Rechtssatz für 14Os64/98

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Strafrecht

Rechtssatznummer

RS0110292

Geschäftszahl

14Os64/98

Entscheidungsdatum

23.06.1998

Norm

StPO §13 Abs2
StPO §14 Abs1
StPO §261
StPO §281 Abs1 Z1
StPO §281 Abs1 Z4 A
StPO §281 Abs1 Z4 B
StPO §281 Abs1 Z6
StPO §281 Abs1 Z11 B
  1. StPO § 13 heute
  2. StPO § 13 gültig ab 01.01.2008 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  3. StPO § 13 gültig von 01.05.2004 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2004
  4. StPO § 13 gültig von 01.10.1998 bis 30.04.2004 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 153/1998
  5. StPO § 13 gültig von 01.01.1998 bis 30.09.1998 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 112/1997
  6. StPO § 13 gültig von 01.03.1997 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 762/1996
  7. StPO § 13 gültig von 01.07.1989 bis 28.02.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 242/1989
  1. StPO § 14 heute
  2. StPO § 14 gültig ab 01.01.2008 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 19/2004
  3. StPO § 14 gültig von 01.01.1994 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 526/1993
  4. StPO § 14 gültig von 01.03.1988 bis 31.12.1993 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 605/1987
  1. StPO § 281 heute
  2. StPO § 281 gültig ab 01.03.2023 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 223/2022
  3. StPO § 281 gültig von 01.01.2008 bis 28.02.2023 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 93/2007
  4. StPO § 281 gültig von 01.01.2006 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 119/2005
  5. StPO § 281 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 105/1997
  6. StPO § 281 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 55/1999
  7. StPO § 281 gültig von 01.01.2000 bis 31.12.2005 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 55/1999
  8. StPO § 281 gültig von 01.01.1998 bis 31.12.1999 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 105/1997
  9. StPO § 281 gültig von 01.01.1994 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 526/1993
  10. StPO § 281 gültig von 01.03.1988 bis 31.12.1993 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 605/1987
  1. StPO § 281 heute
  2. StPO § 281 gültig ab 01.03.2023 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 223/2022
  3. StPO § 281 gültig von 01.01.2008 bis 28.02.2023 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 93/2007
  4. StPO § 281 gültig von 01.01.2006 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 119/2005
  5. StPO § 281 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 105/1997
  6. StPO § 281 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 55/1999
  7. StPO § 281 gültig von 01.01.2000 bis 31.12.2005 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 55/1999
  8. StPO § 281 gültig von 01.01.1998 bis 31.12.1999 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 105/1997
  9. StPO § 281 gültig von 01.01.1994 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 526/1993
  10. StPO § 281 gültig von 01.03.1988 bis 31.12.1993 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 605/1987
  1. StPO § 281 heute
  2. StPO § 281 gültig ab 01.03.2023 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 223/2022
  3. StPO § 281 gültig von 01.01.2008 bis 28.02.2023 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 93/2007
  4. StPO § 281 gültig von 01.01.2006 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 119/2005
  5. StPO § 281 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 105/1997
  6. StPO § 281 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 55/1999
  7. StPO § 281 gültig von 01.01.2000 bis 31.12.2005 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 55/1999
  8. StPO § 281 gültig von 01.01.1998 bis 31.12.1999 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 105/1997
  9. StPO § 281 gültig von 01.01.1994 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 526/1993
  10. StPO § 281 gültig von 01.03.1988 bis 31.12.1993 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 605/1987
  1. StPO § 281 heute
  2. StPO § 281 gültig ab 01.03.2023 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 223/2022
  3. StPO § 281 gültig von 01.01.2008 bis 28.02.2023 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 93/2007
  4. StPO § 281 gültig von 01.01.2006 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 119/2005
  5. StPO § 281 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 105/1997
  6. StPO § 281 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 55/1999
  7. StPO § 281 gültig von 01.01.2000 bis 31.12.2005 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 55/1999
  8. StPO § 281 gültig von 01.01.1998 bis 31.12.1999 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 105/1997
  9. StPO § 281 gültig von 01.01.1994 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 526/1993
  10. StPO § 281 gültig von 01.03.1988 bis 31.12.1993 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 605/1987
  1. StPO § 281 heute
  2. StPO § 281 gültig ab 01.03.2023 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 223/2022
  3. StPO § 281 gültig von 01.01.2008 bis 28.02.2023 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 93/2007
  4. StPO § 281 gültig von 01.01.2006 bis 31.12.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 119/2005
  5. StPO § 281 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 105/1997
  6. StPO § 281 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 55/1999
  7. StPO § 281 gültig von 01.01.2000 bis 31.12.2005 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 55/1999
  8. StPO § 281 gültig von 01.01.1998 bis 31.12.1999 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 105/1997
  9. StPO § 281 gültig von 01.01.1994 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 526/1993
  10. StPO § 281 gültig von 01.03.1988 bis 31.12.1993 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 605/1987

