Rechtssatz für 1Ob580/92 8Ob642/92 1Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0007232

Geschäftszahl

1Ob580/92; 8Ob642/92; 1Ob41/92; 7Ob596/93; 6Ob12/93; 4Ob504/94; 1Ob509/95; 4Ob524/95 (4Ob525/95); 6Ob1640/95; 9Ob1582/95; 1Ob1678/95; 1Ob1713/95; 10Ob1515/96; 7Ob2210/96t; 7Ob2242/96y; 4Ob2235/96x; 4Ob2367/96h; 7Ob136/97v; 6Ob5/97x; 1Ob2396/96a; 5Ob145/97b; 9Ob382/97k; 5Ob268/97s; 8Ob368/97v; 7Ob61/98s; 3Ob96/98h; 6Ob195/98i; 2Ob215/98a; 5Ob229/98g; 1Ob305/98d; 6Ob251/98z; 5Ob128/99f; 6Ob108/99x; 2Ob274/97a; 2Ob334/98a; 6Ob245/99v; 10Ob355/99z; 1Ob3/00y; 1Ob135/00k; 6Ob32/00z; 10Ob223/00t; 6Ob303/00b; 9Ob127/01v; 1Ob123/01x; 1Ob89/00x; 6Ob317/00m; 3Ob162/01x; 5Ob157/01a; 6Ob227/01b; 1Ob264/01g; 1Ob63/01y; 2Ob46/02g; 6Ob210/02d; 1Ob174/02y (1Ob185/02s); 6Ob62/02i; 1Ob249/02b; 6Ob53/03t; 5Ob280/02s; 7Ob86/03b; 7Ob200/03t; 3Ob296/03f; 7Ob51/04g; 7Ob91/04i; 6Ob59/04a; 7Ob255/05h; 9Ob22/06k; 6Ob41/06g; 10Ob25/06h; 5Ob120/07v (5Ob283/06p); 6Ob132/07s; 6Ob167/07p; 7Ob182/07a; 5Ob103/08w; 7Ob278/08w; 5Ob267/09i; 10Ob26/12i

