Rechtssatz für 4Ob385/77 4Ob387/77 4Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0078846

Geschäftszahl

4Ob385/77; 4Ob387/77; 4Ob308/78; 4Ob406/79; 4Ob347/82; 4Ob378/86; 4Ob317/86 (4Ob318/86); 4Ob351/86; 4Ob23/89; 4Ob63/90; 4Ob104/93; 4Ob46/95; 4Ob272/98y; 4Ob144/01g; 4Ob256/01b; 4Ob212/04m; 4Ob220/05i; 4Ob202/05t; 4Ob4/10g; 4Ob7/10y; 4Ob121/10p; 4Ob183/10f; 4Ob152/12z; 4Ob46/14i; 4Ob78/17z; 4Ob104/20b (4Ob105/20z)

Entscheidungsdatum

26.11.2020

Norm

UWG §1 D4a
  1. UWG § 1 heute
  2. UWG § 1 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 1 gültig von 12.12.2007 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  4. UWG § 1 gültig von 23.11.1984 bis 11.12.2007

Rechtssatz

Wenn sich die Vertragsverpflichtung unmittelbar auf eine Regelung des Wettbewerbes bezieht und diese in einer Weise verletzt wird, um dem Gegner gegenüber einen Vorteil zu erlangen, der die Wettbewerbslage in rechtswidriger Weise verändert, so bedeutet eine solche Vertragsverletzung auch eine Sittenwidrigkeit im Sinn des Paragraph eins, UWG, weil in einem solchen Falle mit dem Vertrauen in bestehende Bindungen eine wesentliche Grundlage jedes Geschäftsverkehrs erschüttert wird.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 385/77
    Entscheidungstext OGH 27.09.1977 4 Ob 385/77
  • 4 Ob 387/77
    Entscheidungstext OGH 27.09.1977 4 Ob 387/77
  • 4 Ob 308/78
    Entscheidungstext OGH 07.03.1978 4 Ob 308/78
    Zweiter Rechtsgang zu 4 Ob 385/77
  • 4 Ob 406/79
    Entscheidungstext OGH 15.01.1980 4 Ob 406/79
    Beisatz: Umgehung einer Vereinbarung über die Firmenbezeichnung. (T1) Veröff: ÖBl 1980,65
  • 4 Ob 347/82
    Entscheidungstext OGH 29.06.1982 4 Ob 347/82
    Ähnlich; Beisatz: Marktregelungsvertrag-Ski (T2)
  • 4 Ob 378/86
    Entscheidungstext OGH 24.03.1987 4 Ob 378/86
    Auch; Beisatz: Keine Sittenwidrigkeit bei Berufung auf einen entschuldbaren Rechtsirrtum. - "Kräutertee V". (T3) Veröff: JBl 1987,730
  • 4 Ob 317/86
    Entscheidungstext OGH 12.07.1988 4 Ob 317/86
    Auch; Beisatz: So erschöpft sich die Verletzung einer Vertragspflicht vor allem dort nicht im vertraglichen Unrecht, wo sich ein Unternehmer über den Vertrag hinwegsetzt, um die Vertragstreue seiner Mitbewerber zu eigenem Vorteil im Wettbewerb für sich auszunützen. (T4)
  • 4 Ob 351/86
    Entscheidungstext OGH 11.10.1988 4 Ob 351/86
    Auch; Beis wie T4; Veröff: MR 1988,203
  • 4 Ob 23/89
    Entscheidungstext OGH 14.03.1989 4 Ob 23/89
    Auch
  • 4 Ob 63/90
    Entscheidungstext OGH 03.04.1990 4 Ob 63/90
    Auch; Beis wie T4; Beisatz: Hier: Verletzung der Gebietsaufteilung durch Franchisegeber. (T5) Veröff: RdW 1990,312
  • 4 Ob 104/93
    Entscheidungstext OGH 21.09.1993 4 Ob 104/93
  • 4 Ob 46/95
    Entscheidungstext OGH 27.06.1995 4 Ob 46/95
  • 4 Ob 272/98y
    Entscheidungstext OGH 10.11.1998 4 Ob 272/98y
    Auch
  • 4 Ob 144/01g
    Entscheidungstext OGH 25.09.2001 4 Ob 144/01g
    Auch; Beisatz: Lizenzvereinbarung gestattet dem Lizenznehmer das Inverkehrbringen eines nach dem Rezept der Lizenzgeberin entwickelten Produkts unter der von ihr benutzten Bezeichnung; der Lizenznehmer bringt Produkt vertragswidrig unter einer an den Namen der Lizenzgeberin angelehnten Bezeichnung auf den Markt.) (T6)
  • 4 Ob 256/01b
    Entscheidungstext OGH 13.11.2001 4 Ob 256/01b
    Auch
  • 4 Ob 212/04m
    Entscheidungstext OGH 09.11.2004 4 Ob 212/04m
  • 4 Ob 220/05i
    Entscheidungstext OGH 19.12.2005 4 Ob 220/05i
    Auch; Beisatz: Hier: Ausstattervertrag (Verpflichtung beim Einkauf von Sportartikeln, Produkte der Klägerin zu wählen und für diese zu werben). (T7)
  • 4 Ob 202/05t
    Entscheidungstext OGH 24.01.2006 4 Ob 202/05t
    Beisatz: Hier: Sittenwidrigkeit des Vertragsbruches bejaht - Vereinbarung, der Kläger solle exklusiv produzieren, die Beklagten exklusiv vertreiben. (T8)
  • 4 Ob 4/10g
    Entscheidungstext OGH 11.05.2010 4 Ob 4/10g
    Vgl; Beisatz: Die Verletzung wettbewerbsregelnder Vertragspflichten fällt nach der UWGNov 2007 weiterhin unter die lauterkeitsrechtliche Generalklausel (nun § 1 Abs 1 Z 1 UWG). An die Stelle der nach altem Recht erforderlichen Absicht, einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen, hat nun die objektive Eignung des Verhaltens zu treten, den Wettbewerb zum Nachteil von rechtstreuen Vertragspartnern nicht bloß unerheblich zu beeinflussen. (T9)
  • 4 Ob 7/10y
    Entscheidungstext OGH 11.05.2010 4 Ob 7/10y
    Vgl; Beis wie T9
  • 4 Ob 121/10p
    Entscheidungstext OGH 13.07.2010 4 Ob 121/10p
    Vgl; Beis wie T9
  • 4 Ob 183/10f
    Entscheidungstext OGH 09.11.2010 4 Ob 183/10f
    Vgl auch
  • 4 Ob 152/12z
    Entscheidungstext OGH 18.10.2012 4 Ob 152/12z
    Vgl auch; Beisatz: Die Verletzung von Bestimmungen der ÖAK‑Richtlinien ist im Regelfall als Verstoß gegen wettbewerbsrelevante Vertragspflicht zu werten und begründet daher eine sonstige unlautere Handlung iSv § 1 Abs 1 Z 1 UWG. (T10)
  • 4 Ob 46/14i
    Entscheidungstext OGH 23.04.2014 4 Ob 46/14i
    Vgl; Beis wie T9
  • 4 Ob 78/17z
    Entscheidungstext OGH 27.07.2017 4 Ob 78/17z
    Vgl; Beis wie T9
  • 4 Ob 104/20b
    Entscheidungstext OGH 26.11.2020 4 Ob 104/20b
    Vgl; nur T10; Beisatz: Dies gilt auch für einen Verstoß durch Nichtmitglieder, weil diese Richtlinien den Konsens der Vereinsmitglieder betreffend die Anforderungen an die berufliche Sorgfalt im Zusammenhang mit der Werbung mit Reichweitenzahlen von Medien wiederspiegeln. (T11)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1977:RS0078846

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

15.02.2021

Dokumentnummer

JJR_19770927_OGH0002_0040OB00385_7700000_001

Rechtssatz für 4O539/68; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtssatznummer

RS0078872

Geschäftszahl

4O539/68; 4Ob373/71; 4Ob307/72; 4Ob353/74; 4Ob361/76 (4Ob362/76); 4Ob385/77; 4Ob387/77; 4Ob308/78; 4Ob378/86; 4Ob317/86 (4Ob318/86); 4Ob351/86; 4Ob23/89; 4Ob63/90; 4Ob104/93; 4Ob118/93; 4Ob46/95; 4Ob90/01s; 4Ob144/01g; 4Ob84/07t; 4Ob36/13t; 4Ob46/14i; 4Ob78/17z; 4Ob51/23p

Entscheidungsdatum

17.10.2023

Norm

UWG §1 D4a
  1. UWG § 1 heute
  2. UWG § 1 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 1 gültig von 12.12.2007 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  4. UWG § 1 gültig von 23.11.1984 bis 11.12.2007

Rechtssatz

Ein Vertragsbruch verstößt nur dann gegen Paragraph eins, UWG, wenn sich die Sittenwidrigkeit aus besonderen Umständen ergibt.

