Rechtssatz für 7Ob548/92

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0047445

Geschäftszahl

7Ob548/92

Entscheidungsdatum

21.05.1992

Rechtssatz

Mangels Gegenseitigkeit ist eine Aufrechnung zwischen der Unterhaltspflicht der Mutter für ein vom Vater betreutes Kind und der vom Vater nicht erfüllten Unterhaltsverpflichtung für die im Haushalt der Mutter lebenden Kinder nicht möglich.

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 548/92
    Entscheidungstext OGH 21.05.1992 7 Ob 548/92

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1992:RS0047445

Dokumentnummer

JJR_19920521_OGH0002_0070OB00548_9200000_001

Rechtssatz für 5Ob56/61 5Ob104/62 6Ob3...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0047314

Geschäftszahl

5Ob56/61; 5Ob104/62; 6Ob343/65; 5Ob53/75; 1Ob707/83; 2Ob569/88; 7Ob548/92; 9Ob1519/94; 3Ob540/95; 1Ob2107/96a

Entscheidungsdatum

26.07.1996

Norm

ABGB §140 Aa
ABGB §141 ID
ABGB §146b
  1. ABGB § 140 heute
  2. ABGB § 140 gültig ab 01.02.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2013
  3. ABGB § 140 gültig von 01.07.1989 bis 31.01.2013 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 162/1989
  1. ABGB § 141 heute
  2. ABGB § 141 gültig ab 01.07.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 59/2017
  3. ABGB § 141 gültig von 01.02.2013 bis 30.06.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2013
  4. ABGB § 141 gültig von 01.01.1978 bis 31.01.2013 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 403/1977
  1. ABGB § 146b gültig von 01.01.1978 bis 31.01.2013 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 403/1977

Rechtssatz

Der Vater ist zu Geldleistungen für das gegen seinen Willen aus seinem Haushalt verbrachte Kind nicht verpflichtet.

Entscheidungstexte

  • 5 Ob 56/61
    Entscheidungstext OGH 17.05.1961 5 Ob 56/61
    Veröff: EvBl 1961/289 S 390
  • 5 Ob 104/62
    Entscheidungstext OGH 26.04.1962 5 Ob 104/62
  • 6 Ob 343/65
    Entscheidungstext OGH 12.01.1966 6 Ob 343/65
    Auch; Veröff: EFSlg 6108 = EFSlg 6109
  • 5 Ob 53/75
    Entscheidungstext OGH 06.05.1975 5 Ob 53/75
    Vgl jedoch; Beisatz: Die Entziehung des Unterhaltes für das Kind kann kein zulässiges Mittel dafür abgeben, die mit rechtlichen Maßnahmen zu erwirkende Übergabe des Kindes in die Verpflegung des Vaters zu erzwingen. Der etwa von Koziol - Welser (Grundriß des bürgerlichen Rechtes II, 187) vertretenen Auffassung, daß der Unterhaltsanspruch entfalle, wenn das Kind ohne Zustimmung des Vaters den Haushalt verlassen habe kann daher nicht uneingeschränkt beigepflichtet werden. Nur dann, wenn dem Vater das Kind in Pflege und Erziehung überwiesen wurde (SZ 28/112) oder wenn das Kind von der Mutter ohne Wissen des Vaters und ohne Genehmigung ins Ausland verbracht wurde und dort unbekannten Aufenthaltes ist, so daß die Unterhaltsleistung überhaupt nicht zur Deckung der Bedürfnisse des Kindes verwendet werden könnte (vgl SZ 41/106), besteht keine Geldleistungspflicht. (T1) Veröff: ÖA 1976,62
  • 1 Ob 707/83
    Entscheidungstext OGH 10.10.1983 1 Ob 707/83
    Vgl; Beisatz: Es sei denn, daß ein gerechtfertigter Grund für die tatsächliche Pflege und Erziehung des Kindes durch den Dritten vorliegt. (T2)
  • 2 Ob 569/88
    Entscheidungstext OGH 30.08.1988 2 Ob 569/88
    Vgl aber; Beis wie T1
  • 7 Ob 548/92
    Entscheidungstext OGH 21.05.1992 7 Ob 548/92
    Aber; Beisatz: Der Rechtssatz kann jedenfalls für den Fall nicht aufrecht erhalten werden, daß ein gerechtfertigter Grund für den Aufenthalt des Kindes im Haushalt des nicht zur Obsorge berechtigten Elternteils vorliegt. (T3)
  • 9 Ob 1519/94
    Entscheidungstext OGH 16.03.1994 9 Ob 1519/94
    Vgl aber
  • 3 Ob 540/95
    Entscheidungstext OGH 11.10.1995 3 Ob 540/95
    Gegenteilig
  • 1 Ob 2107/96a
    Entscheidungstext OGH 26.07.1996 1 Ob 2107/96a
    Vgl aber; Beisatz: Kann der Unterhaltspflichtige aus Gründen, die von ihm zu vertreten sind, den Unterhalt nicht mehr in natura leisten, wandelt sich seine Naturalunterhaltsverpflichtung infolge des getrennten Haushalts des Kindes und dessen Mutter in eine Geldunterhaltsforderung um. (T4)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1961:RS0047314

Dokumentnummer

JJR_19610517_OGH0002_0050OB00056_6100000_001

Rechtssatz für 5Ob907/76 1Ob528/84 1Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0034795

Geschäftszahl

5Ob907/76; 1Ob528/84; 1Ob629/90; 7Ob548/92; 8Ob552/92; 7Ob526/93; 3Ob524/95; 3Ob540/95; 10Ob517/95 (10Ob520/95); 6Ob2286/96m; 3Ob72/97b; 3Ob290/98p; 6Ob38/01h (6Ob255/01w); 5Ob117/04y; 2Ob174/08i; 5Ob122/09s; 2Ob253/08g; 1Ob75/12d; 1Ob24/14g; 3Ob112/14p; 8Ob39/16t

Entscheidungsdatum

30.08.2016

Norm

ABGB §140 Aa
ABGB §141 IG
ABGB §271
  1. ABGB § 140 heute
  2. ABGB § 140 gültig ab 01.02.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2013
  3. ABGB § 140 gültig von 01.07.1989 bis 31.01.2013 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 162/1989
  1. ABGB § 141 heute
  2. ABGB § 141 gültig ab 01.07.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 59/2017
  3. ABGB § 141 gültig von 01.02.2013 bis 30.06.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2013
  4. ABGB § 141 gültig von 01.01.1978 bis 31.01.2013 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 403/1977
  1. ABGB § 271 heute
  2. ABGB § 271 gültig ab 01.07.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 59/2017
  3. ABGB § 271 gültig von 01.02.2013 bis 30.06.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2013
  4. ABGB § 271 gültig von 01.07.2007 bis 31.01.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 92/2006
  5. ABGB § 271 gültig von 01.07.2001 bis 30.06.2007 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 135/2000
  6. ABGB § 271 gültig von 01.01.1812 bis 30.06.2001

Rechtssatz

Stellt die Mutter den Antrag, den Vater des Kindes zur Leistung von Unterhaltsbeträgen zu ihren Handen zu verpflichten, ist darin auch der Antrag enthalten, sie zur besonderen Sachwalterin für die Geltendmachung und Durchsetzung der Unterhaltsansprüche des Kindes zu bestellen.

