Rechtssatz für 3Ob46/03s; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0117813

Geschäftszahl

3Ob46/03s; 1Ob182/05d; 3Ob250/06w; 3Ob231/08d; 3Ob21/11a; 3Ob81/11z; 9Ob18/11d; 3Ob125/12x; 6Ob227/12v; 6Ob129/12g; 4Ob67/13a; 3Ob195/13t; 3Ob174/13d; 5Ob176/13p; 8Ob43/14b; 10Ob72/14g; 3Ob196/14s; 10Ob18/15t; 3Ob95/15i; 9Ob30/15z; 5Ob238/15h; 10Ob25/16y; 1Ob27/16a; 8Ob118/16k; 8Ob37/17z; 4Ob149/18t; 6Ob145/18v; 3Ob101/18a (3Ob107/18h); 8Ob164/18b; 6Ob92/20b; 3Ob76/20b; 3Ob108/20h; 9Ob76/22z; 7Ob79/23b; 1Ob178/23t; 2Ob227/23f

Entscheidungsdatum

14.12.2023

Norm

ABGB idF des 2. ErwSchG §246 Abs3 Z2
ABGB idF KindRÄG 2001 §253
ABGB idF KindRÄG 2001 §282 Abs1
ABGB idF SWRÄG 2006 §278 Abs1
ABGB §278 Abs2
ABGB §279 Abs3
  1. ABGB § 278 heute
  2. ABGB § 278 gültig ab 01.07.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 59/2017
  3. ABGB § 278 gültig von 01.02.2013 bis 30.06.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 15/2013
  4. ABGB § 278 gültig von 01.07.2007 bis 31.01.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 92/2006
  5. ABGB § 278 gültig von 15.07.1939 bis 30.06.2007 zuletzt geändert durch dRGBl. I S 1186/1939
  1. ABGB § 279 heute
  2. ABGB § 279 gültig ab 01.07.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 59/2017
  3. ABGB § 279 gültig von 01.07.2009 bis 30.06.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 52/2009
  4. ABGB § 279 gültig von 01.07.2007 bis 30.06.2009 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 92/2006
  5. ABGB § 279 gültig von 01.01.1975 bis 01.01.1975 aufgehoben durch BGBl. Nr. 496/1974

