Kurztitel

Übereinkommen zur Verminderung der Staatenlosigkeit

Kundmachungsorgan

Bundesgesetzblatt Nr. 538 aus 1974,

Typ

Vertrag – Multilateral

Paragraph/Artikel/Anlage

Paragraph 0

Inkrafttretensdatum

05.04.2022

Unterzeichnungsdatum

30.08.1961

Index

49/02 Staatsbürgerschaft, Staatenlosigkeit

Langtitel

(Übersetzung)

Übereinkommen zur Verminderung der Staatenlosigkeit

StF: BGBl. Nr. 538/1974 (NR: GP XIII RV 118 AB 360 S. 33. BR: S. 311.)

Änderung

BGBl. Nr. 635/1977 (K – Geltungsbereich)

BGBl. Nr. 473/1986 (K – Geltungsbereich)

BGBl. Nr. 385/1988 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 47/1997 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 174/2000 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 87/2006 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 26/2012 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 10/2013 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 222/2013 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 4/2014 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 125/2014 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 220/2014 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 121/2015 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 178/2015 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 91/2016 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 179/2016 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 130/2017 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 153/2017 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 59/2018 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 163/2018 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 176/2019 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 1/2020 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 23/2021 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 47/2022 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 162/2023 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 20/2024 (K – Geltungsbereich)

BGBl. III Nr. 178/2024 (K – Geltungsbereich)

Sprachen

Chinesisch, Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch

Vertragsparteien

*Albanien römisch III 87/2006 *Angola römisch III 176/2019 *Antigua/Barbuda 538/1974 *Argentinien römisch III 220/2014 *Armenien römisch III 47/1997 *Aserbaidschan römisch III 47/1997 *Australien 538/1974 *Bahamas 538/1974 *Barbados 538/1974 *Belgien römisch III 125/2014 *Belize 538/1974, römisch III 121/2015 *Benin römisch III 26/2012 *Bolivien 473/1986 *Bosnien-Herzegowina römisch III 47/1997 *Botsuana 538/1974 *Brasilien römisch III 26/2012 *Brunei 538/1974 *Bulgarien römisch III 10/2013 *Burkina Faso römisch III 130/2017 *Chile römisch III 59/2018 *Costa Rica 473/1986 *Côte d’Ivoire römisch III 4/2014 *Dänemark 635/1977 *Deutschland/BRD 635/1977 *Dominica 538/1974 *Ecuador römisch III 10/2013 *Eswatini 538/1974, römisch III 174/2000 *Fidschi 538/1974 *Finnland römisch III 26/2012 *Gambia römisch III 125/2014 *Georgien römisch III 220/2014 *Grenada 538/1974 *Guatemala römisch III 87/2006 *Guinea römisch III 220/2014 *Guinea-Bissau römisch III 179/2016 *Guyana 538/1974 *Haiti römisch III 163/2018 *Honduras römisch III 10/2013 *Irland 538/1974 *Island römisch III 23/2021 *Italien römisch III 178/2015 *Jamaika römisch III 222/2013 *Kanada 473/1986 *Kiribati 385/1988 *Kolumbien römisch III 220/2014 *Kongo römisch III 162/2023 *Kroatien römisch III 26/2012 *Lesotho 538/1974, 635/1977 K, römisch III 87/2006 *Lettland römisch III 47/1997 *Liberia römisch III 87/2006 *Libyen römisch III 47/1997 *Liechtenstein römisch III 26/2012 *Litauen römisch III 222/2013 *Luxemburg römisch III 153/2017 *Mali römisch III 179/2016 *Mauritius 538/1974 *Moldau römisch III 91/2016 *Montenegro römisch III 4/2014 *Mosambik römisch III 220/2014 *Neuseeland römisch III 26/2012 *Nicaragua römisch III 222/2013 *Niederlande 385/1988 *Niger 473/1986 *Nigeria römisch III 26/2012 *Nordmazedonien römisch III 1/2020 *Norwegen 538/1974 *Panama römisch III 26/2012 *Paraguay römisch III 10/2013 *Peru römisch III 121/2015 *Philippinen römisch III 47/2022 *Portugal römisch III 87/2006, römisch III 10/2013 *Ruanda römisch III 26/2012 *Rumänien römisch III 87/2006 *Salomonen 538/1974 *São Tomé/Príncipe römisch III 20/2024 *Schweden 538/1974 *Senegal römisch III 87/2006 *Serbien römisch III 26/2012 *Seychellen 538/1974 *Sierra Leone römisch III 91/2016 *Simbabwe 538/1974 *Slowakei römisch III 174/2000 *Spanien römisch III 163/2018 *St. Lucia 538/1974 *St. Vincent/Grenadinen 538/1974 *Südsudan römisch III 178/2024 *Togo römisch III 47/2022 *Tonga 538/1974 *Tschad römisch III 174/2000 *Tschechische R römisch III 87/2006 *Tunesien römisch III 174/2000 *Turkmenistan römisch III 10/2013 *Ukraine römisch III 222/2013 *Ungarn römisch III 26/2012 *Uruguay römisch III 87/2006 *Vereinigtes Königreich 538/1974, römisch III 174/2000

