Abgrenzungsverordnung
Bundesgesetzblatt Nr. 568 aus 1995, aufgehoben durch Bundesgesetzblatt Teil 2, Nr. 122 aus 2004,
V
Anlage 3,
01.09.1995
30.04.2004
82/04 Apotheken, Arzneimittel
Die nachstehend genannten Drogen dürfen fremde Bestandteile nur in Mengen enthalten, die sich auch bei sorgfältiger Gewinnung der Droge nicht vermeiden lassen. Unter fremden Bestandteilen werden sowohl Teile anderer Pflanzen als auch jene der Stammpflanze selbst verstanden, welche bei der Beschreibung der Droge nicht erwähnt sind. Ferner sind darunter auch Beimengungen, wie Erde, Sand, Schimmelpilze und tierische Verunreinigungen, zu verstehen.
Von Schädlingen befallene Drogen sind von der Verwendung auszuschließen. Die Aufbewahrung der Drogen hat vor Licht geschützt, in gut schließenden Gefäßen zu erfolgen.
Das durch Wasserdampfdestillation und anschließende teilweise Abtrennung des Menthols sowie Rektifizierung aus dem frischen, blühenden Kraut von Mentha arvensis L. var. piperascens HOLMES ex CHRISTY gewonnene ätherische Öl.
Farblose, schwach gelbe bis grüngelbe Flüssigkeit von charakteristischem Geruch und Geschmack mit nachfolgender kühlender Wirkung.
Relative Dichte: 0,839 bis 0,910
Optische Drehung: – 16 bis – 34°
Das durch Wasserdampfdestillation der frischen Nadeln und Zweigspitzen von Pinus silvestris L. gewonnene ätherische Öl.
Farblose bis gelbliche Flüssigkeit von angenehmem, balsamischem Geruch.
Relative Dichte: 0,860 bis 0,880
Optische Drehung: – 2 bis + 13°
Das durch Wasserdampfdestillation aus dem Kraut von Salvia officinalis L. gewonnene ätherische Öl. Gelbliche bis grüngelbliche Flüssigkeit von würzigem Geruch.
Relative Dichte: 0,909 bis 0,924
Optische Drehung: + 2 bis + 25°
Das durch Wasserdampfdestillation der Blüten von Lavandula latifolia MEDIK. gewonnene ätherische Öl.
Gelbliche Flüssigkeit von würzigem, an Rosmarin und Kampfer
erinnerndem Geruch.
Relative Dichte: 0,900 bis 0,913
Die Zwiebel von Allium sativum L.
Die mäßig große, rundlich bis eiförmige, zusammengesetzte, von mehreren trockenen Hüllen umgebene Zwiebel hat durchschnittlich einen Durchmesser von 4 cm.
Die Zwiebeln haben auf dem kurzen, trockenen Stock im Winkel einer jeden der weißlichen oder rötlichen zähen Zwiebeldecken mehrere 1 bis 5 cm lange, dicht beisammenliegende und dadurch kantige Nebenzwiebeln, die sogenannten „Zehen“. Sie sich an der Innenseite konkav, an der Außenseite konvex, nach oben zu verjüngt und bestehen aus einem Niederblatt des Rhizoms, das fleischig und röhrig ist.
Geruch charakteristisch, stark aromatisch.
Eine Mischung von Estern aus gesättigten natürlichen Fettsäuren und gesättigten Alkoholen, welche vornehmlich aus Hexadecylhexadecanoat (C32H64O2) besteht.
Weiße, sich fettig anfühlende Schuppen oder Stücke mit typischem Geruch und Geschmack; praktisch unlöslich in Wasser und Alkohol von 20° C, leicht löslich in Benzin und Chloroform, löslich in siedendem Alkohol.
Brechungsindex: 1,431 bis 1,437, bei 75° C bestimmt.
Tropfpunkt: 43 bis 49° C
Die getrocknete Rinde 2 bis 3 cm dicker Zweige von Cinnamomum aromaticum (NESS) BLUME.
Die Rindenstücke sind hart und spröde, 1 bis 3 mm dick, meist 2 bis 5 cm breit, röhren- oder halbröhrenförmig, je nach der Schälung von der Korkschicht befreit. Die Schälung ist nur sehr oberflächlich, oft sind noch Korkschichte und Epidermis erkennbar. Der Kork ist graubraun mit rundlichen Lentizellen. Die Farbe der geschälten Stellen ist hell- bis dunkelbraun. Die Innenseite ist feinkörnig oder fast glatt, von der gleichen Farbe. Der Bruch ist glatt, nur im inneren Teil faserig.
Hamamelisrinde besteht aus der getrockneten Rinde der Stämme und Zweige von Hamamelis virginiana L.
Die Rindenstücke sind rinnenförmig gebogen, seltener röhrig eingerollt oder bandförmig und bis 2 mm dick. Sie sind außen graubraun bis rötlich braun, häufig mit dünnem weißlichem oder graubraunem Kork bedeckt und mit quergestreiften Lentizellen versehen. Innen sind die Stücke heller, gelblich oder rötlich braun und längsgestreift. Gelegentlich haften ihnen geringe Reste des weißlich gelben Holzkörpers an. Größere Mengen davon dürfen nicht vorhanden sein. Der Bruch ist splittrig und langfaserig. Der Querschnitt zeigt bei Lupenbetrachtung eine helle Linie zwischen primärer und sekundärer Rinde.
Die Schnittdroge ist gekennzeichnet durch rotbraune, eingebogene Rindenstücke, die auf der Außenseite meist noch graubraune Korkreste zeigen, auf der rötlich braunen Innenseite längsgestreift sind und am Querbruch in der äußeren Hälfte eine helle Zone erkennen lassen.
Eibischblüten bestehen aus den gut getrockneten Blüten von Althaea officinalis L.