Entscheidungstexte

  • 5 Ob 907/76
    Entscheidungstext OGH 22.02.1977 5 Ob 907/76
    Veröff: EFSlg 29295
  • 1 Ob 528/84
    Entscheidungstext OGH 02.05.1984 1 Ob 528/84
    Vgl; Beisatz: Der Antrag auf Festsetzung der Unterhaltsverpflichtung in Geld ist auch als solcher auf entsprechende Entziehung der elterlichen Rechte und Pflichten des Antragsgegner zu verstehen. (T1)
    Veröff: SZ 57/84 = ÖA 1984,100 = JBl 1985,162
  • 1 Ob 629/90
    Entscheidungstext OGH 24.10.1990 1 Ob 629/90
    Vgl; Beis wie T1
  • 7 Ob 548/92
    Entscheidungstext OGH 21.05.1992 7 Ob 548/92
    Beisatz: Der fehlende Ausspruch über die Vertretungsbefugnis schadet nicht, wenn nachträglich die Obsorge zur Gänze übertragen wird. (T2)
  • 8 Ob 552/92
    Entscheidungstext OGH 26.03.1992 8 Ob 552/92
    Vgl; Beis wie T1
  • 7 Ob 526/93
    Entscheidungstext OGH 26.05.1993 7 Ob 526/93
    Veröff: ZfRV 1993,255
  • 3 Ob 524/95
    Entscheidungstext OGH 12.07.1995 3 Ob 524/95
  • 3 Ob 540/95
    Entscheidungstext OGH 11.10.1995 3 Ob 540/95
  • 10 Ob 517/95
    Entscheidungstext OGH 17.10.1995 10 Ob 517/95
    Auch; Beisatz: Im Unterhaltsantrag kann ein Antrag um Bestellung zum besonderen Sachwalter enthalten sein, dem das Gericht konkludent in seiner Unterhaltsentscheidung stattgeben kann. (T3)
  • 6 Ob 2286/96m
    Entscheidungstext OGH 21.11.1996 6 Ob 2286/96m
    Beis wie T3
  • 3 Ob 72/97b
    Entscheidungstext OGH 26.03.1997 3 Ob 72/97b
    Beis wie T3
  • 3 Ob 290/98p
    Entscheidungstext OGH 16.12.1998 3 Ob 290/98p
    Beis wie T3; Beisatz: Dem Antrag des nicht obsorgeberechtigten Elternteils, in dessen Haushalt das Kind betreut wird, eine durch den anderen Elternteil zu erbringende Geldunterhaltsleistung für das Kind festzusetzen, schließt das Begehren auf Bestellung zum besonderen Sachwalter im Antragsumfang ein. (T4)
  • 6 Ob 38/01h
    Entscheidungstext OGH 18.10.2001 6 Ob 38/01h
    Auch; Beis wie T4
  • 5 Ob 117/04y
    Entscheidungstext OGH 03.08.2004 5 Ob 117/04y
    Vgl; Beis wie T3; Beis ähnlich wie T4
  • 2 Ob 174/08i
    Entscheidungstext OGH 30.10.2008 2 Ob 174/08i
    Auch; Beis wie T3; Beis wie T4; Veröff: SZ 2008/159
  • 5 Ob 122/09s
    Entscheidungstext OGH 07.07.2009 5 Ob 122/09s
    Vgl; Beis wie T3; Beis ähnlich wie T4; Beisatz: Hier: Antrag des nicht allein obsorgeberechtigten, das Kind in seinem Haushalt betreuenden Elternteils. (T5)
  • 2 Ob 253/08g
    Entscheidungstext OGH 16.07.2009 2 Ob 253/08g
  • 1 Ob 75/12d
    Entscheidungstext OGH 24.05.2012 1 Ob 75/12d
    Beis wie T3; Beis wie T5
  • 1 Ob 24/14g
    Entscheidungstext OGH 27.02.2014 1 Ob 24/14g
    Vgl auch; Beis wie T3; Beis wie T5
  • 3 Ob 112/14p
    Entscheidungstext OGH 23.07.2014 3 Ob 112/14p
    Auch; Beis wie T4; Beis wie T5
  • 8 Ob 39/16t
    Entscheidungstext OGH 30.08.2016 8 Ob 39/16t
    Auch; Beis wie T3; Beis wie T4; Beis wie T5; Beisatz: Obwohl die Maßnahme der Übertragung der mit der vollen Betreuung der Kinder zusammenhängenden Rechte und Pflichten als rechtsgestaltende Verfügung erst für die Zeit nach Eintritt ihrer Rechtskraft wirksam wäre, bleibt den Kindern der volle Unterhalt auch während des Zeitraums von der Antragstellung bis zum Wirksamwerden einer solchen Verfügung gesichert. (T6)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1977:RS0034795

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

16.09.2016

Dokumentnummer

JJR_19770222_OGH0002_0050OB00907_7600000_002

Rechtssatz für 1Ob526/76 1Ob689/79 5Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0047504

Geschäftszahl

1Ob526/76; 1Ob689/79; 5Ob503/83; 3Ob197/82; 1Ob701/84; 7Ob526/88; 5Ob520/90; 6Ob652/90; 7Ob548/92; 7Ob577/94; 1Ob352/98s; 2Ob196/02s; 9Ob33/16t; 7Ob208/18s; 3Ob177/20f

Entscheidungsdatum

10.12.2020

Norm

ABGB §140 Ad
ABGB §141 IA
ABGB §166 G
BGB idF ErbRÄG 2015 §776
  1. ABGB § 140 heute
  2. ABGB § 140 gültig ab 01.02.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2013
  3. ABGB § 140 gültig von 01.07.1989 bis 31.01.2013 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 162/1989
  1. ABGB § 141 heute
  2. ABGB § 141 gültig ab 01.07.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 59/2017
  3. ABGB § 141 gültig von 01.02.2013 bis 30.06.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2013
  4. ABGB § 141 gültig von 01.01.1978 bis 31.01.2013 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 403/1977
  1. ABGB § 166 heute
  2. ABGB § 166 gültig von 01.02.2013 bis 31.01.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 68/2012
  3. ABGB § 166 gültig ab 01.02.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2013
  4. ABGB § 166 gültig von 01.07.2001 bis 31.01.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 135/2000
  5. ABGB § 166 gültig von 01.07.1989 bis 30.06.2001 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 162/1989

