Rechtssatz für 4Ob540/81 7Ob604/84 7Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0017115

Geschäftszahl

4Ob540/81; 7Ob604/84; 7Ob516/88; 7Ob564/89

Entscheidungsdatum

06.04.1989

Norm

ABGB §881 IA
ABGB §1295 Ia2
ABGB §1295 IIf7d
  1. ABGB § 881 heute
  2. ABGB § 881 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916
  1. ABGB § 1295 heute
  2. ABGB § 1295 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916
  1. ABGB § 1295 heute
  2. ABGB § 1295 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916

Rechtssatz

Der Produzent darf nicht Sachen in Verkehr bringen, die technische Mängel aufweisen. Entscheidend für die Schutzpflicht des Produzenten ist, daß der Letztkäufer als Verbraucher in aller Regel dem Produzenten das Vertrauen schenkt, daß die Ware sorgfältig produziert und kontrolliert wurde und daher in ungefährlichem Zustand zum Verbraucher gelangt.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 540/81
    Entscheidungstext OGH 03.11.1981 4 Ob 540/81
    Veröff: JBl 1983,253 = SZ 54/152
  • 7 Ob 604/84
    Entscheidungstext OGH 30.07.1985 7 Ob 604/84
    Auch
  • 7 Ob 516/88
    Entscheidungstext OGH 04.02.1988 7 Ob 516/88
    Auch; Beisatz: Hat der Endhersteller eines Produktes dessen fehlerhafte Teile nicht selbst erzeugt, so wird ihm kein Verschulden vorgeworfen werden können, außer er hat den von einem Dritten gelieferten Teil nicht ausreichen kontrolliert oder er hat den Zulieferer nicht sorgfältig ausgewählt. (T1) Veröff: JBl 1988,650
  • 7 Ob 564/89
    Entscheidungstext OGH 06.04.1989 7 Ob 564/89

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1981:RS0017115

Dokumentnummer

JJR_19811103_OGH0002_0040OB00540_8100000_002

Rechtssatz für 5Ob707/78 4Ob540/81 2Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0022689

Geschäftszahl

5Ob707/78; 4Ob540/81; 2Ob583/84; 5Ob525/89; 7Ob353/97f

Entscheidungsdatum

31.03.1998

Norm

ABGB §1295 Ia2
ABGB §1295 Ia9
ABGB §1295 IIf7d
  1. ABGB § 1295 heute
  2. ABGB § 1295 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916
  1. ABGB § 1295 heute
  2. ABGB § 1295 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916
  1. ABGB § 1295 heute
  2. ABGB § 1295 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916

Rechtssatz

Zur deliktischen Haftung eines Produzenten: Die Verletzung absolut geschützter Rechte des Käufers (zB seines Eigentumsrechts), nicht aber ein bloßer Vermögensschaden durch Lieferung einer mangelhaften Ware indiziert die Rechtswidrigkeit des Verhaltens des Produzenten.

Entscheidungstexte

  • 5 Ob 707/78
    Entscheidungstext OGH 28.11.1978 5 Ob 707/78
    Veröff: JBl 1979,482 (kritisch Posch 1980,281 ff) = SZ 51/169
  • 4 Ob 540/81
    Entscheidungstext OGH 03.11.1981 4 Ob 540/81
    Beisatz: Ersatz bloßen Vermögensschadens dann, wenn der typische Schaden darin besteht, daß der Erwerber vom Berechtigten in Anspruch genommen wird (Ersatz der Prozeßkosten in einem Unterlassungsprozeß nach UWG). (T1) Veröff: JBl 1983,253 (ablehnend Posch) = SZ 54/152
  • 2 Ob 583/84
    Entscheidungstext OGH 27.11.1984 2 Ob 583/84
    Auch; Veröff: RdW 1985,210 = JBl 1985,673
  • 5 Ob 525/89
    Entscheidungstext OGH 11.04.1989 5 Ob 525/89
    Auch
  • 7 Ob 353/97f
    Entscheidungstext OGH 31.03.1998 7 Ob 353/97f
    Vgl auch; nur: Die Verletzung absolut geschützter Rechte indiziert die Rechtswidrigkeit des Verhaltens. (T2); Beisatz: Hier: Herausgabe eines PKW's an einen weder vom Werkbesteller noch vom Eigentümer ermächtigten Dritten durch den Werkunternehmer. (T3)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1978:RS0022689

Dokumentnummer

JJR_19781128_OGH0002_0050OB00707_7800000_004

Rechtssatz für 8Ob198/76 (8Ob199/76, ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0017058

Geschäftszahl

8Ob198/76 (8Ob199/76, 8Ob200/76); 6Ob609/77; 6Ob532/80; 4Ob540/81; 2Ob657/84; 8Ob565/84 (8Ob566/84); 7Ob598/86; 7Ob50/86; 7Ob662/86; 4Ob553/92; 2Ob390/97k; 6Ob21/04p; 6Ob124/06p; 1Ob153/07t; 8Ob131/09m; 3Ob95/11h

Entscheidungsdatum

24.08.2011

Norm

ABGB §881 IA
ABGB §1295 Ia2
ABGB §1313a Ia6I
  1. ABGB § 881 heute
  2. ABGB § 881 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916
  1. ABGB § 1295 heute
  2. ABGB § 1295 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916
  1. ABGB § 1313a heute
  2. ABGB § 1313a gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916

Rechtssatz

Den Schuldner treffen Schutzpflichten nicht nur bezüglich des körperlichen Unversehrtheit Dritter, sondern auch gegenüber Sachen dritter Personen, wenn deren Kontakt mit der vertraglichen Hauptleistung beim Vertragsabschluss voraussehbar war und den Vertragspartner Sorgfaltspflichten gegenüber diesen Sachen treffen.

Entscheidungstexte

  • 8 Ob 198/76
    Entscheidungstext OGH 19.01.1977 8 Ob 198/76
    Veröff: EvBl 1977/205 S 459 = JBl 1978,479
  • 6 Ob 609/77
    Entscheidungstext OGH 02.06.1977 6 Ob 609/77
    Auch
  • 6 Ob 532/80
    Entscheidungstext OGH 21.05.1980 6 Ob 532/80
  • 4 Ob 540/81
    Entscheidungstext OGH 03.11.1981 4 Ob 540/81
    Veröff: SZ 54/152 = JBl 1983,253
  • 2 Ob 657/84
    Entscheidungstext OGH 27.11.1984 2 Ob 657/84
    Auch; Veröff: JBl 1985,294
  • 8 Ob 565/84
    Entscheidungstext OGH 21.02.1985 8 Ob 565/84
  • 7 Ob 598/86
    Entscheidungstext OGH 26.06.1986 7 Ob 598/86
    Veröff: JBl 1986,650
  • 7 Ob 50/86
    Entscheidungstext OGH 23.10.1986 7 Ob 50/86
    Veröff: SZ 59/189 = JBl 1987,40 = MietSlg XXXVIII/43
  • 7 Ob 662/86
    Entscheidungstext OGH 26.11.1986 7 Ob 662/86
    Veröff: JBl 1987,250 = MietSlg XXXVIII/51
  • 4 Ob 553/92
    Entscheidungstext OGH 15.12.1992 4 Ob 553/92
    Auch; Veröff: EvBl 1993/97 S 422
  • 2 Ob 390/97k
    Entscheidungstext OGH 25.03.1999 2 Ob 390/97k
    Auch
  • 6 Ob 21/04p
    Entscheidungstext OGH 03.11.2005 6 Ob 21/04p
    Vgl auch; Beisatz: Das schutzwürdige Interesse des Geschädigten wird nicht dadurch beseitigt, dass er auch aus einem anderen Vertrag mit Schutzwirkung für Dritte vorgehen könnte. Hier: Der Kläger aus dem Vertrag seines Arbeitgebers mit der Drittbeklagten. (T1); Beisatz: Entscheidend für die Frage, welche vertragsfremden Dritten in den Schutzbereich eines (Werkvertrags) Vertrags einzubeziehen sind, ist immer die Auslegung des Vertrags nach den Umständen des Einzelfalls. (T2)
  • 6 Ob 124/06p
    Entscheidungstext OGH 29.06.2006 6 Ob 124/06p
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 1 Ob 153/07t
    Entscheidungstext OGH 11.09.2007 1 Ob 153/07t
    Vgl auch
  • 8 Ob 131/09m
    Entscheidungstext OGH 19.05.2010 8 Ob 131/09m
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T2
  • 3 Ob 95/11h
    Entscheidungstext OGH 24.08.2011 3 Ob 95/11h
    Auch

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1977:RS0017058

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

10.10.2011

Dokumentnummer

JJR_19770119_OGH0002_0080OB00198_7600000_001

Rechtssatz für 4Ob540/81 8Ob514/87 1Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0017068

Geschäftszahl

4Ob540/81; 8Ob514/87; 1Ob349/99a; 8Ob287/01s; 10Ob92/02f; 7Ob165/03w; 3Ob265/02w; 2Ob191/06m; 2Ob48/08k; 4Ob146/10i; 9Ob64/13x; 7Ob96/16t

Entscheidungsdatum

28.09.2016

Norm

ABGB §881 IA, ABGB §932 IIa
ABGB §1295 1a2
ABGB §1295 IIf7d
ABGB §1331

Rechtssatz

1.) Die auf der Grundlage der Lehre von den vertraglichen Schutzpflichten zugunsten Dritter aufbauenden Grundsätze der sogenannten Produzentenhaftung sind auf Mangelfolgeschäden abgestellt, die der Erwerber infolge eines Sachmangels erleidet.

