Auf Grund des Paragraph 17, des Altlastensanierungsgesetzes in der Fassung, Bundesgesetzblatt Teil eins, Nr. xxx aus 2018,, wird verordnet:
Ziel dieser Verordnung ist
Die Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus hat bei der Risikoabschätzung gemäß Paragraph 16, Altlastensanierungsgesetz, Bundesgesetzblatt 299 aus 1989, in der Fassung Bundesgesetzblatt Teil eins, Nr. römisch XX aus 2018, insbesondere die Ausbreitung der Schadstoffe, die Auswirkungen auf Böden und Gewässer insbesondere auf deren Nutzung und die Möglichkeiten für eine Aufnahme von Schadstoffen durch Menschen zu berücksichtigen.
Die Abschätzung der Möglichkeiten für eine Aufnahme von Schadstoffen durch Menschen ist für die aktuelle und zugelassene zukünftige Nutzung des Standorts und der Umgebung anhand folgender Kriterien zu beurteilen:
Eine Altlast ist dekontaminiert, wenn nach Durchführung von Sanierungsmaßnahmen die Richtwerte der jeweiligen Tabellen A für die Intensität von Kontaminationen sowie der Tabellen B, C und D im Anhang im Bereich der Altlast und der Umgebung unterschritten werden und kein erhebliches Risiko für die Gesundheit von Menschen besteht.
Eine Altlast ist gesichert, wenn nach Durchführung von Sanierungsmaßnahmen die Richtwerte der Tabellen B, C und D im Anhang in der Umgebung der Altlast unterschritten werden und kein erhebliches Risiko für die Gesundheit von Menschen besteht.
Bei einer Altlast ist nachgewiesen, dass es zu keiner Verschlechterung des Umweltzustandes in der Umgebung der Altlast kommt, wenn die Richtwerte der Tabellen B, C und D im Anhang nicht überschritten werden und sich für die Konzentrationen relevanter Schadstoffe in der Umgebung der Altlast kein anhaltend steigender Trend ergibt.
Diese Verordnung tritt mit 1. Jänner 2019 in Kraft.
Intensität/Ausmaß |
|
Fracht Bodenluft 1) 2) [g/d] |
|
Summe CKW |
50 |
Eine Altablagerung oder ein Altstandort ist erheblich kontaminiert, wenn der Richtwert für die Intensität und das Ausmaß der Kontamination überschritten ist.
Intensität |
Ausmaß |
|||
Gesamtgehalt [mg/kg] |
Bodenluft |
Volumen [m³] |
Fläche [m²] |
|
Kohlenwasserstoff-Index (GC) |
500-2.000 3) |
- |
5.000 |
- |
Kohlenwasserstoffe (C5 bis C10) 4) |
- |
100 5) |
5.000 |
- |
BTEX (Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Xylole) |
25 6) |
50 3) |
5.000 |
- |
Benzol |
5 4) |
10 3) |
5.000 |
- |
Mineralölphase |
vorhanden |
- |
500 |
|
Eine Altablagerung oder ein Altstandort ist erheblich kontaminiert,
Intensität |
Ausmaß |
||
Gesamtgehalt [mg/kg] |
Volumen [m³] |
Fläche [m²] 7) |
|
Summe PAK-15 8) |
100 |
5.000 |
- |
Naphthalin |
25 |
5.000 |
- |
Phenolindex |
10 9) |
- |
- |
Summe Phenol und Alkylphenole |
25 |
5.000 |
- |
Teerölphase |
vorhanden |
500 |
|
Eine Altablagerung oder ein Altstandort ist erheblich kontaminiert,
Intensität |
Ausmaß |
||
Gesamt [mg/kg] |
Eluat 10) [mg/kg] |
Volumen [m³] |
|
Arsen |
- |
1,0 |
5.000 |
Cadmium |
- |
0,5 |
5.000 |
Chrom |
- |
5 |
5.000 |
Kupfer |
- |
10 |
5.000 |
Quecksilber |
10 |
0,02 |
5.000 |
Nickel |
- |
5 |
5.000 |
Blei |
- |
1,0 |
5.000 |
Eine Altablagerung oder ein Altstandort ist erheblich kontaminiert, wenn ein Richtwert für die Intensität der Kontamination und der Richtwert für das Ausmaß der Kontamination überschritten werden.