Rechtssatz

Unterläßt ein ordnungsgemäß besetztes Schöffengericht rechtsirrtümlich die Fällung eines Unzuständigkeitsurteils, bleibt es aber bei seinem Strafausspruch innerhalb der Grenzen seiner Strafbefugnis, so kann dies weder aus Paragraph 281, Absatz eins, Ziffer eins, StPO noch aus einem anderen Nichtigkeitsgrund (Ziffer 6, oder 11) bekämpft werden. Nur im Falle der Abweisung eines Antrags auf Fällung eines Unzuständigkeitsurteils besteht die Möglichkeit einer Anfechtung aus Paragraph 281, Absatz eins, Ziffer 4, StPO.

Entscheidungstexte

  • 14 Os 64/98
    Entscheidungstext OGH 23.06.1998 14 Os 64/98

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1998:RS0110292

Dokumentnummer

JJR_19980623_OGH0002_0140OS00064_9800000_001

Rechtssatz für 12Os166/89 12Os75/91 15...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Strafrecht

Rechtssatznummer

RS0095318

Geschäftszahl

12Os166/89; 12Os75/91; 15Os68/93 (15Os69/93); 11Os182/96; 14Os64/98; 15Os141/01; 12Os88/01 (12Os100/01); 11Os33/05w; 12Os144/05a; 11Os23/07b; 13Os135/09s; 11Os96/11v

Entscheidungsdatum

25.08.2011

Norm

StGB idF StRÄG 2004 §201 Abs2 Fall3
StGB idF StRÄG 2004 §201 Abs2 Fall4

Rechtssatz

Dass die vergewaltigte Person durch die Tat längere Zeit hindurch in einen qualvollen Zustand versetzt oder in besonderer Weise erniedrigt wurde, sind zwei Varianten, die ein in seinen Auswirkungen für das Opfer besonders peinvolles oder peinliches Verhalten des Täters verstärkt pönalisieren. Sie stellen sich angesichts einer gewissen Gleichwertigkeit des dem Opfer solcherart zusätzlich zugefügten Ungemachs, oder auch wegen der Unschärfe von Trennungskriterien, ja nicht einseitig streng zuordenbarer Überschneidungen (zwischen einem länger dauernden qualvollen Zustand und einer Erniedrigung in besonderer Weise) nicht als im Verhältnis zueinander eigenständige Qualifikationen, sondern als bloße Spielarten einer einzigen Qualifikation ohne selbständige Bedeutung dar.

