OGH
RS0022782
02.02.1972
1Ob11/72; 1Ob18/72; 5Ob169/72; 1Ob87/73; 1Ob65/73; 1Ob142/74; 2Ob147/75; 2Ob66/76; 6Ob547/76 (6Ob548/76); 7Ob59/77; 8Ob46/78; 8Ob252/79; 8Ob193/80; 4Ob527/80; 8Ob38/81; 2Ob22/82; 1Ob738/83; 2Ob41/84; 3Ob623/86; 2Ob596/89; 7Ob160/01g; 7Ob255/07m; 4Ob145/10t; 8Ob30/11m; 2Ob97/11w; 1Ob172/12v; 2Ob227/12i; 3Ob212/13t; 3Ob191/13d; 7Ob88/17t; 4Ob176/19i
ABGB §1295 Ia3a; ABGB §1295 Ia3b; ZPO §503 E4c21
Die Schadenersatzhaftung des Beklagten darf nur als gegeben angenommen werden, wenn überwiegende Gründe dafür vorliegen, dass der Schaden durch das Verhalten des in Anspruch Genommenen herbeigeführt wurde, und er einen anderen Tatsachenzusammenhang nicht noch wahrscheinlicher macht. Die Frage, ob solche überwiegende Gründe vorliegen, gehört in der Regel in das Gebiet der Beweiswürdigung. Diese Regel gilt aber nur insoweit, als es sich auch hiebei nur um Tatsachenfeststellungen handelt. Die Wertung dieser Tatsachenfeststellungen hingegen, ob damit der erforderliche Wahrscheinlichkeitsgrad erreicht ist, gehört zum Gebiet der Beweislastverteilung und somit zur rechtlichen Beurteilung.
TE OGH 1972-02-02 1 Ob 11/72
Veröff: JBl 1972,426 = AnwBl 1973,74 = MietSlg 24194
TE OGH 1972-02-16 1 Ob 18/72
Veröff: JBl 1972,569
TE OGH 1972-10-10 5 Ob 169/72
Veröff: MietSlg 24186
TE OGH 1973-05-23 1 Ob 87/73
TE OGH 1973-05-09 1 Ob 65/73
Veröff: SZ 46/47 = JBl 1974,318
TE OGH 1974-09-11 1 Ob 142/74
TE OGH 1975-09-04 2 Ob 147/75
TE OGH 1976-04-08 2 Ob 66/76
Ähnlich
TE OGH 1976-06-24 6 Ob 547/76
nur: Die Schadenersatzhaftung des Beklagten darf nur als gegeben angenommen werden, wenn überwiegende Gründe dafür vorliegen, dass der Schaden durch das Verhalten des in Anspruch Genommenen herbeigeführt wurde, und er einen anderen Tatsachenzusammenhang nicht noch wahrscheinlicher macht. (T1)
TE OGH 1977-11-03 7 Ob 59/77
nur T1; Beisatz: Auch außerhalb des Schadenersatzrechtes. (T2)
Veröff: SZ 50/136 = JBl 1978,600
TE OGH 1978-03-29 8 Ob 46/78
Vgl; nur T1
TE OGH 1980-01-31 8 Ob 252/79
Beisatz: Das Erfordernis der Wahrscheinlichkeit der Verursachung darf allerdings nicht leicht genommen werden. (hier: Alkoholkonsum und epileptischer Anfall). (T3)
TE OGH 1980-12-04 8 Ob 193/80
nur: Die Frage, ob solche überwiegende Gründe vorliegen, gehört in der Regel in das Gebiet der Beweiswürdigung. Diese Regel gilt aber nur insoweit, als es sich auch hiebei nur um Tatsachenfeststellungen handelt. Die Wertung dieser Tatsachenfeststellungen hingegen, ob damit der erforderliche Wahrscheinlichkeitsgrad erreicht ist, gehört zum Gebiet der Beweislastverteilung und somit zur rechtlichen Beurteilung. (T4)
Beis wie T3 nur: Das Erfordernis der Wahrscheinlichkeit der Verursachung darf allerdings nicht leicht genommen werden. (T5)
Beisatz: Hier: Folgeunfall (T6)
TE OGH 1981-03-24 4 Ob 527/80
Vgl
TE OGH 1981-05-07 8 Ob 38/81
nur T4; Beis wie T5
TE OGH 1982-03-23 2 Ob 22/82
nur T1; Veröff: RZ 1983/14 S 66
TE OGH 1983-12-14 1 Ob 738/83
nur T1
TE OGH 1984-08-28 2 Ob 41/84
TE OGH 1987-11-11 3 Ob 623/86
nur: Die Schadenersatzhaftung des Beklagten darf nur als gegeben angenommen werden, wenn überwiegende Gründe dafür vorliegen, dass der Schaden durch das Verhalten des in Anspruch Genommenen herbeigeführt wurde, und er einen anderen Tatsachenzusammenhang nicht noch wahrscheinlicher macht. Die Frage, ob solche überwiegende Gründe vorliegen, gehört in der Regel in das Gebiet der Beweiswürdigung. (T7)
Veröff: JBl 1988,243
TE OGH 1989-12-19 2 Ob 596/89
TE OGH 2001-07-31 7 Ob 160/01g
Vgl auch
TE OGH 2007-12-12 7 Ob 255/07m
Auch; Beisatz: Hier: Klärung der Kausalität eines ärztlichen Kunstfehlers. (T8)
TE OGH 2010-10-05 4 Ob 145/10t
Vgl auch
TE OGH 2011-03-22 8 Ob 30/11m
Auch; nur T1; Beis wie T8
TE OGH 2011-06-22 2 Ob 97/11w
Vgl; nur T1
TE OGH 2012-10-11 1 Ob 172/12v
Vgl
TE OGH 2013-03-14 2 Ob 227/12i
Auch; nur T1; Beisatz: Dies betrifft bereits die Frage, ob der (zulässige) Anscheinsbeweis erbracht worden ist. (T9)
TE OGH 2014-01-22 3 Ob 212/13t
TE OGH 2014-01-22 3 Ob 191/13d
Auch; nur T1
TE OGH 2017-09-27 7 Ob 88/17t
Vgl
TE OGH 2019-10-24 4 Ob 176/19i
Vgl; Beisatz: Liegt ein ärztlicher Behandlungsfehler vor, so genügt für den Kausalitätsbeweis der Anscheinsbeweis der überwiegenden Wahrscheinlichkeit durch den Patienten. Gelingt dieser, so obliegt es dem Beklagten, die Kausalität der Pflichtwidrigkeit ‑ durch Entkräftung des ihn belastenden Anscheinsbeweises ‑ ernsthaft zweifelhaft zu machen. Dazu muss er darlegen, dass andere Schadensursachen wahrscheinlicher sind als die ihm unterlaufene Sorgfaltswidrigkeit. (T10)
ECLI:AT:OGH0002:1972:RS0022782