Gericht

OGH

Rechtssatznummer

RS0113579

Entscheidungsdatum

28.03.2000

Geschäftszahl

1Ob201/99m; 6Ob251/01g; 7Ob254/02g; 9Ob106/04k; 9Ob100/04b; 5Ob127/08z; 10Ob86/11m; 8ObA82/11h; 9ObA132/17b; 9ObA78/18p; 6Ob233/20p; 6Ob17/21z

Norm

ABGB §916 A; ABGB §916 B

Rechtssatz

Beim Umgehungsgeschäft streben die Beteiligten - anders als beim Scheingeschäft, bei dem die Vertragsgestaltung bloß vorgetäuscht wird, - an, den Tatbestand einer bestimmten Norm zu vermeiden beziehungsweise den einer anderen Norm zu erfüllen, deren Anwendung jedoch nach dem gesetzlichen Wertungssystem als untragbarer Widerspruch zur Sachgerechtigkeit oder Systemgerechtigkeit der Rechtsordnung erscheint. Das Umgehungsgeschäft verstößt zwar nicht "dem Buchstaben des Gesetzes nach" gegen ein gesetzliches Verbot, vereitelt indes im Ergebnis doch den Zweck, den das Gesetz mit diesem Verbot anstrebt.

Entscheidungstexte

TE OGH 2000-03-28 1 Ob 201/99m

Veröff: SZ 73/55

TE OGH 2001-10-18 6 Ob 251/01g

nur: Das Umgehungsgeschäft verstößt zwar nicht "dem Buchstaben des Gesetzes nach" gegen ein gesetzliches Verbot, vereitelt indes im Ergebnis doch den Zweck, den das Gesetz mit diesem Verbot anstrebt. (T1)

TE OGH 2002-11-13 7 Ob 254/02g

TE OGH 2004-11-17 9 Ob 106/04k

nur T1

TE OGH 2005-05-11 9 Ob 100/04b

Vgl auch

TE OGH 2008-06-24 5 Ob 127/08z

Auch; Beisatz: Umgehungsgeschäfte sind im Gegensatz zu Scheingeschäften nicht schlechthin nichtig. Sie unterliegen vielmehr denjenigen Rechtsvorschriften, zu deren Umgehung das Geschäft geschlossen wurde. (T2)

TE OGH 2011-10-04 10 Ob 86/11m

Vgl auch

TE OGH 2012-07-26 8 ObA 82/11h

Vgl auch; Beis wie T2

TE OGH 2018-01-30 9 ObA 132/17b

Auch; Beis wie T2

TE OGH 2018-10-30 9 ObA 78/18p

Auch; Beis wie T2

TE OGH 2020-12-17 6 Ob 233/20p

Vgl; Beis wie T2

TE OGH 2021-02-18 6 Ob 17/21z

Vgl

European Case Law Identifier

ECLI:AT:OGH0002:2000:RS0113579