Entscheidungstexte

  • 4 O 539/68
    Entscheidungstext OGH 11.07.1968 4 O 539/68
    Veröff: ÖBl 1968,130
  • 4 Ob 373/71
    Entscheidungstext OGH 25.01.1972 4 Ob 373/71
    Veröff: ÖBl 1972,149
  • 4 Ob 307/72
    Entscheidungstext OGH 22.02.1972 4 Ob 307/72
    Veröff: ÖBl 1972,93
  • 4 Ob 353/74
    Entscheidungstext OGH 17.12.1974 4 Ob 353/74
    Beisatz: ZB zum Vertragsbruch tritt ein Vertrauensbruch hinzu - Badeausstattungs-Liefersperre. (T1) Veröff: ÖBl 1975,109
  • 4 Ob 361/76
    Entscheidungstext OGH 05.10.1976 4 Ob 361/76
    Beisatz: Fliesenparadies (T2) Veröff: GesRZ 1977,59
  • 4 Ob 385/77
    Entscheidungstext OGH 27.09.1977 4 Ob 385/77
  • 4 Ob 387/77
    Entscheidungstext OGH 27.09.1977 4 Ob 387/77
  • 4 Ob 308/78
    Entscheidungstext OGH 07.03.1978 4 Ob 308/78
    Zweiter Rechtsgang zu 4 Ob 385/77
  • 4 Ob 378/86
    Entscheidungstext OGH 24.03.1987 4 Ob 378/86
    Beisatz: Keine Sittenwidrigkeit bei Berufung auf einen entschuldbaren Rechtsirrtum. - "Kräutertee V". (T3) Veröff: JBl 1987,730
  • 4 Ob 317/86
    Entscheidungstext OGH 12.07.1988 4 Ob 317/86
    Beisatz: Auch gegenüber außenstehenden Dritten. (T4)
  • 4 Ob 351/86
    Entscheidungstext OGH 11.10.1988 4 Ob 351/86
    Veröff: MR 1988,203
  • 4 Ob 23/89
    Entscheidungstext OGH 14.03.1989 4 Ob 23/89
  • 4 Ob 63/90
    Entscheidungstext OGH 03.04.1990 4 Ob 63/90
    Veröff: RdW 1990,312
  • 4 Ob 104/93
    Entscheidungstext OGH 21.09.1993 4 Ob 104/93
    Beisatz: Selbst wenn die Erfüllung aus sittlich verwerflichen Gründen - etwa aus reiner Leichtfertigkeit oder Bosheit - unterbleibt, liegt eine sittenwidrige oder unerlaubte Handlung im Sinne des Privatrechtes regelmäßig nicht vor, hätte es doch sonst keiner Regelung der Folgen der Nichterfüllung bedurft. (T5)
  • 4 Ob 118/93
    Entscheidungstext OGH 16.11.1993 4 Ob 118/93
    Beis wie T5
  • 4 Ob 46/95
    Entscheidungstext OGH 27.06.1995 4 Ob 46/95
    Beis wie T5 nur: Selbst wenn die Erfüllung aus sittlich verwerflichen Gründen - etwa aus reiner Leichtfertigkeit oder Bosheit - unterbleibt, liegt eine sittenwidrige Handlung regelmäßig nicht vor. (T6)
    Beisatz: Eine Vertragsverletzung kann insbesondere dann nicht als Verstoß gegen § 1 UWG gewertet werden, wenn sich die Vertragswidrigkeit des Handelns erst aus einer bestimmten Auslegung des Vertrages ergibt und dieser allenfalls auch anders gedeutet werden könnte. (T7)
  • 4 Ob 90/01s
    Entscheidungstext OGH 10.07.2001 4 Ob 90/01s
  • 4 Ob 144/01g
    Entscheidungstext OGH 25.09.2001 4 Ob 144/01g
    Beisatz: Ein Vertragsbruch verstößt nur dann gegen § 1 UWG, wenn im Einzelfall besondere Umstände hinzutreten, aus denen sich ergibt, dass die Vertragserfüllung aus sittlich verwerflichen Gründen unterblieben ist. So erschöpft sich die Verletzung einer vertraglichen Verpflichtung vor allem dort nicht im vertraglichen Unrecht, wo sich ein Unternehmer über sie hinwegsetzt, um die Vertragstreue seiner Mitbewerber zum eigenen Vorteil im Wettbewerb für sich auszunützen. (Hier: Lizenzvereinbarung gestattet dem Lizenznehmer das Inverkehrbringen eines nach dem Rezept der Lizenzgeberin entwickelten Produkts unter der von ihr benutzten Bezeichnung; der Lizenznehmer bringt Produkt vertragswidrig unter einer an den Namen der Lizenzgeberin angelehnten Bezeichnung auf den Markt.) (T8)
  • 4 Ob 84/07t
    Entscheidungstext OGH 22.05.2007 4 Ob 84/07t
    Auch
  • 4 Ob 36/13t
    Entscheidungstext OGH 18.06.2013 4 Ob 36/13t
    Vgl; Beisatz: Ob ein Verstoß gegen die guten Sitten vorliegt, richtet sich nach den Umständen des zu beurteilenden Einzelfalls. (T9)
  • 4 Ob 46/14i
    Entscheidungstext OGH 23.04.2014 4 Ob 46/14i
    Vgl auch; Beis wie T9; Beisatz: Um die Unlauterkeit zu begründen, muss die Wettbewerbshandlung unabhängig von der Vertragsverletzung unlauter sein. (T10)
  • 4 Ob 78/17z
    Entscheidungstext OGH 27.07.2017 4 Ob 78/17z
    Beisatz: Die Verletzung einer vertraglichen Geheimhaltungsverpflichtung ist ein Vertragsbruch, der – wie auch die Verwertung von Betriebsgeheimnissen eines ausgeschiedenen Dienstnehmers – nur dann gegen § 1 UWG verstößt, wenn sich die Unlauterkeit aus besonderen Umständen ergibt. (T11)
    Beis wie T8; Beis wie T10
  • 4 Ob 51/23p
    Entscheidungstext OGH Ordentliche Erledigung (Sachentscheidung) 17.10.2023 4 Ob 51/23p
    Beisatz: Verstoß gegen das vertraglich vereinbarte Weiterveräußerungsverbot in Bezug auf das unveränderte Produkt durch Rücknahme einer zuvor abgegebenen Unterlassungserklärung und dadurch verursachten Nachteilen in Form erhöhten Kundenbetreuungsaufwands und Imageschadens für die Klägerin, die einem Behinderungswettbewerb nahekommen. (T12)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1968:RS0078872

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

03.01.2024

Dokumentnummer

JJR_19680711_OGH0002_00400O00539_6800000_001

Rechtssatz für 4Ob331/82; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0077771

Geschäftszahl

4Ob331/82; 4Ob312/82; 4Ob305/82; 4Ob337/83; 4Ob357/83; 4Ob393/83; 4Ob416/82; 4Ob302/84; 4Ob379/84; 4Ob335/85; 4Ob355/85; 4Ob305/86; 4Ob301/86; 4Ob326/86; 4Ob401/85; 4Ob352/86; 4Ob1311/86; 4Ob1313/86; 4Ob340/86; 4Ob307/87; 4Ob1316/86; 4Ob389/86; 4Ob378/86; 4Ob334/87; 4Ob368/87; 4Ob382/87; 4Ob330/86; 4Ob5/88; 4Ob402/87; 4Ob29/88; 4Ob62/88; 4Ob71/88; 4Ob59/89; 4Ob154/89 (4Ob155/89); 4Ob178/89 (4Ob179/89); 4Ob94/90; 4Ob119/90; 4Ob32/91; 4Ob39/91; 4Ob38/91; 4Ob103/91; 4Ob104/91; 4Ob82/91; 4Ob118/91; 4Ob40/92; 4Ob71/92; 4Ob2/93; 4Ob105/92; 4Ob137/93; 4Ob87/93; 4Ob1002/94; 4Ob27/94; 4Ob1045/94; 4Ob137/94; 4Ob75/95; 4Ob78/95; 4Ob2191/96a; 4Ob2170/96p; 4Ob68/97x; 4Ob114/97m; 4Ob109/97a; 4Ob20/97p; 4Ob343/97p; 4Ob54/98i; 4Ob135/98a; 4Ob129/99w; 4Ob324/99x; 4Ob135/00g; 4Ob150/00p; 4Ob192/00i; 4Ob213/00b; 4Ob230/00b; 4Ob275/00w; 4Ob43/01d; 4Ob259/01v; 4Ob29/02x; 4Ob44/02b; 4Ob81/02v; 4Ob256/02d; 4Ob82/03t; 4Ob99/03t; 4Ob107/03v; 4Ob8/03k; 4Ob205/03f; 4Ob35/04g; 4Ob262/04i; 4Ob193/05v; 4Ob115/06z; 4Ob168/06v; 4Ob152/06s; 4Ob123/06a; 4Ob170/06p; 4Ob173/06d; 4Ob171/06k; 4Ob29/07d; 4Ob153/07i; 4Ob225/07b; 4Ob34/08s; 4Ob48/08z; 4Ob76/08t; 4Ob105/08g; 4Ob161/08t; 4Ob156/08g; 4Ob40/09z; 4Ob15/09y; 4Ob33/09w; 4Ob55/09f; 4Ob101/09w; 4Ob152/09w; 4Ob99/09a; 4Ob137/09i; 4Ob55/10g; 4Ob104/10p; 4Ob164/10m; 17Ob14/10y; 4Ob57/11b; 4Ob125/11b; 4Ob67/11y; 4Ob1/12v; 4Ob215/11p; 4Ob87/12s; 4Ob209/12g; 4Ob57/13f; 4Ob166/13k; 4Ob58/14d; 4Ob145/14y; 4Ob61/14w; 1Ob37/14v; 5Ob141/14t; 4Ob205/14x; 4Ob243/14k; 4Ob244/14g; 4Ob229/14a; 4Ob34/15a; 4Ob161/16d; 4Ob53/16x; 4Ob30/17s; 4Ob95/17z; 4Ob66/17k; 4Ob176/17m; 4Ob14/18i; 4Ob211/18k; 4Ob206/19a; 4Ob76/20k; 4Ob183/20w; 4Ob135/20m; 4Ob95/21f; 4Ob123/22z; 4Ob237/22i; 16Ok2/23i

Entscheidungsdatum

30.11.2023

Norm

UWG §1 C2
UWG §1 Abs1 Z1 D5a
UWG §1 Abs1 Z1 E
  1. UWG § 1 heute
  2. UWG § 1 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 1 gültig von 12.12.2007 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  4. UWG § 1 gültig von 23.11.1984 bis 11.12.2007
  1. UWG § 1 heute
  2. UWG § 1 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 1 gültig von 12.12.2007 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  4. UWG § 1 gültig von 23.11.1984 bis 11.12.2007
  1. UWG § 1 heute
  2. UWG § 1 gültig ab 20.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 110/2022
  3. UWG § 1 gültig von 12.12.2007 bis 19.07.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 79/2007
  4. UWG § 1 gültig von 23.11.1984 bis 11.12.2007

Rechtssatz

Wenn eine nach dem Wortlaut des Gesetzes immerhin vertretbare Rechtsauffassung in der Folge von den Gerichten nicht geteilt wurde, ist dies kein Verstoß gegen Paragraph eins, UWG. Es kommt vor allem darauf an, ob die Auffassung über den Umfang der Befugnisse durch das Gesetz so weit gedeckt ist, dass sie mit gutem Grund vertreten werden kann; trifft dies zu, dann kann diese Auslegung der gesetzlichen Vorschrift und die darauf beruhende Tätigkeit nicht mehr als eine gegen das Anstandsgefühl der betroffenen Verkehrskreise verstoßende Handlung angesehen werden. - "Metro-Post".