Entscheidungsdatum

24.07.2012

Norm

AußStrG idF WGN 1989 §15 Z1
AußStrG 2005 §66 AIB

Rechtssatz

Nach der Neuordnung des Revisionsrekursrechtes im Verfahren außer Streitsachen und dessen Anpassung an das Revisionsrecht der Zivilprozessordnung können behauptete Nichtigkeiten erster Instanz, die nicht auch dem Verfahren der zweiten Instanz anhaften, deren Vorliegen das Rekursgericht jedoch verneint hat, auch im Verfahren außer Streitsachen nicht mehr zum Gegenstand der Bekämpfung der rekursgerichtlichen Entscheidung gemacht werden.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 580/92
    Entscheidungstext OGH 09.06.1992 1 Ob 580/92
    Veröff: SZ 65/84 = JBl 1992,780
  • 8 Ob 642/92
    Entscheidungstext OGH 19.11.1992 8 Ob 642/92
  • 1 Ob 41/92
    Entscheidungstext OGH 20.04.1993 1 Ob 41/92
  • 7 Ob 596/93
    Entscheidungstext OGH 27.10.1993 7 Ob 596/93
  • 6 Ob 12/93
    Entscheidungstext OGH 22.09.1993 6 Ob 12/93
  • 4 Ob 504/94
    Entscheidungstext OGH 11.01.1994 4 Ob 504/94
  • 1 Ob 509/95
    Entscheidungstext OGH 27.02.1995 1 Ob 509/95
    Auch
  • 4 Ob 524/95
    Entscheidungstext OGH 28.03.1995 4 Ob 524/95
  • 6 Ob 1640/95
    Entscheidungstext OGH 28.09.1995 6 Ob 1640/95
  • 9 Ob 1582/95
    Entscheidungstext OGH 06.12.1995 9 Ob 1582/95
    Auch
  • 1 Ob 1678/95
    Entscheidungstext OGH 22.11.1995 1 Ob 1678/95
  • 1 Ob 1713/95
    Entscheidungstext OGH 22.11.1995 1 Ob 1713/95
    Vgl; Beisatz: Eine Nichtigkeit des erstinstanzlichen Verfahrens kann mit Revisionsrekurs nicht mehr geltend gemacht werden. (T1)
  • 10 Ob 1515/96
    Entscheidungstext OGH 20.02.1996 10 Ob 1515/96
    Auch; Beis wie T1
  • 7 Ob 2210/96t
    Entscheidungstext OGH 23.10.1996 7 Ob 2210/96t
  • 7 Ob 2242/96y
    Entscheidungstext OGH 09.10.1996 7 Ob 2242/96y
    Beisatz: Damit muss auch die Entscheidung des Rekursgerichts, mit der die Zuständigkeit des Erstgerichts bejaht wurde, als unanfechtbar angesehen werden, weil eine solche Entscheidung im Außerstreitverfahren die Verneinung einer Nichtigkeit des erstinstanzlichen Verfahrens durch das Rekursgericht enthält. (T2)
  • 4 Ob 2235/96x
    Entscheidungstext OGH 17.09.1996 4 Ob 2235/96x
    Vgl auch; Beisatz: Eine allfällige Nichtigkeit oder Mangelhaftigkeit des Verfahrens erster Instanz, die vom Rekursgericht verneint wurde, kann im Revisionsrekurs nicht mehr geltend gemacht werden. (T3)
  • 4 Ob 2367/96h
    Entscheidungstext OGH 17.12.1996 4 Ob 2367/96h
    Auch; Beis wie T3
  • 7 Ob 136/97v
    Entscheidungstext OGH 14.05.1997 7 Ob 136/97v
    Auch; Beis wie T3
  • 6 Ob 5/97x
    Entscheidungstext OGH 12.05.1997 6 Ob 5/97x
  • 1 Ob 2396/96a
    Entscheidungstext OGH 24.06.1997 1 Ob 2396/96a
    Vgl
  • 5 Ob 145/97b
    Entscheidungstext OGH 08.07.1997 5 Ob 145/97b
    Auch
  • 9 Ob 382/97k
    Entscheidungstext OGH 10.12.1997 9 Ob 382/97k
    Auch; Beisatz: Die Nichtbehandlung der dem erstgerichtlichen Verfahren anhaftenden Nichtigkeiten stellt jedoch einen wesentlichen Verfahrensmangel im Sinne des § 15 Z 2 AußStrG dar. (T4)
  • 5 Ob 268/97s
    Entscheidungstext OGH 09.12.1997 5 Ob 268/97s
    Vgl auch; Beis wie T3 nur: Eine allfällige Nichtigkeit des Verfahrens erster Instanz, die vom Rekursgericht verneint wurde, kann im Revisionsrekurs nicht mehr geltend gemacht werden. (T5)
  • 8 Ob 368/97v
    Entscheidungstext OGH 16.04.1998 8 Ob 368/97v
    Auch; Beis wie T1
  • 7 Ob 61/98s
    Entscheidungstext OGH 22.04.1998 7 Ob 61/98s
