Rechtssatz für 7Ob535/91

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0031627

Geschäftszahl

7Ob535/91

Entscheidungsdatum

23.05.1991

Rechtssatz

Die Eignung, den Betroffenen verächtlich zu machen, besteht, wenn dieser in seinem sittlichen Wert vermindert wird, während die Eignung ihn herabzuwürdigen gegeben ist, wenn er "dadurch in einen Gegensatz zu den Anforderungen gestellt wird, die dessen besondere Lebensaufgaben an ihn stellen". Es kommt bei einem derartigen Vorwurf auf die besonderen Begleitumstände an. Maßgebend sind dabei keineswegs die Anschauungen der Gesellschaftskreise, in denen sich der Angegriffene bewegt. Allerdings stellt die öffentliche Meinung aber auch nicht an alle Personen gleiche Anforderungen. So kann insbesondere die Stellung des Beleidigten wesentlich für die Beurteilung sein, ob die Allgemeinheit größere oder geringere Anforderungen an den Betroffenen stellt.

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 535/91
    Entscheidungstext OGH 23.05.1991 7 Ob 535/91
    Veröff: MR 1991,146 (Korn) = ÖBl 1992,47

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1991:RS0031627

Dokumentnummer

JJR_19910523_OGH0002_0070OB00535_9100000_002

Rechtssatz für 7Ob535/91

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0031836

Geschäftszahl

7Ob535/91

Entscheidungsdatum

23.05.1991

Norm

ABGB §1330 A
  1. ABGB § 1330 heute
  2. ABGB § 1330 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916

Rechtssatz

Keinesfalls ist eine auflagenstarke Tageszeitung, die laufend in die politische Auseinandersetzung eingreift, schutzwürdig gegen politische Gegenangriffe, mögen diese auch ebenfalls mit reißerischen Äußerungen vorgetragen werden, weil in Wahrheit durch solche Gegenangriffe der Kredit, der Erwerb oder das Fortkommen des Angegriffenen nicht gefährdet wird. Vielmehr dienen solche "Abwehrschritte" nur der Abschreckung künftiger Kritik.

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 535/91
    Entscheidungstext OGH 23.05.1991 7 Ob 535/91
    Veröff: MR 1991,146 (Korn) = ÖBl 1992,47

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1991:RS0031836

Dokumentnummer

JJR_19910523_OGH0002_0070OB00535_9100000_005

Rechtssatz für 7Ob535/91

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0031840

Geschäftszahl

7Ob535/91

Entscheidungsdatum

23.05.1991

Norm

ABGB §1330 A
ABGB §1330 BI
  1. ABGB § 1330 heute
  2. ABGB § 1330 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916
  1. ABGB § 1330 heute
  2. ABGB § 1330 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916

Rechtssatz

Periodisch erscheinenden Druckschriften wurde vom Gesetzgeber die passive Beleidigungsfähigkeit durch Art römisch II StG Nov 1929 eingeräumt; ist nicht erkennbar, auf welche Personen ein Angriff gegen die periodische Druckschrift abzielt, ist der Herausgeber berechtigt, die Anklage zu erheben.

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 535/91
    Entscheidungstext OGH 23.05.1991 7 Ob 535/91
    Veröff: MR 1991,146 (Korn) = ÖBl 1992,47

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1991:RS0031840

Dokumentnummer

JJR_19910523_OGH0002_0070OB00535_9100000_006

Rechtssatz für 7Ob535/91

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0031853

Geschäftszahl

7Ob535/91

Entscheidungsdatum

23.05.1991

Norm

ABGB §1330 Abs1 A
ABGB §1330 Abs1 BI
  1. ABGB § 1330 heute
  2. ABGB § 1330 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916
  1. ABGB § 1330 heute
  2. ABGB § 1330 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916

Rechtssatz

Die Tatbestandsmerkmale decken sich zwar nicht mit Paragraph 111, StG, doch ist das Tatbild der letztgenannten Bestimmung, soweit es Ehrenkränkungen und Herabsetzung zum Gegenstand hat, nicht enger, als das in Paragraph 1330, Absatz eins, ABGB.

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 535/91
    Entscheidungstext OGH 23.05.1991 7 Ob 535/91
    Veröff: MR 1991,146 (Korn) = ÖBl 1992,47

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1991:RS0031853

Dokumentnummer

JJR_19910523_OGH0002_0070OB00535_9100000_007

Rechtssatz für 7Ob535/91

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0042114

Geschäftszahl

7Ob535/91

Entscheidungsdatum

23.05.1991

Norm

ZPO §447 D4
  1. ZPO § 447 heute
  2. ZPO § 447 gültig ab 16.08.1922 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 532/1922

Rechtssatz

Der Nichtigkeitsgrund nach Paragraph 477, Absatz eins, Ziffer 4, ZPO wird nur durch den völligen Ausschluß einer Partei von der, zumindest von der letzten Verhandlung, nicht aber dadurch gesetzt, daß der Richter nach durchgeführter Verhandlung vor deren Schluß Beweisanträge zurückgewiesen hat.

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 535/91
    Entscheidungstext OGH 23.05.1991 7 Ob 535/91

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1991:RS0042114

Dokumentnummer

JJR_19910523_OGH0002_0070OB00535_9100000_009

Rechtssatz für 4Ob48/88 7Ob535/91 4Ob1...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0031977

Geschäftszahl

4Ob48/88; 7Ob535/91; 4Ob109/92; 4Ob40/93

Entscheidungsdatum

04.05.1993

Norm

ABGB §1330 A
  1. ABGB § 1330 heute
  2. ABGB § 1330 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916

Rechtssatz

Paragraph 1330, Absatz eins, ABGB gewährt Schutz gegen Herabsetzung durch Beschimpfungen und Verspottungen, die sich nicht auf Tatsachenbehauptungen zurückführen lassen, wobei strafgesetzliche Tatbestandsmäßigkeit nicht Voraussetzung für die Anwendung des Paragraph 1330, Absatz eins, ABGB ist.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 48/88
    Entscheidungstext OGH 13.09.1988 4 Ob 48/88
    Veröff: SZ 61/193 = GRURInt 1989,326 = MR 1988,194
  • 7 Ob 535/91
    Entscheidungstext OGH 23.05.1991 7 Ob 535/91
    Auch; Beisatz: Jedes der Ehre eines anderen nahetretenden Verhalten, auch wenn es strafrechtlich nicht zu ahnden ist, gehört zu den rechtswidrigen Ehrenbeleidigungen, die unter den Voraussetzungen des § 1330 ABGB ersatzpflichtig machen. (T1) Veröff: MR 1991,146 (Korn) = ÖBl 1992,47
  • 4 Ob 109/92
    Entscheidungstext OGH 15.12.1992 4 Ob 109/92
    Auch; Veröff: MR 1993,57
  • 4 Ob 40/93
    Entscheidungstext OGH 04.05.1993 4 Ob 40/93
    Auch

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1988:RS0031977

Dokumentnummer

JJR_19880913_OGH0002_0040OB00048_8800000_006

Rechtssatz für 7Ob535/91 1Ob148/01y

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0031618

Geschäftszahl

7Ob535/91; 1Ob148/01y

Entscheidungsdatum

26.06.2001

Rechtssatz

Läßt ein Vorwurf unsittlichen (nach mehreren Lehrmeinungen auch unehrenhaften) Verhaltens auch eine andere Deutung zu, so sind die näheren Details zu prüfen, ob dieser Vorwurf geeignet ist, den Betroffenen in der öffentlichen Meinung verächtlich zu machen oder herabzusetzen.

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 535/91
    Entscheidungstext OGH 23.05.1991 7 Ob 535/91
    Veröff: MR 1991,146 (Korn) = ÖBl 1992,47
  • 1 Ob 148/01y
    Entscheidungstext OGH 26.06.2001 1 Ob 148/01y
    Vgl; Beisatz: Für die Beurteilung, ob eine Äußerung ehrenbeleidigend ist, sind die strafrechtlichen Kriterien maßgeblich (§ 111 StGB). (T1)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1991:RS0031618

Dokumentnummer

JJR_19910523_OGH0002_0070OB00535_9100000_001

Rechtssatz für 7Ob535/91 6Ob2060/96a 6...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0031832

Geschäftszahl

7Ob535/91; 6Ob2060/96a; 6Ob81/06i; 6Ob123/08v; 6Ob240/08z; 6Ob162/10g; 6Ob232/10a; 6Ob258/11a; 6Ob170/13p; 6Ob237/16w; 6Ob245/16x

Entscheidungsdatum

22.12.2016

Norm

ABGB §1330 A
  1. ABGB § 1330 heute
  2. ABGB § 1330 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916

Rechtssatz

Eines der entscheidenden Kriterien für eine funktionierende Demokratie ist die Möglichkeit, an staatlichen Maßnahmen sowie an öffentlichen Tätigkeiten oder in der Öffentlichkeit in Erscheinung tretenden politischen Agitationen Kritik üben zu können. Vor allem einer Minderheit muss diese Möglichkeit im Rahmen der Gesetze großzügig gewahrt bleiben. Klagen nach Paragraph 1330, ABGB dürfen daher nicht für Schritte mit dem Ziel, Kritiker durch strafrechtliches oder zivilrechtliches Vorgehen mundtot zu machen, missbraucht zu werden. Was noch zulässige Kritik ist, muss aufgrund der konkreten Fakten des Einzelfalles beurteilt werden.

