weil auch ein in die Augen fallender Zustand des Kaufobjekts im Falle einer ausdrücklichen Zusage der Lastenfreiheit die Gewährleistungspflicht nicht aufhebt; in einem solchen Fall kann sich der Erwerber ja auf die Zusage des Veräußerers verlassen und von einer näheren Prüfung des Objekts Abstand nehmen. (T21)
  • 8 Ob 101/17m
    Entscheidungstext OGH 25.10.2017 8 Ob 101/17m
    Beis wie T1; Beis wie T6
  • 1 Ob 188/17d
    Entscheidungstext OGH 15.11.2017 1 Ob 188/17d
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T12; Beisatz: Maßgeblicher Beurteilungszeitpunkt für das Vorliegen von gutem Glauben ist jener des Eigentumserwerbs, weshalb sogar die nachträgliche positive Kenntnis vom Bestehen der Dienstbarkeit nicht mehr schaden kann. (T22)
  • 8 Ob 36/17b
    Entscheidungstext OGH 25.10.2017 8 Ob 36/17b
    Beis wie T9; Beis wie T17; Beisatz: Dies gilt nicht nur für - regelmäßig durch Ersitzung - bereits endgültig erworbene dingliche Rechte, sondern auch für vertraglich eingeräumte Dienstbarkeiten, sofern diese nach dem Vertragswillen der Partner des Bestellungsvertrags dinglich wirken sollen. (T23)
  • 9 Ob 11/20p
    Entscheidungstext OGH 16.04.2020 9 Ob 11/20p
    Beis wie T9; Beis wie T17
  • 9 Ob 14/20d
    Entscheidungstext OGH 25.06.2020 9 Ob 14/20d
    Vgl; Beis wie T9; Beis wie T17
  • 1 Ob 32/21v
    Entscheidungstext OGH 02.03.2021 1 Ob 32/21v
  • 4 Ob 59/21m
    Entscheidungstext OGH 27.05.2021 4 Ob 59/21m
    Beis wie T6

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1955:RS0011676

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

15.07.2021

Dokumentnummer

JJR_19551026_OGH0002_0030OB00497_5500000_001

Rechtssatz für 3Ob632/79; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0017741

Geschäftszahl

3Ob632/79; 5Ob735/82; 2Ob565/84; 1Ob520/86; 6Ob552/89; 1Ob3/91; 3Ob21/91; 4Ob56/94; 2Ob12/01f; 4Ob118/01h; 9ObA179/01s; 8ObA108/03w; 9ObA22/05h; 8Ob138/07p; 17Ob5/08x; 5Ob237/13h; 7Ob200/14h; 9ObA57/15w; 1Ob4/17w; 1Ob198/17z; 4Ob143/18k; 5Ob44/19k; 2Ob156/19h; 8Ob159/22y; 8Ob39/23b; 8Ob80/23g

Entscheidungsdatum

17.11.2023

Norm

ABGB §914 I
ABGB §914 II
  1. ABGB § 914 heute
  2. ABGB § 914 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916
  1. ABGB § 914 heute
  2. ABGB § 914 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916