    Vgl auch; Beis wie T3
  • 3 Ob 96/98h
    Entscheidungstext OGH 27.05.1998 3 Ob 96/98h
  • 6 Ob 195/98i
    Entscheidungstext OGH 16.07.1998 6 Ob 195/98i
    Auch
  • 2 Ob 215/98a
    Entscheidungstext OGH 13.08.1998 2 Ob 215/98a
    Beis wie T4; Beisatz: Dieser ist nur dann zu berücksichtigen, wenn er in einem zulässigen Rechtsmittel geltend gemacht wird. (T6)
  • 5 Ob 229/98g
    Entscheidungstext OGH 27.10.1998 5 Ob 229/98g
    Vgl; Beisatz: Eine dem Erstgericht unterlaufene Nichtigkeit, die vom Rekursgericht infolge des im Verfahren Außer Streit nicht geltenden Unmittelbarkeitsgrundsatzes beseitigt werden konnte (vgl MietSlg 58.466), kann im Revisionsrekursverfahren nicht mehr geltend gemacht werden. (T7)
  • 1 Ob 305/98d
    Entscheidungstext OGH 24.11.1998 1 Ob 305/98d
    Vgl; Beisatz: Beruht ein Verfahrensmangel oder eine Nichtigkeit auf einem vom Gericht zweiter Instanz dem Erstgericht im ersten Rechtsgang erteilten Auftrag, so handelt es sich hiebei um einen Mangel des Verfahrens zweiter Instanz beziehungsweise um eine dieser anzulastende Nichtigkeit des Verfahrens, was in dritter Instanz geltend gemacht werden kann. (T8) Veröff: SZ 71/198
  • 6 Ob 251/98z
    Entscheidungstext OGH 28.01.1999 6 Ob 251/98z
    Auch
  • 5 Ob 128/99f
    Entscheidungstext OGH 11.05.1999 5 Ob 128/99f
    Vgl auch; Beis wie T3
  • 6 Ob 108/99x
    Entscheidungstext OGH 24.06.1999 6 Ob 108/99x
    Vgl auch; Beis wie T1; Beis wie T7
  • 2 Ob 274/97a
    Entscheidungstext OGH 01.07.1999 2 Ob 274/97a
    Auch; nur: Behauptete Nichtigkeiten erster Instanz, die nicht auch dem Verfahren der zweiten Instanz anhaften, deren Vorliegen das Rekursgericht jedoch verneint hat, können auch im Verfahren außer Streitsachen nicht mehr zum Gegenstand der Bekämpfung der rekursgerichtlichen Entscheidung gemacht werden. (T9); Beis wie T3
  • 2 Ob 334/98a
    Entscheidungstext OGH 25.11.1999 2 Ob 334/98a
    Vgl auch; Beis wie T3
  • 6 Ob 245/99v
    Entscheidungstext OGH 15.12.1999 6 Ob 245/99v
  • 10 Ob 355/99z
    Entscheidungstext OGH 11.01.2000 10 Ob 355/99z
    Vgl auch; nur T9
  • 1 Ob 3/00y
    Entscheidungstext OGH 28.03.2000 1 Ob 3/00y
  • 1 Ob 135/00k
    Entscheidungstext OGH 30.05.2000 1 Ob 135/00k
  • 6 Ob 32/00z
    Entscheidungstext OGH 28.06.2000 6 Ob 32/00z
  • 10 Ob 223/00t
    Entscheidungstext OGH 20.02.2001 10 Ob 223/00t
    Auch
  • 6 Ob 303/00b
    Entscheidungstext OGH 06.06.2001 6 Ob 303/00b
    Auch; nur T9; Beis wie T3; Beisatz: Dies gilt ebenso für die vom Rekursgericht bejahte Frage der Zulässigkeit des außerstreitigen Rechtsweges, weil eine solche Entscheidung die Verneinung einer Nichtigkeit des erstinstanzlichen Verfahrens durch das Rekursgericht enthält. (T10)
  • 9 Ob 127/01v
    Entscheidungstext OGH 23.05.2001 9 Ob 127/01v
    Auch; Beis wie T3
  • 1 Ob 123/01x
    Entscheidungstext OGH 29.05.2001 1 Ob 123/01x
  • 1 Ob 89/00x
    Entscheidungstext OGH 26.06.2001 1 Ob 89/00x
  • 6 Ob 317/00m
    Entscheidungstext OGH 05.07.2001 6 Ob 317/00m
    Vgl; Beis wie T3 nur: Eine allfällige Mangelhaftigkeit des Verfahrens erster Instanz, die vom Rekursgericht verneint wurde, kann im Revisionsrekurs nicht mehr geltend gemacht werden. (T11)
  • 3 Ob 162/01x
    Entscheidungstext OGH 11.07.2001 3 Ob 162/01x
    Vgl auch; Beis wie T5
  • 5 Ob 157/01a
    Entscheidungstext OGH 10.07.2001 5 Ob 157/01a
    Auch
  • 6 Ob 227/01b
    Entscheidungstext OGH 23.08.2001 6 Ob 227/01b