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 535/91
    Entscheidungstext OGH 23.05.1991 7 Ob 535/91
    Veröff: MR 1991,146 (Korn) = ÖBl 1992,47
  • 6 Ob 2060/96a
    Entscheidungstext OGH 28.09.1996 6 Ob 2060/96a
    nur: Eines der entscheidenden Kriterien für eine funktionierende Demokratie ist die Möglichkeit, an staatlichen Maßnahmen sowie an öffentlichen Tätigkeiten oder in der Öffentlichkeit in Erscheinung tretenden politischen Agitationen Kritik üben zu können. Vor allem einer Minderheit muss diese Möglichkeit im Rahmen der Gesetze großzügig gewahrt bleiben. (T1)
  • 6 Ob 81/06i
    Entscheidungstext OGH 27.04.2006 6 Ob 81/06i
    nur: Was noch zulässige Kritik ist, muss aufgrund der konkreten Fakten des Einzelfalles beurteilt werden. (T2)
  • 6 Ob 123/08v
    Entscheidungstext OGH 07.08.2008 6 Ob 123/08v
  • 6 Ob 240/08z
    Entscheidungstext OGH 14.05.2009 6 Ob 240/08z
    Vgl; nur T2
  • 6 Ob 162/10g
    Entscheidungstext OGH 01.09.2010 6 Ob 162/10g
    nur T2
  • 6 Ob 232/10a
    Entscheidungstext OGH 18.07.2011 6 Ob 232/10a
    nur T2
  • 6 Ob 258/11a
    Entscheidungstext OGH 12.01.2012 6 Ob 258/11a
    Vgl auch; nur ähnlich T2
  • 6 Ob 170/13p
    Entscheidungstext OGH 30.09.2013 6 Ob 170/13p
    Vgl auch; nur T2
  • 6 Ob 237/16w
    Entscheidungstext OGH 22.12.2016 6 Ob 237/16w
    Auch
  • 6 Ob 245/16x
    Entscheidungstext OGH 22.12.2016 6 Ob 245/16x
    Auch; Beisatz: Kritik an politischen Tätigkeiten ist im Interesse einer funktionierenden Demokratie grundsätzlich zulässig. (T3)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1991:RS0031832

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

09.02.2017

Dokumentnummer

JJR_19910523_OGH0002_0070OB00535_9100000_004

Rechtssatz für 7Ob535/91 6Ob20/95 6Ob1...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0031857

Geschäftszahl

7Ob535/91; 6Ob20/95; 6Ob173/98d; 6Ob208/98a; 6Ob246/00w; 6Ob265/09b; 6Ob114/11z; 6Ob258/11a; 6Ob245/16x; 6Ob116/17b

Entscheidungsdatum

25.10.2017

Norm

ABGB §1330 A Abs1
ABGB §1330 BI Abs1
  1. ABGB § 1330 heute
  2. ABGB § 1330 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916
  1. ABGB § 1330 heute
  2. ABGB § 1330 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916

Rechtssatz

Ob ein Ausdruck den Tatbestand nach Paragraph 1330, Absatz eins, ABGB erfüllt, kann nur aus dem Zusammenhang, in dem er gebraucht wurde, beurteilt werden. Der bloße, aus diesem Zusammenhang herausgehörte Wortsinn ist hiefür nicht ausreichend.

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 535/91
    Entscheidungstext OGH 23.05.1991 7 Ob 535/91
    Veröff: MR 1991,146 (Korn) = ÖBl 1992,47
  • 6 Ob 20/95
    Entscheidungstext OGH 18.05.1995 6 Ob 20/95
    Veröff: SZ 68/97
  • 6 Ob 173/98d
    Entscheidungstext OGH 24.09.1998 6 Ob 173/98d
  • 6 Ob 208/98a
    Entscheidungstext OGH 25.02.1999 6 Ob 208/98a
    nur: Ob ein Ausdruck den Tatbestand nach § 1330 Abs 1 ABGB erfüllt, kann nur aus dem Zusammenhang, in dem er gebraucht wurde, beurteilt werden. (T1)
  • 6 Ob 246/00w
    Entscheidungstext OGH 23.10.2000 6 Ob 246/00w
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Vorwurf des "Wortbruches". (T2)
  • 6 Ob 265/09b
    Entscheidungstext OGH 19.03.2010 6 Ob 265/09b
    Vgl auch
  • 6 Ob 114/11z
    Entscheidungstext OGH 18.07.2011 6 Ob 114/11z
    nur T1
  • 6 Ob 258/11a
    Entscheidungstext OGH 12.01.2012 6 Ob 258/11a
    nur T1
  • 6 Ob 245/16x
    Entscheidungstext OGH 22.12.2016 6 Ob 245/16x
  • 6 Ob 116/17b
    Entscheidungstext OGH 25.10.2017 6 Ob 116/17b
    Auch; nur T1

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1991:RS0031857

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

12.01.2018

Dokumentnummer

JJR_19910523_OGH0002_0070OB00535_9100000_008

Rechtssatz für 7Ob535/91 4Ob109/92 6Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0031672

Geschäftszahl

7Ob535/91; 4Ob109/92; 6Ob20/95; 6Ob127/01x; 8ObA196/02k; 4Ob52/03f; 6Ob124/18f; 6Ob235/18d

Entscheidungsdatum

25.04.2019

Norm

ABGB §1330 A
ABGB §1330 BI
  1. ABGB § 1330 heute
  2. ABGB § 1330 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916
  1. ABGB § 1330 heute
  2. ABGB § 1330 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916

Rechtssatz

Bei der Abgrenzung zwischen übler Nachrede und Ehrenbeleidigung einerseits und zulässiger Kritik bzw Werturteil andererseits ist auch eine Interessenabwägung vorzunehmen, wobei auf das Recht der freien Meinungsäußerung Bedacht genommen werden muß.

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 535/91
    Entscheidungstext OGH 23.05.1991 7 Ob 535/91
    Veröff: MR 1991,146 = ÖBl 1993,47
  • 4 Ob 109/92
    Entscheidungstext OGH 15.12.1992 4 Ob 109/92
    Auch; Veröff: MR 1993,57
  • 6 Ob 20/95
    Entscheidungstext OGH 18.05.1995 6 Ob 20/95
    Veröff: SZ 68/97
  • 6 Ob 127/01x
    Entscheidungstext OGH 27.09.2001 6 Ob 127/01x
  • 8 ObA 196/02k
    Entscheidungstext OGH 17.10.2002 8 ObA 196/02k
  • 4 Ob 52/03f
    Entscheidungstext OGH 25.03.2003 4 Ob 52/03f
    Auch
  • 6 Ob 124/18f
    Entscheidungstext OGH 25.10.2018 6 Ob 124/18f
  • 6 Ob 235/18d
    Entscheidungstext OGH 25.04.2019 6 Ob 235/18d

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1991:RS0031672

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

29.05.2019

Dokumentnummer

JJR_19910523_OGH0002_0070OB00535_9100000_003

Rechtssatz für 1Ob743/79 1Ob689/81 5Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0032494

Geschäftszahl

1Ob743/79; 1Ob689/81; 5Ob702/82; 6Ob795/82; 5Ob518/83; 4Ob48/88; 1Ob2/91; 7Ob535/91; 1Ob15/91; 4Ob48/92; 8Ob589/91; 4Ob19/93; 4Ob134/94; 6Ob2018/96z; 4Ob2205/96k; 6Ob218/98x; 6Ob173/98d; 6Ob7/99v; 6Ob90/99z; 6Ob55/03m; 6Ob79/03s; 6Ob246/04a; 4Ob105/06d; 4Ob97/07d; 6Ob45/14g; 4Ob74/15h; 6Ob24/17y; 6Ob6/17a; 6Ob162/17t; 4Ob43/18d; 6Ob50/18y; 6Ob141/18f; 6Ob164/19i

Entscheidungsdatum

19.12.2019

Norm

ABGB §1330 Abs1 A
ABGB §1330 Abs2 BII
UWG §7 C
  1. ABGB § 1330 heute
  2. ABGB § 1330 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916
  1. ABGB § 1330 heute
  2. ABGB § 1330 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916

