Landesrecht konsolidiert Oberösterreich: Gesamte Rechtsvorschrift für Oö. Verbrennungsverbot-Ausnahmeverordnung, Fassung vom 14.10.2024

§ 0

Langtitel

Verordnung des Landeshauptmanns von Oberösterreich, mit der Ausnahmen vom Verbot des Verbrennens biogener Materialien außerhalb von Anlagen zugelassen werden (Oö. Verbrennungsverbot-Ausnahmeverordnung - Oö. VVAV)

StF: LGBl.Nr. 26/2012

Präambel/Promulgationsklausel

Auf Grund des Paragraph 3, Absatz 4, Ziffer eins und Absatz 6, Bundesluftreinhaltegesetz (BLRG), Bundesgesetzblatt Teil eins, Nr. 137 aus 2002,, in der Fassung des Bundesgesetzes Bundesgesetzblatt Teil eins, Nr. 77 aus 2010,, wird verordnet:

§ 1

Text

Paragraph eins <, b, r, /, >, A, u, s, n, a, h, m, e, n, vom Verbot des Verbrennens

  1. Absatz einsVom Verbot des Verbrennens biogener Materialien außerhalb von Anlagen (Paragraph 3, Absatz eins, Bundesluftreinhaltegesetz - BLRG) ausgenommen ist:
    1. Ziffer eins
      das Verbrennen von schädlings- und krankheitsbefallenen biogenen Materialien, sofern sie von einem oder mehreren Schädlingen und Krankheiten im Sinn des Paragraph 2, befallen sind,
    2. Ziffer 2
      das Räuchern im landwirtschaftlichen Obst- und Weingartenbereich als Maßnahme des Frostschutzes.
    Anmerkung, Landesgesetzblatt Nr. 30 aus 2017,)
  2. Absatz 2Diese Verordnung gilt nicht für Forstschädlinge gemäß Paragraph 43, Absatz 2, Forstgesetz 1975, Bundesgesetzblatt Nr. 440 aus 1975,, in der Fassung des Bundesgesetzes Bundesgesetzblatt Teil eins, Nr. 56 aus 2016, Verordnungen nach dem Forstgesetz 1975 werden durch diese Verordnung nicht berührt. Anmerkung, Landesgesetzblatt Nr. 30 aus 2017,)

§ 2

Text

Paragraph 2 <, b, r, /, >, S, c, h, ä, d, l, i, n, g, e und Krankheiten

Schädlinge und Krankheiten für biogene Materialien sind:

Schadorganismus (lat.)

Schadorganismus (dt.)

Wirtspflanze

Anoplophora chinensis

Citrusbockkäfer

Ahorn, Kastanie, Buche

Anoplophora glabripennis

Asiatischer Laubholzbockkäfer

Ahorn, Kastanie, Buche

Clavibacter michiganensis ssp. michiganensis

Bakterielle Tomatenwelke

Tomate, Paprika, Aubergine

Cydalima perspectalis

Buchsbaumzünsler

Buchsbaumgewächse

Cylindrocladium buxicola

Triebsterben an Buchsbaum

Buchs

Viteus vitifoliae

Reblaus

Weinrebe

Dryocosmus kuriphilus

Japan. Esskastanien Gallwespe

Esskastanie

Erwinia amylovora

Feuerbrand

Apfel, Birne, Quitte

Grapevine flavescence dorée phytoplasma

Goldgelbe Vergilbung der Weinrebe

Weinrebe

Guignardia pyricola

Birnenkrebs

Apfel, Birne, Quitte

Lecanosticta-Nadelbräune

Braunfleckenkrankheit

Kiefer und andere Koniferen

Monilinia fructicola

Monilia

Pfirsich, Marille, Zwetschke, Kirsche

Phytoplasma pyri

Birnenverfall

Birne, Quitte

Phytophthora fragariae

Rote Wurzelfäule der Erdbeere

Erdbeere

Phytophthora ramorum

Pflanzenvernichter von Gehölzpflanzen

Rhododendron, Schneeball, Magnolie

Plum pox virus

Scharkakrankheit

Pfirsich, Marille, Zwetschke, Kirsche

Pseudomonas syringae pv. persicae

 

Pfirsich, Nektarine

Phytoplasma mali

Apfeltriebsucht

Apfel

Rhynchophorus ferrugineus

Indomalaiischer Palmenrüssler

Palme

Xanthomonas arboricola pv. pruni

Bakt. Blattfleckenkrankheit

Pfirsich, Pflaume, Marille, Kirsche

Xanthomonas fragariae

Eckige Blattfleckenkrankheit der Erdbeere

Erdbeere

Xylella fastidiosa

Feuerbakterium

Kirsche, Marille, Pfirsich, Pflaume, Weinrebe

Anmerkung, Landesgesetzblatt Nr. 30 aus 2017,)

 