    nur: Es können behauptete Nichtigkeiten erster Instanz, die nicht auch dem Verfahren der zweiten Instanz anhaften, deren Vorliegen das Rekursgericht jedoch verneint hat, auch im Verfahren außer Streitsachen nicht mehr zum Gegenstand der Bekämpfung der rekursgerichtlichen Entscheidung gemacht werden. (T12)
  • 1 Ob 264/01g
    Entscheidungstext OGH 22.10.2001 1 Ob 264/01g
    nur T12
  • 1 Ob 63/01y
    Entscheidungstext OGH 26.06.2001 1 Ob 63/01y
  • 2 Ob 46/02g
    Entscheidungstext OGH 28.02.2002 2 Ob 46/02g
  • 6 Ob 210/02d
    Entscheidungstext OGH 29.08.2002 6 Ob 210/02d
  • 1 Ob 174/02y
    Entscheidungstext OGH 13.08.2002 1 Ob 174/02y
    nur T9
  • 6 Ob 62/02i
    Entscheidungstext OGH 12.12.2002 6 Ob 62/02i
  • 1 Ob 249/02b
    Entscheidungstext OGH 25.03.2003 1 Ob 249/02b
  • 6 Ob 53/03t
    Entscheidungstext OGH 24.04.2003 6 Ob 53/03t
  • 5 Ob 280/02s
    Entscheidungstext OGH 17.12.2002 5 Ob 280/02s
    Vgl auch; nur T9; Beisatz: Hier: Verfahren nach § 37 MRG. (T13)
  • 7 Ob 86/03b
    Entscheidungstext OGH 28.05.2003 7 Ob 86/03b
    Beis wie T11; Veröff: SZ 2003/62
  • 7 Ob 200/03t
    Entscheidungstext OGH 15.10.2003 7 Ob 200/03t
    Auch
  • 3 Ob 296/03f
    Entscheidungstext OGH 28.01.2004 3 Ob 296/03f
    Auch; Beis wie T3
  • 7 Ob 51/04g
    Entscheidungstext OGH 31.03.2004 7 Ob 51/04g
    Auch
  • 7 Ob 91/04i
    Entscheidungstext OGH 21.04.2004 7 Ob 91/04i
    Auch; Beis wie T11
  • 6 Ob 59/04a
    Entscheidungstext OGH 27.05.2004 6 Ob 59/04a
  • 7 Ob 255/05h
    Entscheidungstext OGH 09.11.2005 7 Ob 255/05h
    Auch; nur T9; Beis wie T3; Beis wie T10
  • 9 Ob 22/06k
    Entscheidungstext OGH 29.03.2006 9 Ob 22/06k
  • 6 Ob 41/06g
    Entscheidungstext OGH 29.06.2006 6 Ob 41/06g
    Auch; Beisatz: Ob dies auch nach der neuen Rechtslage (AußStrG 2005) zutrifft, bleibt dahin gestellt. (T14)
  • 10 Ob 25/06h
    Entscheidungstext OGH 03.10.2006 10 Ob 25/06h
    Vgl aber; Beisatz: Die in § 66 Abs 1 Z 1 AußStrG genannten Mängel können auch dann in einem Revisionsrekurs geltend gemacht werden können, wenn sie vom Rekursgericht verneint worden sind. Wegen der ausdrücklichen Anordnung in § 66 Abs 1 AußStrG und des Fehlens einer § 519 ZPO vergleichbaren Bestimmung gibt es keine Grundlage für die Annahme einer diesbezüglichen Rechtsmittelbeschränkung. (T15); Veröff: SZ 2006/146
  • 5 Ob 120/07v
    Entscheidungstext OGH 04.06.2007 5 Ob 120/07v
    Vgl aber; Beis wie T15
  • 6 Ob 132/07s
    Entscheidungstext OGH 13.09.2007 6 Ob 132/07s
    Gegenteilig; Beis wie T15; Veröff: SZ 2007/144
  • 6 Ob 167/07p
    Entscheidungstext OGH 13.09.2007 6 Ob 167/07p
    Gegenteilig; Beis wie T15; Bem: Siehe RS0121265; RS0120715. (T16)
  • 7 Ob 182/07a
    Entscheidungstext OGH 17.10.2007 7 Ob 182/07a
    Vgl aber; Beis wie T15; Beisatz: Hier: Verletzung des rechtlichen Gehörs. (T17)
  • 5 Ob 103/08w
    Entscheidungstext OGH 26.08.2008 5 Ob 103/08w
    Gegenteilig; Beis ähnlich wie T15; Beis wie T17
  • 7 Ob 278/08w
    Entscheidungstext OGH 11.02.2009 7 Ob 278/08w
    Auch; Veröff: SZ 2009/17
  • 5 Ob 267/09i
    Entscheidungstext OGH 20.04.2010 5 Ob 267/09i
    Vgl aber; Beis ähnlich wie T15; Beisatz: Hier: Übereinstimmende Bejahung der Zulässigkeit des außerstreitigen Rechtswegs durch beide Instanzen. (T18)
  • 10 Ob 26/12i
    Entscheidungstext OGH 24.07.2012 10 Ob 26/12i
    Gegenteilig; Beis wie T15; Bem wie T16; Veröff: SZ 2012/72