Rechtssatz

Als Tatsachenmitteilungen gelten auch Verdächtigungen und abfällige Urteile, die auf entsprechende Tatsachen schließen lassen; es genügt, dass eine Äußerung, wenn auch nur mittelbar, eine abfällige Tatsachenmitteilung enthält, die objektiver Nachprüfung zugänglich ist. Der Begriff "Guerillas" hat einen so allgemein bekannten Inhalt, dass seine Gebrauch auf ein bestimmtes tatsächliches Verhalten - gesetzwidrige subversive Tätigkeit - schließen lässt.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 743/79
    Entscheidungstext OGH 29.10.1979 1 Ob 743/79
    Veröff: JBl 1980,4812 = ÖBl 1980,130
  • 1 Ob 689/81
    Entscheidungstext OGH 17.02.1982 1 Ob 689/81
    nur: Als Tatsachenmitteilungen gelten auch Verdächtigungen und abfällige Urteile, die auf entsprechende Tatsachen schließen lassen. (T1); Beisatz: Kann einem Urteil entkommen werden, dass es von bestimmten Tatsachen ausgeht, liegt insoferne eine konkludente Tatsachenbehauptung vor. (T2)
  • 5 Ob 702/82
    Entscheidungstext OGH 28.09.1982 5 Ob 702/82
    nur: Als Tatsachenmitteilungen gelten auch Verdächtigungen und abfällige Urteile, die auf entsprechende Tatsachen schließen lassen; es genügt, dass eine Äußerung, wenn auch nur mittelbar, eine abfällige Tatsachenmitteilung enthält, die objektiver Nachprüfung zugänglich ist. (T3) Beis wie T2
  • 6 Ob 795/82
    Entscheidungstext OGH 05.04.1984 6 Ob 795/82
    nur T1; Beisatz: Wurde die Tatsachengrundlage bekanntgegeben, auf welcher die geäußerte Wertung (Meinung) beruhe, und war dem Fernsehzuschauer die Möglichkeit gegeben worden, sich ein Urteil über die Richtigkeit dieser Wertung zu bilden, liegen keine im Werturteil verdeckten Tatsachen vor. (T4) Veröff: ÖBl 1984,130
  • 5 Ob 518/83
    Entscheidungstext OGH 22.05.1984 5 Ob 518/83
    nur T1
  • 4 Ob 48/88
    Entscheidungstext OGH 13.09.1988 4 Ob 48/88
    Vgl auch; nur T3; Veröff: SZ 61/193 = GRURInt 1989,326 = MR 1988,194
  • 1 Ob 2/91
    Entscheidungstext OGH 10.04.1991 1 Ob 2/91
    Auch
  • 7 Ob 535/91
    Entscheidungstext OGH 23.05.1991 7 Ob 535/91
    Auch; Veröff: MR 1991,146 (Korn)
  • 1 Ob 15/91
    Entscheidungstext OGH 05.06.1991 1 Ob 15/91
    nur: Als Tatsachenmitteilungen gelten auch Verdächtigungen. (T5); Veröff: MR 1991,235 (Korn) = ÖBl 1992,136
  • 4 Ob 48/92
    Entscheidungstext OGH 07.07.1992 4 Ob 48/92
    Auch; nur T5; Beisatz: Unter § 1330 Abs 2 ABGB fällt jede Mitteilung, die dem anderen schaden kann, auch wenn sie in der Form einer Vermutung ausgesprochen wird. (T6); Veröff: MR 1992,105 = ÖBl 1992,218
  • 8 Ob 589/91
    Entscheidungstext OGH 28.01.1993 8 Ob 589/91
    nur T1
  • 4 Ob 19/93
    Entscheidungstext OGH 23.03.1993 4 Ob 19/93
    nur T3
  • 4 Ob 134/94
    Entscheidungstext OGH 22.11.1994 4 Ob 134/94
    Auch
  • 6 Ob 2018/96z
    Entscheidungstext OGH 08.05.1996 6 Ob 2018/96z
    nur T5; Beis wie T6; Veröff: SZ 69/113
  • 4 Ob 2205/96k
    Entscheidungstext OGH 17.09.1996 4 Ob 2205/96k
    Auch; nur T5; Beisatz: Auf die Form, in die sich die Behauptung kleidet, kommt es nicht an. So kann sich eine Behauptung bisweilen auch unter der bedingten Form - zum Beispiel jemand solle betrogen haben (RG GRUR 1929, 359) - verstecken. Eine Behauptung kann auch in der Form einer Frage aufgestellt oder verbreitet werden (JBl 1938, 78). (T7)
  • 6 Ob 218/98x
    Entscheidungstext OGH 10.09.1998 6 Ob 218/98x
    Auch; nur T5; Beisatz: Die Haftung des Täters ist auch dann zu bejahen, wenn die ehrenrührige Äußerung in Verdachtsform oder Vermutungsform erfolgte. (T8)
  • 6 Ob 173/98d
    Entscheidungstext OGH 24.09.1998 6 Ob 173/98d
    nur T3
  • 6 Ob 7/99v
    Entscheidungstext OGH 25.02.1999 6 Ob 7/99v
    nur T5; Beis wie T8
  • 6 Ob 90/99z
    Entscheidungstext OGH 24.06.1999 6 Ob 90/99z
    Vgl; nur T1; Beisatz: Der Vorwurf des "Prellens" enthält bei der gebotenen ungünstigsten Auslegung in seinem Gesamtzusammenhang erkennbar die Tatsachenbehauptung, die Klägerin sei ihren Zahlungspflichten bewusst und in betrügerischer Absicht nicht nachgekommen, sie habe ihren Vertragspartner durch unlautere, strafrechtlich relevante Methoden übervorteilt, verbunden mit dem Hinweis, dies ergebe sich auch aus dem vorliegenden Schiedsgutachten. Dieser Vorwurf ist nicht nur kreditschädigend, sondern auch beleidigend im Sinn des § 1330 Abs 1 ABGB. Der Wahrheitsbeweis obliegt daher dem Beklagten. (T9)
  • 6 Ob 55/03m
    Entscheidungstext OGH 24.04.2003 6 Ob 55/03m
    nur T5; Beisatz: Der Ehrenschutz soll nicht durch geschickte Formulierungen des Täters verhindert werden. (T10)
  • 6 Ob 79/03s
    Entscheidungstext OGH 21.05.2003 6 Ob 79/03s
    Auch
  • 6 Ob 246/04a
    Entscheidungstext OGH 15.12.2004 6 Ob 246/04a
    Auch; nur T3
  • 4 Ob 105/06d
    Entscheidungstext OGH 28.09.2006 4 Ob 105/06d
    Auch; nur T1; Beisatz: Hier: § 7 UWG. (T11)
  • 4 Ob 97/07d
    Entscheidungstext OGH 10.07.2007 4 Ob 97/07d
    nur T1
  • 6 Ob 45/14g
    Entscheidungstext OGH 26.06.2014 6 Ob 45/14g
    Auch; Beisatz: Hier: Behauptung der Tatsache, Mitarbeiter der Klägerin hätten der Mutter des Beklagten durch Verabreichung eines überdosierten Beruhigungsmedikaments schweren körperlichen Schaden zugefügt. (T12)
  • 4 Ob 74/15h
    Entscheidungstext OGH 19.05.2015 4 Ob 74/15h
    Auch; nur T4
  • 6 Ob 24/17y
    Entscheidungstext OGH 27.02.2017 6 Ob 24/17y
    Auch; Beis wie T7 nur: Eine Behauptung kann auch in der Form einer Frage aufgestellt oder verbreitet werden. (T13)
  • 6 Ob 6/17a
    Entscheidungstext OGH 27.02.2017 6 Ob 6/17a
    Vgl; Beis wie T13; Beisatz: Hier: Vorwurf, der Kläger habe sich als Chefredakteur und Herausgeber einer Tageszeitung durch die Anstellung seines Sohnes bei den ÖBB in seiner Berichterstattung beeinflussen lassen. (T14)
  • 6 Ob 162/17t
    Entscheidungstext OGH 17.01.2018 6 Ob 162/17t
    Auch; nur T3
  • 4 Ob 43/18d
    Entscheidungstext OGH 22.03.2018 4 Ob 43/18d
    Auch; Beis wie T8; Beis wie T10
  • 6 Ob 50/18y
    Entscheidungstext OGH 26.04.2018 6 Ob 50/18y
    Vgl auch; nur T5; Beis wie T6
  • 6 Ob 141/18f
    Entscheidungstext OGH 26.09.2018 6 Ob 141/18f
    Auch; nur T3
  • 6 Ob 164/19i
    Entscheidungstext OGH 19.12.2019 6 Ob 164/19i
    nur T3; Beis wie T6

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1979:RS0032494

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

24.02.2020

Dokumentnummer

JJR_19791029_OGH0002_0010OB00743_7900000_001

Rechtssatz für 5Ob345/63 6Ob260/70 7Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0042237

Geschäftszahl

5Ob345/63; 6Ob260/70; 7Ob42/76; 5Ob778/82; 4Ob118/84; 7Ob535/91; 1Ob213/97y; 8ObS182/01z; 2Ob4/03g; 6Ob175/08s; 1Ob121/15y; 9ObA35/16m; 6Ob68/21z (6Ob69/21x)

Entscheidungsdatum

15.04.2021

Norm

ZPO §477 Abs1 Z4 D4
  1. ZPO § 477 heute
  2. ZPO § 477 gültig ab 01.01.1998 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 140/1997
  3. ZPO § 477 gültig von 01.05.1983 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 135/1983

Rechtssatz

In der Nichtvernehmung einer Prozeßpartei als Partei zu Beweiszwecken kann schon begrifflich keine Verletzung des rechtlichen Gehörs gelegen sein.

Entscheidungstexte

  • 5 Ob 345/63
    Entscheidungstext OGH 07.11.1963 5 Ob 345/63
  • 6 Ob 260/70
    Entscheidungstext OGH 28.10.1970 6 Ob 260/70
  • 7 Ob 42/76
    Entscheidungstext OGH 26.08.1976 7 Ob 42/76
  • 5 Ob 778/82
    Entscheidungstext OGH 13.09.1983 5 Ob 778/82
  • 4 Ob 118/84
    Entscheidungstext OGH 23.10.1984 4 Ob 118/84
  • 7 Ob 535/91
    Entscheidungstext OGH 23.05.1991 7 Ob 535/91
    Auch
  • 1 Ob 213/97y
    Entscheidungstext OGH 25.11.1997 1 Ob 213/97y
  • 8 ObS 182/01z
    Entscheidungstext OGH 21.02.2002 8 ObS 182/01z
    Beisatz: Es ist gesicherte Rechtsprechung, dass der Nichtigkeitsgrund des §477 Abs1 Z4 ZPO nur durch Verletzung des rechtlichen Gehörs, nicht jedoch durch das ungerechtfertigte Unterbleiben der Parteienvernehmung, bei voller Wahrung der Möglichkeit, Prozessvorbringen zu erstatten oder Anträge zu stellen, verwirklicht ist. (T1)
  • 2 Ob 4/03g
    Entscheidungstext OGH 16.01.2003 2 Ob 4/03g
  • 6 Ob 175/08s
    Entscheidungstext OGH 07.08.2008 6 Ob 175/08s
  • 1 Ob 121/15y
    Entscheidungstext OGH 08.07.2015 1 Ob 121/15y
    Auch
  • 9 ObA 35/16m
    Entscheidungstext OGH 25.05.2016 9 ObA 35/16m
  • 6 Ob 68/21z
    Entscheidungstext OGH 15.04.2021 6 Ob 68/21z

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1963:RS0042237

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

01.07.2021

Dokumentnummer

JJR_19631107_OGH0002_0050OB00345_6300000_001

Rechtssatz für 10Os102/75 2Ob673/86 9O...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht, Strafrecht

Rechtssatznummer

RS0093181

Geschäftszahl

10Os102/75; 2Ob673/86; 9Os18/87 (9Os19/87); 7Ob535/91; 1Ob148/01y; 15Os42/09d; 15Os151/10k; 15Os106/10t (15Os49/11m, 15Os50/11h); 14Os74/13h (14Os75/13f); 14Os109/21t

Entscheidungsdatum

12.10.2021

Rechtssatz

Als "unehrenhaft" im Sinne des Paragraph 111, Absatz eins, StGB kann nur ein Verhalten bezeichnet werden, das der herrschenden Vorstellung vom moralisch Richtigen in einem Maße zuwiderläuft, dass die soziale Wertschätzung des Betreffenden darunter zu leiden hat.

Entscheidungstexte

  • 10 Os 102/75
    Entscheidungstext OGH 14.10.1975 10 Os 102/75
    Veröff: EvBl 1976/131 S 243
  • 2 Ob 673/86
    Entscheidungstext OGH 16.12.1986 2 Ob 673/86
    Vgl auch
  • 9 Os 18/87
    Entscheidungstext OGH 18.03.1987 9 Os 18/87
    Veröff: EvBl 1987/126 S 451 = SSt 58/14
  • 7 Ob 535/91
    Entscheidungstext OGH 23.05.1991 7 Ob 535/91
    Vgl auch; Veröff: MR 1991,146 (Korn)
  • 1 Ob 148/01y
    Entscheidungstext OGH 26.06.2001 1 Ob 148/01y
    Beisatz: Das Zeihen einer verächtlichen Eigenschaft oder Gesinnung (= Schmähung) bedeutet den Vorwurf eines erheblichen Charaktermangels. (T1)
    Beisatz: Gegen die guten Sitten verstößt jedes Verhalten, das dem Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden widerspricht. (T2)
    Beisatz: Unehrenhaft sind grundsätzlich nur vorsätzlich begangene Straftaten im Kernbereich des Strafrechts; bei strafbaren Handlungen aus dem Bereich des Nebenstrafrechts kommt es auf den Einzelfall an. (T3)
  • 15 Os 42/09d
    Entscheidungstext OGH 11.11.2009 15 Os 42/09d
    Auch; Beisatz: Unehrenhaft ist ein Verhalten (§ 111 Abs 1 StGB sowie § 6 Abs 1 MedienG), durch das nach durchschnittlicher Auffassung eines sozial integrierten wertbewussten Menschen die soziale Wertschätzung empfindlich beeinträchtigt wird (Kienapfel/Schroll BT I5 § 111 Rz 20). (T4)
    Beisatz: Demnach wird auf eine (idealtypische) Maßfigur, daher einen normativen Beurteilungsmaßstab, nicht aber auf bloß faktisch-empirische Befundgrundlagen abgestellt. (T5)
    Beisatz: Das Unterhalten einer ehewidrigen Beziehung stellt den Vorwurf eines unehrenhaften oder gegen die guten Sitten verstoßenden Verhaltens im Sinn des § 111 Abs 1 StGB dar. (T6)
  • 15 Os 151/10k
    Entscheidungstext OGH 29.06.2011 15 Os 151/10k
    Auch; Beis wie T4
  • 15 Os 106/10t
    Entscheidungstext OGH 29.06.2011 15 Os 106/10t
    Vgl auch; Beis wie T4; Beis ähnlich wie T3
  • 14 Os 74/13h
    Entscheidungstext OGH 11.06.2013 14 Os 74/13h
    Auch; Beisatz: Zwar gilt die Begehung einer mit gerichtlichen Strafe bedrohten Vorsatztat als Inbegriff eines unehrenhaften Verhaltens, doch sind Fahrlässigkeitsdelikte und (bloße) Verwaltungsübertretungen nicht generell vom Tatbestand des § 111 Abs 1 zweiter Fall ausgenommen. (T7)
    Beisatz: Hier: Die Behauptungen, der Privatankläger habe die Anmeldung dreier Mitarbeiter zur Sozialversicherung unterlassen und darüber hinaus diese Personen über einen Zeitraum von eineinhalb Monaten überhaupt „schwarz beschäftigt“, sind als Vorwurf eines unehrenhaften Verhaltens (§ 111 Abs 1 zweiter Fall erste Alternative StGB) zu beurteilen, weil im Hinblick auf den gesteigert sozialwidrigen Unrechtsgehalt des angelasteten Verhaltens die soziale Wertschätzung des Privatanklägers empfindlich beeinträchtigt wurde. (T8)
  • 14 Os 109/21t
    Entscheidungstext OGH 12.10.2021 14 Os 109/21t
    Vgl; Beis wie T7