2.) Eine gleiche Interessenlage besteht aber auch, wenn der Produzent Sachen in Verkehr bringt, die mit einem für den (letzten) Erwerber nicht oder nicht ohne weiteres erkennbaren Rechtsmangel behaftet sind.

3.) Da das ABGB Sachmängel und Rechtsmängel grundsätzlich gleich behandelt, kommt Paragraph 932, Absatz eins, letzter Satz ABGB auch bei Folgeschäden aus Rechtsmängeln zur Anwendung. Auch für diese Grundsätzen einzustehen.

4.) Im Gegensatz zu den absolut geschützten Rechten ist das bloße Vermögen dritter Personen in der Regel nicht in den Schutzbereich einzubeziehen. Soweit aber bei Rechtsmängeln der typische Schaden darin besteht, dass der Erwerber vom Berechtigten in Anspruch genommen wird, sind auch daraus entspringende "reine Vermögensschäden" zu ersetzen.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 540/81
    Entscheidungstext OGH 03.11.1981 4 Ob 540/81
    Veröff: SZ 54/152 = JBl 1983,253 (ablehnend Posch)
  • 8 Ob 514/87
    Entscheidungstext OGH 08.07.1987 8 Ob 514/87
    nur: Im Gegensatz zu den absolut geschützten Rechten ist das bloße Vermögen dritter Personen in der Regel nicht in den Schutzbereich einzubeziehen. (T1); Beisatz: In den Schutzbereich sind nur die absolut geschützten Güter Dritter einzubeziehen, es sei denn, die Hauptleistung aus dem Vertrag sollte gerade einem Dritten zukommen, wie etwa bei Verträgen zu Gunsten Dritter oder bei mittelbarer Stellvertretung. (T2)
  • 1 Ob 349/99a
    Entscheidungstext OGH 28.04.2000 1 Ob 349/99a
    nur: Da das ABGB Sachmängel und Rechtsmängel grundsätzlich gleich behandelt, kommt § 932 Abs 1 letzter Satz ABGB auch bei Folgeschäden aus Rechtsmängeln zur Anwendung. (T3)
  • 8 Ob 287/01s
    Entscheidungstext OGH 28.11.2002 8 Ob 287/01s
    Auch; nur T1; Beis wie T2 nur: In den Schutzbereich sind nur die absolut geschützten Güter Dritter einzubeziehen, es sei denn, die Hauptleistung aus dem Vertrag sollte gerade einem Dritten zukommen, wie etwa bei Verträgen zu Gunsten Dritter. (T4)
  • 10 Ob 92/02f
    Entscheidungstext OGH 26.11.2002 10 Ob 92/02f
    Auch; nur T1; Beis wie T2 nur: In den Schutzbereich sind nur die absolut geschützten Güter Dritter einzubeziehen. (T5)
  • 7 Ob 165/03w
    Entscheidungstext OGH 05.08.2003 7 Ob 165/03w
    Auch; Beisatz: Das bloße Vermögen eines Dritten ist in der Regel also nicht in den Schutzbereich eines Vertrages mit Schutzwirkung zu Gunsten Dritter einbezogen. Eine Ausnahme von dieser Regel ist jedoch dann gerechtfertigt, wenn die Hauptleistung gerade einem Dritten zukommen soll. (T6); Veröff: SZ 2003/90
  • 3 Ob 265/02w
    Entscheidungstext OGH 22.10.2003 3 Ob 265/02w
    Auch; nur T1; Beis wie T6
  • 2 Ob 191/06m
    Entscheidungstext OGH 23.03.2007 2 Ob 191/06m
    Auch; nur: Im Gegensatz zu den absolut geschützten Rechten ist das bloße Vermögen dritter Personen in der Regel nicht in den Schutzbereich einzubeziehen. (T7); Beis wie T6
  • 2 Ob 48/08k
    Entscheidungstext OGH 19.02.2009 2 Ob 48/08k
    Vgl; nur T1; Vgl Beis wie T2; Vgl Beis wie T4; Vgl Beis wie T6
  • 4 Ob 146/10i
    Entscheidungstext OGH 09.11.2010 4 Ob 146/10i
    Auch; Beis wie T2; Beis wie T4; Beis wie T6; Beisatz: Ein solcher Vermögensschaden kann insbesondere darin bestehen, dass eine Schlechterfüllung zu einem verschuldensunabhängigen Schadenersatzanspruch eines Vierten gegen den aus dem Vertrag begünstigten Dritten führt. Fällt dieser Schaden in den Schutzbereich des Vertrags, so ist der fahrlässig handelnde Vertragspartner verpflichtet, dem aus dem Vertrag begünstigten Dritten Regress zu leisten. (T8)
  • 9 Ob 64/13x
    Entscheidungstext OGH 25.03.2014 9 Ob 64/13x
    Auch; nur T1; Veröff: SZ 2014/30
  • 7 Ob 96/16t
    Entscheidungstext OGH 28.09.2016 7 Ob 96/16t
    Auch; Beis wie T2; Beis wie T4; Beis wie T6

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1981:RS0017068

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

09.11.2016

Dokumentnummer

JJR_19811103_OGH0002_0040OB00540_8100000_001

Rechtssatz für 1Ob636/80 4Ob540/81 7Ob...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0018480

Geschäftszahl

1Ob636/80; 4Ob540/81; 7Ob611/95; 5Ob176/99i; 7Ob184/03i; 10Ob21/08y; 9Ob63/10w; 7Ob196/13v; 5Ob119/19i

Entscheidungsdatum

27.11.2019

Rechtssatz

Nach österreichischem Recht werden Sachmängel und Rechtsmängel gleich behandelt.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 636/80
    Entscheidungstext OGH 27.08.1980 1 Ob 636/80
    Veröff: SZ 53/107 = NZ 1981,105 = JBl 1982,486 (kritisch Berger JBl 1982,464)
  • 4 Ob 540/81
    Entscheidungstext OGH 03.11.1981 4 Ob 540/81
    Veröff: SZ 54/152 = JBl 1983,253
  • 7 Ob 611/95
    Entscheidungstext OGH 17.07.1996 7 Ob 611/95
  • 5 Ob 176/99i
    Entscheidungstext OGH 31.08.1999 5 Ob 176/99i
  • 7 Ob 184/03i
    Entscheidungstext OGH 05.08.2003 7 Ob 184/03i
  • 10 Ob 21/08y
    Entscheidungstext OGH 12.05.2009 10 Ob 21/08y
    Beisatz: Da Sach- und Rechtsmängel grundsätzlich gleich zu behandeln sind, besteht kein Anlass, bei im Rahmen der Gewährleistung geltend gemachten Rechtsmängeln von den allgemeinen Regeln der Behauptungs- und Beweislast abzugehen. (T1); Veröff: SZ 2009/66
  • 9 Ob 63/10w
    Entscheidungstext OGH 29.08.2011 9 Ob 63/10w
  • 7 Ob 196/13v
    Entscheidungstext OGH 08.11.2013 7 Ob 196/13v
  • 5 Ob 119/19i
    Entscheidungstext OGH 27.11.2019 5 Ob 119/19i

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1980:RS0018480

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

28.01.2020

Dokumentnummer

JJR_19800827_OGH0002_0010OB00636_8000000_002

Rechtssatz für 8Ob281/70; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0037785

