Rechtssatz für 2Ob252/71 1Ob144/72 4Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0043168

Geschäftszahl

2Ob252/71; 1Ob144/72; 4Ob520/73; 2Ob161/73; 8Ob250/73; 2Ob113/74 (2Ob114/74); 5Ob123/74; 3Ob111/74; 8Ob116/75; 5Ob644/76; 8Ob28/78; 2Ob175/78; 8Ob177/78; 6Ob589/79; 1Ob706/79; 8Ob240/79; 4Ob529/80; 3Ob544/80; 1Ob743/80; 6Ob515/81; 8Ob176/81; 8Ob95/81; 2Ob170/81; 5Ob578/82; 5Ob512/83; 2Ob569/84; 8Ob564/84; 2Ob546/85; 2Ob3/85; 8Ob629/86; 7Ob659/86; 2Ob689/86; 1Ob704/86; 10ObS146/88; 10ObS197/88; 10ObS178/88; 2Ob545/89; 10ObS260/02m; 10ObS280/02b; 10ObS274/03x; 10Ob324/02y; 16Ok1/05; 16Ok46/05; 3Ob15/09s; 7Ob81/10b (7Ob97/10f); 5Ob206/10w; 8Ob75/11d; 5Ob65/11m; 16Ok8/10; 7Ob85/12v; 7Ob145/12t; 6Ob25/12p; 10ObS54/13h; 10ObS61/13p; 10ObS95/13p; 10ObS90/13b; 16Ok6/12; 10ObS164/13k; 7Ob215/13p; 10ObS65/14b; 10ObS81/14f; 10ObS138/14p; 1Ob135/14f; 10Ob46/15k; 10ObS65/15d; 4Ob125/15h; 3Ob141/16f; 2Ob208/20g; 1Ob16/22t; 10ObS49/22m; 16Ok3/22k (16Ok4/22g); 4Ob163/22g; 6Ob214/22x; 2Ob13/23k

Entscheidungsdatum

21.02.2023

Norm

ZPO §503 Z2 C3c
ZPO §503 Z4 E4c5
  1. ZPO § 503 heute
  2. ZPO § 503 gültig ab 01.08.1989 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 343/1989
  1. ZPO § 503 heute
  2. ZPO § 503 gültig ab 01.08.1989 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 343/1989

Rechtssatz

Die Würdigung der tatsächlichen Feststellungen des Gutachtens und der zur Gewinnung der Tatsachenfeststellungen vom Sachverständigen angewandten Regeln der Wissenschaft und Sachkunde, die ihrerseits Erfahrungssätze zur Gewinnung des Sachverhaltes darstellen, ist nicht unter dem Gesichtspunkt eines Verfahrensmangels anzufechten, sondern allenfalls unter dem der unrichtigen rechtlichen Beurteilung. Das ist aber nur unter der Voraussetzung möglich, dass der Sachverständige bei seinen Schlussfolgerungen gegen zwingende Denkgesetze oder gegen die objektiv überprüfbaren zwingenden Gesetze des sprachlichen Ausdruckes verstoßen hat (EvBl 1959/160, EvBl 1956/258, SZ 22/126 und anderes mehr).