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1975:RS0093181

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

29.11.2021

Dokumentnummer

JJR_19751014_OGH0002_0100OS00102_7500000_002

Rechtssatz für 3Ob511/83 1Ob658/83 4Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0032008

Geschäftszahl

3Ob511/83; 1Ob658/83; 4Ob143/90; 7Ob535/91; 1Ob41/91; 4Ob84/92; 6Ob2197/96y; 6Ob173/98d; 6Ob270/99w; 6Ob40/09i; 6Ob238/17v; 6Ob184/21h; 6Ob97/22s

Entscheidungsdatum

14.09.2022

Norm

ABGB §1330 Abs1 A
  1. ABGB § 1330 heute
  2. ABGB § 1330 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916

Rechtssatz

Aus Paragraph 1330, ABGB und den Paragraphen 111, ff StGB ergibt sich, dass das Recht auf Ehre ein Persönlichkeitsrecht ist, das als solches absoluten Schutz genießt. Der Schutz der Ehre ist dabei umfassend und nicht auf die strafgerichtlichen Tatbestände oder die konkretisierenden Bestimmungen des Paragraph 1330, ABGB beschränkt.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 511/83
    Entscheidungstext OGH 13.04.1983 3 Ob 511/83
    Veröff: SZ 56/63 = EvBl 1983/91 S 355 = RZ 1984/25 S 72
  • 1 Ob 658/83
    Entscheidungstext OGH 31.08.1983 1 Ob 658/83
    Auch; Veröff: SZ 56/124 = EvBl 1984/60 S 241 = ÖBl 1984,18 = JBl 1984,492 = GRURInt 1985,340
  • 4 Ob 143/90
    Entscheidungstext OGH 23.10.1990 4 Ob 143/90
    Veröff: EvBl 1991/61 S 280 = MR 1991,20 = WBl 1991,106
  • 7 Ob 535/91
    Entscheidungstext OGH 23.05.1991 7 Ob 535/91
    Auch; Beisatz: Jedes der Ehre eines anderen nahetretende Verhalten, auch wenn es strafrechtlich nicht zu ahnden ist, gehört zu den rechtswidrigen Ehrenbeleidigungen, die unter den Voraussetzungen des § 1330 ABGB ersatzpflichtig machen. (T1) Veröff: MR 1991,146 (Korn)
  • 1 Ob 41/91
    Entscheidungstext OGH 18.12.1991 1 Ob 41/91
    Auch; Beis wie T1; Beisatz: Herabsetzende Verhaltensformen, die strafrechtlich nicht zu ahnden sind, können rechtswidrig im Sinn des § 1330 Abs 1 ABGB sein. (T2) Veröff: SZ 64/182 = ÖBl 1992,51 = JBl 1992,326 = ecolex 1992,233
  • 4 Ob 84/92
    Entscheidungstext OGH 20.10.1992 4 Ob 84/92
    Veröff: MR 1992,250 (Korn) = ÖBl 1992,278 = WBl 1993,97
  • 6 Ob 2197/96y
    Entscheidungstext OGH 26.09.1996 6 Ob 2197/96y
    Auch; Beis wie T1
  • 6 Ob 173/98d
    Entscheidungstext OGH 24.09.1998 6 Ob 173/98d
    Auch; Beis wie T1
  • 6 Ob 270/99w
    Entscheidungstext OGH 25.11.1999 6 Ob 270/99w
    Vgl auch
  • 6 Ob 40/09i
    Entscheidungstext OGH 26.03.2009 6 Ob 40/09i
    Beis wie T1
  • 6 Ob 238/17v
    Entscheidungstext OGH 21.12.2017 6 Ob 238/17v
    Auch
  • 6 Ob 184/21h
    Entscheidungstext OGH 18.05.2022 6 Ob 184/21h
    Vgl; Beis wie T1; Beisatz: Es geht um die Einschätzung der Person durch ihre Umwelt, also um ihre soziale Wertstellung innerhalb der Gemeinschaft. (T3)
  • 6 Ob 97/22s
    Entscheidungstext OGH 14.09.2022 6 Ob 97/22s
    Beis wie T1

Schlagworte

Ehrenbeleidigung

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1983:RS0032008

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

17.10.2022

Dokumentnummer

JJR_19830413_OGH0002_0030OB00511_8300000_002

Rechtssatz für 6Ob316/64 1Ob87/71 6Ob1...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0032212

Geschäftszahl

6Ob316/64; 1Ob87/71; 6Ob147/73; 7Ob90/74; 6Ob175/74; 4Ob354/77; 1Ob652/77 (1Ob653/77); 8Ob550/77; 5Ob674/78; 4Ob32/79; 1Ob743/79; 1Ob689/81; 5Ob518/83; 4Ob338/87; 4Ob598/87; 4Ob80/88; 4Ob2/89; 4Ob162/89; 1Ob2/91; 7Ob535/91; 1Ob41/91; 4Ob31/92; 4Ob75/92; 4Ob109/92; 4Ob19/93; 4Ob40/93; 4Ob171/93; 6Ob20/95; 6Ob32/95; 6Ob24/95; 4Ob1092/95; 6Ob2018/96z; 4Ob2269/96x; 4Ob2382/96i; 6Ob37/98d; 4Ob204/98y; 4Ob119/99z; 4Ob135/99b; 4Ob154/99x; 4Ob138/99v; 4Ob213/99y; 1Ob117/99h; 4Ob286/99h; 6Ob123/00g; 4Ob266/00x; 6Ob265/00i; 6Ob127/01x; 8ObA196/02k; 6Ob246/04a; 6Ob114/05s; 6Ob295/03f; 4Ob172/06g; 4Ob105/06d; 4Ob166/06z; 4Ob97/07d; 6Ob265/09b; 6Ob244/09i; 4Ob39/10d; 6Ob220/10m; 8ObA51/10y; 4Ob83/11a; 6Ob114/11z; 6Ob258/11a; 6Ob243/11w; 6Ob45/14g; 6Ob194/16x; 6Ob116/17b; 6Ob209/17d; 6Ob162/17t; 6Ob129/21w; 4Ob20/22b

Entscheidungsdatum

22.11.2022

Norm

ABGB §1330 Abs2 BII
UWG §7 Abs1 C

Rechtssatz

"Tatsachen" sind hier Umstände, Ereignisse oder Eigenschaften mit einem greifbaren, für das Publikum erkennbaren und von ihm an Hand bestimmter oder doch zu ermittelnder Umstände auf seine Richtigkeit überprüfbaren Inhalt.

