Gericht

OGH

Rechtssatznummer

RS0077619

Entscheidungsdatum

22.04.2022

Geschäftszahl

4Ob328/77; 4Ob320/77; 4Ob341/78; 4Ob353/78; 4Ob312/80; 4Ob320/81; 4Ob321/81; 4Ob314/82; 4Ob330/82; 4Ob376/82; 4Ob377/86; 4Ob338/87; 4Ob406/87; 4Ob49/88; 4Ob56/88; 4Ob44/88; 4Ob34/89; 9ObA231/90 (9ObA232/90); 4Ob105/91; 4Ob62/92; 4Ob118/93; 4Ob1/94; 4Ob130/94; 4Ob51/95; 4Ob67/95; 4Ob10/96; 4Ob2170/96p; 4Ob68/97x; 4Ob20/97p; 4Ob13/98k; 4Ob12/98p; 4Ob270/98d; 4Ob135/99b; 4Ob164/99f; 4Ob27/00z; 4Ob26/00b; 4Ob38/01v; 8ObA311/01w; 4Ob201/02s; 4Ob192/03v; 4Ob238/06p; 4Ob127/08t; 4Ob10/09p; 4Ob47/09d; 4Ob40/11b; 4Ob76/12y; 4Ob74/15h; 4Ob129/15x; 4Ob78/17z; 4Ob117/21s; 4Ob47/22y

Norm

UWG §1 C5a

UWG §1 C5b

Rechtssatz

Geht es um die Förderung fremden Wettbewerbs durch einen außenstehenden Dritten, der selbst nicht Konkurrent der beteiligten Unternehmen ist, dann ist für eine Vermutung der Wettbewerbsabsicht kein Raum; in diesem Fall hat vielmehr der Kläger die für den Tatbestand des Paragraph eins, UWG erforderliche Absicht des Beklagten nachzuweisen, in den fremden Wettbewerb zugunsten des einen und zum Nachteil des anderen Mitbewerbers einzugreifen.

Entscheidungstexte

TE OGH 1977-04-19 4 Ob 328/77

Veröff: ÖBl 1977,117

TE OGH 1977-06-14 4 Ob 320/77

Veröff: SZ 50/86 = EvBl 1978/38 S 121 = ÖBl 1978,3 (zustimmend Anmerkung von Schönherr)

TE OGH 1978-12-05 4 Ob 341/78

Auch; Beisatz: Hier: Mitwirkung des Landesbauamtes in Bauangelegenheiten der Gemeinden gegen pauschalierten Kostenbeitrag. (T1) Veröff: SZ 51/171 = ÖBl 1979,36

TE OGH 1978-11-21 4 Ob 353/78

Veröff: ÖBl 1979,70 = AnwBl 1979,465 ff; hiezu kritisch Stölzle, Wann handelt ein Rechtsanwalt "zu Zwecken des Wettbewerbs" für seinen Mandanten?

TE OGH 1980-03-25 4 Ob 312/80

Beisatz: Diese Absicht braucht nicht der alleinige und wesentliche Beweggrund der Handlung zu sein; es genügt, dass sie hinter den sonstigen Beweggründen nicht völlig zurücktritt (Itas-Reisen gegen den Redakteur der Druckschrift "Tourist intern"). (T2) Beisatz: Griechenland-Reisen. (T3) Veröff: ÖBl 1981,45

TE OGH 1981-03-24 4 Ob 320/81

Beis wie T2; Beisatz: Polstermöbel (T4)

TE OGH 1981-03-24 4 Ob 321/81

Beis wie T4

TE OGH 1982-05-04 4 Ob 314/82

Auch; Veröff: ÖBl 1982,124

TE OGH 1982-05-04 4 Ob 330/82

Beisatz: Gemeinde Walchsee. (T5)