Entscheidungstexte

  • 2 Ob 252/71
    Entscheidungstext OGH 28.03.1972 2 Ob 252/71
  • 1 Ob 144/72
    Entscheidungstext OGH 30.08.1972 1 Ob 144/72
    Ähnlich
  • 4 Ob 520/73
    Entscheidungstext OGH 10.04.1973 4 Ob 520/73
  • 2 Ob 161/73
    Entscheidungstext OGH 17.10.1973 2 Ob 161/73
  • 8 Ob 250/73
    Entscheidungstext OGH 18.12.1973 8 Ob 250/73
  • 2 Ob 113/74
    Entscheidungstext OGH 04.04.1974 2 Ob 113/74
    Beisatz: Hier: Berechnung und Feststellung des Verdienstentgangs eines Rechtsanwaltes durch Sachverständigen. (T1)
  • 5 Ob 123/74
    Entscheidungstext OGH 29.05.1974 5 Ob 123/74
    Vgl auch
  • 3 Ob 111/74
    Entscheidungstext OGH 28.05.1974 3 Ob 111/74
  • 8 Ob 116/75
    Entscheidungstext OGH 04.06.1975 8 Ob 116/75
  • 5 Ob 644/76
    Entscheidungstext OGH 21.09.1976 5 Ob 644/76
  • 8 Ob 28/78
    Entscheidungstext OGH 12.04.1978 8 Ob 28/78
  • 2 Ob 175/78
    Entscheidungstext OGH 09.11.1978 2 Ob 175/78
  • 8 Ob 177/78
    Entscheidungstext OGH 21.11.1978 8 Ob 177/78
    Vgl
  • 6 Ob 589/79
    Entscheidungstext OGH 23.05.1979 6 Ob 589/79
  • 1 Ob 706/79
    Entscheidungstext OGH 12.11.1979 1 Ob 706/79
    Ähnlich; nur: Das ist aber nur unter der Voraussetzung möglich, daß der Sachverständige bei seinen Schlußfolgerungen gegen zwingende Denkgesetze oder gegen die objektiv überprüfbaren zwingenden Gesetze des sprachlichen Ausdruckes verstoßen hat. (T2)
    Beisatz: Hier: Im Rekursverfahren. (T3)
  • 8 Ob 240/79
    Entscheidungstext OGH 22.11.1979 8 Ob 240/79
  • 4 Ob 529/80
    Entscheidungstext OGH 03.06.1980 4 Ob 529/80
    nur T2
  • 3 Ob 544/80
    Entscheidungstext OGH 04.06.1980 3 Ob 544/80
    Auch
  • 1 Ob 743/80
    Entscheidungstext OGH 18.03.1981 1 Ob 743/80
    nur T2; Veröff: JBl 1982,491
  • 6 Ob 515/81
    Entscheidungstext OGH 13.07.1981 6 Ob 515/81
  • 8 Ob 176/81
    Entscheidungstext OGH 03.09.1981 8 Ob 176/81
    nur T2
  • 8 Ob 95/81
    Entscheidungstext OGH 03.09.1981 8 Ob 95/81
  • 2 Ob 170/81
    Entscheidungstext OGH 17.11.1981 2 Ob 170/81
  • 5 Ob 578/82
    Entscheidungstext OGH 27.04.1982 5 Ob 578/82
    nur T2
  • 5 Ob 512/83
    Entscheidungstext OGH 08.03.1983 5 Ob 512/83
  • 2 Ob 569/84
    Entscheidungstext OGH 05.06.1984 2 Ob 569/84
    nur T2
  • 8 Ob 564/84
    Entscheidungstext OGH 13.12.1984 8 Ob 564/84
    nur T2
  • 2 Ob 546/85
    Entscheidungstext OGH 23.04.1985 2 Ob 546/85
    nur T2
  • 2 Ob 3/85
    Entscheidungstext OGH 02.07.1985 2 Ob 3/85
    Beis wie T1 nur: Berechnung und Feststellung des Verdienstentgangs durch Sachverständigen. (T4)
  • 8 Ob 629/86
    Entscheidungstext OGH 18.09.1986 8 Ob 629/86
    Auch
  • 7 Ob 659/86
    Entscheidungstext OGH 23.10.1986 7 Ob 659/86
    Beisatz: § 232 Abs 2 AußStrG (T5)
  • 2 Ob 689/86
    Entscheidungstext OGH 18.11.1986 2 Ob 689/86
  • 1 Ob 704/86
    Entscheidungstext OGH 14.01.1987 1 Ob 704/86
    nur T2
  • 10 ObS 146/88
    Entscheidungstext OGH 05.07.1988 10 ObS 146/88
  • 10 ObS 197/88
    Entscheidungstext OGH 20.09.1988 10 ObS 197/88
    nur T2
  • 10 ObS 178/88
    Entscheidungstext OGH 20.09.1988 10 ObS 178/88
    nur T2; Beisatz: Beschränkt sich der Sachverständige im Rahmen seiner Erkenntnisquelle und Schlußfolgerungen auf die Beurteilung der naturwissenschaftlichen, medizinischen Kausalität und legt das Gericht diese Schlußfolgerungen seinen tatsächlichen Feststellungen zugrunde, so stellt deren Bekämpfung den irrevisiblen Anfechtungsgrund der unrichtigen Tatsachenfeststellung und Beweiswürdigung dar. (T6)
  • 2 Ob 545/89
    Entscheidungstext OGH 28.02.1990 2 Ob 545/89
    Veröff: JBl 1990,786
  • 10 ObS 260/02m
    Entscheidungstext OGH 27.08.2002 10 ObS 260/02m
    Auch; Beisatz: Oder erkennbar ist, dass der Sachverständige erheblichen Verhandlungsstoff außer Acht gelassen hat und dies die Unrichtigkeit des Gutachtens zur Folge hat. (T7)
  • 10 ObS 280/02b
    Entscheidungstext OGH 26.11.2002 10 ObS 280/02b
    Auch; nur T2
  • 10 ObS 274/03x
    Entscheidungstext OGH 16.12.2003 10 ObS 274/03x
    Auch; Beis wie T6; Beis wie T7
  • 10 Ob 324/02y
    Entscheidungstext OGH 18.05.2004 10 Ob 324/02y
  • 16 Ok 1/05
    Entscheidungstext OGH 14.02.2005 16 Ok 1/05
    Auch
  • 16 Ok 46/05
    Entscheidungstext OGH 27.02.2006 16 Ok 46/05
    Beisatz: Eine Anfechtung der Ergebnisse von Sachverständigengutachten, die Tatsacheninstanzen ihren Entscheidungen zu Grunde legten, wegen unrichtiger rechtlicher Beurteilung ist nach ständiger Rechtsprechung nur insoweit möglich, als dabei dem Sachverständigen bei seinen Schlussfolgerungen ein Verstoß gegen zwingende Denkgesetze oder gegen objektiv überprüfbare Gesetze sprachlichen Ausdrucks unterlaufen ist. (T8)
