OGH
RS0124004
17.12.2024
4Ob118/08v; 4Ob40/09z; 4Ob15/09y; 4Ob152/09w; 4Ob70/09m; 4Ob17/10v; 4Ob62/10m; 4Ob155/10p; 4Ob34/11w; 4Ob57/11b; 4Ob103/11t; 4Ob1/12v; 4Ob209/12g; 4Ob57/13f; 4Ob222/13w; 4Ob180/14w; 4Ob11/15v; 4Ob127/15b; 4Ob193/15h; 4Ob90/16p; 4Ob47/16i; 4Ob53/16x; 4Ob116/17p; 4Ob122/17w; 4Ob130/17x; 4Ob135/17g; 4Ob230/17b; 4Ob177/18k; 4Ob251/18t; 4Ob12/19x; 4Ob204/19g; 4Ob76/20k; 4Ob183/20w; 4Ob180/20d; 4Ob95/21f; 4Ob197/22g; 4Ob23/24x; 4Ob169/24t
ZPO §502 Abs1 HIII3
UWG §1 C2
UWG §1 D5a
Bei Beurteilung der lauterkeitsrechtlichen Vertretbarkeit einer Rechtsansicht durch den Obersten Gerichtshof sind - wie auch im Amtshaftungsrecht - zwei Prüfungsstufen zu unterscheiden: Schon auf der ersten - für die Beurteilung durch die Vorinstanzen nach Paragraph eins, UWG maßgebenden - Stufe geht es nur um die Frage nach einer vertretbaren Auslegung der Normen, um die Verwirklichung eines zurechenbaren Rechtsbruchs bejahen oder verneinen zu können. Auf der zweiten - für die zulässige Anfechtung eines Urteils beim Obersten Gerichtshof gemäß Paragraph 502, Absatz eins, ZPO hinzutretenden - Stufe geht es sodann nicht um die Frage, ob das Berufungsgericht jene Vertretbarkeitsfrage richtig, sondern nur, ob es sie ohne eine krasse Fehlbeurteilung gelöst hat.
TE OGH 2008-08-26 4 Ob 118/08v
TE OGH 2009-06-09 4 Ob 40/09z
Beisatz: Dies gilt allerdings nur dann uneingeschränkt, wenn das Gericht zweiter Instanz eine vertretbare Rechtsansicht angenommen hat. Denn in diesem Fall ist die „richtige" Auslegung der angeblich übertretenen Norm unerheblich; entscheidend ist allein, ob das Gericht zweiter Instanz die Vertretbarkeitsfrage in vertretbarer Weise beurteilt hatte. (T1)
Beisatz: Das Rechtsmittel an den OGH ist daher nicht schon bei Fehlen von höchstgerichtlicher Rechtsprechung zur „richtigen" Auslegung der angeblich übertretenen Norm zulässig, sondern nur dann, wenn das Gericht zweiter Instanz seinen Ermessensspielraum bei der Beurteilung der Vertretbarkeitsfrage überschritten hat. (T2)
Beisatz: Anders ist die Rechtslage, wenn das Gericht zweiter Instanz eine unvertretbare Rechtsansicht des Beklagten angenommen hat. Denn dies setzt zwingend voraus, dass der Beklagte objektiv gegen eine im konkreten Fall anwendbare Norm verstoßen hat; nur eine unrichtige Auslegung kann auch unvertretbar sein. (T3)
TE OGH 2009-03-24 4 Ob 15/09y
TE OGH 2009-09-29 4 Ob 152/09w
Beis wie T1; Beis ähnlich wie T2; Beisatz: Hier: Vertretbare Auslegung des Paragraph 13 a, TabakG. (T4)
TE OGH 2009-11-19 4 Ob 70/09m
Vgl auch; Beisatz: Hier: Schüleraustauschprogramme mit mehrtägigen Aufenthalten in New York oder London in concreto keine Pauschalreise iSd Artikel 2, RL 90/314/EWG des Rates vom 13. Juni 1990 über Pauschalreisen. (T5)
Beisatz: Unter Verweis auf EuGH C-237/97. (T6)
TE OGH 2010-03-11 4 Ob 17/10v
Vgl auch; Beis ähnlich wie T3; Beisatz: Hier elektronische Lotterie iSv Paragraph 12 a, GSpG. (T7)
TE OGH 2010-06-08 4 Ob 62/10m
