OGH
RS0008979
21.11.2023
9ObS4/90; 3Ob44/93; 4Ob38/95; 5Ob36/02h; 8ObS4/03a; 6Ob254/05d; 9ObA38/06p; 9ObA60/06y; 4Ob146/07k; 5Ob148/07m; 9ObA161/07b; 9ObA109/09h; 6Ob233/09x; 5Ob153/09z; 5Ob124/10m; 5Ob5/11p; 10ObS63/12f; 1Ob157/13i; 10ObS85/13t; 10ObS177/13x; 1Ob73/14p; 9Ob27/14g; 10Ob58/14y; 10ObS50/15y; 8Ob87/15z; 10ObS158/15f; 6Ob144/17w; 4Ob124/18s; 5Ob204/18p; 8Ob50/19i; 2Ob167/19a; 5Ob164/19g; 5Ob58/21x; 1Ob62/21f; 2Ob76/21x; 5Ob5/22d; 7Ob52/22f; 8ObA60/22i; 8ObA58/22w; 9ObA11/22s; 2Ob59/23z; 2Ob169/23a; 10ObS39/23t
ABGB §7
Die teleologische Reduktion verschafft der ratio legis nicht gegen einen zu engen, sondern gegen einen überschießend weiten Gesetzeswortlaut Durchsetzung. Die (verdeckte) Lücke besteht im Fehlen einer nach der ratio notwendigen Ausnahme. Vorausgesetzt ist stets der Nachweis, dass eine umschreibbare Fallgruppe von den Grundwertungen oder Zwecken des Gesetzes entgegen seinem Wortlaut gar nicht getroffen wird und dass sie sich von den "eigentlich gemeinten" Fallgruppen so weit unterscheidet, dass die Gleichbehandlung sachlich ungerechtfertigt und willkürlich wäre. Es ist jedoch nicht zulässig, durch teleologische Reduktion eine gesetzliche Vorschrift zur Gänze ihres Inhaltes zu entkleiden.
TE OGH 1990-03-14 9 ObS 4/90
Veröff: WBl 1990/271 ff (Liebeg 261) = ZAS 1991/11 S 65
TE OGH 1993-06-30 3 Ob 44/93
nur: Die teleologische Reduktion verschafft der ratio legis nicht gegen einen zu engen, sondern gegen einen überschießend weiten Gesetzeswortlaut Durchsetzung. (T1)
Beisatz: Die Ungleichbehandlung muss geradezu willkürlich erscheinen, ein schwerwiegender Wertungswiderspruch oder eine offenbare Ungerechtfertigkeit könnten sonst nicht vermieden werden. (T2)
TE OGH 1995-04-25 4 Ob 38/95
nur: Die teleologische Reduktion verschafft der ratio legis nicht gegen einen zu engen, sondern gegen einen überschießend weiten Gesetzeswortlaut Durchsetzung. Die (verdeckte) Lücke besteht im Fehlen einer nach der ratio notwendigen Ausnahme. Vorausgesetzt ist stets der Nachweis, dass eine umschreibbare Fallgruppe von den Grundwertungen oder Zwecken des Gesetzes entgegen seinem Wortlaut gar nicht getroffen wird und dass sie sich von den "eigentlich gemeinten" Fallgruppen so weit unterscheidet, dass die Gleichbehandlung sachlich ungerechtfertigt und willkürlich wäre. (T3)
TE OGH 2002-02-26 5 Ob 36/02h
nur T3
TE OGH 2003-08-07 8 ObS 4/03a
Auch
TE OGH 2005-12-01 6 Ob 254/05d
Beisatz: Die teleologische Reduktion verschafft der „ratio legis" gegen einen überschießend weiten Gesetzeswortlaut Durchsetzung. Die (verdeckte) Lücke besteht hier im Fehlen einer nach der „ratio legis" notwendigen Ausnahmeregel. (T4)
Beisatz: Hier: Paragraph 245, Absatz eins, HGB. (T5)
Veröff: SZ 2005/177
TE OGH 2006-07-12 9 ObA 38/06p
Beisatz: Eine teleologische Reduktion würde den klaren Nachweis voraussetzen, dass eine umschreibbare Fallgruppe von den Grundwertungen oder Zwecken des Gesetzes entgegen seinem Wortlaut gar nicht getroffen wird und dass sie sich von den „eigentlich gemeinten" Fallgruppen so weit unterscheidet, dass die Gleichbehandlung sachlich ungerechtfertigt und willkürlich wäre. (T6)
Veröff: SZ 2006/109
TE OGH 2006-07-12 9 ObA 60/06y
Beis wie T6
TE OGH 2007-09-04 4 Ob 146/07k
Auch; Beis wie T6
Veröff: SZ 2007/140
TE OGH 2007-12-11 5 Ob 148/07m
Ähnlich; Beisatz: Besonders bei ethisch und weltanschaulich umstrittenen Fragen muss eine von den bestehenden (allgemeinen) Regeln des Rechts - hier: des Schadenersatzrechts - abweichende Bewertung dem Gesetzgeber vorbehalten bleiben. (T7)