Die Blüten haben einen Durchmesser von 3 bis 4 cm. Sie bestehen aus einem meist neunspaltigen Außenkelch und einem fünfzipfeligen Innenkelch. Die Blumenkrone ist fünfblättrig, regelmäßig gebaut, fleischfarben oder weißlich. Die Blüte besitzt zahlreiche Staubgefäße, die zu einer zehnteiligen Röhre verwachsen sind und den scheibenförmigen Fruchtknoten bedecken. Die Antheren besitzen eine purpurrote Farbe. Die Kronblätter sind seidig glänzend, dreieckig bis verkehrt eiförmig.
Ringelblumenblüten bestehen aus den getrockneten Zungenblüten (Randblüten) von Calendula officinalis L.
Die Blüten sind orangerot bis goldgelb, glänzend, bis 25 mm lang und 5 bis 7 mm breit. Die sind viernervig und an der Spitze dreizähnig. Der Fruchtknoten ohne Pappus ist nach innen gekrümmt und trägt einen in zwei Narben gegabelten Griffel. Am basalen, röhrenförmigen Teil der Zunge befinden sich charakteristische kleine Haare.
Die Schnittdroge besteht aus den etwas zerknitterten, orangeroten bis goldgelben, glänzenden ganzen Zungenblüten und kleinen Teilen derselben.
Heublumen bestehen aus den Blütenständen verschiedener Wiesengräser, gelegentlich auch von Kleearten und anderen Wiesengewächsen.
Heublumen werden durch Abrebeln von Wiesenheu gewonnen und durch mehrfaches Sieben einerseits von Staub, andererseits auch weitgehend von Stengeln und Halmen befreit.
Das Aussehen hängt daher von den auf der Wiese zur Zeit der Heumahd wachsenden Pflanzen ab. Den Hauptanteil bilden die gelblichgrünen oder rötlich überlaufenen Spelzen der verschiedenen Wiesengräser und die abgerebelten Blüten verschiedener Trifoliumarten.
Der zur Fruchtzeit geerntete Kelch und Außenkelch von Hibiscus sabdariffa L.
Der Kelch ist meist 2 bis 3,5 cm lang, bis zur Mitte krugförmig verwachsen und darüber in fünf lang zugespitzte, oder zusammenneigende Zipfel geteilt. Die Zipfel sind von einem starken, etwas hervortretenden Mittelnerv durchzogen, über dem sich oberhalb der Kelchmitte eine dickliche, etwa 1 mm große, dunkle Nektardrüse befindet. Der Außenkelch besteht aus 8 bis 12 schmalen, am Grund verbreiterten, etwa 6 bis 5 mm langen Blättchen, die an der Basis des Kelches verwachsen sind. Kelch und Außenkelch sind fleischig, trocken, leicht brüchig, leuchtend hellrot bis dunkel violettrot gefärbt, an der Basis der Innenseite heller. Der Geruch ist schwach eigenartig.
Die Droge „Karkade“ stammt von einer rotstengeligen Varietät.
Lavendelblüten bestehen aus den vor der vollständigen Entfaltung gesammelten, getrockneten Blüten von Lavandula angustifolia MILLER.
Die Blütenknospen zeigen einen röhrenförmigen, ungefähr 5 mm langen Kelch. Dieser ist in der oberen Hälfte blau, in der unteren graublau bis bräunlich gefärbt, filzig behaart, kurz gestielt und in der Mitte etwas erweitert. Er weist fünf Zähne auf, von denen vier sehr kurz sind und einer länger und lappenförmig ist. Die Korolle ist ursprünglich hellblau, in der Droge meist mißfarbig und stark geschrumpft. Sie überragt den Kelch und besitzt eine zweilappige Oberlippe sowie eine dreilappige Unterlippe und vier zweimächtige, an der Korollröhre angewachsene Staubblätter mit nierenförmigen Antheren. Der Fruchtknoten ist oberständig und erscheint vierteilig. Der Griffel trägt eine zweiteilige Narbe.
Schlüsselblumenblüten bestehen aus den sorgfältig getrockneten, ganzen Blüten von Primula veris L.
Die Blüten sind stark geschrumpft und nehmen beim Einlegen in Wasser ihre ursprüngliche Form und Größe an. Der Blütenstiel ist 1 bis 2 cm lang, der Kelch ist röhrig, gelblich-grün, dicht flaumig behaart, mit fünf stark hervortretenden Rippen, fünf dreieckigen Zipfeln und einer 2 bis 2,5 cm langen, zehnnervigen, im oberen Teil glockenförmig erweiterten Röhre, die in fünf zitronen- bis eidottergelben Kronblattzipfeln endigt. Die einzelnen Lappen der Blumenkrone sind verkehrt herzförmig, am Grund mit orangegelben Flecken. Die Korollröhre umschließt fünf kurze Staubblätter und einen kugeligen, einfächerigen Fruchtknoten mit kopfiger Narbe.
Die Schnittdroge besteht aus den stark geschrumpften Teilen der gelben Kronblattröhre sowie dem gelblichgrünen, ganzen, fünfkantigen und etwas bauchig aufgetriebenen Kelchröhren.
Schlehdornblüten bestehen aus den noch vor Erscheinen der Blätter gesammelten, entfalteten, getrockneten Blüten von Prunus spinosa L.
Die Blüte ist 6 bis 8 mm lang, kurz gestielt und weiß gelblich bis bräunlich gefärbt. Der Blütenbecher ist klein, braun, am oberen Rand mit fünf zirka 2 mm langen, breitlanzettlichen, ganzrandigen Kelchblättern versehen. Die fünf Korollblätter sind gelblichweiß, oval 4 bis 6 mm lang und kurz genagelt.
Die Blüte hat zahlreiche Staubblätter mit langen Filamenten und eiförmigen Antheren.