  • 3 Ob 15/09s
    Entscheidungstext OGH 25.02.2009 3 Ob 15/09s
    Beisatz: Dass das Berufungsgericht das mit der Berufung des Beklagten vorgelegte Privatgutachten nicht berücksichtigt hat, begründet keinen Mangel des Berufungsverfahrens. (T9)
    Beisatz: Ein Sachverständigengutachten kann im Revisionsverfahren nur bei einem Verstoß gegen zwingende Denkgesetze angefochten werden. (T10)
  • 7 Ob 81/10b
    Entscheidungstext OGH 26.05.2010 7 Ob 81/10b
    Auch; Beis wie T8
  • 5 Ob 206/10w
    Entscheidungstext OGH 08.03.2011 5 Ob 206/10w
    Auch; Beis wie T2
  • 8 Ob 75/11d
    Entscheidungstext OGH 29.09.2011 8 Ob 75/11d
    Auch
  • 5 Ob 65/11m
    Entscheidungstext OGH 14.09.2011 5 Ob 65/11m
    Vgl; Beis auch wie T10
  • 16 Ok 8/10
    Entscheidungstext OGH 12.12.2011 16 Ok 8/10
    Auch; Beis wie T8; Beisatz: Die Frage der Tauglichkeit einer bestimmten wissenschaftlichen Untersuchungsmethode kann vor dem Obersten Gerichtshof releviert werden, siehe RS0127336. (T11)
    Beisatz: Hier: Kartellverfahren. (T12)
    Veröff: SZ 2011/148
  • 7 Ob 85/12v
    Entscheidungstext OGH 30.05.2012 7 Ob 85/12v
    Auch
  • 7 Ob 145/12t
    Entscheidungstext OGH 19.12.2012 7 Ob 145/12t
    Auch
  • 6 Ob 25/12p
    Entscheidungstext OGH 27.02.2013 6 Ob 25/12p
    Vgl
  • 10 ObS 54/13h
    Entscheidungstext OGH 16.04.2013 10 ObS 54/13h
  • 10 ObS 61/13p
    Entscheidungstext OGH 28.05.2013 10 ObS 61/13p
    Beisatz: Eine Anfechtung der Ergebnisse von Sachverständigengutachten, welche die Tatsacheninstanzen ihren Entscheidungen zugrunde legten, kann unter dem Gesichtspunkt eines Verfahrensmangels somit gar nicht erfolgen. (T13)
  • 10 ObS 95/13p
    Entscheidungstext OGH 23.07.2013 10 ObS 95/13p
    Auch; Beis wie T8; Beis wie T13
  • 10 ObS 90/13b
    Entscheidungstext OGH 23.07.2013 10 ObS 90/13b
    Beis wie T8; Beis wie T13
  • 16 Ok 6/12
    Entscheidungstext OGH 02.12.2013 16 Ok 6/12
    Vgl auch; nur T2; Beis wie T12
  • 10 ObS 164/13k
    Entscheidungstext OGH 19.11.2013 10 ObS 164/13k
    Beis wie T8
  • 7 Ob 215/13p
    Entscheidungstext OGH 11.12.2013 7 Ob 215/13p
    Auch; Beis wie T13; Beisatz: Mit Rechtsrüge wären die Gutachtensergebnisse nur bekämpfbar, wenn dabei ein Verstoß gegen zwingende Denkgesetze, (sonstige) Erfahrungssätze oder zwingende Gesetze des sprachlichen Ausdrucks unterlaufen wäre. (T14)
  • 10 ObS 65/14b
    Entscheidungstext OGH 17.06.2014 10 ObS 65/14b
    Vgl; Beis wie T6
  • 10 ObS 81/14f
    Entscheidungstext OGH 26.08.2014 10 ObS 81/14f
    Auch; Beis wie T10
  • 10 ObS 138/14p
    Entscheidungstext OGH 25.11.2014 10 ObS 138/14p
    Auch; Beis wie T14
  • 1 Ob 135/14f
    Entscheidungstext OGH 22.10.2014 1 Ob 135/14f
    Auch
  • 10 Ob 46/15k
    Entscheidungstext OGH 30.06.2015 10 Ob 46/15k
    Auch; Beis wie T14
  • 10 ObS 65/15d
    Entscheidungstext OGH 30.07.2015 10 ObS 65/15d
    Vgl auch; Beis wie T8
  • 4 Ob 125/15h
    Entscheidungstext OGH 17.11.2015 4 Ob 125/15h
    Auch; Beis wie T4; Beis wie T14
  • 3 Ob 141/16f
    Entscheidungstext OGH 26.01.2017 3 Ob 141/16f
    Auch; Beis wie T7
  • 2 Ob 208/20g
    Entscheidungstext OGH 25.02.2021 2 Ob 208/20g
    Vgl; Beisatz: Diese Grundsätze gelten nur für das Verfahren vor dem OGH. Hingegen haben das Erst- als auch das Berufungsgericht den Beweiswert eines Sachverständigengutachtens nach allgemeinen Grundsätzen zu würdigen. (T15)
    Anm.: vgl RS0040632 (T16)
  • 1 Ob 16/22t
    Entscheidungstext OGH 21.02.2022 1 Ob 16/22t
    Auch
  • 10 ObS 49/22m
    Entscheidungstext OGH 20.04.2022 10 ObS 49/22m
    Beis wie T8
  • 16 Ok 3/22k
    Entscheidungstext OGH 23.06.2022 16 Ok 3/22k
    Vgl; nur T2
  • 4 Ob 163/22g
    Entscheidungstext OGH 23.09.2022 4 Ob 163/22g
    Vgl; Beis wie T9; Beisatz: Hier: Ob im Provisorialverfahren aufgrund zweier einander widersprechender Privatgutachten eine Tatsache (zur Frage der Einordnung des Nasensprays als Arzneimittel oder Medizinprodukt) als bescheinigt angenommen werden kann, ist eine Frage der Beweiswürdigung. Das Rekursgericht hat die gutachterlichen Stellungnahmen vertretbar nicht berücksichtigt. (T17)
  • 6 Ob 214/22x
    Entscheidungstext OGH 21.12.2022 6 Ob 214/22x
  • 2 Ob 13/23k
    Entscheidungstext OGH 21.02.2023 2 Ob 13/23k
    Vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1972:RS0043168