Rechtssatz

Ist ein übereinstimmender Parteiwille über Vertragsgegenstand und Vertragsinhalt feststellbar, kommt es bei einem nachträglichen Streit zwischen den Vertragspartnern nicht darauf an, ob die erzielte Willensübereinstimmung auch einen hinreichend deutlichen Niederschlag in der Vertragsurkunde gefunden hat. Denn der Vertrag ist bei Konsensualverträgen jedenfalls so zustandegekommen, wie er von den Parteien übereinstimmend gewollt wurde; sogenannter "natürlicher Konsens", bei dessen Vorhandensein der sonst rechtlich erhebliche objektive Erklärungswert seine Bedeutung verliert.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 632/79
    Entscheidungstext OGH 30.01.1980 3 Ob 632/79
  • 5 Ob 735/82
    Entscheidungstext OGH 09.11.1982 5 Ob 735/82
  • 2 Ob 565/84
    Entscheidungstext OGH 22.05.1984 2 Ob 565/84
    nur: Ist ein übereinstimmender Parteiwille über Vertragsgegenstand und Vertragsinhalt feststellbar, kommt es bei einem nachträglichen Streit zwischen den Vertragspartnern nicht darauf an, ob die erzielte Willensübereinstimmung auch einen hinreichend deutlichen Niederschlag in der Vertragsurkunde gefunden hat. Denn der Vertrag ist bei Konsensualverträgen jedenfalls so zustandegekommen, wie er von den Parteien übereinstimmend gewollt wurde. (T1)
  • 1 Ob 520/86
    Entscheidungstext OGH 19.02.1986 1 Ob 520/86
    Auch
  • 6 Ob 552/89
    Entscheidungstext OGH 13.04.1989 6 Ob 552/89
    nur: Ist ein übereinstimmender Parteiwille über Vertragsgegenstand und Vertragsinhalt feststellbar, kommt es bei einem nachträglichen Streit zwischen den Vertragspartnern nicht darauf an, ob die erzielte Willensübereinstimmung auch einen hinreichend deutlichen Niederschlag in der Vertragsurkunde gefunden hat. (T2)
  • 1 Ob 3/91
    Entscheidungstext OGH 13.02.1991 1 Ob 3/91
    Veröff: ÖA 1992,90
  • 3 Ob 21/91
    Entscheidungstext OGH 26.06.1991 3 Ob 21/91
    nur T2
  • 4 Ob 56/94
    Entscheidungstext OGH 31.05.1994 4 Ob 56/94
    nur T1; Beisatz: § 914 ABGB spricht im Bereich der nicht formgebundenen Erklärung somit eindeutig gegen die sogenannte "Andeutungstheorie" wonach der Wille nur soweit berücksichtigt werden könne, als er in der Erklärung irgendeinen Ausdruck gefunden habe. (T3)
  • 2 Ob 12/01f
    Entscheidungstext OGH 25.01.2001 2 Ob 12/01f
    Vgl auch; nur: Denn der Vertrag ist bei Konsensualverträgen jedenfalls so zustandegekommen, wie er von den Parteien übereinstimmend gewollt wurde; sogenannter "natürlicher Konsens", bei dessen Vorhandensein der sonst rechtlich erhebliche objektive Erklärungswert seine Bedeutung verliert. (T4)
  • 4 Ob 118/01h
    Entscheidungstext OGH 29.05.2001 4 Ob 118/01h
    nur T4
  • 9 ObA 179/01s
    Entscheidungstext OGH 05.09.2001 9 ObA 179/01s
    Vgl auch; nur T2; Beisatz: Hier: Dienstzettel. (T5)
  • 8 ObA 108/03w
    Entscheidungstext OGH 18.12.2003 8 ObA 108/03w
    Vgl; Beisatz: Dem Vertragsschluss nachfolgende Umstände sind für die Auslegung bedeutungslos, soweit sie nicht die zum Abschlusszeitpunkt bestehende Parteienabsicht manifestieren. (T6)
    Beisatz: Auslegung einer betrieblichen Pensionszusage. (T7)
  • 9 ObA 22/05h
    Entscheidungstext OGH 23.02.2005 9 ObA 22/05h
    nur: Ist ein übereinstimmender Parteiwille über Vertragsgegenstand und Vertragsinhalt feststellbar, kommt es bei einem nachträglichen Streit zwischen den Vertragspartnern nicht darauf an, ob die erzielte Willensübereinstimmung auch einen hinreichend deutlichen Niederschlag in der Vertragsurkunde gefunden hat. Denn der Vertrag ist bei Konsensualverträgen jedenfalls so zustandegekommen, wie er von den Parteien übereinstimmend gewollt wurde; sogenannter "natürlicher Konsens". (T8)
  • 8 Ob 138/07p
    Entscheidungstext OGH 16.01.2008 8 Ob 138/07p
    nur T2
  • 17 Ob 5/08x
    Entscheidungstext OGH 08.04.2008 17 Ob 5/08x
    Auch; nur T4
  • 5 Ob 237/13h
    Entscheidungstext OGH 21.01.2014 5 Ob 237/13h
    Auch
  • 7 Ob 200/14h
    Entscheidungstext OGH 26.11.2014 7 Ob 200/14h
    Vgl
  • 9 ObA 57/15w
    Entscheidungstext OGH 28.05.2015 9 ObA 57/15w
  • 1 Ob 4/17w
    Entscheidungstext OGH 26.04.2017 1 Ob 4/17w
    Auch
  • 1 Ob 198/17z
    Entscheidungstext OGH 15.11.2017 1 Ob 198/17z
    nur T4
  • 4 Ob 143/18k
    Entscheidungstext OGH 26.02.2019 4 Ob 143/18k
  • 5 Ob 44/19k
    Entscheidungstext OGH 25.04.2019 5 Ob 44/19k
    Auch
  • 2 Ob 156/19h
    Entscheidungstext OGH 22.10.2019 2 Ob 156/19h
    Vgl
  • 8 Ob 159/22y
    Entscheidungstext OGH 23.02.2023 8 Ob 159/22y
    Vgl
  • 8 Ob 39/23b
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 27.06.2023 8 Ob 39/23b
  • 8 Ob 80/23g
    Entscheidungstext OGH Ordentliche Erledigung (Sachentscheidung) 17.11.2023 8 Ob 80/23g
    vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1980:RS0017741

