OGH
RS0026413
23.10.2024
1Ob743/80; 5Ob557/81; 1Ob550/84; 8Ob63/85; 1Ob713/88; 7Ob727/89; 1Ob651/90; 2Ob505/96; 10Ob2350/96b; 8Ob33/01p; 7Ob233/00s; 7Ob321/00g; 8Ob103/01g; 4Ob249/02z; 7Ob223/03z; 7Ob15/04p; 3Ob229/04d; 5Ob121/06i; 7Ob129/06f; 5Ob165/05h; 7Ob21/07z; 4Ob137/07m; 9Ob12/07s; 5Ob148/07m; 3Ob11/08a; 4Ob87/08k; 4Ob155/08k; 6Ob122/07w; 8Ob113/09i; 8Ob115/09h; 3Ob101/10i; 9Ob4/11w; 5Ob9/11a; 5Ob231/10x; 7Ob64/11d; 1Ob9/11x; 1Ob202/11d; 1Ob215/11s; 7Ob228/11x; 9Ob52/12f; 2Ob43/12f; 4Ob241/12p; 3Ob94/14s; 6Ob214/14k; 10Ob40/15b; 1Ob252/15p; 1Ob39/16s; 9Ob19/16h; 1Ob138/16z; 3Ob125/17d; 9ObA68/17s; 5Ob75/18t; 6Ob77/19w; 3Ob237/19b; 6Ob17/20y; 5Ob82/23d; 6Ob155/23x; 9Ob23/24h; 6Ob91/24m; 9Ob62/24v
ABGB §1299 B
Die ärztliche Aufklärung soll den Einwilligenden instandsetzen, die Tragweite seiner Erklärung zu überschauen.
TE OGH 1981-03-18 1 Ob 743/80
Veröff: JBl 1982,491
TE OGH 1983-02-15 5 Ob 557/81
TE OGH, AUSL_EGMR 1984-05-23 1 Ob 550/84
Auch; Veröff: EvBl 1985/32 S 149 = JBl 1985,159
TE OGH 1986-02-13 8 Ob 63/85
Beisatz: Hier: Mangelhafte Aufklärung einer Schwangeren über die fehlende Eignung des Entbindungsheimes angesichts einer drohenden Frühgeburt. (T1)
Veröff: ZVR 1987/74 S 222
TE OGH 1989-02-07 1 Ob 713/88
Veröff: SZ 62/18
TE OGH 1990-01-25 7 Ob 727/89
Veröff: VersR 1991,488
TE OGH 1990-09-12 1 Ob 651/90
Veröff: SZ 63/152 = JBl 1991,455
TE OGH 1996-01-11 2 Ob 505/96
TE OGH 1996-09-03 10 Ob 2350/96b
Veröff: SZ 69/199
TE OGH 2001-03-08 8 Ob 33/01p
TE OGH 2001-02-28 7 Ob 233/00s
TE OGH 2001-05-17 7 Ob 321/00g
Auch
TE OGH 2001-05-10 8 Ob 103/01g
TE OGH 2002-11-19 4 Ob 249/02z
Beisatz: In Fragen der Entgeltlichkeit unterscheidet sich hingegen der ärztlichen Behandlungsvertrag nicht von vergleichbaren synallagmatischen Vertragsbeziehungen. (T2)
TE OGH 2003-10-15 7 Ob 223/03z
Beisatz: Aufgabe der ärztlichen Aufklärung ist es, dem Patienten die für seine Entscheidung maßgebenden Kriterien zu liefern. (T3)
TE OGH 2004-02-13 7 Ob 15/04p
Beis wie T3
TE OGH 2004-11-24 3 Ob 229/04d
Beis wie T3; Beisatz: Besteht im fraglichen Zeitpunkt eine echte Wahlmöglichkeit für den Patienten nicht mehr, so liegt in der Verneinung einer (weiteren) ärztlichen Aufklärungspflicht im konkreten Einzelfall keine vom Obersten Gerichtshof wahrzunehmende Fehlbeurteilung des Berufungsgerichts. (T4)
TE OGH 2006-05-30 5 Ob 121/06i
Beis wie T3
TE OGH 2006-06-21 7 Ob 129/06f
Beis wie T3
TE OGH 2006-03-07 5 Ob 165/05h
Beis wie T3; Beisatz: Wenn der Arzt erkennt, dass bestimmte ärztliche Maßnahmen oder weitere Untersuchungen erforderlich sind, hat er den Patienten auf diese Notwendigkeit und die Risken der Unterlassung hinzuweisen. Dazu gehört, dass der Patient über die nur dem Fachmann erkennbaren Gefahren aufgeklärt wird, weil er andernfalls die Tragweite seiner Handlung oder Unterlassung nicht überschauen und daher sein Selbstbestimmungsrecht nicht in zurechenbarer Eigenverantwortung wahrnehmen kann. (T5)
Beisatz: Möglichkeit einer chromosomalen Fehlentwicklung des Fötus. (T6)
TE OGH 2007-03-28 7 Ob 21/07z
Beisatz: Hier: Verletzung der Aufklärungspflicht des Arztes über Risken, die nur im Falle einer körperlichen Anomalie eintreten und die Anomalie weder präoperativ noch während der Operation rechtzeitig erkannt werden kann, bejaht, da die Operation nicht dringend geboten war. (T7)
TE OGH 2007-08-07 4 Ob 137/07m
Veröff: SZ 2007/122
TE OGH 2007-09-28 9 Ob 12/07s
TE OGH 2007-12-11 5 Ob 148/07m
Auch; Beisatz: Der Zweck der Pränataldiagnostik in der Schwangerenbetreuung liegt zumindest auch darin, der Mutter (den Eltern) im Falle, dass dabei drohende schwerwiegende Behinderungen des Kindes erkannt werden, die sachgerechte Entscheidung über einen gesetzlich zulässigen, auf Paragraph 97, Absatz eins, Ziffer 2, zweiter Fall StGB beruhenden Schwangerschaftsabbruch zu ermöglichen. Unter diesen Umständen sind auch die finanziellen Interessen der Mutter (der Eltern) noch vom Schutzzweck des ärztlichen Behandlungsvertrags umfasst. (T8)