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

24.03.2023

Dokumentnummer

JJR_19720328_OGH0002_0020OB00252_7100000_001

Rechtssatz für 3Ob66/74; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0041814

Geschäftszahl

3Ob66/74; 6Ob504/78; 2Ob48/79; 2Ob541/79; 3Ob583/80; 5Ob543/81; 3Ob531/81; 5Ob643/81; 5Ob720/81; 7Ob567/82; 8Ob255/82; 7Ob771/82; 7Ob795/82; 8Ob526/82; 4Ob514/83; 3Ob681/82 (3Ob682/82); 2Ob569/84; 7Ob614/86; 4Ob136/89; 4Ob103/91; 4Ob104/91; 4Ob1569/92; 9ObA27/94; 9ObA188/95; 1Ob8/95; 4Ob518/96; 7Ob2387/96x; 10Ob151/97x; 7Ob277/98f; 3Ob290/00v; 3Ob281/01x; 7Ob51/01b; 7Ob214/02z; 10ObS228/02f; 3Ob287/03g; 7Ob245/03k; 3Ob155/05y; 3Ob280/06g; 7Ob136/07m; 4Ob250/07d; 10Ob11/08b; 3Ob13/09x; 3Ob38/09y; 6Ob249/09z; 6Ob136/11k; 5Ob137/11z; 10Ob61/11k; 4Ob122/12p; 9Ob40/12s; 10Ob7/12w; 5Ob16/13h; 1Ob249/12t; 4Ob41/14d; 3Ob29/14g; 10Ob71/14k; 1Ob197/14y; 6Ob120/14m; 10Ob22/15f; 3Ob200/16g; 2Ob159/16w; 3Ob125/17d; 4Ob209/17i; 8Ob34/18k; 8ObA33/18p; 8Ob138/21h; 2Ob39/22g; 16Ok3/23m

Entscheidungsdatum

11.05.2023

Norm

ZPO §417
ZPO §477 Abs1 Z9 D9
ZPO §503 Z3 D
  1. ZPO § 417 heute
  2. ZPO § 417 gültig ab 01.05.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 61/2022
  3. ZPO § 417 gültig von 01.06.2009 bis 30.04.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 40/2009
  4. ZPO § 417 gültig von 01.01.2003 bis 31.05.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 76/2002
  5. ZPO § 417 gültig von 01.03.1993 bis 31.12.2002 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 91/1993
  1. ZPO § 477 heute
  2. ZPO § 477 gültig ab 01.01.1998 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 140/1997
  3. ZPO § 477 gültig von 01.05.1983 bis 31.12.1997 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 135/1983
  1. ZPO § 503 heute
  2. ZPO § 503 gültig ab 01.08.1989 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 343/1989

