LANDESGESETZBLATT
FÜR WIEN

Jahrgang 2023

Ausgegeben am 5. Dezember 2023

34. Gesetz:

Wiener Mindestsicherungsgesetz (WMG); Änderung

Gesetz, mit dem das Wiener Mindestsicherungsgesetz (WMG) geändert wird

Der Wiener Landtag hat beschlossen:

Das Wiener Mindestsicherungsgesetz (WMG), LGBl. für Wien Nr. 38/2010, zuletzt geändert durch das Gesetz LGBl. für Wien Nr. 19/2023, wird wie folgt geändert:

Novellierungsanordnung 1, Das Inhaltsverzeichnis wird wie folgt geändert:

a) Nach dem Eintrag zu Paragraph 11, werden folgende Einträge eingefügt:

„§ 11a.

Beschäftigungsbonus Plus und Freibetrag

§ 11b.

Zuschlag für Bedarfsgemeinschaften mit minderjährigen Personen“

b) Nach dem Eintrag zu Paragraph 12, wird folgender Eintrag eingefügt:

„§ 12a.

Nichtverwertbarkeit des aus § 10 Abs. 6 Z 1 oder 2 stammenden Vermögens“

c) Der Eintrag zu Paragraph 14 a, lautet:

„§ 14a.

Teilnahme an Gesprächen der Sozialarbeit“

d) Der Eintrag zu Paragraph 39 a, entfällt.

e) Nach dem Eintrag zu Paragraph 44, wird folgender Eintrag angefügt:

„§ 44a.

Sonderregelungen aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung von COVID-19“

Novellierungsanordnung 2, Paragraph 8, Absatz 2, Ziffer 2, lautet:

  1. Ziffer 2
    70 vH des Wertes nach Ziffer eins, für volljährige Personen ab dem vollendeten 25. Lebensjahr, die mit anderen Personen in einer Ehe, eingetragenen Partnerschaft oder Lebensgemeinschaft (Bedarfsgemeinschaft gemäß Paragraph 7, Absatz 2, Ziffer 2,) leben.“

Novellierungsanordnung 3, Nach Paragraph 8, Absatz 2, Ziffer 2, wird folgende Ziffer 2 a, eingefügt:

  1. Ziffer 2 a
    75 vH des Wertes nach Ziffer eins, für volljährige Personen, die die Voraussetzungen des Paragraph 8, Absatz 3, Ziffer eins,, 2 oder 3 erfüllen und die mit anderen Personen in einer Ehe, eingetragenen Partnerschaft oder Lebensgemeinschaft (Bedarfsgemeinschaft gemäß Paragraph 7, Absatz 2, Ziffer 2,) leben.“

Novellierungsanordnung 4, In Paragraph 8, Absatz 3, erster Satz wird das Zitat „Abs. 2 Ziffer eins und 2“ durch das Zitat „Abs. 2 Ziffer eins und 2a“ ersetzt.

Novellierungsanordnung 5, Paragraph 10, Absatz eins, letzter Satz lautet:

„Das Einkommen eines Elternteils, einer Ehegattin, eines Ehegatten, einer eingetragenen Partnerin, eines eingetragenen Partners, einer Lebensgefährtin oder eines Lebensgefährten, die nicht anspruchsberechtigt sind, ist jeweils in dem Maß anzurechnen, das 70 vH des Ausgleichszulagenrichtsatzes nach Paragraph 293, Absatz eins, Litera a, Sub-Litera, b, b, ASVG abzüglich des Beitrages für die Krankenversicherung übersteigt.“

Novellierungsanordnung 6, Nach Paragraph 11 a, wird folgender Paragraph 11 b, samt Überschrift eingefügt:

Zuschlag für Bedarfsgemeinschaften mit minderjährigen Personen

Paragraph 11 b,

  1. Absatz einsBedarfsgemeinschaften gemäß Paragraph 7, Absatz 2, Ziffer 3, gebührt pro anspruchsberechtigter Person gemäß Paragraph 7, Absatz eins, erster Satz, sofern diese nicht unter Paragraph 7, Absatz 2, Ziffer 4, fällt, ein Zuschlag in Höhe von 4,5 vH des Wertes nach Paragraph 8, Absatz 2, Ziffer eins, pro Monat.
  2. Absatz 2Der Zuschlag nach Absatz eins, ist eine Unterstützungsleistung für armutsgefährdete Familien, die der Deckung eines Sonderbedarfs einer höheren finanziellen Belastung sowie einer angemessenen Lebensführung von erziehenden Personen dient.
  3. Absatz 3Die Beträge des Zuschlages nach Absatz eins, werden allenfalls auch rückwirkend durch Verordnung der Landesregierung kundgemacht.“