Geschäftszahl

8Ob281/70; 5Ob88/72; 4Ob589/73; 8Ob119/75; 5Ob105/75; 5Ob258/75; 1Ob190/75; 5Ob536/76; 8Ob198/76 (8Ob199/76; 8Ob200/76); 1Ob761/76; 7Ob16/77 (7Ob17/77); 7Ob595/77; 6Ob572/78; 7Ob564/78; 8Ob539/78; 3Ob572/78; 4Ob554/78; 6Ob532/80; 4Ob596/79; 4Ob567/79; 3Ob570/79; 3Ob594/80; 1Ob587/81; 1Ob714/80; 6Ob693/81; 1Ob26/80; 4Ob540/81; 3Ob502/82; 4Ob504/82; 7Ob524/83; 1Ob582/84; 8Ob207/83; 1Ob661/85; 1Ob1/86 (1Ob2/86); 7Ob662/86; 1Ob502/87 (1Ob503/87); 3Ob513/87; 3Ob559/86; 1Ob15/88; 6Ob645/88 (6Ob646/88); 8Ob606/89; 8Ob516/90; 1Ob603/90; 1Ob664/90; 1Ob49/91; 6Ob611/91; 2Ob27/92; 2Ob50/92 (2Ob51/92); 4Ob2/93; 1Ob529/94; 8Ob614/93; 7Ob627/95; 1Ob603/95; 2Ob2363/96f; 1Ob2227/96y; 1Ob2317/96h; 7Ob2377/96a; 1Ob2377/96g; 2Ob335/97x; 1Ob66/98g; 1Ob231/98x; 4Ob325/98t; 2Ob390/97k; 1Ob330/98f; 4Ob203/00g; 2Ob136/99k; 10Ob81/00k; 7Ob151/00g; 7Ob271/00d; 6Ob250/01k; 6Ob296/01z; 7Ob316/01y; 7Ob24/02h; 2Ob95/01m; 1Ob33/02p; 8Ob287/01s; 7Ob245/02h; 7Ob165/03w; 3Ob265/02w; 9Ob128/03v; 6Ob155/04v; 7Ob281/04f; 4Ob229/04m; 6Ob21/04p; 7Ob211/05p; 6Ob70/06x; 2Ob271/05z; 2Ob226/05g; 7Ob218/06v; 4Ob104/07h; 9Ob79/06t; 1Ob153/07t; 2Ob47/07m; 7Ob30/07y; 7Ob165/08b; 2Ob128/09a; 8Ob155/09s; 1Ob18/10v; 9Ob83/09k; 9Ob76/10g; 7Ob20/11h; 7Ob26/11s; 3Ob95/11h; 7Ob170/11t; 7Ob185/11y; 1Ob220/12b; 2Ob70/12a; 2Ob4/13x; 2Ob191/12w; 2Ob229/13k; 1Ob150/13k; 2Ob50/14p; 8Ob53/14y; 2Ob13/14x; 3Ob102/14t; 1Ob103/14z; 7Ob96/16t; 7Ob38/17i; 2Ob209/17z; 5Ob82/19y; 4Ob145/21h; 2Ob152/21y; 7Ob105/23a

Entscheidungsdatum

24.10.2023

Norm

ABGB §881 IA
ABGB §1295 Ia2
  1. ABGB § 881 heute
  2. ABGB § 881 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916
  1. ABGB § 1295 heute
  2. ABGB § 1295 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916

Rechtssatz

Wenn einem Vertragspartner als vertragliche Nebenpflicht eine Schutzpflicht dritten Personen gegenüber, die der Vertragsleistung nahestehen, obliegt, wird dritten Personen die Geltendmachung eines eigenen Schadens aus dem fremden Vertrag zuerkannt.

Anmerkung

Bem: Der Rechtssatz wird wegen der Häufigkeit seiner Zitierung ("überlanger RS") nicht bei jeder einzelnen Bezugnahme, sondern nur fallweise mit einer Gleichstellungsindizierung versehen.