TE OGH 1982-10-12 4 Ob 376/82

Veröff: ÖBl 1983,13

TE OGH 1986-11-04 4 Ob 377/86

TE OGH 1987-10-20 4 Ob 338/87

Beis wie T2; Veröff: WBl 1988,99 = MR 1988,84

TE OGH 1988-05-31 4 Ob 406/87

Vgl auch; Veröff: SZ 61/134 = WBl 1988,433 = ÖBl 1989,77

TE OGH 1988-09-13 4 Ob 49/88

TE OGH 1988-09-13 4 Ob 56/88

Beisatz: Notwehrgemeinschaft der Bauern. (T6) Veröff: SZ 61/194

TE OGH 1988-09-13 4 Ob 44/88

Vgl auch; Veröff: MR 1988,158 (Korn)

TE OGH 1989-05-23 4 Ob 34/89

TE OGH 1990-09-26 9 ObA 231/90

Veröff: Arb 10892

TE OGH 1991-12-03 4 Ob 105/91

Beisatz: Ein solcher Nachweis ist aber auch im Fall der Förderung fremden Wettbewerbs dann entbehrlich, wenn eine typisch darauf gerichtete Handlung vorliegt (hier: satzungsmäßige Herausgabe eines Regionalprospektes durch einen Fremdenverkehrsverein). (T7)

TE OGH 1992-10-20 4 Ob 62/92

Auch; Veröff: SZ 65/133

TE OGH 1993-11-16 4 Ob 118/93

Auch; Beis wie T7

TE OGH 1994-02-15 4 Ob 1/94

Beis wie T7; Beisatz: Da die auftragsgemäße Gestaltung einer Werbung durch ein Werbeunternehmen gar keinen anderen Zweck erkennen lässt als den einer Förderung des Wettbewerbs des Auftraggebers zum Nachteil seiner Mitbewerber, kann hier die dementsprechende Wettbewerbsabsicht keineswegs völlig in den Hintergrund getreten sein. (T8)

TE OGH 1994-11-08 4 Ob 130/94

Auch; Beis wie T7; Beis wie T8

TE OGH 1995-06-13 4 Ob 51/95

Auch

TE OGH 1995-09-18 4 Ob 67/95

auch; Beis wie T7; Beisatz: Das Tatbestandsmerkmal der Absicht, fremden Wettbewerb zu fördern, ist enger als das für den Gehilfen begriffswesentliche Erfordernis der "bewussten" Förderung des unmittelbaren Täters. (T9)

TE OGH 1996-03-12 4 Ob 10/96

Auch; Beis wie T7 nur: Ein solcher Nachweis ist aber auch im Fall der Förderung fremden Wettbewerbs dann entbehrlich, wenn eine typisch darauf gerichtete Handlung vorliegt. (T10) Veröff: SZ 69/59

TE OGH 1996-08-12 4 Ob 2170/96p

Vgl; Beis wie T10

TE OGH 1997-03-11 4 Ob 68/97x

Vgl auch

TE OGH 1997-02-11 4 Ob 20/97p

Auch; Beis wie T9; Beis wie T10

TE OGH 1998-01-27 4 Ob 13/98k

Aber; Beisatz: Ist auf Grund der Umstände des einzelnen Falles die Wettbewerbsabsicht des Täters, der nicht Mitbewerber ist, offenkundig, dann braucht der Kläger diese Absicht nicht zu beweisen (Paragraph 269, ZPO). Das mag zwar bisher in der Rechtsprechung nur in Fällen ausgesprochen worden sein, wo der Täter Unternehmer war, ist aber Ausdruck eines allgemeinen Grundsatzes, sodass es insoweit einer Rechtsprechung zur Haftung des Arbeitnehmers, dessen Wettbewerbsabsicht auf der Hand liegt, nicht bedarf. (T11)

TE OGH 1998-01-27 4 Ob 12/98p

Auch; Beis wie T11 nur: Ist auf Grund der Umstände des einzelnen Falles die Wettbewerbsabsicht des Täters, der nicht Mitbewerber ist, offenkundig, dann braucht der Kläger diese Absicht nicht zu beweisen (Paragraph 269, ZPO). (T12)