Entscheidungstexte

  • 6 Ob 316/64
    Entscheidungstext OGH 09.12.1964 6 Ob 316/64
    Veröff: SZ 37/176 = ÖBl 1965,69
  • 1 Ob 87/71
    Entscheidungstext OGH 15.04.1971 1 Ob 87/71
    Veröff: SZ 44/45 = RZ 1971,121 = ÖBl 1971,104 = JBl 1972,312 (kritisch Ostheim)
  • 6 Ob 147/73
    Entscheidungstext OGH 08.11.1973 6 Ob 147/73
    Beisatz: Darin liegt der Unterschied gegenüber den bloßen Werturteilen, die erst auf Grund einer Denktätigkeit gewonnen werden können und die eine rein subjektive Meinung des Erklärenden wiedergeben (SZ 11/39). Es ist demnach entscheidend, ob die Unrichtigkeit der in Frage kommenden Behauptungen bewiesen werden kann. Ist dies nicht der Fall, handelt es sich um eine unüberprüfbare Meinungskundgebung des Erklärenden. (T1) Veröff: SZ 46/114
  • 7 Ob 90/74
    Entscheidungstext OGH 30.05.1974 7 Ob 90/74
    Beisatz: Werturteile werden auf Grund einer gedanklichen Reflexion gewonnen und geben nur eine subjektive Meinung des Erklärenden wieder (Nordumfahrung von Igls). (T2) Veröff: JBl 1974,527 = ÖBl 1975,86 hiezu kritisch Schönherr ÖBl 1975,77
  • 6 Ob 175/74
    Entscheidungstext OGH 19.09.1974 6 Ob 175/74
    Veröff: EvBl 1975/146 S 296
  • 4 Ob 354/77
    Entscheidungstext OGH 28.06.1977 4 Ob 354/77
    Beis wie T1
  • 1 Ob 652/77
    Entscheidungstext OGH 31.08.1977 1 Ob 652/77
    Beisatz: Bei sinnvoller Auslegung des Tatbestandes der Kreditschädigung kann es nur darauf ankommen, ob ein Umstand objektiv nachprüfbar sein. (T3) Veröff: SZ 50/111 = EvBl 1978/65 S 182 = ÖBl 1978,34
  • 8 Ob 550/77
    Entscheidungstext OGH 30.11.1977 8 Ob 550/77
    Beis wie T1; Veröff: EvBl 1978/99 S 297 = ÖBl 1978,37
  • 5 Ob 674/78
    Entscheidungstext OGH 19.09.1978 5 Ob 674/78
    Beis wie T1; Veröff: ÖBl 1979,76
  • 4 Ob 32/79
    Entscheidungstext OGH 08.05.1979 4 Ob 32/79
    Beis wie T1; Beisatz: Hier: "Konkursreife früher oder später" (T4) Veröff: Arb 9785 = ÖBl 1979,134 = ZAS 1982,212
  • 1 Ob 743/79
    Entscheidungstext OGH 29.10.1979 1 Ob 743/79
    Veröff: JBl 1980,481 = ÖBl 1980,130
  • 1 Ob 689/81
    Entscheidungstext OGH 07.02.1982 1 Ob 689/81
    Auch
  • 5 Ob 518/83
    Entscheidungstext OGH 22.05.1984 5 Ob 518/83
    Beisatz: Auch Mitteilungen von Gerüchten, Vermutungen oder Behauptungen sowie die verdachtsweise Behauptungen einer Tatsache. (T5)
  • 4 Ob 338/87
    Entscheidungstext OGH 20.10.1987 4 Ob 338/87
    Beis wie T1
  • 4 Ob 598/87
    Entscheidungstext OGH 30.11.1987 4 Ob 598/87
    Vgl; Veröff: SZ 60/255 = MR 1988,11 = ÖBl 1989,80 = JBl 1988,174
  • 4 Ob 80/88
    Entscheidungstext OGH 27.09.1988 4 Ob 80/88
    Beisatz: Hier: § 7 UWG (T6) Veröff: MR 1989,64
  • 4 Ob 2/89
    Entscheidungstext OGH 24.01.1989 4 Ob 2/89
    Beis wie T6
  • 4 Ob 162/89
    Entscheidungstext OGH 19.12.1989 4 Ob 162/89
    Vgl auch; Beisatz: Werturteile geben rein subjektive Meinung des Erklärenden wieder und können daher objektiv nicht überprüft werden. Eine und dieselbe Äußerung kann je nach dem Zusammenhang, in den sie gestellt wird, bald unter den Begriff des reinen Werturteils fallen. (T7) Veröff: SZ 62/208 = MR 1990,66 = ÖBl 1990,253
  • 1 Ob 2/91
    Entscheidungstext OGH 10.04.1991 1 Ob 2/91
    Auch; Beisatz: Die Richtigkeit der verbreiteten Äußerung muss grundsätzlich einem Beweis zugänglich sein, so dass das Verbreitete nicht nur subjektiv angenommen oder abgelehnt, sondern als richtig oder falsch beurteilt werden kann. Wird eine sonst subjektive Wertung, die allein einen Anspruch nach § 1330 Abs 2 ABGB nicht begründen könnte, auf Grund konkreter dargestellter unwahrer Tatsachen gezogen, wird darin insgesamt das Verbreiten von Tatsachen erblickt. (T8) Veröff: EvBl 1992/65 S 295 = JBl 1992,326
  • 7 Ob 535/91
    Entscheidungstext OGH 23.05.1991 7 Ob 535/91
    Auch; Veröff: MR 1991,146 (Korn) = ÖBl 1992,51
  • 1 Ob 41/91
    Entscheidungstext OGH 18.12.1991 1 Ob 41/91
    Auch; Beis wie T8; Veröff: SZ 64/182 = ÖBl 1992,51
  • 4 Ob 31/92
    Entscheidungstext OGH 26.05.1992 4 Ob 31/92
    Auch; Veröff: WBl 1992,377
  • 4 Ob 75/92
    Entscheidungstext OGH 07.07.1992 4 Ob 75/92
    Auch; Beis wie T1; Beisatz: Bei der Beurteilung, ob Tatsachen verbreitet wurden, kommt es immer auf den Gesamtzusammenhang und den dadurch ermittelten Gesamteindruck an, den die beanstandeten Äußerungen hinterlassen; das Verständnis des unbefangenen Durchschnittslesers oder Durchschnittshörers, nicht aber der subjektive Wille des Äußernden ist maßgeblich. (T9); Veröff: JBl 1993,518 (Koziol)
  • 4 Ob 109/92
    Entscheidungstext OGH 15.12.1992 4 Ob 109/92
    Auch; Beisatz: Eine Tatsachenbehauptung enthält die Äußerung, dass jemand vom Gericht zur Wahrheit gezwungen und verhalten worden sei, seine unwahren Behauptungen zurückzunehmen. (T10) Veröff: MR 1993,57 = EvBl 1993/160 S 656
  • 4 Ob 19/93
    Entscheidungstext OGH 23.03.1993 4 Ob 19/93
  • 4 Ob 40/93
    Entscheidungstext OGH 04.05.1993 4 Ob 40/93
  • 4 Ob 171/93
    Entscheidungstext OGH 14.12.1993 4 Ob 171/93
    Beis wie T8
  • 6 Ob 20/95
    Entscheidungstext OGH 18.05.1995 6 Ob 20/95
    Beis wie T7; Beis wie T9; Veröff: SZ 68/97
  • 6 Ob 32/95
    Entscheidungstext OGH 09.11.1995 6 Ob 32/95
    Auch; Beis wie T7 nur: Werturteile geben rein subjektive Meinung des Erklärenden wieder und können daher objektiv nicht überprüft werden. (T11) Beis wie T9
  • 6 Ob 24/95
    Entscheidungstext OGH 13.10.1995 6 Ob 24/95
    Beis wie T11
  • 4 Ob 1092/95
    Entscheidungstext OGH 21.11.1995 4 Ob 1092/95
    Beisatz: Die Behauptung, dass jemand gelogen habe, ist eine Tatsachenbehauptung, kann doch geprüft werden, ob sie richtig ist (dh ob der der Lüge Beschuldigte tatsächlich gelogen hat). (T12)
  • 6 Ob 2018/96z
    Entscheidungstext OGH 08.05.1996 6 Ob 2018/96z
    Beis wie T11; Veröff: SZ 69/113
  • 4 Ob 2269/96x
    Entscheidungstext OGH 01.10.1996 4 Ob 2269/96x
    Vgl auch; Beis wie T12; Beisatz: Der Vorwurf, die Darstellung der Klägerin entspreche nicht den Tatsachen und sie erfolge wider besseres Wissen zu Zwecken der Täuschung, ist eine Tatsachenbehauptung, die nicht nur rufschädigend im Sinn des § 1330 Abs 2 ABGB, sondern zugleich auch eine Ehrenbeleidigung nach Abs 1 leg cit ist. (T13)
  • 4 Ob 2382/96i
    Entscheidungstext OGH 28.01.1997 4 Ob 2382/96i
    Vgl auch; Beis wie T8 nur: Die Richtigkeit der verbreiteten Äußerung muss grundsätzlich einem Beweis zugänglich sein, so dass das Verbreitete nicht nur subjektiv angenommen oder abgelehnt, sondern als richtig oder falsch beurteilt werden kann. (T14)
  • 6 Ob 37/98d
    Entscheidungstext OGH 26.11.1998 6 Ob 37/98d
    Beis wie T11; Beis wie T14; Beisatz: Quiz-Kartenspiel. (T15)
  • 4 Ob 204/98y
    Entscheidungstext OGH 04.02.1999 4 Ob 204/98y
    Beis wie T6; Beis wie T9
  • 4 Ob 119/99z
    Entscheidungstext OGH 18.05.1999 4 Ob 119/99z
    Auch
  • 4 Ob 135/99b
    Entscheidungstext OGH 18.05.1999 4 Ob 135/99b
    Auch; Beis wie T9
  • 4 Ob 154/99x
    Entscheidungstext OGH 01.06.1999 4 Ob 154/99x
    Auch; Beis wie T9
  • 4 Ob 138/99v
    Entscheidungstext OGH 13.07.1999 4 Ob 138/99v
    Auch; Beis wie T9; Veröff: SZ 72/118
  • 4 Ob 213/99y
    Entscheidungstext OGH 19.10.1999 4 Ob 213/99y
    Auch
  • 1 Ob 117/99h
    Entscheidungstext OGH 27.10.1999 1 Ob 117/99h
    Beisatz: Werturteile sind dagegen rein subjektive, einer objektiven Überprüfbarkeit entzogene Aussagen. Sie werden von § 1330 Abs 2 ABGB nicht erfasst, können aber als Ehrenbeleidigung gegen § 1330 Abs 1 ABGB verstoßen. (T16)
  • 4 Ob 286/99h
    Entscheidungstext OGH 21.12.1999 4 Ob 286/99h
    Auch
  • 6 Ob 123/00g
    Entscheidungstext OGH 28.06.2000 6 Ob 123/00g
    Beis wie T16
  • 4 Ob 266/00x
    Entscheidungstext OGH 24.10.2000 4 Ob 266/00x
  • 6 Ob 265/00i
    Entscheidungstext OGH 23.11.2000 6 Ob 265/00i
    Vgl auch; Beis wie T11; Beisatz: Hier: Verharmlosung. (T17)
  • 6 Ob 127/01x
    Entscheidungstext OGH 27.09.2001 6 Ob 127/01x
    Beis wie T9; Beis wie T16
  • 8 ObA 196/02k
    Entscheidungstext OGH 17.10.2002 8 ObA 196/02k
    Beis ähnlich T9; Beis wie T12; Beis wie T14; Beis wie T16 nur: Werturteile sind dagegen rein subjektive, einer objektiven Überprüfbarkeit entzogene Aussagen. (T18)
  • 6 Ob 246/04a
    Entscheidungstext OGH 15.12.2004 6 Ob 246/04a
  • 6 Ob 114/05s
    Entscheidungstext OGH 23.06.2005 6 Ob 114/05s
    Vgl auch; Beisatz: Der Vorwurf, jemand sei an einem Ereignis (einer Entwicklung) „schuld", beinhaltet nicht immer eine (wahre oder unwahre) Tatsachenbehauptung. Hier: Der Vorwurf ist ein (kritisierendes) Werturteil, wenn er erst aufgrund einer Denktätigkeit gewonnen wird und die rein subjektive Meinung des Erklärenden wiedergibt. (T19)
  • 6 Ob 295/03f
    Entscheidungstext OGH 14.07.2005 6 Ob 295/03f
    Auch; Beisatz: Ob durch eine Äußerung Tatsachen verbreitet werden oder eine wertende Meinungsäußerung vorliegt, richtet sich nach dem Gesamtzusammenhang und dem dadurch vermittelten Gesamteindruck für den unbefangenen Durchschnittsadressaten. Wesentlich ist, ob sich ihr Bedeutungsinhalt auf einen Tatsachenkern zurückführen lässt, der einem Beweis zugänglich ist, sodass sie nicht nur subjektiv angenommen oder abgelehnt, sondern als richtig oder falsch beurteilt werden kann. (T20)
  • 4 Ob 172/06g
    Entscheidungstext OGH 28.09.2006 4 Ob 172/06g
    Auch; Beis wie T5
  • 4 Ob 105/06d
    Entscheidungstext OGH 28.09.2006 4 Ob 105/06d
    Beis wie T6
  • 4 Ob 166/06z
    Entscheidungstext OGH 21.11.2006 4 Ob 166/06z
    Beis ähnlich T1; Beisatz: Hier: Tatsachen im Sinn des § 7 Abs 1 UWG. (T21)
  • 4 Ob 97/07d
    Entscheidungstext OGH 10.07.2007 4 Ob 97/07d
  • 6 Ob 265/09b
    Entscheidungstext OGH 19.03.2010 6 Ob 265/09b
    Vgl auch; Beis wie T1
  • 6 Ob 244/09i
    Entscheidungstext OGH 19.03.2010 6 Ob 244/09i
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T1; Beis ähnlich wie T8; Bem: Hier: Bei der inkriminierten Äußerung handelt es sich also nicht um eine (bloß in Verdachtsform verbrämte) Tatsachenbehauptung, sondern eine auf wahren, offengelegten Tatsachen beruhende wertende Aussage. (T22)
  • 4 Ob 39/10d
    Entscheidungstext OGH 13.07.2010 4 Ob 39/10d
  • 6 Ob 220/10m
    Entscheidungstext OGH 17.12.2010 6 Ob 220/10m
    Beis wie T1 nur: Darin liegt der Unterschied gegenüber den bloßen Werturteilen, die erst auf Grund einer Denktätigkeit gewonnen werden können und die eine rein subjektive Meinung des Erklärenden wiedergeben. Es ist demnach entscheidend, ob die Unrichtigkeit der in Frage kommenden Behauptungen bewiesen werden kann. (T23)
  • 8 ObA 51/10y
    Entscheidungstext OGH 22.03.2011 8 ObA 51/10y
    Auch; Beis ähnlich wie T1; Beis ähnlich wie T8
  • 4 Ob 83/11a
    Entscheidungstext OGH 21.06.2011 4 Ob 83/11a
  • 6 Ob 114/11z
    Entscheidungstext OGH 18.07.2011 6 Ob 114/11z
    Beis wie T1 nur: Darin liegt der Unterschied gegenüber den bloßen Werturteilen, die erst auf Grund einer Denktätigkeit gewonnen werden können und die eine rein subjektive Meinung des Erklärenden wiedergeben (SZ 11/39). (T24)
  • 6 Ob 258/11a
    Entscheidungstext OGH 12.01.2012 6 Ob 258/11a
    Beis wie T24; Beis wie T12; Beisatz: Der auf keinem rechtfertigenden Sachverhalt beruhende Lügenvorwurf ist ein ehrverletzendes Werturteil, das als Beschimpfung dem Tatbild des § 1330 Abs 1 ABGB unterliegt. (T25)
  • 6 Ob 243/11w
    Entscheidungstext OGH 22.06.2012 6 Ob 243/11w
    Beis wie T11; Beis wie T14; Beisatz: Hier: Bezeichnung als fundamentalistischer Moslem und Hassprediger ist wertende Meinungsäußerung. (T26)
  • 6 Ob 45/14g
    Entscheidungstext OGH 26.06.2014 6 Ob 45/14g
    Auch; Beisatz: Hier: Behauptung der Tatsache, Mitarbeiter der Klägerin hätten der Mutter des Beklagten durch Verabreichung eines überdosierten Beruhigungsmedikaments schweren körperlichen Schaden zugefügt. (T27)
  • 6 Ob 194/16x
    Entscheidungstext OGH 24.10.2016 6 Ob 194/16x
    Auch; Beis wie T16
  • 6 Ob 116/17b
    Entscheidungstext OGH 25.10.2017 6 Ob 116/17b
  • 6 Ob 209/17d
    Entscheidungstext OGH 21.12.2017 6 Ob 209/17d
    Auch; Beis wie T9
  • 6 Ob 162/17t
    Entscheidungstext OGH 17.01.2018 6 Ob 162/17t
    Beis wie T5
  • 6 Ob 129/21w
    Entscheidungstext OGH 02.02.2022 6 Ob 129/21w
    Vgl; Beis wie T11; Beisatz: Beurteilung der „Pünktlichkeit“ von Lehrern auf eine Bewertungs-App durch Einordnung auf einer Skala von einem bis fünf Sternen ist ein Werturteil. (T28)
  • 4 Ob 20/22b
    Entscheidungstext OGH 22.11.2022 4 Ob 20/22b
    Beis ähnlich wie T4; Beis ähnlich wie T7 nur: Werturteile geben nämlich rein subjektive Meinung des Erklärenden wieder und können daher objektiv nicht überprüft werden. (T29)
    Beisatz: Hier: Die Prognose von Vorgesetzten gegenüber ihren Mitarbeitern, dass die Klägerin insolvent werden würde, ist kein bloßes Werturteil. (T30)

