Der Fachverband der Holzindustrie Österreichs hat im Jahr 2006 begonnen, ein bildungspolitisches Konzept (Strategie) für die Holzindustrie zu erarbeiten. Das Projekt wurde vom IBW (Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft) wissenschaftlich begleitet. Die Auswertungen dieser Befragung zeigten einen zunehmenden Stellenwert der dualen Berufsausbildung (Lehre) und darauf aufbauende qualifizierte Weiterbildung der Fachkräfte. So wurde als 1. Schritt ein Modulberuf Holztechnik entwickelt, der im Jahr 2008 vom BMWFJ verordnet wurde. Ziel dieses modularen Konzeptes war, allen Bereichen der Holzverarbeitenden Industrie von der Säge bis zum Fertigprodukt eine Möglichkeit der Ausbildung für künftige Fachkräfte zu schaffen. Der Lehrplan setzt daher auf den Lehrabschluss im Modullehrberuf Holztechnik auf und ist als qualifizierte Weiterbildung für Lehrabschlussabsolventinnen und –absolventen gedacht. Allerdings ist die Weiterqualifizierung in dieser Werkmeisterschule auch für Absolventinnen und Absolventen der am Standort geführten Fachschule für Holzwirtschaft und Sägetechnik geeignet.
Der gegenständliche Lehrplan der Werkmeisterschule für Berufstätige „Holztechnik-Produktion“ basiert inhaltlich zum einen auf den Anforderungen und dem Bedarf der Mitgliedsunternehmen des Fachverbandes der Holzindustrie. Zum anderen sind die Erfahrungen, die an der Priv. HTL Kuchl in der Ausbildung von Führungskräften für die Holzindustrie, die in der Höheren Lehranstalt für Wirtschaftsingenieure-Holzwirtschaft (vormals HL für Betriebsmanagement, AS Holzwirtschaft) gewonnen wurden, in die Lehrplanentwicklung eingeflossen. Dem Ziel von Werkmeisterschulen, sowohl fachliche Weiterbildung zu vermitteln als auch Führungskompetenzen (Ersatz der Unternehmerprüfung, Berechtigung zur Ausbildung von Lehrlingen) zu erlangen, wird mit diesem Lehrplan Rechnung getragen.
Anlage B.2.1.
Der Start für die Ausbildung ist mit Beginn des Schuljahres 2015/16 am „Holztechnikum Kuchl“ geplant. Der Standort hat Erfahrung in der Ausbildung von Führungskräften für die Holzindustrie. Die fachliche Kompetenz und die erforderlichen speziellen Einrichtungen (Raum und Ausstattung) sind vorhanden.
Schulautonome Lehrplanbestimmungen und didaktische Grundsätze wurden bereits mit Bundesgesetzblatt Teil 2, Nr. 256 aus 2008,, Anlage B, verordnet.
Wesentliche Elemente des Qualitätsmanagements der Werkmeisterausbildung sind die semesterweise Evaluierung der einzelnen Lehrveranstaltungen und eine Systemerhebung mit dem QIBB-Fragebogen „Ausbildungen für Erwachsene“. Nach Abschluss des ersten Ausbildungszyklus erfolgt eine Evaluierung der Ausbildung mit dem angesprochenen Instrument und unter Einbeziehung der Unternehmen sowie der Lehrkräfte.
Träger der Ausbildung ist der Schulverein der Priv.HTL Kuchl. Der Standort stellt die Infrastruktur zur Verfügung und bezahlt die Lehrpersonen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Werkmeisterschule für Berufstätige für Holztechnik-Produktion schließen mit dem „Holztechnikum Kuchl“ einen Ausbildungsvertrag ab und verpflichten sich zur Bezahlung eines Beitrages zur Abdeckung der Kosten.
Hier wird eine weitere Anlage, nämlich die des Lehrplanes der Werkmeisterschule für Berufstätige für Holztechnik-Produktion, nach Anlage B.2 (Holztechnik) eingefügt.
Der neue Lehrplan der Werkmeisterschule für Berufstätige für Holztechnik-Produktion soll mit 1. September 2015 semesterweise aufsteigen in Kraft treten.
Auf die Ausführungen im Allgemeinen Teil der Erläuterungen wird verwiesen.