Novellierungsanordnung 7, In Paragraph 24, wird nach dem Absatz 3, folgender Absatz 3 a, eingefügt:

  1. Absatz 3 aDer Ersatz der Kosten kann in Teilbeträgen erfolgen oder unterbleiben, wenn der Ersatz der Kosten eine Notlage herbeiführen würde, der Anspruch voraussichtlich uneinbringlich wäre oder der Betrag unbedeutend ist. Darüber entscheidet die Behörde mit Bescheid.“

Novellierungsanordnung 8, Paragraph 24 a, letzter Satz lautet:

„§ 24 Absatz 3 und Absatz 3 a, sind sinngemäß anzuwenden.“

Novellierungsanordnung 9, Paragraph 42, samt Überschrift lautet:

Verweisungen

Paragraph 42,

Soweit in diesem Gesetz auf bundesrechtliche oder landesrechtliche Vorschriften verwiesen wird, sind diese in folgender Fassung anzuwenden:

  1. Ziffer eins
    Arbeitslosenversicherungsgesetz 1977 – AlVG, Bundesgesetzblatt Nr. 609 aus 1977,, in der Fassung BGBl. römisch eins Nr. 109/2023;
  2. Ziffer 2
    Bundesgesetz über das polizeiliche Meldewesen (Meldegesetz 1991 – MeldeG), Bundesgesetzblatt Nr. 9 aus 1992,, in der Fassung BGBl. römisch eins Nr. 89/2023;
  3. Ziffer 3
    Bundesgesetz zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten (Datenschutzgesetz – DSG), Bundesgesetzblatt Teil eins, Nr. 165 aus 1999,, in der Fassung BGBl. römisch eins Nr. 2/2023;
  4. Ziffer 4
    Bundesgesetz über die Gewährung von Asyl (Asylgesetz 2005 – AsylG 2005), Bundesgesetzblatt Teil eins, Nr. 100 aus 2005,, in der Fassung BGBl. römisch eins Nr. 221/2022;
  5. Ziffer 5
    Bundesgesetz über die Niederlassung und den Aufenthalt in Österreich (Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz – NAG), Bundesgesetzblatt Teil eins, Nr. 100 aus 2005,, in der Fassung BGBl. römisch eins Nr. 221/2022;
  6. Ziffer 6
    Bundesgesetz vom 7. Juli 1988 über die Besteuerung des Einkommens natürlicher Personen (Einkommensteuergesetz 1988 – EstG 1988), Bundesgesetzblatt Nr. 400 aus 1988,, in der Fassung BGBl. römisch eins Nr. 111/2023;
  7. Ziffer 7
    Bundesgesetz vom 9. September 1955 über die Allgemeine Sozialversicherung (Allgemeines Sozialversicherungsgesetz – ASVG), Bundesgesetzblatt Nr. 189 aus 1955,, in der Fassung BGBl. römisch eins Nr. 110/2023;
  8. Ziffer 8
    Bundesgesetz vom 24. Oktober 1967 betreffend den Familienlastenausgleich durch Beihilfen (Familienlastenausgleichsgesetz 1967), Bundesgesetzblatt Nr. 376 aus 1967,, in der Fassung BGBl römisch eins Nr. 82/2023;
  9. Ziffer 9
    Verordnung der Bundesministerin für Inneres zur Durchführung des Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetzes (Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz-Durchführungsverordnung –
    NAG-DV), Bundesgesetzblatt Teil 2, Nr. 451 aus 2005,, in der Fassung BGBl. römisch II Nr. 212/2023;
  10. Ziffer 10
    Kinderbetreuungsgeldgesetz – KBGG, Bundesgesetzblatt Teil eins, Nr. 103 aus 2001,, in der Fassung BGBl. römisch eins Nr. 82/2023;
  11. Ziffer 11
    Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz – AVRAG, Bundesgesetzblatt Nr. 459 aus 1993,, in der Fassung BGBl. römisch eins Nr. 85/2023;
