Gericht

OGH

Rechtssatznummer

RS0106113

Entscheidungsdatum

19.07.2023

Geschäftszahl

5Ob2344/96h; 5Ob2329/96b; 5Ob25/97f; 1Ob226/98m; 5Ob267/98w; 5Ob36/02h; 9ObA109/02y; 6Ob254/05d; 9ObA38/06p; 9ObA60/06y; 9ObA106/06p; 9ObA161/07b; 5Ob166/08k; 9ObA109/09h; 5Ob153/09z; 5Ob124/10m; 5Ob5/11p; 3Ob89/12b; 10ObS63/12f; 5Ob197/12z; 10ObS177/13x; 5Ob55/14w; 1Ob73/14p; 11Os26/14d; 11Os86/14b; 11Os103/14b (11Os104/14z); 10Ob58/14y; 10ObS158/15f; 12Os15/17y; 5Ob175/18y; 5Ob19/19h; 5Ob146/20m; 10ObS87/21y; 5Ob5/22d; 5Ob95/22i; 2Ob59/23z; 5Ob233/22h

Norm

ABGB §6

ABGB §7

MRG §46a Abs4

Rechtssatz

Die teleologische Reduktion einer gesetzlichen Regelung erfordert den klaren Nachweis des Gesetzeszwecks, an dem sich die (letztlich Gesetzeswortlaut korrigierende) Auslegung orientieren soll. Im Mietrecht ist dieses Problem besonders schwierig zu lösen, weil sich den gesetzlichen Regelungen kaum einheitliche Wertungsprinzipien entnehmen lassen. Rechtsänderungen stellen meist mühevoll zustandegekommene Kompromisse mit den sich daraus nahezu notwendig einhergehenden Unzulänglichkeiten und Ungereimtheiten dar, sodass der Wille des Gesetzgebers nur allzuleicht verfehlt werden kann, wenn sich die Gesetzesauslegung vom Wortlaut entfernt (hier: Paragraph 46 a, Absatz 4, MRG).

Entscheidungstexte

TE OGH 1996-11-26 5 Ob 2344/96h

TE OGH 1996-11-26 5 Ob 2329/96b

TE OGH 1997-02-11 5 Ob 25/97f

TE OGH 1998-09-29 1 Ob 226/98m

Veröff: SZ 71/157

TE OGH 2000-04-07 5 Ob 267/98w

Verstärkter Senat; Vgl auch; nur: Im Mietrecht ist dieses Problem besonders schwierig zu lösen, weil sich den gesetzlichen Regelungen kaum einheitliche Wertungsprinzipien entnehmen lassen. Rechtsänderungen stellen meist mühevoll zustandegekommene Kompromisse dar. (T1); Beisatz: Hier: Paragraph 12 a, Absatz eins, MRG und Paragraph 12 a, Absatz 2, MRG. (T2); Veröff: SZ 73/66

TE OGH 2002-02-26 5 Ob 36/02h

nur: Die teleologische Reduktion einer gesetzlichen Regelung erfordert den klaren Nachweis des Gesetzeszwecks, an dem sich die (letztlich Gesetzeswortlaut korrigierende) Auslegung orientieren soll. (T3)

TE OGH 2002-10-16 9 ObA 109/02y

nur T3; Beisatz: Hier: Teleologischen Reduktion des besonderen Kündigungsschutzes für Betriebsratsmitglieder bei Massenänderungskündigungen ist nicht angezeigt. (T4); Veröff: SZ 2002/137

TE OGH 2005-12-01 6 Ob 254/05d

nur T3; Beisatz: Paragraph 245, Absatz eins, HGB. (T5); Veröff: SZ 2005/177

TE OGH 2006-07-12 9 ObA 38/06p

Vgl auch; Beisatz: Eine teleologische Reduktion würde den klaren Nachweis voraussetzen, dass eine umschreibbare Fallgruppe von den Grundwertungen oder Zwecken des Gesetzes entgegen seinem Wortlaut gar nicht getroffen wird und dass sie sich von den „eigentlich gemeinten" Fallgruppen so weit unterscheidet, dass die Gleichbehandlung sachlich ungerechtfertigt und willkürlich wäre. (T6); Veröff: SZ 2006/109