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1992:RS0007232

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

11.06.2015

Dokumentnummer

JJR_19920609_OGH0002_0010OB00580_9200000_001

Entscheidungstext 7Ob255/05h

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Entscheidungstext

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Geschäftszahl

7Ob255/05h

Entscheidungsdatum

09.11.2005

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Schalich als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Hon. Prof. Dr. Danzl, Dr. Schaumüller, Dr. Hoch und Dr. Kalivoda als weitere Richter in der Rechtssache der antragstellenden Partei Elmar V*****, vertreten durch Dr. Christian Hopp, Rechtsanwalt in Feldkirch, wider den Antragsgegner Fritz V*****, vertreten durch Kurz & Götsch, Rechtsanwälte in Innsbruck, wegen Benützungsregelung, über den Revisionsrekurs des Antragsgegners gegen den Beschluss des Landesgerichtes Feldkirch als Rekursgericht vom 31. August 2005, GZ 2 R 227/05f-16, womit infolge Rekurses des Antragstellers der Beschluss des Bezirksgerichtes Bludenz vom 11. Juli 2005, GZ 4 Nc 299/04f-12, aufgehoben wurde, in nichtöffentlicher Sitzung den Beschluss

gefasst:

Spruch

Der Revisionsrekurs und die Revisionsrekursbeantwortung werden zurückgewiesen.

Die Parteien haben die Kosten ihrer Rechtsmittelschriftsätze jeweils selbst zu tragen.

Text

Begründung:

Die Streitteile sind Geschwister und Miteigentümer der Liegenschaft EZ ***** GB ***** („S***** Alpe"). Dem Verfahren liegt ein Antrag des Antragstellers auf „Benützungsregelung im Außerstreitverfahren" bezüglich einer darauf befindlichen Alphütte zugrunde, an der beide Brüder im Erbweg schon vor Jahrzehnten übernommene Anteilsberechtigungen besitzen und nunmehr (ausschließlich familienintern) ohne Zusammenhang mit Rechten sonstiger Anteilsberechtigter) Streit über die Benützung während der sog „Haupt-" und „Nebenzeiten" im Jahresablauf besteht. Der Antragsgegner wendete bereits im ersten Rechtsgang die Unzulässigkeit des außerstreitigen Rechtsweges ein, worauf das Erstgericht (ohne weitere Beweisaufnahme) das Verfahren für nichtig erklärte und den Antrag auf den Prozessweg verwies. In Stattgebung des hiegegen vom Antragsteller erhobenen Rekurses hob das Rekursgericht diese Entscheidung auf und verwies die Rechtssache an das Erstgericht zur neuerlichen Entscheidung und Verhandlung unter Abstandnahme vom gebrauchten Zurückweisungsgrund zurück. Das Rekursgericht bejahte ausdrücklich die Anrufung des Außerstreitrichters als zulässig. Es sprach weiters aus, dass der Wert des Entscheidungsgegenstandes EUR 20.000,-- übersteigt und der ordentliche Revisionsrekurs nicht zulässig sei; ein außerordentlicher Revisionsrekurs wurde in der Folge nicht erhoben.