Entscheidungstexte

  • 12 Os 166/89
    Entscheidungstext OGH 08.03.1990 12 Os 166/89
    Veröff: EvBl 1990/119 S 534
  • 12 Os 75/91
    Entscheidungstext OGH 08.08.1991 12 Os 75/91
    Vgl auch; Beisatz: Hingegen findet die Forderung nach "ungefährer Gleichwertigkeit" auch im Verhältnis zur Qualifikation nach § 201 Abs 3 erster Fall StGB im Gesetz keine Deckung; ein derartiger Vergleich wäre im übrigen schon angesichts der Verschiedenartigkeit der betroffenen Schutzsphären und der Bandbreite der vom Rechtsbegriff der schweren Körperverletzung (§ 84 Abs 1 StGB) erfassten Folgen vom Ansatz her nicht zielführend. (T1)
  • 15 Os 68/93
    Entscheidungstext OGH 17.06.1993 15 Os 68/93
    Vgl auch
  • 11 Os 182/96
    Entscheidungstext OGH 14.01.1997 11 Os 182/96
    Vgl auch
  • 14 Os 64/98
    Entscheidungstext OGH 23.06.1998 14 Os 64/98
    nur: Sie stellen sich angesichts einer gewissen Gleichwertigkeit des dem Opfer solcherart zusätzlich zugefügten Ungemachs, oder auch wegen der Unschärfe von Trennungskriterien, nicht als im Verhältnis zueinander eigenständige Qualifikationen, sondern als bloße Spielarten einer einzigen Qualifikation ohne selbständige Bedeutung dar. (T2)
  • 15 Os 141/01
    Entscheidungstext OGH 15.11.2001 15 Os 141/01
    Vgl auch
  • 12 Os 88/01
    Entscheidungstext OGH 06.12.2001 12 Os 88/01
    Vgl auch; Beisatz: Das mit bestimmten Begehungsformen der Vergewaltigung (zum Beispiel Oralverkehr) jedenfalls verbundene Maß an Opferdemütigung stellt - isoliert betrachtet - als schon tatbestandsbegründend an sich noch keine Erniedrigung in besonderer Weise dar. Treten aber im Einzelfall weitere Komponenten erniedrigender Opferbehandlung hinzu (zum Beispiel gewaltsame Durchsetzung eines Oralverkehrs vor einer dritten Person, Opfermisshandlungen als Ausdruck einer fundamentale Persönlichkeitsrechte nach Art spontanen Umgangs mit bloßen Sachen geradezu "verdinglichenden" Tätereinstellung - hier: büschelweises Haarausreißen in Verbindung mit Treten und Schlagen des Opfers), so sind diese im Kontext des gesamten Tatablaufs zu gewichten und dabei auch jene Aggravierungen der Opfererniedrigung mitzuberücksichtigen, die sich aus dem Zusammenhang (auch) mit schon tatbestandsessentiellen Einzelakten ergeben. (T3)
  • 11 Os 33/05w
    Entscheidungstext OGH 03.05.2005 11 Os 33/05w
    Auch
  • 12 Os 144/05a
    Entscheidungstext OGH 12.01.2006 12 Os 144/05a
    Vgl
  • 11 Os 23/07b
    Entscheidungstext OGH 27.03.2007 11 Os 23/07b
    Vgl auch
  • 13 Os 135/09s
    Entscheidungstext OGH 14.01.2010 13 Os 135/09s
    Auch; Beisatz: In Bezug auf den dritten (längerfristige Versetzung in einen qualvollen Zustand) und den vierten Fall (besondere Erniedrigung) daher alternatives Mischdelikt; diese zum ersten Fall: kumulatives Mischdelikt. (T4)
  • 11 Os 96/11v
    Entscheidungstext OGH 25.08.2011 11 Os 96/11v
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T4

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1990:RS0095318

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

27.10.2011

Dokumentnummer

JJR_19900308_OGH0002_0120OS00166_8900000_003

Entscheidungstext 14Os64/98

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Entscheidungstext

Rechtsgebiet

Strafrecht

Geschäftszahl

14Os64/98

Entscheidungsdatum

23.06.1998

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat am 23. Juni 1998 durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Massauer als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Mayrhofer, Dr. Holzweber, Dr. Ratz und Dr. Philipp als weitere Richter, in Gegenwart des Richteramtsanwärters Mag. Köberl als Schriftführer, in der Strafsache gegen Günter K***** wegen des Verbrechens der Vergewaltigung nach Paragraph 201, Absatz eins und Absatz 3, zweiter und dritter Fall StGB sowie einer anderen strafbaren Handlung über die Nichtigkeitsbeschwerden des Angeklagten und der Staatsanwaltschaft sowie über die Berufung des Angeklagten gegen das Urteil des Landesgerichtes Linz als Schöffengericht vom 24. Oktober 1997, GZ 28 römisch fünf r 1.386/97-28, nach Anhörung der Generalprokuratur in nichtöffentlicher Sitzung den

Beschluß

gefaßt:

Spruch

Die Nichtigkeitsbeschwerden werden zurückgewiesen.