Anmerkung

Bem: Der Rechtssatz wird wegen der Häufigkeit seiner Zitierung ("überlanger RS") nicht bei jeder einzelnen Bezugnahme, sondern nur fallweise mit einer Gleichstellungsindizierung versehen.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 331/82
    Entscheidungstext OGH 11.01.1983 4 Ob 331/82
    Veröff: SZ 56/2 = EvBl 1983/49 S 184 = ÖBl 1983,40
  • 4 Ob 312/82
    Entscheidungstext OGH 18.01.1983 4 Ob 312/82
    nur: Wenn eine nach dem Wortlaut des Gesetzes immerhin vertretbare Rechtsauffassung in der Folge von den Gerichten nicht geteilt wurde, ist dies kein Verstoß gegen § 1 UWG. (T1)
    Beisatz: Metro-Post II (T2)
  • 4 Ob 305/82
    Entscheidungstext OGH 22.02.1983 4 Ob 305/82
    nur: Es kommt vor allem darauf an, ob die Auffassung über den Umfang der Befugnisse durch das Gesetz so weit gedeckt ist, dass sie mit gutem Grund vertreten werden kann; trifft dies zu, dann kann diese Auslegung der gesetzlichen Vorschrift und die darauf beruhende Tätigkeit nicht mehr als eine gegen das Anstandsgefühl der betroffenen Verkehrskreise verstoßende Handlung angesehen werden. (T3)
    Beisatz: Hier: § 57 Abs 1 GewO - "Schönheitsparty III". (T4)
  • 4 Ob 337/83
    Entscheidungstext OGH 10.05.1983 4 Ob 337/83
    Auch; Beisatz: Keine vertretbare Rechtsauffassung bei Inventurverkauf außerhalb des von der Kammer der gewerblichen Wirtschaft festgesetzten Zeitraumes. (T5)
    Veröff: ÖBl 1983,136
  • 4 Ob 357/83
    Entscheidungstext OGH 06.09.1983 4 Ob 357/83
    nur T3; Beisatz: Reisen in der Bank. (T6)
    Veröff: ÖBl 1983,165
  • 4 Ob 393/83
    Entscheidungstext OGH 08.11.1983 4 Ob 393/83
    Beisatz: Auch ein Zuwiderhandeln gegen eine in einer einstweiligen Verfügung ausgesprochene Rechtsmeinung ist entschuldbar, wenn die gegenteilige Auffassung vertretbar ist und eine höchstgerichtliche Judikatur nicht vorliegt. - "Metro-Post III" (T7)
  • 4 Ob 416/82
    Entscheidungstext OGH 13.12.1983 4 Ob 416/82
    Auch; nur T3; Beisatz: Die Beurteilung der Frage, ob ein bestimmtes Verhalten den guten Sitten im geschäftlichen Verkehr zuwiderläuft, steht allein dem Gericht zu. - "Diagnose-GesmbH". (T8)
  • 4 Ob 302/84
    Entscheidungstext OGH 24.01.1984 4 Ob 302/84
    nur T1; Beisatz: Hier: Vertragliche Bindung (MRV-Ski). (T9)
  • 4 Ob 379/84
    Entscheidungstext OGH 13.11.1984 4 Ob 379/84
    nur T3; Beisatz: Hier: Stukkateurgewerbe (T10)
  • 4 Ob 335/85
    Entscheidungstext OGH 23.04.1985 4 Ob 335/85
    Auch; nur T1; Beisatz: Untersagtes Gewerbe. (T11)
  • 4 Ob 355/85
    Entscheidungstext OGH 10.09.1985 4 Ob 355/85
    Vgl auch
    Veröff: ÖBl 1986,18 = RZ 1986/1 S 7
  • 4 Ob 305/86
    Entscheidungstext OGH 18.02.1986 4 Ob 305/86
    nur T3; Beisatz: Heilmasseur (T12)
  • 4 Ob 301/86
    Entscheidungstext OGH 18.02.1986 4 Ob 301/86
    nur T3; Beisatz: Verneint für AMG bei "Rheumatee", "Gichttee" und "Blutdrucktee" in Verbindung mit eindeutigen Zweckbestimmungsangaben wie "zur Erhöhung des Blutdrucks" oder "zur Senkung des Blutdrucks". - "Gesundheitstee" (T13)
    Veröff: SZ 59/32 = EvBl 1986/100 S 368 = ÖBl 1986,45 = ern 1986,894
  • 4 Ob 326/86
    Entscheidungstext OGH 13.05.1986 4 Ob 326/86
    Auch; Beisatz: Vertretbare Auffassung, dass die Übernahme eines Gesamtauftrages zur Errichtung einer Stahlhalle jedenfalls dann durch § 33 Abs 1 Z 3 GewO gedeckt sei, wenn die nach § 157 Abs 1 GewO den konzessionierten Baumeistern vorbehaltenen Planungsarbeiten und Berechnungsarbeiten nach der Auftragserteilung an einen befugten Baumeister weitergegeben werden. (T14)
  • 4 Ob 401/85
    Entscheidungstext OGH 27.05.1986 4 Ob 401/85
    Beisatz: Hier: Ideeller "Reisebüroverein" - §§ 1 Abs 2, 208 GewO; § 1 VerG - "Reiseclub". (T15)
    Veröff: ÖBl 1986,121
  • 4 Ob 352/86
    Entscheidungstext OGH 01.07.1986 4 Ob 352/86
    nur T3; Beisatz: Hier: Ausschluss durch Berufung auf KosmetikV, BGBl 1984/337 - "KosmetikV". (T16)
    Veröff: MR 1986 H5,29 = ÖBl 1986,155 = ern 1987,271
  • 4 Ob 1311/86
    Entscheidungstext OGH 16.09.1986 4 Ob 1311/86
    Auch; nur T3
  • 4 Ob 1313/86
    Entscheidungstext OGH 29.09.1986 4 Ob 1313/86
    Vgl auch; nur T3; Beisatz: Hier: Zurückweisung eines außerordentlichen Rechtsmittels, weil Ansicht durch Bescheid (LMG) gedeckt. (T17)
  • 4 Ob 340/86
    Entscheidungstext OGH 15.12.1986 4 Ob 340/86
    Beisatz: Gesundheitstees II (T18)
    Beis wie T13
    Veröff: ÖBl 1987,71
  • 4 Ob 307/87
    Entscheidungstext OGH 17.02.1987 4 Ob 307/87
    nur T3; Beisatz: Warum die Grundsätze zur fehlenden subjektiven Vorwerfbarkeit eines Wettbewerbsverstoßes bei der Verletzung von Rechtsvorschriften, die dem Schutz der Volksgesundheit dienen, nicht gelten sollten, ist nicht einzusehen. (T19)
  • 4 Ob 1316/86
    Entscheidungstext OGH 10.03.1987 4 Ob 1316/86
    Vgl auch; Beis wie T13; Beisatz: Gesundheitstee III (T20)
  • 4 Ob 389/86
    Entscheidungstext OGH 10.03.1987 4 Ob 389/86
    nur T3; Beis wie T13; Beisatz: Daher keine Berufung auf die gegenteiligen Rechtsauskünfte des Teelieferanten und das Ausbleiben von Beanstandungen durch die Verwaltungsbehörden. (T21)
  • 4 Ob 378/86
    Entscheidungstext OGH 24.03.1987 4 Ob 378/86
    Beisatz: Hier: Erlass des BMGU betreffend die "Einstufung von teeähnlichen Produkten" - "Kräutertee V". (T22)
    Veröff: JBl 1987,730
  • 4 Ob 334/87
    Entscheidungstext OGH 19.05.1987 4 Ob 334/87
    Auch; nur T3; Beisatz: Hier: Begriff "Glücksspiel" im Sinne des § 1 Abs 1 GlSpG. (T23)
    Veröff: MR 1987,107 (Korn)
  • 4 Ob 368/87
    Entscheidungstext OGH 20.10.1987 4 Ob 368/87
    nur T3; Beisatz: Flug-Bus-Schnupperreise (T24)
    Veröff: ÖBl 1988,72
  • 4 Ob 382/87
    Entscheidungstext OGH 17.11.1987 4 Ob 382/87
    Vgl auch
  • 4 Ob 330/86
    Entscheidungstext OGH 15.03.1988 4 Ob 330/86
    Vgl
  • 4 Ob 5/88
    Entscheidungstext OGH 09.02.1988 4 Ob 5/88
    Vgl auch; Beisatz: Bei einer gezielten Umgehung gesetzlicher Vorschriften kann sich die Erstbeklagte auch nicht mit Erfolg darauf berufen, ihre Handlungsweise sei durch das Gesetz so weit gedeckt gewesen, dass sie diese mit guten Gründen für erlaubt halten konnte. Der Zweck der Vorschrift über das Fertigbedienen ist für jeden Gewerbetreibenden evident. (T25)
    Veröff: ÖBl 1989,12
  • 4 Ob 402/87
    Entscheidungstext OGH 23.02.1988 4 Ob 402/87
    Vgl auch; Beisatz: Ist die Verfassungswidrigkeit einer Bestimmung bereits vom VfGH geprüft und von ihm ausdrücklich verneint worden, kann sich der am Verfahren vor dem VfGH Beteiligte nicht mehr auf seine abweichende Rechtsauffassung berufen. (T26) Veröff: SZ 61/41 = ÖBl 1989,14
  • 4 Ob 29/88
    Entscheidungstext OGH 28.06.1988 4 Ob 29/88
  • 4 Ob 62/88
    Entscheidungstext OGH 12.07.1988 4 Ob 62/88
  • 4 Ob 71/88
    Entscheidungstext OGH 13.09.1988 4 Ob 71/88
    nur T3; Beisatz: Hier: Verneint bei § 340 Abs 6 GewO 1973. (T27)
    Veröff: ÖBl 1990,7
  • 4 Ob 59/89
    Entscheidungstext OGH 11.07.1989 4 Ob 59/89
    Vgl auch
  • 4 Ob 154/89
    Entscheidungstext OGH 19.12.1989 4 Ob 154/89
    Veröff: ecolex 1990,235 = ÖBl 1990,108
  • 4 Ob 178/89
    Entscheidungstext OGH 27.02.1990 4 Ob 178/89
    nur T3
    Beisatz: An diesem subjektiven Erfordernis des "Handelns gegen die guten Sitten" bei einem Rechtsbruch nach § 1 UWG ist trotz der von der Lehre daran geübten Kritik (insbesondere Liebscher, Der Unterlassungsanspruch bei Rechtsbruch nach § 1 UWG, WBl 1989,105; Koppensteiner, Wettbewerbsrecht 2. Auflage, 217, 249 ff; auch - marginal - Fritz-Roth, Verkauf unter dem Einstandspreis, RdW 1989,244) festzuhalten. (T28)
  • 4 Ob 94/90
    Entscheidungstext OGH 11.09.1990 4 Ob 94/90
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Apothekenvorbehalt (T29)
  • 4 Ob 119/90
    Entscheidungstext OGH 25.09.1990 4 Ob 119/90
    Beisatz: Hier: Abgrenzung "Chirurgie" und "Orthopädie und orthopädische Chirurgie". (T30)