Der Fruchtknoten ist einfächrig, in den Achsenbecher eingesenkt und trägt einen langen Griffel mit kopfförmiger Narbe.
Die Droge enthält gelegentlich auch kleine Laubblattknospen oder bereits entfaltete kleine junge Laubblätter. Diese sind länglich spitz, fein gesägt und schwach behaart.
Die Schnittdroge besteht aus 6 bis 8 mm langen Blüten und vereinzelt abgefallenen gelblichweißen, ovalen Korollblättern.
Das getrocknete Kronblatt von Papaver rhoeas L.
Braune bis schmutzigviolette, samtartige, stark zerknitterte Kronblätter, breitoval, rundlich, ganzrandig, sehr zart, am Grunde vermälert und schwarzfleckig. Die vom Basalteil ausgehenden, strahlenförmig das Kronblatt durchziehenden Gefäßbündel schließen in einem zusammenhängenden Bogen in stets gleichem Abstand vom äußeren Blattrand ab.
Das getrocknete, im Herbst von mindestens zweijährigen Pflanzen geerntete Laubblatt von Cynara scolymus L.
Es werden nur die Blätter solcher Pflanzen verwendet, von denen der fleischiggewordene Blütenstandsboden und die fleischigen Hüllkelchblätter als Artischockengemüse jährlich abgeerntet worden sind. Die bis 70 cm langen, fast stachellosen Blätter sind einfach bis fiederspaltig und unterseits mehr oder weniger weißfilzig behaart.
Eukalyptusblätter bestehen aus den von älteren Bäumen gesammelten, getrockneten Laubblättern von Eucalyptus globulus Labill.
Die Blätter sind schmal lanzettlich, sichelförmig zugespitzt, zirka 20 cm lang und 5 mm breit. Die Blattspreite ist dick und ledrig. Die Blattflächen erscheinen durch zahlreiche kleine, bräunliche Korkwarzen dunkel punktiert. Der Blattrand ist mitunter leicht gewellt, knorpelig verdickt und etwas umgebogen. Der Hauptnerv tritt unterseits hervor, die Seitennerven verlaufen in parallel zum Blattrand ziehenden Randnerven.
Im durchscheinenden Licht sind viele Exkretbehälter als drüsige Punktierung sichtbar. Mit der Lupe erkennt man zahlreiche weiße Pünktchen, die den Spaltöffnungen entsprechen.
Die Schnittdroge besteht aus kahlen, sehr dicken, steifen, grauen bis blaugrünen Stückchen, die oberseits mit braunen Warzen versehen sind. Die Nervatur ist wenig sichtbar. Nur vereinzelt sind Stücke mit gelblich-grünem Mittelnerv oder Stücke mit umgebogenem Rand und Randnerv vorhanden.
Erdbeerblätter bestehen aus den während der Blütezeit gesammelten, getrockneten Laubblättern von Fragaria vesca L. und anderen Fragariaarten.
Die Blätter sind langgestielt, dreizählig. Die Teilblätter sind sitzend, das mittlere ist kurz gestielt. Die Oberseite der Blätter ist hellgrün, die Unterseite graugrün gefärbt und seidig behaart. Der Umriß des Blattes ist eiförmig, ungleichhälftig. Der Blattrand ist scharf und grob gesägt. Die Seitennerven sind fiederförmig angeordnet, fast parallel laufend, und endigen in den Randzähnen.
Die Schnittdroge besteht aus Blattfragmenten mit unterseits seidig glänzender Behaarung, scharf gesägtem Blattrand und parallellaufenden Seitennerven. In der Droge finden sich auch gelblich verfärbte Blüten, weißfilzige Blattknospen und rote Niederblattschuppen sowie vereinzelt auch dicht behaarte grüne bis blauviolette Stengelstückchen.
Hamamelisblätter bestehen aus den getrockneten Laubblättern von Hamamelis viriginiana L.
Die Blätter sind kurz gestielt, eirund bis rhombisch, asymmetrisch, bis 12 cm lang und bis 7 cm breit. Der Blattgrund ist fast herzförmig unsymmetrisch.
Die Blattspreite ist dünn, kahl und brüchig, oberseits dunkelgrün, auf der Unterseite hell- bis braungrün. Der Blattrand ist ungleich gekerbt bis gewellt.
Die Nervatur ist fiederförmig, mit einem kräftigen Mittelnerv und sechs im spitzen Winkel abzweigenden Seitennerven, die in den stärksten Zähnen des Blattrandes enden. Sie sind durch feine parallellaufende Tertiärnerven verbunden. Herzförmige Blätter mit symmetrischem Blattgrund, doppelt gesägtem Blattrand und einer größeren Anzahl von Seitennerven dürfen nicht vorhanden sein (Blätter von Corylus avellana).
Nußbaumblätter bestehen aus den getrockneten, von den Spindeln befreiten Fiederblättern von Juglans regia L.
Das Laubblatt ist unpaarig gefiedert, die Fiederblätter sind kurz gestielt, das Endblatt etwas länger gestielt. Die Blattfiedern sind 10 bis 20 cm lang, länglich eiförmig, asymmetrisch und kurz zugespitzt. Die Basis ist abgerundet.
Die Spreite ist grün, ledrig und ganzrandig. Junge Blätter sind in den Nervenwinkeln behaart, ältere Blätter sind fast kahl. Die Nervatur ist charakteristisch fiedrig mit Seitennerven 1. und 2. Ordnung. Dadurch entsteht einerechteckige Felderung, dazwischen ist Netznervatur.
Die Schnittdroge besteht aus dunkelgrünen, steifen, brüchigen Fragmenten mit auf der Unterseite deutlich hervorstehender netzartiger, brauner Nervatur. Blattstiele sind kaum vorhanden.