Entscheidungstexte

  • 8 Ob 281/70
    Entscheidungstext OGH 22.12.1970 8 Ob 281/70
    Veröff: SZ 43/236
  • 5 Ob 88/72
    Entscheidungstext OGH 18.04.1972 5 Ob 88/72
  • 4 Ob 589/73
    Entscheidungstext OGH 11.12.1973 4 Ob 589/73
    Ähnlich; Veröff: SZ 46/121 = EvBl 1974/98 S 211
  • 8 Ob 119/75
    Entscheidungstext OGH 18.06.1975 8 Ob 119/75
    Beisatz: Hiebei handelt es sich um Fälle in denen die Verbindung mit Verträgen zugunsten Dritter naheliegt, in denen also ein Dritter, auch wenn er nicht Vertragspartner ist, erkennbar begünstigt erscheint. (T1)
    Veröff: JBl 1976,210
  • 5 Ob 105/75
    Entscheidungstext OGH 01.07.1975 5 Ob 105/75
  • 5 Ob 258/75
    Entscheidungstext OGH 20.01.1976 5 Ob 258/75
    Auch; Beisatz: Die in einem Vertrag übernommene Nebenverpflichtung der Einhaltung einer Maßnahme zum Schutz eines Rechtsgutes (hier eines Fernkabels) eines am Vertrag nicht beteiligten Dritten ist eine Abart des Vertrages zugunsten Dritter. Aus der Verletzung der dadurch zu seinen Gunsten vertraglich begründeten Schutzpflicht kann der Dritte seinen Schadenersatzanspruch unmittelbar ableiten (Bydlinski JBl 1960,360). (T2)
  • 1 Ob 190/75
    Entscheidungstext OGH 04.02.1976 1 Ob 190/75
    Beisatz: Produzentenhaftung (T3)
    Veröff: SZ 49/14 = EvBl 1976/168 S 325 = JBl 1977,146 (mit Anmerkung von Rummel)
  • 5 Ob 536/76
    Entscheidungstext OGH 23.03.1976 5 Ob 536/76
    Beisatz: Werkleistungen (T4)
  • 8 Ob 198/76
    Entscheidungstext OGH 19.01.1977 8 Ob 198/76
    Beisatz: Begünstigte Personen sind Dritte, deren Kontakt mit der vertraglichen Hauptleistung beim Vertragsabschluss voraussehbar war und die der Vertragspartner entweder erkennbar durch Zuwendung der Hauptleistung begünstigte oder an denen er ein sichtbares eigenes Interesse hat oder denen er selbst offensichtlich rechtlich zur Fürsorge verpflichtet ist. (T5)
    Veröff: EvBl 1977/205 S 459 = JBl 1978,479
  • 1 Ob 761/76
    Entscheidungstext OGH 02.03.1977 1 Ob 761/76
    Auch; Veröff: SZ 50/34
  • 7 Ob 16/77
    Entscheidungstext OGH 28.04.1977 7 Ob 16/77
    Beis wie T5; Veröff: VersR 1978,167
  • 7 Ob 595/77
    Entscheidungstext OGH 30.06.1977 7 Ob 595/77
    Beis wie T5; Veröff: SZ 50/102
  • 6 Ob 572/78
    Entscheidungstext OGH 11.05.1978 6 Ob 572/78
    Auch; Beisatz: Wohnungswerber beziehungsweise Miteigentümer - Verspätungsschaden wegen verspäteter Rohbauerstellung. (T6)
  • 7 Ob 564/78
    Entscheidungstext OGH 11.05.1978 7 Ob 564/78
    Beis wie T5; Beisatz: Eigentümer als begünstigter Dritter eines Untermietvertrages in Bezug auf die vertragliche Nebenverpflichtung, eine übermäßige oder missbräuchliche Abnützung der Bestandsache zu unterlassen. (T7)
    Veröff: JBl 1979,37
  • 8 Ob 539/78
    Entscheidungstext OGH 11.10.1978 8 Ob 539/78
    Vgl
  • 3 Ob 572/78
    Entscheidungstext OGH 17.10.1978 3 Ob 572/78
    Auch
  • 4 Ob 554/78
    Entscheidungstext OGH 16.01.1979 4 Ob 554/78
    Beis wie T5; Veröff: ÖBA 1980,370
  • 6 Ob 532/80
    Entscheidungstext OGH 21.05.1980 6 Ob 532/80
  • 4 Ob 596/79
    Entscheidungstext OGH 18.09.1980 4 Ob 596/79
    Beis wie T5
  • 4 Ob 567/79
    Entscheidungstext OGH 14.10.1980 4 Ob 567/79
    Beis wie T1; Beis wie T5; Beisatz: Hier: Erdgasleistung - Explosionsschäden (T8)
  • 3 Ob 570/79
    Entscheidungstext OGH 26.11.1980 3 Ob 570/79
    Beis wie T5
  • 3 Ob 594/80
    Entscheidungstext OGH 25.03.1981 3 Ob 594/80
    Auch; Beisatz: Nahverhältnis zwischen Personenhandelsgesellschaft und persönlich haftendem Gesellschafter, der als Mitglied des ÖAMTC dessen Pannenhilfe in Anspruch nimmt. (T9)
    Veröff: SZ 54/41 = JBl 1982,95 = ZVR 1982/64 S 50
  • 1 Ob 587/81
    Entscheidungstext OGH 08.04.1981 1 Ob 587/81
    Beis wie T5
  • 1 Ob 714/80
    Entscheidungstext OGH 29.04.1981 1 Ob 714/80
    Veröff: SZ 54/65 = JBl 1982,601
  • 6 Ob 693/81
    Entscheidungstext OGH 12.08.1981 6 Ob 693/81
    Beis wie T5; Beisatz: Hier: Wohnungseigentümer bei Mangelhaftigkeit des Gesamtbauwerks. (T10)
  • 1 Ob 26/80
    Entscheidungstext OGH 29.04.1981 1 Ob 26/80
    Auch; Veröff: SZ 54/63
  • 4 Ob 540/81
    Entscheidungstext OGH 03.11.1981 4 Ob 540/81
    Beisatz: Haftung auch für Rechtsmängel. (T11)
    Veröff: SZ 54/152 = JBl 1983,253 (ablehnend Posch)
  • 3 Ob 502/82
    Entscheidungstext OGH 24.03.1982 3 Ob 502/82
    Beis wie T5
  • 4 Ob 504/82
    Entscheidungstext OGH 14.12.1982 4 Ob 504/82
    Beis wie T5; Beisatz: Schutzwirkung zugunsten künftiger Kunden des Vertragspartners des Produzenten: Vom Produzenten abgefüllte Sodawasserflasche explodiert in einem Selbstbedienungsladen und verletzt dort eine andere Ware einkaufende Person. (T12)
  • 7 Ob 524/83
    Entscheidungstext OGH 26.05.1983 7 Ob 524/83
  • 1 Ob 582/84
    Entscheidungstext OGH 05.06.1984 1 Ob 582/84
    Beis wie T5; Veröff: EvBl 1985/63 S 304 = JBl 1985,295
  • 8 Ob 207/83
    Entscheidungstext OGH 11.09.1984 8 Ob 207/83
  • 1 Ob 661/85
    Entscheidungstext OGH 13.11.1985 1 Ob 661/85
    Beis wie T5; Veröff: SZ 58/4 = EvBl 1986/110 S 400 = JBl 1986,452
  • 1 Ob 1/86
    Entscheidungstext OGH 05.03.1986 1 Ob 1/86
    Auch; Veröff: JBl 1986/782
  • 7 Ob 662/86
    Entscheidungstext OGH 26.11.1986 7 Ob 662/86
    Auch; Beis wie T5; Veröff: JBl 1987,250 = MietSlg XXXVIII/51
  • 1 Ob 502/87
    Entscheidungstext OGH 08.04.1987 1 Ob 502/87
    Auch; Veröff: SZ 60/64
  • 3 Ob 513/87
    Entscheidungstext OGH 11.11.1987 3 Ob 513/87
    Beisatz: Da diese Schutzwirkungen aber eine Folge der zwischen den Vertragsparteien geschlossenen Vereinbarung sind, kommen sie nicht in Betracht, wenn das Verhalten des Schädigers der Vereinbarung entspricht. (T13)
  • 3 Ob 559/86
    Entscheidungstext OGH 08.03.1988 3 Ob 559/86
    Auch; Beis wie T5; Veröff: SZ 61/55 = EvBl 1989/1 S 13 = WBl 1988,240 = RZ 1988/51 S 221 = ÖBA 1988,1022 (Jabornegg)
  • 1 Ob 15/88
    Entscheidungstext OGH 19.07.1988 1 Ob 15/88
    Beis wie T5
  • 6 Ob 645/88
    Entscheidungstext OGH 06.09.1988 6 Ob 645/88
    Auch
  • 8 Ob 606/89
    Entscheidungstext OGH 19.10.1989 8 Ob 606/89
  • 8 Ob 516/90
    Entscheidungstext OGH 28.06.1990 8 Ob 516/90
    Auch; Beis wie T5; Beisatz: Hier: Versender und Zwischenspediteur. (T14)
    Veröff: SZ 63/123
  • 1 Ob 603/90
    Entscheidungstext OGH 28.11.1990 1 Ob 603/90
    Beis wie T5
  • 1 Ob 664/90
    Entscheidungstext OGH 16.01.1991 1 Ob 664/90
    Veröff: JBl 1991,453
  • 1 Ob 49/91
    Entscheidungstext OGH 18.12.1991 1 Ob 49/91
    Auch; Beis wie T5; Vgl Beis wie T2
  • 6 Ob 611/91
    Entscheidungstext OGH 28.11.1991 6 Ob 611/91
  • 2 Ob 27/92
    Entscheidungstext OGH 01.07.1992 2 Ob 27/92
    Beis wie T5
  • 2 Ob 50/92
    Entscheidungstext OGH 11.11.1992 2 Ob 50/92
    Beis wie T5 nur: Begünstigte Personen sind Dritte, deren Kontakt mit der vertraglichen Hauptleistung beim Vertragsabschluss voraussehbar war. (T15)
  • 4 Ob 2/93
    Entscheidungstext OGH 15.12.1992 4 Ob 2/93
    Auch; Beis wie T5; Beisatz: Der Kreis der geschützten Dritten ist auf Grund umfassender Interessenabwägung zu umgrenzen. (T16)
  • 1 Ob 529/94
    Entscheidungstext OGH 11.03.1994 1 Ob 529/94
    Auch; Veröff: SZ 67/40
  • 8 Ob 614/93
    Entscheidungstext OGH 03.02.1994 8 Ob 614/93