Rechtssatz

Der Unterhaltsanspruch der Kinder kann nicht verwirkt werden. Es könnte nur eine Beschränkung des gesetzlichen Unterhaltes des Kindes auf das Maß des notdürftigen Unterhalts eintreten, wenn das Kind eine Handlung begeht, die die Entziehung des Pflichtteils rechtfertigt.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 526/76
    Entscheidungstext OGH 07.04.1976 1 Ob 526/76
    Veröff: JBl 1977,594
  • 1 Ob 689/79
    Entscheidungstext OGH 12.09.1979 1 Ob 689/79
    Beisatz: Auch bei neuer Rechtslage nach § 140 ABGB nF. (T1) Veröff: EFSlg 32978
  • 5 Ob 503/83
    Entscheidungstext OGH 18.01.1983 5 Ob 503/83
  • 3 Ob 197/82
    Entscheidungstext OGH 13.04.1983 3 Ob 197/82
    nur: Der Unterhaltsanspruch der Kinder kann nicht verwirkt werden. (T2)
  • 1 Ob 701/84
    Entscheidungstext OGH 12.12.1984 1 Ob 701/84
    nur T2
  • 7 Ob 526/88
    Entscheidungstext OGH 25.02.1988 7 Ob 526/88
  • 5 Ob 520/90
    Entscheidungstext OGH 20.02.1990 5 Ob 520/90
  • 6 Ob 652/90
    Entscheidungstext OGH 07.09.1990 6 Ob 652/90
    nur T2
  • 7 Ob 548/92
    Entscheidungstext OGH 21.05.1992 7 Ob 548/92
    nur T2
  • 7 Ob 577/94
    Entscheidungstext OGH 31.08.1994 7 Ob 577/94
    nur T2
  • 1 Ob 352/98s
    Entscheidungstext OGH 23.02.1999 1 Ob 352/98s
    Auch; nur T2
  • 2 Ob 196/02s
    Entscheidungstext OGH 05.12.2002 2 Ob 196/02s
    nur T2
  • 9 Ob 33/16t
    Entscheidungstext OGH 28.10.2016 9 Ob 33/16t
  • 7 Ob 208/18s
    Entscheidungstext OGH 21.11.2018 7 Ob 208/18s
    Beisatz: Keine analoge Anwendung des § 776 ABGB im Unterhaltsrecht. (T3)
  • 3 Ob 177/20f
    Entscheidungstext OGH 10.12.2020 3 Ob 177/20f
    Beis wie T1

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1976:RS0047504

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

23.02.2021

Dokumentnummer

JJR_19760407_OGH0002_0010OB00526_7600000_001

Rechtssatz für 3Ob580/54; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0006928

Geschäftszahl

3Ob580/54; 7Ob322/55; 6Ob288/60; 5Ob262/61; 5Ob90/63 (5Ob91/63); 6Ob129/64; 5Ob117/66; 1Ob284/66; 6Ob87/67; 8Ob221/67; 6Ob146/68; 7Ob14/69; 1Ob248/70; 5Ob137/72; 6Ob175/72; 5Ob16/73; 6Ob23/74 (6Ob24/74); 3Ob131/74 (3Ob132/74; 3Ob133/74); 6Ob27/75; 7Ob55/75; 6Ob126/75; 6Ob170/75; 7Ob663/76; 7Ob671/76; 6Ob721/76; 7Ob673/77; 3Ob664/77; 3Ob581/78; 6Ob762/78; 6Ob785/78; 5Ob262/61; 1Ob701/80; 3Ob622/83; 7Ob594/84; 7Ob670/84; 6Ob652/85 (6Ob653/85); 5Ob523/86; 8Ob551/87; 1Ob617/87; 2Ob608/88; 6Ob1/89; 1Ob585/89; 4Ob556/89; 5Ob545/91; 7Ob504/92; 7Ob548/92; 5Ob1536/93; 1Ob610/94; 9Ob1582/95; 1Ob1531/96; 4Ob2262/96t; 4Ob2288/96s; 9Ob43/99k; 6Ob106/00g; 1Ob154/00d; 1Ob74/01s (1Ob75/01p); 7Ob216/01t; 1Ob16/02p; 2Ob103/02i; 6Ob175/02g; 3Ob6/03h; 3Ob89/05t; 6Ob148/05s; 3Ob201/11x; 1Ob169/18m; 1Ob107/19w; 6Ob204/21z; 6Ob47/22p; 6Ob39/22m; 2Ob4/23m