Das getrocknete Laubblatt von Laurus nobilis L.
Die Blätter sind länglich-lanzettlich, bis 10 cm lang und bis 4,5 cm breit, in eine stumpfe Spitze zulaufend und am Grunde in einen kurzen Stiel sich verschmälernd.
Der Blattrand ist knorpelig verdickt, gewellt und etwas nach unten umgebogen. Der kräftige Mittelnerv, die schlingenbildenden Seitennerven und das grobmaschige Adernetz sind von heller, grüngelblicher Färbung und treten vor allem auf der Blattunterseite deutlich hervor.
Die Blattfläche ist oberseits glänzend, dunkel-, blau- bis bräunlichgrün, auf der Unterseite matt und heller und von derber, ledriger Beschaffenheit. Im durchfallenden Licht ist das Blatt bei Lupenbetrachtung feindrüsig punktiert.
Das getrocknete Laubblatt von Ilex paraguariensis ST.HIL.
Die Blätter sind etwa 6 bis 12 cm lang, im Umriß länglich eiförmig, in den kurzen Blattstiel keilförmig vermälert, am stumpfen Ende manchmal ausgerandet.
Die Blattspreite ist kahl, steif, ledrig und dunkelbraungrün. Der Blattrand ist umgerollt und entfernt kerbig gesägt. Die Oberseite ist glatt, auf der Unterseite treten die kräftige Mittelrippe und die gegen den Rand hin schlingenden Sekundärnerven sowie das großmaschige Adernetz hervor.
Das getrocknete Laubblatt von Orthosiphon aristatus BLUME MIO.
Die Blätter sind 5 bis 7 cm lang, etwa 2 cm breit, im Umriß eilanzettlich zugespitzt, an der Basis keilförmig, etwas geschweift und kurz gestielt.
Die Blattspreite ist oberseits gelblich bis sattgrün und unterseits hellgraugrün. Der Blattrand ist grob gezähnt. Blattrand und Nervatur sind meist blauviolett angelaufen.
Die Nervatur tritt an der Unterseite klar hervor, der Mittelnerv ist kräftig, die Seitennerven sind wechselständig unter spitzem Winkel vom Hauptnerv abzweigend und in kurzer Entfernung vom Blattrand bogenförmig zur Blattspitze hin verlaufend.
Das getrocknete, während und nach der Blüte gesammelte Laubblatt von Rosmarinus officinalis L.
Die 1 bis 3 cm langen und 2 bis 4 mm breiten Blätter sind schmallanzettlich, ungestielt, ledrig und sehr brüchig. Ihr Rand ist nach unten umgerollt.
Die Oberseite junger Blätter zeigt Büschelhaare. Alte Blätter sind auf der Oberseite kahl, runzelig und durch die eingesenkte Mittelrippe gefurcht. Diese springt auf der dicht weißbehaarten Unterseite stark hervor.
Brombeerblätter bestehen aus den während der Blütezeit gesammelten, getrockneten Laubblättern verschiedener Arten von Rubus fruticosus L. s.l.
Die Blätter sind drei- bis fünfzählig mit kurzgestielten Seitenblättchen und langgestieltem Endblättchen. Die Einzelblätter sind eiförmig, bis 7 cm lang.
Die Spreite ist oben dunkel-, unten hellgrün gefärbt und mehr oder weniger behaart. Der Blattrand ist zart gesägt. Die Nervatur ist fiedrig, auf der Unterseite sind an Blattstielen und Mittelnerven zahlreiche zurückgebogene Stacheln.
Die Schnittdroge besteht aus weichen Blattfragmenten, die Oberseite ist dunkelgrün, die Unterseite hellgrün und dicht behaart, mit feinen Stacheln an Hauptnerven und Stielen.
Himbeerblätter bestehen aus den im Frühjahr und Sommer gesammelten, getrockneten Laubblättern von Rubus idaeus L.
Die Blätter sind drei- bis fünfzählig, die Teilblättchen sind eiförmig zugespitzt und am Rand ungleich scharf gesägt. Die Oberseite ist schwach, die Unterseite stark filzig behaart. Vom Hauptnerv zweigen fiederförmig Seitennerven bis zu den Randzähnen ab.
Die Schnittdroge besteht aus Blattstückchen mit dunkel- bis braungrüner, schwach behaarter Oberseite und stark filzig behaarter Unterseite. Die Blattstückchen haben einen scharf gesägten Blattrand und haften klumpig zusammen. Weiters sind in der Droge graugrün oder rötlich angelaufene Stiel- und Stengelstückchen enthalten.
Löwenzahnblätter bestehen aus den vor der Blütezeit gesammelten, getrockneten Blättern von Taraxacum officinale WIGGERS.
Die verkehrt lanzettlichen Blätter sind schrotförmig gelappt, haben spatenförmige Endlappen und spitze Seitenlappen, die nach dem Blattgrund kleiner werden.
Die glänzende Blattspreite ist in dem breiten, oft violetten Blattstiel verschmälert. Der breite, fleischige Mittelnerv tritt stark hervor. Die Seitennerven sind randläufig. An der Blattunterseite ist über dem Hauptnerv eineschwach zottige Behaarung erkennbar, sonst ist das Blatt fast kahl.
Die Schnittdroge besteht aus dünnen, graugrünen, stark geschrumpften Blattfragmenten mit breiten, runzeligen, teilweise rötlich überlaufenden Nerven, fast kahler Spreite und schwacher Behaarung am Hauptnerv.
Das fermentierte und getrocknete junge Laubblatt nebst der Blattknospe von Camellia sinensis (L.) O.KUNTZE (Thea sinensis L.).