    Auch; Beis wie T5
  • 7 Ob 627/95
    Entscheidungstext OGH 08.11.1995 7 Ob 627/95
    Beisatz: Hier: Hochspannungskabel. (T17)
  • 1 Ob 603/95
    Entscheidungstext OGH 04.06.1996 1 Ob 603/95
    Auch; Beisatz: Empfänger des Frachtgutes von den Schutzwirkungen des Vertrages zwischen Speditionsunternehmen und Unterfrachtführer umfasst. (T18)
  • 2 Ob 2363/96f
    Entscheidungstext OGH 14.11.1996 2 Ob 2363/96f
    Auch
  • 1 Ob 2227/96y
    Entscheidungstext OGH 25.10.1996 1 Ob 2227/96y
    Auch
  • 1 Ob 2317/96h
    Entscheidungstext OGH 16.12.1996 1 Ob 2317/96h
    Auch; Beis wie T5; Beis wie T16; Beisatz: Der in den Schutzkreis des Vertrags aufgenommene Dritte kann direkt gegen den Schuldner ex contractu Schadenersatzansprüche geltend machen. (T19)
  • 7 Ob 2377/96a
    Entscheidungstext OGH 15.01.1997 7 Ob 2377/96a
    Beis wie T15
  • 1 Ob 2377/96g
    Entscheidungstext OGH 14.10.1997 1 Ob 2377/96g
    Auch; Beis wie T18
  • 2 Ob 335/97x
    Entscheidungstext OGH 20.11.1997 2 Ob 335/97x
  • 1 Ob 66/98g
    Entscheidungstext OGH 24.03.1998 1 Ob 66/98g
    Vgl auch; Beis wie T18
  • 1 Ob 231/98x
    Entscheidungstext OGH 19.01.1999 1 Ob 231/98x
    Auch
  • 4 Ob 325/98t
    Entscheidungstext OGH 26.01.1999 4 Ob 325/98t
    Vgl auch
  • 2 Ob 390/97k
    Entscheidungstext OGH 25.03.1999 2 Ob 390/97k
    Auch; Beis wie T15; Beisatz: Werden Sachen eines Dritten beschädigt, wird der Kreis der schutzwürdigen Personen dahin abgegrenzt, dass an den beschädigten Gegenständen entweder die Hauptleistung vorgenommen werden soll, ein offensichtliches Interesse des Vertragspartners besteht oder dieser selbst kraft eigener Sorgfaltspflicht die Sache zu bewahren verpflichtet ist. (T20)
  • 1 Ob 330/98f
    Entscheidungstext OGH 25.05.1999 1 Ob 330/98f
    Auch; Beis wie T5 nur: Begünstigte Personen sind Dritte, deren Kontakt mit der vertraglichen Hauptleistung beim Vertragsabschluss voraussehbar war und die der Vertragspartner entweder erkennbar durch Zuwendung der Hauptleistung begünstigte oder denen er selbst offensichtlich rechtlich zur Fürsorge verpflichtet ist. (T21)
    Veröff: SZ 72/89
  • 4 Ob 203/00g
    Entscheidungstext OGH 17.08.2000 4 Ob 203/00g
    Auch; Beis wie T21; Beis wie T19; Veröff: SZ 73/126
  • 2 Ob 136/99k
    Entscheidungstext OGH 02.08.2000 2 Ob 136/99k
    Auch; Beis wie T5; Beis wie T16
  • 10 Ob 81/00k
    Entscheidungstext OGH 05.12.2000 10 Ob 81/00k
    Auch; Beis wie T1; Beis ähnlich T5; Beisatz: Man prüft, ob der Dritte erkennbar durch die Zuwendung der Hauptleistung begünstigt werden soll, ob der Gläubiger, dem gegenüber Erfüllungshandlungen gesetzt werden, ein (besonderes) eigenes Interesse (am Schutz) des geschädigten Dritten hat oder diesem zur Fürsorge verpflichtet ist. Man untersucht, ob bei Vertragsabschluss der Kontakt einer Person oder ihrer Sache mit der Leistung beziehungsweise mit der Hauptleistung oder der auf das Leistungsergebnis hinzielenden Handlung voraussehbar war und es wird die Erkennbarkeit des Gläubigerinteresses ins Treffen geführt. (T22)
  • 7 Ob 151/00g
    Entscheidungstext OGH 14.12.2000 7 Ob 151/00g
    Auch; Beis wie T5; Beisatz: Bei Verträgen, die die Zurverfügungstellung einer Wohnmöglichkeit beinhalten und die Verpflichtung zur Freihaltung und dem Bestreuen der Zugangswege umfassen, ist davon auszugehen, dass davon auch jene Personen erfasst sind, die vorhersehbar diese Wege in einem den Bewohnern vergleichbaren Ausmaß in deren Interesse zu deren Pflege benützen (hier: Pflegehelfer des Wohnberechtigten). (T23)
  • 7 Ob 271/00d
    Entscheidungstext OGH 20.12.2000 7 Ob 271/00d
    Beis wie T5
  • 6 Ob 250/01k
    Entscheidungstext OGH 29.11.2001 6 Ob 250/01k
    Beis wie T4
  • 6 Ob 296/01z
    Entscheidungstext OGH 31.01.2002 6 Ob 296/01z
    Auch; Beis wie T5
  • 7 Ob 316/01y
    Entscheidungstext OGH 11.02.2002 7 Ob 316/01y
    Auch; Beis ähnlich T5; Beisatz: Der klagende Haftpflichtversicherer ist Ansehung des ihm entstandenen Vermögensschadens in den Schutzbereich des vom beklagten Rechtsanwalt mit dem Versicherungsnehmer abgeschlossenen Mandantsvertrages über die Vertretung im verfahrensgegenständlichen Vorprozess einbezogen. (T24)
  • 7 Ob 24/02h
    Entscheidungstext OGH 29.04.2002 7 Ob 24/02h
    Auch; Beis wie T5
  • 2 Ob 95/01m
    Entscheidungstext OGH 09.07.2002 2 Ob 95/01m
    Auch; Beis wie T5
  • 1 Ob 33/02p
    Entscheidungstext OGH 25.10.2002 1 Ob 33/02p
    Beis wie T1; Beis wie T19; Beisatz: Der begünstigte Personenkreis wird durch objektive Auslegung des Vertrags bestimmt. (T25)
  • 8 Ob 287/01s
    Entscheidungstext OGH 28.11.2002 8 Ob 287/01s
    Beis wie T4; Beis ähnlich T5; Beis wie T25
  • 7 Ob 245/02h
    Entscheidungstext OGH 13.11.2002 7 Ob 245/02h
    Vgl auch; Beis wie T19; Beisatz: Ein Vertrag mit Schutzwirkungen zu Gunsten Dritter ist dort nicht zu unterstellen, wo der Dritte gegen einen der beiden Kontrahenten Ansprüche aus eigenem Vertrag hat (vgl SZ 51/176; 7 Ob 672/89; 4 Ob 325/98t; 4 Ob 203/00g). (T26)
  • 7 Ob 165/03w
    Entscheidungstext OGH 05.08.2003 7 Ob 165/03w
    Auch; Beisatz: Hier: Unmittelbare Auswirkung eines Gesamtvertrages (§ 341 ASVG) auf den Vertragsarzt als Partei des Einzelvertrages. (T27)
    Beisatz: Die Schutzwirkung des Gesamtvertrages hinsichtlich der Vertragsärzte schlägt auch auf deren Rechtsnachfolger durch. (T28)
    Veröff: SZ 2003/90
  • 3 Ob 265/02w
    Entscheidungstext OGH 22.10.2003 3 Ob 265/02w
    Auch; Beis wie T19; Beis wie T25; Beis wie T16; Beis wie T21; Beis wie T26
  • 9 Ob 128/03v
    Entscheidungstext OGH 25.02.2004 9 Ob 128/03v
    Vgl; Beis wie T5 nur: Begünstigte Personen sind Dritte, deren Kontakt mit der vertraglichen Hauptleistung beim Vertragsabschluss voraussehbar war und die der Vertragspartner erkennbar durch Zuwendung der Hauptleistung begünstigte. (T29)
    Beisatz: Beim Treuhandkonto soll die Leistung der Bank aber gerade an den Treuhänder und nicht an die Treugeber erfolgen. Es wäre widersprüchlich, wollte man zum Beispiel annehmen, die Bank sei zwar nur gegenüber dem Treuhänder zur Auszahlung eines Guthabens verpflichtet, doch bei schuldhaftem Verzug stehe der Schadenersatzanspruch den Treugebern zu. Dazu kommt, dass der Ersatz reiner Vermögensschäden beim Vertrag mit Schutzwirkung zugunsten Dritter eher zurückhaltend beurteilt wird. (T30)
  • 6 Ob 155/04v
    Entscheidungstext OGH 23.09.2004 6 Ob 155/04v
    Auch; Beis wie T21
  • 7 Ob 281/04f
    Entscheidungstext OGH 15.12.2004 7 Ob 281/04f
    Vgl auch; Beis wie T26
  • 4 Ob 229/04m
    Entscheidungstext OGH 21.12.2004 4 Ob 229/04m
    Auch; Beis wie T5; Beisatz: Hier: Baustellenkoordinator als begünstigter Dritter des (Werkvertrages) Vertrages zwischen Bauherr/Bauunternehmer. (T31)
  • 6 Ob 21/04p
    Entscheidungstext OGH 03.11.2005 6 Ob 21/04p
    Beis wie T5; Beisatz: Das schutzwürdige Interesse des Geschädigten wird nicht dadurch beseitigt, dass er auch aus einem anderen Vertrag mit Schutzwirkung für Dritte vorgehen könnte. Hier: Der Kläger aus dem Vertrag seines Arbeitgebers mit der Drittbeklagten. (T32)
  • 7 Ob 211/05p
    Entscheidungstext OGH 28.11.2005 7 Ob 211/05p
    Auch; Beis wie T30
  • 6 Ob 70/06x