Beisatz: Hier: Frage nach Schadenersatz im Zusammenhang mit der Geburt eines Kindes (wrongful birth, wrongful life). (T8)
TE OGH 2008-02-07 9 ObA 161/07b
nur T1
TE OGH 2009-11-16 9 ObA 109/09h
Auch; Beisatz: Die teleologische Reduktion stellt bei zu weit geratenen gesetzlichen Tatbeständen das Gegenstück zur Analogie dar. Sie verschafft der ratio legis gegen einen überschießend weiten Gesetzeswortlaut Durchsetzung, indem sich die (letztlich den Gesetzeswortlaut korrigierende) Auslegung am Gesetzeszweck orientiert. (T9)
Beisatz: Hier: Paragraph 4, Ziffer eins, Litera a, ASGG. (T10)
Veröff: SZ 2009/150
TE OGH 2009-12-17 6 Ob 233/09x
Vgl; Beis wie T6; Bem: Hier: Paragraph 17, Absatz 5, PSG. (T11)
TE OGH 2009-11-24 5 Ob 153/09z
nur T3; Bem: Hier: Teleologische Reduktion von Paragraph 13, AnfO abgelehnt. (T12)
Veröff: SZ 2009/155
TE OGH 2010-09-23 5 Ob 124/10m
Vgl; Beisatz: Es ist nicht zulässig, durch teleologische Reduktion eine gesetzliche Vorschrift (beinahe) zur Gänze ihres Inhalts zu entkleiden. (T13)
TE OGH 2011-05-26 5 Ob 5/11p
Auch; Beis wie T10; Beis ähnlich wie T13
TE OGH 2012-07-24 10 ObS 63/12f
Vgl; Beis wie T9; Veröff: SZ 2012/74
TE OGH 2013-11-21 1 Ob 157/13i
Vgl; Veröff: SZ 2013/109
TE OGH 2013-12-17 10 ObS 85/13t
nur T1; Beisatz: Hier: Paragraph 5, Absatz 4, KBGG. (T14)
TE OGH 2014-02-25 10 ObS 177/13x
nur T1; Beis wie T14; Beisatz: Hier: Geburt des zweiten Kindes um 6 Tage früher als erwartet und daher 2‑Monatsfrist des Paragraph 5, Absatz 4, KBGG nicht erfüllt. (T15)
TE OGH 2014-05-22 1 Ob 73/14p
Auch
TE OGH 2014-06-25 9 Ob 27/14g
TE OGH 2015-02-24 10 Ob 58/14y
Auch; nur T1; Veröff: SZ 2015/10
TE OGH 2015-09-02 10 ObS 50/15y
Auch
TE OGH 2015-09-29 8 Ob 87/15z
Auch; nur T1
TE OGH 2016-01-19 10 ObS 158/15f
Auch
TE OGH 2018-01-17 6 Ob 144/17w
Auch; Veröff: SZ 2018/1
TE OGH 2018-08-23 4 Ob 124/18s
Auch; Veröff: SZ 2018/62
TE OGH 2019-03-20 5 Ob 204/18p
Auch; Beis wie T9; Beisatz: Hier: Paragraph 362, ABGB im Hinblick auf die unzulässige Dereliktion von (bloßen) Miteigentumsanteilen. (T16)
TE OGH 2019-05-24 8 Ob 50/19i
nur T3; Veröff: SZ 2019/43
TE OGH 2020-01-30 2 Ob 167/19a
Beisatz ähnlich wie T6
Beisatz: Hier: Paragraph 1503, Absatz 7, Ziffer 9, ABGB; keine teleologische Reduktion. (T17)
Anmerkung, Veröff: SZ 2020/11
TE OGH 2020-04-22 5 Ob 164/19g
nur T3
Anmerkung, Veröff: SZ 2020/31
TE OGH 2021-04-20 5 Ob 58/21x
Vgl; Beis wie T3; Beisatz: Hier: Paragraph 20, Litera c, StarkstromwegeG. (T18)
TE OGH 2021-04-21 1 Ob 62/21f
Vgl; Beis wie T3; Beis wie T18
TE OGH 2021-08-05 2 Ob 76/21x
Anmerkung, Veröff: SZ 2021/76
TE OGH 2022-04-21 5 Ob 5/22d
TE OGH 2022-06-29 7 Ob 52/22f
Beisatz: Hier: Betreffend Paragraph 33, Absatz 2, VersVG. (T19)
TE OGH 2022-09-27 8 ObA 60/22i
Vgl; nur T3; Beisatz: Hier: Betreffend Art römisch XVI Absatz 5, in Verbindung mit Art römisch XII Absatz eins, des Kollektivvertrags für pharmazeutische Fachkräfte in öffentlichen Apotheken und Anstaltsapotheken Österreichs: keine teleologische Reduktion. (T20)
TE OGH 2022-11-21 8 ObA 58/22w
Beisatz. Hier: Befristete Dienstverhältnisse nach dem Theaterarbeitsgesetz (TAG) – keine teleologische Reduktion. (T21)
TE OGH 2022-11-24 9 ObA 11/22s
Beis wie T21
TE OGH 2023-05-16 2 Ob 59/23z
vgl; Beisatz: Hier: Paragraph 1503, Absatz 7, Ziffer 5, ABGB. (T22)
TE OGH 2023-10-25 2 Ob 169/23a
TE OGH 2023-11-21 10 ObS 39/23t
vgl; Beisatz: Hier: Nr 38 der Anlage 1 zum ASVG. (T23)
ECLI:AT:OGH0002:1990:RS0008979