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

15.01.2024

Dokumentnummer

JJR_19800130_OGH0002_0030OB00632_7900000_001

Entscheidungstext 8Ob138/07p

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Entscheidungstext

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Fundstelle

bbl 2008,126/105 - bbl 2008/105 = MietSlg 60.037 = MietSlg 60.096

Geschäftszahl

8Ob138/07p

Entscheidungsdatum

16.01.2008

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat durch die Vizepräsidentin des Obersten Gerichtshofs Hon.-Prof. Dr. Langer als Vorsitzende sowie die Hofräte des Obersten Gerichtshofs Dr. Spenling und Dr. Kuras und die Hofrätinnen des Obersten Gerichtshofs Dr. Lovrek und Dr. Glawischnig als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Parteien 1. Gottfried G*****, 2. Maria Magdalena G*****, beide vertreten durch Dr. Wolfgang Berger, Rechtsanwalt in Salzburg, gegen die beklagten Parteien 1. Markus S*****, 2. Sylvia S*****, beide vertreten durch Dr. Thomas Stoiberer, Rechtsanwalt in Hallein, wegen Unterlassung und Beseitigung, über die außerordentliche Revision der beklagten Parteien gegen das Urteil des Oberlandesgerichts Linz als Berufungsgericht vom 17. Oktober 2007, GZ 3 R 100/07g-37, in nichtöffentlicher Sitzung, den

Beschluss

gefasst:

Spruch

Die außerordentliche Revision wird gemäß Paragraph 508 a, Absatz 2, ZPO mangels der Voraussetzungen des Paragraph 502, Absatz eins, ZPO zurückgewiesen.

Begründung:

Rechtliche Beurteilung

Die Vorinstanzen sind aufgrund des ausdrücklich festgestellten, übereinstimmenden Parteiwillens davon ausgegangen, dass das hier gegenständliche zugunsten eines Grundstücks der Kläger verbücherte Geh- und Fahrrecht das ganze Weggrundstück inklusive eines sogenannten „Umkehrplatzes" umfassen sollte. Mit ihren Ausführungen über die Auslegung von Servitutsbestellungsverträgen zeigen die Rechtsmittelwerber eine Rechtsfrage von der Qualität des Paragraph 502, Absatz eins, ZPO nicht auf. Ist ein überstimmender Parteiwille über Vertragsgegenstand und Vertragsinhalt feststellbar, kommt es bei einem nachträglichen Streit nicht darauf an, ob die erzielte Willensübereinstimmung auch einen hinreichend deutlichen Niederschlag in der Vertragsurkunde gefunden hat (9 ObA 22/05h). Erst wenn eine übereinstimmende Parteienabsicht nicht als erwiesen gilt, darf der Gehalt der schriftlichen Willenserklärung im Weg der rechtlichen Beurteilung durch Auslegung ermittelt werden (SZ 65/17; RIS-Justiz RS0017783).

Auch mit ihren zusammengefassten Ausführungen, dass die Servitut in Wahrheit im weiteren Umfang bestehe als im Grundbuch einverleibt und sie daher gutgläubig lastenfrei Eigentum am herrschenden Grundstück erworben hätten, zeigen die Rechtsmittelwerber keine Rechtsfrage von erheblicher Bedeutung auf. Ausgehend von den Feststellungen, dass nach der Formulierung des Kaufvertrags die räumliche Ausdehnung des Geh- und Fahrrechts keineswegs klar ersichtlich war, der Umkehrplatz zum Zeitpunkt des Erwerbs des dienenden Grundstücks durch die Beklagten schon errichtet war und dieser überdies unmittelbar an das (herrschende) Grundstück der Kläger grenzt, führte das Berufungsgericht aus, dass die Beklagten eine Nachforschungspflicht getroffen hätte und sie bei gehöriger Aufmerksamkeit den wahren vom Grundbuchstand (allfällig) abweichenden Sachverhalt hätten erkennen können.

Wer in Kenntnis einer nicht völlig geklärten Rechtslage eine Liegenschaft erwirbt, kann sich weder allein auf den Grundbuchstand noch auf die Behauptung der Lastenfreiheit durch den Voreigentümer berufen, sondern hat zumutbare Nachforschungen anzustellen (1 Ob 150/99m, siehe auch 1 Ob 50/06v). Der Erwerber der mit einer Dienstbarkeit belasteten Liegenschaft muss damit rechnen, dass die Servitut entgegen dem Grundbuchseintrag nachträglich erweitert wurde (Welser, Vertragsauslegung, Gutglaubenserwerb und Freiheitsersitzung in JBl 1983, 13 mwH).

Die Rechtsansicht des Berufungsgerichts stellt sich somit jedenfalls als vertretbar dar.

Die außerordentliche Revision ist daher zurückzuweisen.

Textnummer

E86396

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2008:0080OB00138.07P.0116.000

Im RIS seit

15.02.2008

Zuletzt aktualisiert am

12.08.2016

Dokumentnummer

JJT_20080116_OGH0002_0080OB00138_07P0000_000