    Entscheidungstext OGH 06.04.2006 6 Ob 70/06x
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Die allfällige Schutzwirkung eines Vertrages zugunsten Dritter erstreckt sich nicht auf bloße Besucher. (T33)
  • 2 Ob 271/05z
    Entscheidungstext OGH 12.06.2006 2 Ob 271/05z
    Auch; Beis wie T18
  • 2 Ob 226/05g
    Entscheidungstext OGH 12.06.2006 2 Ob 226/05g
    Auch; Beisatz: In diesem Fall erwirbt der Dritte unmittelbare vertragliche Ansprüche gegen den Schuldner, der dann auch gemäß § 1313a ABGB für das Verschulden jener Personen haftet, deren er sich zur Erfüllung bediente. (T34)
  • 7 Ob 218/06v
    Entscheidungstext OGH 27.09.2006 7 Ob 218/06v
    Vgl auch; Beisatz: Ein Kaskoversicherungsvertrag entfaltet keine Schutzwirkung zugunsten einer Kfz-Reparaturwerkstätte. (T35)
  • 4 Ob 104/07h
    Entscheidungstext OGH 10.07.2007 4 Ob 104/07h
    Auch; Beis wie T26; Veröff: SZ 2007/110
  • 9 Ob 79/06t
    Entscheidungstext OGH 08.08.2007 9 Ob 79/06t
    Auch; Beis wie T21
  • 1 Ob 153/07t
    Entscheidungstext OGH 11.09.2007 1 Ob 153/07t
    Beis wie T5; Beisatz: Haftung des Werkunternehmers auf Grund eines Vertrags mit Schutzwirkung zu Gunsten Dritter tritt bei Emissionen (§ 364a ABGB) oder Grundstückssetzungen (§ 364b ABGB) neben die Haftung des Grundeigentümers. (T36)
  • 2 Ob 47/07m
    Entscheidungstext OGH 12.07.2007 2 Ob 47/07m
    Vgl auch; Beis wie T26
  • 7 Ob 30/07y
    Entscheidungstext OGH 16.11.2007 7 Ob 30/07y
    Beis wie T32 nur: Das schutzwürdige Interesse des Geschädigten wird nicht dadurch beseitigt, dass er auch aus einem anderen Vertrag mit Schutzwirkung für Dritte vorgehen könnte. (T37)
  • 7 Ob 165/08b
    Entscheidungstext OGH 29.04.2009 7 Ob 165/08b
    Beisatz: Zum Kreis der in diesen Schutzbereich des Transportvertrags über die verladende Ware einzubeziehenden Personen gehört auch der, der diese Ware als Unterfrachtführer zu transportieren hatte. (T38)
  • 2 Ob 128/09a
    Entscheidungstext OGH 28.01.2010 2 Ob 128/09a
    Auch; Beis wie T5; Beis wie T25; Beis wie T34; Beisatz: Schutz- und Sorgfaltspflichten aus einem Vertragsverhältnis bestehen nicht nur zwischen den Vertragsparteien, sondern auch gegenüber bestimmten dritten Personen, die durch die Vertragserfüllung erkennbar in erhöhtem Maße gefährdet werden. (T39)
  • 8 Ob 155/09s
    Entscheidungstext OGH 23.03.2010 8 Ob 155/09s
  • 1 Ob 18/10v
    Entscheidungstext OGH 20.04.2010 1 Ob 18/10v
    Vgl auch; Beis wie T26
  • 9 Ob 83/09k
    Entscheidungstext OGH 30.06.2010 9 Ob 83/09k
    Auch; Beis wie T5; Beisatz: Im Falle eines ärztlichen Kunstfehlers mit der Folge des Todes des Patienten ist auch der in aufrechter Lebensgemeinschaft mit dem Patienten lebende Ehegatte aus dem Behandlungsvertrag derart geschützt, dass er für einen bei ihm eingetretenen Trauerschaden mit Krankheitswert vom Vertragspartner des Getöteten Ersatz wegen Verletzung vertraglicher Schutz- und Sorgfaltspflichten begehren kann. (T40)
    Veröff: SZ 2010/79
  • 9 Ob 76/10g
    Entscheidungstext OGH 24.11.2010 9 Ob 76/10g
    Auch; Beis wie T5 nur: Begünstigte Personen sind unter anderem Dritte, an denen der Vertragspartner ein sichtbares eigenes Interesse hat oder denen er selbst offensichtlich rechtlich zur Fürsorge verpflichtet ist. (T41)
    Beis wie T39
  • 7 Ob 20/11h
    Entscheidungstext OGH 09.03.2011 7 Ob 20/11h
    Auch
  • 7 Ob 26/11s
    Entscheidungstext OGH 18.05.2011 7 Ob 26/11s
    Auch
  • 3 Ob 95/11h
    Entscheidungstext OGH 24.08.2011 3 Ob 95/11h
    Vgl auch; Beis wie T15
  • 7 Ob 170/11t
    Entscheidungstext OGH 28.03.2012 7 Ob 170/11t
    Vgl auch; Beis wie T34
  • 7 Ob 185/11y
    Entscheidungstext OGH 19.04.2012 7 Ob 185/11y
    Vgl auch; Auch Beis wie T5; Auch Beis wie T34
  • 1 Ob 220/12b
    Entscheidungstext OGH 13.12.2012 1 Ob 220/12b
    Vgl auch; Beis wie T19; Beis wie T34
  • 2 Ob 70/12a
    Entscheidungstext OGH 29.11.2012 2 Ob 70/12a
    Auch; Beis wie T34; Beis wie T5; Veröff: SZ 2012/134
  • 2 Ob 4/13x
    Entscheidungstext OGH 17.06.2013 2 Ob 4/13x
    Vgl; nur T26; Auch Beis wie T41
  • 2 Ob 191/12w
    Entscheidungstext OGH 30.07.2013 2 Ob 191/12w
    Auch; Beisatz: Hier: Kauf- und Liefervertrag, verletzter Lagerleiter. (T42)
  • 2 Ob 229/13k
    Entscheidungstext OGH 19.12.2013 2 Ob 229/13k
    Auch; Beisatz: Hier: Bei Flugzeugabsturz verletzte Ehefrau des Piloten als dessen Passagier gegenüber dem Flugsportverein als Flugzeughalter. (T43)
  • 1 Ob 150/13k
    Entscheidungstext OGH 27.02.2014 1 Ob 150/13k
    Auch
  • 2 Ob 50/14p
    Entscheidungstext OGH 25.06.2014 2 Ob 50/14p
    Beisatz: Hier aber: Fesselballonstarts für Gewinner eines Gewinnspieles aufgrund Vertrag mit Verein durchgeführt; Berechtigung des Geschädigten zur Ballonfahrt (Gewinn) nicht festgestellt. (T44)
  • 8 Ob 53/14y
    Entscheidungstext OGH 26.06.2014 8 Ob 53/14y
    Beis wie T5
  • 2 Ob 13/14x
    Entscheidungstext OGH 11.09.2014 2 Ob 13/14x
    Vgl; Beis wie T26
  • 3 Ob 102/14t
    Entscheidungstext OGH 22.10.2014 3 Ob 102/14t
    Auch; Beisatz: Schutz- und Sorgfaltspflichten bestehen nicht nur zwischen den Vertragsparteien, sondern auch gegenüber bestimmten dritten Personen, die durch die Vertragserfüllung erkennbar in erhöhtem Maße gefährdet werden und der Interessensphäre eines Vertragspartners angehören. Der Dritte erwirbt unmittelbare vertragliche Ansprüche gegen den Schuldner. (T45); Veröff: SZ 2014/97
  • 1 Ob 103/14z
    Entscheidungstext OGH 22.01.2015 1 Ob 103/14z
    Vgl; Veröff: SZ 2015/3
  • 7 Ob 96/16t
    Entscheidungstext OGH 28.09.2016 7 Ob 96/16t
    Beisatz: Hier: Gebäudebündelversicherung der Wohnungseigentümergemeinschaft. Dieser (unechte) Vertrag zugunsten Dritter entfaltet Schutz‑ und Sorgfaltspflichten zugunsten der Versicherten. (T46)
  • 7 Ob 38/17i
    Entscheidungstext OGH 20.12.2017 7 Ob 38/17i
  • 2 Ob 209/17z
    Entscheidungstext OGH 29.11.2018 2 Ob 209/17z
    Auch; Beis wie T5; Beis wie T22; Beis wie T34; Beis wie T45; Beisatz: Verständige Vertragsparteien einer Vereinbarung über Reinigungsdienstleistungen würden alle mit der vertraglichen Hauptleistung der beklagten Partei geradezu typischerweise in Berührung geratenden Personen, wie etwa Kunden und Personal des Auftraggebers, in den Schutzbereich des Vertrags, mit dem eine gefahrlose Benutzung von dessen Flächen und Räumlichkeiten sichergestellt werden sollte, einbeziehen. (T47); Veröff: SZ 2018/102
  • 5 Ob 82/19y
    Entscheidungstext OGH 22.10.2019 5 Ob 82/19y
    Beis wie T5; Beis wie T21; Beis wie T22; Beis wie T25; Beis wie T34; Beis wie T45
  • 4 Ob 145/21h
    Entscheidungstext OGH 28.09.2021 4 Ob 145/21h
    vgl; Beisatz: Hier: Abschlussprüfer. (T48)
    Anm: Veröff: SZ 2021/89
  • 2 Ob 152/21y
    Entscheidungstext OGH Ordentliche Erledigung (Sachentscheidung) 25.10.2022 2 Ob 152/21y
    Beisatz wie T39
  • 7 Ob 105/23a
    Entscheidungstext OGH Ordentliche Erledigung (Sachentscheidung) 24.10.2023 7 Ob 105/23a
    Beisatz wie T34; Beisatz wie T45
    Beisatz: Hier: versicherungsrechtliches Konstrukt mit dem Zweck, die Rückzahlung des investierten Kapitals an die Anleger unter allen Umständen sicherzustellen. (T49)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1970:RS0037785