Die schlanke, ca. 15 mm lange Blattknospe ist infolge dichter Behaarung grauweiß, die mehr oder weniger zusammengerollten, lanzettförmigen bis länglich eiförmigen Blätter sind braunschwarz und infolge Abfallens der meisten Haare fast kahl. Weicht man sie in Wasser auf, so treten am Rande die Blattzähne hervor, deren Endzotte aber nur bei den jüngsten Blättern erhalten ist.
Das getrocknete Laubblatt von Urtica dioica L. oder Urtica urens L.
Die stark geschrumpften, gestielten Blätter sind bis 10 cm lang und bis 5 cm breit. Sie sind eiförmig bis länglich, lang zugespitzt, am Blattgrund herzförmig oder abgerundet, am Rand grob gesägt, auf der Oberfläche schwarzgrün und auf der Unterseite hellgrün. Die Blätter sind mit großen, steifen Brennhaaren und kleinen Borstenhaaren besetzt.
Die getrocknete, unreife Frucht von Citrus aurantium L. ssp. aurantium.
Die fast kugeligen, sehr harten Früchte haben einen Durchmesser von 0,5 bis 2 cm. Sie sind außen dunkelgrün bis bräunlichgrau und durch zahlreiche punktförmige Vertiefungen (die eingetrockneten Ölbehälter) warzig oder runzelig. Im Querschnitt erkennt man bei Lupenbetrachtung die knapp unter der Oberseite liegenden Sekretbehälter und in der Mitte 8 bis 10, seltener 12 Fruchtknotenfächer, die um eine Mittelsäule angeordnet sind, von der in die Fächer die verschrumpften, zweizeilig übereinander gestellten Samenanlagen hineinragen. Der Geruch ist würzig-aromatisch, der Geschmack würzig und bitter.
Die reife, getrocknete Frucht von Berberis vulgaris L.
Die getrockneten länglichen Beeren sind bis 1 cm lang. Die geschrumpfte Fruchtschale ist glänzend dunkelrot oder braunrot. Die Frucht enthält zwei, selten drei Samen von etwa 4 bis 6 mm Länge und 2 bis 3 mm Breite. Die Samen sind plankonvex und an einm Ende zugespitzt.
Der Geschmack ist angenehm sauer.
Die getrocknete, ungebleichte Kapselfrucht von Elettaria cardamomum L.WHITE et MATON.
Die Frucht ist länglich stumpf dreikantig, nach den Enden zu verschmälert, 1 bis 2 cm lang, bis 1 cm breit, längsgestreift, hellgelb bis graugelb und springt auch bei der Reife nicht auf.
Die Fruchtschale ist pergamentartig und umschließt drei Fruchtfächer, von denen jedes vier bis acht in zwei Reihen angeordnete, von einem häutigen Samenmantel umhüllte Samen enthält.
Die Samen sind 2 bis 3 mm lang, gegen 2 mm breit, unregelmäßig kantig, rotbraun und quergerunzelt.
Der Geruch ist aromatisch, die Fruchtschale schmeckt nur schwach, die Samen schmecken kräftig würzig und zugleich brennend.
Mariendistelfrüchte bestehen aus den vom Pappus befreiten Früchten von Silybum marianum (L.) GAERTNER.
Die Früchte sind schief eiförmig-länglich, etwas flachgedrückt, 6 bis 7 mm lang, bis 3 mm breit und etwa 1,5 mm dick, an der Basis mit einem seitlichen, rinnenförmigen Nabel versehen und oben mit einem vorspringenden, knorpeligen, glänzendgelben Rand.
Die Fruchtschale ist glänzend braunschwarz oder matt graubraun, dunkel- oder weißgrau gestrichelt. Sie umschließt einen geraden Samen mit zwei dicken Keimblättern.
Hagebuttenfrüchte bestehen aus den reifen, getrockneten Scheinfrüchten von Rosa canina L. und anderen Wildrosen mit roten Früchten.
Die Scheinfrüchte bestehen aus dem fleischig weichen, eiförmigen, glänzend roten Achsenbecher, der stark eingefallen, innen krugförmig vertieft und mit Haaren ausgekleidet ist. Die Scheinfrucht ist zirka 2 cm lang, 1,5 cm breit und umschließt zahlreiche harte, einsamige, gelbbraune Nüßchen. Die Nüßchen sind 5 mm lang, 3 mm dick, spitz eiförmig und an den seitlichen Berührungsstellen abgeplattet (drei- oder mehrkantig).
Die Schnittdroge besteht aus den auf der Außenseite glatten, auf der Innenseite mit langen, seidig glänzenden Haaren besetzten, schwarz bis hellroten, braunen, stark gerunzelten und leicht eingerollten, fleischigen Stückchen der Achsenbecher, denen vielfach die eigentlichen Früchte, die hellgelben, kantigen Nüßchen anhaften, die sehr zahlreich auftreten.
Die nicht ganz reife, noch grün gesammelte und an der Sonne getrocknete Beerenfrucht von Pimenta dioica (L.) MERRILL.
Die Beerenfrüchte sind kugelig bis eiförmig, ungestielt und 5 bis 8 mm lang. Die Oberfläche ist körnig rauh, stumpfgrau oder rotlichbraun. Am Grunde befindet sich eine kurze Stielnarbe, am Scheitel eine flache, ringförmige Vertiefung mit einem vierzähnigen Kelchsaum und dem Griffelrest in der Mitte.
Die Früchte sind zweifächerig und enthalten in jedem Fach einen schwarzbraunen Samen.
Die ausgereifte, durch Abreiben von der äußeren Schicht befreite, getrocknete, beerenartige Frucht von Piper nigrum L.
Die Frucht ist kugelig und glatt, der Durchmesser beträgt etwa 3 mm. Sie ist am Scheitel etwas abgeflacht und von weißlicher Farbe. Eine Anzahl von oben nach unten verlaufender Gefäßbündel lassen den Rest der Fruchtschale erkennen.