§ 3

Text

Paragraph 3 <, b, r, /, >, Z, e, i, t, l, i, c, h, e, r, Geltungsbereich

  1. Absatz einsDas Verbrennen von schädlings- und krankheitsbefallenen biogenen Materialien gemäß Paragraph 2, ist ganzjährig zulässig, soweit dies zu ihrer wirksamen Bekämpfung unbedingt erforderlich ist und Paragraph 5, nicht anderes bestimmt.
  2. Absatz 2Das Räuchern im landwirtschaftlichen Obst- und Weingartenbereich als Maßnahmen des Frostschutzes ist nur vom 1. März bis 15. Juni zulässig. Anmerkung, Landesgesetzblatt Nr. 30 aus 2017,)

§ 4

Text

Paragraph 4 <, b, r, /, >, S, i, c, h, e, r, h, e, i, t, s, v, o, r, k, e, h, r, u, n, g, e, n,

  1. Absatz einsDas Verbrennen von biogenen Materialien gemäß Paragraph eins, Absatz eins, Ziffer eins, sowie das Räuchern gemäß Paragraph eins, Absatz eins, Ziffer 2, ist spätestens zwei Werktage vor der Durchführung der Gemeinde, in der das Verbrennen bzw. Räuchern vorgesehen ist, unter Nennung von Namen, Anschrift und Telefonnummer der verantwortlichen Person und der in Anspruch genommenen Grundstücke zu melden. Anmerkung, Landesgesetzblatt Nr. 30 aus 2017,)
  2. Absatz 2Die verantwortliche Person hat dafür zu sorgen, dass
    1. Ziffer eins
      geeignete Maßnahmen getroffen werden, durch die eine unkontrollierte Ausbreitung des Feuers wirksam verhindert wird;
    2. Ziffer 2
      geeignete Löschhilfen in der Nähe der Feuerstelle bereitgehalten werden;
    3. Ziffer 3
      bei starkem Wind oder bei Dürre das Feuer nicht entzündet wird;
    4. Ziffer 4
      geeignete Maßnahmen getroffen werden, durch die eine unzumutbare Belästigung oder eine Gefährdung der Nachbarschaft oder eine Gefährdung des Verkehrs auf Straßen (Paragraph 2, Absatz eins, Ziffer eins, StVO 1960), insbesondere durch Funkenflug oder starke Rauchentwicklung wirksam verhindert wird;
    5. Ziffer 5
      zum besseren Verbrennen der biogenen Materialien im Sinn des Paragraph eins, Absatz eins, erforderlichenfalls andere biogene Materialien im Sinn des Paragraph eins a, BLRG in trockenem Zustand verwendet werden; die Verwendung brennbarer Flüssigkeiten gemäß der Verordnung über brennbare Flüssigkeiten – VbF, Bundesgesetzblatt Nr. 240 aus 1991,, in der Fassung der Verordnung Bundesgesetzblatt Teil 2, Nr. 351 aus 2005,, oder sonstiger chemischer Substanzen als Brandbeschleuniger ist verboten; vom Verbot der Brandbeschleuniger ausgenommen sind nichtverunreinigte flüssige oder feste Brennstoffe aus biogenen Materialien (wie etwa Rapsöl, sonstige Öle oder Harze) sowie zugelassene und haushaltsübliche Anzündhilfen;
    6. Ziffer 6
      das Feuer ständig beaufsichtigt wird. Bevor die verantwortliche Person die Feuerstelle verlässt, ist das Feuer entweder gänzlich zu löschen oder eine Brandwache einzurichten.
    Anmerkung, Landesgesetzblatt Nr. 30 aus 2017,)

§ 5

Text

Paragraph 5 <, b, r, /, >, fünf e, r, b, o, t, e,

Biogene Materialien im Sinn des Paragraph eins, Absatz eins, Ziffer eins und 2 dürfen nicht verbrannt werden, wenn

  1. Ziffer eins
    entsprechend der Verordnung über die Einteilung des Bundesgebiets in Ozon-Überwachungsgebiete, Bundesgesetzblatt Nr. 513 aus 1992,, in der Fassung der Verordnung Bundesgesetzblatt Teil 2, Nr. 359 aus 1998,, die Ozon-Informationsschwelle oder -Alarmschwelle überschritten wird oder
  2. Ziffer 2
    in einem Sanierungsgebiet gemäß Paragraph 2, Absatz 8, Immissionsschutzgesetz – Luft, IG-L, Bundesgesetzblatt Teil eins, Nr. 115 aus 1997,, in der Fassung des Bundesgesetzes Bundesgesetzblatt Teil eins, Nr. 77 aus 2010,, am Tag des Verbrennens eine Überschreitung der Grenz- bzw. Alarmwerte gemäß der Anlagen 1a, 2, 4, 5a oder 5b an einer bestehenden Messstelle gemäß IG-L bereits vorliegt.
Anmerkung, Landesgesetzblatt Nr. 30 aus 2017,)

§ 6

Text

Paragraph 6 <, b, r, /, >, eins n, k, r, a, f, t, t, r, e, t, e, n,

  1. Absatz einsDiese Verordnung tritt mit Ablauf des Tages ihrer Kundmachung im Landesgesetzblatt für Oberösterreich in Kraft.
  2. Absatz 2Mit Inkrafttreten dieser Verordnung tritt die Oö. Verbrennungsverbot-Ausnahmeverordnung, Landesgesetzblatt Nr. 67 aus 2004,, außer Kraft.