  • 4 Ob 32/91
    Entscheidungstext OGH 07.05.1991 4 Ob 32/91
    Beisatz: Hier: Ambulatoriumstätigkeit einer Krankenanstalt. (T31)
    Veröff: MR 1991,243
  • 4 Ob 39/91
    Entscheidungstext OGH 28.05.1991 4 Ob 39/91
    nur T3; Veröff: ÖBl 1991,124 = ecolex 1991,629
  • 4 Ob 38/91
    Entscheidungstext OGH 18.06.1991 4 Ob 38/91
    Beisatz: Hier: § 96a GewO (T32)
    Veröff: RdW 1992,308
  • 4 Ob 103/91
    Entscheidungstext OGH 24.09.1991 4 Ob 103/91
    Auch
  • 4 Ob 104/91
    Entscheidungstext OGH 08.10.1991 4 Ob 104/91
    Auch
  • 4 Ob 82/91
    Entscheidungstext OGH 24.09.1991 4 Ob 82/91
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Verneint angesichts des Wortlauts des § 172 Abs 3 KO. (T33)
    Veröff: JBl 1992,397
  • 4 Ob 118/91
    Entscheidungstext OGH 03.12.1991 4 Ob 118/91
    nur T3
    Veröff: WBl 1992,167
  • 4 Ob 40/92
    Entscheidungstext OGH 12.05.1992 4 Ob 40/92
    Vgl auch
    Veröff: ÖBl 1992,114
  • 4 Ob 71/92
    Entscheidungstext OGH 15.09.1992 4 Ob 71/92
    nur T3
    Veröff: MR 1992,259 = GRURInt 1993,501
  • 4 Ob 2/93
    Entscheidungstext OGH 15.12.1992 4 Ob 2/93
    nur: Es kommt vor allem darauf an, ob die Auffassung über den Umfang der Befugnisse durch das Gesetz so weit gedeckt ist, dass sie mit gutem Grund vertreten werden kann. (T34)
  • 4 Ob 105/92
    Entscheidungstext OGH 20.04.1993 4 Ob 105/92
    nur T34
  • 4 Ob 137/93
    Entscheidungstext OGH 28.09.1993 4 Ob 137/93
  • 4 Ob 87/93
    Entscheidungstext OGH 21.09.1993 4 Ob 87/93
    nur T34; Beisatz: Hier: Bestätigung der zuständigen Stelle die Voraussetzungen für den Weiterbetrieb einer Schischule zu erfüllen. (T35)
  • 4 Ob 1002/94
    Entscheidungstext OGH 25.01.1994 4 Ob 1002/94
    nur T34
  • 4 Ob 27/94
    Entscheidungstext OGH 12.04.1994 4 Ob 27/94
    nur T34; Beisatz: Hier: Gebäudereiniger (§ 94 Z 72 GewO) - Innenraumpfleger. (T36)
  • 4 Ob 1045/94
    Entscheidungstext OGH 10.05.1994 4 Ob 1045/94
    Vgl auch; Beisatz: Ob für die - nach § 324 Abs 2 GewO zur Bewilligung (des Gelegenheitsmarktes) zuständige - Gemeinde durch das dafür berufene Organ gehandelt und seinen Willen in der richtigen Form zum Ausdruck gebracht hat, ist für die Beurteilung des Verhaltens der Beklagten ebenso unerheblich wie die Frage, ob die behördliche Entscheidung inhaltlich richtig ist. (T37)
  • 4 Ob 137/94
    Entscheidungstext OGH 06.12.1994 4 Ob 137/94
    nur T34; Beisatz: Auch dann, wenn das Verhalten des Beklagten nach der Einholung einer Auskunft der Rechtsansicht und ständigen Verwaltungspraxis der zuständigen Behörde entsprach, selbst wenn die gegenteilige Rechtsansicht richtig war (MR 1987,107 - Rubbel-Puzzle). (T38)
  • 4 Ob 75/95
    Entscheidungstext OGH 10.10.1995 4 Ob 75/95
    nur T3; Beisatz: Hier: § 101 lit a LFG - gewerbsmäßige Beförderung von Personen und Sachen mit Luftfahrzeugen. (T39)
    Veröff: SZ 68/168
  • 4 Ob 78/95
    Entscheidungstext OGH 05.12.1995 4 Ob 78/95
    nur T34; Beisatz: Ist der Gesetzeswortlaut klar, kann eine davon abweichende Auffassung nicht mit gutem Grund vertreten werden. (T40)
    Beisatz: Hier: Subjektiv vorwerfbarer Verstoß gegen die §§ 42, 44 LFG bewirkt Sittenwidrigkeit (im Sinn des § 1 UWG) des Betriebes einer Gleitschirmschule ohne die erforderliche Bewilligung. (T41)
  • 4 Ob 2191/96a
    Entscheidungstext OGH 12.08.1996 4 Ob 2191/96a
    Auch; Beisatz: "Fahrpreisanzeiger" - Fahrzeitanzeiger. (T42)
  • 4 Ob 2170/96p
    Entscheidungstext OGH 12.08.1996 4 Ob 2170/96p
    nur T34; Beis wie T40; Beisatz: Hier: Art 3 lit a und lit d der RL "Arzt und Öffentlichkeit" der Österreichischen Ärztekammer. (T43)
  • 4 Ob 68/97x
    Entscheidungstext OGH 11.03.1997 4 Ob 68/97x
    Auch; nur T34
  • 4 Ob 114/97m
    Entscheidungstext OGH 13.05.1997 4 Ob 114/97m
    Beisatz: Hier: Betonmischanlage als Betriebsanlage im Sinne des § 74 GewO. (T44)
  • 4 Ob 109/97a
    Entscheidungstext OGH 22.04.1997 4 Ob 109/97a
  • 4 Ob 20/97p
    Entscheidungstext OGH 11.02.1997 4 Ob 20/97p
    Vgl
  • 4 Ob 343/97p
    Entscheidungstext OGH 12.11.1997 4 Ob 343/97p
    Auch; Beisatz: Hier: Kursleiter einer Volkshochschule. (T45)
  • 4 Ob 54/98i
    Entscheidungstext OGH 24.02.1998 4 Ob 54/98i
    Auch; nur T3
  • 4 Ob 135/98a
    Entscheidungstext OGH 26.05.1998 4 Ob 135/98a
    Auch; nur T3
  • 4 Ob 129/99w
    Entscheidungstext OGH 22.06.1999 4 Ob 129/99w
    Auch; nur T34
  • 4 Ob 324/99x
    Entscheidungstext OGH 14.12.1999 4 Ob 324/99x
    Auch; nur: Wenn eine nach dem Wortlaut des Gesetzes immerhin vertretbare Rechtsauffassung in der Folge von den Gerichten nicht geteilt wurde, ist dies kein Verstoß gegen § 1 UWG. Es kommt vor allem darauf an, ob die Auffassung über den Umfang der Befugnisse durch das Gesetz so weit gedeckt ist, dass sie mit gutem Grund vertreten werden kann. (T46)
  • 4 Ob 135/00g
    Entscheidungstext OGH 15.06.2000 4 Ob 135/00g
    Vgl auch; nur T46; Beisatz: Hier: Bankwesengesetz. (T47)
  • 4 Ob 150/00p
    Entscheidungstext OGH 15.06.2000 4 Ob 150/00p
    Auch; nur T1
  • 4 Ob 192/00i
    Entscheidungstext OGH 17.08.2000 4 Ob 192/00i
    Auch; nur T3
  • 4 Ob 213/00b
    Entscheidungstext OGH 13.09.2000 4 Ob 213/00b
    Auch; nur T34
  • 4 Ob 230/00b
    Entscheidungstext OGH 03.10.2000 4 Ob 230/00b
    Auch; nur T34
  • 4 Ob 275/00w
    Entscheidungstext OGH 28.11.2000 4 Ob 275/00w
    Auch; nur T34
  • 4 Ob 43/01d
    Entscheidungstext OGH 22.03.2001 4 Ob 43/01d
    Auch; nur T34
  • 4 Ob 259/01v
    Entscheidungstext OGH 27.11.2001 4 Ob 259/01v
    Vgl auch
  • 4 Ob 29/02x
    Entscheidungstext OGH 12.02.2002 4 Ob 29/02x
    Vgl auch; Beisatz: Ob ein Verstoß gegen § 1 UWG vorliegt, hängt daher davon ab, ob die Rechtsauffassung im Gegensatz zu einem klaren Gesetzeswortlaut, zur offenkundigen Absicht des Gesetzgebers oder allenfalls zu einer höchstgerichtlichen Rechtsprechung steht. (T48)
  • 4 Ob 44/02b
    Entscheidungstext OGH 13.03.2002 4 Ob 44/02b
    Auch; Beisatz: Die Auslegung des Beklagten über den Umfang der ihm gemäß § 172 Abs 3 GewO zustehenden Vertretungsbefugnis vor Behörden, dahingehend, dass er auch vor Gerichten vertreten kann, steht in keinem offenkundigen Widerspruch zum Gesetz, zum Wortlaut seiner Gewerbeberechtigung, dem Berufsbild des zuständigen Fachverbands oder einer höchstgerichtlichen Rechtsprechung, zumal der Begriff "Behörde" in der Staatsrechtslehre im Rahmen eines funktionalen Behördenbegriffs als gemeinsamer Oberbegriff für Gerichte und Verwaltungsbehörden verwendet wird. (T49)
    Veröff: SZ 2002/35
  • 4 Ob 81/02v
    Entscheidungstext OGH 09.04.2002 4 Ob 81/02v
    Auch; Beisatz: § 45 Abs 3 ÄrzteG, § 49 Abs 2 und Abs 3 ÄrzteG, Betrieb zweier Ordinationsstandorte. (T50)
  • 4 Ob 256/02d
    Entscheidungstext OGH 25.03.2003 4 Ob 256/02d
    Auch; Beisatz: Fehlt Rechtsprechung zur Zulässigkeit eines bestimmten Verhaltens, so ist zur Frage der Vertretbarkeit einer Rechtsauffassung im Sinn des § 1 UWG auf die von der zuständigen Verwaltungsbehörde vertretene Rechtsmeinung und die ständige Verwaltungspraxis abzustellen. (T51)
  • 4 Ob 82/03t
    Entscheidungstext OGH 29.04.2003 4 Ob 82/03t
    Auch; nur T3; Beisatz: Hier: § 1 Abs 2 Sbg BergführerG - Kletterschule". (T52)
  • 4 Ob 99/03t
    Entscheidungstext OGH 20.05.2003 4 Ob 99/03t
    Beisatz: Hier: Ausstrahlung von regionalen Veranstaltungshinweisen im Hörfunkprogramm Hitradio Ö3. (T53)
    Veröff: SZ 2003/56
  • 4 Ob 107/03v
    Entscheidungstext OGH 20.05.2003 4 Ob 107/03v
    Auch; Beisatz: Ist bei unterschiedlicher Auslegung der - nach der Behauptung des Klägers - verletzten Vorschrift die Auffassung des Beklagten über ihre Bedeutung durch das Gesetz so weit gedeckt, dass sie mit gutem Grund vertreten werden kann, dann liegt keine sittenwidrige Wettbewerbshandlung vor. (T54)