Sonstige Textteile

Der Nationalrat hat beschlossen:

  1. Ziffer eins
    Der Abschluß des nachstehenden Übereinkommens sowie die Erklärungen der Republik Österreich zu Artikel 8, Absatz 3, Litera a, Punkte i und ii des Übereinkommens werden genehmigt.
  2. Ziffer 2
    Das Übereinkommen samt Erklärungen der Republik Österreich ist im Sinne des Artikel 50, Absatz 2, des Bundes-Verfassungsgesetzes durch die Erlassung von Gesetzen zu erfüllen.

Ratifikationstext

Anmerkung, letzte Anpassung durch Kundmachung Bundesgesetzblatt Teil 3, Nr. 47 aus 2022,)

Die vom Bundespräsidenten unterzeichnete, vom Bundeskanzler, vom Bundesminister für Inneres und vom Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten gegengezeichnete Beitrittsurkunde wurde am 22. September 1972 beim Generalsekretär der Vereinten Nationen hinterlegt; das Übereinkommen tritt gemäß seinem Artikel 18, Absatz eins, am 13. Dezember 1975 in Kraft.

Nach Mitteilung des Generalsekretärs der Vereinten Nationen haben nachstehende Staaten ihre Ratifikations- oder Beitrittsurkunde hinterlegt:

Australien, Irland, Norwegen, Schweden und das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland (einschließlich Antigua, Bahamas, Barbados, Basutoland, Betschuanaland, Bermuda, Britisch Guyana, Britisch Honduras, Britisches Protektorat der Salomon-Inseln, Cayman-Inseln, Kanal-Inseln, Dominica, Falkland-Inseln, Fidschi, Gibraltar, Gilbert- und Ellice-Inseln, Grenada, Hongkong, Insel Man, Mauritius, Montserrat, St. Helena, St. Kitts, St. Lucia, St. Vincent, Seychellen, Swasiland, Turks- und Caicos-Inseln und Jungfern-Inseln, jedoch ausgenommen Aden, Protektorat Südarabien, Brunei, Südrhodesien und Tonga).

Anlässlich der Hinterlegung der Beitrittsurkunde haben folgende Staaten nachstehende Vorbehalte erklärt bzw. Erklärungen abgegeben:

Vorbehalte und Erklärungen zu diesem Übereinkommen – mit Ausnahme derer Österreichs und territorialer Anwendungen – werden im Teil römisch III des Bundesgesetzblattes nicht veröffentlicht. Sie sind in englischer und französischer Sprache auf der Webseite der Vereinten Nationen unter http://treaties.un.org/ abrufbar [CHAPTER römisch fünf.4]:

Argentinien, Belgien, Georgien, Jamaika, Kolumbien, Litauen, Philippinen, Spanien, Togo

Brasilien:

Hinsichtlich der Beitrittsurkunde zum Übereinkommen zur Verminderung der Staatenlosigkeit, das am 30. August 1961 in New York geschlossen wurde, erklärt die Regierung der Föderativen Republik Brasilien, dass sich die Föderative Republik Brasilien nach Artikel 8, Absatz 3, Litera a, Sub-Litera, i, i, des Übereinkommens das Recht vorbehält, einer Person die Staatsangehörigkeit zu entziehen, wenn sie ein den grundlegenden Interessen des brasilianischen Staates in schwerwiegender Weise abträgliches Verhalten an den Tag legt.