Zur Entscheidung über die Berufung werden die Akten dem Oberlandesgericht Linz zugeleitet.

Dem Angeklagten fallen auch die Kosten des bisherigen Verfahrens über seine Rechtsmittel zur Last.

Text

Gründe:

Mit dem angefochtenen Urteil wurde Günter K***** (insoweit in Abweichung von der nach Paragraph 201, Absatz 2, StGB erhobenen Anklage - ON 15) des Verbrechens der Vergewaltigung nach Paragraph 201, Absatz eins und Absatz 3, zweiter und dritter Fall StGB (1) sowie des Vergehens der Urkundenunterdrückung nach Paragraph 229, Absatz eins, StGB (2) schuldig erkannt und über ihn unter Anwendung des Paragraph 28, Absatz eins, StGB nach dem ersten Strafsatz des Paragraph 201, Absatz 3, StGB eine siebenjährige Freiheitsstrafe verhängt.

Darnach hat er in der Nacht zum 29. Juli 1997 in Linz (1) die Rebekka R***** mit Gewalt und durch gegen sie gerichtete Drohungen mit gegenwärtiger schwerer Gefahr für Leib oder Leben mindestens fünfmal zur Duldung des Beischlafes und einer dem Beischlaf gleichzusetzenden geschlechtlichen Handlung genötigt, indem er die Genannte von hinten am Hals und an der Schulter packte, ihr das Kleid über den Kopf zog, sie in einen Rohbau zerrte, dort zu Boden warf, ihr sodann die Strumpf- und Miederhose sowie den Body herunterriß und äußerte:

"Wehe, wenn du schreist, dann bringe ich dich um!" sowie in der Folge wiederholt bekundete, er werde sie "sowieso nachher umbringen", wobei er seinen Geschlechtsteil in die Vagina bzw in den After der Rebekka R***** einführte, wobei die Genannte durch die Tat längere Zeit hindurch in einen qualvollen Zustand versetzt und in besonderer Weise erniedrigt wurde;

(2) im Anschluß an die beschriebene Vergewaltigung für Rebekka R***** ausgestellte, im Spruch detailliert angeführte Urkunden mit Gebrauchsverhinderungsvorsatz unterdrückt.

Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch der Angeklagte bekämpfen das Urteil in seinem Strafausspruch aus dem Grunde der Ziffer 11,, der Angeklagte überdies den Schuldspruch 1 aus jenem der Ziffer 10, des Paragraph 281, Absatz eins, StPO.

Rechtliche Beurteilung

In ihrer jeweiligen Strafbemessungsrüge (Ziffer 11,) weisen beide Rechtsmittelwerber zwar grundsätzlich zutreffend darauf hin, daß das Schöffengericht rechtsirrtümlich über eine Tat abgesprochen hat, die zufolge der Strafdrohung des Paragraph 201, Absatz 3, StGB in die Zuständigkeit des Geschworenengerichtes fällt (Paragraph 14, Absatz eins, Ziffer 11, StPO). Ein solches Sachurteil ist nach (der ersten Alternative) der relevierten Gesetzesstelle jedoch nur dann bekämpfbar, wenn dem Schöffensenat ein Fehler in der Bestimmung der Unrechtsfolgen unterlaufen ist. Da der Sanktionsausspruch hier aber sowohl innerhalb des auf den angenommenen Tatbestand (Paragraph 201, Absatz eins und Absatz 3, zweiter und dritter Fall StGB) zutreffend angewendeten Strafrahmens (erster Strafsatz des Paragraph 201, Absatz 3, StGB) als auch in den Grenzen der Strafbefugnis eines Schöffengerichtes liegt, ist Nichtigkeit der Strafbemessung nicht gegeben.

