Verwaltungsgerichtshof (VwGH)

Rechtssatz für Ra 2015/04/0097

Entscheidungsart

Erkenntnis

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtssatznummer

1

Geschäftszahl

Ra 2015/04/0097

Entscheidungsdatum

05.04.2017

Index

L72003 Beschaffung Vergabe Niederösterreich
L72009 Beschaffung Vergabe Wien
001 Verwaltungsrecht allgemein
97 Öffentliches Auftragswesen

Norm

BVergG 2006 §331 Abs4;
LVergabenachprüfungsG NÖ 2003 §16 Abs1;
LVergRG Wr 2014 §39 Abs1;
LVergRG Wr 2014 §39;
VwRallg;

Rechtssatz

Paragraph 39, Wr LVergRG 2014 2014 regelt nach den dazu ergangenen Erläuterungen (Blg. Nr. 8/2013) die Fortsetzung von Nichtigerklärungsverfahren als Feststellungsverfahren. Paragraph 331, Absatz 4, BVergG 2006, an dem sich Paragraph 39, Wr LVergRG 2014 nach den zitierten Erläuterungen orientiert, spricht von einer Weiterführung des Nachprüfungsverfahrens als Feststellungsverfahren (siehe auch das zum NÖ LVergabenachprüfungsG 2003 ergangene E vom 11. Oktober 2007, 2006/04/0119, demzufolge die dort einschlägige Bestimmung des Paragraph 16, Absatz eins, NÖ LVergabenachprüfungsG 2003 den Sinn habe, das ursprüngliche Nachprüfungsverfahren als Feststellungsverfahren zu Ende zu führen). Soweit Paragraph 39, Absatz eins, Wr LVergRG 2014 auf den "behaupteten Rechtsverstoß" (dessen Vorliegen festgestellt werden soll) abstellt, ist dies jener Rechtsverstoß, der zunächst im Wege des Nichtigerklärungsverfahrens beseitigt werden sollte. Daraus ergibt sich zwar, dass die Behauptung weiterer Rechtsverstöße (somit der Sache nach eine Ausweitung der Beschwerdepunkte) im Rahmen eines sekundären Feststellungsantrags nicht möglich ist. Davon abgesehen bestehen aber hinsichtlich der Entscheidungsbefugnis des VwG keine Besonderheiten für sekundäre Feststellungsanträge.

Schlagworte

Auslegung Anwendung der Auslegungsmethoden Verhältnis der wörtlichen Auslegung zur teleologischen und historischen Auslegung Bedeutung der Gesetzesmaterialien VwRallg3/2/2

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VWGH:2017:RA2015040097.L01

Im RIS seit

17.05.2017

Zuletzt aktualisiert am

29.05.2017

Dokumentnummer

JWR_2015040097_20170405L01

Rechtssatz für Ra 2015/04/0097

Entscheidungsart

Erkenntnis

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtssatznummer

2

Geschäftszahl

Ra 2015/04/0097

Entscheidungsdatum

05.04.2017

Index

L72009 Beschaffung Vergabe Wien

Norm

LVergRG Wr 2014 §7 Abs2 Z2;
LVergRG Wr 2014 §7 Abs3 Z1;

Rechtssatz

Nach Paragraph 7, Absatz 3, Ziffer eins, Wr LVergRG 2014 ist das VwG zur Feststellung, dass der Zuschlag nicht dem besten bzw. billigsten Angebot erteilt worden ist, nur im Rahmen der geltend gemachten Beschwerdepunkte zuständig. Auch hinsichtlich der Nichtigerklärung gesondert anfechtbarer Entscheidungen besteht eine Zuständigkeit des VwG nach Paragraph 7, Absatz 2, Ziffer 2, Wr LVergRG 2014 nur im Rahmen der geltend gemachten Beschwerdepunkte.

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VWGH:2017:RA2015040097.L02

Im RIS seit

17.05.2017

Zuletzt aktualisiert am

29.05.2017

Dokumentnummer

JWR_2015040097_20170405L02

Rechtssatz für Ra 2015/04/0097

Entscheidungsart

Erkenntnis

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtssatznummer

3

Geschäftszahl

Ra 2015/04/0097

Entscheidungsdatum

05.04.2017

Index

L72009 Beschaffung Vergabe Wien
10/07 Verwaltungsgerichtshof
97 Öffentliches Auftragswesen

Norm

BVergG 2006 §331 Abs4;
LVergRG Wr 2014 §39;
LVergRG Wr 2014 §7 Abs2 Z2;
LVergRG Wr 2014 §7 Abs3 Z1;
VwGG §42 Abs2 Z1;
  1. VwGG § 42 heute
  2. VwGG § 42 gültig ab 01.01.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 33/2013
  3. VwGG § 42 gültig von 01.07.2012 bis 31.12.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 51/2012
  4. VwGG § 42 gültig von 01.07.2008 bis 30.06.2012 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 4/2008
  5. VwGG § 42 gültig von 01.01.1991 bis 30.06.2008 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 330/1990
  6. VwGG § 42 gültig von 05.01.1985 bis 31.12.1990

Rechtssatz

Eine Bindung an die Gründe, auf welche die Behauptung der Rechtswidrigkeit gestützt wird, ist weder hinsichtlich der Nichtigerklärung noch hinsichtlich der Feststellung vorgesehen (siehe betreffend ein Nachprüfungsverfahren das E vom 23. November 2016, Ra 2015/04/0084, mwN). Aus dem bloßen Umstand, dass die Revisionswerberin lediglich drei der ursprünglichen im Nichtigerklärungsverfahren vorgebrachten Gründe im sekundären Feststellungsverfahren weiter ausgeführt hat, lässt sich nicht der Schluss ziehen, dass damit eine Einschränkung des behaupteten Rechtsverstoßes (und somit des Beschwerdepunktes) verbunden war. Die von der Revisionswerberin im Nichtigerklärungsverfahren aufgeworfenen Gründe für die Rechtswidrigkeit der angefochtenen Entscheidung, die sich im Rahmen der (sowohl im Nichtigerklärungsals auch im sekundären Feststellungsantrag) geltend gemachten Beschwerdepunkte befinden, waren daher von der Prüfungsbefugnis des VwG umfasst.

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VWGH:2017:RA2015040097.L03

Im RIS seit

17.05.2017

Zuletzt aktualisiert am

29.05.2017

Dokumentnummer

JWR_2015040097_20170405L03