Justiz

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Rechtssatz für 4Ob531/92; ...

Gericht

OGH

Dokumenttyp

Rechtssatz

Rechtsgebiet

Zivilrecht

Rechtssatznummer

RS0023417

Geschäftszahl

4Ob531/92; 6Ob628/92; 2Ob501/93; 1Ob520/93 (1Ob521/93); 7Ob577/93; 4Ob1560/95; 6Ob661/94; 7Ob314/97w; 1Ob309/97s; 1Ob401/97w; 4Ob299/98v; 7Ob265/99t; 1Ob41/00m; 3Ob275/01i; 1Ob22/04y; 6Ob167/05k; 8Ob58/06x; 8Ob74/06z; 3Ob136/06f; 2Ob284/06p; 3Ob271/07k; 10Ob17/08k; 9Ob28/08w; 1Ob12/09k; 6Ob96/09z; 2Ob49/09h; 3Ob32/10t; 1Ob19/10s; 4Ob138/10p; 2Ob30/10s; 6Ob117/11s; 1Ob63/11p; 3Ob149/12a; 2Ob119/12g; 6Ob13/13z; 8Ob95/14z; 3Ob213/14s; 7Ob68/15y; 2Ob186/15i; 2Ob132/15y; 9Ob50/16t; 6Ob30/17f; 4Ob181/20a; 6Ob64/22p; 7Ob80/23z; 5Ob214/23s

Entscheidungsdatum

26.02.2024

Norm

ABGB §1295 IId4b1
  1. ABGB § 1295 heute
  2. ABGB § 1295 gültig ab 01.01.1917 zuletzt geändert durch RGBl. Nr. 69/1916