Rechtssatz

Die tatsächliche oder vermeintliche unrichtige Wiedergabe des Prozessvorbringens einer Partei im angefochtenen Urteil ist für die Überprüfung der Richtigkeit der Entscheidung ohne Bedeutung; hierin liegt keine Aktenwidrigkeit.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 66/74
    Entscheidungstext OGH 28.01.1975 3 Ob 66/74
  • 6 Ob 504/78
    Entscheidungstext OGH 02.03.1978 6 Ob 504/78
  • 2 Ob 48/79
    Entscheidungstext OGH 08.05.1979 2 Ob 48/79
  • 2 Ob 541/79
    Entscheidungstext OGH 02.10.1979 2 Ob 541/79
  • 3 Ob 583/80
    Entscheidungstext OGH 10.09.1980 3 Ob 583/80
  • 5 Ob 543/81
    Entscheidungstext OGH 31.03.1981 5 Ob 543/81
  • 3 Ob 531/81
    Entscheidungstext OGH 10.06.1981 3 Ob 531/81
    nur: Die tatsächliche oder vermeintliche unrichtige Wiedergabe des Prozessvorbringens einer Partei im angefochtenen Urteil ist für die Überprüfung der Richtigkeit der Entscheidung ohne Bedeutung. (T1)
  • 5 Ob 643/81
    Entscheidungstext OGH 07.07.1981 5 Ob 643/81
    Auch
  • 5 Ob 720/81
    Entscheidungstext OGH 17.11.1981 5 Ob 720/81
    Auch
  • 7 Ob 567/82
    Entscheidungstext OGH 08.07.1982 7 Ob 567/82
    nur T1
  • 8 Ob 255/82
    Entscheidungstext OGH 18.11.1982 8 Ob 255/82
    nur: Hierin liegt keine Aktenwidrigkeit. (T2)
  • 7 Ob 771/82
    Entscheidungstext OGH 23.11.1982 7 Ob 771/82
    Vgl
  • 7 Ob 795/82
    Entscheidungstext OGH 16.12.1982 7 Ob 795/82
  • 8 Ob 526/82
    Entscheidungstext OGH 17.02.1983 8 Ob 526/82
    Vgl
  • 4 Ob 514/83
    Entscheidungstext OGH 22.02.1983 4 Ob 514/83
  • 3 Ob 681/82
    Entscheidungstext OGH 09.03.1983 3 Ob 681/82
  • 2 Ob 569/84
    Entscheidungstext OGH 05.06.1984 2 Ob 569/84
  • 7 Ob 614/86
    Entscheidungstext OGH 10.07.1986 7 Ob 614/86
  • 4 Ob 136/89
    Entscheidungstext OGH 21.11.1989 4 Ob 136/89
  • 4 Ob 103/91
    Entscheidungstext OGH 24.09.1991 4 Ob 103/91
    Vgl aber; Beisatz: Im Interesse der Rechtssicherheit ist wahrzunehmen, dass das Rekursgericht im Widerspruch zur Aktenlage davon ausgegangen ist, die Klägerin hätte eine prozesserhebliche Behauptung der Beklagten unbestritten gelassen. (T3)
  • 4 Ob 104/91
    Entscheidungstext OGH 08.10.1991 4 Ob 104/91
    Vgl aber; Beis wie T3
  • 4 Ob 1569/92
    Entscheidungstext OGH 01.09.1992 4 Ob 1569/92
  • 9 ObA 27/94
    Entscheidungstext OGH 16.03.1994 9 ObA 27/94
    Auch
  • 9 ObA 188/95
    Entscheidungstext OGH 17.01.1996 9 ObA 188/95
  • 1 Ob 8/95
    Entscheidungstext OGH 17.10.1995 1 Ob 8/95
    Auch; Veröff: SZ 68/191
  • 4 Ob 518/96
    Entscheidungstext OGH 26.02.1996 4 Ob 518/96
    Auch; Veröff: SZ 69/40
  • 7 Ob 2387/96x
    Entscheidungstext OGH 21.05.1997 7 Ob 2387/96x
    Auch; Beisatz: Es kann allerdings zu einer unrichtigen rechtlichen Beurteilung führen. (T4); Veröff: SZ 70/99
  • 10 Ob 151/97x
    Entscheidungstext OGH 17.03.1998 10 Ob 151/97x
    Auch; nur T1; Beis gegenteilig wie T3; Beisatz: Das Interesse der Rechtssicherheit erfordert es nicht, den Umstand wahrzunehmen, dass das Berufungsgericht im Widerspruch zur Aktenlage davon ausging, der Kläger hätte eine prozesserhebliche Behauptung der Beklagten unbestritten gelassen. (T5)
  • 7 Ob 277/98f
    Entscheidungstext OGH 28.05.1999 7 Ob 277/98f
    Auch; Beisatz: Die zusammenfassende und verkürzte Wiedergabe des Parteivorbringens bedeutet keine Aktenwidrigkeit. (T6)
  • 3 Ob 290/00v
    Entscheidungstext OGH 25.04.2001 3 Ob 290/00v
  • 3 Ob 281/01x
    Entscheidungstext OGH 27.02.2002 3 Ob 281/01x
    Auch; Beis wie T4; Beisatz: Insbesondere kommt das Vorliegen von Feststellungsmängeln in Betracht. (T7)
  • 7 Ob 51/01b
    Entscheidungstext OGH 22.05.2002 7 Ob 51/01b
  • 7 Ob 214/02z
    Entscheidungstext OGH 09.10.2002 7 Ob 214/02z
    auch; Beis wie T4; Beis wie T7
  • 10 ObS 228/02f
    Entscheidungstext OGH 22.10.2002 10 ObS 228/02f
    Auch; Beis wie T4; Beis wie T7
  • 3 Ob 287/03g
    Entscheidungstext OGH 25.03.2004 3 Ob 287/03g
    Auch
  • 7 Ob 245/03k
    Entscheidungstext OGH 16.06.2004 7 Ob 245/03k
    Auch
  • 3 Ob 155/05y
    Entscheidungstext OGH 24.11.2005 3 Ob 155/05y
    Auch
  • 3 Ob 280/06g
    Entscheidungstext OGH 31.01.2007 3 Ob 280/06g
    Vgl auch; Beisatz: Die unrichtige Wiedergabe, unzutreffende Auslegung oder gänzliche Übergehung von Tatsachenbehauptungen oder sonstigen Parteivorbringens im Urteil des Berufungsgerichts stellt zwar keine Aktenwidrigkeit dar, kann allerdings einen wesentlichen Verfahrensmangel oder eine unrichtige rechtliche Beurteilung begründen. (T8)
  • 7 Ob 136/07m
    Entscheidungstext OGH 26.09.2007 7 Ob 136/07m
  • 4 Ob 250/07d
    Entscheidungstext OGH 14.02.2008 4 Ob 250/07d
  • 10 Ob 11/08b
    Entscheidungstext OGH 01.04.2008 10 Ob 11/08b
    Vgl auch; nur T8
  • 3 Ob 13/09x
    Entscheidungstext OGH 22.04.2009 3 Ob 13/09x
  • 3 Ob 38/09y
    Entscheidungstext OGH 22.04.2009 3 Ob 38/09y
    Beis wie T8
  • 6 Ob 249/09z
    Entscheidungstext OGH 18.02.2010 6 Ob 249/09z
    Vgl; Beis wie T8
  • 6 Ob 136/11k
    Entscheidungstext OGH 18.07.2011 6 Ob 136/11k
    Vgl auch
  • 5 Ob 137/11z
    Entscheidungstext OGH 25.08.2011 5 Ob 137/11z
    Vgl auch; Beis wie T8
  • 10 Ob 61/11k
    Entscheidungstext OGH 20.12.2011 10 Ob 61/11k
    Auch
  • 4 Ob 122/12p
    Entscheidungstext OGH 10.07.2012 4 Ob 122/12p
  • 9 Ob 40/12s
    Entscheidungstext OGH 26.11.2012 9 Ob 40/12s
    Auch
  • 10 Ob 7/12w
    Entscheidungstext OGH 29.01.2013 10 Ob 7/12w
  • 5 Ob 16/13h
    Entscheidungstext OGH 21.03.2013 5 Ob 16/13h
    Vgl; Beis wie T8
  • 1 Ob 249/12t
    Entscheidungstext OGH 14.03.2013 1 Ob 249/12t
    Auch; Ähnlich Beis wie T8
  • 4 Ob 41/14d
    Entscheidungstext OGH 25.03.2014 4 Ob 41/14d
    Vgl auch; Beis wie T8
  • 3 Ob 29/14g
    Entscheidungstext OGH 08.04.2014 3 Ob 29/14g
  • 10 Ob 71/14k
    Entscheidungstext OGH 16.12.2014 10 Ob 71/14k
    Beis wie T8
  • 1 Ob 197/14y
    Entscheidungstext OGH 27.11.2014 1 Ob 197/14y
  • 6 Ob 120/14m
    Entscheidungstext OGH 29.01.2015 6 Ob 120/14m
  • 10 Ob 22/15f
    Entscheidungstext OGH 28.04.2015 10 Ob 22/15f
    Auch
  • 3 Ob 200/16g
    Entscheidungstext OGH 18.10.2016 3 Ob 200/16g
    Vgl auch; Beis wie T8
  • 2 Ob 159/16w
    Entscheidungstext OGH 16.05.2017 2 Ob 159/16w
  • 3 Ob 125/17d
    Entscheidungstext OGH 25.10.2017 3 Ob 125/17d
    Beis wie T8
  • 4 Ob 209/17i
    Entscheidungstext OGH 23.01.2018 4 Ob 209/17i
  • 8 Ob 34/18k
    Entscheidungstext OGH 23.03.2018 8 Ob 34/18k
    Beis wie T8
  • 8 ObA 33/18p
    Entscheidungstext OGH 19.07.2018 8 ObA 33/18p
    Beis wie T8
  • 8 Ob 138/21h
    Entscheidungstext OGH 25.01.2022 8 Ob 138/21h
    Vgl; nur Beis wie T8
  • 2 Ob 39/22g
    Entscheidungstext OGH 30.05.2022 2 Ob 39/22g
  • 16 Ok 3/23m
    Entscheidungstext OGH Ordentliche Erledigung (Sachentscheidung) 11.05.2023 16 Ok 3/23m
    vgl; Beisatz wie T8
    Beisatz: Die begehrte "Ergänzung" des Sachverhalts hätte als behaupteter Feststellungsmangel nur mit einem Rechtsmittel und nicht im Wege einer Entscheidungsberichtigung geltend gemacht werden können. (T9)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1975:RS0041814

