Gericht

OGH

Entscheidungsdatum

03.07.2007

Geschäftszahl

5Ob116/07f

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Floßmann als Vorsitzenden sowie die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr. Hurch, Dr. Höllwerth, Dr. Grohmann und Dr. E. Solé als weitere Richter in der außerstreitigen Wohnrechtssache der Antragsteller 1) Kaspar L*****, 2) Marianne L*****, vertreten durch Dr. Hansjörg Zink, Dr. Georg Petzer, Dr. Herbert Marschitz und Dr. Peter Petter, Rechtsanwälte in 6330 Kufstein, und 3) Brigitte S*****, vertreten durch Waltraud D*****, und Sigrid G*****, wider die Antragsgegner 1) Bartl L***** GmbH, *****, 2) Ingeborg Maria B*****,

3) Helga C*****, 4) Agnes P*****, 5) Ingeborg N*****, 6) Ing. Gerhard K*****, 7) Mag. Eva-Maria P*****, 8) Edeltraud M*****, 9) Emma G*****, 10) Katharina Ü*****, 11) Monika P*****, 12) Hubert E*****,

  1. Ziffer 13
    Karl-Heinz C*****, 14) Elisabeth G*****, 15) Christhild P*****,
  2. Ziffer 16
    Hermann P*****, vertreten durch Dillersberger & Atzl, Rechtsanwälte in 6330 Kufstein, 17) Arno M*****, 18) Eva T*****, 19) Anton G*****, 20) Mag. Dr. Karl Z*****, 21) Nikolaus R*****, 22) Ralph H*****, 23) Hermann M*****, 24) Barbara M*****, 25) Mag. Martina N*****, 26) Dr. Helmut N*****, 27) L*****-Privatstiftung,*****, 28) L***** F***** Privatstiftung, *****,
                  29)              Elfriede G*****, 30) Herbert G*****, 31) Herbert R*****, 32) Gerda R*****, wegen Vornahme von Erhaltungsmaßnahmen infolge des außerordentlichen Revisionsrekurses des 16. Antragsgegners gegen den Beschluss des Landesgerichtes Innsbruck als Rekursgericht vom 23. Februar 2007, GZ 2 R 291/06t-67, womit der Sachbeschluss des Bezirksgerichtes Kufstein vom 12. April 2006, GZ 4 Msch 139/01s-63, abgeändert wurde, in nichtöffentlicher Sitzung den Beschluss
gefasst:

Spruch

Die Akten werden dem Rekursgericht zur Entscheidungsergänzung zurückgestellt.

Text

Begründung:

Das Rekursgericht gab in Abänderung des Sachbeschlusses des Erstgerichtes dem Antrag, der Wohnungseigentümergemeinschaft bestimmte Erhaltungsarbeiten aufzutragen, statt und sprach aus, dass der ordentliche Revisionsrekurs „nach Paragraph 528, Absatz eins, ZPO (Paragraph 52, Absatz 2, WEG, Paragraph 37, Absatz 3, Ziffer 16, MRG)" nicht zulässig sei, weil die Bedeutung der Entscheidung nicht über den Einzelfall hinausreiche.

Rechtliche Beurteilung

Nach Artikel 10, Paragraph 2, Absatz 2, WohnAußStrBeglG gelten für die Bekämpfung von nach dem 31. 12. 2004 ergangenen Entscheidung die Bestimmungen des Rechtsmittelverfahrens des Außerstreitgesetzes in Verbindung mit Paragraph 37, Absatz 3, Ziffer 14 bis 16 MRG vergleiche auch M. Mohr in Hausmann/Vonkilch, Österreichisches Wohnrecht Paragraph 37, MRG Rz 108). Damit ist für die Frage der Revisionsrekurszulässigkeit Paragraph 37, Absatz 3, Ziffer 16, MRG in Verbindung mit Paragraph 62, AußStrG mit der Maßgabe anzuwenden, dass die in Paragraph 37, Absatz eins, MRG genannten Entscheidungsgegenstände rein vermögensrechtlicher Natur sind und die gemäß Paragraph 62, Absatz 3 und 5 und nach Paragraph 63, Absatz eins, AußStrG maßgebliche Wertgrenze EUR 10.000 beträgt (5 Ob 119/06w).

Nach Paragraph 59, Absatz eins, Ziffer 2, AußStrG hat das Rekursgericht in seinem Beschluss auszusprechen, ob der ordentliche Revisionsrekurs nach Paragraph 62, Absatz eins, zulässig ist, wenn der Revisionsrekurs nicht nach Paragraph 62, Absatz 2, jedenfalls unzulässig ist. Hat das Rekursgericht ausgesprochen, dass der ordentliche Revisionsrekurs nicht zulässig ist und besteht ein Entscheidungsgegenstand rein vermögensrechtlicher Natur nicht ausschließlich in einem Geldbetrag, so hat das Rekursgericht ferner auszusprechen, ob der Wert des Entscheidungsgegenstandes EUR 20.000 (hier zufolge Paragraph 37, Absatz 3, Ziffer 16, MRG in der Fassung des WohnAußStrBeglG EUR 10.000) übersteigt oder nicht. Diese Wertgrenze für außerordentliche Revisionsrekurse gilt ausnahmslos; die bisherigen Ausnahmen sind entfallen vergleiche 5 Ob 72/05g, 5 Ob 119/06w). Für die Zulässigkeit von Revisionsrekursen besteht auch kein Unterschied zwischen einfachen Beschlüssen und Sachbeschlüssen, lediglich unterschiedliche Rechtsmittelfristen sind zu beachten.

Das Rekursgericht wird daher seine Entscheidung um den Ausspruch des Wertes des Entscheidungsgegenstandes zu ergänzen haben. Anschließend wird der Ergänzungsbeschluss den Parteien zuzustellen und - falls erforderlich - entsprechende Verbesserungsaufträge zu erteilen seien. Allenfalls wird ein Verfahren über eine Zulassungsvorstellung (Paragraph 63, AußStrG) abzuführen und gegebenenfalls das Rechtsmittel des 16. Antragsgegners dem Obersten Gerichtshof zur Entscheidung wieder vorzulegen sein.