Schlagworte

Tatsachenbehauptung, Werturteil, Abgrenzung

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1964:RS0032212

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

24.01.2023

Dokumentnummer

JJR_19641209_OGH0002_0060OB00316_6400000_002

Rechtssatz für 1Ob658/83 4Ob44/88 4Ob4...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0008984

Geschäftszahl

1Ob658/83; 4Ob44/88; 4Ob48/88; 4Ob541/89; 4Ob9/90; 7Ob607/90; 4Ob143/90; 7Ob535/91; 1Ob15/91; 1Ob4/91; 4Ob31/92; 4Ob75/92; 4Ob48/92; 4Ob82/92; 4Ob109/92; 4Ob104/92; 4Ob95/93; 4Ob132/93; 4Ob171/93; 6Ob11/95; 6Ob16/95; 6Ob20/95; 8ObA187/97a; 6Ob270/99w; 6Ob78/00i; 6Ob109/00y; 6Ob96/02i; 6Ob274/05w; 6Ob40/09i; 6Ob21/13a; 6Ob162/17t; 6Ob184/21h; 6Ob97/22s; 6Ob191/22i

Entscheidungsdatum

21.12.2022

Rechtssatz

Das Recht auf Ehre ist ein Persönlichkeitsrecht im Sinn des Paragraph 16, ABGB und genießt als solches absoluten Schutz gegen jedermann; droht die Gefahr einer Verletzung, so steht bei Wiederholungsgefahr auch ohne Vorliegen der für Widerruf und Veröffentlichung im Paragraph 1330, Absatz 2, ABGB normierten Voraussetzungen ein Unterlassungsanspruch zu.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 658/83
    Entscheidungstext OGH 31.08.1983 1 Ob 658/83
    Veröff: SZ 56/124 = EvBl 1984/60 S 241 = ÖBl 1984,18 = JBl 1984,492 = GRURInt 1985,340
  • 4 Ob 44/88
    Entscheidungstext OGH 13.09.1988 4 Ob 44/88
    Veröff: MR 1988,158 (Korn) = RdW 1989,24 = RZ 1988/68 S 284
  • 4 Ob 48/88
    Entscheidungstext OGH 13.09.1988 4 Ob 48/88
    Beisatz: Hier: Zur Wahrung eines wirtschaftlichen Rufes. (T1) Veröff: SZ 61/193 = MR 1988,194 = GRURInt 1989,326
  • 4 Ob 541/89
    Entscheidungstext OGH 27.06.1989 4 Ob 541/89
    Auch; Beisatz: Der Unterlassungsanspruch ist von einem Verschulden des Beklagten unabhängig. Des Nachweises eines tatsächlich eingetretenen Schadens bedarf es nicht. Für das Fehlen einer Wiederholungsgefahr trifft den Beklagten die Beweislast. (T2)
  • 4 Ob 9/90
    Entscheidungstext OGH 09.01.1990 4 Ob 9/90
    Vgl auch; Veröff: SZ 63/1 = EvBl 1990/110 S 527
  • 7 Ob 607/90
    Entscheidungstext OGH 27.09.1990 7 Ob 607/90
    Beis wie T1; Beis wie T2; Beisatz: Ehrenbeleidigung ist jedes der Ehre - verstanden als Personenwürde (§ 16 ABGB) - nahetretende Verhalten. (T3) Veröff: EvBl 1991/24 S 132 = MR 1991,18 = JBl 1991,724 = ÖBl 1991,90 = ecolex 1991,312
  • 4 Ob 143/90
    Entscheidungstext OGH 23.10.1990 4 Ob 143/90
    Auch; Beis wie T2 nur: Der Unterlassungsanspruch ist von einem Verschulden des Beklagten unabhängig. (T4)
  • 7 Ob 535/91
    Entscheidungstext OGH 23.05.1991 7 Ob 535/91
    Vgl auch; Beisatz: Jedes der Ehre eines anderen nahetretende Verhalten, auch wenn es strafrechtlich nicht zu ahnden ist, gehört zu den rechtswidrigen Ehrenbeleidigungen, die unter den Voraussetzungen des § 1330 ABGB ersatzpflichtig machen. (T5) Vröff: MR 1991,146 (Korn)
  • 1 Ob 15/91
    Entscheidungstext OGH 05.06.1991 1 Ob 15/91
    Veröff: MR 1991,235 (Korn) = ÖBl 1992,136
  • 1 Ob 4/91
    Entscheidungstext OGH 30.10.1991 1 Ob 4/91
    Auch; Veröff: MR 1992,19
  • 4 Ob 31/92
    Entscheidungstext OGH 26.05.1992 4 Ob 31/92
    Beis wie T5; Veröff: WBl 1992,377 = MR 1992,203
  • 4 Ob 75/92
    Entscheidungstext OGH 07.07.1992 4 Ob 75/92
    Auch; Beis wie T1; Beis wie T2; nur T4; Veröff: JBl 1993,518 (krit Koziol)
  • 4 Ob 48/92
    Entscheidungstext OGH 07.07.1992 4 Ob 48/92
    Veröff: ÖBl 1992,213
  • 4 Ob 82/92
    Entscheidungstext OGH 24.11.1992 4 Ob 82/92
    Beis wie T1; Beis wie T2; Beis wie T5; Veröff: EvBl 1993/134 S 554
  • 4 Ob 109/92
    Entscheidungstext OGH 15.12.1992 4 Ob 109/92
    Beis wie T1; Beis wie T5; Veröff: MR 1993,57
  • 4 Ob 104/92
    Entscheidungstext OGH 24.11.1992 4 Ob 104/92
    nur T4; Beisatz: Der Anspruch auf Widerruf und dessen Veröffentlichung dagegen setzt Verschulden des Täters voraus. (T6) Veröff: EvBl 1993/160 S 656
  • 4 Ob 95/93
    Entscheidungstext OGH 29.06.1993 4 Ob 95/93
    Beis wie T1
  • 4 Ob 132/93
    Entscheidungstext OGH 21.09.1993 4 Ob 132/93
    Auch; nur T4; Beisatz: Der Unterlassungsanspruch kann durch einstweilige Verfügung gesichert werden. (T7)
  • 4 Ob 171/93
    Entscheidungstext OGH 14.12.1993 4 Ob 171/93
    Auch; Beis wie T6
  • 6 Ob 11/95
    Entscheidungstext OGH 04.05.1995 6 Ob 11/95
    Beis wie T4
  • 6 Ob 16/95
    Entscheidungstext OGH 04.05.1995 6 Ob 16/95
    Auch; Beis wie T4
  • 6 Ob 20/95
    Entscheidungstext OGH 18.05.1995 6 Ob 20/95
    nur: Droht die Gefahr einer Verletzung, so steht bei Wiederholungsgefahr auch ohne Vorliegen der für Widerruf und Veröffentlichung im § 1330 Abs 2 ABGB normierten Voraussetzungen ein Unterlassungsanspruch zu. (T8); Beis wie T4; Veröff: SZ 68/97
  • 8 ObA 187/97a
    Entscheidungstext OGH 26.06.1997 8 ObA 187/97a
    Beis wie T5
  • 6 Ob 270/99w
    Entscheidungstext OGH 25.11.1999 6 Ob 270/99w
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T5
  • 6 Ob 78/00i
    Entscheidungstext OGH 05.10.2000 6 Ob 78/00i
    Beis wie T4
  • 6 Ob 109/00y
    Entscheidungstext OGH 23.11.2000 6 Ob 109/00y
    nur: Das Recht auf Ehre ist ein Persönlichkeitsrecht im Sinn des § 16 ABGB. (T9); Veröff: SZ 73/181
  • 6 Ob 96/02i
    Entscheidungstext OGH 24.04.2003 6 Ob 96/02i
    Auch
  • 6 Ob 274/05w
    Entscheidungstext OGH 26.01.2006 6 Ob 274/05w
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Die Betreiberin eines Geschäftslokals ist durch die Veröffentlichung der dort aufgenommenen Pornofilmszenen in ihrem Recht auf Ehre und wirtschaftlichen Ruf jedenfalls dann nicht verletzt, wenn sie zwar als Geschäftsinhaberin identifiziert werden kann, gleichzeitig aber klargestellt ist, dass sie mit den Sexszenen nicht einverstanden war. Ihr Interesse auf Anonymität tritt dann gegenüber dem Informationsinteresse an einer wahrheitsgemäßen Bildberichterstattung, die aufgrund der Thematik nur bei Veröffentlichung auch des Originalschauplatzes sinnhaft und möglich ist, in den Hintergrund. (T9)
  • 6 Ob 40/09i
    Entscheidungstext OGH 26.03.2009 6 Ob 40/09i
    Vgl; Beisatz: § 1330 ABGB ist jene Norm, die im Zusammenhang mit dem Recht auf Ehre § 16 ABGB konkretisiert und als Spezialgesetz die Rechtsfolgen ausdrücklich vorsieht, die im Fall einer Rechtsverletzung eintreten. (T10)
  • 6 Ob 21/13a
    Entscheidungstext OGH 08.05.2013 6 Ob 21/13a
    Vgl; Beisatz: Hinsichtlich ehrenrühriger Behauptungen stellt § 1330 Abs 1 ABGB eine § 16 ABGB konkretisierende Bestimmung dar, die eine Urteilsveröffentlichung nicht kennt. (T11)
  • 6 Ob 162/17t
    Entscheidungstext OGH 17.01.2018 6 Ob 162/17t
    Auch; Beis wie T3; Beis wie T5
  • 6 Ob 184/21h
    Entscheidungstext OGH 18.05.2022 6 Ob 184/21h
    Vgl; Beis wie T3; Beis wie T5; Beisatz: Es geht um die Einschätzung der Person durch ihre Umwelt, also um ihre soziale Wertstellung innerhalb der Gemeinschaft. (T12)
  • 6 Ob 97/22s
    Entscheidungstext OGH 14.09.2022 6 Ob 97/22s
    Beis wie T3; Beis wie T5
  • 6 Ob 191/22i
    Entscheidungstext OGH 21.12.2022 6 Ob 191/22i
    Vgl; Beis wie T10; Beisatz: Es entspricht dabei gefestigter Rechtsprechung, dass nach § 1330 ABGB ein immaterieller (ideeller) Schaden nicht ersatzfähig ist. (T13)