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

18.07.2023

Dokumentnummer

JJR_19750128_OGH0002_0030OB00066_7400000_002

Entscheidungstext 2Ob569/84

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Entscheidungstext

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Geschäftszahl

2Ob569/84

Entscheidungsdatum

05.06.1984

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofs Dr. Piegler als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofs Dr. Kralik, Dr. Melber, Dr. Huber und Dr. Egermann als weitere Richter in der Pflegschaftssache der mj Marie-Nieves L*****, geboren am *****, infolge Revisionrekurses des Vaters Hans-Joachim L*****, gegen den Beschluss des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Wien als Rekursgericht vom 22. Februar 1984, GZ 43 R 1258/83-87, womit der Beschluss des Bezirksgerichts Innere Stadt Wien vom 24. September 1983, GZ 5 b 283/82-45, bestätigt wurde, folgenden

Beschluss

gefasst:

Spruch

Dem Revisionsrekurs wird nicht Folge gegeben.

Text

Begründung:

Das Erstgericht räumte unter Punkt 1.) seines Beschlusses ON 45 dem Hans Joachim L***** hinsichtlich seines ehelichen Kindes mj Maria-Nieves L*****, geboren am *****, ein ausgedehntes Besuchsrecht ein und wies das diesbezügliche Mehrbegehren ab. Unter Punkt 2.) des Beschlusses übertrug es mit der Rechtskraft der zu Punkt 1.) getroffenen Besuchsrechtsregelung die elterlichen Rechte und Pflichten hinsichtlich dieses Kindes an die Mutter Dr. Maria Luise L*****; das ebenfalls auf eine solche Übertragung gerichtete Begehren des Vaters wies es ab.

Das Rekursgericht gab dem lediglich vom Vater erhobenen Rekurs nur insoweit Folge, als es den erstgerichtlichen Beschluss in seinem Punkt 2.) dahin abänderte, dass die Worte „... mit Rechtskraft dieser Besuchsrechtsregelung ...“ zu entfallen haben.

Gegen die Bestätigung des erstgerichtlichen Ausspruchs über die Übertragung der elterlichen Rechte und Pflichten an die Mutter erhebt der Vater Revisionsrekurs, macht die Rekursgründe der Aktenwidrigkeit und Nichtigkeit des angefochtenen Beschlusses geltend und beantragt Aufhebung der unterinstanzlichen Beschlüsse.

Rechtliche Beurteilung

Der Revisionsrekurs ist zufolge der Teilabänderung zulässig, aber nicht gerechtfertigt.

Das Erstgericht stützte seine Entscheidung zu Punkt 2.) auf das Parteivorbringen - nicht die Schlussfolgerungen - welches in dem von den inzwischen geschiedenen Eltern einverständlich eingeholten außergerichtlichen Gutachten des klinischen Psychologen Dr. M***** enthalten ist, das im Pflegschaftsverfahren eingeholte, im unbedenklich erscheinende Sachverständigengutachten Dris. S***** sowie die Ergebnisse der Vernehmung der beiden Elternteile. Es stellte ua fest, der Sachverständige Dr. S***** komme aus kinderpsychologischer Sicht zusammenfassend zur Empfehlung, das Kind bei der Mutter, einer berufstätigen Ärztin philippinischer Abstammung zu belassen und dem Vater, der derzeit arbeitslos und als Student der Mathematik und Physik mit der Fertigstellung seiner Dissertation befasst ist, ein im einzelnen dargestelltes Besuchsrecht einzuräumen. Aufgrund der Verfahrensergebnisse hielt das Erstgericht zwar beide Elternteile - die Mutter ist 43 Jahre und der Vater ist 45 Jahre alt - als zur Ausübung der elterlichen Rechte und Pflichten grundsätzlich geeignet, war jedoch ausgehend vom entscheidenden Kriterium des Kindeswohls der Ansicht, dass dieses eine Belassung bei der Mutter erfordere. Das Kind befinde sich schon seit geraumer Zeit (2. 11. 1982) bei ihr und auch „das Argument der gleichgeschlechtlichen Erziehung“ sei von Gewicht. Für den Vater spreche der weniger gewichtige Umstand, dass er weiterhin in der Ehewohnung wohne und ihm dort noch immer das philippinische Kindermädchen zur Verfügung stehe.