  • 4 Ob 8/03k
    Entscheidungstext OGH 20.05.2003 4 Ob 8/03k
    Beisatz: Hier: § 13 Abs 9 ORF-G, keine "cross promotion". (T55)
  • 4 Ob 205/03f
    Entscheidungstext OGH 10.02.2004 4 Ob 205/03f
    Beis wie T48; Beis wie T51; Beisatz: Hier: Überschreitung der Gewerbeberechtigungen "Werbeberater, -gestalter, -mittler" nicht subjektiv vorwerfbar. (T56)
  • 4 Ob 35/04g
    Entscheidungstext OGH 16.03.2004 4 Ob 35/04g
    nur T3; Beis wie T48; Beisatz: Die Tätigkeit des Betriebs eines elektronisch unterstützten Informationssystems, mit dessen Hilfe Vermieter Namen von Mietinteressenten in Erfahrung bringen können, ist nicht deckungsgleich jener eines Adressbüros oder eines Immobilienmaklers. (T57)
    Beisatz: Die Auffassung, für diese Tätigkeit weder eine Gewerbeberechtigung als Adressbüro noch eine Gewerbeberechtigung als Immobilienmakler zu benötigen, ist jedenfalls mit guten Gründen vertretbar. (T58)
  • 4 Ob 262/04i
    Entscheidungstext OGH 14.03.2005 4 Ob 262/04i
    Beis wie T25; Beisatz: Hier: Ob die Auffassung der Drittbeklagten, der Vertrag über die Einfriedung der Baustelle ringstraßenseitig sei keine ausschreibungspflichtige Dienstleistungskonzession im Sinn des § 4 Abs 2 BVergG und sein Abschluss daher kein dem BVergG unterliegender Beschaffungsvorgang, mit guten Gründen vertretbar sei. (T59)
  • 4 Ob 193/05v
    Entscheidungstext OGH 24.01.2006 4 Ob 193/05v
    Auch; Beisatz: Der Beklagte hat aufgrund einer vertretbaren Rechtsansicht gehandelt, wenn er sich von einem befugten Fachunternehmen bei jenen gewerblichen Tätigkeiten unterstützen ließ, für deren Durchführung ihm die Befugnis fehlt, weil die in der Gewerbeberechtigung festgelegten Maße überschritten werden. Dabei kommt es nicht darauf an, ob der vom Fachunternehmen entsandte Dienstnehmer in seiner Person die gewerberechtlichen Voraussetzungen für die auszuführenden Tätigkeiten erfüllt hat, weil die Berechtigung des entsendenden Dienstgebers das Handeln aller seiner Dienstnehmer gleichermaßen mitumfasst. (T60)
  • 4 Ob 115/06z
    Entscheidungstext OGH 12.07.2006 4 Ob 115/06z
    nur T1; Beisatz: Vertretbarkeit der Rechtsansicht ist jedenfalls dann anzunehmen, wenn das beanstandete Verhalten - hier: das Anbringen von Werbetafeln an Lichtmasten und Spannmasten - durch Genehmigungen der zuständigen Verwaltungsbehörde gedeckt ist. Die Richtigkeit dieser Genehmigungen ist im Wettbewerbsprozess nicht zu prüfen. (T61)
  • 4 Ob 168/06v
    Entscheidungstext OGH 28.09.2006 4 Ob 168/06v
    Auch; Beisatz: Vertretbare Rechtsauffassung, dass das Erstellen von Trainingsempfehlungen für grundsätzlich gesunde Menschen nicht in den Vorbehaltsbereich von § 2 Abs 2 ÄrzteG fällt, und zwar auch dann nicht, wenn diese Tätigkeit auf der Auswertung von Blutwerten oder anderen Indikatoren für die körperliche Leistungsfähigkeit beruht. (T62)
    Beisatz: Hier: Messung von Blutwerten mit vollautomatischen Geräten, die auf eine Nutzung durch Laien angelegt sind - „Laktattests". (T63)
  • 4 Ob 152/06s
    Entscheidungstext OGH 28.09.2006 4 Ob 152/06s
    Auch; Beisatz: Vertretbarkeit ist jedenfalls dann anzunehmen, wenn das beanstandete Verhalten - hier: das Anbringen von Werbetafeln an Licht- und Spannmasten - durch Genehmigungen der zuständigen Verwaltungsbehörde gedeckt ist. Die Richtigkeit dieser Genehmigungen ist im Wettbewerbsprozess nicht zu prüfen. (T64)
  • 4 Ob 123/06a
    Entscheidungstext OGH 28.09.2006 4 Ob 123/06a
    Auch; Beisatz: Die Auffassung des Beklagten, auch außerhalb des für seine Fahrschule nach dem KFG genehmigten Standorts einen "Infopoint" einrichten zu dürfen, ist aus diesen Gründen zumindest vertretbar. (T65)
  • 4 Ob 170/06p
    Entscheidungstext OGH 17.10.2006 4 Ob 170/06p
    nur: Es kommt vor allem darauf an, ob die Auffassung über den Umfang der Befugnisse durch das Gesetz so weit gedeckt ist, dass sie mit gutem Grund vertreten werden kann. (T66)
    Beisatz: Hier: Frage der Anwendbarkeit des BäckAG 1996 bei Betrieb mit Gewerbeberechtigungen für das Bäcker-, das Konditor- und das Transportgewerbe. - „Backwarenauslieferung I" (T67)
  • 4 Ob 173/06d
    Entscheidungstext OGH 17.10.2006 4 Ob 173/06d
    nur T66; Beisatz: Hier: Frage der Anwendbarkeit des BäckAG 1996 bei Betrieb mit Bäcker- und Gastgewerbeberechtigung - „Backwarenauslieferung II". (T68)
  • 4 Ob 171/06k
    Entscheidungstext OGH 19.12.2006 4 Ob 171/06k
    Beisatz: Die Kenntnis von § 9 LMG (§ 5 Abs 3 LMSVG) muss einem Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln unterstellt werden. Angesichts des klaren Wortlauts dieser Bestimmungen kann sich die Beklagte auch nicht auf eine vertretbare Rechtsansicht berufen. (T69)
    Veröff: SZ 2006/188
  • 4 Ob 29/07d
    Entscheidungstext OGH 23.04.2007 4 Ob 29/07d
    Auch; Veröff: SZ 2007/61
  • 4 Ob 153/07i
    Entscheidungstext OGH 02.10.2007 4 Ob 153/07i
    Beisatz: Die Beklagten konnten vertretbarer Weise annehmen, die Ausstrahlung einer Romanverfilmung - mag sie auch auf einem echten Kriminalfall basieren - verstoße nicht gegen § 23 MedienG, wenn das Strafverfahren überdies wegen Flucht des Angeklagten abgebrochen ist. (T70)
  • 4 Ob 225/07b
    Entscheidungstext OGH 11.03.2008 4 Ob 225/07b
    Beis wie T51; Beisatz: Der neue Gesetzeswortlaut von § 1 UWG idF der UWG-Novelle 2007 zwingt nicht zur Aufgabe der bisherigen Rechtsprechung zur vertretbaren Rechtsauffassung beim Wettbewerbsvorsprung durch Rechtsbruch. (T71)
    Veröff: SZ 2008/32
  • 4 Ob 34/08s
    Entscheidungstext OGH 11.03.2008 4 Ob 34/08s
    Auch; Beis wie T51; Beis wie T71
  • 4 Ob 48/08z
    Entscheidungstext OGH 08.04.2008 4 Ob 48/08z
    Auch; Beis wie T51; Beis wie T71
  • 4 Ob 76/08t
    Entscheidungstext OGH 20.05.2008 4 Ob 76/08t
    Ähnlich; Beisatz: Dass die Verwaltungsbehörde eine Rechtsfrage nachträglich anders beurteilt, führt nicht automatisch dazu, dass eine andere Rechtsansicht von vornherein unvertretbar sein musste. (T72)
  • 4 Ob 105/08g
    Entscheidungstext OGH 26.08.2008 4 Ob 105/08g
    Auch; Beis wie T55
  • 4 Ob 161/08t
    Entscheidungstext OGH 14.10.2008 4 Ob 161/08t
    Auch; Beisatz: Gibt es eine mit guten Gründen vertretbare Auslegung der strittigen Normen, die dem Verhalten des Beklagten nicht entgegensteht, so besteht kein Anlass zur Klärung der weiteren Frage, ob diese Auslegung bei einer vertieften Prüfung auch tatsächlich zutrifft. (T73)
    Beisatz: Die Vertretbarkeit einer Rechtsansicht ist aufgrund des Wortlauts und des offenkundigen Zwecks der angeblich verletzten Normen des Verwaltungsrechts und der dazu ergangenen Entscheidungen der zuständigen Behörden und Gerichtshöfe des öffentlichen Rechts zu beurteilen. (T74)
  • 4 Ob 156/08g
    Entscheidungstext OGH 18.11.2008 4 Ob 156/08g
    Vgl; Beisatz: Im Wettbewerbsprozess ist grundsätzlich nur die Frage zu prüfen, ob es eine mit guten Gründen vertretbare Auslegung der strittigen Norm gibt, die dem Verhalten des Beklagten nicht entgegensteht. Ist das der Fall, besteht kein Anlass zur Klärung der weiteren Frage, ob diese Auslegung bei einer vertieften Prüfung auch tatsächlich zutrifft. Eine (auch nur im untechnischen Sinn) „bindende" Entscheidung über die „richtige" Auslegung einer Norm ist daher bei Annahme einer vertretbaren Rechtsansicht nicht zu erwarten. (T75)
  • 4 Ob 40/09z
    Entscheidungstext OGH 09.06.2009 4 Ob 40/09z
    Vgl auch; Beisatz: Maßgebend für die Beurteilung der Vertretbarkeit einer Rechtsauffassung sind der eindeutige Wortlaut und Zweck der angeblich übertretenen Norm sowie gegebenenfalls die Rechtsprechung der Gerichtshöfe des öffentlichen Rechts und eine beständige Praxis von Verwaltungsbehörden. (T76)
  • 4 Ob 15/09y
    Entscheidungstext OGH 24.03.2009 4 Ob 15/09y