  12. Ziffer 12
    Bundesgesetz zur Förderung von freiwilligem Engagement (Freiwilligengesetz – FreiwG), Bundesgesetzblatt Teil eins, Nr. 17 aus 2012,, in der Fassung BGBl. römisch eins Nr. 105/2023;
  13. Ziffer 13
    Bundesgesetz zur Integration rechtmäßig in Österreich aufhältiger Personen ohne österreichische Staatsbürgerschaft (Integrationsgesetz – IntG), BGBl. römisch eins Nr. 68/2017;
  14. Ziffer 14
    Bundesgesetz über die Gewährung von Vorschüssen auf den Unterhalt von Kindern (Unterhaltsvorschußgesetz 1985 – UVG), Bundesgesetzblatt Nr. 451 aus 1985, (WV), in der Fassung BGBl. römisch eins Nr. 61/2018;
  15. Ziffer 15
    Gesetz über die Förderung des Wohnungsneubaus und der Wohnungssanierung und die Gewährung von Wohnbeihilfe (Wiener Wohnbauförderungs- und Wohnungssanierungsgesetz – WWFSG 1989), LGBl. für Wien Nr. 18/1989, in der jeweils geltenden Fassung;
  16. Ziffer 16
    Bundesgesetz über die Zustellung behördlicher Dokumente (Zustellgesetz – ZustG), Bundesgesetzblatt Nr. 200 aus 1982,, in der Fassung BGBl. römisch eins Nr. 205/2022;
  17. Ziffer 17
    Bundesgesetz vom 17. Mai 1990 über die Beratung, Betreuung und besondere Hilfe für behinderte Menschen (Bundesbehindertengesetz – BBG), Bundesgesetzblatt Nr. 283 aus 1990,, in der Fassung BGBl. römisch eins Nr. 185/2022;
  18. Ziffer 18
    Allgemeines Verwaltungsverfahrensgesetz 1991 – AVG, Bundesgesetzblatt Nr. 51 aus 1991,, in der Fassung BGBl. römisch eins Nr. 88/2023;
  19. Ziffer 19
    Bundesgesetz vom 2. Juni 1977 über die Sicherung von Arbeitnehmeransprüchen im Falle der Insolvenz des Arbeitgebers (Insolvenz-Entgeltsicherungsgesetz – IESG), Bundesgesetzblatt Nr. 324 aus 1977,, in der Fassung BGBl. römisch eins Nr. 185/2022;
  20. Ziffer 20
    Bundesgesetz betreffend Grundsätze für die Sozialhilfe (Sozialhilfe-Grundsatzgesetz), Bundesgesetzblatt Teil eins, Nr. 41 aus 2019,, in der Fassung Bundesgesetzblatt Teil eins, Nr. 45 aus 2023,.“

Novellierungsanordnung 10, Nach Paragraph 44, Absatz 20, wird folgender Absatz 21, angefügt:

  1. Absatz 21Die Änderungen des Inhaltsverzeichnisses, Paragraph 8, Absatz 2, Ziffer 2 und 2a, Paragraph 8, Absatz 3, erster Satz, Paragraph 10, Absatz eins, letzter Satz, Paragraph 11 b, samt Überschrift, Paragraph 24, Absatz 3 a,, Paragraph 24 a, letzter Satz sowie Paragraph 42, samt Überschrift in der Fassung des LGBl. für Wien Nr. 34/2023 treten mit 1. Jänner 2024 in Kraft. Bescheide gemäß Paragraph 8, Absatz 2, Ziffer 2, Wiener Mindestsicherungsgesetz (WMG), LGBl. für Wien Nr. 38/2010 in einer Fassung vor der Fassung des LGBl. für Wien Nr. 34/2023, die in Rechtskraft erwachsen sind und sich auf Sachverhalte oder Bemessungszeiträume nach dem 31. Dezember 2023 beziehen, sind nach den Bestimmungen des WMG, LGBl. für Wien Nr. 38/2010 in der Fassung des LGBl. für Wien Nr. 34/2023 neu zu erlassen.“

Der Landeshauptmann:

Ludwig

Der Landesamtsdirektor:

Griebler