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

27.12.2023

Dokumentnummer

JJR_19701222_OGH0002_0080OB00281_7000000_006

Entscheidungstext 4Ob540/81

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Entscheidungstext

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Geschäftszahl

4Ob540/81

Entscheidungsdatum

03.11.1981

Norm

ABGB §881
ABGB §932
ABGB §1295
  1. ABGB § 881 heute
  2. ABGB § 881 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916
  1. ABGB § 932 heute
  2. ABGB § 932 gültig ab 01.01.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 175/2021
  3. ABGB § 932 gültig von 01.01.2002 bis 31.12.2021 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 48/2001
  4. ABGB § 932 gültig von 01.01.1917 bis 31.12.2001 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916
  1. ABGB § 1295 heute
  2. ABGB § 1295 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916

Kopf

SZ 54/152

Spruch

Wer eine Ware unter schuldhafter Verletzung wettbewerbsrechtlicher Vorschriften in den Verkehr bringt und dadurch bewirkt, daß nicht nur seine unmittelbaren Abnehmer, sondern auch deren Vertragspartner nach den Bestimmungen des Wettbewerbsrechtes auf Unterlassung in Anspruch genommen werden, hat für die durch diesen Rechtsmangel verursachten Mangelfolgeschäden (hier: Prozeßkosten) einzustehen

OGH 3. November 1981, 4 Ob 540/81 (LGZ Wien 45 R 773/80; BG Hietzing 4 C 454/80)

Text

Die P-Ges. m. b. H. vertreibt in Österreich Tonträger mit Darbietungen des beliebten Humoristen Fritz E., der unter dem Schlagwort "Fritz, kennst di aus" auftritt. Die beklagte Partei vertrieb - nach den Klagebehauptungen in offenbarer Anlehnung an die Aufnahmen mit Fritz E - unter dem Titel "Kennst di aus Fritz?" Musikkassetten mit humorvollen Stücken und dem Untertitel "Die größten Witzerfolge", die sie auch an die Firma R in S (Vbg.) lieferte, von der die Klägerin wiederum solche Kassetten bezog. Die P- Ges. m. b. H. sah im Vertrieb dieser Kassetten einen Wettbewerbsverstoß und erhob nicht nur gegen die beklagte Partei, sondern in der Folge auch gegen die Klägerin Unterlassungsklagen.

Die Klägerin behauptet, daß ihr in diesem Prozeß Kosten in der Höhe von 24 001.64 S erwachsen seien, die ihr die beklagte Partei auf Grund ihres Verschuldens zu ersetzen habe. Die Firma R sei über die "urheberrechtlichen Verhältnisse" nicht informiert gewesen.

Die beklagte Partei beantragte Abweisung des Klagebegehrens und wendete ein, daß sie der Klägerin mangels eines zwischen den Streitteilen bestehenden Vertragsverhältnisses nicht schadenersatzpflichtig sei. Sie habe die von ihr belieferten Händler, darunter auch die Firma R, mit Rundschreiben von der Klage der P-Ges. m. b. H. in Kenntnis gesetzt und aufgefordert, die beanstandeten Kassetten nicht mehr auszuliefern und ausgelieferte Exemplare einzuziehen. Die Kassetten seien als sogenannte "Coverversion" gekennzeichnet gewesen. Die beklagte Partei habe daher annehmen können, daß keine Verwechslungsgefahr bestehe. Sie habe das Klagebegehren der P-Ges. m. b. H. nur aus prozeßökonomischen Gründen anerkannt. Dieses Anerkenntnis sei für das gegenständliche Verfahren nicht bindend.

Das Erstgericht wies das Klagebegehren ohne Aufnahme von Beweisen ab. Da zwischen den Streitteilen kein Vertragsverhältnis bestehe, käme nur eine Deliktshaftung aus einer gegenüber jedermann bestehenden Verhaltenspflicht in Frage, die aber hier auszuschließen sei. Da die Klägerin nur als Drittgeschädigte angesehen werden könne, stehe ihr gegen die beklagte Partei kein Ersatzanspruch zu. Diese sei nicht passiv legitimiert.

Das Berufungsgericht gab der Berufung der klagenden Partei Folge und hob das Ersturteil unter Rechtskraftvorbehalt auf. Die zweite Instanz war der Ansicht, daß sich die Klägerin auf eine zu ihren Gunsten bestehende vertragliche Schutzpflicht aus dem zwischen der beklagten Partei und der Firma R geschlossenen Vertrage berufen könne. Ein Händler, der Ware zum Weiterverkauf an seine Detailkunden erwerbe, dürfe auf die als selbstverständlich vorausgesetzte Eigenschaft der wettbewerbsrechtlichen Unbedenklichkeit dieser Ware vertrauen. Der Veräußerer habe für einen diesbezüglichen Mangel im Rahmen der sogenannten Produzentenhaftung einzustehen. Die aus diesem Mangel entstandenen Prozeßkosten seien Mangelfolgeschäden. Die Judikatur zur Produzentenhaftpflicht umfasse zwar, soweit überblickbar, nur die Haftung für die Verletzung absolut geschützter Rechtsgüter, während ein bloßer Vermögensschaden nicht zu ersetzen sei. Die dafür (von der Lehre) angeführten Argumente seien jedoch im gegenständlichen Fall nicht durchschlagend. Ein Mangelfolgeschaden der vorliegenden Art sei nicht erst beim letzten Verbraucher, sondern bereits beim Händler zu erwarten. Hier könne daher nicht gelten, daß sonst die zu ersetzenden Schäden eine unerträgliche Uferlosigkeit erreichen würden. Wenn auch nicht das Vermögen eines bestimmten Partners zu schützen sei, bliebe doch der Kreis der belieferten Händler als Ziel eines möglichen Anspruches des geschädigten Wettbewerbspartners klein. Es sei daher vertretbar, auch Vermögensschäden aus einer Verletzung von Wettbewerbsschutzbestimmungen als von der vertraglichen Schutzpflicht zugunsten Dritter umfaßt anzusehen. Zum selben Ergebnis komme man auch, wenn man von der Sittenwidrigkeit der Wettbewerbsverstöße nach dem UWG ausgehe. Möge der beklagten Partei nach dem Klagevorbringen auch nur ein fahrlässiger Wettbewerbsverstoß zur Last liegen, so habe sie bei entsprechender Aufmerksamkeit doch voraussehen können, daß der geschädigte Mitbewerber alle Vertriebsstellen der sittenwidrig hergestellten Waren in Anspruch nehmen werde und dadurch bei einem größeren Abnehmerkreis Schäden eintreten könnten. Die beklagte Partei hafte daher nach allgemeinen Schadenersatzgrundsätzen jedem Abnehmer für den ihm entstandenen Schaden, wobei es nicht erforderlich sei, daß der Schädiger die Personen, bei denen der Schaden letztlich eintrete, kenne.

Der Oberste Gerichtshof gab dem Rekurs der Beklagten gegen diesen Aufhebungsbeschluß nicht Folge.