    Vgl auch; Beis wie T74; Beis ähnlich wie T51; Beisatz: Dass die Verwaltungsbehörde erster Instanz eine erstmals an sie herangetragene Rechtsfrage anders beurteilt als der Beklagte, führt nicht automatisch dazu, dass eine andere Rechtsansicht von vornherein unvertretbar sein musste. (T77)
    Beisatz: Hier: Ansicht, dass die eisenbahnrechtliche Baubewilligung durch die kurzzeitige Dislozierung eines Blockhauses nicht untergegangen sei, ist vertretbar. (T78)
  • 4 Ob 33/09w
    Entscheidungstext OGH 21.04.2009 4 Ob 33/09w
    Vgl auch; Beis wie T74; Beisatz: Hier: Arzneimittelwerbung. (T79)
  • 4 Ob 55/09f
    Entscheidungstext OGH 12.05.2009 4 Ob 55/09f
    Vgl; Beis wie T5
  • 4 Ob 101/09w
    Entscheidungstext OGH 14.07.2009 4 Ob 101/09w
    Vgl; Beis wie T76; Beisatz: Bei der Auslegung eines unbestimmten Rechtsbegriffs wird eine unvertretbare Rechtsansicht im Regelfall nur dann vorliegen, wenn und soweit dieser Begriff bereits durch höchstgerichtliche Rechtsprechung oder eine beständige Verwaltungspraxis konkretisiert wurde. (T80)
  • 4 Ob 152/09w
    Entscheidungstext OGH 29.09.2009 4 Ob 152/09w
    Vgl; Beis wie T76
  • 4 Ob 99/09a
    Entscheidungstext OGH 23.02.2010 4 Ob 99/09a
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Deinstallationsentgelt in AGB eines Mobilfunkunternehmens; Rufnummernportierung. (T81)
    Veröff: SZ 2010/14
  • 4 Ob 137/09i
    Entscheidungstext OGH 20.04.2010 4 Ob 137/09i
    Vgl; Beis wie T76; Beisatz: Hier: Tabakwerbung. (T82)
  • 4 Ob 55/10g
    Entscheidungstext OGH 20.04.2010 4 Ob 55/10g
    Vgl auch; Beis wie T73
  • 4 Ob 104/10p
    Entscheidungstext OGH 31.08.2010 4 Ob 104/10p
    Auch; Beis wie T71; Beis wie T76
  • 4 Ob 164/10m
    Entscheidungstext OGH 15.12.2010 4 Ob 164/10m
    Vgl; Beis wie T76
  • 17 Ob 14/10y
    Entscheidungstext OGH 16.02.2011 17 Ob 14/10y
    Vgl auch; Beis wie T48; Beis wie T76; Beis ähnlich wie T13; Beisatz: Es ist grundsätzlich Aufgabe des Klägers, jene Regelungen aufzuzeigen, deren – auf eine unvertretbare Rechtsansicht beruhende – Verletzung einen Wettbewerbsverstoß begründet. (T83)
  • 4 Ob 57/11b
    Entscheidungstext OGH 10.05.2011 4 Ob 57/11b
    Vgl auch; Beis wie T48; Beis wie T76
    Veröff: SZ 2011/61
  • 4 Ob 125/11b
    Entscheidungstext OGH 19.10.2011 4 Ob 125/11b
    Vgl auch; Beis wie T23; Beisatz: Hier: Vertretbarkeit verneint. (T84)
  • 4 Ob 67/11y
    Entscheidungstext OGH 19.10.2011 4 Ob 67/11y
    Vgl auch; Beis wie T76; Beisatz: Der Vertretbarkeitsmaßstab ist grundsätzlich auch bei der Beurteilung privatwirtschaftlichen Verhaltens der öffentlichen Hand anzulegen (sofern kein Verstoß gegen das Durchführungsverbot nach § 108 Abs 3 AEUV vorliegt). (T85)
  • 4 Ob 1/12v
    Entscheidungstext OGH 28.02.2012 4 Ob 1/12v
    Vgl auch; Beis wie T71; Beis wie T76; Beisatz: Hier: § 1 Satz 1 BuchpreisbindungsG. (T86)
  • 4 Ob 215/11p
    Entscheidungstext OGH 28.02.2012 4 Ob 215/11p
    Vgl auch; Beis wie T71; Beis wie T76; Beisatz: Hier: Art 5 der Werberichtlinie der Zahnärztekammer nach § 35 Abs 5 ZahnärzteG. (T87)
  • 4 Ob 87/12s
    Entscheidungstext OGH 18.09.2012 4 Ob 87/12s
    Vgl; Beisatz: Hier: Zahnärztevorbehalt nach § 4 ZÄG. (T88)
  • 4 Ob 209/12g
    Entscheidungstext OGH 17.12.2012 4 Ob 209/12g
    Vgl auch; Beis wie T76; Beisatz: Hier: Konzessionspflicht nach dem Kraftfahrliniengesetz ‑ KflG. (T89)
  • 4 Ob 57/13f
    Entscheidungstext OGH 27.08.2013 4 Ob 57/13f
    Vgl auch; Gegenteilig Beis wie T86; Bem: Änderung der Rechtsprechung zum BPrBG. (T90)
    Beisatz: Bei Verstößen gegen das BPrBG kommt eine Einordnung in die Fallgruppe „Wettbewerbsvorspruch durch Rechtsbruch“ nicht in Betracht. Es kommt daher nicht auf die Vertretbarkeit der Rechtsansicht an. Zu prüfen ist, ob ein Verstoß vorliegt. (T91)
  • 4 Ob 166/13k
    Entscheidungstext OGH 22.10.2013 4 Ob 166/13k
    Vgl auch; Beis wie T76; Beis wie T88
  • 4 Ob 58/14d
    Entscheidungstext OGH 23.04.2014 4 Ob 58/14d
    Auch; Beis wie T37; Beis wie T61; Beis wie T64; Beis wie T76
  • 4 Ob 145/14y
    Entscheidungstext OGH 21.10.2014 4 Ob 145/14y
    Vgl auch; Beis wie T76; Beisatz: Dem belangten Mitbewerber ist daher der Einwand verwehrt, er habe mit guten Gründen die Unions- oder Verfassungswidrigkeit der von ihm übertretenen Norm annehmen können. (T92)
  • 4 Ob 61/14w
    Entscheidungstext OGH 17.09.2014 4 Ob 61/14w
    Vgl auch; Beis wie T76; Beisatz: Hier: Verstoß gegen § 119 GewO. (T93)
  • 1 Ob 37/14v
    Entscheidungstext OGH 18.09.2014 1 Ob 37/14v
    Vgl auch; Beisatz: Der Zweck des Schutzes von kollektiven Verbraucherinteressen des § 28a KschG ließe sich nur schwer erreichen, könnte ein systematisches, längere Zeit andauerndes und/oder in einer Vielzahl von Geschäftsfällen gesetztes gesetzwidriges Verhalten eines Unternehmers deshalb nicht effektiv bekämpft werden, weil ihm eine vertretbare Rechtsansicht zugebilligt wird. (T94)
    Veröff: SZ 2014/84
  • 5 Ob 141/14t
    Entscheidungstext OGH 23.10.2014 5 Ob 141/14t
    Vgl auch
  • 4 Ob 205/14x
    Entscheidungstext OGH 18.11.2014 4 Ob 205/14x
    Vgl auch; Beis wie T76; Beis wie T92
  • 4 Ob 243/14k
    Entscheidungstext OGH 17.02.2015 4 Ob 243/14k
    Vgl auch; Beis wie T76; Beis wie T92
  • 4 Ob 244/14g
    Entscheidungstext OGH 20.01.2015 4 Ob 244/14g
    Vgl auch; Beis wie T76; Beis wie T92
  • 4 Ob 229/14a
    Entscheidungstext OGH 17.02.2015 4 Ob 229/14a
    Vgl auch; Beis wie T76; Beis wie T92
  • 4 Ob 34/15a
    Entscheidungstext OGH 11.08.2015 4 Ob 34/15a
    nur T46; Beisatz: Hier: Vertretbarkeit der Rechtsansicht verneint angesichts des Wortlautes des § 3 Z 4 LMSVG. (T95)
  • 4 Ob 161/16d
    Entscheidungstext OGH 22.11.2016 4 Ob 161/16d
    Auch
  • 4 Ob 53/16x
    Entscheidungstext OGH 20.12.2016 4 Ob 53/16x
    Auch; Beis ähnlich wie T85
  • 4 Ob 30/17s
    Entscheidungstext OGH 28.03.2017 4 Ob 30/17s
    Vgl; Beis wie T92
  • 4 Ob 95/17z
    Entscheidungstext OGH 26.09.2017 4 Ob 95/17z
    Auch; Beis wie T76; Beis wie T92
  • 4 Ob 66/17k
    Entscheidungstext OGH 24.08.2017 4 Ob 66/17k
    Auch; Beis wie T76
  • 4 Ob 176/17m
    Entscheidungstext OGH 24.10.2017 4 Ob 176/17m
    Auch; Beis wie T92
  • 4 Ob 14/18i
    Entscheidungstext OGH 17.07.2018 4 Ob 14/18i
    Auch; Beis wie T76; Beisatz: Darauf, ob der Verstoß auch "subjektiv vorwerfbar" ist, kommt es seit der UWG Novelle 2007 nicht mehr an. (T96)
  • 4 Ob 211/18k
    Entscheidungstext OGH 26.03.2019 4 Ob 211/18k
    Beis wie T88; Beis wie T92
  • 4 Ob 206/19a
    Entscheidungstext OGH 19.12.2019 4 Ob 206/19a
    Beisatz: Hier: Ausübung eines reglementierten Gewerbes ohne Gewerbeberechtigung; keine vertretbare Rechtsauffassung wegen der klaren Anordnung der Gewerbeordnung. (T97)
  • 4 Ob 76/20k
    Entscheidungstext OGH 02.07.2020 4 Ob 76/20k
    Beis wie T4
  • 4 Ob 183/20w
    Entscheidungstext OGH 26.11.2020 4 Ob 183/20w
    Vgl; Beisatz: Hier: Vertretbare Auffassung, dass pauschalierte Aufwandersätze für Reisekosten und Zeitaufwand von EUR 25 pro Plasmaspende mit dem in § 8 Abs 4 BSG 1999 normierten Grundsatz der Unentgeltlichkeit vereinbar sind und damit geworben werden darf. (T98)
  • 4 Ob 135/20m
    Entscheidungstext OGH 22.09.2020 4 Ob 135/20m
  • 4 Ob 95/21f
    Entscheidungstext OGH 28.09.2021 4 Ob 95/21f
  • 4 Ob 123/22z
    Entscheidungstext OGH 20.12.2022 4 Ob 123/22z
    Vgl; Beis wie T75; Beis wie T76; Beisatz: Hier: Einhebung von Zuschlägen nach § 5 Wiener Taxitarif. (T99)
  • 4 Ob 237/22i
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 31.05.2023 4 Ob 237/22i
    vgl; Beisatz wie T76
  • 16 Ok 2/23i
    Entscheidungstext OGH 30.11.2023 16 Ok 2/23i
    vgl; Beisatz: Keine vertretbare Rechtsauffassung bei Vorliegen einer - zwischen den Parteien des vorliegenden Verfahrens ergangenen - höchstgerichtlichen Entscheidung zu bestätigenden Lauterkeitsverstößen der Antragstellerin. (T101)

