OGH
RS0083156
30.01.2025
5Ob95/93; 5Ob380/97m; 5Ob402/97x; 5Ob297/98g; 5Ob218/00w; 5Ob153/00m; 5Ob207/01d; 5Ob86/03p; 5Ob11/04k; 5Ob306/03s; 5Ob143/04x; 5Ob122/05k; 5Ob250/05h; 5Ob56/07g; 5Ob25/08z; 5Ob173/08i; 5Ob130/08s; 5Ob104/09v; 5Ob241/09s; 5Ob229/09a; 5Ob225/10i; 3Ob148/10a; 5Ob162/10z; 5Ob10/11y; 4Ob109/11z; 5Ob148/11t; 5Ob208/11s; 5Ob40/12m; 5Ob25/13g; 5Ob7/13k; 5Ob204/13f; 5Ob59/14h; 5Ob210/13p; 5Ob73/14t; 5Ob117/14p; 5Ob86/14d; 5Ob149/14v; 5Ob5/15v; 5Ob53/15b; 5Ob38/15x; 5Ob192/15v; 4Ob25/16d; 5Ob12/16z; 5Ob9/16h; 5Ob105/16a; 5Ob79/18f; 5Ob84/18s; 3Ob4/19p; 5Ob246/18i; 5Ob45/19g; 5Ob72/19b; 5Ob55/19b; 5Ob154/19m; 5Ob186/19t; 5Ob173/19f; 5Ob216/20f; 5Ob45/21k; 5Ob64/21d; 4Ob18/21g; 5Ob134/22z; 5Ob115/22f; 5Ob78/22i; 3Ob91/23p; 5Ob213/23v; 8Ob70/22k; 4Ob169/23s; 5Ob15/24b
ABGB §523 A
WEG 1975 §13 Abs2
WEG 2002 §16 Abs2
Schon die Möglichkeit einer Beeinträchtigung schutzwürdiger Interessen anderer Miteigentümer verpflichtet den änderungswilligen Wohnungseigentümer, die Zustimmung der anderen Miteigentümer oder die Genehmigung des Außerstreitrichters einzuholen (so schon 5 Ob 25/90 MietSlg 42434/31). Tut er dies nicht, oder setzt er sich über den Widerspruch eines anderen Miteigentümers hinweg, handelt er in unerlaubter Eigenmacht und kann im streitigen Rechtsweg zur Beseitigung der Änderung (gegebenenfalls auch zur Unterlassung künftiger Änderung) verhalten werden (MietSlg 30/30; MietSlg 30/19; MietSlg 39615; WoBl 1993,61/49 mit Anmerkung von Call) (so schon 5 Ob 1028/92).
TE OGH 1993-12-21 5 Ob 95/93
TE OGH 1997-11-11 5 Ob 380/97m
Vgl auch; Beisatz: Die Genehmigungsfähigkeit ist vom Streitrichter (auch als Vorfrage) nicht zu prüfen. Die Prüfung der vertragsmäßigen Widmung (das heißt der Genehmigungsbedürftigkeit) im Wege der Vertragsauslegung ist dem Streitrichter nicht verwehrt. (T1)
TE OGH 1997-12-09 5 Ob 402/97x
Vgl auch; Beis wie T1 nur: Die Genehmigungsfähigkeit ist vom Streitrichter (auch als Vorfrage) nicht zu prüfen. (T2)
Beisatz: Vom Streitrichter kann nur die Genehmigungsbedürftigkeit der Änderungen (ob sie überhaupt dem Paragraph 13, Absatz 2, WEG zu unterstellen sind) als Vorfrage einer Entscheidung über die Berechtigung eines auf Paragraph 523, ABGB gestützten Unterlassungsbegehrens und Wiederherstellungsbegehrens betroffener Miteigentümer beurteilt werden (5 Ob 380/97m). (T3)
TE OGH 1999-02-23 5 Ob 297/98g
Vgl; Beisatz: Die Prüfung der Voraussetzungen des Paragraph 13, Absatz 2, WEG, die zu einer rechtsgestaltenden Entscheidung des Außerstreitrichters führt, ist dem Prozessrichter entzogen (WoBl 1991/53, 64; MietSlg 45.542; ImmZ 1987, 313; 5 Ob 380/97m; 5 Ob 402/97x). (T4)
Beisatz: In einer auf Paragraph 523, ABGB gestützten Negatorienklage ist vom Streitrichter grundsätzlich nur die Genehmigungsbedürftigkeit der Änderungen und die eigenmächtige Rechtsanmaßung als Vorfrage über die Berechtigung eines Unterlassungs- und Wiederherstellungsbegehrens zu prüfen. (T5)
TE OGH 2000-09-26 5 Ob 218/00w
Vgl auch
TE OGH 2000-12-19 5 Ob 153/00m