Intensität [Vol.-%] 11) |
Ausmaß |
|
Volumen [m³] |
||
reaktiver Übergangsbereich |
Methan > 5 % |
100.000 |
reaktiver Kernbereich |
Summe Methan + |
25.000 |
Eine Altablagerung ist erheblich kontaminiert,
Bei der Beurteilung des Deponiegasbildungspotenzials einer Altablagerung bzw. zur Prüfung der Plausibilität von Deponiegasmessergebnissen sind neben den Richtwerten folgende Kriterien zu berücksichtigen:
Schadstoff/-gruppe |
Einheit |
Richtwert |
Summe CKW |
g/d |
15 |
Tetrachlorethen |
g/d |
5 |
Trichlorethen |
g/d |
5 |
Vinylchlorid |
g/d |
0,2 |
Kohlenwasserstoff-Index |
g/d |
50 |
BTEX (Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Xylole) |
g/d |
25 |
Benzol |
g/d |
0,5 |
Summe PAK-15 12) |
g/d |
0,5 |
Naphthalin |
g/d |
1,0 |
Summe Phenol und Alkylphenole |
g/d |
25 |
Arsen |
g/d |
5 |
Cadmium |
g/d |
2,5 |
Chrom |
g/d |
25 |
Kupfer |
g/d |
50 |
Quecksilber |
g/d |
0,5 |
Nickel |
g/d |
10 |
Blei |
g/d |
5 |
Zink |
g/d |
2.500 |
Ammonium |
g/d |
1.000 |
Bor |
g/d |
500 |
Schadstoff/-gruppe |
Einheit |
Richtwert |
Summe CKW |
µg/l |
30 |
Tetra- und Trichlorethen |
µg/l |
9 |
Vinylchlorid |
µg/l |
0,5 |
Kohlenwasserstoff-Index |
µg/l |
100 |
BTEX (Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Xylole) |
µg/l |
45 |
Benzol |
µg/l |
0,9 |
Summe PAK-15 13) |
µg/l |
1 |
PAK (TVO) |
µg/l |
0,2 |
Naphthalin |
µg/l |
2 |
Arsen |
µg/l |
9 |
Blei |
µg/l |
9 |
Cadmium |
µg/l |
4,5 |
Chrom (gesamt) |
µg/l |
45 |
Chrom römisch VI 14) |
µg/l |
9 |
Quecksilber |
µg/l |
0,9 |
Die Richtwerte der Tabelle C gelten nicht für Geringleiter. Geringleiter sind Grundwasserleiter mit einem spezifischen Grundwasserdurchfluss geringer als 0,5 m³/(d•m). Der spezifische Grundwasserdurchfluss ist der Durchfluss in einem Grundwasserleiter pro Meter Breite des Grundwasserstroms.
Schadstoff |
Einheit |
Richtwert |
Kohlendioxid |
Vol.-% |
10 |
Methan |
Vol.-% |
2,5 |
1 ) Die Richtwerte für Stofffrachten bei einem 24-stündigen Bodenluftabsaugversuch gelten nur bei gut durchlässigem Boden (kf>10-5 m/s).
2 ) CKW-Fracht, die bei einem 24-stündigen Bodenluftabsaugversuch absaugbar ist.
3 ) Der Richtwert hängt von der stoffgruppenspezifischen Mobilisierbarkeit des Mineralölprodukts ab. Für niedrigsiedende, leicht mobilisierbare Kohlenwasserstoffe (< C22) gilt ein Richtwert von 500 mg/kg, bei einem Anteil von mehr als 80 % höhersiedende KW (> C30) gilt ein Richtwert von 2.000 mg/kg.
4 ) Der Parameter umfasst sowohl die aliphatischen (n- und i-Alkane, cyclo-Alkane, Alkene) als auch die aromatischen Kohlenwasserstoffe (C6-C10-Aromaten).
5 ) Die Richtwerte für Bodenluftkonzentrationen gelten nur bei gut durchlässigem Boden (kf>10-5 m/s)
6 ) Die Richtwerte für Gesamtgehalte von BTEX in Feststoffproben gelten nur bei gering durchlässigem Boden (kf<10-5 m/s).
7 ) Eine Teerölphase wird unabhängig von ihrer Lage berücksichtigt (zB im ungesättigten Bereich, auf der Wasseroberfläche, auf dem Stauer).
8 ) Summe PAK-16 nach US EPA ohne Naphthalin.
9 ) Wird der Richtwert für den Phenolindex überschritten, sind die Gesamtgehalte von Phenol und Alkylphenolen (Kresole, Di- und Trimethylphenole) zu bestimmen.
10 ) 2:1-Eluat gemäß DIN 19529.
11 ) Bodenluftuntersuchungen gemäß ÖNORM S 2090.
12 ) Summe PAK-16 nach US EPA ohne Naphthalin.
13 ) Summe PAK-16 nach US EPA ohne Naphthalin.
14 ) Gilt bei Nachweis von Verunreinigungen des Grundwassers, die zu > 50 % durch sechswertiges Chrom verursacht werden.