Schlagworte

Wettbewerbsvorsprung durch Rechtsbruch

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1983:RS0077771

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

29.02.2024

Dokumentnummer

JJR_19830111_OGH0002_0040OB00331_8200000_003

Entscheidungstext 4Ob378/86

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Entscheidungstext

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Geschäftszahl

4Ob378/86

Entscheidungsdatum

24.03.1987

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Hofrat des Obersten Gerichtshofes Dr. Resch als Vorsitzenden und durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Prof. Dr. Friedl sowie die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Kuderna, Dr. Gamerith und Dr. Maier als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei Ö*** D***, Wien 1., Krugerstraße 3,

vertreten durch Dr. Harald Schmidt, Rechtsanwalt in Wien, wider die beklagte Partei L*** Handelsgesellschaft m.b.H., Raaba, Dr. Aunerstraße 22, vertreten durch Dr. Walter Schuppich, Dr. Werner Sporn, Dr. Michael Winischhofer und Dr. Martin Schuppich, Rechtsanwälte in Wien, wegen Unterlassung (Streitwert S 500.000,--) infolge Revisionsrekurses der beklagten Partei gegen den Beschluß des Oberlandesgerichtes Graz als Rekursgerichtes vom 8. Juli 1986, GZ 1 R 104/86-11, womit der Beschluß des Landesgerichtes für ZRS Graz vom 15. Mai 1986, GZ 15 Cg 126/86-6, abgeändert wurde, folgenden

Beschluß

gefaßt:

Spruch

Dem Revisionsrekurs wird Folge gegeben.

Der angefochtene Beschluß wird dahin abgeändert, daß der Beschluß des Erstgerichtes wiederhergestellt wird.

Der Kläger ist schuldig, der Beklagten die mit S 13.237,95 (darin S 1.203,45 Umsatzsteuer) bestimmten Kosten der Rekursbeantwortung ON 9 und die mit S 15.874,65 (darin S 1.443,15 Umsatzsteuer) bestimmten Kosten des Revisionsrekurses ON 12 binnen 14 Tagen bei Exekution zu ersetzen.

Text

Begründung:

Die beklagte Handelsgesellschaft ist Inhaberin einer Konzession für den Großhandel mit Drogen und Pharmazeutika nach Paragraph 222, Absatz eins, GewO. Am 18. April 1985 gab sie gegenüber dem Klagevertreter nachstehende schriftliche "Verpflichtungserklärung" (Beilage D) ab:

"Wir verpflichten uns dem Ö*** D***,

1010 Wien, Krugerstraße 3, gegenüber auf Dauer der diesbezüglich bestehenden Gesetzeslage unwiderruflich, zur arzneilichen Verwendung bestimmte Stoffe und Präparate, deren Abgabe an Letztverbraucher zwar auch außerhalb von Apotheken gestattet, jedoch Drogisten vorbehalten ist, insbesondere Eibisch, Melisse, Schafgarbe, Tausendguldenkraut, Lindenblüten und Käsepappel, nicht an Abnehmer zu verkaufen, von denen uns urkundlich nachgewiesen wurde, daß diese am betreffenden Standort über keine Konzession für das Drogistengewerbe (Paragraph 223, Absatz eins, GewO) verfügen und/oder zur Unterlassung des Verkaufes derartiger Waren gerichtlich vollstreckbar verpflichtet wurden".

Am 24. Jänner 1986 wurde bei der M*** Selbstbedienungs-Großhandel Gesellschaft m.b.H. in Wien-Vösendorf, welche über keine Konzession nach Paragraph 222, GewO verfügt, eine Packung "Kamillen-Kräutertee" gekauft, die kurz zuvor von der Beklagten geliefert worden war.

Mit Erlaß vom 17. Dezember 1985, betreffend die "Einstufung von teeähnlichen Produkten" (Beilage 1), hatte das Bundesministerium für Gesundheit und Umweltschutz bekanntgegeben, daß "die folgenden teeähnlichen Produkte" - darunter Kamillenblüten, Melissenblätter, Lindenblüten, Schafgarbenkraut und Tausendguldenkraut - "ungemischt oder" - unter Einhaltung bestimmter Höchstgrenzen - "als Bestandteile von Mischungen, als Lebensmittel (Nahrungs- und Genußmittel) in Verkehr gebracht werden dürfen".

Mit der Behauptung, daß dieser Erlaß nicht nur gesetzwidrig, sondern als bloße Verwaltungsverordnung für das Gericht unbeachtlich sei, beantragt der klagende Verband, zur Sicherung eines inhaltsgleichen Unterlassungsanspruches der Beklagten mit einstweiliger Verfügung zu untersagen, im Betrieb ihres Handelsgewerbes zur arzneilichen Verwendung bestimmte Stoffe, deren Abgabe an Letztverbraucher außerhalb von Apotheken gestattet, jedoch Drogisten vorbehalten ist, nicht an Abnehmer zu verkaufen, von denen sie weiß oder ihr urkundlich nachgewiesen wurde, daß diese über keine Konzession für das Drogistengewerbe verfügen oder zur Unterlassung des Verkaufes derartiger Waren gerichtlich vollstreckbar verpflichtet wurden. Zu dieser Unterlassung sei die Beklagte nicht nur unmittelbar aus der Erklärung vom 18. April 1985, sondern - wegen Mißachtung ihrer außergerichtlichen Unterlassungsverpflichtung, Förderung eines Wettbewerbsverstoßes der von ihr belieferten Großhändlerin sowie ganz allgemein wegen Erlangung eines wettbewerbswidrigen Vorsprunges gegenüber den gesetzestreuen Drogengroßhändlern - nach Paragraph eins, UWG verpflichtet. Die Beklagte hat sich gegen den Sicherungsantrag ausgesprochen. Sie wisse nicht, über welche Gewerbeberechtigungen die von ihr belieferten Wiederverkäufer, insbesondere die M*** Selbstbedienungs-Großhandel GmbH, verfügten. Der Erlaß des Bundesministeriums für Gesundheit und Umweltschutz vom 17. Dezember 1985 habe insofern eine wesentliche Änderung der Rechtslage gebracht, als die in ihm angeführten Produkte - und damit auch Kamillentee und Pfefferminztee - jetzt nicht mehr als Arzneimittel im Sinne des Paragraph eins, Absatz eins, des Arzneimittelgesetzes angesehen werden könnten; sie würden vielmehr ausschließlich zu Genußzwecken getrunken und seien daher Lebensmittel im Sinne des Paragraph 2, LMG. Soweit das Begehren der Klägerin unmittelbar aus der Erklärung vom 18. April 1985 abgeleitet werde, sei die nach Paragraph 381, EO erforderliche Anspruchsgefährdung weder behauptet noch bescheinigt worden.