Auch; Beisatz: Anders als in einem Verfahren nach Paragraph 26, Absatz eins, Ziffer 2, WEG nimmt hier der Prozessrichter keine Prüfung der Genehmigungsfähigkeit der Änderung, auch keine Interessensabwägung vor, sondern prüft bloß die verbotene Eigenmacht des Ändernden. (T6)
Beisatz: Ein Wohnungseigentümer, der sein Wohnungseigentumsobjekt ändern und/oder umwidmen will, bedarf hiezu der Zustimmung der anderen Miteigentümer oder der - auch im Nachhinein zulässigen - Ersetzung durch Außerstreitrichterbeschluss, falls durch die beabsichtigte Maßnahme wichtige Interessen eines Miteigentümers verletzt werden können. (T7)
Beisatz: Paragraph 13, Absatz 2, WEG regelt bloß die Voraussetzungen, unter denen ein Wohnungseigentümer zu Änderungen (einschließlich Widmungsänderungen) berechtigt ist. (T8)
Beisatz: Die Grundlage für die Eigentumsfreiheitsklage (actio negatoria), die dem Schutz des Eigentümers vor der Anmaßung oder unberechtigten Erweiterung eines Rechtes Dritter dient und auch zur Abwehr jeder sonstigen Störung des Eigentums durch unberechtigte Eingriffe berechtigt, liegt nicht in Paragraph 13, Absatz 2, WEG, sondern in der Bestimmung des Paragraph 523, ABGB in Verbindung mit Paragraph 829, ABGB. (T9)
TE OGH 2001-12-11 5 Ob 207/01d
nur: Schon die Möglichkeit einer Beeinträchtigung schutzwürdiger Interessen anderer Miteigentümer verpflichtet den änderungswilligen Wohnungseigentümer, die Zustimmung der anderen Miteigentümer oder die Genehmigung des Außerstreitrichters einzuholen. Tut er dies nicht, oder setzt er sich über den Widerspruch eines anderen Miteigentümers hinweg, handelt er in unerlaubter Eigenmacht und kann im streitigen Rechtsweg zur Beseitigung der Änderung verhalten werden. (T10)
Beis wie T2; Beisatz: Es geht nicht darum, einen Wohnungseigentümerbeschluss herbeizuführen, sondern die Zustimmung jedes einzelnen Wohnungseigentümers zu einer geplanten Widmungsänderung zu erlangen. Die Zustimmung des einzelnen Wohnungseigentümers kann nicht durch eine Beschlussfassung der Wohnungseigentümergemeinschaft ersetzt werden. (T11)
TE OGH 2003-05-13 5 Ob 86/03p
Vgl auch; Beis ähnlich wie T2; Beis wie T5
TE OGH 2004-02-10 5 Ob 11/04k
Vgl auch; nur T10
TE OGH 2004-01-20 5 Ob 306/03s
Vgl auch; Beis ähnlich wie T5
TE OGH 2004-06-29 5 Ob 143/04x
Beis wie T2; Beis wie T3
TE OGH 2005-07-12 5 Ob 122/05k
Vgl auch; Beis wie T1; Beis wie T3; Beis wie T5
TE OGH 2005-12-13 5 Ob 250/05h
Auch; Beis wie T11 nur: Die Zustimmung des einzelnen Wohnungseigentümers kann nicht durch eine Beschlussfassung der Wohnungseigentümergemeinschaft ersetzt werden. (T12)
Beisatz: Hier: Paragraph 16, Absatz 2, WEG 2002. (T13)
Veröff: SZ 2005/180
TE OGH 2007-05-08 5 Ob 56/07g
Vgl auch; Beis wie T2; Beis wie T3; Beis wie T5
TE OGH 2008-07-14 5 Ob 25/08z
Beisatz: Liegt eine genehmigungspflichtige Änderung im Sinn des Paragraph 16, Absatz 2, WEG 2002 vor, dann sind die Voraussetzungen der Genehmigungsfähigkeit einer solchen Änderung vom Streitrichter nicht zu prüfen. Dieser hat nur die Genehmigungsbedürftigkeit zu prüfen. (T14)
TE OGH 2008-08-26 5 Ob 173/08i