Der Same ist ursprünglich mit der Fruchtschale verwachsen.
Die vor der Reife gesammelte und dann fermentierte Frucht der kultivierten Vanilla planifolia ANDREWS.
Die Kapselfrüchte sind 18 bis 25 cm lang, höchstens 1 cm breit, nach beiden Seiten verschmälert, mehr oder weniger flachgedrückt, längsfurchig, biegsam, glänzend schwarzbraun und mit feinsten Vanillinkristallen bedeckt. Am dünnen Ende befindet sich die Stielnarbe, an der Spitze die Narbe der abgefallenen Blütenteile.
Im Inneren sind zahlreiche rundliche, winzige, etwa 0,25 mm dicke, schwarze Samen in ein schwarzes, wohlriechendes Fruchtmus eingebettet.
Die zur Blütezeit gesammelten, getrockneten oberirdischen Teile von Ocimum basilicum L.
Die gestielten, bis 2 cm langen und etwa 12 mm breiten Blätter sind eiförmig oder eiförmig-länglich, stumpf oder zugespitzt. Der Blattrand ist gezähnt oder ganzrandig und behaart. Durch das kahle Blatt zieht ein Hauptnerv mit bogenläufigen Seitennerven.
Der Stengel ist vierkantig, im unteren Bereich fast kahl, zur Spitze hin aber weichhaarig.
Der Geruch ist angenehm aromatisch, der Geschmack würzig und leicht salzig.
Beifußkraut besteht aus den während der Blütezeit gesammelten, vorsichtig getrockneten Zweigspitzen von Artemisia vulgaris L.
Die halbstengelumfassenden Blätter sind oberseits dunkelgrün und unbehaart, unterseits weißfilzig. Die unteren Stengelblätter sind doppelt fiederspaltig und geöhrt, die mittleren nur einfach fiederspaltig, mit spitzen, lanzettlichen, gesägten oder ganzrandigen, etwas umgeschlagenen Zipfeln, die oberen ungeteilt lanzettförmig.
Die zu endständigen Rispen angeordneten rötlichen Blütenköpfchen sind eilänglich, haben einen halbkugeligen, unbehaarten Blütenboden und einen Hüllkelch, dessen dünnfilzige, lanzettliche Blättchen dachziegelartig angeordnet sind. Die Köpfchen haben weibliche, fast walzenförmige, schief gestutzte Randblüten und zwitterige, röhrenförmige Scheibenblüten.
Die Stengel sind dick, deutlich längsgerillt, rotviolett und markhaltig.
Die Schnittdroge ist gekennzeichnet durch die zahlreichen Blütenköpfchen mit den grauweißen, wollig behaarten Hüllkelchblättern und gelblichen oder auch rötlichen Blüten, durch unterseits weißfilzig behaarte und oberseits dunkel- bis schwarzgrüne, unbehaarte Blattstückchen und durch einzelne dicke, deutlich längsgerillte, rotviolette, markhaltige Stengelstücke.
Die zur Blütezeit gesammelten, getrockneten oberirdischen Teile von Ocimum basilicum L.
Die gestielten, bis 2 cm langen und etwa 12 mm breiten Blätter sind eiförmig oder eiförmig-länglich, stumpf oder zugespitzt. Der Blattrand ist gezähnt oder ganzrandig und behaart. Durch das kahle Blatt zieht ein Hauptnerv mit bogenläufigen Seitennerven.
Der Stengel ist vierkantig, im unteren Bereich fast kahl, zur Spitze hin aber weichhaarig.
Der Geruch ist angenehm aromatisch, der Geschmack würzig und leicht salzig.
Frauenhaarkraut besteht aus den getrockneten Wedeln von Adiantum capillus-veneris L.
Die Wedel sind zwei- bis dreifach gefiedert und im Umriß eiförmig bis länglich. Der glänzend rotbraune bis schwarze Stiel ist kahl, lang, dünn und dreikantig.
Die kurzgestielten Fiederblättchen sind rhombisch bis verkehrteiförmig und kahl. Der Blattrand ist gezähnt. Unter den nach unten geschlagenen Lappen des vorne tief gekerbten Randes befinden sich die linienförmigen, kurzen Sori. Die Nervatur ist mehrfach gabelig verzweigt.
Die Schnittdroge besteht aus stark geschrumpften, weichen, grünen Fiederblättchen und einzelnen, dunkelbraun glänzenden Stielteilchen.
Die getrockneten oberirdischen Teile von Drosera peltata SM. Oder Drosera madagascariensis DC.
Das Blatt ist rotbraun bis schwarz, die Blattspreite ist ründlich oder verkehrt eiförmig, bis etwa 15 mm lang, 4 bis 15 mm breit und oftmals zusammengedrückt. Auf der Blattoberseite befinden sich rote Haare (Tentakel). Die Blattspreite verschmälert sich spatelförmig in den bis 25 mm langen Blattstiel oder das Blatt ist schildförmig.
Die Bruchstücke des Stengels fühlen sich wegen der Blattnarben rauh an.
Der Geschmack ist etwas bitter und adstringierend.
Hohlzahnkraut besteht aus den zur Blütezeit gesammelten und getrockneten oberirdischen Teilen von Galeopsis ochroleuca L. (= Galeopsis segetum NECKER).
Der stumpf vierkantige Stengel ist bis 50 cm lang, grün, manchmal purpurn verfärbt und flaumig behaart. Er ist unter den Knoten nicht verdickt und trägt gekreuzt gegenständige, bis 5 cm lange, eiförmige bis lanzettliche, gestielte Blätter, deren Spreite weich behaart, am Grund keilförmig verschmälert und am Rand grob gesägt ist. Haupt- und Seitennerven treten auf der Unterseite deutlich hervor. Die stark geschrumpften Blüten stehen in achselständigen, sechs- bis zehnblütigen Scheinquirlen; sie besitzen einen kurzen stachelspitzigen, drüsig behaarten Kelch und eine blaßgelbe, zweilippige, behaarte Blumenkrone, die drei- bis viermal länger ist als der Kelch; die Unterlippe trägt am Grund einen schwefelgelben Fleck. Die braunen Nüßchen zeigen am Grund einen halsartigen Fortsatz.