Das Rekursgericht hielt den Rekursausführungen des Vaters entgegen, bereits das Gutachten Dris. M***** habe nach Abwägung aller konkreten Umstände die Zuweisung der elterlichen Rechte an die Mutter für zweckmäßig gehalten und das Gutachten Dris. S*****, das sich auf eine ausführliche Befundaufnahme der Eltern und des Kindes stütze, lege schlüssig und überzeugend die Gründe dar, welche letztlich für eine Belassung des Kindes bei der Mutter sprächen. Im Hinblick auf die festgestellte problematische Persönlichkeitsstruktur beider Elternteile könne das Gericht nur in diesen psychologischen bzw kinderpsychologischen Gutachten eine objektive Grundlage für die Entscheidung finden, bei welchem Elternteil das Wohl des Kindes auf Dauer gesehen besser gewährleistet sei. Gegen das mit dem Gutachten Dris. M***** übereinstimmende Gutachten Dris. S***** habe der Rekurswerber Bedenken überhaupt nicht aufgeworfen. Im Hinblick auf die objektiven Untersuchungsergebnisse müssten die Versuche des Vaters, die Erziehungseignung der Mutter in Frage zu stellen, erfolglos bleiben. Im Weiteren widerlegte das Rekursgericht im Einzelnen (S 6 bis 13 seines Beschlusses) die vom Vater gegen die Mutter diesbezüglich vorgebrachten Argumente. Hinsichtlich der Möglichkeit der Kindesbetreuung - das 8 ½-jährige Kind besucht derzeit ein Halbinternat - führte es ua aus, dass die Mutter eine ausreichend große Eigentumswohnung bewohne, beruftstätig sei und ein fixes Einkommen beziehe, während der Vater arbeitslos sei und nach eigenen Angaben teilweise von Unterstützungen lebe. Sobald er einen Posten antrete, werde auch er das Kind tagsüber nicht mehr selbst betreuen können, sondern eben nur durch ein Kindermädchen. Unter den gegebenen Umständen sei für die Zuteilung der Elternrechte vor allem auch das Moment der Stetigkeit und Dauer der Pflege und Erziehung von maßgeblicher Bedeutung - dass die Mutter seinerzeit das Kind gegen den Willen des Vaters mitgenommen habe, sei nicht entscheidend - wobei dem Kind ein Pflegeplatzwechsel möglichst erspart bleiben sollte. Davon könne nur abgegangen werden, wenn hiedurch eine beachtliche Verbesserung der Lage des Kindes und seiner Zukunftserwartungen herbeigeführt werde, wovon vorliegendenfalls aber nicht die Rede sein könne.

Unter dem Rekursgrund der Aktenwidrigkeit bringt der Vater vor, entgegen der Behauptung des Rekursgerichts habe er sehr wohl Bedenken gegen das Gutachten Dris. S***** vorgebracht, wie sich aus seinem Antrag vom 26. 9. 1983 ergebe.

Dies trifft wohl zu, doch ist dem zu entgegnen, dass die unrichtige Wiedergabe eines Vorbringens für die Überprüfung der Richtigkeit der Entscheidung grundsätzlich ohne Bedeutung bleibt; hierin liegt keine erhebliche Aktenwidrigkeit (3 Ob 66/74, 2 Ob 48/79, 7 Ob 795/82, 4 Ob 514/83 ua).

Als Nichtigkeitsgrund, gleichzeitig als Mangelhaftigkeit und offenbare Gesetzwidrigkeit, wird geltend gemacht, der Sachverständige habe sich an mehreren Stellen seines Gutachtens keine Rechenschaft „über die Tragweite seiner eigenen Aussagen“ gegeben. Er begnüge sich aus den „Ist-Aufnahmen“ auf die Charaktere der Eltern hinzuweisen, leite aber daraus keine Schlüsse auf die Verhaltensweisen des Kindes und mögliche Auswirkungen auf dieses ab. Umgekehrt habe er „aus den Aussagen des Kindes, seine Verhaltensweise … ebenfalls keine Reaktionen des Kindes auf mögliche Einflüsse des einen oder anderen Elternteils gesehen ...“. Der Sachverständige habe somit die Charaktere von Eltern und Kindern isoliert betrachtet und es verabsäumt, einen Konnex zwischen den elterlichen Charakteren und den vergangenen und vorhersehbaren zukünftigen Auswirkungen auf das Kind herzustellen. In der Exploration des Kindes sei das Ergebnis suggeriert bzw vorweggenommen worden. Insgesamt habe der Sachverständige keine anderen Gründe „als das weibliche Geschlecht des Kindes und die Kontinuität der Betreuung des Kindes“ für den Verbleib bei der Mutter genannt. Diese Gründe allein seien nicht ausreichend, um ein Gutachten uneingeschränkt als Basis für eine richterliche Entscheidung für die Zuteilung der elterlichen Rechte heranzuziehen. Es hätten daher auch die übrigen Beweismittel, nämlich die angebotenen Zeugenbeweise, aufgenommen werden müssen.

