Gericht

OGH

Rechtssatznummer

RS0009003

Entscheidungsdatum

23.10.2023

Geschäftszahl

4Ob91/78; 1Ob550/84; 8Ob40/89; 8Ob41/89; 4Ob98/92; 6Ob2401/96y; 7Ob89/97g; 7Ob150/97b; 4Ob368/97i; 1Ob341/99z; 6Ob283/01p; 8Ob108/05y; 6Ob167/06m; 6Ob6/06k; 6Ob103/07a; 4Ob200/11g; 8Ob125/11g; 6Ob21/13a; 3Ob197/13m; 8Ob47/14s; 6Ob230/15i; 6Ob209/16b; 6Ob231/16p; 3Ob195/17y; 6Ob16/18y; 4Ob69/18b; 6Ob110/18x; 6Ob112/18s; 6Ob198/18p; 6Ob181/18p; 6Ob83/19b; 6Ob6/19d; 6Ob236/19b; 6Ob36/22w; 6Ob191/23s

Norm

ABGB §16

MRK Art8 II1

Rechtssatz

Recht auf Achtung der Geheimsphäre als Persönlichkeitsrecht iS des Paragraph 16, ABGB.

Entscheidungstexte

TE OGH 1978-10-24 4 Ob 91/78

Veröff: SZ 51/146 = Arb 9742 = ZAS 1979,176 (mit Anmerkung v. Marhold) = RdA 1979,394 (mit Anmerkung v. Raschauer)

TE OGH, AUSL_EGMR 1984-05-23 1 Ob 550/84

Veröff: SZ 57/98 = EvBl 1985/32 S 149 = JBl 1985,159 = VersR 1986,1179

TE OGH 1989-09-07 8 Ob 40/89

Vgl auch; Beisatz: Hier: Schutz einer "Privatsphäre" der im insolvenzrechtlichen Liquidationsstadium befindlichen Gesellschaft kommt von vornherein nicht in Betracht. (T1)

TE OGH 1989-09-07 8 Ob 41/89

Vgl auch; Beis wie T1

TE OGH 1992-11-24 4 Ob 98/92

Auch

TE OGH 1997-01-30 6 Ob 2401/96y

Veröff: SZ 70/18

TE OGH 1997-05-14 7 Ob 89/97g

TE OGH 1997-07-23 7 Ob 150/97b

Auch

TE OGH 1998-02-24 4 Ob 368/97i

Vgl auch

TE OGH 2000-05-25 1 Ob 341/99z

Veröff: SZ 73/87

TE OGH 2002-08-29 6 Ob 283/01p

Veröff: SZ 2002/107

TE OGH 2005-12-19 8 Ob 108/05y

Beisatz: Aus dem Charakter der Persönlichkeitsrechte als absolute Rechte bejaht die Rechtsprechung Unterlassungsansprüche bei Persönlichkeitsverletzungen auch dann, wenn sie gesetzlich nicht ausdrücklich vorgesehen sind. Das Recht auf Wahrung der Geheimsphäre schützt sowohl gegen das Eindringen in die Privatsphäre der Person als auch gegen die Verbreitung rechtmäßiger erlangter Information über die Geheimsphäre. (T2)

Veröff: SZ 2005/185

TE OGH 2006-09-14 6 Ob 167/06m

Vgl; Beisatz: Dies gilt auch für das Recht auf Namensanonymität. Der Schutz der Privatsphäre auf der einen Seite ist aber mit dem Informationsinteresse der Allgemeinheit und dem Schutz der Meinungsäußerungsfreiheit auf der anderen Seite abzuwägen. Das Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit wird dabei zur Verneinung der Rechtswidrigkeit einer Namensnennung führen, wenn der Namensträger selbst sachlichen Anlass zur Nennung gegeben hat. Ob tatsächlich ein solcher Anlass gegeben war, ist ebenso Einzelfallbeurteilung wie das Ergebnis der Interessenabwägung. (T3)

Beisatz: Hier: Nennung einer privaten Handynummer und einer privaten E-mail wenn die Daten in mehreren Publikationen (unter anderem auf verschiedenen Websites) aufgeschienen sind. (T4)