Schlagworte

Ehrenbeleidigung

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1983:RS0008984

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

01.02.2023

Dokumentnummer

JJR_19830831_OGH0002_0010OB00658_8300000_004

Entscheidungstext 7Ob535/91

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Entscheidungstext

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Geschäftszahl

7Ob535/91

Entscheidungsdatum

23.05.1991

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat als Revisionsgericht durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Wurz als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Warta, Dr. Egermann, Dr. Niederreiter und Dr. Schalich als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei Krone Verlag GesmbH & Co KG, Wien 19., Muthgasse 1, vertreten durch Dr. Alfred Boran, Rechtsanwalt in Wien, wider die beklagte Partei Gerhard R*****, vertreten durch Dr. Michel Walter, Rechtsanwalt in Wien, wegen Unterlassung (Streitwert S 300.000) infolge Revision der klagenden Partei gegen das Urteil des Oberlandesgerichtes Wien als Berufungsgerichtes vom 17. Dezember 1990, GZ 4 R 212/90-16, womit infolge Berufung der klagenden Partei das Urteil des Landesgerichtes für ZRS Wien vom 23. August 1990, GZ 33 Cg 69/90-7, bestätigt wurde, in nichtöffentlicher Sitzung zu Recht erkannt:

Spruch

Der Revision wird nicht Folge gegeben.

Die klagende Partei ist schuldig, der beklagten Partei die mit 12.247,20 (darin S 2.041,20 Umsatzsteuer) bestimmten Kosten des Revisionsverfahrens binnen 14 Tagen zu ersetzen.

Text

Entscheidungsgründe:

Der Beklagte hielt bei der Opernballdemonstration vom 22.2.1990 folgende Rede:

"Schon seit mehreren Wochen ist in den größten österreichischen Tageszeitungen "Kronen-Zeitung" und "Kurier" zu lesen gewesen, Anti-Opernball-Demonstranten seien gewalttätig, sie würden Bomben legen und die Stadt anzünden. Deshalb hat sich die Wiener Polizei auch zwei Löschwagen angeschafft, zum Löschen kleinerer Brände. Seither gehe ich nicht mehr ohne Handtuch weg, und kommt es zu einer größeren Löschaktion; nicht mehr ohne Badehose. Man muß schwimmen können in diesem Land. Und man muß es sich gefallen lassen, daß man gewalttätig sein soll, geht man zu einer Demonstration. Diese Demonstration ist aber nicht gewalttätig und es hat auch keine Bomben gegeben oder Brände, deshalb wird es Zeit zu sagen, wer gewalttätig ist in diesem Land. Gewalttätig ist die "Neue Kronen Zeitung": Gewalttätig, das ist das neue Asylrecht. Gewalttätig, das ist das Polizeibefugnisgesetz, das kommt. Gewalttätig, das ist das Abreißen von Arena, Aegidi-, Spalo- und Gassergasse. Gewalttätig, das ist ein Polizeipräsident Bögl, der im Kurier gemeint hat, noch sei die Moral seiner Truppe gut - ein solcher Polizeipräsident ist kein Polizeipräsident, sondern ein militärischer Oberbefehlshaber - und gewalttätig, das ist ein Textilgewerbe, in dem es Löhne gibt von S 5.000 bis S 6.000 für 40 Stunden Arbeit und einen Scheiß-Job".

Die Klägerin beantragt, den Beklagten für schuldig zu erkennen, unrichtige und herabsetzende Äußerungen über das Unternehmen der Klägerin insbesondere die Äußerung "gewaltttätig ist die Kronen-Zeitung" zu unterlassen. Der Beklagte habe diese Äußerung als politischer Agitator und nicht als Künstler oder Literat gemacht. Die Behauptung stelle eine grobe Verunglimpfung der Klägerin dar. Es handle sich sowohl um eine Beschimpfung als auch um die Behauptung unrichtiger Tatsachen, für die der Beklagte keinerlei sachliches Substrat anführen könne. Es sei die Absicht des Beklagten, die Klägerin zu beleidigen und ihren Kredit, ihren Erwerb und ihr Fortkommen zu beeinträchtigen oder zumindest zu gefährden.

Der Beklagte beantragte die Klagsabweisung und wendete ein, die Klage sei nicht ausreichend substantiiert, weil sich die beiden Vorwürfe nach Paragraph 1330, Absatz eins und Absatz 2, ABGB einander ausschlössen.

Das Erstgericht wies das Klagebegehren ab.

Seiner Rechtsansicht nach stelle die inkriminierte Äußerung keine Ehrverletzung dar, da niemand daraus ableite, daß die klagende Partei Gewalttaten setze. Die Äußerung sei mangels Untermauerung durch konkrete Tatsachenbehauptungen objektiv für den unbefangenen Zuhörer nicht im Sinne von Mißhandeln, Verletzen, Töten oder Beschränkung der Freiheit gemeint erkennbar, so daß es der Klägerin an jeder Beschwer mangle, die die Voraussetzung für den begehrten Unterlassungsanspruch bildet.

Das Berufungsgericht bestätigte diese Entscheidung und erklärte die ordentliche Revision für zulässig. Die inkriminierte Äußerung beinhalte eine Tatsachenbehauptung und kein Werturteil. Gewalt könne auch in Form der Aufhetzung von Menschen, in Form des Gesinnungsterrors oder durch abwertende Berichterstattung über Minderheiten oder Gruppen, die letztlich dann zur Gewaltanwendung der Angesprochenen gegen die Abgewerteten führe, ausgeübt werden. Die klagende Partei habe aber nicht bewiesen, daß die vom Beklagten verbreiteten Tatsachen unwahr seien. Das hiefür angebotene Beweismittel Parteieneinvernahme habe nicht durchgeführt werden können, weil es die klagende Partei unterlassen habe, die dafür in Frage kommende Person zu konkretisieren.

Die gegen diese Entscheidung erhobene Revision der Klägerin ist nicht berechtigt.

Rechtliche Beurteilung

Der Nichtigkeitsgrund nach Paragraph 477, Absatz eins, Ziffer 4, ZPO wird nur durch den völligen Ausschluß einer Partei von der, zumindest von der letzten Verhandlung, nicht aber dadurch gesetzt, daß der Richter nach durchgeführter Verhandlung vor deren Schluß Beweisanträge zurückgewiesen hat. Durch die Verhinderung der Parteieneinvernahme wird der Nichtigkeitsgrund daher nicht verwirklicht (MGA ZPO14 Paragraph 477 /, 52, ff).

Dem behaupteten Verfahrensmangel kommt aus folgenden Gründen keine Relevanz zu:

Paragraph 1330, Absatz eins, ABGB berechtigt den durch eine Ehrenbeleidigung Geschädigten zur Durchsetzung seiner Schadenersatzansprüche. Nach Absatz 2, leg. cit. kann der durch die Verbreitung von Tatsachen in seinem Kredit, Erwerb oder Fortkommen Geschädigte vom Schädiger, der die Unwahrheit seiner Äußerungen kannte oder kennen mußte, Widerruf und Veröffentlichung desselben verlangen.