Die Schnittdroge besteht aus gelbgrünen, leicht gerunzelten Blattstückchen mit grob gesägtem Blattrand und samtig weicher Behaarung. Haupt- und Seitennerven treten auf der Unterseite stark hervor. Weiters enthalten sind die hellgelben Kelche mit fünf nach außen abstehenden Zähnen, sowie die stark geschrumpften gelben Kronblätter mit dem schwefelgelben Fleck auf der Unterlippe. Nebenbei kommen noch braune, schwarz punktierte Nüßchen und hellgelbe bis blauviolette Stengelteile in der Droge vor.
Majorankraut besteht aus den während der Blütezeit (Juli bis September) gesammelten und von den Stengeln abgestreiften, getrockneten Blättern und Blüten von Majorana hortensis MOENCH.
Die kurzgestielten Blätter sind bis 4 cm lang und behaart. Sie sind eiförmig bis spatelförmig, drüsig punktiert, stumpf und haben einen glatten Blattrand.
Die Blüten sind bis 4 mm lang und stehen in eiförmigen bis länglichen oder kugelig zottigen Ähren zusammen. Die Deckblättchen sind eiförmig rundlich und fast dachziegelartig angeordnet. Der Kelch ist fünfzählig und tütenförmig, die Krone weißlich oder rötlich und zweilippig.
Die Schnittdroge besteht aus zahlreichen rundlichen bis eiförmigen Deckblättchen, in deren Achseln die nur wenig hervorragenden gelblich verfärbten Blüten liegen. Weiters sind größere Teile der hellgrünen, filzig behaarten, vierseitig prismatischen Blütenstände enthalten, ferner einzelne Blüten mit dem kapuzenförmigen Kelch sowie graufilzig behaarte, drüsig punktierte Blattstückchen.
Die getrockneten, während der Blütezeit gesammelten und von den dickeren Stengeln befreiten oberirdischen Teile von Origanum vulgare L.
Das kurzgestielte Blatt ist breit eiförmig, behaart und durchscheinend drüsig punktiert. Die hellpurpurfarbige Blüte ist kurz gestielt, in kurzen Ähren stehend mit ovalen Hochblättern. Der Stengel ist vierkantig, behaart und rötlich angelaufen. Der Geruch ist herb, der Geschmack würzig balsamisch.
Die getrockneten, wärhend der Blütezeit gesammelten oberirdischen Teile von Satureja hortensis L.
Das kleine, schmallanzettlich eingerollte Blättchen zeigt eine drüsige Punktierung und einen hervortretenden Mittelnerv.
Die Stengelstücke sind rundlich und rauhhaarig. Die Droge enthält ferner hellbraune, meist noch zu vier zusammenstehende kleine, eiförmige Nüßchen.
Der Geruch ist angenehm gewürzhaft, thymianartig, der Geschmack scharf würzig.
Feldthymiankraut besteht aus den getrockneten, während der Blütezeit gesammelten, oberirdischen Teilen von Thymus serpyllum L. (s.l.).
Die blauvioletten Zweige sind 10 bis 40 cm lang, ihr Durchmesser beträgt 1 bis 2 mm. Sie sind hohl, undeutlich vierkantig und schwach behaart.
Die kaum eingerollten Blätter sind zirka 1 cm lang und kreuzgegenständig angeordnet. Die Blattform ist rundlich bis oval, der Blattrand glatt. Die Blattspreite ist drüsig punktiert, der Blattgrund gewimpert.
Der Kelch ist rotviolett, die Blumenkrone rosa gefärbt, zweilippig, röhrig und im Schlund weiß behaart.
Brennesselkraut besteht aus den getrockneten, während der Blütezeit gesammelten oberirdischen Teilen von Urtica dioica L. und Urtica urens L.
Urtica dioica: Der Stengel ist einfach oder ästig, stumpfvierkantig und stark gefurcht. Er ist mit kurzen Deck- und langen Brennhaaren besetzt, zeigt einen faserigen Querbruch und enthält ein teilweise weiches Mark. Der Stengeldurchmesser beträgt höchstens 3 mm.
Die Blätter sind gegenständig angeordnet und gestielt. Sie werden bis 10 cm lang und 5 cm breit, sind eiförmig bis länglich und lang zugespitzt. Der Blattgrund ist herzförmig oder gerundet, der Blattrand grob gesägt. Die Oberseite der Blätter ist schwarzgrün gefärbt, die Unterseite hellgrün. An der Unterseite tritt auch die Nervatur stark hervor.
Die Blätter tragen große steife Brennhaare und kleine Deckhaare.
Die kleinen, unscheinbaren Blüten sind grün gefärbt, männlich oder weiblich und stehen in langen Rispen in den oberen Blattachseln.
Die ellipsoid-eiförmigen Früchte sind zirka 1 mm lang und von der Seite zusammengedrückt. Sie sind hellbraun, glatt und von vier Blättchen umhüllt.
Urtica urens: Die Blätter sind kleiner und werden bis 5 cm lang und bis 4 cm breit. Sie sind elliptisch bis eiförmig und tragen kaum Deckhaare. Die Blütenstände sind knäueliger im Aussehen.
Die Schnittdroge besteht aus stark geschrumpften, vielfach knäuelig eingerollten Blattstücken mit schwarzgrüner Oberseite und hellgrüner Unterseite. Weiters enthalten sind vierkantige, meist breitgedrückte, grünbraune Stengelstücke und Blütenteile.