TE OGH 2006-07-12 9 ObA 60/06y

Vgl auch; Beis wie T6

TE OGH 2007-12-19 9 ObA 106/06p

nur T3; Beisatz: Hier: Paragraph 3, Absatz 2, AVRAG. (T7); Veröff: SZ 2007/210

TE OGH 2008-02-07 9 ObA 161/07b

nur T3

TE OGH 2008-09-09 5 Ob 166/08k

Auch; Beisatz: Die Mietzinserhöhung nach Paragraph 46 a, Absatz 2,, 4 MRG ist in den dem auslösenden Umstand folgenden 15 Kalenderjahren vorzunehmen. Die Rechtsansicht, Paragraph 46 a, Absatz 2, MRG sei einschränkend dahin auszulegen, dass dem Vermieter eingeräumt werde, in 15 Kalenderjahren, die aber nicht unmittelbar aneinander anschließen müssen, den Mietzins auf das angemessene Zinsausmaß anzuheben, widerspricht dessen Wortlaut. (T8)

TE OGH 2009-11-16 9 ObA 109/09h

Vgl; Beisatz: Die teleologische Reduktion stellt bei zu weit geratenen gesetzlichen Tatbeständen das Gegenstück zur Analogie dar. Sie verschafft der ratio legis gegen einen überschießend weiten Gesetzeswortlaut Durchsetzung, indem sich die (letztlich den Gesetzeswortlaut korrigierende) Auslegung am Gesetzeszweck orientiert. (T9); Beisatz: Hier: Paragraph 4, Ziffer eins, Litera a, ASGG. (T10);

Veröff: SZ 2009/150

TE OGH 2009-11-24 5 Ob 153/09z

Vgl; Beis ähnlich wie T6; Beis ähnlich wie T9; Bem: Teleologische Reduktion von Paragraph 13, AnfO abgelehnt. (T11);

Veröff: SZ 2009/155

TE OGH 2010-09-23 5 Ob 124/10m

Vgl auch; Beisatz: Die teleologische Reduktion ist im Mietrecht grundsätzlich problematisch. (T12)

TE OGH 2011-05-26 5 Ob 5/11p

Vgl; nur T3; Beis wie T6; Beis ähnlich wie T9

TE OGH 2012-07-11 3 Ob 89/12b

Auch; nur T3

TE OGH 2012-07-24 10 ObS 63/12f

Vgl; Veröff: SZ 2012/74

TE OGH 2012-10-23 5 Ob 197/12z

Auch; nur T3

TE OGH 2014-02-25 10 ObS 177/13x

Vgl; Beis wie T10

TE OGH 2014-04-23 5 Ob 55/14w

nur T3; Beisatz: Eine teleologische Reduktion des Paragraph 59, Absatz 3, AußStrG um den Verweis auf Paragraph 60, Absatz 2, JN ist ausgeschlossen, setzt dies doch den klaren Nachweis des Gesetzeszwecks voraus, an dem sich die letztlich den Gesetzeswortlaut korrigierende Auslegung orientieren soll. Davon kann hier aber deshalb nicht ausgegangen werden, weil der Gesetzgeber durch den Verweis auf Paragraph 60, Absatz 2, JN diese Bestimmung ganz bewusst zum Maßstab für die Bewertung des Entscheidungsgegenstands durch das Rechtsmittelgericht machen wollte. (T13)

TE OGH 2014-05-22 1 Ob 73/14p

Auch; nur T3

TE OGH 2014-09-16 11 Os 26/14d

Vgl; Beisatz: Antrag auf Aufhebung wegen Verfassungswidrigkeit jener Bestimmungen der StPO, die im Spannungsverhältnis zu Artikel 6, Absatz 3, Litera d, zweiter Fall MRK stehen. (T14)

TE OGH 2014-10-28 11 Os 86/14b

Vgl; Beis wie T14

TE OGH 2014-11-25 11 Os 103/14b

Auch; Beis wie T14

TE OGH 2015-02-24 10 Ob 58/14y

Auch; nur ähnlich T3; Veröff: SZ 2015/10

TE OGH 2016-01-19 10 ObS 158/15f

Auch; nur T3

TE OGH 2017-05-18 12 Os 15/17y

Auch; Beis wie T9

TE OGH 2018-11-06 5 Ob 175/18y

nur T1

TE OGH 2019-05-21 5 Ob 19/19h

nur T3

TE OGH 2020-12-10 5 Ob 146/20m

vgl; Beisatz nur T6

Anmerkung, Veröff: SZ 2020/119

TE OGH 2021-07-29 10 ObS 87/21y

Vgl; nur T3

TE OGH 2022-04-21 5 Ob 5/22d

TE OGH 2022-08-22 5 Ob 95/22i

nur T3

TE OGH 2023-05-16 2 Ob 59/23z

vgl; Beisatz: Hier: Paragraph 1503, Absatz 7, Ziffer 5, ABGB. (T15)

TE OGH 2023-07-19 5 Ob 233/22h

Beisatz wie T3: Hier: Paragraph 10, Absatz 2, WEG 2002 (T16)

European Case Law Identifier

ECLI:AT:OGH0002:1996:RS0106113