Beisatz: Geschuldet werden nach den persönlichen Verhältnissen der Frau indizierte und gegebenenfalls von ihr nachgefragte Diagnoseverfahren sowie eine darauf aufbauende richtige Information, insbesondere über erkennbare Konfliktlagen. Darüber hinaus steht es dem Arzt auch in Fällen möglicher Behinderungen des Kindes durchaus haftungsfrei offen, die Frau konstruktiv lebenserhaltend in Richtung einer Fortsetzung der Schwangerschaft zu beraten. (T9)
TE OGH 2008-04-10 3 Ob 11/08a
Auch
TE OGH 2008-06-10 4 Ob 87/08k
Auch; Beis wie T3; Beisatz: Aufklärungsadressat ist deshalb primär der Patient selbst. Zum Aufklärungsadressaten bei nicht einsichts- und urteilsfähigen Patienten siehe RS0123655. (T10)
Beisatz: Damit die ärztliche Aufklärung ihren Zweck erreichen kann, muss sich deren Umfang nach den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Aufklärungsadressaten richten. (T11)
Veröff: SZ 2008/82
TE OGH 2008-10-14 4 Ob 155/08k
TE OGH 2009-02-27 6 Ob 122/07w
TE OGH 2009-09-29 8 Ob 113/09i
TE OGH 2010-03-23 8 Ob 115/09h
TE OGH 2010-06-30 3 Ob 101/10i
TE OGH 2011-02-28 9 Ob 4/11w
TE OGH 2011-02-09 5 Ob 9/11a
Beis wie T3
TE OGH 2011-03-08 5 Ob 231/10x
TE OGH 2011-04-27 7 Ob 64/11d
TE OGH 2011-03-31 1 Ob 9/11x
TE OGH 2011-10-13 1 Ob 202/11d
TE OGH 2011-11-24 1 Ob 215/11s
TE OGH 2012-01-25 7 Ob 228/11x
Auch; Beisatz: Wollte man nicht nur die Aufklärung über typische Operationsrisiken, deren Wahrscheinlichkeit nur bei 0,05 % bis 0,1 % liegt, verlangen, sondern jeweils auch Hinweise auf typische Komplikationen bei Verwirklichung solcher Risiken fordern, würde dies die Aufklärungspflicht in unvertretbarer Weise ausdehnen. Den Patienten müsste oftmals eine derartige Fülle von Informationen gegeben werden, dass ihnen eine Einschätzung der Lage nicht ermöglicht, sondern erschwert würde. (T12)
TE OGH 2012-12-17 9 Ob 52/12f
Vgl auch; Beisatz: Hier: Aufklärungspflicht hinsichtlich prophylaktischer Maßnahmen zur Vermeidung oder Senkung eines Operationsrisikos. (T13)
TE OGH 2012-11-29 2 Ob 43/12f
TE OGH 2013-02-12 4 Ob 241/12p
Auch; Beis ähnlich wie T3
TE OGH 2014-06-25 3 Ob 94/14s
TE OGH 2015-01-29 6 Ob 214/14k
Auch; Beis wie T3
TE OGH 2015-06-30 10 Ob 40/15b
TE OGH 2016-01-28 1 Ob 252/15p
TE OGH 2016-03-31 1 Ob 39/16s
TE OGH 2016-04-21 9 Ob 19/16h
Beis wie T2; Beisatz: Die Grundsätze zur ärztlichen Aufklärungspflicht wurden im Hinblick auf die Besonderheit der Arztleistung (Eingriff in die körperliche Unversehrtheit des Patienten) entwickelt, nicht aber im Hinblick auf den vertragsrechtlichen Aspekt der Kosten(tragung). (T14)
TE OGH 2016-11-23 1 Ob 138/16z
Beisatz: Hier: Aufklärungspflicht über das bei der „Spirale“ behandlungstypische Risiko ihres „Abwanderns". (T15)
TE OGH 2017-10-25 3 Ob 125/17d
Beis wie T14; Beisatz: Sachverhalt vor Inkrafttreten des EU-Patientenmobilitätsgesetzes. (T16)
TE OGH 2017-11-28 9 ObA 68/17s
TE OGH 2018-07-18 5 Ob 75/18t
Beis wie T10
TE OGH 2019-09-24 6 Ob 77/19w
Beis wie T3
TE OGH 2020-01-22 3 Ob 237/19b
Beis wie T3
TE OGH 2020-02-20 6 Ob 17/20y
Beis wie T5; Beisatz: Hier: Gescheiterte Bemühungen des Arztes zur Kontaktaufnahme mit dem Patienten per Telefon und per Post. (T17)
TE OGH 2023-08-17 5 Ob 82/23d
Beisatz wie T5; Beisatz wie T8
TE OGH 2023-12-20 6 Ob 155/23x
vgl; Beisatz nur wie T3; Beisatz nur wie T4
TE OGH 2024-03-18 9 Ob 23/24h
Beisatz wie T3
TE OGH 2024-06-18 6 Ob 91/24m
TE OGH 2024-10-23 9 Ob 62/24v
Beisatz wie T3; Beisatz wie T11
ECLI:AT:OGH0002:1981:RS0026413