Der Generalsekretär möchte auch folgende Informationen, erhalten von der brasilianischen Regierung am 18. Dezember 2009, mitteilen:

Der brasilianische Nationalkongress hat den Wortlaut des Übereinkommens zur Verminderung der Staatenlosigkeit durch Gesetzesverordnung Nr. 274 vom 4. Oktober 2007 genehmigt. Gemäß Gesetzesverordnung 274/2007 wird der Wortlaut des Übereinkommens ausdrücklich unter Einbeziehung der in Artikel 8, Absatz 3, Litera a, Sub-Litera, i, i, des Übereinkommens eingeräumten Einschränkung genehmigt, so dass sich die Föderative Republik Brasilien das Recht vorbehält, einer Person die Staatsangehörigkeit zu entziehen, wenn sie ein den grundlegenden Interessen des brasilianischen Staates in schwerwiegender Weise abträgliches Verhalten an den Tag legt. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass die Beitrittsurkunde zum Übereinkommen, hinterlegt von Brasilien am 25. Oktober 2007 beim Generalsekretär, die obige Einschränkung, gemäß Artikel 8, Absatz 3, des Übereinkommens, nicht genau angegeben hat.

Irland:

Irland hat anläßlich der Hinterlegung seiner Beitrittsurkunde nachstehende Erklärung abgegeben:

„Gemäß den Bestimmungen des Artikel 8, Absatz 3, des Übereinkommens behält sich Irland das Recht vor, einem eingebürgerten irischen Bürger seine Bürgerrechte auf Grund des Abschnittes 19 (1) (b) des Irischen Staatsangehörigen- und Bürgerschaftsgesetzes 1956 aus den im vorgenannten Absatz angeführten Gründen zu entziehen.“

Lesotho:

Lesotho hat festgestellt, daß es nicht beabsichtigt, eine Erklärung über die Weitergeltung des Übereinkommens nach Erlangung der Unabhängigkeit abzugeben.

Bundesrepublik Deutschland:

Anläßlich ihres Beitrittes hat die Bundesrepublik Deutschland erklärt, daß sie das Übereinkommen vom 30. August 1961 zur Verminderung der Staatenlosigkeit anwenden wird

  1. Litera a
    zur Beseitigung von Staatenlosigkeit auf Personen, die staatenlos nach Artikel eins, Absatz eins, des Übereinkommens vom 28. September 1954 über die Rechtsstellung der Staatenlosen sind;
  2. Litera b
    zur Verhinderung von Staatenlosigkeit oder Erhaltung der Staatsangehörigkeit auf Deutsche im Sinne des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland.

Neuseeland:

Neuseeland erklärt, dass es sich nach Artikel 8, Absatz 3, des Übereinkommens das Recht vorbehält, einer Person ihre neuseeländische Staatsangehörigkeit aus den folgenden Gründen, die das neuseeländische Recht zum gegenwärtigen Zeitpunkt vorsieht, zu entziehen:

Die Person, obwohl sie neuseeländischer Staatsangehöriger und obwohl sie mindestens achtzehn Jahre alt und voll geschäftsfähig ist, hat

  1. Absatz a
    durch freiwillige und förmliche Handlung die Staatsangehörigkeit oder das Bürgerrecht eines anderen Staates erworben und ein den Interessen Neuseelands zuwiderlaufendes Verhalten an den Tag gelegt oder
  2. Absatz b
    vorsätzlich Vorrechte oder Pflichten einer anderen Staatsangehörigkeit oder eines anderen Bürgerrechts, welche(s) sie innehat, in einer den Interessen Neuseelands zuwiderlaufenden Art und Weise wahrgenommen.