Entscheidungsdatum

21.02.2023

Norm

AußStrG §10 B
AußStrG 2005 §49 A
AußStrG 2005 §49 C

Rechtssatz

Neue Tatsachen, die erst nach der Entscheidung der ersten Instanz eingetreten sind, können bei Entscheidung über den (ordentlichen) Revisionsrekurs nicht berücksichtigt werden.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 580/54
    Entscheidungstext OGH 29.09.1954 3 Ob 580/54
  • 7 Ob 322/55
    Entscheidungstext OGH 13.07.1955 7 Ob 322/55
  • 6 Ob 288/60
    Entscheidungstext OGH 03.08.1960 6 Ob 288/60
    Veröff: JBl 1961,367
  • 5 Ob 262/61
    Entscheidungstext OGH 30.08.1961 5 Ob 262/61
    Beisatz: Die Rekursinstanzen können die Gesetzmäßigkeit der angefochtenen Entscheidung nur auf Grund der Sachlage und Rechtslage im Zeipunkt ihrer Erlassung überprüfen. (T1)
  • 5 Ob 90/63
    Entscheidungstext OGH 14.03.1963 5 Ob 90/63
  • 6 Ob 129/64
    Entscheidungstext OGH 11.05.1964 6 Ob 129/64
  • 5 Ob 117/66
    Entscheidungstext OGH 21.04.1966 5 Ob 117/66
  • 1 Ob 284/66
    Entscheidungstext OGH 24.11.1966 1 Ob 284/66
    Veröff: RZ 1967,109 = SZ 39/199
  • 6 Ob 87/67
    Entscheidungstext OGH 19.04.1967 6 Ob 87/67
  • 8 Ob 221/67
    Entscheidungstext OGH 23.08.1967 8 Ob 221/67
  • 6 Ob 146/68
    Entscheidungstext OGH 22.05.1968 6 Ob 146/68
  • 7 Ob 14/69
    Entscheidungstext OGH 19.02.1969 7 Ob 14/69
    Beisatz: Sofern nicht Interessen Pflegebefohlener auf dem Spiele stehen. (T2) Veröff: EFSlg 12667
  • 1 Ob 248/70
    Entscheidungstext OGH 29.10.1970 1 Ob 248/70
    Beisatz: § 26 JWG (T3)
  • 5 Ob 137/72
    Entscheidungstext OGH 11.07.1972 5 Ob 137/72
    Beis wie T2
  • 6 Ob 175/72
    Entscheidungstext OGH 19.10.1972 6 Ob 175/72
  • 5 Ob 16/73
    Entscheidungstext OGH 06.06.1973 5 Ob 16/73
    Beisatz: Aufhebung des Enteignungsbescheides durch Erkenntnis des VerfGH. (T4)
  • 6 Ob 23/74
    Entscheidungstext OGH 02.05.1974 6 Ob 23/74
  • 3 Ob 131/74
    Entscheidungstext OGH 28.01.1975 3 Ob 131/74
  • 6 Ob 27/75
    Entscheidungstext OGH 13.03.1975 6 Ob 27/75
    Veröff: NZ 1977,89
  • 7 Ob 55/75
    Entscheidungstext OGH 10.04.1975 7 Ob 55/75
  • 6 Ob 126/75
    Entscheidungstext OGH 30.10.1975 6 Ob 126/75
    Veröff: EvBl 1976/156 S 299 = NZ 1977,43
  • 6 Ob 170/75
    Entscheidungstext OGH 18.12.1975 6 Ob 170/75
    Beis wie T1; Beis wie T2
  • 7 Ob 663/76
    Entscheidungstext OGH 16.09.1976 7 Ob 663/76
    Veröff: EFSlg 28344
  • 7 Ob 671/76
    Entscheidungstext OGH 14.10.1976 7 Ob 671/76
    Beis wie T2
  • 6 Ob 721/76
    Entscheidungstext OGH 16.12.1976 6 Ob 721/76
    Beis wie T1
  • 7 Ob 673/77
    Entscheidungstext OGH 13.10.1977 7 Ob 673/77
  • 3 Ob 664/77
    Entscheidungstext OGH 10.01.1978 3 Ob 664/77
    Beis wie T2
  • 3 Ob 581/78
    Entscheidungstext OGH 09.05.1978 3 Ob 581/78
  • 6 Ob 762/78
    Entscheidungstext OGH 16.11.1978 6 Ob 762/78
    Beis wie T2
  • 6 Ob 785/78
    Entscheidungstext OGH 17.01.1979 6 Ob 785/78
    Vgl; Beis wie T2; Veröff: EFSlg 34969
  • 5 Ob 262/61
    Entscheidungstext OGH 14.10.1980 5 Ob 262/61
    Auch; Beis wie T1
  • 1 Ob 701/80
    Entscheidungstext OGH 12.11.1980 1 Ob 701/80
    Beis wie T2
  • 3 Ob 622/83
    Entscheidungstext OGH 21.12.1983 3 Ob 622/83
  • 7 Ob 594/84
    Entscheidungstext OGH 28.06.1984 7 Ob 594/84
    Beis wie T1
  • 7 Ob 670/84
    Entscheidungstext OGH 08.11.1984 7 Ob 670/84
  • 6 Ob 652/85
    Entscheidungstext OGH 26.09.1985 6 Ob 652/85
  • 5 Ob 523/86
    Entscheidungstext OGH 11.03.1986 5 Ob 523/86
  • 8 Ob 551/87
    Entscheidungstext OGH 21.05.1987 8 Ob 551/87
    Beis wie T1
  • 1 Ob 617/87
    Entscheidungstext OGH 15.07.1987 1 Ob 617/87
    Auch
  • 2 Ob 608/88
    Entscheidungstext OGH 20.12.1988 2 Ob 608/88
  • 6 Ob 1/89
    Entscheidungstext OGH 23.02.1989 6 Ob 1/89
  • 1 Ob 585/89
    Entscheidungstext OGH 24.05.1989 1 Ob 585/89
  • 4 Ob 556/89
    Entscheidungstext OGH 26.09.1989 4 Ob 556/89
  • 5 Ob 545/91
    Entscheidungstext OGH 22.10.1991 5 Ob 545/91
    Vgl auch; Veröff: EvBl 1992/54 S 236 = ÖA 1992,58
  • 7 Ob 504/92
    Entscheidungstext OGH 30.01.1992 7 Ob 504/92
    Veröff: EvBl 1992/115 S 508
  • 7 Ob 548/92
    Entscheidungstext OGH 21.05.1992 7 Ob 548/92
  • 5 Ob 1536/93
    Entscheidungstext OGH 27.04.1993 5 Ob 1536/93
  • 1 Ob 610/94
    Entscheidungstext OGH 11.10.1994 1 Ob 610/94
    Vgl; Beis wie T2; Beisatz: Das im Rekursverfahren grundsätzlich herrschende Neuerungsverbot gilt jedenfalls dann nicht, wenn Neuerungen wegen geänderter Verhältnisse im Interesse des Kindes zu beachten sind; im Interesse des Kindeswohles ist auf Änderungen selbst dann Rücksicht zu nehmen, wenn sich diese erst nach der Beschlußfassung ergeben haben. (T5)
  • 9 Ob 1582/95
    Entscheidungstext OGH 06.12.1995 9 Ob 1582/95
    Auch
  • 1 Ob 1531/96
    Entscheidungstext OGH 26.03.1996 1 Ob 1531/96
    Vgl auch; Beis wie T5
  • 4 Ob 2262/96t
    Entscheidungstext OGH 17.09.1996 4 Ob 2262/96t
  • 4 Ob 2288/96s
    Entscheidungstext OGH 15.10.1996 4 Ob 2288/96s
    Vgl; Beis wie T5
  • 9 Ob 43/99k
    Entscheidungstext OGH 05.05.1999 9 Ob 43/99k
    Vgl aber; Beis wie T5
  • 6 Ob 106/00g
    Entscheidungstext OGH 17.05.2000 6 Ob 106/00g
    Beisatz: Auf neue Sachanträge erstreckt sich somit die Neuerungserlaubnis nicht. (T6)
  • 1 Ob 154/00d
    Entscheidungstext OGH 21.06.2000 1 Ob 154/00d
    Beisatz: Die Neuerungserlaubnis im außerstreitigen Antragsverfahren bezieht sich nur auf Tatsachen, die bereits vor Beschlussfassung in erster Instanz entstanden sind. (T7)
  • 1 Ob 74/01s
    Entscheidungstext OGH 27.03.2001 1 Ob 74/01s
    Beis wie T2; Beis wie T5
  • 7 Ob 216/01t
    Entscheidungstext OGH 26.09.2001 7 Ob 216/01t
    Vgl; Beis wie T2; Beis wie T5
  • 1 Ob 16/02p
    Entscheidungstext OGH 29.01.2002 1 Ob 16/02p
    Beis wie T2; Beis wie T7; Beisatz: Außer das Verfahren tritt auf Grund der Aufhebung der erstinstanzlichen Entscheidung wieder in das Stadium vor Fassung des Beschlusses durch das Erstgericht zurück. (T8)
  • 2 Ob 103/02i
    Entscheidungstext OGH 06.05.2002 2 Ob 103/02i
    Auch; Beis wie T2; Beis wie T5
  • 6 Ob 175/02g
    Entscheidungstext OGH 29.08.2002 6 Ob 175/02g
    Beis wie T7
  • 3 Ob 6/03h
    Entscheidungstext OGH 28.05.2003 3 Ob 6/03h
    Auch
  • 3 Ob 89/05t
    Entscheidungstext OGH 11.05.2005 3 Ob 89/05t
  • 6 Ob 148/05s
    Entscheidungstext OGH 03.11.2005 6 Ob 148/05s
    Vgl auch; Beisatz: Der Rechtsmittelwerber hat die Zulässigkeit der Neuerungen zu behaupten und schlüssig darzulegen, dass es sich bei der Verspätung (Unterlassung) des Vorbringens um eine entschuldbare Fehlleistung handelt. Hier: „Schlichtes Vergessen" und eine fehlende Anleitung durch das Erstgericht sind kein entschuldbaren Fehlleistungen. (T9)
  • 3 Ob 201/11x
    Entscheidungstext OGH 08.11.2011 3 Ob 201/11x
  • 1 Ob 169/18m
    Entscheidungstext OGH 20.12.2018 1 Ob 169/18m
    Vgl auch; Beisatz: Daher müssen auch allenfalls zulässige Neuerungen, die weder im Rekurs noch in dessen Beantwortung vorgetragen wurden, unbeachtlich bleiben (mwN). (T10)
    Beisatz: § 49 Abs 1 AußStrG verstößt nicht gegen das Bestimmtheitsgebot des Art 18 B-VG.
    Die vom Gesetzgeber in zeitlicher Hinsicht gezogene Grenze für die Zulässigkeit von Neuerungen ist auch nicht gleichheitswidrig oder willkürlich (im Sinn des Art 7 Abs 1 B‑VG; Art 2 StGG), sondern entspricht dem Beschleunigungsgedanken und dem Gedanken der Mitwirkungspflicht, der Wahrheits‑ und der Vollständigkeitspflicht der Parteien. Durch die grundsätzliche Beschränkung der zulässigerweise vorgebrachten Neuerungen auf den Rekurs und die Rekursbeantwortung kann das rechtliche Gehör der anderen Partei so gewahrt werden, dass damit eine Verfahrensverzögerung oder ‑verschleppung nicht einhergeht. (T11)
  • 1 Ob 107/19w
    Entscheidungstext OGH 25.09.2019 1 Ob 107/19w
    Beisatz: Fassung des erstinstanzlichen Beschlusses als für die Beurteilung der Voraussetzungen des (laufenden) Unterhaltsanspruchs in dritter Instanz relevanten Zeitpunkts. (T12)
  • 6 Ob 204/21z
    Entscheidungstext OGH 15.11.2021 6 Ob 204/21z
    Vgl
  • 6 Ob 47/22p
    Entscheidungstext OGH 18.03.2022 6 Ob 47/22p
    Vgl; Beis wie T5; Beisatz: Das bezieht sich aber nur auf unstrittige und aktenkundige Umstände, nicht aber auf Umstände, die erst noch durch ein Beweisverfahren zu klären wären. (T13)
  • 6 Ob 39/22m
    Entscheidungstext OGH 22.06.2022 6 Ob 39/22m
    Vgl; Beis wie T5; Beis wie T13
  • 2 Ob 4/23m
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 21.02.2023 2 Ob 4/23m
    Beisatz wie T5; Beisatz wie T13