Das Erstgericht wies den Sicherungsantrag aus rechtlichen Erwägungen ab. Der Verkauf von "Kamillen-Kräutertee" sei von der Unterlassungsverpflichtung vom 18. April 1985 nicht umfaßt; im übrigen habe der Kläger weder behauptet noch bescheinigt, daß dieses Teegemisch den Anforderungen des Erlasses vom 17. Dezember 1985 nicht entspräche und deshalb nicht als Lebensmittel einzustufen wäre. Das Beliefern der M*** Selbstbedienungs-Großhandel GmbH könne auch deshalb nicht als Mißachtung der von der Beklagten vertraglich übernommenen Unterlassungsverpflichtung angesehen werden, weil diese Gesellschaft nur eine Konzession nach Paragraph 222, GewO und nicht auch eine solche nach Paragraph 223, GewO benötige. Bei der - vor allem durch den mehrfach genannten Erlaß des Bundesministeriums für Gesundheit und Umweltschutz geschaffenen - Rechtsunsicherheit im Bereich des Vertriebes von Teemischungen könnte ein Verstoß gegen Paragraph eins, UWG nur bei objektiv sehr schwerwiegenden Verletzungen der Grundregeln des lauteren Wettbewerbs angenommen werden; ein solches Verhalten falle aber der Beklagten hier nicht zur Last.

Das Rekursgericht erließ die einstweilige Verfügung und sprach aus, daß der von der Abänderung betroffene Wert des Beschwerdegegenstandes S 300.000,-- übersteige. Da die von der Beklagten (ua) mit "Kamillen-Kräutertee" belieferte M*** Selbstbedienungs-Großhandel GmbH unstreitig weder eine Konzession für das Drogistengewerbe (Paragraph 223, GewO) noch eine Konzession für den Großhandel mit Drogen und Pharmazeutika (Paragraph 222, GewO) besitze, habe sie durch den Vertrieb von Kamillentee gegen Paragraphen 3 und 4 der - auf Gesetzesstufe weiterhin in Geltung

stehenden - 2. Abgrenzungsverordnung RGBl. 1886/97 verstoßen, deren Übertretung regelmäßig auch geeignet sei, dem betreffenden Unternehmen einen Wettbewerbsvorsprung vor seinen gesetzestreuen Mitbewerbern zu verschaffen. Der Erlaß vom 17. Dezember 1985 habe zwar diese Rechtslage nicht ändern können; er sei aber geeignet gewesen, einen unverschuldeten Rechtsirrtum der Beklagten über die gewerberechtlichen Vorschriften betreffend den Vertrieb von Kamillentee herbeizuführen, zumal es bekanntermaßen nunmehr auch der allgemeinen Verkehrsauffassung entspreche, Kamillentee nicht mehr ausschließlich als Arzneimittel im Sinne des Paragraph eins, des Arzneimittelgesetzes, sondern - wie andere übliche Kräutertee-Zubereitungen - auch als Lebensmittel zu verwenden. Damit könne aber die Beklagte auch nicht wegen Beihilfe zu einem Wettbewerbsverstoß der M*** Selbstbedienungs-Großhandel GmbH verantwortlich gemacht werden. Da jedoch Kamillenblüten nach der geltenden Gesetzeslage auch weiterhin zu den "zur arzneilichen Verwendung bestimmten", dem "Drogistenvorbehalt" unterliegenden Stoffen gehörten, ergebe sich die Verpflichtung der Beklagten zur Unterlassung einer Belieferung der M*** Selbstbedienungs-Großhandel GmbH mit diesem Produkt unmittelbar aus der schriftlichen Unterlassungsverpflichtung vom 18. April 1985. Daß die genannte Großhandels-Gesellschaft über keine Konzession nach Paragraphen 222,, 223 GewO verfügt, habe die Beklagte gewußt; sie habe daher durch die Verletzung ihrer vertraglichen Unterlassungsverpflichtung einen Verstoß gegen Paragraph eins, UWG begangen.

Gegen diesen Beschluß richtet sich der Rekurs (richtig: Revisionsrekurs) der Beklagten mit dem Antrag, die angefochtene Entscheidung im Sinne der Wiederherstellung des erstgerichtlichen Beschlusses abzuändern; hilfsweise wird ein Aufhebungsantrag gestellt.

Der Kläger beantragt, diesem Rechtsmittel nicht Folge zu geben.

Rechtliche Beurteilung

Der Revisionsrekurs ist berechtigt.

Ob der Vertrieb von Kamillentee durch die M***

Selbstbedienungs-Großhandel GmbH mangels einer entsprechenden

Konzession nach wie vor gegen die 2. Abgrenzungsverordnung verstößt

oder aber, wie die Beklagte meint, nach heutiger Verkehrsauffassung

Kamillentee tatsächlich nicht mehr ausschließlich als Arzneimittel

im Sinne des § 1 des Arzneimittelgesetzes, sondern ebenso wie andere

übliche Kräutertee-Zubereitungen auch als Lebensmittel im Sinne des

§ 2 LMG verwendet wird, kann diesmal dahingestellt bleiben. Selbst

wenn man nämlich in diesem Punkt der Rechtsauffassung des Klägers

folgen und im Kamillentee auch weiterhin ein "ausschließlich zur

arzneilichen Verwendung bestimmtes" Produkt sehen wollte, müßte doch

die gegenteilige Auffassung der Beklagten schon im Hinblick auf den

Erlaß des Bundesministeriums für Gesundheit und Umweltschutz vom

17. Dezember 1985, nach welchem Kamillentee ungemischt oder - bis zu

einer bestimmten Höchstgrenze - als Bestandteil von Mischungen als

Lebensmittel (Nahrungs- und Genußmittel) in Verkehr gesetzt werden

darf, als durch das Gesetz so weit gedeckt angesehen werden, daß sie

mit gutem Grund vertreten werden konnte und daher nach der nunmehr

herrschenden Rechtsprechung (SZ 56/2 = EvBl 1983/49 = ÖBl 1983,

40; ÖBl 1983, 165; ÖBl 1986, 18; EvBl 1986/100 = ÖBl 1986, 45

ua) ein Verstoß gegen Paragraph eins, UWG - durch Mitwirken an einer Wettbewerbsverletzung der von der Beklagten belieferten Großhändlerin sowie Erlangung eines sittenwidrigen Wettbewerbsvorsprunges gegenüber den gesetzestreuen Drogengroßhändlern - in jedem Fall verneint werden müßte. Entgegen der im angefochtenen Beschluß vertretenen Rechtsauffassung schließt aber die durch den Erlaß vom 17. Dezember 1985 geschaffene unklare Rechtslage auch die Annahme aus, die Beklagte habe einen derartigen Wettbewerbsverstoß durch Mißachtung ihrer vertraglichen Unterlassungsverpflichtung vom 18. April 1985 begangen: Wie der Oberste Gerichtshof schon mehrfach ausgesprochen hat, ist nicht jeder Bruch einer vertraglichen Verpflichtung schon an sich unlauter; er verstößt vielmehr nur dann gegen Paragraph eins, UWG, wenn sich seine Sittenwidrigkeit aus besonderen Umständen ergibt. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn eine freiwillig übernommene Vertragspflicht, die sich unmittelbar auf eine Regelung des Wettbewerbs bezieht, in der Absicht verletzt wird, sich gegenüber Mitbewerbern einen rechtswidrigen Wettbewerbsvorsprung zu verschaffen (ÖBl 1975, 109 mit weiteren Nachweisen; ÖBl 1980, 65 ua). Kann sich aber die Beklagte im Sinne der obigen Rechtsausführungen insoweit auf einen entschuldbaren Rechtsirrtum berufen, als sie in dem mehrfach genannten Erlaß des Bundesministeriums für Gesundheit und Umweltschutz eine Änderung der "bestehenden Gesetzeslage" erblicken und daher der Meinung sein konnte, zumindest die dort ausdrücklich angeführten Produkte jetzt als Lebensmittel und damit ohne Verletzung ihrer vertraglichen Unterlassungspflicht in den Verkehr bringen zu dürfen, dann ist die Annahme einer bewußten, zu Wettbewerbszwecken begangenen Vertragsverletzung und damit eines Verstoßes gegen Paragraph eins, UWG auch unter diesem Gesichtspunkt ausgeschlossen. Daß aber das Sicherungsbegehren des Klägers nicht unmittelbar aus der Unterlassungserklärung vom 18. April 1985 abgeleitet werden kann, weil es dazu neben der Bescheinigung des zu sichernden Anspruches auch noch einer - hier vom Kläger gar nicht

angebotenen - Glaubhaftmachung einer (objektiven) Gefährdung dieses Anspruches bedurft hätte, folgt unmittelbar aus dem Gesetz (Paragraph 381, EO).

Dem berechtigten Revisionsrekurs der Beklagten war daher Folge zu geben und in Abänderung der angefochtenen Entscheidung der Beschluß des Erstgerichtes wiederherzustellen.

Die Kostenentscheidung beruht auf Paragraphen 41,, 50, 52 ZPO in Verbindung mit Paragraphen 78,, 402 Absatz 2, EO.

Anmerkung

E10525

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1987:0040OB00378.86.0324.000

Dokumentnummer

JJT_19870324_OGH0002_0040OB00378_8600000_000