Von einem Verfahrensverstoß im Gewichte einer Nichtigkeit kann nach ständiger Rechtsprechung nur dann gesprochen werden, wenn die dem Gerichte iSd § 2 Abs 2 Z 5 AußStrG obgliegende Stoffsammlung so mangelhaft geblieben wäre, dass dadurch das Wohl des Kindes vollkommen außer Acht gelassen würde.

Davon kann vorliegendenfalls im Hinblick auf die Zugrundelegung ausführlicher Sachverständigengutachten sowie die persönliche Vernehmung der Eltern durch den Erstrichter in den Tagsatzungen vom 4. 11. 1982 und 18. 11. 1982 nicht die Rede sein. Eine weitere Beweisaufnahme durch Vernehmung der vom Vater genannten Auskunftspersonen stand im Ermessen der Tatsacheninstanzen. Ihre Unterlassung bildet unter den gegebenen Umständen keine Mangelhaftigkeit des Verfahrens.

Im Einzelnen richten sich die Vorwürfe des Rekurswerbers ausschließlich gegen das Gutachten des Sachverständigen Dr. S***** und gipfeln darin, dass der Sachverständige verschiedene Erwägungen nicht angestellt bzw nicht die erforderlichen Schlüsse gezogen habe. Seine Begründung, dass letztlich die Stetigkeit der Betreuung des Kindes und der Umstand, dass es gleichen Geschlechts wie die Mutter sei, für den Verbleib bei dieser sprächen, erscheine nicht hinreichend.

Darauf ist zu erwidern, dass die Würdigung der tatsächlichen Feststellungen des Gutachtens und der zur Gewinnung dieser Tatsachenfeststellungen vom Sachverständigen angewendeten Regeln der Wissenschaft und Sachkunde, die ihrerseits Erfahrungssätze zur Gewinnung des Sachverhalts darstellen, unter dem Gesichtspunkt eines Verfahrensmangels nicht anfechtbar ist, sondern allenfalls unter dem der unrichtigen rechtlichen Beurteilung. Voraussetzung hiefür aber wäre, dass der Sachverständige bei seinen Schlussfolgerungen gegen zwingende Denkgesetze oder gegen die objektiv überprüfbaren zwingenden Gesetze des sprachlichen Ausdrucks verstoßen hat (EvBl 1959/160, 1956/258, SZ 22/126; 2 Ob 252/71, 2 Ob 113, 114/74 ua). Solche qualifizierten Verstöße behauptete der Rekurswerber selbst gar nicht und sie liegen auch nicht vor. Aus dem 38 Seiten langen Gutachten ist ersichtlich, dass der Sachverständige eine umfassende Befundaufnahme auch unter Mitwirkung einer weiteren Begutachterin aus dem Fach der Kinderpsychologie und unter Bedachtnahme auf den Inhalt des Vorgutachtens Dris. M***** durchführte, in welche selbst die vom Vater vorgelegten Auskünfte dritter Personen einbezogen wurden und in welcher der Sachverständige ausführte, warum die Vernehmung der Frau N***** als Auskunftsperson nicht erforderlich sei. Von einer isolierten Betrachtung der Persönlichkeit der Eltern und des Kindes oder der Vorwegnahme der Ergebnisse des Gutachtens und damit allenfalls unlogischer, weil nicht von den erheblichen Ober- und Untersätzen ausgehenden, Schlussfolgerungen kann aber im Hinblick auf die Ausführungen des Sachverständigen auf Seite 34 f und Seite 21 bis 26 nicht die Rede sein.

Darin dass das Rekursgericht, im Wesentlichen gegründet auf das somit schlüssige Sachverständigengutachten, die Übertragung der elterlichen Rechte und Pflichten an die Mutter aus dem Kindeswohl eher entsprechend erachtete kann ebenfalls keine unrichtige rechtliche Beurteilung erkannt werden. Im Ergebnis ist von der Persönlichkeit her kein Elternteil besser oder schlechter zur Betreuung und Erziehung des Kindes geeignet als der andere. Auf längere Sicht wird eine ständige unmittelbare Betreuung des Kindes durch den Vater, der derzeit arbeitslos ist, gewiss auch nicht erfolgen können, sodass die persönlichen Betreuungsmöglichkeiten ebenfalls die gleichen sind. Bei dieser Sachlage sind die Unterinstanzen aber zu Recht davon ausgegangen, dass keine Umstände vorliegen, die die Unterbringung des Kindes beim Vater als dem Kindeswohl förderlicher erscheinen ließen. Dies wäre aber nach ständiger Rechtsprechung Voraussetzung, da ein Wechsel in den Erziehungsverhältnissen im Hinblick auf den wichtigen Erziehungsgrundsatz der Stetigkeit der Erziehung im Allgemeinen und auch hier nicht dem Kindeswohl entspricht. In der von den Unterinstanzen vorgenommenen Übertragung der elterlichen Rechte und Pflichten an die Mutter kann somit kein Rechtsirrtum erkannt werden.

Demgemäß war dem Revisionsrekurs nicht Folge zu geben.

Textnummer

E96121

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1984:0020OB00569.84.0605.000

Im RIS seit

04.02.2011

Zuletzt aktualisiert am

04.02.2011

Dokumentnummer

JJT_19840605_OGH0002_0020OB00569_8400000_000