Schlagworte

Neuerungsverbot, Zulässigkeit von Neuerungen, nova producta

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1954:RS0006928

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

15.05.2023

Dokumentnummer

JJR_19540929_OGH0002_0030OB00580_5400000_001

Rechtssatz für 1Ob136/72; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0047552

Geschäftszahl

1Ob136/72; 5Ob566/82; 1Ob633/82; 2Ob612/83; 2Ob501/85; 1Ob541/88; 7Ob634/88; 3Ob16/89; 3Ob524/92; 7Ob548/92; 7Ob649/92; 7Ob512/94; 5Ob520/95; 1Ob571/95; 7Ob2337/96v; 1Ob98/97m; 4Ob344/98m; 4Ob263/98z; 7Ob171/98t; 2Ob319/99x; 7Ob77/02b; 3Ob204/02z; 2Ob234/07m; 4Ob146/08m; 4Ob71/08g; 10Ob54/10d; 7Ob211/10w; 3Ob6/13y; 4Ob225/12k; 1Ob117/13g; 1Ob44/17b; 3Ob192/22i; 3Ob74/23p

Entscheidungsdatum

25.05.2023

Norm

ABGB §140 Ad
ABGB §141 IA
ABGB §141 IH
ABGB §231
  1. ABGB § 140 heute
  2. ABGB § 140 gültig ab 01.02.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2013
  3. ABGB § 140 gültig von 01.07.1989 bis 31.01.2013 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 162/1989
  1. ABGB § 141 heute
  2. ABGB § 141 gültig ab 01.07.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 59/2017
  3. ABGB § 141 gültig von 01.02.2013 bis 30.06.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2013
  4. ABGB § 141 gültig von 01.01.1978 bis 31.01.2013 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 403/1977
  1. ABGB § 141 heute
  2. ABGB § 141 gültig ab 01.07.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 59/2017
  3. ABGB § 141 gültig von 01.02.2013 bis 30.06.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2013
  4. ABGB § 141 gültig von 01.01.1978 bis 31.01.2013 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 403/1977
  1. ABGB § 231 heute
  2. ABGB § 231 gültig ab 01.02.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2013
  3. ABGB § 231 gültig von 01.01.2002 bis 31.01.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 98/2001
  4. ABGB § 231 gültig von 01.07.2001 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 135/2000
  5. ABGB § 231 gültig von 01.01.1978 bis 30.06.2001 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 403/1977

