Gericht

OGH

Entscheidungsdatum

20.10.1988

Geschäftszahl

7Ob1535/88

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Hofrat des Obersten Gerichtshofes Dr.Wurz als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr.Warta, Dr.Egermann, Dr.Kodek und Dr.Niederreiter als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei M*** L*** Gesellschaft mbH, Wels, Römerstraße 39, vertreten durch Dr.Walter Rinner, Rechtsanwalt in Linz, wider die beklagte Partei Dr.Karl Ludwig V***, Rechtsanwalt, Salzburg, Mozartplatz 4, als Masseverwalter im Konkurs über das Vermögen der Firma D*** Gesellschaft mbH, Saalfelden, Leogangerstraße 51, wegen S 202.210 s.A., infolge außerordentlicher Revision der klagenden Partei gegen das Urteil des Landesgerichtes Salzburg als Berufungsgerichtes vom 4.August 1988, GZ 32 R 364/87-23, den

Beschluß

gefaßt:

Spruch

Die außerordentliche Revision der klagenden Partei wird gemäß Paragraph 508, a Absatz 2, ZPO mangels der Voraussetzungen des Paragraph 502, Absatz 4, Ziffer eins, ZPO zurückgewiesen.

Text

Begründung:

Rechtliche Beurteilung

Wie die Revision selbst einräumt, überstieg die vertragsmäßige Dauer des Mietvertrages ein halbes Jahr nicht. Die klagende Partei hätte daher den Ausnahmetatbestand des Paragraph eins, Absatz 2, Ziffer 3, MRG widerlegen müssen. Diesbezüglich fehlt es jedoch an jeglichem Sachvorbringen. Die Regelung der Bestandgeberpflichten nach Paragraph 1096, ABGB ist nach Lehre und Rechtsprechung nachgiebiges Recht (Würth in Rummel, ABGB, Rz 1 zu Paragraph 1096, mit Nachweisen aus der Rechtsprechung). Die Auslegung der Vertragsbestimmung über die Erhaltungspflicht durch das Berufungsgericht entspricht den Grundsätzen des Paragraph 914, ABGB, ist weder unlogisch noch mit den Sprachregeln unvereinbar, sodaß insoweit eine erhebliche Rechtsfrage iS des Paragraph 502, Absatz 4, Ziffer eins, ZPO nicht vorliegt (MietSlg. 38.602/32). Auf der Basis der Feststellungen der Vorinstanzen - Vereisung des Wasserablaufrohres als Ursache des Wassereintrittes - liegt eine Gewährleistungsfrage nicht vor.

Von einer weiteren Begründung wird gemäß Paragraph 510, Absatz 3, ZPO Abstand genommen.