TE OGH 1998-10-20 4 Ob 270/98d

Auch; Beis wie T10

TE OGH 1999-05-18 4 Ob 135/99b

Vgl auch; Beis wie T10

TE OGH 1999-06-22 4 Ob 164/99f

Auch; Beisatz wie T11 nur: Ist auf Grund der Umstände des einzelnen Falles die Wettbewerbsabsicht des Täters, der nicht Mitbewerber ist, offenkundig, dann braucht der Kläger diese Absicht nicht zu beweisen (Paragraph 269, ZPO). (T13)

TE OGH 2000-02-15 4 Ob 27/00z

Auch

TE OGH 2000-04-12 4 Ob 26/00b

Auch

TE OGH 2001-03-22 4 Ob 38/01v

Auch; Beis wie T13

TE OGH 2002-01-24 8 ObA 311/01w

TE OGH 2002-10-15 4 Ob 201/02s

Vgl auch; Beisatz: Die Absicht, fremden Wettbewerb zu fördern, ist zwar regelmäßig nicht zu vermuten; sie ist aber offenkundig, wenn erst sie es möglich macht, die Absicht, möglichst hohe Einnahmen zu erzielen, zu verfolgen. (T14)

TE OGH 2003-10-07 4 Ob 192/03v

Auch; Beisatz: Die Bescheinigung der Absicht ist entbehrlich, wenn eine typisch auf die Förderung fremden Wettbewerbs gerichtete Handlung vorliegt. (T15)

TE OGH 2006-12-19 4 Ob 238/06p

Beisatz: Eine allenfalls vorhandene Absicht zur Förderung fremden Wettbewerbs (nämlich der Ärzte) tritt bei den Sozialversicherungsträgern gegenüber der Erfüllung der ihnen übertragenen gesetzlichen Pflichten völlig in den Hintergrund, wenn sie zur Sicherstellung des gesetzlich vorgegebenen Sachleistungssystems mit den Leistungserbringern privatrechtliche Verträge abschließen. (T16)

TE OGH 2008-09-23 4 Ob 127/08t

Beis wie T10; Beis wie T12; Beisatz: Hier: Noch zur Rechtslage vor der UWG-Novelle 2007. (T17); Veröff: SZ 2008/132

TE OGH 2009-04-21 4 Ob 10/09p

Vgl; Beis ähnlich wie T10; Beisatz: Zur Rechtslage nach der UWG-Novelle 2007. (T18)

TE OGH 2009-06-09 4 Ob 47/09d

Vgl; Beis wie T10; Beis wie T12; Beis wie T13; Beisatz: Eine auf die Förderung fremden Wettbewerbs gerichtete Handlung ist insbesondere anzunehmen, wenn ein Dienstnehmer offenkundig nicht im eigenen, sondern (zumindest auch) im Interesse seines Dienstgebers handelt. (T19)

TE OGH 2011-06-21 4 Ob 40/11b

Vgl; Beisatz: Wegen des generellen Wegfalls der Wettbewerbsabsicht als Tatbestandsmerkmal des Paragraph eins, UWG durch die UWG‑Novelle 2007 kommt es nicht mehr auf die Absicht an, fremden Wettbewerb zu fördern, sondern auf die Eignung des Verhaltens, sofern nicht bei objektiver Betrachtung eine andere Zielsetzung eindeutig überwiegt. (T20); Beisatz: Hier: Öffentliche Hand. (T21); Veröff: SZ 2011/75

TE OGH 2012-07-10 4 Ob 76/12y

Vgl; Beis ähnlich wie T20

TE OGH 2015-05-19 4 Ob 74/15h

auch; Beis wie T20

TE OGH 2015-11-17 4 Ob 129/15x

Vgl; Beis wie T20

TE OGH 2017-07-27 4 Ob 78/17z

Auch; Beis wie T20

TE OGH 2021-12-16 4 Ob 117/21s

Vgl; Beis wie T20

TE OGH 2022-04-22 4 Ob 47/22y

Vgl; Beis wie T20

European Case Law Identifier

ECLI:AT:OGH0002:1977:RS0077619