Rechtssatz

Die Eltern eines Kindes können von Paragraph 140, ABGB abweichende Vereinbarungen treffen (DREvBl 1938/81). Tritt durch eine solche Vereinbarung, die zur Wirksamkeit gegenüber dem Kinde der pflegschaftsbehördlichen Genehmigung bedarf, an die Stelle der primären Unterhaltspflicht des Vaters eine bloß subsidiäre, so kann der Vater erst dann zu Unterhaltsleistungen herangezogen werden (SZ 26/12), wenn die Mutter außerstande wäre, für den Unterhalt des Kindes zur Gänze selbst aufzukommen.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 136/72
    Entscheidungstext OGH 21.06.1972 1 Ob 136/72
    Veröff: EvBl 1973/24 S 71
  • 5 Ob 566/82
    Entscheidungstext OGH 30.03.1982 5 Ob 566/82
    Vgl aber; Beisatz: Wenn es die durch die Vereinbarung primär unterhaltspflichtig gewordene Mutter unterlässt, ihrer Verpflichtung nachzukommen, darf dies nicht zum Nachteil des Kindes ausschlagen, es sei denn, der Vater wäre zur vollen Deckung der Bedürfnisse des Kindes allein nicht imstande oder müsste, würde ihm dies auferlegt, mehr leisten, als es seinen eigenen Lebensverhältnissen angemessen wäre (§ 140 Abs 2 ABGB). (T1)
  • 1 Ob 633/82
    Entscheidungstext OGH 16.06.1982 1 Ob 633/82
  • 2 Ob 612/83
    Entscheidungstext OGH 28.08.1984 2 Ob 612/83
    nur: Die Eltern eines Kindes können von § 140 ABGB abweichende Vereinbarungen treffen. (T2)
  • 2 Ob 501/85
    Entscheidungstext OGH 11.06.1985 2 Ob 501/85
    Auch
  • 1 Ob 541/88
    Entscheidungstext OGH 16.03.1988 1 Ob 541/88
    nur T2; Beisatz: Eine Vereinbarung dahin, dass der Vater die primäre Unterhaltspflicht übernimmt, ist, solange dadurch das Kindeswohl nicht gefährdet wird, gültig. (T3)
  • 7 Ob 634/88
    Entscheidungstext OGH 22.09.1988 7 Ob 634/88
    Beis wie T3; Beisatz: Dies gilt natürlich auch für eine Vereinbarung, mit der die Mutter eine teilweise Unterhaltsleistung für das Kind übernimmt. (T4)
  • 3 Ob 16/89
    Entscheidungstext OGH 26.04.1989 3 Ob 16/89
    Vgl; Beisatz: Unterhaltsverzicht. (T5)
  • 3 Ob 524/92
    Entscheidungstext OGH 25.03.1992 3 Ob 524/92
    nur T2; Beisatz: Den Eltern bleibt im Rahmen der gesetzlichen Regelung des § 140 ABGB in der Frage ihrer jeweiligen Beitragsleistung eine gewisse Dispositionsfreiheit gewahrt. Sie können mit pflegschaftsbehördlicher Zustimmung eine Vereinbarung darüber treffen, wie sie in Kenntnis der beiderseitigen Einkommensverhältnisse und Vermögensverhältnisse zu dem der Höhe nach nicht geschmälerten Gesamtunterhalt des Kindes beitragen wollen. (T6)
  • 7 Ob 548/92
    Entscheidungstext OGH 21.05.1992 7 Ob 548/92
    nur: Die Eltern eines Kindes können von § 140 ABGB abweichende Vereinbarung treffen, die zur Wirksamkeit gegenüber dem Kinde der pflegschaftsbehördlichen Genehmigung bedarf. (T7)
  • 7 Ob 649/92
    Entscheidungstext OGH 21.12.1992 7 Ob 649/92
    nur T7; Beisatz: Eine Verletzung des Grundsatzes, dass sich die Entscheidung über die Genehmigung an dem im Gesetz verankerten Grundsatz des Kindeswohles zu orientieren hat, liegt nicht erst dann vor, wenn der Unterhalt des Kindes durch die Vereinbarung der Eltern ernsthaft gefährdet ist. Die Vereinbarung darf nicht zu Lasten des Kindes gehen, insbesondere darf der dem Kind gebührende Gesamtunterhalt nicht geschmälert werden. (T8)
  • 7 Ob 512/94
    Entscheidungstext OGH 23.03.1994 7 Ob 512/94
    Beis wie T1
  • 5 Ob 520/95
    Entscheidungstext OGH 27.06.1995 5 Ob 520/95
    Beis wie T6
  • 1 Ob 571/95
    Entscheidungstext OGH 29.08.1995 1 Ob 571/95
    Auch; nur T7; Beis wie T1 nur: Wenn es die durch die Vereinbarung primär unterhaltspflichtig gewordene Mutter unterlässt, ihrer Verpflichtung nachzukommen, darf dies nicht zum Nachteil des Kindes ausschlagen. (T9)
    Beis wie T3; Beis wie T6; Beis wie T8
    Veröff: SZ 68/146
  • 7 Ob 2337/96v
    Entscheidungstext OGH 20.11.1996 7 Ob 2337/96v
    Beis wie T1; Beis wie T6
  • 1 Ob 98/97m
    Entscheidungstext OGH 15.07.1997 1 Ob 98/97m
    Auch, nur T7
  • 4 Ob 344/98m
    Entscheidungstext OGH 26.01.1999 4 Ob 344/98m
    Auch; nur T2; Beis wie T6
  • 4 Ob 263/98z
    Entscheidungstext OGH 23.02.1999 4 Ob 263/98z
    Vgl auch
  • 7 Ob 171/98t
    Entscheidungstext OGH 09.02.1999 7 Ob 171/98t
    nur T7
  • 2 Ob 319/99x
    Entscheidungstext OGH 18.11.1999 2 Ob 319/99x
    nur T7
  • 7 Ob 77/02b
    Entscheidungstext OGH 18.12.2002 7 Ob 77/02b
    Auch; nur T7
  • 3 Ob 204/02z
    Entscheidungstext OGH 18.12.2002 3 Ob 204/02z
    Auch; nur T7
  • 2 Ob 234/07m
    Entscheidungstext OGH 17.12.2007 2 Ob 234/07m
    Auch; nur T7; Beis ähnlich wie T6 nur: Den Eltern bleibt im Rahmen der gesetzlichen Regelung des § 140 ABGB in der Frage ihrer jeweiligen Beitragsleistung eine gewisse Dispositionsfreiheit gewahrt. (T10)
    Beisatz: Solche Vereinbarungen können grundsätzlich formfrei (unter Umständen sogar schlüssig) getroffen werden. (T11)
    Beis wie T8 nur: Die Vereinbarung darf nicht zu Lasten des Kindes gehen, insbesondere darf der dem Kind gebührende Gesamtunterhalt nicht geschmälert werden. (T12)
  • 4 Ob 146/08m
    Entscheidungstext OGH 20.01.2009 4 Ob 146/08m
    Vgl; Beisatz: Vereinbarungen zwischen den Eltern können sich jedenfalls nur dann auf die gesetzlichen Unterhaltsansprüche der Kinder auswirken, wenn sie pflegschaftsgerichtlich genehmigt wurden. (T13)
  • 4 Ob 71/08g
    Entscheidungstext OGH 20.01.2009 4 Ob 71/08g
    Vgl; nur T7
  • 10 Ob 54/10d
    Entscheidungstext OGH 17.08.2010 10 Ob 54/10d
    Vgl; Beis ähnlich wie T3
  • 7 Ob 211/10w
    Entscheidungstext OGH 24.11.2010 7 Ob 211/10w
    Auch
  • 3 Ob 6/13y
    Entscheidungstext OGH 20.02.2013 3 Ob 6/13y
    Auch; Beis wie T4; Beis wie T10; Beis wie T11; Beis wie T12
  • 4 Ob 225/12k
    Entscheidungstext OGH 19.03.2013 4 Ob 225/12k
    Vgl; nur T7; Beis wie T11; Beis wie T13
  • 1 Ob 117/13g
    Entscheidungstext OGH 17.10.2013 1 Ob 117/13g
    Auch; nur T7
  • 1 Ob 44/17b
    Entscheidungstext OGH 24.05.2017 1 Ob 44/17b
    Auch; nur T7; Beis wie T6; Beis wie T13; Veröff: SZ 2017/61
  • 3 Ob 192/22i
    Entscheidungstext OGH 15.12.2022 3 Ob 192/22i
    Vgl; Beis ähnlich wie T8; Beis ähnlich wie T13
  • 3 Ob 74/23p
    Entscheidungstext OGH Ordentliche Erledigung (Sachentscheidung) 25.05.2023 3 Ob 74/23p
    vgl; Beisatz nur wie T13
    Beisatz: Hier: Zur Rechtslage nach dem KindNamRÄG 2013. (T14)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1972:RS0047552

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

29.06.2023

Dokumentnummer

JJR_19720621_OGH0002_0010OB00136_7200000_001

Entscheidungstext 7Ob548/92

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Entscheidungstext

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Geschäftszahl

7Ob548/92

Entscheidungsdatum

21.05.1992

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Wurz als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Warta, Dr. Egermann, Dr. Niederreiter und Dr. Schalich als weitere Richter in der Pflegschaftssache der mj. Elisabeth B*****, und Katharina B*****, infolge von Revisionsrekursen der Minderjährigen, vertreten durch den Vater Dr. Alexander B*****, und der Mutter Magdalena B*****, diese vertreten durch Dr. H. Klement und Dr. A. Schreiner, Rechtsanwälte in Graz, gegen den Beschluß des Kreisgerichtes Wels als Rekursgericht vom 11. Dezember 1991, GZ R 1123/91-237, womit der Beschluß des Bezirksgerichtes Gmunden vom 25. Oktober 1991, GZ P 229/87-229, teilweise abgeändert wurde, folgenden

Beschluß

gefaßt:

Spruch

Dem Revisionsrekurs der Mutter wird nicht Folge gegeben.

Dem Revisionsrekurs des Vaters wird Folge gegeben. Der angefochtene Beschluß wird dahin abgeändert, daß der Ausspruch des Erstgerichtes über den Beginn der Unterhaltsverpflichtung der Mutter mit 1. 10. 1989 wiederhergestellt wird.

Text

Begründung:

Die Ehe der Eltern ist seit 6. 9. 1988 geschieden. Der Ehe entstammen die Kinder Alexander, geboren am 1. 2. 1970, Peter, geboren am 8. 9. 1972, Elisabeth, geboren am 3. 3. 1975, Katharina, geboren am 30. 6. 1978, und Florian, geboren am 23. 9. 1980. Die mj. Sabine, geboren am 12. 10. 1986, wurde von den Eltern adoptiert. Die Eltern leben seit Herbst 1986 getrennt. Die Mutter verließ die eheliche Wohnung und zog mit den fünf jüngeren Kindern - der Sohn Alexander lebte damals nicht zu Hause - in das Frauenhaus nach Graz. Elisabeth und Katharina kehrten in der Folge zum Vater zurück. Sie leben seither im Haushalt des Vaters und werden von diesem betreut.