TE OGH 2007-03-28 6 Ob 6/06k

Auch; Beis ähnlich wie T2; Beisatz: Hier: Musste sich der Kläger immer kontrolliert fühlen, wenn er sein Haus betritt oder verlässt oder sich in seinem Garten aufhält, so bewirkten die mit Einverständnis des Beklagten getroffenen Maßnahmen, selbst wenn das Gerät nur eine Attrappe einer Videokamera gewesen sein sollte, eine schwerwiegende Beeinträchtigung der Privatsphäre (Geheimsphäre) des Klägers. (T5)

TE OGH, AUSL EGMR 2007-05-25 6 Ob 103/07a

Beis wie T2

TE OGH 2011-12-20 4 Ob 200/11g

Vgl auch; Beisatz: Hier: Eingriff in die Intimsphäre. (T6)

TE OGH 2012-01-20 8 Ob 125/11g

Vgl auch; Beis ähnlich wie T5

Veröff: SZ 2012/10

TE OGH 2013-05-08 6 Ob 21/13a

Beis wie T2; Beisatz: Die Unterlassungsansprüche sind verschuldensunabhängig und können durch einstweilige Verfügung gemäß Paragraph 381, Ziffer 2, EO geschützt werden. (T7)

TE OGH 2014-01-22 3 Ob 197/13m

Auch; Beis wie T2

TE OGH 2014-06-26 8 Ob 47/14s

Vgl; Beisatz: Hier: Montage von Videokameraattrappen. (T8)

TE OGH 2016-05-30 6 Ob 230/15i

Vgl; Beis wie T2 nur: Das Recht auf Wahrung der Geheimsphäre schützt sowohl gegen das Eindringen in die Privatsphäre der Person als auch gegen die Verbreitung rechtmäßiger erlangter Information über die Geheimsphäre. (T9)

Beisatz: Schutzgegenstand ist die Privatheit der Person und ihrer nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Äußerungen. Das gilt auch für das Berufs‑ und Geschäftsleben, ohne dass Berufs‑ und Geschäftsgeheimnisse über Paragraph 16, ABGB geschützt sind. (T10)

TE OGH 2016-12-22 6 Ob 209/16b

Beis wie T9

TE OGH 2017-03-29 6 Ob 231/16p

Beis wie T2 nur: Aus dem Charakter der Persönlichkeitsrechte als absolute Rechte bejaht die Rechtsprechung Unterlassungsansprüche bei Persönlichkeitsverletzungen auch dann, wenn sie gesetzlich nicht ausdrücklich vorgesehen sind. Das Recht auf Wahrung der Geheimsphäre schützt gegen das Eindringen in die Privatsphäre der Person. (T11)

TE OGH 2018-03-21 3 Ob 195/17y

Beis wie T11

TE OGH 2018-05-24 6 Ob 16/18y

Vgl; Beis wie T11

TE OGH 2018-08-23 4 Ob 69/18b

TE OGH 2018-08-31 6 Ob 110/18x

Vgl; Beis wie T9; Beis wie T10

TE OGH 2018-08-31 6 Ob 112/18s

Vgl

TE OGH 2018-11-21 6 Ob 198/18p

Vgl; Beis wie T3

TE OGH 2019-02-27 6 Ob 181/18p

Vgl; Beis wie T3

TE OGH 2019-05-23 6 Ob 83/19b

Beis wie T9; Beis wie T10

TE OGH 2019-06-27 6 Ob 6/19d

Beis wie T9; Veröff: SZ 2019/59

TE OGH 2020-01-23 6 Ob 236/19b

Vgl; Beis wie T10 nur: Schutzgegenstand ist die Privatheit der Person und ihrer nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Äußerungen. (T12)

TE OGH 2022-04-06 6 Ob 36/22w

Vgl; Beisatz: Aus Paragraph 16, ABGB wird – ebenso wie aus anderen durch die Rechtsordnung geschützten Grundwerten (Artikel 8, EMRK; Paragraph eins, DSG) – das jedermann angeborene Persönlichkeitsrecht auf Achtung seines Privatbereichs und seiner Geheimsphäre abgeleitet. (T13)

TE OGH 2023-10-23 6 Ob 191/23s

vgl

European Case Law Identifier

ECLI:AT:OGH0002:1978:RS0009003