Im zweiten, fortgesetzten Rechtsgang erklärte das Erstgericht das Verfahren abermals für nichtig und wies den Antrag zurück; nach Paragraph 35, Absatz 2, des Vorarlberger Flurverfassungsgesetzes handle es sich beim Streit um die Benützungsregelung über die Ausübung eines Hüttenrechtes um eine agrargemeinschaftliche Angelegenheit, für welche der Rechtsweg verschlossen sei.

Das Rekursgericht hob - wiederum über Rekurs des Antragstellers - auch diesen Beschluss auf und trug dem Erstgericht erneut die Fortsetzung des Verfahrens unter Abstandnahme vom gebrauchten Zurückweisungsgrund (im außerstreitigen Verfahren) auf; es erklärte überdies den Revisionsrekurs (zufolge Fehlens von oberstgerichtlicher Rechtsprechung) für zulässig.

Gegen diese Entscheidung richtet sich der auf den Rechtsmittelgrund (im Rechtsmittel unrichtig als „Revisionsgrund" bezeichnet) der unrichtigen rechtlichen Beurteilung gestützte Revisionsrekurs des Antragsgegners mit dem Antrag, in Abänderung der bekämpften Entscheidung jene des Erstgerichtes wiederherzustellen. Der Antragsteller hat eine Revisionsrekursbeantwortung erstattet, in welcher er den Antrag stellt, dem Rechtsmittel des Gegners keine Folge zu geben.

Rechtliche Beurteilung

Das Rechtsmittel ist - ohne weitere inhaltliche Behandlung desselben - schon deshalb unzulässig, weil das Rekursgericht bereits im ersten Rechtsgang (rechtskräftig) die Frage der Zulässigkeit des außerstreitigen Rechtsweges ausdrücklich bejaht hatte und eine solche Entscheidung als Verneinung einer Nichtigkeit des erstinstanzlichen Verfahrens dem weiteren Verfahren somit bindend zugrundezulegen ist, ohne diese Frage mit Erfolg an den Obersten Gerichtshof herantragen zu können (6 Ob 303/00b; 7 Ob 2242/96y; RIS-Justiz RS0007232). Schon im ersten Rechtsgang wäre das Rekursgericht von Amts wegen („iura novit curia"; Paragraph 42, Absatz eins, JN) gehalten gewesen, im Rahmen der Prüfung der Prozess-(Antrags-)voraussetzung der Rechtswegzulässigkeit, speziell eines Verstoßes gegen den außerstreitigen Rechtsweg, auch auf die nunmehr vom Erstgericht ins Treffen geführte Bestimmung des zitierten Vorarlberger Landesgesetzes Bedacht zu nehmen. Dadurch, dass das Rekursgericht (schon im ersten Rechtsgang) für das gestellte Rechtsschutzbegehren der antragstellenden Partei die Rechtswegzulässigkeit (vor den ordentlichen, außerstreitigen Gerichten) rechtskräftig und damit abschließend bejaht hat, ist die Geltendmachung eines darauf gestützten Revisionsrekursgrundes endgültig zu verneinen.

Damit ist aber sowohl der Revisionsrekurs als auch dessen Beantwortung durch die Gegenpartei als unzulässig zurückzuweisen. Damit haben auch die Parteien jeweils die Kosten dieser Schriftsätze endgültig selbst zu tragen.

Anmerkung

E79026 7Ob255.05h

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2005:0070OB00255.05H.1109.000

Dokumentnummer

JJT_20051109_OGH0002_0070OB00255_05H0000_000