Mit Beschluß des Bezirksgerichtes für Zivilrechtssachen Graz vom 19. 8. 1987, GZ 13 P 321/86-38, wurde der Mutter die Obsorge für Peter, Sabine und Florian übertragen. Die Obsorge für den damals noch minderjährigen Alexander erhielt der Vater (ON 56 und ON 66). Mit Beschluß des Erstgerichtes vom 21. 4. 1989 (ON 125) wurde der Mutter auch die Obsorge für Elisabeth und Katharina übertragen. Die dagegen erhobenen Rechtsmittel des Vaters blieben erfolglos (ON 144, 150). Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes über den Revisionsrekurs des Vaters wurde dessen Vertreter am 3. 11. 1989 zugestellt. Die Mutter verzichtete mit Rücksicht auf das laufende Schuljahr vorläufig auf eine Übersiedlung der Kinder zu ihr nach Graz (ON 155). Bereits am 1. 6. 1990 beantragte der Vater die Obsorge für die Kinder Elisabeth und Katharina (ON 167). Mit Beschluß vom 5. 6. 1991 (ON 201), der Mutter zugestellt am 7. 6. 1991, sprach das Erstgericht in Abänderung der ursprünglich getroffenen Regelung die Obsorge für Elisabeth und Katharina dem Vater mit der Begründung zu, daß sich die Kinder eindeutig dahin ausgesprochen haben, beim Vater bleiben zu dürfen, und der Wunsch der bereits 13 und 16 Jahre alten Jugendlichen beachtlich sei.

Mit dem am 23. 10. 1990 beim Erstgericht eingelangten Antrag begehrte der Vater namens der bei ihm lebenden Kinder Alexander, Elisabeth und Katharina von der Mutter einen monatlichen Unterhaltsbeitrag von je S 2.000,- ab 31. 3. 1987 (ON 182).

Das Erstgericht wies den Antrag des Alexander zur Gänze und den Antrag der mj. Elisabeth und Katharina für die Zeit vom 31. 3. 1987 bis 30. 11. 1988 ab. Für die Zeit ab 1. 10. 1989 verpflichtete es die Mutter zu einer monatlichen Unterhaltsleistung von je S 2.000,- für Elisabeth und Katharina und behielt sich die Entscheidung über das Unterhaltsbegehren dieser beiden Kinder für die Zeit vom 1. 12. 1988 bis 30. 9. 1989 vor.

Nach den Feststellungen des Erstgerichtes war die Mutter vom 1. 1. 1987 bis 20. 4. 1987 beim Arbeitsamt als arbeitssuchend gemeldet, begann am 21. 4. 1987 ein Praktikum im Hirtenkloster in Graz, das bis 20. 10. 1987 dauerte, belegte anschließend einen Fernkurs für Staatsbürger- und Sozialkunde und absolvierte daran anschließend eine Ausbildung zur Sonderkindergärtnerin. Während dieser Zeit erhielt sie Beihilfen nach dem Arbeitsmarktförderungsgesetz bzw. Arbeitslosengeld, das sich im Monat zwischen S 5.700,- bis S 7.077,- bewegte. Nach Beendigung des Fortbildungskurses erhielt sie ab 21. 4. 1988 bis 7. 9. 1988 Arbeitslosengeld von täglich S 148,70 bzw. vom 8. 9. bis 30. 9. 1988 eine Notstandshilfe von täglich S 26,80. Seit 1. 12. 1988 arbeitet die Mutter im Heilpädagogischen Kindergarten Krieglach, und zwar in der Zeit vom Dezember 1988 bis 30. 9. 1989 auf der Basis eines Werkvertrages und seit 1. 10. 1989 aufgrund eines Dienstvertrages. Vom 1. 12. 1988 bis 30. 4. 1989 erhielt sie aufgrund des Werkvertrages S 131.520,- + Umsatzsteuer als Entgelt und S 11.624,60 + S 2.324,82 Umsatzsteuer an Reisekosten. Von Mai bis September 1989 erhielt sie an Honoraren S 94.800,- + S 18.960,- Umsatzsteuer und an Reisekosten S 10.572,- + S 2.114,38 Umsatzsteuer. Hievon sind die Beiträge zur Sozialversicherung und die Einkommensteuer in derzeit unbekannter Höhe abzuziehen. Vom 2. 10. 1989 bis 31. 12. 1989 betrug das durchschnittliche monatliche Nettoeinkommen der Mutter S 16.440,18, im Jahre 1990 S 18.219,22 und vom 1. 1. bis 30. 6. 1991 S 17.989,11, jeweils einschließlich der Sonderzahlungen und ohne Familienbeihilfe. Die Mutter ist vermögenslos. Sie bewohnt mit ihren vier Kindern eine 91 m2 große Mietwohnung, bestehend aus fünf Räumen, die sehr bescheiden eingerichtet sind. Zur Einrichtung dieser Wohnung mußte sie einen Kredit aufnehmen, den sie in monatlichen Raten von S 2.000,-

zurückzuzahlen hat. Zur Ausübung ihres Berufes benötigt sie einen PKW, für den sie eine monatliche Leasingrate von S 2.273,-

einschließlich der Versicherungsprämie zu zahlen hat.

Nach der Auffassung des Erstgerichtes hat der am 1. 2. 1989 volljährig gewordene Alexander seinen Unterhaltsanspruch selbst im Rechtsweg geltend zu machen. Der Unterhaltsanspruch der mj. Elisabeth und Katharina für die Zeit vom 31. 3. 1987 bis 22. 10. 1987 sei verjährt. Darüber hinaus treffe aber die Mutter eine Beitragspflicht für die im Haushalt des Vaters betreuten Kinder entsprechend dem Bedarfs- und Leistungsprinzip. Der statistisch ermittelte Durchschnittsbedarf für Kinder in der Altersgruppe, der die beiden Mädchen angehören, beträgt bis 1. 7. 1991 S 3.020,- bzw. S 3.570,- und ab 1. 7. 1991 S 3.120,-

bzw. S 3.690,-. Von der Bedarfsseite her sei demnach der begehrte Unterhaltsbetrag gerechtfertigt. Ab 1. 10. 1989 sei die Mutter auch zur Leistung dieses Betrages in der Lage. Daß der Vater für die im Haushalt der Mutter betreuten Kinder einen zu geringen Unterhaltsbeitrag leiste, sei hier ohne Belang, weil es der Mutter freistehe, namens dieser Kinder eine Unterhaltserhöhung zu beantragen. Das Einkommen der Mutter für den Zeitraum von Dezember 1987 bis 30. 11. 1988 rechtfertige dagegen nicht, sie zur Unterhaltsleistung heranzuziehen. Überdies liege aufgrund des rechtskräftigen Beschlusses vom 17. 5. 1989 (ON 133) für diesen Zeitraum eine abweisende Entscheidung vor. Zur Beurteilung des Zeitraumes vom 1. 12. 1988 bis 30. 11. 1989 seien noch Erhebungen über die Einkünfte der Mutter erforderlich.

Das Rekursgericht wies den gegen die erstgerichtliche Entscheidung gerichteten Rekurs der Minderjährigen als verspätet zurück, gab dem Rekurs der Mutter teilweise Folge und änderte den erstgerichtlichen Beschluß dahin ab, daß es den Beginn der Beitragspflicht der Mutter mit 5. 6. 1991 anstatt mit 1. 10. 1989 festsetzte. Es sprach aus, daß hinsichtlich der Sachentscheidung der ordentliche Revisionsrekurs zulässig, im übrigen jedoch unzulässig ist.