Ehrenpreiskraut besteht aus den getrockneten, während der Blütezeit gesammelten, oberirdischen Teilen von Veronica officinalis L. Die runden, hin- und hergebogenen und oft wurzelnden Stengel tragen eiförmige oder elliptische und in den kurzen Blattstiel verschmälerte Blätter. Der Blattrand ist gesägt. Die Blätter sind gegenständig angeordnet.
Stengel und Blätter sind behaart.
Die kleinen Blüten sind kurz gestielt und blaßblau gefärbt. Sie sind vierzählig mit zwei Staubblättern. In den Blattwinkeln bilden sie reichblütige, langgestielte Trauben.
Die Schnittdroge ist gekennzeichnet durch spröde, graugrüne, matte Blattstücke; ganze, verkehrt eiförmige kleine Blättchen mit rauher Behaarung; Bruchstücke der gedrungenen Blütentrauben mit blauen oder rötlichen, dunkel geaderten Blüten; braungrüne, flache verkehrt herzförmige Fruchtkapseln mit vier schmallanzettlichen Kelchblättern und behaarte, grün bis blauviolette Stengelstücke.
Wegwartwurzel besteht aus den getrockneten, im Herbst gesammelten Wurzeln von Cichorium intybus L.
Die Wurzel ist spindelförmig oder fast stielrund, ein- oder mehrköpfig. In frischem Zustand ist sie derb fleischig, milchend und außen hellgelb. Getrocknet ist sie stark geschrumpft, hornartig hart, außen hellbraun und längsfurchig.
Im Querschnitt ist die Wurzel radial gestreift.
Queckenwurzel besteht aus den getrockneten Wurzelstöcken von Agropyron repens (L.) P. Beauv.
Der Wurzelstock ist sehr lang, ästig und zirka 4 mm dick. Die blaß strohgelben Stengelglieder sind 2 bis 5 cm lang, hohl und außen längsgefurcht. Nur an den nicht hohlen, nicht verdickten Knoten sitzen sehr dünne Wurzeln und kurze, zerfranste, häutige Scheiden von Nebenblättern.
Die Schnittdroge ist gekennzeichnet durch strohgelbe, längsfurchige, hohle Stengelglieder und durch die mit sehr dünnen, fadenförmigen Wurzeln und kurzen, gefransten, häutigen bräunlichen Niederblattscheiden besetzten Knotenstückchen der langen, ästigen Wurzelstöcke.
Bibernellwurzel besteht aus den getrockneten Wurzeln von Pimpinella major L. oder Pimpinella saxifraga L.
Der Wurzelstock ist ein- oder mehrköpfig, 0,5 bis 3 cm dick und wenige Zentimeter lang. Die spindelförmigen Wurzeln sind zirka 20 cm lang und 1,5 cm dick. Sie sind längsrunzelig, nur oben fein geringelt und warzig. Das zahlreich verzweigte Rhizom ist an der Oberseite derb, fein geringelt und grobfaserig, mit Resten der abgeschnittenen hohlen Stengel.
Im Querschnitt ist die breite, stark zerklüftete Rinde, die von geschlängelten, dunklen Linien strahlig gestreift ist, zu erkennen. Ferner ist der meist gelblich gefärbte, schwach strahlige Holzkörper zu sehen.
Die Schnittdroge besteht aus dünnen, dickeren und mit graubraunem Kork bedeckten Stückchen, an denen eventuell Narben von Wurzeln sichtbar sind; ferner finden sich deutlich radial gestreifte Querschnittbruchstücke mit einer zirka 2 mm breiten Rinde und einem dunklen Kambium.
Quittensamen bestehen aus den reifen Samen von Cydonia oblonga MILL.
Die meist zu mehreren miteinander verklebten, keilförmigen oder verkehrt eiförmigen Samen sind durch gegenseitigen Druck abgeplattet und dadurch kantig. Sie sind bis 1 cm lang, hart und rotbraun gefärbt. Eingetrockneter Schleim umgibt sie mit einem weißen Häutchen.
Der Keimling mit den dicken Keimblättern und das schmale Endosperm werden von einer dünnen, zerbrechlichen Samenschale umgeben.
Die reife Same von Plantago ovata FORSSKAL.
Die Samen sind etwa 1,5 bis 3,5 mm lang und 1,0 bis 1,8 mm breit, hart und von ovaler, schiffchenähnlicher Gestalt. Ihre Oberfläche ist stumpf und blaßrosa bis rötlichgelb gefärbt. Im Scheitelpunkt oder konvex gekrümmten Seite befindet sich ein größerer ovaler, rötlichbrauner Fleck. Gelegentlich sind die Samen auch einheitlich rotbraun gefärbt. Im Mittelpunkt der Furche erscheint der Nabel, der mehr oder weniger mit einer weißlichen Haut bedeckt ist.
Hopfenzapfen bestehen aus den getrockneten, im September gesammelten, weiblichen Blütenständen von Humulus lupulus L.
Die Blütenstände sollen keinereifen Früchte enthalten.
Die bräunlichen bis gelblichgrünen Hopfenzapfen sind eiförmig, 2 bis 4 cm lang und gestielt. Sie sind aus dachziegelartig angeordneten, häutigen Neben- und schiefeiförmigen Vorblättern zusammengesetzt.
Die Vorblätter sind am Grund einseitig eingerollt und umhüllen die unreifen Fruchtnüßchen, die ihrerseits von der Blütenhülle eingeschlossen sind.
In den Achseln der Nebenblätter stehen zwei weibliche Blüten, die von schiefeiförmigen Vorblättchen umhüllt sind. Am Grund liegen die Hopfendrüsen (Glandula Lupuli).
20.06.2023
10010881
NOR12138305
N8199530267L