Verfassungsgerichtshof (VfGH)

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Rechtssatz für V45/2015 V20/2016

Entscheidungsart

Erkenntnis

Dokumenttyp

Rechtssatz

Geschäftszahl

V45/2015; V20/2016

Entscheidungsdatum

22.09.2016

Index

90/01 Straßenverkehrsrecht

Norm

StVO 1960 §43, §94d Z4, §94f
GeschwindigkeitsbeschränkungsV des Gemeinderates der Stadt Braunau am Inn vom 18.12.1999
GeschwindigkeitsbeschränkungsV des Gemeinderates der Stadt Braunau am Inn vom 29.03.2010
ÜbertragungsV des Gemeinderates der Stadtgemeinde Braunau am Inn vom 01.02.1985
Oö GemeindeO 1990 §43
  1. StVO 1960 § 43 heute
  2. StVO 1960 § 43 gültig ab 01.10.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 122/2022
  3. StVO 1960 § 43 gültig von 01.09.2019 bis 30.09.2022 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 77/2019
  4. StVO 1960 § 43 gültig von 13.07.2018 bis 31.08.2019 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 42/2018
  5. StVO 1960 § 43 gültig von 01.01.2014 bis 12.07.2018 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 39/2013
  6. StVO 1960 § 43 gültig von 31.03.2013 bis 31.12.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 39/2013
  7. StVO 1960 § 43 gültig von 31.05.2011 bis 30.03.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 34/2011
  8. StVO 1960 § 43 gültig von 01.07.2005 bis 30.05.2011 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 52/2005
  9. StVO 1960 § 43 gültig von 25.05.2002 bis 30.06.2005 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 80/2002
  10. StVO 1960 § 43 gültig von 01.10.1994 bis 24.05.2002 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 518/1994
  11. StVO 1960 § 43 gültig von 31.07.1993 bis 30.09.1994 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 522/1993
  12. StVO 1960 § 43 gültig von 01.12.1989 bis 30.07.1993 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 562/1989
  13. StVO 1960 § 43 gültig von 01.03.1989 bis 30.11.1989 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 86/1989
  14. StVO 1960 § 43 gültig von 01.06.1987 bis 28.02.1989 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 213/1987

Leitsatz

Abweisung eines Antrags des Landesverwaltungsgerichtes Oberösterreich auf Feststellung der Gesetzwidrigkeit einer Geschwindigkeitsbeschränkungsverordnung des Gemeinderates der Stadt Braunau am Inn; keine Übertragung der Zuständigkeit zur Erlassung von Geschwindigkeitsbeschränkungen auf den Bürgermeister durch die Übertragungsverordnung 1985; Zuständigkeit des Gemeinderates zur Verordnungserlassung daher gegeben; ausreichendes Ermittlungs- und Anhörungsverfahren

Rechtssatz

Zum Zeitpunkt der Erlassung der angefochtenen Verordnung war zwar die Übertragungsverordnung aus dem Jahr 1985 in Kraft, die auf Grund der Ermächtigung des §43 Abs2 Oö GemeindeO erlassen wurde und dem Bürgermeister jene Angelegenheiten (mit gewissen Ausnahmen) übertrug, die in "§94d StVO 1960" genannt wurden. Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Gemeindestraßen waren aber in §94d StVO 1960 noch nicht enthalten und waren deswegen von der Übertragung nicht erfasst. Der Verweis auf die in "§94d StVO 1960 angeführten Verordnungen" ist statisch.

Der Gemeinderat hätte aufgrund der im Jahr 1994 neu in §94d StVO eingeführten Kompetenz, Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Gemeindestraßen zu erlassen, die Übertragungsverordnung aus dem Jahr 1985 ändern und auch diese Kompetenz an den Bürgermeister übertragen können. Da keine Änderung der (im eigenen Wirkungsbereich der Gemeinde erlassenen) Übertragungsverordnung aus dem Jahr 1985 erfolgte, war der Gemeinderat zum Zeitpunkt der Erlassung der angefochtenen Verordnung im Jahr 1999 gemäß §43 Abs1 Oö GemeindeO zuständig.

Ausreichendes Ermittlungs- und Anhörungsverfahren.

Das Gutachten des verkehrstechnischen Amtssachverständigen sah eine derartige Geschwindigkeitsbeschränkung nur dann als zumutbar an, wenn durch Einbauten sichergestellt werde, dass die verordnete Fahrgeschwindigkeit von 30 km/h auf einer Strecke von 400 m erzwungen werden könne. Die Errichtung von Aufpflasterungen wurden bereits am 17.04.1997 beschlossen und die entsprechenden Aufpflasterungen in weiterer Folge durchgeführt.

Keine Darlegung einer spezifischen Interessenbetroffenheit von Mitgliedern einer Berufsgruppe iSd §94f Abs1 StVO 1960.

(Siehe auch V20/2016 vom selben Tag).

Entscheidungstexte

  • V45/2015
    Entscheidungstext VfGH Erkenntnis 22.09.2016 V45/2015
  • V20/2016
    Entscheidungstext VfGH Erkenntnis 22.09.2016 V20/2016

Schlagworte

Straßenpolizei, Geschwindigkeitsbeschränkung, Wirkungsbereich eigener, Verordnungserlassung, Verweisung, Anhörungsrecht

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VFGH:2016:V45.2015

Zuletzt aktualisiert am

02.12.2016

Dokumentnummer

JFR_20160922_15V00045_01

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