Rechtssatz

Nach einhelliger Auffassung sind nur atypische Gefahren zu sichern, also solche Hindernisse, die der Schifahrer nicht ohne weiteres erkennen kann, und solche, die er trotz Erkennbarkeit nur schwer vermeiden kann; atypisch ist eine Gefahr, die unter Bedachtnahme auf das Erscheinungsbild und den angekündigten Schwierigkeitsgrad der Piste auch für einen verantwortungsbewussten Schifahrer unerwartet oder schwer abwendbar ist.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 531/92
    Entscheidungstext OGH 14.07.1992 4 Ob 531/92
    Veröff: ZVR 1993/97 S 218
  • 6 Ob 628/92
    Entscheidungstext OGH 04.02.1993 6 Ob 628/92
    Auch; Veröff: ZVR 1993/134 S 310
  • 2 Ob 501/93
    Entscheidungstext OGH 04.02.1993 2 Ob 501/93
    Veröff: SZ 66/16 = EvBl 1994/1 S 24 = ZVR 1993/161 S 359 (hiezu Pichler)
  • 1 Ob 520/93
    Entscheidungstext OGH 22.06.1993 1 Ob 520/93
    Vgl auch; Beisatz: Der Benützer einer Schirennstrecke darf darauf vertrauen - solange Gegenteiliges nicht offensichtlich ist - dass atypische Gefahrenquellen nicht vorhanden sind. (T1)
    Veröff: ZVR 1994/38 S 113 = ZfRV 1994,249; hiezu Kletecka ZfRV 1994,232
  • 7 Ob 577/93
    Entscheidungstext OGH 27.10.1993 7 Ob 577/93
    Auch; Beisatz: Hier: Verengung eines Schiweges auf acht Meter mit einem nur zehnprozentigen Gefälle ohne Querneigung und gut sichtbarem Pistenrand stellt auch bei hartem Kunstschnee keine atypische Gefahr dar. (T2)
  • 4 Ob 1560/95
    Entscheidungstext OGH 25.04.1995 4 Ob 1560/95
    Auch
  • 6 Ob 661/94
    Entscheidungstext OGH 04.05.1995 6 Ob 661/94
  • 7 Ob 314/97w
    Entscheidungstext OGH 11.11.1997 7 Ob 314/97w
    Auch
  • 1 Ob 309/97s
    Entscheidungstext OGH 25.11.1997 1 Ob 309/97s
  • 1 Ob 401/97w
    Entscheidungstext OGH 27.01.1998 1 Ob 401/97w
  • 4 Ob 299/98v
    Entscheidungstext OGH 26.01.1999 4 Ob 299/98v
    Vgl; Veröff: SZ 72/8
  • 7 Ob 265/99t
    Entscheidungstext OGH 27.10.1999 7 Ob 265/99t
    Beisatz: Ob es sich bei dem konkreten Hindernis um eines handelt, mit dem der Schifahrer ausgehend vom konkreten Charakter der Piste rechnen musste und es auch nicht erkennen konnte, ist eine Frage des Einzelfalles, wobei die atypische Gefahr auch in nicht zu erwartenden Besonderheiten der Piste liegen kann. (T3)
  • 1 Ob 41/00m
    Entscheidungstext OGH 22.02.2000 1 Ob 41/00m
    Beisatz: Hier: Unfreiwilliges Abkommen von der Piste. (T4)
    Beisatz: Das gilt jedenfalls für solche Hindernisse, die der Schifahrer nicht ohne weiteres erkennen oder die er trotz Erkennbarkeit nur schwer vermeiden kann. (T5)
  • 3 Ob 275/01i
    Entscheidungstext OGH 24.04.2002 3 Ob 275/01i
    Auch; Beisatz: Hier: Snowboarder. (T6)
  • 1 Ob 22/04y
    Entscheidungstext OGH 10.02.2004 1 Ob 22/04y
    Beisatz: Hier: Kollision mit einer weithin sichtbaren Hinweistafel im Bereich einer nicht präparierten, jedoch von Pistenbenützern als Verbindungsweg zu einer anderen Piste verwendeten Querfahrt. (T7)
  • 6 Ob 167/05k
    Entscheidungstext OGH 25.08.2005 6 Ob 167/05k
    Vgl auch; Beisatz: Eine erkennbare, für das alpine Gelände geradezu typische bewaldete Böschung, bei der die Schipiste kein zusätzliches Gefahrenmoment aufweist, muss in der Regel nicht durch Fangnetze oder ähnliche Vorrichtungen gesichert werden. Ein besonders gesicherter Sturzraum für einen Schifahrer, der schnell fährt und unkontrolliert über den Pistenrand hinausgerät, muss im Allgemeinen nicht gewährleistet werden. Hier: Rodelfahrer. (T8)
  • 8 Ob 58/06x
    Entscheidungstext OGH 19.06.2006 8 Ob 58/06x
    Auch
  • 8 Ob 74/06z
    Entscheidungstext OGH 19.06.2006 8 Ob 74/06z
  • 3 Ob 136/06f
    Entscheidungstext OGH 27.06.2006 3 Ob 136/06f
  • 2 Ob 284/06p
    Entscheidungstext OGH 07.02.2007 2 Ob 284/06p
  • 3 Ob 271/07k
    Entscheidungstext OGH 27.02.2008 3 Ob 271/07k
    Auch; Beisatz: Hier: Kollision mit dem „Eisensteher" eines an einer Pistenabzweigung stehenden, weithin sichtbaren Hinweisschilds. (T9)
  • 10 Ob 17/08k
    Entscheidungstext OGH 06.05.2008 10 Ob 17/08k
    Beisatz: In der Rechtsprechung wird für die Abgrenzung von typischen Gefahren das Überraschungsmoment herangezogen. (T10)
  • 9 Ob 28/08w
    Entscheidungstext OGH 08.10.2008 9 Ob 28/08w
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Zur Frage, welche Hindernisse nach Pistenschluss atypisch sind. (T11)
    Beisatz: Auch nach Betriebsschluss der Schilifte stellt ein über die Piste gespanntes Stahlseil („Seilwindenpräparierung") eine atypische Gefahr für Schifahrer dar, die im Gefahrenbereich entsprechend abzusichern ist. (T12)
    Bem: Siehe dazu RS0124298 und RS0124299. (T13)
    Veröff: SZ 2008/146
  • 1 Ob 12/09k
    Entscheidungstext OGH 28.01.2009 1 Ob 12/09k