Vorwegzunehmen ist, daß periodisch erscheinenden Druckschriften vom Gesetzgeber die passive Beleidigungsfähigkeit durch Art römisch II StG Nov 1929 eingeräumt worden ist. Ist nicht erkennbar, auf welche Personen ein Angriff gegen die periodische Druckschrift abzielt, ist der Herausgeber berechtigt, die Anklage zu erheben.

Sowohl in der Lehre (Koziol aaO, Reischauer aaO Rz 1 f sowie Harrer in Schwimann, Praxiskommentar zum ABGB Paragraph 1330, f Rz 2) als auch in der Judikatur (SZ 61/193 = GRUR Int. 1989,326 = MuR 1988,194; EvBl 1983/91 und EvBl 1955/395) wird der Standpunkt vertreten, daß der Schutz der Ehre nicht auf die strafrechtlichen Tatbestände der Paragraphen 111, ff StGB beschränkt ist, sondern das jedes der Ehre eines anderen nahetretende Verhalten, auch wenn es strafrechtlich nicht zu ahnden ist, zu den rechtswidrigen Ehrenbeleidigungen gehört, die unter den Voraussetzungen des Paragraph 1330, ABGB ersatzpflichtig machen. Nach Koziol dürfte dies nur so zu verstehen sein, daß die über das bloße Tatbild der Ehrenbeleidigung hinausgehenden strafrechtlichen Tatbestandselemente nicht erforderlich sind, Reischauer nennt in einigen Beispielen bei der Abgrenzung zur real-in-iurie als Schadenersatz begründende Ehrverletzungen, die nicht strafbar sind, die Mißhandlungsandrohung oder einen fehlgeschlagenen, in seiner Art aber bereits ehrkränkenden Versuch. Aus diesen Argumenten kann nicht der Schluß gezogen werden, daß die Tatbildhaftigkeit einer Äußerung als strafrechtlich zu ahndende üble Nachrede nach Paragraph 111, Absatz , ABGB enger als jene der Ehrverletzung nach Paragraph 1330, Absatz , ABGB sein soll. Im übrigen läge dieser Ansicht ein nicht zu begründender Wertungswiderspruch zugrunde, der auch mit den Materialien zur letztzitierten Bestimmung im Widerspruch stünde vergleiche Koziol aaO FN 3). Bei der Beurteilung, ob eine Äußerung ehrenbeleidigend ist, sind daher die strafrechtlichen Kriterien maßgebend. Dies ändert aber nichts am weiterhin aufrecht zu erhaltenden Grundsatz, daß andere herabsetzende Verhaltensformen, die strafrechtlich nicht zu ahnden sind, rechtswidrig im Sinn des Paragraph 1330, Absatz , ABGB sein können.

Der Tatbestand nach Paragraph 111, Absatz , StGB erfordert eine Äußerung, die geeignet ist, den Beleidigten in der öffentlichen Meinung verächtlich zu machen oder herabzusetzen. Läßt ein Vorwurf unsittlichen (nach mehreren Lehrmeinungen auch unehrenhaften) Verhaltens auch eine andere Deutung zu, so sind die näheren Details zu prüfen, ob dieser Vorwurf geeignet ist, den Betroffenen in der öffentlichen Meinung verächtlich zu machen oder herabzusetzen (Foregger im Wiener Kommentar zu Paragraph 111, StGB Rz 10 und 18). Die Eignung, den Betroffenen verächtlich zu machen, besteht, wenn dieser in seinem sittlichen Wert vermindert wird, während die Eignung ihn herabzuwürdigen gegeben ist, wenn er "dadurch in einen Gegensatz zu den Anforderungen gestellt wird, die dessen besondere Lebensaufgaben an ihn stellen" vergleiche Mayerhofer-Rieder Anmerkung 6 zu Paragraph 111, StGB). Es kommt bei einem derartigen Vorwurf auf die besonderen Begleitumstände an. Maßgebend sind dabei keineswegs die Anschauungen der Gesellschaftskreise, in denen sich der Angegriffene bewegt. Allerdings stellt die öffentliche Meinung aber auch nicht an alle Personen gleiche Anforderungen. So kann insbesondere die Stellung des Beleidigten wesentlich für die Beurteilung sein, ob die Allgemeinheit größere oder geringere Anforderungen an den Betroffenen stellt vergleiche Leukauf-Steininger StGB2 Paragraph 111, Rz 7 f, Foregger, Ehrenbeleidigungen, 36 sowie Nowakowski, 163; Rittler2 römisch II 106).

Der Beklagte hat die inkriminierte Äußerung nicht als ein im geschäftlichen Verkehr mit der klagenden Partei konkurrierender, sondern als selbsternannter Sprecher einer politischen Gruppe, sohin als Privatperson gemacht. Die Rechtsprechung, die hauptsächlich zu herabsetzenden Äußerungen im Rahmen der Auseinandersetzung im Zuge von miteinander im Wettbewerb konkurrierender Zeitungen oder zumindest von im geschäftlichen Verkehr konkurrierenden Personen ergangen ist vergleiche SZ 61/193 mwN), kann daher auf die Bewertung im vorliegenden Fall nur im weiteren Sinn herangezogen werden.

Die von der klagenden Partei inkriminierten Worte "gewalttätig ist die Kronen-Zeitung" müssen im Zusammenhang mit der gesamten Äußerung des Beklagten betrachtet werden. Gerade wenn man davon ausgeht, daß der Beklagte als Repräsentant einer politischen Gruppierung, die die derzeitigen Gesellschaftsverhältnisse ablehnt, agierte, wobei er deren politische Ansichten, insbesondere zum Opernball, und die dagegen zu ergreifenden Maßnahmen sowie die darüber ergehende Berichterstattung mit den inkriminierten Äußerungen darlegte, so konnten diese Worte zum Zuhörer bzw. Leser nur als eine Kritik im besonderen auch an der Berichterstattung der klagenden Partei und an den gegen die demonstrierende politische Minderheit gesetzten Maßnahmen der Exekutive verstanden werden. Sohin erkennt der Zuhörer und Leser, daß nur eine politische Kritik vorliegt, mit der der Vertreter einer Minderheit deren Beurteilung und Behandlung durch die Gesellschaft als Gewalt darstellt. Damit wird die klagende Partei aber weder verächtlich gemacht, noch sind diese Äußerungen geeignet, die Redakteure in der Wertschätzung ihrer Leser heabzusetzen.

Wie der Ausdruck "Gewalttätigkeit" wissenschaftlich oder in einem Wörterbuch definiert wird, ist für die Beurteilung der Äußerung nach Paragraph 1330, Absatz , ABGB ohne Bedeutung. Dieser Tatbestand kann nur durch Tatsachenbehauptungen und nicht durch Werturteile erfüllt werden. Das entscheidende Kriterium ist, ob eine objektive Überprüfung möglich ist; ist dies der Fall, so liegt eine Tatsachenbehauptung vor. Ein Urteil wird hingegen aufgrund einer Denktätigkeit gewonnen und gibt eine rein subjektive Auffassung wieder (Koziol aaO; Reischauer aaO Rz 10; SZ 46/144, SZ 37/176 ua). Ob demnach ein Ausdruck diese Kriterien erfüllt oder nicht, ist, wie der Erstrichter richtig erkannt hat, nur aus dem Zusammenhang, in dem er gebraucht wurde, zu klären. Wie zuvor ausgeführt wurde, läßt sich die Absicht des Beklagten, die österreichische Innenpolitik schlechthin einer Kritik zu unterziehen, klar erkennen. Diese Kritik stellt ein politisches Werturteil dar, das den Tatbestand nach Paragraph 1330, Absatz , ABGB nicht erfüllt. Die Äußerung des Beklagten in bezug auf die Klägerin kann aber nur so verstanden werden, daß der Beklagte der Klägerin vorwirft, sie schreibe im Sinne der von ihm abgelehnten österreichischen Innenpolitik.

Es ist im übrigen nicht ersichtlich, wie der Beweis gegen die Richtigkeit der Behauptung der Gewalttätigkeit im Rahmen politischer Berichterstattung oder Kommentare überhaupt erbracht werden könnte vergleiche die Besprechung der E v. 27.9.1990 7 Ob 607/90 von Kletecka in ecolex 1991,310 f). Schon dies zeigt die Fehlbeurteilung durch das Berufungsgericht auf.

Schließlich ist aber noch auf einen weiteren Aspekt zu verweisen.

Der österreichische Staat bekennt sich in seiner Verfassung zur Demokratie und zum Prinzip der freien Meinungsäußerung: Eines der entscheidenden Kriterien für eine funktionierende Demokratie ist die Möglichkeit, an staatlichen Maßnahmen sowie an öffentlichen Tätigkeiten oder in der Öffentlichkeit in Erscheinung tretenden politischen Agitationen Kritik üben zu können. Vor allem einer Minderheit muß diese Möglichkeit im Rahmen der Gesetze großzügig gewahrt bleiben. Klagen nach Paragraph 1330, ABGB dürfen daher nicht für Schritte mit dem Ziel, Kritiker durch strafrechtliches oder zivilrechtliches Vorgehen mundtot zu machen, mißbraucht werden. Was noch zulässige Kritik ist, muß aufgrund der konkreten Fakten des Einzelfalles beurteilt werden. In Grenzfällen ist eine Interessenabwägung vorzunehmen vergleiche SZ 61/193 mwN). Ob beim Schutz des einzelnen gegen Verbalangriffe durch Machtträger oder finanzstarke Unternehmen ein strengerer Maßstab anzulegen ist, muß hier nicht entschieden werden. Keinesfalls ist jedoch eine auflagenstarke Tageszeitung, die laufend in die politische Auseinandersetzung eingreift, schutzwürdig gegen politische Gegenangriffe, mögen diese auch ebenfalls mit reißerischen Äußerungen vorgetragen werden, weil in Wahrheit durch solche Gegenangriffe der Kredit, der Erwerb oder das Fortkommen des Angegriffenen nicht gefährdet wird. Vielmehr dienen solche "Abwehrschritte" nur der Abschreckung künftiger Kritik.

Da demnach die Rechtsansicht des Erstgerichtes, die Klage sei schon aufgrund ihrs Vorbringens abzuweisen, richtig ist, erübrigt sich ein Eingehen auf die Mängelrüge.

Der Revision war daher ein Erfolg zu versagen.

Die Kostenentscheidung gründet sich auf die Paragraphen 41 und 50 ZPO.

Anmerkung

E27123

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1991:0070OB00535.91.0523.000

Dokumentnummer

JJT_19910523_OGH0002_0070OB00535_9100000_000