Niger:

Niger hat anläßlich der Hinterlegung seiner Beitrittsurkunde Vorbehalte in bezug auf Artikel 11,, 14 und 15 erklärt.

Tunesien: Vorbehalt:

Tunesien erachtet sich an die Bestimmungen des Artikel 11, betreffend die Errichtung eines Organs zur Unterstützung bei der Einbringung von Ansprüchen zur Erlangung der Staatsangehörigkeit bei den zuständigen Behörden oder des Artikel 14,, der die Zuständigkeit des Internationalen Gerichtshofs zur Behandlung von Streitigkeiten über die Auslegung oder die Anwendung des Übereinkommens vorsieht, nicht gebunden.

Erklärung:

Gemäß Artikel 8, Absatz 3, des Übereinkommens behält sich Tunesien das Recht vor, unter den folgenden Voraussetzungen, wie sie im bestehenden innerstaatlichen Recht vorgesehen sind, einer Person die tunesische Staatsbürgerschaft zu entziehen:

  1. Ziffer eins
    Wenn diese einen Posten im öffentlichen Dienst eines fremden Staates oder in ausländischen Streitkräften innehat und diesen länger als einen Monat beibehält, nachdem sie von der tunesischen Regierung nachdrücklich aufgefordert wurde, diesen Posten aufzugeben, es sei denn, es stellt sich heraus, dass dies ihr unmöglich war.
  2. Ziffer 2
    Wenn diese wegen einer Tat verurteilt wurde, die als Verbrechen oder strafbare Handlung gegen die äußere oder innere Sicherheit des Staates gilt.
  3. Ziffer 3
    Wenn diese zum Vorteil eines fremden Staates Handlungen setzt, die mit ihrer Stellung als tunesischer Staatsangehöriger unvereinbar und den Interessen Tunesiens abträglich sind.
  4. Ziffer 4
    Wenn diese in Tunesien oder im Ausland wegen einer Tat verurteilt wurde, die nach tunesischem Recht als Verbrechen gilt und eine Haftstrafe von mindestens fünf Jahren nach sich zieht.
  5. Ziffer 5
    Wenn diese verurteilt wurde, sich ihrer gesetzlichen Wehrpflicht entzogen zu haben.
  6. Ziffer 6
    Wenn sich nach Ausstellung des Staatsbürgerschaftsnachweises herausstellt, dass die betreffende Person die vom Gesetz vorgeschriebenen Voraussetzungen zur Erlangung der Staatsbürgerschaft nicht erfüllt hat.
  7. Ziffer 7
    Wenn der Fremde eine falsche Erklärung abgegeben hat, betrügerische Mittel angewendet hat oder wissentlich ein Dokument vorgelegt hat, das eine falsche oder unrichtige Aussage enthält, um so die Staatsbürgerschaft zu erlangen.

Vereinigtes Königreich:

Das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland hat anläßlich der Hinterlegung seiner Ratifikationsurkunde die in Artikel 8, Absatz 3, Litera a, Punkte i und ii vorgesehenen Vorbehalte erklärt.

Einer weiteren Mitteilung des Generalsekretärs zufolge ist auf Grund einer Erklärung des Vereinigten Königreichs die Anwendung des Übereinkommens auf Hongkong mit Wirksamkeit vom 1. Juli 1997 erloschen.

Präambel/Promulgationsklausel

DIE VERTRAGSSTAATEN

IN ÜBEREINSTIMMUNG mit der am 4. Dezember 1954 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommenen Resolution 896 (römisch IX) und

IN DER ERWÄGUNG, daß es wünschenswert ist, die Staatenlosigkeit durch ein internationales Abkommen zu vermindern,

SIND WIE FOLGT ÜBEREINGEKOMMEN:

Schlagworte

e-rk3

Zuletzt aktualisiert am

14.11.2024

Gesetzesnummer

10005395

Dokumentnummer

NOR40243731