Rechtssatz

Eine rechtliche Grundlage für die Enthebung des gegenwärtigen (und Neubestellung eines anderen) Sachwalters kann seit Inkrafttreten des KindRÄG 2001 nur im Paragraph 282, Absatz eins, ABGB gefunden werden, der nunmehr für die Rechte und Pflichten des Sachwalters auf die Bestimmungen des 3. und 4. Hauptstücks insgesamt verweist. Nach Paragraph 253, ABGB (idFd KindRÄG 2001) hat nun das Gericht die Obsorge an eine andere Person zu übertragen, wenn es das Wohl des mj. Kindes erfordert. Bei der Umbestellung des Sachwalters kommt es daher im Grunde allein auf das Wohl des Betroffenen an. Ob man tatsächlich darin eine abschließende Regelung sehen muss oder es auch Gründe in den Verhältnissen des Sachwalters geben kann, die ihm ein Recht auf Enthebung gewähren könnten, wurde hier offen gelassen.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 46/03s
    Entscheidungstext OGH 25.06.2003 3 Ob 46/03s
  • 1 Ob 182/05d
    Entscheidungstext OGH 22.11.2005 1 Ob 182/05d
    Veröff: SZ 2005/167
  • 3 Ob 250/06w
    Entscheidungstext OGH 21.12.2006 3 Ob 250/06w
    Auch; nur: Bei der Umbestellung des Sachwalters kommt es daher im Grunde allein auf das Wohl des Betroffenen an. (T1)
  • 3 Ob 231/08d
    Entscheidungstext OGH 17.12.2008 3 Ob 231/08d
    nur T1; Beisatz: Die Beurteilung der Notwendigkeit der Umbestellung eines Sachwalters ist nur auf den Einzelfall bezogen und betrifft grundsätzlich keine Rechtsfrage von erheblicher Bedeutung. (T2)
  • 3 Ob 21/11a
    Entscheidungstext OGH 23.02.2011 3 Ob 21/11a
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 3 Ob 81/11z
    Entscheidungstext OGH 11.05.2011 3 Ob 81/11z
    Auch; nur T1
  • 9 Ob 18/11d
    Entscheidungstext OGH 26.05.2011 9 Ob 18/11d
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 3 Ob 125/12x
    Entscheidungstext OGH 11.07.2012 3 Ob 125/12x
    Vgl; Beis wie T2
  • 6 Ob 227/12v
    Entscheidungstext OGH 19.12.2012 6 Ob 227/12v
    Vgl auch; Beisatz: Grundsätzlich liegt kein Umbestellungsgrund vor, wenn vergleichbarer Widerstand des Betroffenen unabhängig von der Person des konkret bestellten Sachwalters auch gegenüber einer anderen Person zu erwarten ist. (T3)
    Beisatz: Allein der Umstand, dass der Betroffene auch andere Sachwalter körperlich bedrohen oder gar insultieren würde, reicht jedoch nicht aus, eine Umbestellung abzulehnen. (T4)
    Beisatz: Hier: Eine Sachwalterin, die sich aufgrund des Verhaltens und der Körperfülle des Betroffenen vor diesem fürchtet, dürfte hier aber nicht eine geeignete Person sein, um den Bedürfnissen des Betroffenen zu entsprechen. Dazu scheint eine professionelle Einrichtung mit ihren Mitarbeitern weit besser geeignet zu sein. (T5)
  • 6 Ob 129/12g
    Entscheidungstext OGH 31.01.2013 6 Ob 129/12g
    nur T1; Beis wie T3; Beisatz: Aus dem Zusammenhalt des § 278 Abs 1 und 2 ABGB mit § 279 Abs 3 ABGB ergibt sich klar, dass das Gesetz lediglich bei der Auswahl des Sachwalters die Zustimmung einer „anderen geeigneten“ Person zu ihrer Bestellung zum Sachwalter fordert. Es ist kein Grund für die Annahme einer Gesetzeslücke in § 278 Abs 1 und 2 ABGB ersichtlich, die mit der Annahme der widerrufenen Zustimmung des Sachwalters als einen weiteren Grund für eine Übertragung der Sachwalterschaft auf eine andere Person zu schließen wäre. (T6)
  • 4 Ob 67/13a
    Entscheidungstext OGH 18.06.2013 4 Ob 67/13a
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 3 Ob 195/13t
    Entscheidungstext OGH 08.10.2013 3 Ob 195/13t
    Auch; nur T1
  • 3 Ob 174/13d
    Entscheidungstext OGH 08.10.2013 3 Ob 174/13d
    Auch; Beis wie T2; Beisatz: Das „Wohl“ der betroffenen Person ist nicht allein von einem materiellen Gesichtspunkt aus zu beurteilen, sondern es ist auch auf die Befindlichkeit und den psychischen Zustand der betroffenen Person abzustellen (3 Ob 75/02d). (T7)
  • 5 Ob 176/13p
    Entscheidungstext OGH 03.10.2013 5 Ob 176/13p
    nur T1
  • 8 Ob 43/14b
    Entscheidungstext OGH 26.05.2014 8 Ob 43/14b
    Beis wie T2; Beis wie T7; Beisatz: Eine Sachwalterbestellung setzt voraus, dass das Wohl des Betroffenen eine solche Maßnahme erfordert. (T8)
  • 10 Ob 72/14g
    Entscheidungstext OGH 25.11.2014 10 Ob 72/14g