Im übrigen bewirkt die irrtümliche Unterlassung der Fällung eines Unzuständigkeitsurteils durch das ordnungsgemäß besetzte Schöffengericht ohne darauf abzielende Antragstellung (Paragraph 281, Absatz eins, Ziffer 4, StPO) weder Nichtigkeit nach Paragraph 281, Absatz eins, Ziffer eins, StPO noch aus einem anderen Grunde (Foregger/Kodek StPO7 Paragraph 261, Anmerkung 1 aE; Mayerhofer StPO4 Paragraph 261, E 30 f, 34; Paragraph 281, Absatz eins, Ziffer eins, E 10).

Die vom Angeklagten ferner in der Subsumtionsrüge (Ziffer 10,) zum Schuldspruch 1 erhobenen Einwände, mit welchen er das Vorliegen der angenommenen Qualifikationsvoraussetzungen nach dem zweiten und dritten Fall des Paragraph 201, Absatz 3, StGB bestreitet, sind nicht gesetzeskonform ausgeführt.

Abgesehen davon, daß der Beschwerdeführer bei diesem insoweit schon vom Ansatz her verfehlten Vorbringen verkennt, daß es sich bei den angeführten Deliktsfällen (angesichts gewisser Gleichwertigkeit des dem Opfer zusätzlich zugefügten Ungemachs sowie mit Rücksicht auf die Unschärfe von Trennungskriterien) nicht um eigenständige strafsatzerhöhende Umstände, sondern um bloße Spielarten einer einzigen Qualifikation ohne selbständige Bedeutung handelt (EvBl 1990/119, 11 Os 182/96), läßt er bei seinen auf einzelne (punktuell herausgegriffene) Urteilsannahmen beschränkten Argumenten prozeßordnungswidrig maßgebliche Feststellungen über schwerwiegende Begleitumstände der Tat außer acht.

Aus den Entscheidungsgründen ergibt sich nämlich, daß der Angeklagte die ihm bis dahin unbekannte 29-jährige Rebekka R***** zur Nachtzeit während des fast zwei Stunden dauernden mehrphasigen Tatgeschehens gewaltsam mit ständig über ihrem Kopf und Gesicht "zusammengezogenen" Kleid und dadurch ausgelöster Atemnot ohne Sichtmöglichkeit etappenweise über mehrere Stockwerke eines Rohbaus zerrte und wiederholt zu Boden stieß, wobei die Genannte ausgedehnte Schürfwunden an zahlreichen Körperpartien erlitt, sie mehrfach nachhaltig mit dem Umbringen bedrohte und in zumindest fünf Angriffen zu variierten Beischlafshandlungen zwang (US 2 in Verbindung mit US 5 ff). Unter Zugrundelegung dieser (vom Nichtigkeitswerber überwiegend vernachlässigten) Sachverhaltskonstatierungen ist das Opfer aber während des gesamten in der Gewalt des Angeklagten zugebrachten längeren Zeitraums nicht nur in einen qualvollem Zustand iS der zweiten Alternative der in Rede stehenden Gesetzesstelle versetzt gewesen (erneut EvBl 1990/91; Pallin im WK ErgH Paragraph 201, Rz 29; Leukauf/Steininger Komm3 Paragraph 106, RN 8), sondern auch - dem insoweit unsubstantiiert gebliebenen Beschwerdevorwurf zuwider - in besonderer, das Maß der mit einer Vergewaltigung typischerweise verbundenen Demütigung erheblich überschreitenden Weise erniedrigt worden (abermals EvBl 1990/91; Pallin aaO Rz 29 a aE).

Die beiderseitigen Nichtigkeitsbeschwerden waren daher schon bei einer nichtöffentlichen Beratung als nicht dem Gesetz gemäß ausgeführt sofort zurückzuweisen (Paragraph 285, d Absatz eins, Ziffer eins, in Verbindung mit Paragraph 285, a Ziffer 2, StPO).

Die Entscheidung über die Berufung des Angeklagten kommt mithin dem Oberlandesgericht Linz zu (Paragraph 285, i StPO).

Die Kostenentscheidung ist in Paragraph 390, a StPO begründet.

Anmerkung

E50649 14D00648

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1998:0140OS00064.98.0623.000

Dokumentnummer

JJT_19980623_OGH0002_0140OS00064_9800000_000