Das Rekursgericht stellte ergänzend fest, daß die Mutter bis Anfang 1988 nur Gelegenheitsarbeiten verrichtete, mit denen sie bis zu ca.S 1.000,- monatlich verdiente. In den bereits vom Erstgericht festgestellten Einkünften der Mutter als Angestellte der Marktgemeinde Krieglach sind Reisespesen nicht enthalten.

Das Rekursgericht teilte die Rechtsansicht des Erstgerichtes über die Beitragspflicht der Mutter, ihre Beitragspflicht beginne jedoch erst mit dem Tag der Zustellung des Beschlusses über die Übertragung der Obsorge für die Kinder Elisabeth und Katharina auf den Vater an den Rechtsvertreter der Mutter. Für die Zeit vorher habe der Vater kein Antragsrecht, weil die Obsorge der Mutter zugestanden sei. Darüber hinaus könne die Mutter für diesen Zeitraum, während dessen sich die Kinder gegen ihren Willen im Haushalt des Vaters befunden hätten, nicht zu Unterhaltsbeiträgen verhalten werden. Die Unterhaltspflicht der Mutter beginne erst mit der Änderung der Obsorgezuteilung.

Der gegen die Entscheidung der zweiten Instanz erhobene Revisionsrekurs des Vaters ist berechtigt, dem Revisionsrekurs der Mutter kommt keine Berechtigung zu.

Rechtliche Beurteilung

Die Rechtsansicht des Rekursgerichtes, daß die Mutter für jenen Zeitraum nicht zur Unterhaltsleistung herangezogen werden kann, zu dem ihr die Obsorge zustand und die Kinder sich gegen ihren Willen im Haushalt des Vaters befanden, kann in dieser allgemeinen Form nicht geteilt werden. In der älteren Rechtsprechung wurde zwar ausgesprochen, daß kein Anspruch auf Geldalimentation besteht, wenn sich das Kind gegen den Willen des Pflege- und Erziehungsberechtigten außerhalb seines Hauses aufhält (EvBl. 1961/289 mwN). Auszugehen ist jedoch davon, daß das Gesetz keinen allgemeinen Verwirkungstatbestand für den Kindesunterhalt kennt (Pichler in Rummel2 Rz 15 zu Paragraph 140 ;, EFSlg. 42.738). Betreut der nicht obsorgeberechtigte Elternteil gegen den Willen des anderen Elternteils das Kind, so ändert sich dadurch grundsätzlich nichts an der sich aus Paragraph 140, Absatz , erster Satz ABGB ergebenden Pflichtverteilung für die Eltern zur Unterhaltsleistung (Schwimann-Schlemmer, ABGB römisch eins Paragraph 140, Rz 69). Der obgenannte Rechtssatz kann daher jedenfalls für den Fall nicht aufrecht erhalten werden, daß ein gerechtfertigter Grund für den Aufenthalt des Kindes im Haushalt des nicht zur Obsorge berechtigten Elternteils vorliegt. Die Frage, welchem der beiden Elternteile die Obsorge für die mj. Elisabeth und Katharina zukommen soll, war lange Zeit strittig. Solange die Entscheidung darüber nicht gefallen war, konnte die Mutter für die, wenn auch gegen ihren Willen beim Vater untergebrachten Kinder eine Unterhaltsleistung keinesfalls verweigern (EFSlg. 55.967 mwN). Die Entscheidung, mit der zunächst der Mutter die Obsorge übertragen wurde, wurde am 3. 11. 1989 rechtskräftig. Die Mutter räumt selbst ein, daß ein Aufenthaltswechsel während des Schuljahres für die Kinder nachteilig gewesen wäre (ON 155). Bereits am 1. 6. 1990 lag ein Antrag des Vaters auf Änderung der Obsorgezuteilung vor, dem letztlich auch stattgegeben wurde. Bei dieser Sachlage kann nicht gesagt werden, daß eine Weiterbetreuung der Kinder im Haushalt des Vaters nicht gerechtfertigt gewesen wäre. Bestand aber auch schon für die Zeit vor Änderung der Obsorgezuteilung eine Beitragspflicht der Mutter, bedeutete die Geltendmachung des Anspruchs durch die Kinder gegen die obsorgeberechtigte Mutter einen Kollisionsfall im Sinne des Paragraph 271, ABGB. Die Anspruchserhebung durch den Vater namens der Kinder beinhaltete implicite einen entsprechenden Antrag im Sinne des Paragraph 271, ABGB zur Übertragung des Rechtes auf Vertretung im Verfahren gegen den anderen Elternteil. Der fehlende Ausspruch über die Vertretungsbefugnis des Vaters im Verfahren gegen die Mutter schadet hier aber deshalb nicht, weil die mangelnde Vertretung der Kinder im Sinne des auch im Außerstreitverfahren analog anzuwendenden Paragraph 477, Absatz , ZPO nachträglich durch die Änderung der Obsorgeentscheidung und Fortsetzung des Verfahrens durch den Vater geheilt wurde vergleiche Fasching ZPR2 Rz 1759).

Die Bemessung des Unterhaltsbeitrages der Mutter entspricht im wesentlichen der ständigen Rechtsprechung der Gerichte zweiter Instanz, die in Ansehung der Unterhaltssätze grundsätzlich auch vom Obersten Gerichtshof gebilligt wird, wobei auf die sonstigen Sorgepflichten der Mutter für die anderen Kinder ohnehin Bedacht genommen wurde vergleiche die Unterhaltssätze in Schwimann-Schlemmer aaO Rz 13). Der Umstand, daß der Vater offensichtlich für die im Haushalt der Mutter betreuten Kinder keinen den Grundsätzen des Paragraph 140, Absatz , ABGB entsprechenden Unterhaltsbeitrag leistet, läßt, wie die Vorinstanzen im Grunde richtig erkannt haben, mangels Gegenseitigkeit keine Aufrechnung zu. Bei dem Anspruch auf Beitragsleistung in Geld handelt es sich um einen Anspruch der Kinder jeweils gegen den anderen Elternteil.

Auf die erst im Rekursverfahren aufgestellten Behauptung der Mutter, daß ein Konsens zwischen den Eltern über die Unterhaltsleistungen bestand, ist das Rekursgericht zu Recht nicht eingegangen. Der Paragraph 10, AußStrG eröffnet nach ständiger Rechtsprechung nicht die Möglichkeit, erst im Rekursverfahren bisher nicht aufgestellte Tatsachenbehauptungen vorzubringen (SZ 47/141 uva). Eine von der gesetzlichen Regelung abweichende Unterhaltsvereinbarung der Eltern wäre den Kindern gegenüber überdies auch nur dann wirksam, wenn sie pflegschaftsbehördlich genehmigt worden wäre (Schwimann-Schlemmer aaO Rz 86 mit Nachweisen aus der Rechtsprechung). Da die Umstandsklausel selbstverständliches Element jeder Unterhaltsverpflichtung ist und gegenüber den vorangegangenen Unterhaltsentscheidungen in Ansehung des Einkommens der Mutter eine wesentliche Änderung eingetreten ist, bestehen auch gegen die Form der Antragstellung keine Bedenken.

Demgemäß ist dem Rekurs der Mutter ein Erfolg zu versagen, dem Rekurs des Vaters dagegen Folge zu geben.

Anmerkung

E29098

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1992:0070OB00548.92.0521.000

Dokumentnummer

JJT_19920521_OGH0002_0070OB00548_9200000_000