Auch; Beisatz: Hier: Ärztevorbehalt des Paragraph 2, Absatz eins, ÄrzteG. (T8)
TE OGH 2010-10-05 4 Ob 155/10p
Vgl; Beis wie T8; Beisatz: Hier: Gesundheitsrisiko nach SV‑Gutachten festgestellt. (T9)
TE OGH 2011-03-23 4 Ob 34/11w
Vgl auch
TE OGH 2011-05-10 4 Ob 57/11b
Vgl auch; Beis wie T2; Veröff: SZ 2011/61
TE OGH 2011-11-22 4 Ob 103/11t
Vgl auch; Beisatz: Hier: Reisebürogewerbe nach Paragraph 126, Absatz eins, Ziffer eins, GewO. (T10)
Bem: 2. Rechtsgang zu 4 Ob 70/09m. (T11)
TE OGH 2012-02-28 4 Ob 1/12v
Vgl auch; Beis wie T2; Beisatz: Halten die Vorinstanzen die Auslegung einer Vorschrift für richtig, impliziert dies die Vertretbarkeit dieser Ansicht im Sinne der Judikatur zum Wettbewerbsvorsprung durch Rechtsbruch nach Paragraph eins, UWG. (T12)
Beisatz: Hier: Paragraph eins, Satz 1 BuchpreisbindungsG. (T13)
TE OGH 2012-12-17 4 Ob 209/12g
Vgl auch; Beis ähnlich wie T1; Beis ähnlich wie T2; Beisatz: Hier: Konzessionspflicht nach dem Kraftfahrliniengesetz ‑ KflG. (T14)
TE OGH 2013-08-27 4 Ob 57/13f
Vgl auch; Gegenteilig Beis wie T12; Bem: Änderung der Rechtsprechung zum BPrBG. (T15)
Beisatz: Bei Verstößen gegen das BPrBG kommt eine Einordnung in die Fallgruppe „Wettbewerbsvorspruch durch Rechtsbruch“ nicht in Betracht. Es kommt daher nicht auf die Vertretbarkeit der Rechtsansicht an. Zu prüfen ist, ob ein Verstoß vorliegt. (T16)
TE OGH 2014-01-20 4 Ob 222/13w
Vgl auch; Beis wie T7; Beisatz: Hier: Elektronische Lotterie iSv Paragraph 12 a, GSpG in der Fassung Bundesgesetzblatt 54 aus 2010,. (T17)
TE OGH 2014-11-18 4 Ob 180/14w
Auch; Beis ähnlich wie T2
TE OGH 2015-01-20 4 Ob 11/15v
Auch; Beisatz: Hier: Paragraph 12, Absatz eins, TierärzteG. (T18)
TE OGH 2015-09-22 4 Ob 127/15b
Auch
TE OGH 2015-11-17 4 Ob 193/15h
Auch; Beisatz: Hier: Auslegung eines Feststellungsbescheids. (T19)
TE OGH 2016-04-20 4 Ob 90/16p
TE OGH 2016-07-12 4 Ob 47/16i
TE OGH 2016-12-20 4 Ob 53/16x
Beis ähnlich wie T1
TE OGH 2017-07-27 4 Ob 116/17p
TE OGH 2017-07-27 4 Ob 122/17w
Auch
TE OGH 2017-08-24 4 Ob 130/17x
Auch
TE OGH 2017-10-24 4 Ob 135/17g
Beis wie T2; Beis wie T12
TE OGH 2018-01-23 4 Ob 230/17b
Auch
TE OGH 2018-10-23 4 Ob 177/18k
Auch
TE OGH 2019-01-29 4 Ob 251/18t
Beis wie T12
TE OGH 2019-07-05 4 Ob 12/19x
Beis wie T2
TE OGH 2020-03-30 4 Ob 204/19g
Beis wie T2
TE OGH 2020-07-02 4 Ob 76/20k
TE OGH 2020-11-26 4 Ob 183/20w
TE OGH 2021-02-23 4 Ob 180/20d
Beis wie T12; Beisatz: Argumentiert ein Rechtsmittel nur dazu, dass die fragliche Norm von den Vorinstanzen falsch ausgelegt worden sei, ohne die Unvertretbarkeit der Rechtsansicht der Beklagten und deren Beurteilung durch das Gericht zweiter Instanz überhaupt zu behaupten, zeigt es schon deswegen keine erhebliche Rechtsfrage auf. (T20)
TE OGH 2021-09-28 4 Ob 95/21f
TE OGH 2022-11-22 4 Ob 197/22g
Beis wie T20; Beisatz: Hier: Verstoß gegen Paragraph 8, Absatz 4, RAO wegen unvertretbarer Auslegung. (T21)
TE OGH 2024-03-19 4 Ob 23/24x
TE OGH 2024-12-17 4 Ob 169/24t
Beisatz wie T2
ECLI:AT:OGH0002:2008:RS0124004