Verwaltungsgerichtshof (VwGH)

Rechtssatz für 2005/16/0083

Entscheidungsart

Erkenntnis

Dokumenttyp

Rechtssatz

Sammlungsnummer

VwSlg 8360 F/2008

Rechtssatznummer

1

Geschäftszahl

2005/16/0083

Entscheidungsdatum

02.09.2008

Index

E3R E03605400
E6J

Norm

31994R3223 Einfuhrregelung Obst und Gemüse Art5;
62000CJ0422 Capespan International VORAB;

Rechtssatz

Der Zollwert von Obst und Gemüse, die unter die Verordnung Nr. 3223/94 fallen, muss auch für Zeiträume vor dem 17. Juli 1998 ausschließlich nach den Regeln für die Berechnung des Einfuhrpreises gemäß Artikel 5, dieser Verordnung bestimmt werden [vgl. das Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom 16. Jänner 2003, Rs. C-422/00 ("Capespan International plc")].

Gerichtsentscheidung

EuGH 62000J0422 Capespan International VORAB

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VWGH:2008:2005160083.X01

Im RIS seit

27.10.2008

Zuletzt aktualisiert am

21.05.2013

Dokumentnummer

JWR_2005160083_20080902X01

Rechtssatz für 2005/16/0083

Entscheidungsart

Erkenntnis

Dokumenttyp

Rechtssatz

Sammlungsnummer

VwSlg 8360 F/2008

Rechtssatznummer

2

Geschäftszahl

2005/16/0083

Entscheidungsdatum

02.09.2008

Index

E3R E02100000
E3R E02200000
E3R E02300000
E3R E02400000
E3R E03605400
E6J

Norm

31993R2454 ZKDV 1993 Art257 Abs3;
31994R3223 Einfuhrregelung Obst und Gemüse Art5 Abs1;
62000CJ0422 Capespan International VORAB;

Rechtssatz

Artikel 5, Absatz eins, Buchstabe a der Verordnung Nr. 3223/94 stellt hinsichtlich der Anwendbarkeit der fob-Preise zuzüglich Versicherungs- und Beförderungskosten darauf ab, dass "dieser Preis und diese Kosten bei der Anmeldung zum freien Verkehr bekannt sind" vergleiche die englische Fassung dieser Bestimmung:

"where that price and those costs are known at the time the declaration of release of the products for free circulation is made"). Daraus folgt, dass für die Anwendung dieser Methode bei der Bestimmung des Einfuhrpreises der eingeführten Erzeugnisse vorausgesetzt wird, dass dieser konkrete Preis bei der Zollanmeldung bereits tatsächlich bekannt ist. Es besteht kein Grund, dem Importeur bei Anwendung dieser Methode einen vorläufigen Hinweis nach Artikel 257, Absatz 3, Durchführungsverordnung zum Zollkodex auf den Zollwert der Erzeugnisse zu erlauben [vgl. Randnummer 108 des Urteils des Europäischen Gerichtshofes vom 16. Jänner 2003, Rs. C-422/00 ("Capespan International plc")]. Nur wenn der Preis und die genannten Kosten bei der Anmeldung zum freien Verkehr bekannt sind, steht dem Importeur die volle Wahlfreiheit zu.

Gerichtsentscheidung

EuGH 62000J0422 Capespan International VORAB

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VWGH:2008:2005160083.X02

Im RIS seit

27.10.2008

Zuletzt aktualisiert am

21.05.2013

Dokumentnummer

JWR_2005160083_20080902X02

Rechtssatz für 2005/16/0083

Entscheidungsart

Erkenntnis

Dokumenttyp

Rechtssatz

Sammlungsnummer

VwSlg 8360 F/2008

Rechtssatznummer

3

Geschäftszahl

2005/16/0083

Entscheidungsdatum

02.09.2008

Index

E3R E02100000
E3R E02103000
E3R E02200000
E3R E02202000
E3R E02300000
E3R E02400000
E6J

Norm

31992R2913 ZK 1992 Art221 Abs1;
31992R2913 ZK 1992 Art221 Abs2;
31992R2913 ZK 1992 Art221 Abs3;
32000R2700 Nov-31992R2913;
62004CJ0201 Molenbergnatie VORAB;

Rechtssatz

Wie der Europäische Gerichtshof in seinem Urteil vom 23. Februar 2006, Rs. C-201/04 ("Molenbergnatie NV"), ausgesprochen hat, verjährt mit dem Ablauf der in Artikel 221, Absatz 3, ZK vorgesehenen Frist, vorbehaltlich der in dieser Vorschrift vorgesehenen Ausnahme, der Anspruch auf Entrichtung der Zollschuld, was der Verjährung der Schuld selbst und damit ihrem Erlöschen gleichkommt. Daher ist Artikel 221, Absatz 3, ZK - anders als Artikel 221, Absätze 1 und 2 ZK - als materiellrechtliche Bestimmung anzusehen. Aus diesem Urteil folgt, dass eine Zollschuld nur den zum Zeitpunkt ihrer Entstehung geltenden Verjährungsregeln unterliegt, selbst wenn das Verfahren zur Erhebung der Schuld erst nach dem Inkrafttreten anderer oder geänderter Verjährungsregeln eingeleitet wurde. Im Beschwerdefall ist die Zollschuld nach Artikel 201, Absatz 2, ZK jeweils in dem Zeitpunkt, in dem die betreffende Zollanmeldung angenommen wurde, entstanden. Die Verjährungsfristen haben somit jeweils im Zeitraum von August 1996 bis Oktober 1998 zu laufen begonnen. In diesem Zeitraum galt Artikel 221, Absatz 3, ZK in der Fassung vor der durch die Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates (EG) Nr. 2700/2000 eingefügten Bestimmung über die Aussetzung dieser Frist durch die Erhebung eines Rechtsbehelfs gemäß Artikel 243, ZK. Daraus folgt, dass nach der im Beschwerdefall anzuwendenden Fassung des Artikel 221, Absatz 3, ZK die Verjährung der Zollschuld unabhängig davon zu beurteilen ist, ob ein Rechtsbehelf erhoben wurde oder nicht.

Gerichtsentscheidung

EuGH 62004J0201 Molenbergnatie VORAB

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VWGH:2008:2005160083.X03

Im RIS seit

27.10.2008

Zuletzt aktualisiert am

21.05.2013

Dokumentnummer

JWR_2005160083_20080902X03