    Vgl; Beisatz: Hier: Bestellung des einstweiligen Sachwalters zum endgültigen Sachwalter. (T9)
    Veröff: SZ 2014/115
  • 3 Ob 196/14s
    Entscheidungstext OGH 19.11.2014 3 Ob 196/14s
    Auch; Beis wie T2; Beis wie T7; Beisatz: Allgemein ist eine stabile Betreuungssituation wünschenswert, weshalb es nur aus besonderen Gründen zu einer Sachwalterumbestellung kommen soll. (T10)
  • 10 Ob 18/15t
    Entscheidungstext OGH 24.03.2015 10 Ob 18/15t
    Vgl auch; Beis wie T2; Beis wie T7; Beis wie T10
  • 3 Ob 95/15i
    Entscheidungstext OGH 20.05.2015 3 Ob 95/15i
    Auch
  • 9 Ob 30/15z
    Entscheidungstext OGH 29.07.2015 9 Ob 30/15z
    Auch; nur T1; Beis wie T7; Beis wie T10; Beisatz: Zu einer Sachwalterumbestellung soll es nur aus besonderen Gründen kommen, zu denen eine widerrufene Zustimmung des enthobenen Sachwalters allein nicht zählt. (T11)
  • 5 Ob 238/15h
    Entscheidungstext OGH 22.03.2016 5 Ob 238/15h
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 10 Ob 25/16y
    Entscheidungstext OGH 10.05.2016 10 Ob 25/16y
    Auch
  • 1 Ob 27/16a
    Entscheidungstext OGH 21.06.2016 1 Ob 27/16a
    Auch; nur T1; Beis wie T2; Beis wie T7; Beis wie T10
  • 8 Ob 118/16k
    Entscheidungstext OGH 16.12.2016 8 Ob 118/16k
    Auch; nur T1; Beis wie T2; Beis wie T3
  • 8 Ob 37/17z
    Entscheidungstext OGH 30.05.2017 8 Ob 37/17z
    Auch; nur T1; Beis wie T2; Beis wie T3; Beis wie T8
  • 4 Ob 149/18t
    Entscheidungstext OGH 23.08.2018 4 Ob 149/18t
    Beis wie T2
  • 6 Ob 145/18v
    Entscheidungstext OGH 31.08.2018 6 Ob 145/18v
    Vgl auch; Beis wie T2; Beis wie T10; Beisatz: An diesen Grundsätzen hat sich durch das 2. Erwachsenenschutz-Gesetz nichts geändert. (T12)
  • 3 Ob 101/18a
    Entscheidungstext OGH 21.09.2018 3 Ob 101/18a
    Vgl auch; Beis wie T3; Beisatz: Hier: Massive Drohungen auch gegen Angehörige des Sachwalters und konkrete Versuche, deren Anschrift herauszufinden. (T13)
  • 8 Ob 164/18b
    Entscheidungstext OGH 19.12.2018 8 Ob 164/18b
    Auch; Beis wie T2; Beis wie T7; Beis wie T10; Beis wie T12
  • 6 Ob 92/20b
    Entscheidungstext OGH 25.06.2020 6 Ob 92/20b
    nur T1; Beis wie T2; Beis wie T12; Beisatz: Das Wohl der betroffenen Person erfordert eine Übertragung der Erwachsenenvertretung etwa bei einer objektiven massiven bzw erheblichen Interessenkollision. (T14)
  • 3 Ob 76/20b
    Entscheidungstext OGH 03.07.2020 3 Ob 76/20b
    Beis wie T2; Beis wie T7; Beis wie T10; Beis wie T12
  • 3 Ob 108/20h
    Entscheidungstext OGH 08.07.2020 3 Ob 108/20h
    Beis nur wie T2; Beisatz: Hier: Enthebung der bisherigen Erwachsenenvertreterin wegen bestehenden Interessenkonftlikts. (T15)
  • 9 Ob 76/22z
    Entscheidungstext OGH 17.11.2022 9 Ob 76/22z
    Vgl; Beis wie T2
  • 7 Ob 79/23b
    Entscheidungstext OGH Ordentliche Erledigung (Sachentscheidung) 30.08.2023 7 Ob 79/23b
    vgl; Beisatz wie T7; Beisatz wie T10; Beisatz wie T11; Beisatz wie T12
    Beisatz: Das in § 275 Z 1 ABGB vorgesehene Ablehnungsrecht bei Übernahme einer Erwachsenenvertretung mangels erforderlicher Rechtskenntnisse führt nicht notwendig zu einer Übertragung einer bestehenden Erwachsenenvertretung auf eine andere Person, wenn die zu Beginn erforderlichen Rechtskenntnisse zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr nötig sind. Ein solcher Fall ist nach den Kriterien des § 246 Abs 3 Z 2 ABGB zu prüfen, wobei sich aus den nunmehr nicht mehr erforderlichen Rechtskenntnissen eine bessere Eignung eines anderen Erwachsenenvertreters ergeben kann, die gegen eine allfällige mit einer Umbestellung einhergehende Belastung des Betroffenen abzuwägen ist, wobei im Allgemeinen eine stabile Betreuungssituation wünschenswert ist. (T16)
  • 1 Ob 178/23t
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 16.11.2023 1 Ob 178/23t
    vgl; Beisatz wie T10; Beisatz wie T16
  • 2 Ob 227/23f
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 14.12.2023 2 Ob 227/23f
    Beisatz wie T2

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2003:RS0117813

Im RIS seit

25.07.2003

Zuletzt aktualisiert am

12.02.2024

Dokumentnummer

JJR_20030625_OGH0002_0030OB00046_03S0000_001

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