Rechtliche Beurteilung

Aus der Begründung:

Das Berufungsgericht ging zutreffend davon aus, daß die Frage der Haftung des Produzenten für Schäden, die durch die von ihm hergestellten Produkte an den übrigen Rechtsgütern des Abnehmers entstehen ("Mangelfolgeschäden"), bei Fehlen unmittelbarer Vertragsbeziehungen zum Geschädigten - neben der Möglichkeit der Inanspruchnahme der rein deliktischen Haftung des Herstellers - vor allem auf der Grundlage der Lehre von den vertraglichen Schutzpflichten zugunsten Dritter zu lösen ist (Bydlinski in Klang[2] IV/2, 180 ff.; derselbe, Vertragliche Sorgfaltspflichten zugunsten Dritter, JBl. 1960, 359 ff.; Koziol, Haftpflichtrecht römisch II, 70 ff.; derselbe, Grundfragen der Produktehaftung, 16; vergleiche auch Posch, Produktehaftpflicht - Bilanz und Prognose einer Entwicklung, VersRdSch 1979, 124 ff.; derselbe, Produkthaftung und Schadenersatzreform, JBl. 1980, 281 ff.; Migsch, Rechtliche Perspektiven der österreichischen Produktehaftung und Produktehaftpflichtversicherung, RdA 1977, 278 ff.; Pichler, Haftungsfragen rund um die Schibindung, ÖJZ 1976, 421 ff.; Purtscheller in Kramer - Mayrhofer, Konsumentenschutz im Privat- und Wirtschaftsrecht 80 ff.; ablehnend Reischauer, Der Entlastungsbeweis des Schuldners, 252 ff.; SZ 49/14 = JBl. 1977, 146 mit Anmerkung von Rummel; SZ 51/169 u. a.). Beim Absatz von Waren mittels einer Vertragskette erscheint danach der erste Kauf-(Werk-)Vertrag als Vertrag mit Schutzwirkungen zugunsten dessen, der durch eine Kette von Kauf(Werk-)Verträgen als berechtigt ausgewiesen ist. Der Produzent darf nicht Sachen in Verkehr bringen, die technische Mängel aufweisen. Entscheidend für die Schutzpflicht des Produzenten ist, daß der Letztkäufer als Verbraucher in aller Regel dem Produzenten das Vertrauen schenkt, daß die Ware sorgfältig produziert und kontrolliert wurde und daher in ungefährlichem Zustand zum Verbraucher gelangt (Koziol, Grundfragen a.a.O., 16 f.).

Die von der Lehre entwickelten Grundsätze der sogenannten Produzentenhaftung (in wechselnder Terminologie auch als Produkt(e)haftung und Produkthaftpflicht bezeichnet, vergleiche dazu Posch, VersRdSch. 1979, 124 FN 1) sind auf Mangelfolgeschäden abgestellt, die der Erwerber infolge eines Sachmangels (so ausdrücklich Koziol - Welser[5] römisch eins, 362) erleidet. Sie wurden bisher, soweit ersichtlich, auch von der Rechtsprechung nur auf derartige Mangelfolgeschäden angewendet.

Eine gleiche Interessenlage besteht aber auch, wenn der Produzent Sachen in Verkehr bringt, die mit einem für den (letzten) Käufer nicht oder nicht ohneweiters erkennbaren Rechtsmangel behaftet sind. Auch bei Vorhandensein solcher Mängel wird das Vertrauen des Käufers, daß er - hier rechtlich - einwandfreie Ware erhalte, enttäuscht. Daß ein daraus entstehender Mangelfolgeschaden, der allerdings wegen des Schutzes des Erwerbers durch Gutglaubensvorschriften seltener vorkommen mag, nach den gleichen Grundsätzen zu behandeln ist, folgt auch daraus, daß das ABGB Sachmängel und Rechtsmängel grundsätzlich gleich behandelt (Koziol - Welser a.a.O., 213 unter Bezugnahme auf Rabel, Die Haftung des Verkäufers wegen Mangels im Recht, 315 ff.; Gschnitzer in Klang[2] IV/1, 530 f.; vergleiche SZ 8/196), so daß Paragraph 932, Absatz eins, letzter Satz ABGB auch bei Folgeschäden aus Rechtsmängeln zur Anwendung kommt. Daraus ergibt sich für den gegenständlichen Fall, daß derjenige, der eine Ware unter schuldhafter Verletzung wettbewerbsrechtlicher Vorschriften in den Verkehr bringt und dadurch bewirkt, daß nicht nur seine unmittelbaren Abnehmer, sondern auch deren Vertragspartner als Wiederverkäufer nach Maßgabe der Bestimmungen des Wettbewerbsrechtes auf Unterlassung in Anspruch genommen werden können, für die dadurch bewirkten Mangelfolgeschäden nach den für die Produzentenhaftung entwickelten Grundsätze einzustehen hat. Die hiebei bestehenden Schutz- und Sorgfaltspflichten treffen den Schuldner nicht nur bezüglich der körperlichen Unversehrtheit Dritter, sondern auch gegenüber Sachen, die dritten Personen gehören, wenn deren Kontakt mit der vertraglichen Hauptleistung beim Vertragsabschluß voraussehbar war und dem Vertragspartner Sorgfaltspflichten gegenüber diesen Sachen treffen (Bydlinski JBl. 1960, 364; Koziol, Haftpflichtrecht römisch II, 72; JBl. 1960, 386; EvBl. 1969/216; SZ 43/236; EvBl. 1974/98; JBl. 1974, 573; SZ 46/121; SZ 47/42; JBl. 1978, 479). Im Gegensatz zu den absolut geschützten Rechten ist aber das bloße Vermögen dritter Personen in der Regel nicht in den Schutzbereich einzubeziehen, was von Koziol (Haftplichtrecht a.a.O.; vergleiche auch 19) damit begrundet wird, daß die Beziehung zwischen dem Schuldner und dem Dritten schwächer sei als jene mit dem Gläubiger, da nur Schuldner und Gläubiger in rechtsgeschäftlichem Kontakt stunden, so daß auch nur zwischen diesen Personen wirklich umfassende Schutzpflichten gerechtfertigt seien. Für bloße Vermögensschäden sei in aller Regel nicht zu haften, da sonst die Ersatzpflicht unerträglich ausufern würde; davon werde nur eine Ausnahme gemacht, wenn das Vermögen eines ganz bestimmten Partners zu schützen sei vergleiche Welser, ÖJZ, 1973, 284). Dieser Ansicht schloß sich der OGH in einem Folgeschäden aus Sachmängeln betreffenden Fall (SZ 51/169) an.

Im vorliegenden, Folgeschäden aus einem Rechtsmangel betreffenden Fall gilt aber diese Einschränkung nicht. Bei dem Rechtsmangel besteht die "Gefährlichkeit" des erworbenen Gutes nicht in bezug auf die körperliche Unversehrtheit Dritter und die Sachen, die ihnen gehören; der typische Schaden besteht hier vielmehr darin, daß der Erwerber vom Berechtigten in Anspruch genommen wird und ihm daraus ein Vermögensnachteil, meist in Form von Kosten erwächst. Es handelt sich hiebei keineswegs um einen besonders weit hergeholten, nur durch eine außergewöhnliche Verkettung von Umständen eingetretenen Schaden. Der Eintritt eines derartigen Schadens war vielmehr für die beklagte Partei - wenn man von der ihr vorgeworfenen schuldhaften Anlehnung an die von der P-Ges. m. b. H. herausgebrachte Kassette ausgeht - leicht vorhersehbar. Sie mußte diesfalls damit rechnen, daß die P-Ges. m. b. H. nicht nur sie als Produzentin, sondern auch ihre Abnehmer als weitere Mitbewerber nach den einschlägigen wettbewerbsrechtlichen Bestimmungen in Anspruch nehmen könnte und dadurch nicht nur ihrer unmittelbaren Vertragspartnerin, der Firma R, sondern auch deren Abnehmern Vermögensschäden entstehen könnten. Im Hinblick auf den hohen Grad der Adäquität eines solchen Verhaltens versagt hier das von der Lehre gegen den Ersatz bloßer Vermögensschäden ins Treffen geführte Argument der Gefahr der unerträglichen Ausuferung der Ersatzansprüche. Die beklagte Partei mußte sich auch vor Augen halten, daß das mit dem Vertrieb einer solchen Kassette verbundene Risiko mit der Höhe des damit erzielten Umsatzes ansteigen werde.

Da somit eine Haftung der beklagten Partei für den geltend gemachten Schaden möglich ist, bedarf es der vom Berufungsgericht aufgetragenen Verfahrensergänzung.

Anmerkung

Z54152

Schlagworte

Mangelfolgeschaden, Haftung bei Wettbewerbsverstoß für - gegenüber, Vertragspartner, Prozeßkosten als Mangelfolgeschaden bei Wettbewerbsverstoß, Vertrag, Haftung bei Wettbewerbsverstoß, Wettbewerbsverstoß, Haftung für Mangelfolgeschäden gegenüber, Vertragspartner

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1981:0040OB00540.81.1103.000

Dokumentnummer

JJT_19811103_OGH0002_0040OB00540_8100000_000