Auch; Beis ähnlich wie T9; Beisatz: Lehre und Judikatur gestehen jedem einzelnen Mit- und Wohnungseigentümer zur Abwehr eigenmächtig vorgenommener Änderungen (Paragraph 16, Absatz 2, WEG 2002) durch einen anderen Wohnungseigentümer zu, mit der Eigentumsfreiheitsklage (Paragraph 523, ABGB) einen Unterlassungs- und Beseitigungsanspruch geltend zu machen. (T15)
Veröff: SZ 2008/117
TE OGH 2008-08-26 5 Ob 130/08s
nur: Schon die Möglichkeit einer Beeinträchtigung schutzwürdiger Interessen anderer Miteigentümer verpflichtet den änderungswilligen Wohnungseigentümer, die Zustimmung der anderen Miteigentümer oder die Genehmigung des Außerstreitrichters einzuholen. (T16) Beisatz: Durch einen Mehrheitsbeschluss der Eigentümerversammlung kann die Zustimmung der einzelnen Wohnungseigentümer zu einer Änderung im Sinn des Paragraph 16, Absatz 2, WEG 2002 nicht ersetzt werden. Ein dennoch gefasster Beschluss kann unbefristet bekämpft werden. (T17)
TE OGH 2009-06-09 5 Ob 104/09v
Vgl; Beisatz: Ein Wohnungseigentümer, der ohne Zustimmung der Übrigen genehmigungspflichtige Änderungen im Sinn des Paragraph 16, Absatz 2, WEG vornimmt, handelt in unerlaubter Eigenmacht und kann im streitigen Rechtsweg zur Beseitigung der Änderung verhalten werden. (T18)
Beisatz: Es entspricht ständiger Rechtsprechung, dass die fehlende Zustimmung anderer Miteigentümer auch im Nachhinein durch einen Beschluss des Außerstreitrichters ersetzt werden kann, auch wenn die Änderung bereits durchgeführt wurde. (T19)
TE OGH 2009-11-24 5 Ob 241/09s
Vgl; Beis ähnlich wie T14; Beis ähnlich wie T15; Beisatz: Vom Streitrichter ist in einem solchen Fall die Genehmigungsbedürftigkeit der Änderung und die eigenmächtige Rechtsanmaßung als Vorfrage über die Berechtigung des Unterlassungs- und Wiederherstellungsbegehrens zu prüfen; die Genehmigungsfähigkeit ist nicht Gegenstand dieses Verfahrens. (T20)
TE OGH 2010-05-27 5 Ob 229/09a
nur T16; Beis wie T14; Beis wie T15
TE OGH 2010-12-20 5 Ob 225/10i
Vgl; Beis wie T15; Beis wie T20
TE OGH 2011-01-19 3 Ob 148/10a
Auch; Beis ähnlich wie T1; Beis ähnlich wie T15; Beis wie T20
TE OGH 2011-01-24 5 Ob 162/10z
Vgl; Beisatz: Vertragliche Ansprüche sind mangels Genehmigungspflicht im Verfahren nach Paragraph 52, Absatz eins, Ziffer 2, WEG unbeachtlich. (T21)
TE OGH 2011-02-09 5 Ob 10/11y
Vgl; Auch Beis wie T21; Beisatz: Eine vertragliche Duldungspflicht muss im Streitverfahren geltend gemacht werden. (T22)
TE OGH 2011-09-20 4 Ob 109/11z
Auch; Beis wie T1; Beis wie T20
TE OGH 2012-02-14 5 Ob 148/11t
Vgl auch
TE OGH 2012-04-24 5 Ob 208/11s
Vgl auch; Beis ähnlich wie T15; Beis auch wie T21; Beis auch wie T22
TE OGH 2012-08-09 5 Ob 40/12m
Vgl; Beis wie T6; Beis wie T14; Beis wie T20
TE OGH 2013-08-28 5 Ob 25/13g
Beis wie T1; Beis wie T3; Beis wie T5; Beis wie T6; Beis wie T14; Beis wie T20
TE OGH 2013-11-06 5 Ob 7/13k
Vgl auch; Beisatz: Es macht keinen Unterschied, ob die Beklagte als Wohnungseigentümerin oder als schlichte Miteigentümerin in Anspruch genommen wird. (T23)
Beis wie T6; Beis wie T14; Beis wie T20