    Auch; Beisatz: Hier: Eisengestell außerhalb der eigentlichen Piste in einem von Schifahrern regelmäßig befahrenen pistenähnlichen Bereich. (T14)
  • 6 Ob 96/09z
    Entscheidungstext OGH 05.08.2009 6 Ob 96/09z
    Beisatz: Es kommt zusammengefasst maßgeblich auf das Überraschungsmoment an (6 Ob 230/03t; 10 Ob 17/08k). (T15)
    Beisatz: Hier: Weithin sichtbare, jedoch durch Sprühnebel der Schneekanone verdeckte Kunstschneehügel auf wenig frequentierter roter Piste bei Sonnenschein und hoher Fahrgeschwindigkeit kein atypisches Hindernis. (T16)
  • 2 Ob 49/09h
    Entscheidungstext OGH 29.10.2009 2 Ob 49/09h
    nur: Nur atypische Gefahren sind zu sichern, also solche Hindernisse, die der Schifahrer nicht ohne weiteres erkennen kann, und solche, die er trotz Erkennbarkeit nur schwer vermeiden kann. (T17)
  • 3 Ob 32/10t
    Entscheidungstext OGH 26.05.2010 3 Ob 32/10t
    Vgl auch
  • 1 Ob 19/10s
    Entscheidungstext OGH 20.04.2010 1 Ob 19/10s
    Auch; Beis wie T1; Beisatz: Hier: Auf dem Boden liegende Torstange in der bei rennmäßiger Fahrweise einzuhaltenden Fahrlinie. (T18)
  • 4 Ob 138/10p
    Entscheidungstext OGH 15.02.2011 4 Ob 138/10p
    Beisatz: Ob es sich bei dem konkreten Hindernis um eines handelt, mit dem der Schifahrer ausgehend vom konkreten Charakter der Piste rechnen musste und es auch nicht erkennen konnte, ist eine Frage des Einzelfalls. (T19)
    Beisatz: Hier: Quer über die Piste ragende Beschneiungslanze. (T20)
  • 2 Ob 30/10s
    Entscheidungstext OGH 27.01.2011 2 Ob 30/10s
    nur T17
  • 6 Ob 117/11s
    Entscheidungstext OGH 14.09.2011 6 Ob 117/11s
    Beis wie T19
  • 1 Ob 63/11p
    Entscheidungstext OGH 21.06.2011 1 Ob 63/11p
    nur T17; Beis ähnlich wie T7; Beis ähnlich wie T9; Beisatz: Hier: Nicht ummantelte Metallstange einer Orientierungstafel unmittelbar neben einer abgesicherten Beschneiungslanze. (T21)
  • 3 Ob 149/12a
    Entscheidungstext OGH 19.09.2012 3 Ob 149/12a
  • 2 Ob 119/12g
    Entscheidungstext OGH 11.10.2012 2 Ob 119/12g
    Beisatz: Ein über die Piste gespanntes Stahlseil („Seilwindenpräparierung“) stellt auch nach Pistenschluss eine atypische Gefahr dar. (T22)
  • 6 Ob 13/13z
    Entscheidungstext OGH 31.01.2013 6 Ob 13/13z
    Vgl; Beisatz: Hier: Haftung des Schiliftbetreibers bei Einbruch der Piste aufgrund einer optisch nicht erkennbaren Wasserrinne bejaht, wenn ihm die Existenz derartiger Wasserrinnen bekannt war und diese auf Baumaßnahmen zurückzuführen sind. (T23)
  • 8 Ob 95/14z
    Entscheidungstext OGH 30.10.2014 8 Ob 95/14z
    Auch; Beisatz: Die Pistensicherungspflichten dürfen nicht überspannt werden. (T24)
    Beisatz: Hier: Die zweitbeklagte Pistenbetreiberin hat dem erstbeklagten Schiverband eine Piste für ein Renntraining zur Verfügung gestellt und diese präpariert. Die Gestaltung und Führung des Trainingslaufs, die Durchführung und Beaufsichtigung des Trainingsbetriebs und die Sicherung der Piste im Rahmen des Trainings gehörten nicht zu den Pflichten der Zweitbeklagten. (T25)
  • 3 Ob 213/14s
    Entscheidungstext OGH 18.12.2014 3 Ob 213/14s
    Auch
  • 7 Ob 68/15y
    Entscheidungstext OGH 20.05.2015 7 Ob 68/15y
    Auch
  • 2 Ob 186/15i
    Entscheidungstext OGH 19.01.2016 2 Ob 186/15i
  • 2 Ob 132/15y
    Entscheidungstext OGH 12.04.2016 2 Ob 132/15y
    Vgl; Beisatz: Hier: Pistenraupe auf Rodelbahn. (T26)
    Beisatz: Gemeinsam mit Rodlergruppe auf Rodelbahn abfahrende Pistenraupe stellt schwer zu vermeidendes Hindernis dar. (T27)
  • 9 Ob 50/16t
    Entscheidungstext OGH 29.11.2016 9 Ob 50/16t
  • 6 Ob 30/17f
    Entscheidungstext OGH 27.02.2017 6 Ob 30/17f
    Beis wie T10; Beis wie T19
  • 4 Ob 181/20a
    Entscheidungstext OGH 23.02.2021 4 Ob 181/20a
    Beisatz: Hier: Übergang des Fun-Parks (Wellenbahn) in die allgemeine Piste. (T28)
  • 6 Ob 64/22p
    Entscheidungstext OGH 14.09.2022 6 Ob 64/22p
    Vgl; Beisatz: Hier: Unzureichend gespannter Fangzaun mit verletzungsträchtigem Stahlanker an einem Streckenabschnitt mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Stützen über den Pistenrand hinaus. (T29)
  • 7 Ob 80/23z
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 28.06.2023 7 Ob 80/23z
    Beisatz wie T15
    Beisatz: Hier: Kunstschnee als keine atypische Gefahr. (T30)
  • 5 Ob 214/23s
    Entscheidungstext OGH Zurückweisung mangels erheblicher Rechtsfrage 26.02.2024 5 Ob 214/23s
    Beisatz wie T17

Schlagworte

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European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1992:RS0023417

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

02.04.2024

Dokumentnummer

JJR_19920714_OGH0002_0040OB00531_9200000_003