TE OGH 2013-11-27 5 Ob 204/13f
Beis wie T1; Beis wie T3; Beis wie T5; Beis wie T6; Beis wie T14; Beis wie T20
TE OGH 2014-04-23 5 Ob 59/14h
Auch; Beis wie T20
TE OGH 2014-05-20 5 Ob 210/13p
Auch; Beis wie T1; Beis wie T20
TE OGH 2014-07-25 5 Ob 73/14t
Auch; Beis wie T6; Beis wie T14; Beis wie T20
TE OGH 2014-07-25 5 Ob 117/14p
Vgl auch
TE OGH 2014-09-04 5 Ob 86/14d
Auch; Beis wie T1; Beis wie T3; Beis wie T5; Beis wie T6; Beis wie T14; Beis wie T20
TE OGH 2014-09-26 5 Ob 149/14v
Auch; Beis wie T6; Beis wie T14; Beis wie T20
TE OGH 2015-01-27 5 Ob 5/15v
Auch; Beis wie T1; Beis wie T3; Beis wie T5; Beis wie T6; Beis wie T14; Beis wie T20
TE OGH 2015-05-19 5 Ob 53/15b
Auch; Beis wie T15; Beis wie T20; Veröff: SZ 2015/48
TE OGH 2015-05-19 5 Ob 38/15x
Auch; Beis wie T1; Beis wie T3; Beis wie T4; Beis wie T5; Beis wie T6; Beis wie T14; Beis wie T20
TE OGH 2015-10-30 5 Ob 192/15v
Vgl auch
TE OGH 2016-02-23 4 Ob 25/16d
Auch; Beisatz: Die Eigentumfreiheitsklage setzt Eigenmacht des Störers voraus. (T24)
TE OGH 2016-02-23 5 Ob 12/16z
Vgl auch
TE OGH 2016-02-23 5 Ob 9/16h
Auch; Beisatz: Hier: Eigenmächtige Wiedereröffnung seinerzeit einvernehmlich zugemauerter, zu allgemeinen Teilen führender Türen. (T25)
TE OGH 2016-08-25 5 Ob 105/16a
Auch; Beis wie T14
TE OGH 2018-06-12 5 Ob 79/18f
Auch
TE OGH 2018-07-18 5 Ob 84/18s
Auch; Beis wie T6; Beis wie T14; Beis wie T20
TE OGH 2019-01-23 3 Ob 4/19p
Vgl; Beis wie T1; Beis wie T20
TE OGH 2019-02-20 5 Ob 246/18i
TE OGH 2019-05-21 5 Ob 45/19g
Beis wie T15
TE OGH 2019-06-13 5 Ob 72/19b
Auch; Beis wie T15
TE OGH 2019-07-31 5 Ob 55/19b
Beis wie T5; Beis wie T20
TE OGH 2019-10-22 5 Ob 154/19m
Beis wie T3; Beis wie T5; Beis wie T6
TE OGH 2019-12-18 5 Ob 186/19t
Beis wie T5; Beis wie T14; Beis wie T20
TE OGH 2019-12-18 5 Ob 173/19f
Vgl; Beis wie T4; Veröff: SZ 2019/125
TE OGH 2021-01-21 5 Ob 216/20f
vgl
Anmerkung, Veröff: SZ 2021/4
TE OGH 2021-04-20 5 Ob 45/21k
Beis wie T1; Beis wie T2; Beis wie T20
TE OGH 2021-04-20 5 Ob 64/21d
Vgl; Beis wie T5; Beis wie T20
TE OGH 2021-05-27 4 Ob 18/21g
Beis wie T5; Beis wie T14; Beis wie T19; Beis wie T20
TE OGH 2022-11-02 5 Ob 134/22z
Beis wie T3; Beis wie T5; Beis wie T6; Beis wie T14; Beis wie T20
TE OGH 2022-11-08 5 Ob 115/22f
nur T16; Beis wie T20
TE OGH 2022-12-21 5 Ob 78/22i
TE OGH 2023-05-25 3 Ob 91/23p
vgl; Beisatz nur wie T5; Beisatz nur wie T14; Beisatz nur wie T19; Beisatz nur wie T20
TE OGH 2023-12-14 5 Ob 213/23v
Beisatz wie T1; Beisatz wie T5; Beisatz wie T6; nur T10; Beisatz wie T11; Beisatz wie T14; Beisatz wie T15; Beisatz wie T20
TE OGH 2023-12-13 8 Ob 70/22k
nur T24
TE OGH 2024-04-26 4 Ob 169/23s
nur T24
Anmerkung, hier:
TE OGH 2025-01-30 5 Ob 15/24b
Beisatz: Nicht eigenmächtig handelt, wer die Zustimmung der Wohnungseigentümer zu seinem Änderungsvorhaben eingeholt hat. Diese Zustimmung kann bereits vorweg, also für die Durchführung zu einem späteren Zeitpunkt, erteilt werden; das kann insbesondere aber nicht nur im Wohnungseigentumsvertrag geschehen. (T26)
ECLI:AT:OGH0002:1993:RS0083156